Star Wars Episode II - Angriff der Klonkrieger (DVD) Testbericht

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ab 8,87
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von romyal

Amidalas Modenschau....!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Um es vorweg zu sagen: Ich bin ein Star Wars Fan! Die alten Filme habe ich mindestens 10 mal gesehen und finde sie immer wieder genial. Auch Episode I habe ich schon ein paar mal gesehen und finde es ganz nett. Da war es natürlich selbstverständlich, dass ich vor kurzem ins Kino gepilgert bin, damit mir auch die neueste Episode (Episode II: Angriff der Klonkrieger) nicht entgeht.

Spätestens, als ich irgendwann in der Mitte des Films auf die Uhr schaute, wurde mir klar, dass ich wohl besser zu Hause geblieben wäre. Bis zu diesem Zeitpunkt war jedenfalls keinerlei Spannung bei mir aufgekommen und dies sollte sich für den Rest des Filmes auch nicht ändern.

Die Handlung spielt ungefähr 10 Jahre nach Episode I. Anakin Skywalker ist immer noch Jedi-Schüler von Obi Wan Kenobi (Ewan Mc Gregor), Amidala (Nathalie Portmann), einst Königin der Naboo ist jetzt nur noch Senatorin der Naboo und nennt sich Padme Amidala. Senator Palpatine strickt immer noch Hintergrund seine Intrigen, um die Jedi zu vernichten und irgendwann die ganze Galaxis beherrschen zu können.

Als ein Attentat auf Padme Amidala verübt wird, wird Anakin zu ihrem Schutz abgestellt. Als Senatorin hat Padme natürlich einen großen Kleiderschrank. Ob im majestätischen Senatorinnen-Outfit, im romantischen Rüschenkleid oder im sportlich engen weißen Catsuit: Anakin ist stets bei ihr, um sie anzuhimmeln und natürlich ihre Koffer zu tragen.
So vergeht ein Großteil des Films damit, dass Padme Amidala in immer neuen opulenten und zweifellos sehr beeindruckenden Gewändern durch ebenfalls sehr beeindruckende Landschaften schreitet und sinnhafte Gespräche mit Anakin führt, die sich zumeist darum drehen, ob sie sich nun lieben sollten oder lieber nicht.

Als Frau weiß ich eine gute Liebesgeschichte durchaus zu schätzen, aber hier kommt weder Spannung noch Erotik auf. Anakin agiert derart hölzern, dass man sich schon fragt, wieso Padme zum Schluss plötzlich erklärt, sie habe ihn schon vom ersten Augenblick an geliebt. Die einzige Erklärung dafür ist, dass er sie wohl mit seinen Jedi-Kräften irgendeiner Gehirnwäsche unterzogen haben muss.

Allzu sehr bemüht sich George Lukas, die Verbindung zu den alten Filmen und jetzigen Nachfolgeepisoden herzustellen. Dauernd muss Anakin, der ja eigentlich ein netter junger Jedi sein könnte, irgendwelchen Hochmut, Ungeduld oder Zorn zeigen, um uns daran zu erinnern, dass wir ja eigentlich den zukünftigen Darth Vader vor uns haben. Natürlich bleibt ihm daher auch nicht erspart, dass seine liebe Mutter so lange mit dem Sterben wartet, bis er endlich kommt (natürlich zu spät), um sie zu retten. Normalerweise bin ich die Erste, der bei traurigen Szenen die Tränen kullern, aber hier ist das Ganze so aufgesetzt und unrealistisch, dass es eher peinlich war. Da windet man sich im Kinosessel und hofft, dass das alles bald vorüber gehen möge.

Teilweise wirkt ..der Film schon fast komisch, wenn z.B. das böse wilde Tier es im Kampf auf Leben und Tod doch tatsächlich schafft, Padmes hautengen Catsuit so zu zerfetzen, dass sie rein zufällig plötzlich im bauchfreien Top dasteht (natürlich völlig ohne Kratzer).

Dem Star Wars Kenner bleibt es auch nicht erspart, dass der gute Onkel Owen mit seiner Tante Beru schon mal auftauchen. Dabei ist es recht merkwürdig, dass Owen, der ja erst geboren worden sein konnte, nachdem Anakin vor 10 Jahren seine Mutter verlassen hatte, bereits ein junger Mann ist. Vielleicht wurde er ja doch geklont und mit Wachstumsbeschleunigern behandelt, was uns zu den Titelfiguren des Films bringt: Den Klonkriegern. Die entdeckt Obi Wan auf seiner Suche noch Amidalas Attentäter.

In diesem Handlungsstrang gibt es zumindest einige Action und geheimnisvolle bzw. düstere Szenen in alter Star Wars Tradition. Leider werden diese Szenen zu oft unterbrochen, um uns den unerschöpflichen Inhalt von Amidalas Kleiderschrank vorzuführen.

Ich will gerecht sein: Die besagten Kleider sind wirklich toll, die Landschaften sind grandios, die Aliens einfach außerirdisch und die Kampfszenen absolut genial. George Lukas hat tief in seine Trickkiste gegriffen und zeigt uns alles, was die modernste Digital-Technik zu bieten hat. Das alles ist perfekt aber einfach nicht ausreichend für einen über zwei Stunden langen Film. Schöne Bilder im Übermaß und auch die tollsten Actionszenen haben es nicht geschafft, die aufkommende Langeweile bei mir zu dämpfen.

Die Handlung ist so flach, wie Ostfriesland ohne Deiche und die Dialoge haben den Tiefgang eines Modern Talking - Songs. Für einen Zwei-Stunden-Film braucht es allerdings schon eine einigermaßen ansprechende Handlung um wenigstens ein Mindestmaß an Spannung aufkommen zu lassen.

Wer Tricks und Action mag, sollte sich den Film im Kino ansehen. Allen anderen kann man nur empfehlen, sich dass Geld zu sparen.

Die Geschmäcker sind natürlich verschieden und mein Mann fand es gar nicht so schlimm. Ich jedenfalls kann bloß hoffen, dass Episode III wieder besser wird.

24 Bewertungen