Praktikum Allgemein Testbericht

ab 21,57
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

Erfahrungsbericht von Erwin1678

Werkstatt für Behinderte

Pro:

--------------------

Kontra:

-------------------------

Empfehlung:

Ja

Träger

Werkstätten für Behinderte Herne/ Castrop- Rauxel
Gesellschaft mit beschränkter haftung

Verein Werkstatt für Behinderte e.V.
Lebenshilfe e.V. Herne 1
Lebenshilfe e.V. Herne 2
Stadt Castrop-Rauxel, Herne und Wanne


Öffnungszeiten

7.20 Uhr bis 15.20 Uhr


Räumlichkeiten

Der Montage Raum, Speisesaal und Aufenthaltsraum, Sozialräume (Toiletten mit evt. Deckenliftern), Damen und Herren WC. Arztraum, Ruheraum für Notfälle, Besprechungszimmer, Maschinenraum, separat.

Handwerksbereich

In jeder Montagegruppe sind Gruppenleiter oft auch Zusatzkräfte beschäftigt. Die Gruppenleiter kommen aus den unterschiedlichsten Berufen.


Es gibt eine Schreinerei, Kfz- Meisterwerkstatt, Floristik, Schneiderei, Gärtnerei mit Geflügelwirtschaft, Elektrobereich, Metallbereich, Wäschrei mit Mangel, Druckerei.

Im Schwer- mehrfach- Behindertenbereich arbeiten ausgebildete Pflegekräfte, so wie pädagogische Kräfte. Ein Medizinischer Dienst betreut die Arbeitskräfte. Die Bereiche psychische Erkrankung und geistige Behinderung sind von einander getrennt.
Die Behinderungen der Mitarbeiter sind unterschiedlichster Art, zum Beispiel das Downsyndrom, andere Syndrome, Spastisch gelähmte Menschen, unterschiedliche geistige Behinderungen, viele minderbegabte Menschen, Gehörlose Menschen zum Teil in den Montage Gruppen, aber auch in einer speziellen gehörlosen Gruppe, Menschen mit Autismus, Menschen die erst im späteren Leben erkrankt sind, zum Beispiel nach Hirnmassenblutungen oder Schlaganfällen.

Es gibt kleine so wie auch größere Gruppen.

Tagesablauf

Um 7.20 Uhr ist Arbeitsbeginn, bei Verzögerung der Buslinien kann es sich um einige Minuten verspäten. Zur Beförderung stehen große Busse sowie kleine Busse mit Rampen zur Verfügung. Um 8.00 Uhr sollten alle Mitarbeiter in ihrer Gruppe befinden. Die Anwesenheit wird dann überprüft. Die Mitarbeiter setzten sich auf ihre Plätze und fangen mit ihrer Arbeit an.

Gruppenleiter und Betreuungspersonal arbeiten mit den Mitarbeitern zusammen. Die Arbeit wird erklärt, vorgeführt und so lange begleitet, bis der Mitarbeiter die Aufgabe verstanden hat und beherrscht. Wenn die Arbeit erledigt ist oder keine Arbeit vorhanden ist können die Mitarbeiter spielen oder sich anders unterhalten. Psychosoziale Betreuung tritt in den Vordergrund. Dies bedeutet Einzel- oder Gruppengespräche. Gesellschafts- und Lernspiele werden durchgeführt um das Gruppengefühl zu stärken und damit keine Langeweile auftritt.

Um 9.00 Uhr beginnt für die Mitarbeiter die Frühstückspause und endet um 9.15Uhr. Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte werden einige Minuten früher in den Speisesaal gebracht. Die Speisen, die sie mitgebracht haben, werden von uns zubereitet, darunter fällt das schneiden von Obst. Das Essen wird dann griffbereit hingestellt.

Nach dem Frühstück kehrt jeder zu seinem Arbeitsplatz zurück und fängt wieder mit seiner Arbeit an. Toilettengänge werden zu bestimmten Zeiten durchgeführt, Toilettentraining ist sehr wichtig, für alle Mitarbeiter die, die nicht alleine zu Toilette gehen können, oder
nicht daran denken.

Um 11.45 Uhr werden die gehbehinderten Mitarbeiter und Rollstuhlfahrer in den Speisesaal gebracht. Auch hier wird das Mittagessen vorbereitet. Darunter fällt Fleisch klein schneiden, Obst schneiden ect. Da die Behinderung der Mitarbeiter es bei manchen nicht zulässt, ihre Speisen alleine zu essen, bekommen sie Hilfe vom Personal. Das Essen wird ihnen gereicht. Die restlichen Mitarbeiter
kommen dann um 12.05 Uhr in den Speisesaal. Die Mittagspause endet um 12.35 Uhr. Danach wird die arbeit wieder aufgenommen.

Die Rollstuhlfahrer werden um 14.40 Uhr aus der Gruppe abgeholt. Die anderen Mitarbeiter werden in Begleitung von Zivis und jeweils zwei Angestellten um 15.00 Uhr zu ihren Bussen begleitet. Das offizielle Ende der Arbeitszeit beträgt 15.20 Uhr.
Information zum eigenen Arbeitsansatz

Schwerpunkt meiner Arbeit sind 2 sehr unterschiedliche behinderte Frauen.

Mitarbeiterin 1 Frau S. ist spastisch gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Auf Grund ihres Alters ist sie noch nie in einer Schule gewesen.
Frau S. ist 57 Jahre alt und kann nur mit der linken Hand agieren.
Das Essen muss von mir zerkleinert werden. Die Speisen werden in Reichweite gestellt.

Sie benötigt Hilfe bei Toilettengängen. Frau S. wird mit Hilfe eines Deckenlifters aus dem Rollstuhl gehoben und auf die Toilette gesetzt, diese Arbeiten mache ich mit einer pflegerischen Kraft. Es gehört auch zu meinen Aufgaben das holen und bereitstellen von Arbeitsmaterialen. Therapeutische Möglichkeiten müssen möglichst ausgenutzt werden. Resursen erhalt ist das oberste Ziel, die Sprache ist stark eingeschränkt, undeutlich durch Spastische Lähmung im Rachenbereich, deswegen kann sie nicht so gut Artikulieren. Das tägliche Sprechen ist von Nöten, um die Sprache zu üben.

Mitarbeiterin 2, Frau W. hat das Downsyndrom. Es muss ein tägliches Toilettentraining von mindestens 15 Minuten umfassen. Frau W. hat dann Zeit in Ruhe zu verdauen. Das Toilettentraining ist bei ihr ganz wichtig, da sie sonst inkontinent wäre. Das ist eine therapeutische Möglichkeit, mit deren Hilfe sie ein nahezu normales Leben im Tagesablauf führen kann. Sie müsste sonst eine Windel tragen, das mit dem Toilettentraining nicht nötig ist. Das Einüben von selbständigen Anziehen, sowie das Hände waschen ist sehr wichtig Frau W. kann nur sehr wenige Arbeit erledigen, auf Grund dessen, helfe ich ihr beim Zählen und verpacken der Ware und fordere sie auf Materialien zu holen. Das Essen muss ich ihr holen und Speisen müssen zerkleinert werden. Zum Trinken muss sie ständig ermutigt werden, dies ist wichtig damit sie genügend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Meine Aktion

Thema: Nasenspülung verpacken

Vorbereitung:
Ich habe mir die Aktion ausgesucht, weil einige sehr schwache Mitarbeiter immer wieder motiviert werden müssen und nicht zählen können.
Aus einem Karton habe ich einen Zahlenstreifen mit je 15 Feldern aufgezeichnet, damit sie nicht zählen brauchen, sondern nur die Nasenspülung in die Felder legen brauchen um sie hinterher ein zu packen. Dann habe ich ihnen das Material zur Verfügung gestellt, Nasenspülung, Verpackungen, Gebrauchsanweisung, Kartons und Zahlenstreifen.

Aktion:
Ich habe den Mitarbeitern erklärt, wie man die Arbeit erledigen werden muss. Dies konnte ich am Besten machen, indem ich ihnen die Arbeit einmal vorgemacht habe. Nasenspülung auf den Zahlenstreifen legen, bis alle Felder voll sind. Als der Zahlenstreifen voll war und man keine Zahlen mehr sehen konnte, habe ich in Gedanken nachgezählt ob es genau 15 sind und ihnen gesagt das es zu viel, zu wenig sind oder sie gelobt, wenn es genau 15 waren. Dann habe ich ihnen gezeigt wie man die Verpackung faltet und ihnen erklärt das sie die 15 Nasenspülung in die Verpackung mit Gebrauchsanweisung einpacken sollen. Kontrolliert habe ich die Verpackung, ob auch wirklich 15 Nasenspülung und eine Gebrauchsanweisung in der Verpackung war. Die fertig eingepackten Nasenspülungen wurden dann in eine Kiste gestapelt.

Abschluss:
Die Aktion verlief sehr gut. Manchen Mitarbeitern musste man es öfters erklären, weil sie vergesslich sind. Manche Mitarbeiter wussten was sie tun sollten.

Gesamtreflexion

Für mich war dieses Praktikum eine wichtige Erfahrung, da ich einiges über das Verhalten von Behinderten gelernt habe. Manchen Behinderten konnte man es gar nicht vom Äußeren ansehen das sie eine Behinderung haben.
Ich bin eigentlich mit allen Mitarbeitern gut zurechtgekommen, manchmal gab es schon Komplikationen mit ihnen, weil sie sich weigerten zu arbeiten und lieber schlafen wollten oder sich anders beschäftigen wollten.

Am Anfang konnte ich manche Mitarbeiter nicht so gut verstehen, da sie nicht sprechen können oder schwer zu verstehen sind. Mit der Zeit habe ich auch gelernt sie zu verstehen, da ich noch mal nachgefragt habe und sie mit einem ja oder nein geantwortet haben. Dieses Praktikum gefiel mit besser als das Praktikum im Kindergarten, weil man es da mit Erwachsenen zu tun hat. Im normal Fall konnten alle viel mehr verstehen und nicht wegrennen, wenn man ihnen was sagt, als Kinder im Kindergarten.

23 Bewertungen, 11 Kommentare

  • gerrhosaurus1978

    21.10.2007, 16:36 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • anonym

    08.09.2007, 14:05 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh! Mal ein anderer bericht, sehr informativ.

  • Mondlicht1957

    21.08.2007, 12:16 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Pet

  • IQIQIQ

    13.05.2007, 23:23 Uhr von IQIQIQ
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tolles Engagement!

  • strubbine

    13.05.2007, 19:54 Uhr von strubbine
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen Sonntag

  • sandrad198

    13.05.2007, 17:56 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse Sandra

  • campimo

    13.05.2007, 12:06 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ¸.¤ª\\\\\\\\\\\\\\\"˜¨°*° SH & LG °*°¨˜\\\\\\\\\\\\\\\"ª¤.¸

  • topfmops

    13.05.2007, 11:58 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Jetzt soll ich auch noch Kot eingeben . . . Aber was tut man nicht alles, um einen lesenswerten und informativen Bericht entsprechend zu bewerten??

  • anonym

    13.05.2007, 09:51 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***SH und LG***

  • morla

    13.05.2007, 01:14 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l. g. petra

  • Puenktchen3844

    13.05.2007, 01:09 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    ‹^› ‹(•¿-)› ‹^› Liebe Grüße aus Berlin, Wilfriede