TCM Kopfhörer Testbericht

Tcm-kopfhoerer
ab 21,04
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Summe aller Bewertungen
  • Klangqualität:  gut
  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Design:  sehr gut
  • Zuverlässigkeit:  gut
  • Support & Service:  sehr gut

Erfahrungsbericht von LosGatos

Sunshine on my shoulder

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

„Was klebt denn da Schwarzes an deinem Ohr?“ fragte neulich LosGatos’ Freundin. Ein Griff und ich hatte schwarze Kunststoffreste an den Fingern. Des Rätsels Lösung: Da ich ja gelegentlich auch über große schwarze Scheiben schreibe, muss ich mir die dann vorher immer noch mal reinziehen, um für einen entsprechenden Bericht inspiriert zu sein. Dafür muss ich den Plattenspieler in Betrieb nehmen, der im Wohnzimmer steht. Um dabei LosGatos’ Freundin nicht beim Fernsehen zu stören, setze ich dann den Kopfhörer auf. Nun war mein Kopfhörer schon gut 10 Jahre alt. Das äußert sich u.a. darin, dass sich der Kunststoffüberzug über den Hörermuscheln sich langsam auflöst. Hat zwar auf den Hörgenuss keinen Einfluss, aber man bekommt halt schwarze Ohren. Den Effekt hatte ich vor 10 Jahren mit dem Vorgängerexemplar von Kopfhörer auch schon festgestellt.

Kurzum, es war mal wieder an der Zeit, mir ein Paar neue Kopfhörer zuzulegen. Zum anderen hatte es mich immer schon gestört, dass ich da an einem 2m langen Kabel hing, was meinen Aktionsradius doch etwas einengte. Was lag näher, bei einer Neuanschaffung an Funkkopfhörer zu denken. Musste ja nicht gleich sein.

Netterweise backt unser Bäcker nicht nur Brot und Brötchen, sondern auch noch alle möglichen praktischen Gegenstände, wo dann nicht Fackelmann, sondern Tchibo draufsteht. Und im Gegensatz zur Firma mit dem F ist da ab und zu wirklich was Brauchbares dabei. Kurz, eines Abends lachte mich beim Brotholen aus dem Regal ein Paar Funk-Kopfhörer an. Ich legte gleich 40 Euro auf den Tisch und bekam neben den Kopfhörern und dem Kassenzettel, der als Garantieschein (3 Jahre !) gilt, immerhin noch 10 Cent zurück.

Natürlich packte ich, in der Wohnung angekommen, gleich alles aus. In dem handlichen Karton waren enthalten: die Basisstation, die Kopfhörer, Netzkabel, Anschlusskabel, diverse Adapter und die Bedienungsanleitung.

Schnell stellte ich fest, dass es mit dem Ausprobieren heute nichts mehr werden würde. Denn die Kopfhörer selbst werden nicht mit Batterien, sondern Akkus versorgt. Diese sind im Lieferzustand natürlich nicht aufgeladen. Und das dauert 12 Stunden. Also konnte ich mir alles erst mal in Ruhe durchlesen.

Die Bedienungsanleitung ist übrigens in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch gehalten. In einer Abbildungen sind die einzelnen Funktionsteile erläutert.

Die Akkus (Typ R03 / 1,2V) sind bereits im Kopfhörer eingebaut. Es wird auch erklärt, wie man sie ausbauen und austauschen kann, da Akkus bekanntlich nicht ewig halten. Da mir das aber etwas umständlich erscheint (man muss die Stoffabdeckung an den Hörermuscheln abziehen), unternehme ich den Versuch nicht gleich, mir die Akkus anzuschauen, sondern vertraue darauf, dass sie in Ordnung und richtig eingebaut sind.

Die Basisstation ist Sendestation und Ladestation zugleich. Zum Aufladen wird die Basisstation mit dem Netzkabel an eine 220V-Steckdose angeschlossen. Eine rote Kontrollleuchte zeigt an, dass die Basisstation in Betrieb ist. Dann wird der Kopfhörer seitenrichtig (der Ladekontakt ist an der rechten Seite) auf die Basisstation gesetzt. Während des Ladevorgangs leuchtet an der Basisstation eine grüne Kontrolllampe. Jetzt gilt es bei Erstinbetriebnahme 12 Stunden zu warten.

Aber der nächste Feierabend kommt bestimmt. Der Rest ist ganz problemlos. Basisstation mit dem Anschlusskabel an die Stereoanlage anschließen. Das Kabel ist mit einem 3,5mm-Klinkenstecker ausgerüstet. Ich benutze noch den Adapter, der auf 6,3mm umsetzt, dann passt das Kabel auch an meinen Verstärker. Alternativ gibt es einen weiteren Adapter für doppelbuchsigen Audioausgang. Wenn man die Stereoanlage einschaltet, beginnt die Basisstation zu senden. Um etwas hören zu können, muss man am Kopfhörer auf der rechten Seite den Powerschalter einschalten und auf der linken Seite auf Autoscan drücken, dann sucht sich der Kopfhörer die richtige Sendefrequenz. Die Basisstation ist mit 3 Sendefrequenzen ausgestattet: 864,53 MHz, 864,03 MHz, 863,5 MHz, die man an der Basisstation auswählen kann. Damit wählt man die, wo der Empfang am besten ist. Die Frequenzen liegen also etwas unterhalb der Frequenzen des D900-Mobilfunknetzes. Das Ganze funktioniert sofort.

Die Kopfhörer sitzen angenehm auf den Ohren. Innerhalb des Bügels befindet sich ein elastisches Band, welches sich automatisch der Kopfform anpasst und so für festen Sitz sorgt.
Die Muscheln sind mit R/L gekennzeichnet, damit sich das System analog zum Balanceregler an der Stereoanlage verhält.

Nach Gebrauch sollte man den Kopfhörer (Empfänger) ausschalten. Man kann ihn dann wieder auf die Ladestation setzen. Jedoch sollte man nach kurzem Betrieb nicht jedes Mal gleich den Ladevorgang anstoßen, weil dadurch die Lebensdauer der Akkus reduziert wird. Stattdessen empfiehlt es sich, die Akkus nur dann zu laden, wenn sie weitestgehend leer sind. Das Laden der Akkus vermeidet man, indem man den Kopfhörer seitenverkehrt auf die Ladestation setzt.

Die maximale Reichweite (Abstand zwischen Basisstation und Kopfhörer) ist mit 100m angegeben. Theoretisch könnte ich also damit zum Einkaufen gehen, was ich aber nicht vorhabe zu testen. Mein Aktionsradius mit den Kopfhörern wird auf meine Wohnung beschränkt bleiben, also etwa 10m. Diese Funkkopfhörer sind jedoch durchaus für die Nutzung im Garten gedacht, wenn man dort in voller Lautstärke Musik hören möchte, ohne die Nachbarn zu belästigen.

Natürlich ist der Betrieb von Funkkopfhörern störungsanfällig und die Qualität gegenüber einem Kopfhörer mit Kabel schlechter. Das ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen Mobiltelefon und Festnetztelefon. Allerdings hat man beim Hören alter Schallplatten ohnehin immer ein Knistern inklusive. Dazu kommen die gelegentlichen Störungen aus dem Äther, z.B. wenn in der Nähe ein Handy benutzt wird. Gelegentlich kommt es auch zu Aussetzern bei der Funkverbindung zwischen Basisstation und Kopfhörer. Unangenehm wird es, wenn das Signal wegbleibt, z.B. wenn die Platte zu Ende ist. Dann hört man ein kräftiges Rauschen im Kopfhörer und Stimmen aus dem Äther. Es empfiehlt sich in solchen Fällen, den Kopfhörer sofort auszuschalten. Wenn dann das Signal wiederzurückkommt, dauert es erst wieder einen kurzen Moment, bis sich Sender und Empfänger wieder aufsynchronisiert haben.

Jedenfalls sitze ich gerade in meinem Arbeitszimmer vor meinem PC, um diesen Bericht zu schreiben, den Funkkopfhörer habe ich dabei aufgesetzt, derweil im Wohnzimmer eine Platte von John Denver läuft, „Sunshine on my Shoulder“. Ja, die gute Stimmung, die da verbreitet wird, sitzt mir regelrecht auf den Schultern. Nächstes Mal kaufe ich aber beim Bäcker erst mal wieder Brötchen.

Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 5.11.2002
Veröffentlicht bei Ciao, Dooyoo, Yopi und vielleicht eComments und Talk-On

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