Tipps & Tricks Testbericht

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Erfahrungsbericht von ZordanBodiak

Ich will FILMKRITIKER werden!!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Kennt ihr das Gefühl? Ihr ward am gestrigen Abend im Kino und habt einen Film gesehen, der euch rein gar nicht gefallen hat. Ihr fragt euch, wie man für so etwas auch nur ein paar Meter Zelluloid verschwenden kann. Und jetzt ist es eure Herzensaufgabe, die gesamte Menschheit vor diesem Machwerk zu warnen. Doch wie stellt man das an? Die eigenen Freunde hat man zumeist schnell überzeugt, aber was ist mit dem Rest der knapp sechs Milliarden Menschen? Müssen diese alle die Qual des Kinobesuches über sich ergehen lassen oder gibt es andere Möglichkeiten, wie man sie vor dem Verschwenden des hartverdienten Geldes bewahren kann??

Den ersten Weg zur Lösung eurer Mission habt ihr schon mal gemacht: Ihr habt euren Weg zu yopi gefunden, doch wie stellt man das jetzt an? Wie verfasst man eine Filmkritik, die wirklich alle vorm Betreten des Kinos abschreckt? Ein großes Problem, das nicht nur Anfänger vor große Probleme stellt, denn in Sachen Berichte schreiben gehört das Verfassen einer Filmkritik zu den Königsdisziplinen.

Und verständlicherweise will ich euch nicht im Regen stehen lassen und euch „kleine“ Tipps überreichen, die euch beim Verfassen etwas helfen können. Aber bedenkt immer, dass ist reinster Eigennutz – schließlich will ich auch in Zukunft gute Filmkritiken lesen...


*Vorbereitungen – Ist das alles nicht ein bisschen schwer?*

Schon werden die ersten Mundwinkel verzogen. Das hört sich ja nach Arbeit an – dabei kann man seinen kurzzeitigen Erfolg doch so leicht haben. Immerhin gibt es im Internet doch schon so viele hervorragende Artikel und das fällt sicher niemanden auf, wenn man da mal so ein bisschen herumfaked. Aber Pustekuchen! Zum einen fällt man bei dieser Vorgehensweise so oder so nach einer Zeit auf die Nase und zum anderen fehlt einem so die Befriedigung des Lobes – oder fühlt sich hier wirklich jemand geehrt, wenn man die Lorbeeren für fremde geistige Ergüsse abgreift?


Aber auch die Wahl des Filmes kann euch zu Beginn vor große Probleme stellen. Greift immerzu nur auf Filme zurück, die ihr vor kurzer Zeit das letzte (oder erste) Mal gesehen habt. Versucht nicht in eurer Erinnerung zu kramen und einen alten Schinken hervorzuzaubern, denn das Scheitern ist schon so gut wie vorprogrammiert. Euch werden die Gedanken und Argumente nach wenigen Sätzen schon flöten gehen. Lieber einen erneuten Blick auf den Film werfen – falls er euch wirklich so wichtig ist – als sich der kommenden Niederlage kampflos ergeben.


Verständlicherweise könnte ihr aber nicht alle Daten im Kopf haben. Ihr glaubt zu wissen, dass Tom Hanks überragend in der Hauptrolle war. Oder war es vielleicht doch Tom Cruise? Oder gar Tom Wilkinson? Stirnrunzeln sind vorprogrammiert. Um aber unsere schwindende Schönheit nicht zu gefährden, sei euch ein ultimatives Hilfsmittel ans Herz gelegt: Das Internet! Schon bei einer ersten Eingabe des Filmtitels bei einer Suchmaschine wird man bei einer der folgenden Internetseiten auf eine Auflistung der richtigen Darsteller und der wichtigsten Crew-Mitglieder treffen und kann so in seinem Bericht kleine unliebsame Schönheitsfehler vermeiden.

Nachdem nun die wichtigsten Vorbereitungen getroffen worden sind, könnte ihr euch langsam physisch und seelisch auf das Verfassen des Berichtes einstellen...


*Die Einleitung – Aller Anfang ist schwer*

Die Wahl des Filmes ist getroffen und auch die notwendigen Hintergrundinformationen wisst ihr, doch noch sitzt ihr vor einem weißen Blatt Papier. Was nun? Wie beginnt man mit seinem Bericht? Schmeißt man den Leser sofort ins kalte Wasser und fängt mit seinem Zerriss an? Oder gewährt man ihm eine passende Einleitung? Ein Frage, die unzweifelhaft in Richtung einer Einleitung beantwortet werden kann. Doch wie stellt man das an??

Zunächst sei gesagt, dass es nie ratsam ist die Leser mit ellenlangen Erzählung, wie man zum Kino gekommen ist, zu langweilen. Sicherlich kann das im Einzelfall mal ganz amüsant sein und dem Bericht eine gewisse Würze geben. Aber unter normalen Umständen ist das einfach purste Verschwendung von Schreibkraft. Bietet lieber schon einen Vorabeinblick in eure Erwartungswelt. Wurdet ihr gezwungen das Kino zu betreten? Oder wartet ihr schon seit Jahren auf diesen Film? Vielleicht könnt ihr auch eure Erwartungshaltung mit einigen Verweisen auf bekannte Filmkritiken untermauern oder mit der Beliebtheit beim Publikum. Letztendlich sei euch hier freie Hand gelassen, nur schweift nicht zu sehr vom „Thema“ ab und belasst die Einleitung zu eurem Bericht in einem gesunden Maße. Mehr als drei Absätze sinnloses Geschwafel und der geneigte Leser wird entnervt das Fenster zuklicken. Und das wollen wir ja nicht.


Wieso aber soll ich überhaupt eine Einleitung schreiben? Ein Antwort die wohl leichter nicht sein könnte: Yopi druckt in der Berichteübersicht die ersten Zeilen des Werkes ab, so dass der informationssüchtige Leser eine Vorabwahl des zu lesenden Werkes treffen kann. Und was wird dieser wohl lieber wählen? Eine strunzlangweilige Begrüßung – nach Möglichkeit noch ausgestattet mit zahllosen Verzierungen – oder eine treffende und wohlformulierte Einleitung? Sicherlich zu Beginn seiner Filmkritiker-Karriere ist man noch unbedarft und kann nicht auf ein immenses Repertoire an Redewendungen und Formulierungen zurückgreifen. Aber auch dies wird sich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase legen. Keine Angst, schon nach wenigen Versuchen werdet ihr die Gabe haben, um den Leser mit euren ersten Zeilen magisch anzuziehen...


*Die Inhaltsangabe – Der Gärtner ist der Mörder*

Unverständlicherweise der Teil des Berichtes an dem die Masse immer wieder scheitert. Denn fälschlicherweise vermuten die meisten, dass wir uns hier in einem Wettbewerb befinden, der nur von demjenigen gewonnen werden kann, der die meisten Einzelheiten des Inhaltes verrät. Sei es das Ende oder der entscheidende Hinweis, der zur Lösung des Rätsels fehlt. Munter wird darauf losgeschrieben und zu keinem Zeitpunkt denkt man an die Leser. Vielleicht will selbiger auch noch den Film gucken. Doch wo bleibt da für ihn der Spaß, wenn er schon vor dem Betrachten den Mörder kennt? Wie kann man nun ein derartiges Problem umschiffen?

Haltet euch kurz! Mehr als dreihundert Worte sollte man wirklich nur in Ausnahmefällen für einen Filmbericht verwenden. Führt den Leser in die Grundgeschichte ein, erklärt ihm die Ausgangslage und geht nicht auf Nebenhandlungen ein. Schreibt nach Möglichkeit interessant – ich weiß, wie schwer das manchmal sein kann, vor allem wenn der Film grottenschlecht und langweilig war! – und beendet eure Inhaltsangabe mit einem klassischen Cliffhanger. Ihr solltet es dem Leser immer selbst überlassen, ob er die Geschichte interessant oder langweilig findet. Die Zerstörung der hohen Erwartungen des Lesers, die er an die Filmhandlung stellt, könnt ihr viel genüsslicher (und angebrachter) im Rahmen eurer eigenen Meinung zelebrieren...


*Die eigene Meinung – Alles war geil!*

Nun sollte das Kernstück eures Berichtes folgen. Überlegt zuvor genau, was ihr schreiben wollt. Was macht den Film für euch so besonders schlecht/gut. War es die Geschichte, die so faszinierend war? Oder doch eher die ausgefallene Kameraführung? Oder seid ihr einfach nur ein Fan des Hauptdarstellers und könnt den Film allein wegen ihm schon nicht schlecht bewerten?

Fragen, über Fragen, die ihr im Verlaufe eurer eigenen Meinung – die für meinen Geschmack nie zu lang sein kann – klären sollte. Geht auf die Qualitäten der Schauspieler ein. Verwebt selbige Meinung mit klärenden Worten – die dem Leser vielleicht offenbaren, woher man den besagten Schauspieler kennen könnte. Erzählt uns was gerade die Geschichte von den unzähligen anderen Filminhalten unterscheidet, welche „magischen Momente“ den Film von der unüberschaubaren Masse abheben oder welche Dumpfbacken-Szenen belegen, dass der Film einfach nur miserabel ist.

Doch haltet euch nie an einem strikten Schema fest, nicht bei jedem filmischen Werke kann man auch zu jeder Einzelheit etwas schreiben – was aber auch bei weitem nicht gefordert ist. Bevor ihr euch in solch tolle Aussagen, wie „die Kameraeinstellungen waren den ganzen Film über normal.“ flüchtet, verzichtet lieber auf einen derartigen Satz und geht über zu den nächsten Punkte. Denn Stoff zum Schreiben solltet ihr zu genüge haben.

Aber auch die Freigeister unter uns sollen nicht unterdrückt werden. Vielleicht habt ihr eine versteckte philosophische Ader, die ihr gekonnt im Rahmen eines Filmberichtes ausspielen könnt. Nehmt den Film auseinander, macht euch Gedanken, zieht Verbindung zwischen der zentralen Bedeutung der Farbe blau für den Verlauf der Geschichte oder erklärt was genau der Regisseur mit seinem Film dem Zuschauer vermitteln will. Aber seid so fair und weist den Leser auf eine eventuelle Auseinandernahme des Filmendes hin. Es gibt nichts Ärgerlicheres als im Rahmen einer Interpretation ohne jegliche Vorwarnung auf die Veröffentlichung des Endes zu stoßen. Gerade wenn man den Film noch Gucken will, ist das ein Grund einen frustrierten Biss in die unschmackhafte Tastatur zu wagen...

Sollten ich aber wirklich mal die Aspekte ausgehen, gönnt euch eine Auszeit. Macht eine Zwischenspeicherung. Fahrt notfalls den Rechner herunter und trinkt einen leckeren Kaffee. Und während dieser Pause lasst ihr den Film nochmals Revue passieren. Vertraut mir, solche kleinen Einschnitte in die kreative Arbeit können manchmal kleine Wunder bewirken.


Was ihr aber gesamtbetrachtet vermeiden solltet, ist die Verwendung des altbekannten „Telegramm-Stiles“. Ermüdet den Leser nicht mit einer kurzen und knappen Auflistung der positiven und negativen Seiten. Macht euch die Mühe und verfasst anständige Sätze und schmückt selbige mit einigen Adjektiven aus. Nichts ist eintöniger zu lesen als ein simples „Telegramm“, vor allem wenn die Konkurrenz groß ist und unter selbiger sich vielleicht ein Shakespeare versteckt...


*Fazit – Ein abschließender Blick auf den Film*

Und schon seid ihr am Ende eures Berichtes angekommen, ihr könnt beruhigt durchatmen. So schwer war es doch gar nicht. Und die letzte Hürde werdet ihr sicherlich auch noch meistern können. Denn was lernt man schon in der Schule? Man soll seine Werke vollenden. Sicherlich gilt Schuberts siebte Sinfonie („die Unvollendete“) als Meisterwerk der Musikgeschichte, aber als Filmkritiker sollte man doch etwas kleinere Brötchen backen und seine Werke würdig beenden. Geht nochmals kurz (!!!) auf eure Gedanken ein, sprecht vielleicht eine Empfehlung für bestimmte Kreise aus oder verdeutlicht eure Meinung abschließend mit prägnanten Worten.

Ob ihr abschließend noch eine zusätzliche Punkte-Skala einfügt – was ich nur begrüßen kann, die fünf-Punkte -Skala von yopi ist eindeutig zu knapp, so würde ja ein sehr guter Film wie „Spider-Man“ auf einer Stufe mit einem Klassiker wie „Club der toten Dichter“ oder „Die fabelhafte Welt der Amélie“ stehen! – oder aber als Finale (dieses Mal wirklich das Finale!) eine Auflistung der Cast und Crew inklusive weiterer Internetlinks angebt, sei wiederum eurem Geschmack überlassen. Hauptsache ihr seid gesamtbetrachtet mit eurem Text zufrieden, denn dies ist zumeist schon mal der erste Schritt zu einer erfolgreichen Veröffentlichung...


*Die DVD – Die Geheimnisse eines Silberlings*

In den letzten Monaten scheint sich ein weiterer Irrglaube zu verbreiten. Immer wieder findet man in der themenverwandten DVD-Rubrik Berichte, die sich gänzlich auf den Film beschränken und kein Wort zum Silberling verlieren. Man möchte ja nicht so weit gehen und den Schreibern eine gewisse Geldgeilheit vorwerfen, aber seltsam erscheint das ganze doch schon. Vor allem wenn man (teilweise) bedenkt, dass in der Filmkategorie die Bezahlung ausbleibt und DVDs wenigstens mit einem Cent vergütet werden.

Aber um auch in den Genuss des einzigen Cents zu kommen, will ich euch auch nicht die Tipps für einen gelungenen DVD-Bericht vorenthalten. Denn eigentlich sollten hier andere Maßstäbe gesetzt werden als bei einem Filmbericht, das zentrale Thema wird nämlich – wie es auch schon die Kategorie besagt – der Silberling sein.

Der Film ist dem Leser zumeist schon bekannt, so dass man auf eine ellenlange Meinung zum Film eigentlich verzichten kann – aber als Schmankerl für den Leser ist dies natürlich immer gerne gesehen. So sollte sich in diesem Bereich die eigene Meinung vor allem um den Silberling drehen. Wie ist die Bild- und Tonqualität? Und für den Filmliebhaber am wichtigsten: Wie sind die Extras? Waren die Interviews aussagekräftige? Oder war das Making-of nur eine wertlose Selbstbeweihräucherung der Filmschaffenden?

Ja, ihr merkt hier sollte man andere Schwerpunkte setzen und nicht nur schnöde von der DVD-Hülle die einzelnen Extras auflisten. Aber zerbrecht euch nicht den Kopf, auch in dieser Kategorie ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und so schwer ist es bei weitem nicht eine eigene Meinung zu einem Making-of darzulegen, vor allem wenn man selbiges auch betrachtet hat – angemerkt sei, dass man zumeist erkennt, wenn der Schreiber die Extras nicht geguckt hat! – und im Hinterkopf immer den Cent pro Lesung behält...


*Titelgebung – Wo ist meine Kreativität*

Zumeist das größte Hindernis, wie hebe ich schon beim ersten Blick meinen Bericht von den anderen Werken ab? Was muss ich machen? Schließlich will ich ja auch, dass mein Bericht gelesen wird und nicht in den Tiefen von yopi auf immer und ewig versinkt. Seid provokativ, versucht lustig zu sein, aber überschreitet NIEMALS die Grenzen des guten Geschmacks. Verwendet nach Möglichkeit keine langweilige Überschrift – und auch hier weiß ich, wie schwer das sein kann! –, wartet auf die richtige Eingebung, auch wenn dies einige Überlegungen mehr in Anspruch nimmt.

In all der Eile solltet ihr eure Kreativität aber nicht schon nach der Titelgebung in den verfrühten Feierabend schicken, immerhin gibt es noch zwei wichtige Felder, die dem Leser schon vor dem Anklicken eures Berichtes bei der Übersicht ins Auge springen: Nehmt euch daher die Sekunden und fügt einige Worte zu Pro und Kontra hinzu, denn auch hier kann man bereits mit guten prägnanten Aussagen, den Leser auf seine Seite ziehen. Also, nicht die Faulheit gewinnen lassen, sondern immer an die potentielle Leserschaft denken...


*Das Gesamtbild – Was sollte ich ansonsten noch beachten*

Mich langsam dem Ende zuwendend, will ich euch einige allgemeinen Hinweise nicht verwehren, denn das Gesamtbild eines Berichtes kann äußerst ausschlaggebend für eine positive Wertung sein. Man stelle sich doch nur einmal den inhaltlich perfektesten Bericht vor und selbiger ist übersät mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Wäre das nicht ein Graus? Oder aber ein ellenlanger Absatz in dem jeder Aspekt der Meinung geklatscht wird, der ebenso einen seltsamen Schatten auf das Gesamtbild wirft.

Wie kann man dem nun vorbeugen? Die einfachste Lösung ist natürlich seinen Bericht im altbekannten und heißgeliebten Word zu schreiben – immerhin gibt es da eine Rechtschreibfehlerkorrektur, die man auch nutzen sollte und auch den „Absatzaufbau“ kann man sich in Word in aller Ruhe angucken. Doch sollte es das schon gewesen sein? Kann man auf ein Korrekturlesen verzichten, nur weil man in Word geschrieben hat? Gibt es nicht einige Worte, die immer noch falsch sein können? Oder ist man wirklich so perfekt, dass man auf ein Korrekturlesen verzichten kann? Wiederrum ein Haufen von Fragen, der aber im Grunde genommen leicht gelöst werden kann. Jeder sollte wissen, wie es um seine Rechtschreibung steht. Seid aber dann nicht sauer, wenn ihr „erboste“ Kommentare wegen der Rechtschreibfehler bekommt...


Die sprachlichen Reize des Berichtes können hingegen mit einem hilfreichen Tool – welches reinzufällig auch in Word mit der sagenumwobenen Tastaturkombination shift + F7 erreicht werden kann – aufgebessert werden. Um die ständige Wiederholung eines Wortes zu vermeiden kann man sich im Thesaurus – so der Name des Tools – Ratschläge holen, die es einem ermöglichen Synonyme des Wortes zu finden. Und seid doch mal ehrlich: Es sieht doch um einiges „ästhetischer“ aus, wenn man anstelle des Wortes „Kinos“ ein „Lichtspielhaus“ oder „Filmtheater“ verwendet...


Um das „professionelle“ Bild zu wahren sollte ihr vor allem auf eines verzichten: Smileys und „Sternchen-Ausdrücke“ jeglicher Art. Sicherlich kann man mal in seinem Bericht seinen Gemütszustand durch eine derartige „Verschönerung“ zum Ausdruck bringen, aber wenn ein Werk von einer wahren Smiley-Seuche befallen ist, wirft das – zumindest bei mir – einen äußerst zweifelhaften Schatten auf das Gesamtwerk. Eigentlich sollte der Leser doch wissen, wann das Geschrieben nicht als allzu ernst angesehen werden sollte, man muss ihn doch nicht auf jegliche Ironie mit dem Zaunpfahl hinweisen...


Als abschließende Frage verbleibt nun nur noch das Problem der Zwischenüberschriften. Jeder sollte für sich entscheiden, ob er derartige einfügen möchte. Ein ordentlich strukturierter Bericht kann auch ohne selbige leben, denn eigentlich sollte man immer am Anfang eines Absatzes erkennen können, was der Autor in den nächsten Sätzen mitteilen will.

Wohingegen eine ordentliche Untergliederung durch Zwischenüberschriften, die optischen Reize des Berichtes erhöht. Aber Achtung sei gegeben. Bewahrt eure Finger davor die einzelnen Überschriften mit zu vielen Sonderzeichen zu „verdeutlichen“. Zumeist ist dies ein bösartiger Angriff auf die Augen des Lesers und nimmt diesem die Konzentration. Geht lieber nach dem Prinzip „manchmal ist weniger mehr“ vor und verziert die Zwischenüberschriften in einem gemäßigten Maße. Ihr wollte doch nicht, dass der Leser erblindet und so eure Schöpfung nicht bis zum Ende lesen kann...


Zu guter Letzt solltet ihr nach Möglichkeit eure Berichte nicht mit einer Darstellung der Wortanzahl beenden. Dies ist in meinen Augen äußerst peinlich und unangebracht. Und vor allem: Wo liegt das Nutzen? Wollt ihr euren Lesern zeigen, wie fleißig ihr ward? Oder wollt ihr den Schnellklickern die Arbeit erleichtern und zeigen, dass euer Bericht einfach gut sein muss? Kurz gesagt: Es kommt bei weitem nicht auf die Länge an, was einzig und alleine zählt ist der Inhalt!!!!


*Der Abschluss für heute*

Seid kreativ, lässt euch nicht von anderen Ansichten einengen und krallt euch nicht an irgendwelche vorgeschriebene Strukturen fest. Jeder wird nach und nach seinen eigenen Stil finden, denn auch ein Reich-Ranicki hat mal klein angefangen und durfte nicht sofort derartig über Grass herziehen. Also nicht gleich verzweifeln, wenn die ersten Berichte nicht ganz so ausfallen wie gewünscht. Nach und nach wird man sich zurechtfinden und seine Qualitäten und seinen eigenen Stil entdecken.

Und bedenkt immer, ein Rezept für einen perfekten Bericht gibt es nicht und wird es auch niemals geben! Mein obigen Ausführungen sind allesamt Hilfestellungen für die ersten Schritte auf dem Gebiet der Filmkritik. Aber schon nach wenigen Texten werdet ihr feststellen, dass man die von mir dargelegten Pfade hin und wieder (oder vielleicht auch immer?) verlassen kann. Das Ziel soll nicht sein sich auf einen vorgegebenen Stil zu versteifen, sondern nach einer Eingewöhnungsphase seinen eigenen Stil zu finden...


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Angemerkt sei, dass diese Tipps und Tricks nur ein kleiner Leitfaden sein sollen, die sich uneingeschränkt mit „meinem“ Medium – dem Film – auseinandersetzen. Aber unzweifelhaft kann man diese Ansätze – mit etwas Phantasie, die wir ja alle hoffentlich haben – auch auf etliche andere Themen ummünzen kann. Der grundlegende Aufbau wird auch bei anderen Produkten nach dem klassischen Schema Einleitung, Produktbeschreibung, Meinung, Fazit erfolgen...

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Clarinetta2

    26.06.2007, 19:20 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, meistens lasse ich den Bericht noch einen tag liegen, wegen Fehler