Schwangerschaft Testbericht

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Erfahrungsbericht von TwinmamaSK

1-2-3-5 ... und jetzt?

Pro:

Spaß, Herrausforderung, man lernt viel über sich selbst.

Kontra:

Voraussetzung: eine starke Persönlichkeit, akuter bis Chronischer Schlafmangel

Empfehlung:

Ja

Heute will ich mich mal nicht über ein Produkt auslassen, sondern einfach mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Und auch wenn es sich manchmal so anhört, es ist kein Seemannsgarn.

Das Thema was ich mir ausgesucht habe sind die Zwillinge, ich werde von der Zeit, Schwangerschaft, Entbindung und die ersten Jahre bis zum Beginn der Schulzeit erzählen.

Mehrlingsschwangerschaften sind heute ja keine Seltenheit mehr. Bei uns kosiert sogar der Witz das es in einigen Jahren so weit sein wir, das man in einen Kinderwagen schaut und mit erstaunen feststellen wird "Oh, süß, nur eins!"


STATISTIK:
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Quelle: http://kind.qualimedic.de/Zwillings_statistiken.html

Schwangerschaften mit Zwillingen kommen im Verhältnis von etwa1:85 bei allen Geburten vor. Das heißt, bei 85 Geburten gibt es einmal Zwillinge (eineiig oder zweieiig).

Schwangerschaften mit Drillingen kommen im Verhältnis von etwa 1:(85 X 85) = 1:7225 aller Geburten vor. Das heißt, bei 7225 Geburten gibt es einmal Drillinge.

Vierlingsschwangerschaften kommen im Verhältnis von etwa 1:(85 X 85 X 85) = 1:614125 Geburten vor.

Die Wahrscheinlichkeit, eineiige Zwillinge zu bekommen, liegt bei 1:250.
Diese Wahrscheinlichkeit ist stabil in allen Bevölkerungen und unabhängig vom Alter der Mutter oder davon, ob sie den Eisprung auslösende Medikamente nimmt.

Die Wahrscheinlichkeit für zweieiige Zwillinge erhöht sich mit dem Alter der Mutter. Sie ist auch verschieden in verschiedenen Bevölkerungen: Am höchsten ist die Wahrscheinlichkeit, zweieiige Zwillinge zu bekommen, in einigen Afrikanischen Stämmen, wo es bis zu 1:20 sein kann (Wahrscheinlichkeit eineiig zu zweieiig: 1:10, während es in Japan oder China etwa 1:150 ist (eineiig/zweieiig: 1:2).

Frauen, die nach der Einnahme von Eisprung auslösenden Mitteln oder IVF (Invitro-Fertilitsation) schwanger werden, haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, zweieiige Zwillinge zu bekommen. Mit Clomiphen kann es bis zu 1:10 sein, mit IVF bis zu 4:10.

97 bis 98% aller Mehrlingsgeburten sind Zwillingsgeburten.

Etwa 2% aller lebenden Babys sind Zwillinge.

Die Anzahl von zweieiigen Zwillingen hat sich innerhalb der letzten Jahre wegen IVF und Eisprung auslösenden Mitteln erhöht.


Dieser Bericht ist für interessiert die gerne wissen möchten, "wie war es damals bei Dir!"


EIGENDARSTELLUNG:
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Vor fast genau sieben Jahren habe ich erfahren das ich zum 2. mal Schwanger bin, was mich sehr freute, den mein erstes Kind feierte gerade seinen 1. Geburtstag und nach anfänglichen Schwierigkeiten lief alles wie geschmiert.


VORGESCHICHTE:
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Mein Sohn Demian und ich hatten ein harmonisches miteinander, da mein Mann noch studierte konnten wir uns die Zeit sehr gut einteilen und hatten viel Dreisamkeit. Damit das Geld dann auch für alle Reichte habe ich noch ein Job im Callcenter angenommen, da konnte man so schön abends und Nachts arbeiten, wenn mich Demian nicht so dringend brauchte. So konnte ich alles gut miteinander verbinden. Wie schon gesagt, es lief alles wie geschmiert.

Dann kam der Tag im Dezember 1998 Arzttermin, "Glückwunsch du bist schwanger". Ach ich freute mich und teilte meinem Mann mit, das er bald sein Büro räumen müsste. Er war auch hoch entzückt, noch was zum Bekuscheln.

Alles schien perfekt zu sein, die Weihnachtszeit verging und die Kotzattaken kamen. Das kannte ich ja schon von der ersten Schwangerschaft, das vergeht ja alles wieder. Wir sind ja schon "Profi", wir haben das alles schon einmal Überlebt. Was soll uns schon passieren?


Der Tag der Offenbarung:
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Endlich hatte ich den ersten richtigen Untersuchungstermin in der 11. SSW, ich war sehr aufgeregt und mir war Kotzübel.

Irgentwie, ich kann mir nicht erklären warum saß ich im Wartezimmer (ich musste lange warten) und dachte so bei mir "Jetzt sagt er dir gleich, Du bekommst Zwillinge, und dann weisst Du auch warum dir doppelt so schlecht ist!!!"
So kam es dann auch. Ich war endlich dran, als letzte. Ultraschall, och wie aufregend. Na, siehst Du was neues??? Fragte ich gespannt. Ich bekam keine Antwort, er telefonierte nur kurz. Da ich den Frauenarzt schon sehr lange kenne, war ich echt beleidigt, denn so etwas kannte ich nicht von ihm.

Eine Helferin kam, ging, 2 kamen wieder, die dritte kam dazu. Sie tuschelten, lachten, grinsten mich an und ich konnte das alles gar nicht mehr gut finden.

Dann fing er endlich an zu stammeln, "Ja also...." "Was jetzt?" sagte ich vor lauter Ungeduld, "Geht es dem Kind gut?" "Ähm, ... den KINDERN geht es gut! Du bekommst Zwillinge!"
Plötzlich war ich ganz kleinlaut und zitterte am ganzen Körper, meine Gedanken rasten: Zwillinge, 3 Kinder, neh, das geht nicht, das kann ich nicht, Demian ist noch so klein, mein Mann studiert, das geht nicht, das kann ich nicht ......... mir ging alles durch den Kopf und ich zitterte am ganzen Körper. Ich wusste nicht was werden sollte.

Aber was für mich gleich feststand, wenn ich sie schon habe, möchte ich auch beide behalten und ansonsten wenn was nicht klappen sollte muss die Familie eben mal ran.

Jetzt musste ich mir nur noch überlegen wie ich das meinem Mann beibringe und natürlich auch der Familie!!!

Ich hatte in der Stadt glücklicher weise eine Freundin, die zufällig gerade Hochschwanger war und mit einem Zwilling verheiratet war, und da bin ich erst einmal zum Beruhigen hingefahren. Das mußte erst einmal mit meiner Freundin besprochen werden, ich hatte ja keinen Schimmer wie mein Mann darauf reagieren würde.

Ich hatte es mir so schön ausgemalt, ich wollte meinem Mann so viele liebe und schöne Dinge sagen. Aber als ich nach Hause kam und ihn sah war alles aus. ich konnte ihm nur noch schluchzend das Ultraschallbild entgegenstrecken und ihm weinend mitteilen das wir nicht 1 sondern 2 Kinder bekommen würden.

Er hat so reagiert wie es sich jede Frau wünscht. Er hat mich in die Arm genommen und mir gesagt das er mich liebt und das wir das alle zusammen schaffen werden.

Finanziell hatte es für uns die Auswirkung, das mein Mann sein Studium auf Eis gelegt hat und sich eine feste Arbeit gesuchte. Denn, eine 5-köpfige Familie ernährt man nicht von Nebenjobs.


DIE SCHWANGERSCHAFT:
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Ich bin zwar rein ein emotionaler Mensch, aber im allgemeinen immer sehr relaxt und so fand ich sehr schnell wieder zu meiner inneren Ruhe.

Die Monate vergingen, die Übelkeit ging auch sehr schnell und ich wurde rasch sichtlich Runder. Jeder Routinecheck, war eine Wonne und da eine Zwillingsschwangerschaft immer als Risikoschwangerschaft eingestuft wird, konnten wir jedes mal ein Ultraschall machen. Alle Werte waren stets traumhaft und ich hatte außer mit den rapiede größerwerdenden Ausmaßen meines Bauches eigentlich keine Probleme.

Frühling, Frühsommer alles habe ich gut überstanden. Die einzigen die immer Probleme damit hatten war unser Umwelt. Ich war gerade 23 und mein Sohn war ein gutes Jahr alt. Es war schon fast niedlich wie sie sich alle Sorgen um uns machten, aber es nervte auch. Je mehr die leute an mich herantraten und mir sagen wollten, das ich das doch alles eigentlich nicht schaffen konnte, um so wütender wurde ich. Wut beflügelt immer meinen Ehrgeiz, und so beschloss ich das ich es ihnen schon zeigen werde.

Im Mai hatte ich die Untersuchung einer DOPPLERSONOGRAPHIE, dabei wird festgestellt ob die Kinder gut versorgt sind. Es wurde alles gemessen, Größe, Länge, Gewicht, Durchblutung der Nabelschnüre, Mutterkuchen, Versorgung des Gehirn und der Organe.
Dann die Frage "Möchten sie wissen was es wird???" Doch irgentwie wollte ich schon, ich hatte ja nur einen Jungen vorweg und brauchte noch so das eine oder andere. Man könnte sich ja drauf einstellen, die Einkaufs- und Wunschliste noch etwas ausweiten.
So bekam ich zur Antwort: "Sie erwarten 2 kerngesunde grundverschiedene Kinder.

Heute weiß ich wie recht er hatte, den ich bekam nicht zur ein Pärchen, sondern die beiden sind so was von verschieden in ihrem Wesen, das ich fast behaupten würde es sind gar keine Zwillinge.

Weiterhin waren alle Untersuchungen ohne Befund und mir ging es bis auf mörderische Rückenschmerzen eigentlich ganz gut. Ausgedehnte Shoppingtouren, langes Stehen und Sonnenbäder waren mir nicht mehr erlaubt. Ansonsten war alles im grünen Bereich.
Selbst die Wassereinlagerungen in den Beinen ließen auf sich warten, Gott sei dank sage ich nur.

Ich habe noch bis mitte Juni gearbeitet auch wenn das lange sitzen mir zunehmend schwerer fiel, aber es war eine Abwechslung und auch gutes Geld.


MEIN ZIEL:
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Wir haben in Flensburg eine nette Entbindungsklinik die Fördeklinik, in diesem Haus bin ich selbst schon zur Welt gekommen und auch meinen Sohn habe ich da entbunden. Es ist ein Haus mit wenig Betten und dadurch ein wenig familiärer. Leider ist es eine Belegbettenklinik und kein Krankenhaus, die Kinderklinink ist auf der anderen Seite der Stadt, deswegen dürfen da nur Entbindungen ab der 37. SSW vorgenommen werden und Kinder die weniger als 2300 g wiegen werden verlegt.
Diesem Risiko war ich mir bewusst, aber ich wollte so gerne auch die Zwillinge in dieser heimelichen familiären Umgebung zur Welt bringen.

Als denn so ab der 33. SSW bei mir die Senkwehen eingesetzt haben wurde ich zwar leicht unruhig, aber irgentwie habe ich doch immer das bekommen was ich mir vorgestellt habe und so war es auch.


Es war ein Montag und der erste Tag der 37. SSW!
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Weil ich auf gar nichts mehr Lust hatte, besonders nicht aufs Rücksichtnehmen, jeder kennt das die Schwangerschaftslaunen. Hatte ich am Tag zuvor nach einem Besuch eines Hafenfestest dann noch ein schönes Sonnenbad genossen. Es tat einfach meiner Seele gut. Kühle Getränke, den einen oder anderen Wasserspritzer von Demian einfach herrlich. Meine Mann hat mich nach strich und Faden verwöhnt.

Dann der besagte Montag 6.00 Uhr der enttäuschte Gang zur Toilette und kein Zeichen das es losgehen sollte mit der Entbindung. Auf einmal platz ohne Vorwarnung die eine Fruchtblase. Da ich ja wusste was passiert habe ich mich in aller Ruhe fertig gamacht, Demians Sachen gepackt, meinen Mann geweckt, die Klinik angerufen. Ich war irgentwie die Ruhe selbst.

Mein Mann brachte Demian zur Nachbarin und informierte meine Schwiegereltern.

Wir machten uns auf den Weg in die Klink, wir brauchten so ca. 20 Minuten. Die wehen die ich hatte waren nicht der Rede wert. Ich stellte mich auf eine lange Zeit ein.

Nach den ersten beiden Untersuchung war ich auch nicht motivierter, nach einer Stunde keine Veränderungen des Befundes Muttermund 3 cm. Der Frauenarzt verabschiedete sich bis zum Mittag und fuhr in die Praxis. Die Hebamme Franka war sehr nett, sie bot meinem Mann noch Frühstück an, schmoll, nur meinem Mann, ich musste hungern.

Mir wurde zur Reinigung eine Einlauf gemacht, ich willigte gerne ein, da ich wusste das es den Geburtsvorgang beschleunigen könnte.

Ich wußte ja nicht wie recht ich haben würde. Wir waren um ca. 7 Uhr in der Klinik und um ca. 8 Uhr bekam ich den Einlauf. (Diese Zeiten sind wichtig!!!)

Die Hebamme verabschiedete sich auch zur Kaffeepause mit dem Hinweis wir könnten jeder Zeit Kingeln.
Ich ließ ihren Kaffee nicht kalt werden, den bereits nach 10 Minuten hatte ich solche Wehen, wie ich sie nicht meinem schlimmsten Feind wünschen würde. Die Wehen kamen im Minutentakt. Um


DIE GEBURT:
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9.35Uhr war der Muttermund vollständig und es konnte los gehen.
Ich möchte nicht gerade sagen das es ein Kinderspiel war, aber mein erster Sohn war über 4 kg schwer und 53 cm groß mit einem sehr großen Kopf.

So war es doch jetzt gar nicht mehr so anstregend. Um 9.43 Uhr kam mein Sohn Pascal in Schädellage zur Welt, der gerufene Arzt hatte es nicht mehr geschafft. Süße 2710 g, ganz ruhig.

Nach den die 2. Fruchtblase gesprengt wurde, kam dem Arzt schon ein Fuß mit 5 Zehen entgegen und 2 Wehen weiter war unsere Prinzessin auch da. 9.50 Uhr Viviane ist geboren, zarte 2550 g.

Mir ging es traumhaft, ich mußte noch ein wenig genäht werden und nachdem das ganze Personal der Klinik uns 4 einmal die Aufwartung gemacht hat, bekam ich auch endlich mein lang ersehntes Frühstück.

Männer werden jetzt sagen, oh der Mann ist hier nicht einmal erwähnt.
Ich kann nur sagen er war dabei und es war auch für ihn ein wahnsinniges Erlebnis.
Männer sind zwar im Kreissaal nicht die Hauptperson aber sie sind der liebevolle Schatten im Hintergrund der all die Schimpfwörter ertragen muß die wir Frauen ihnen zuwerfen. Und glaubt mir, ich war nicht gerade geizig damit.

Ich danke ihm das er das ertragen hat, und das er mir 3 so wunderbare Kinder geschenkt hat. (IlD)


DIE ERSTEN TAGE:
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In den ersten Tagen lief alles so gut, ich bekam netter weise ein Einzelzimmer, nicht das ich keine Gesellschaft gewollt hätte, aber es war auch schön ein Zimmer mit Ausblick über die Flensburger Förde zu haben und sich einfach mal nur mit den Babys zu beschäftigen.

Da ich alles ja schon mal in einfacher Ausführung hatte, fiel mir jeder Handgriff sehr leicht, Wickeln, Stillen einfach alles, ich musste nur lernen doppelt zu denken.


WIE STILLT MAN ZWILLINGE?
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Ich habe es mir einfach gemacht. Ich habe immer nur eines zur Zeit gestillt, die Kinder gewöhnten sich schnell dran und sind auch meist erst nacheinander aufgewacht. Wenn ich das zweite Gestillt habe hat mein Mann das andere gewickelt, zumindest wenn er da war.

Da auch Demian sehr pflegeleicht und geduldig war klappte alles von Anfang an alles Reibungslos.
Auch wie mein Mann wieder arbeiten musste und am Tag mind. 14 Stunden ausser Haus war.
1x pro Woche bekam ich Hilfe durch meine Schwiegermutter die entweder mir die Kinder abnahm oder den Haushalt für mich machte. Gelegentlich schauten auch mal ein Paar Mädchen aus der Nachbarschaft rein um mit den Kindern um den Block zu gehen. Das alles Verschaffte mir den nötigen Freiraum Schlaf nachzuholen oder einfach mal das liegen gebliebende zu erledigen.


DAS SCHLAFEN:
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Ja das mein Schlaf arg reduziert war brauche ich hier ja wohl nicht zu erwähnen.

Zwillinge schlafen am liebsten zusammen, nur meine kleine Viviane war schon von Anfang an eine kleine Hexe und kratzte ihren Bruder gerne und so konnten sie nicht nebeneinander liegen, was sich zum Problem entwickelte, denn wir hatten wenig Platz und wollten vorerst nur 1 Bett aufstellen.
So haben wir sie in ein normales Gitterbett gelegt mit den Köpfen nach außen und mit den Füssen konnten sie sich in der Mitte noch berühren. So haben sie etwas geschlafen bis sie ½ Jahr alt waren.

Mit ca. 3 Monaten haben beide Kinder durchgeschlafen. Worauf ich sehr stolz bin.
Letzte Mahlzeit 23 Uhr, erste Mahlzeit 7 Uhr, das war vertretbar.


DAS ESSEN:
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Die Mahlzeiten und Essgewohnheiten brauche ich nicht extra hervorheben, das ist überall anders und individuell.

Bis sie 3 Monate alt waren habe ich beide gestillt, dann weiter mit Flasche und ab 5. Monat mit Beikost angefangen. Eben wie beim Einling!!!!!
Wie ich die beikost anfing zu füttern habe ich sie dann immer paralell gefüttert wenn ich alleine war. beide bekamen das gleiche vom selben Teller. Ob es der Futterneid war oder was auch immer, gegessen haben meine Kinder nie schlecht.


DAS KRABBELALTER:
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Ja hier muß man nicht nur doppelt, sondern in alle Richtungen denken. Denn es ist immer so das die Kinder nie in die selbe Richtung verschwinden.
Viviane fing so mit 7-8 Monaten an zu Krabbeln und Pascal mit ca. 10 Monaten und Demian war gute 2 Jahre, es war eine anstrengende aber lustige Zeit im nach hinein betrachtet. Jeder hatte so seinen eigenen Karakter und seine Eigenen Vorlieben.


KLEINKINDALTER:
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Viviane hat mit ca. 14 Monaten begonnen sich selbständig auf 2 Beinen frei zu bewegen, was mir viel Arbeit abnahm. Nun mußte ich nur noch 1 Kind tragen, mein Rücken dankte es mir.
Pascal war da etwas sehr viel fauler und lies sich noch mit 18 Monaten gerne alles hinterher tragen.
Viele Sorgen und zahlreiche Untersuchungen später, stellte der Arzt schmunzelnd die Diagnose Faulheit.
Er hatte seine Geschwister mit seinen schon guten Sprachkenntnissen gut im Griff und wenn er was wollte das brachten es ihm die anderen beiden, warum sollte es dann laufen.
Es war zwar eine harte Zeit aber ich versuchte das Nachtragen zu unterbinden und innerhalb von 2 Wochen konnte dann auch Pascal laufen.

Auch hier könnte ich noch zahlreiche Anekdoten mehr erzählen, aber ich verzichte darauf.


KINDERGARTENALTER:
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Das Kindergartenalter ist wieder eine zeit wo sich Charaktereigenschaften raus kristallisieren. Aber auch das ist nicht anders als bei Einlingen nur das einem hier der Unterschied zwischen den Geschlechtern um so mehr bewusst wir. Da man ja eigentlich beide Kinder gleich behandelt!
Im Kindergarten sind sie 1 Jahr zusammen in eine Gruppe gegangen und 2 Jahre in getrennte Gruppen, damit sich jeder für sich ohne Beeinflussung des anderen entwickeln konnte.
So konnten beide unabhängig voneinander an ihren Defizite arbeiten.
Viviane hatte noch gravierende Sprachprobleme, weil Pascal grundsätzlich das Aussprach was Viviane sagen wollte und so konnte sie eigentlich nicht ohne Pascals Hilfe Kommunizieren, und Pascal hatte immer noch eine ausgeprägte Bewegungsscheu. Da Viviane aber nicht da war musste er lernen viele Gänge alleine zu erledigen.


SCHULALTER:
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Im Grundschulalter sind wir jetzt gerade, sie sind diesen Sommer eingeschult worden.
Wir haben sie in eine Klasse geben müssen, wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich sie wahrscheinlich auch getrennt.
Hier kommt es auch wieder auf gute Kommunikation mit der Lehrerin an, das sie die Kinder nicht als Geschwister/Zwillinge sondern als einzelne Kinder sieht.


VERGLEICHE:
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Man kann sich auf den Kopf stellen man tut es einfach, aber hier ist es egal ob es Zwillinge sind oder Einlinge. nur bei den Einlingen hat man viele Sachen schon vergessen und bei den Zwillingen sind sie jeden Tag präsent. Ich finde es auch nicht schlimm, solange es im Rahmen bleibt und man nicht versucht seine Kinder in eine Form zu drücken.


MEIN ZWILLING DAS INDIVIDUUM:
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Achtung man sollte Zwillinge nie als Einheit sehen, auch wenn sie durch ihre quasi telepatischen Fähigkeiten manchmal wie eine Einheit wirken, sind sie doch einzelne Persönlichkeiten. Man sollte das Respektieren und sie auch so behandeln. Es sind nur Geschwister, die zufällig am selben Tag geboren wurde, nicht mehr und nicht weniger.


ZWILLINGSGRUPPEN:
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In fast jedem etwas größeren Ort organisieren Zwillingsmütter und -Väter Treffen, Krabbelgruppen, Stammtische etc. Am besten fragt man mal nach bei den Hebammen oder Entbindungshäusern oder man macht es so wie ich, ich habe einfach andere Zwillingsmutter angesprochen.

Es gibt auch diverse Foren, aber da ich damals nicht wirklich die Zeit dafür hatte, habe ich keine Konkreten Links, die ich empfehlen kann, aber die Suchmaschienen führen einen da schon hin!!!!!



***ALLGEMEINE ELTERNTIPPS:***
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MÜTTERZEITEN:
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Es ist ja nicht so, das ich nicht gerne Mutter bin, aber es ist eben nicht alles auf dieser Welt. Ich bin immer gerne mit den Kindern irgentwo zu Besuch hin gefahren, meine Kinder gewöhnten sich daran woanders zu schlafen und waren auch nie gestresst. Auch für mich war es eine willkommende Abwechslung.
Aber es gab auch Zeiten wo ich mal was ohne Kind und Mann machen wollte, infach mal mit der Freundin quatschen oder einen Discobesuch ganz egal. Auch hier muss ich meinem Mann Danken, das er mir trotz seiner anstrengenden Arbeit immer mal wieder so einen Freiraum verschafft hat, er hat mich einfach mal gehen lassen. Und glaubt mir, mit etwas Abstand sieht man seinen Alltag aus ganz anderen Augen. es müssen ja nicht immer riesen Ausflüge sein, aber mal eine Stunde ungestört Kaffee trinken z. B. Es gibt unzählige Möglichkeiten diese Mütterzeiten zu nutzen.


PAARZEITEN:
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Jeder sollte sich Paarzeiten einräumen.
Wir sind ja nicht nur Eltern, sondern wir sind auch ein Liebespaar und all zu oft wird das vergessen. ich meine damit nicht irgendwelche ehelichen Pflichten wie Sex oder so. Ich meine einfach nur die Zweisamkeit.
Das Abgeben der Kinder, egal ob man 1, 2, 3 oder mehr hat, ist wichtig für alle Familienteile.
Die Kinder lernen auch mal ohne die Eltern aus zu kommen und lernen auch andere Umgebungen und Rituale kennen.
Viele Eltern müssen ihre Kinder schon immer aus beruflichen Gründen abgeben und meinen dann kann man das nicht auch noch am Wochenende machen. **Stimmt, aber ich rede nicht von jeden Wochenende, sondern ich rede von Inseln im Familienleben. Das kann sein, ich nehme mir ein Wochenende im Jahr, im Quartal, im Monat (wie man es braucht) und gehe mit meinem Partner ins Kino, essen, schwimmen, saunieren wie auch immer. Und das ganze geschieht ohne Kinder, einfach mal relaxt sein, mal über was anderes Reden.
Ich empfehle sogar das Handy zuhause zu lassen. Hinterlasst einfach die Nummer des Lokals, Kino oder so, dann wird wirklich nur angerufen wenn die Bude brennt.

Tut Euch aber selbst den gefallen und verbietet Euch nicht das Thema Kinder und Familie nur weil ihr patu jetzt abspannen wollt, das bewirkt nur das Gegenteil, man überlegt immer nur gespannt was man jetzt sagt. Lasst Eurem Redefluss freien Raum und ihr werdet schon das richtige Thema finden. Ganz ehrlich, bei einem gemütlichen Abend mal entspannt über die Kinder zu reden kann sie wieder in ein ganz anderes Licht rücken.

Denn ganz ehrlich so sehr wir unsere Kinder lieben, aber so manches mal .....


FAZIT:
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Wenn man einen tollen Partner und eine zuverlässige Familie hat, kann man alles schaffen.

Am wichtigsten ist, egal wie viele Kinder man hat, egal ob Zillinge oder Einlinge vorausschauend zu planen. Es wird nicht immer alles so wie man es sich gedacht hat, aber die Überraschungen sind dann nicht mehr so groß. Das A und O ist die Kommunikation, einfach mal über verschiedene Eventualitäten sprechen wie Erziehungswünsche, Partnerwünsche, sonstige Wünsche, Träume, Zukunft, Pläne, Kindergarten, Schule, Beruf, Hobbies und und und.

Zwillinge groß zu ziehen ist nicht schwerer als einzelne Kinder, man muß alles nur ein bisschen besser Planen und einfach mal funfe gerade sein lassen. Was Zwillinge und Geschwister von Zwillingen schon von Anfang an lernen ist die Selbständigkeit und die Verantwortung für die Familie und das kann in keinem Fall schaden.


NACHWORT:
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Eltern sein ist ein teures Hobby was man nicht nach der Probezeit oder einem Jahr kündigen oder umbestellen kann, wenn man sich darüber bewusst ist, genügend Leute hat die einen unterstützen und vorausschauend in die Zukunft geht, kann einem eigentlich nicht so viel passieren.

Kinder sind das Spiegelbild unserer selbst, und wenn Du dich mal über die Kinder ärgerst, schau mal genau nach, ob Du dich nicht über dich selber ärgerst. Sie sind das beste was es gibt auf der Welt, sie halten uns den Spiegel vor und geben uns bedingungslose Liebe.

Danke an Demian, Pascal, Viviane und Holger, den ohne Euch hätte ich den Bericht nie schreiben können.

17 Bewertungen, 11 Kommentare

  • Kronni

    19.01.2007, 09:32 Uhr von Kronni
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut geschrieben & sehr informativ! LG

  • Mamafabian

    28.10.2005, 18:12 Uhr von Mamafabian
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein toller Bericht von dir!!

  • Baby1

    28.10.2005, 00:16 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    super Klasse Bericht LG Anita

  • antjeeule

    27.10.2005, 17:38 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du hast es aber wirklich toll hinbekommen mit euren Zwillingen. - Von der Schwangerschaft über die Geburt bis zur jetzigen Zeit hast du da einiges geleistet! Was mir auch gefällt, dass du das Für und Wider so gut dargestellt hast. Ich bewundere Zwillings-

  • Töffel1

    27.10.2005, 16:24 Uhr von Töffel1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ohne Worte LG Martina

  • Zzaldo

    27.10.2005, 14:42 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    einfach ein toller bericht. schade das man hier maximal mit sh bewerten kann.lg stephan

  • redwomen

    27.10.2005, 11:50 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin selbst "Betroffene", da ich auch ein Zwilling bin. Meine Mutter hatte vor 42 Jahren auch Zwillinge auf die Welt gebracht. Meinen Bruder, dersich eine halbe Stunde "vorgeschummelt" hat *sfg* und dann kam ich "ein hübsches Mä

  • Nightmare

    27.10.2005, 11:13 Uhr von Nightmare
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr guter Bericht , dafür ein SH :O) <br/>Der Weg zum Yopiforum: http://www.toolia3.de/sbb/sbb.cgi?b=yopiforum

  • Fernsteuerung

    27.10.2005, 10:15 Uhr von Fernsteuerung
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich.

  • campimo

    27.10.2005, 09:29 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow, sehr interessant dargestellt

  • waltraud.d

    27.10.2005, 03:48 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich