BenQ-Siemens SL65 Testbericht

Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit Siemens im Sommer 2003 das SL55 in die Läden brachte. Nun also kommt mit dem SL65 die zweite Generation des Schiebe-Handys, von der Siemens-Gemeinde bereits sehnsüchtig erwartet.

Verständlich, wenn man einen Blick auf die Ausstattungsliste wirft: integrierte Digicam für Fotos und Videos, digitales 5fach-Zoom, TFT-Display mit 65 536 Farben, Tri-Band, lange MMS mit bis zu 300 KB, farbiges WAP 2.0, schnelles GPRS, dynamische Verwaltung des 11 MB großen Speichers und Synchronisation per optionalem Datenkabel mit dem PC. Selbst in puncto E-Mail macht der kleine Wonneproppen eine gute Figur: Bis zu fünf Mail-Konten kann die Software verwalten, Anhänge lassen sich sowohl senden als auch empfangen, und IMAP wird ebenso unterstützt wie POP3.

Schade nur, dass die Entwickler auch diesmal wieder auf Bluetooth verzichtet haben. Schlimmer noch: Im Gegensatz zum Vorgänger beherrscht das SL65 nicht einmal mehr Sprachwahl, geschweige denn Sprachsteuerung. Das ist nicht nachvollziehbar.

Platzmangel kann nicht der Grund sein. Der Proband ist nämlich sogar noch ein ganzes Stück größer und schwerer als sein älterer Bruder: 90 x 47 x 21,5 Millimeter (statt 82 x 45 x 22 Millimeter) misst sein Umfang, 99 (statt 77) Gramm beträgt sein Gewicht. Aber dafür ist jetzt eben auch die Digitalkamera bereits an Bord.

Deren Aufnahmen sind bei optimaler Auflösung (640 x 480 Pixel) vergleichsweise scharf, wenn auch etwas milchig. Einige Probeaufnahmen in der Bildergalerie zu diesem Test verdeutlichen, was damit gemeint ist.

Positiv fällt auch das Display auf, das bei aktivier Digicam als Sucher fungiert. Das Motiv wird nahezu ruckelfrei angezeigt, und das tatsächlich geschossene Foto entspricht ziemlich genau dem angezeigten Bildausschnitt. Die Auslösegeschwindigkeit ist einigermaßen okay: Zwar nimmt die Cam das Bild mit einer leichten Verzögerung auf, doch auch deutlich früher als das bis zu einer Sekunde später ertönende akustische Signal ertönt.
Fazit: empfehlenswert