Pakt der Wölfe (VHS) Testbericht

Pakt-der-woelfe-vhs-actionfilm
ab 10,21
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Erfahrungsbericht von Physiognom

Französische Filme? nein danke - oder doch?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich bin nun schon wieder kurz davor, in den Meinungs-Wahn zu verfallen, der mich ca. jedes halbe Jahr mal wieder für ein, zwei Monate fesselt, wenn ich feststelle, wie cool Meinungsportale eigentlich wirklich sind. Also darf ich euch heute mal wieder mit einer neuen Meinung beehren. (Zumindest für mich ist es eine Ehre, für euch schreiben zu dürfen
;-)...

Die heutige Meinung hat einen überaus interessanten Film zum Thema. Der Titel dieses Films: „Pakt der Wölfe“
Es handelt sich dabei um eine französische Produktion. Wenn es etwas gibt, dass ich mir noch weniger gerne ansehe als deutsche Filme, so sind es französische. So musste mein Freund mich auch erst einmal überzeugen, hineinzugehen, nachdem die Idee, das Darmstädter CinemaXX zur abendlichen Zerstreuung aufzusuchen, gefasst war.
Als ich mich dann widerwillig doch bereit erklärte machte man sich also auf, um das Kino zu infiltrieren. Da es mitten in der Woche war, musste es natürlich die acht Uhr Vorstellung sein. Ich wollte ja am nächsten Tag in der Schule nicht einschlafen ;-)
So war es schon mal nicht verwunderlich, dass der gesamte Kassenbereich total überlaufen war. Noch weniger verwunderlich ist es, dass meine Stimmung dadurch noch weiter Richtung null absank. Trotzdem stellte man sich artig an um seine Karten zu kaufen.
Als wir dann an der Reihe waren, kaufte ich beide Karten, da mein Freund leider kein Geld dabei hatte. Der nette Kassierer sagte zu mir: „Das macht 9 Euro.“
Ich dachte mir also, es seien insgesamt 18 Euro, da ich ja zwei Karten wollte und streckte ihm einen dieser hässlichen 20 Euro Scheine entgegen. Daraufhin gab er mir völlig unbeirrt meine zwei Karten sowie 11 Euro Rückgeld. Ich hatte de facto also genau 4,50 Euro pro Karte bezahlt.
Man wunderte sich und hoffte, die Karten seien so billig, weil heute zufällig Kinotag sei, und nicht etwa, weil der Film derart minderwertig sei. Mit dieser Hoffnung, 0,5 Litern Cola und 3,5 Litern Popcorn machte man sich dann also auf in den Kinosaal. Leicht erstaunt waren wir dann, dass eben dieser nahezu voll war. Und dabei sollte der Film erst in 15 Minuten beginnen! Merkwürdig. Sollte der Film etwa doch gut sein? Wir werden sehen........


ZUR STORY

„Pakt der Wölfe“ spielt im Frankreich des Rokoko. In einer kleinen Provinz treibt ein seltsames Monster, angeblich ein riesiger Wolf, sein Unwesen, welches seit ein einhalb Jahren in unregelmäßigen Abständen Frauen und Kinder niedermetzelt und übel zurichtet. Männer werden erstaunlicherweise verschont. Es scheint so, als wisse das Monstrum, dass von ihnen eine gewisse Gefahr ausgeht...
Natürlich kann der König in Paris nicht ruhig regieren, wenn in seinem Königreich ein Monster sein Unwesen treibt, und so sendet er den welterfahrenen Naturforscher und Philosophen Gregoire de Fronsac (Samuel Le Bihan) in die kleine Provinz. Dieser soll das Untier erledigen und ausstopfen, damit der Thronsaal damit geschmückt werden kann.
Begleitet wird er dabei von seinem indianischen Blutsbruder Mani (Mark Dacascos; bekannt aus der Serie „The Crow“).
Sie werden im Schloss des Provinzfürsten de Morangais aufgenommen und erhalten jede Unterstützung die sie benötigen.
Nach kurzer Zeit ist den beiden klar, dass es sich bei der Bestie nicht um Wölfe handelt. Und ganz sicher auch nicht um eine sagenhafte Gestalt. Vielmehr muss ein Mensch hinter der Bestie stehen... (für den Zuschauer ist es fast schon zu einfach, zu merken, wer das wohl sein könnte)


ZUM FILM AN SICH

Vom Film an sich war ich wirklich begeistert, auch wenn mich das selbst enorm überraschst hat. Liest man beispielsweise, dass der Film eine Mischung aus Horrorthriller, Kostümfilm, Historienepos und auch ein wenig Matrix ist, so kommt einem das irgendwie suspekt vor.
Doch tatsächlich ist es so, dass diese Mischung sich wunderbar verträgt. Außerdem ist es mal was total neues, noch nie dagewesenes.
Seltsam ist es zwar, dass Mani, der Indianer, scheinbar eine recht gute Kung-Fu Ausbildung erhalten hat, die er anschließend auch noch an seinen Blutsbruder Gregoire weitergegeben hat, doch dafür ist es für den Film einfach nur förderlich. Es gibt kaum jemanden, der sich der Anziehungskraft der geschmeidigen Bewegungen der Martial-Arts entziehen kann. Eben diese mit den bekannten Zeitlupeneffekten aus dem SciFi-Hammer „Matrix“ lassen dem Zuschauer schon einmal den Atem stocken.
Natürlich muss man auch auf wunderbar choreographierten Schwertkampf nicht verzichten.
Der Film ist generell sehr gut in Szene gesetzt, die Kamera-Fahrten und Cuts sind teilweise schon genial zu nennen. Selten konnte mich ein Film im ganzen so überzeugen und mich noch zwei Stunden nach Verlassen des Kinos darüber nachdenken lassen.
Deshalb ist „Pakt der Wölfe“ für mich auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Sicherlich wird es auch Leute geben, die mit diesem Genre-Mix nicht wirklich etwas anfangen können, doch für mich war es einer der besten Filme, die ich je sehen durfte.
Übrigens: der Film beruht auf historischen Fakten!


DIE SCHAUSPIELER

Die Schauspieler sind absolut überzeugend. Speziell Gregoire de Fronsac, gespielt von dem mir unbekannten Samuel Le Bihan, und sein indianischer Blutsbruder Mani, verkörpert von Mark Dacascos (schwarze Gürtel in Kung-Fu und Karate), sind absolut überzeugend. Doch die meisten anderen Schauspieler stehen ihnen in nichts nach.
Stets hat man das Gefühl, tatsächlich die Welt des französischen Rokoko zu beobachten.


DIE FSK

Gehört zwar nicht direkt zum Film, soll aber in meinem Bericht Erwähnung finden.
Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben. Dies ist für mich mal wieder total unverständlich, allerdings erhebe ich auch gar keinen Anspruch darauf, die Damen und Herren der FSK in ihren Bewertungskriterien zu verstehen.
Der Film ist zwar nicht übermäßig brutal, einige Szenen gibt es jedoch, in denen man relativ „extreme“ Dinge zu sehen bekommt. Ich habe schon weniger „brutale“ Filme gesehen, denen die FSK ein „Frei ab 18“ aufgedrückt hat.
Aber wie gesagt, ich versuche gar nicht erst sie zu verstehen.......


FAZIT

„Pakt der Wölfe“ ist für jeden Film-Freund ein Muss. Wer ihn verpasst, der kann wohl nicht über den Überraschungs-Hit des frühen Jahres 2002 mitreden, was sicherlich schade wäre.
Ich erzählte einigen Freunden am Tag, nach dem ich in diesem Film war davon, und sie wollten sich selbst ein Bild machen, gingen am gleichen Tag noch ins Kino. Sie waren begeistert...


FAKTEN

Name „Pakt der Wölfe“ (Original: „Le Pacte des Loups“
Land Frankreich
Genre schwer zu beschreiben... der Einfachheit halber: Fantasy
Regie Christopher Gans (bekannt durch „Crying Freeman“)
Darsteller Samuel Le Bihan, Mark Dacascos, Emilie Dequenne, Vinvent Cassel, Monica Belucci
Länge genau weiß ich es nicht, glaube aber gelesen zu haben, es seien 144 Minuten

Meine Empfehlung: Unbedingt ansehen.


Damit möchte ich mich nun erst einmal wieder verabschieden. Bis bald dann!

Ó Physiognom
22.02.2002

11 Bewertungen, 2 Kommentare

  • TerAtoM

    15.02.2007, 16:01 Uhr von TerAtoM
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für den Bericht... ich habe den Film zwar gesehen... aber irgendwie alles wieder vergessen :D

  • simong

    22.02.2002, 16:20 Uhr von simong
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlicher Bericht! Der Film hört sich wirklich interessant an!