Thema Kaiserschnitt Testbericht

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Erfahrungsbericht von lagozicke

Mein erster Kaiserschnitt

Pro:

Man hat nicht so viel schmerzen beim pressen und so.

Kontra:

Man hat am ende eine häßliche Narbe

Empfehlung:

Ja

Hallo!

Ich möchte euch von der Geburt meiner großen Tochter, die jetzt 10 Jahre ist erzählen.

Ich war gerade 18 geworden und das ist mit Sicherheit kein Vorbild, aber für mich kam eine Abtreibung nicht in Frage.

Meine Schwangerschaft war wie aus einem Buch geschrieben. Sie war echt toll! Bis zum 9. Monat hatte ich keine Schwangerschaftstreifen, kein Erbrechen und auch kein Wasser oder so. Mir ging es richtig gut. Nur Sodbrennen hatte ich, aber das war nicht so schlimm.
Ich habe meinen Bauch mit vollem Stolz getragen. Und ich glaube das hat das Kind auch gemerkt. Naja zu der Zeit habe ich in einem Mutter-Kind-Heim gewohnt. Was ich eigendlich gut fand.
Nur in dem Heim war es beschissen wenn ich das mal so sagen darf. Aber das ist ja nicht das Thema.
Ich saß eines Abends im Wohnzimmer und schaute mir mit meiner Freundin einen Film an . Da muße ich aufi Klo. Und als ich von der Toilette aufstehen wollte, machte es platsch und mir lief das Wasser die Beine runter.

Meine Fruchtblase ist geplatzt. Ich habe mich so erschrocken das ich angefangen habe zu weinen und zu schreien, so dass meine Freundin sofort angelaufen kam.
Wir haben dann ein Taxi gerufen und sind dann ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ich dann untersucht. Mein Muttermund war noch nicht offen, also hieß es warten.
Die haben mich durch das ganze Krankenhaus gejagt. Treppen rauf, Treppen runter.
Mich kannte später das ganze Krankenhaus, weil ich ja auch so eine Quasselstrippe bin.
Als ca. 20 Stunden vergangen waren und mein Muttermund erst 4cm offen, war wurde ich an einem Wehentropf gelegt und habe noch was gespritzt bekommen, damit sich der Muttermund endlich öffnet.

Zwischendursch bin ich dann duschen gegangen, weil das warme Wasser fördert ja auch Wehen und so. Aber irgendwie wollte das alles nicht so laufen wie es soll.

Nach 30 Stunden bekam ich dann eine Rückenmarkspritze, damit ich nicht so Schmerzen habe und das sich alles sich ein bisschen entspannt. Ich hatte noch nicht mal Angst davor. Hauptsache das Kind kommt bald.
Das war auch ganz easy.
Da kam ein Arzt und zwei Helfer. Dann mußte ich mich nach vorne beugen und dann hat es einen unangenehmen Stich gegeben, der nicht weh tat, aber ein komisches Gefühl hatte. Die Nadel ist sehr lang.

Davon muß man sich aber nicht unbedingt beeindrucken lassen. Das sieht schlimmer aus als es ist.
Die Rückenmarkspritze wird immer so schlimm dargestellt, ist es aber nicht.

Ich bin jetzt auch in der 20 Schwangerschaftswoche und ich lasse mir wieder eine machen, wenn ich sie brauche.

Nach der PDA konnte ich ja nicht mehr aufstehen, weil alles ab Bauch betäubt war.

OOOH da kam die Langeweile.

Ich habe mir dann ein Telefon bringen lassen und habe erstmal alle meine Freunde angerufen und Bescheid gesagt. Zwischendurch kam dann meine Mutter und beschäftigte mich. Und die Erzieher vom Heim kamen auch vorbei.

Und dann wurde ich sehr müde und habe viel geschlafen. Als endlich 36 Stunden vergangen waren und mein Muttermund nur 5cm offen war, stellte sich heraus, dass meine Tochter im Geburtskanal stecken geblieben ist.

So wurde es endlich Zeit die Kleine zu holen. Die Ärzte endschieden sich, einen Kaiserschnitt zu machen.

Sonst wäre die Kleine auch erstickt. Dann wurde ich ganz betäubt, weil ich viel zu fertig war und mir es dann auch nicht mehr so gut ging.
Verständlich nach 36 Stunden!! Und als ich aufwachte und nach rechts schaute sah ich ein kleines schrumpeliges etwas im Arm.
Ich habe das gar nicht geschnallt, dass das mein Baby ist. Ich habe dann mit aller Kraft gefragt: \"Das ist mein Kind?\" Und meine Mutter sagte: \"Ja! Und du hast ein Mädchen.\"
Und dann bin ich erst mal wieder eingeschlafen. Ich war da noch im Aufwachraum. Meine Tochter war kerngesund.
Ich habe dann noch 14 Tage gelegen, weil ich noch Fieber und Kreislaufproblemen hatte und ich die ersten 3 Tage nicht aufstehen konnte. Aber meine Zimmernachbarin hatte auch einen Kaiserschnitt bekommen und die konnte auch sofort aufstehen. Ich bin halt eine Mimose.
So das war die erste Geburt mit Kaiserschnitt. Eigendlich war das alles nicht so schlimm.
Ich hätte nichts dagegen, wenn ich bei meinen zweiten Kind auch Kaiserschnitt bekommen würde. Eine normale Geburt ist besser, aber naja. Schauen wir mal. Man braucht also keine Angst davor zu haben. Ich hoffe mein Erlebniss hat euch aufgebaut und die Angst genommen. Und wenn ihr die Geburt hinter euch habt dann erzählt mir davon.

Nun noch alles Gute!

Bis dann!

15 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Sky112

    01.02.2006, 01:05 Uhr von Sky112
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab auch zwei Kaiserschnitte hinter mir und lebt noch ;) <br/>Im Nachhin sagt ich " EASY"

  • Laithy

    20.09.2005, 23:27 Uhr von Laithy
    Bewertung: sehr hilfreich

    im April meine erste Entbindung. Bin froh, dass es (doch) kein Kaiserschnitt war. Sollte nämlich einer werden. Aber Junior hat sich im letzten Moment doch noch entschieden, so zu kommen :-) LG, Mel