Sixt Autovermietung Testbericht

Ich möchte hier über meine sehr ärgerlichen, negativen Erfahrungen mit der Sixt AG berichten.

Ich habe vor kurzem eine Flugreise bei Lufthansa gebucht. Für den Ankunftsort Nizza wurde nach der problemlosen Bestellung per Bankeinzug ein Kooperationslink zur Autovermietung Sixt angeboten.

Prima dachte ich, das ist praktisch, ein Auto wollten wir sowieso mieten. Also habe ich einen Kleinwagen ausgewählt, meine Personendaten angegeben. Bei Abschluss der Registrierung sollte ich mit Kreditkarte zahlen. Da ich selbst über keine Kreditkarte verfüge (mir ist dieses Zahlungsmittel suspekt und zu unsicher), habe ich, wie bereits viele Male zuvor, mit der Kreditkarte eines Verwandten bezahlt und ihm den Betrag dann überwiesen.

Bei Eingabe der Kreditkartennummer wurde auch das Geheimpasswort erfragt, ein Betrug war also für das Unternehmen ausgeschlossen. Die Kreditkarte wurde ohne Probleme akzeptiert und meine Bestätigung zum Download angeboten.

Die böse Überraschung gab es dann bei Ankunft in Nizza. Der Sixt-Mitarbeiter verweigtere mir die Aushändigung des Wagens mit der Begründung, die Kreditkarte müsse dem Fahrer gehören und auch vorgelegt werden. "These are the rules", hat er einfach gesagt. Er hätte strikte Vorgaben und könne nichts machen. Auch eine Kaution in Bar wurde nicht akzeptiert. Mit anderen Worten, wir haben nun im Urlaub kein Fahrzeug und auch vorher wurde ich darauf nicht aufmerksam gemacht. Wir wurden einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.

Zum einen habe ich das Auto per "Prepaid", wie es auf der Webseite heisst bezahlt. "Prepaid" bedeutet nach deutschen Verständnis, dass man sich um die Bezahlung bei der Bestellung kümmert und nicht irgendwann später. Die Angabe ist also faktisch irreführend.

Zum anderen hätte die Kreditkarte nicht akzeptiert werden dürfen. Für den Computer ist es ein leichtes, den Kreditkarteninhaber mit dem im Fahrerprofil angegebenen Namen abzugleichen. Dieses wird offensichtlich nicht getan. Mit Annahme der Bezahlung wurde mir suggeriert, dass alles in Ordnung sei, die Bestätigung habe ich ja vorliegen.

Nun wollte ich das so nicht auf mir sitzen lassen und habe an registrierung at sixt geschrieben, dass ich das Geld per Chargeback zurückbuchen werde. Die haben die Reservierung gegen eine Stornogebühr von 98 Euro dann einfach storniert, mit dem Satz "Ausnahmen sind ausgeschlossen".

Ich habe die AGBs inzwischen genauer studiert. Dort steht tatsächlich, in Recht irreführender Formulierung, dass der Kreditkartennemer dem Fahrer entsprechen muss, während weiter oben bloss der Führerschein erwähnt wird. Ein Absatz in einer AGB ist aber nicht automatisch rechtsgültig, nur weil er dort steht. So wie der Bestellungprozess aufgebaut war, kann ich behaupten, dass ich in die Irre geführt worden bin.

In den AGBs und der mir vorliegenden Buchungsbestätigung steht: "Die Fahrer- und Zahlungsdaten werden bei der Reservierung festgeschrieben und sind nicht änderbar. Diese müssen bei der Fahrzeugabholung vorgelegt werden und zu diesem Zeitpunkt gültig sein..." und weiter: "Der Betrag, der Ihrer Kreditkarte belastet wird, umfasst den Mietpreis sowie alle zusätzlichen Gebühren und Extras."

Eindeutig verstehe ich das so: Ich soll die Buchungsbestätigung mit meinen Daten und Kreditkartennummer dort vorlegen. Die Kreditkarte muss auch bei Abholung noch gültig sein. Ich muss mich um Bezahlungsmittel nicht weiter kümmern, denn alles ist bereits abgegolten.

Die Belastung der Kreditkarte hätte nicht passieren dürfen. Mit der Annahme des Bezahlmittels hat das Unternehmen die Bezahlung ja akzeptiert.

Da mir meine Zeit zu kostbar ist, sie in einem Prozess mit einer darart unfreundlichen, kundenfernen AG zu verschwenden, gebe ich mich nun zähneknirschend mit dem Restbetrag zufrieden, der allerdings noch nicht zurückgebucht wurde.

Die Sixt AG wirkt auf mich wie eine seelenlose Aktiengesellschaft, deren primäres Ziel inzwischen nur noch Gewinnmaximierung ist, auch zulasten von Kundenservice und -zufriedenheit. Die Mitarbeiter sind nicht berechtigt, solche Konflikte im Sinne des Kunden zu lösen. Sie halten sich strikt an die Vorgaben, sonst sind sie wahrscheinlich gefeuert. Man kann auch sagen, dass Sixt zu einer Geldmaschine ohne Service verkommen ist.

Ich kann nur jedem raten, sich einen anderen Anbieter auszusuchen. Sicherlich wird es auch an anderen bei Sixt zu Problemen kommen, aufgrund der Unternehmensvorgaben und der Struktur. So ein Unternehmen hat für mich die Vertrauenswürdigkeit verloren und ich würde diesem niemals im Leben meine Kreditkarte aushändigen.

Im übrigen habe ich inzwischen von einem Fall in meinem nahen Umfeld gehört, dem haargenau dasselbe mit der Sixt AG passiert ist. Meiner Meinung nach ein Fall für den Verbraucherschutz.

Sixt AG - Nie wieder.

Pro:
Auswahl in Ordnung, Preise zunächst ok

Kontra:
Schlechter Kundenservice, aberwitzige AGBs, irreführende Webseite, kein Verantwortungsbewusstsein, unseriöse Bezahlvorgänge