Trabant 601 Testbericht

Trabant-601
Abbildung beispielhaft
ab 23,84
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Erfahrungsbericht von ladaci

6 goldene Tipps für Trabifahrer

Pro:

ein Kultauto für Freunde ein Muß

Kontra:

wird immer teuer, Schorsch zu fahren

Empfehlung:

Ja

Mein Hilfebericht zum \"Trabant 601\".

Jahrelang war er mir treu und nun wartet er auf den Tag, an dem ich erst das Geld und dann die Zeit für seine Reperaturen finde. Fast täglich freue ich mich darauf, ihn endlich wieder fahren zu können - meinen Schorsch.

Für Euch, liebe Trabigemeinde und Interessenten habe ich hier 6 goldene Tipps zusammengestellt, die ihr (so hoffe ich) gut brauchen könnt.


1. Autobahnfahrt / Benzingemisch
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Ich habe mich einmal gut mit einem Angestellten einer Tankstelle unterhalten. Der gab mir den Rat, auf jeden Fall immer selbst zu mischen. Man können den Mineralölriesen nicht vertrauen, meinte er. Das verkaufte Gemisch sei immer etwas \"mager\"gemischt. Glaubhaft, wenn man darüber nachdenkt, wieviel eine Tankstellenkette jährlich spart, wenn sie \"nur etwas\" weniger Öl dem Benzin beimischt. Des weiteren läßt sich die Tankstelle diesen Mischservice gut bezahlen - will heißen, man kommt auch noch billiger, geht man mit selbstmischen auf Nummer sicher.
Dazu noch ein Tipp: Bei längerer Autobahnfahrt empfiehlt es sich, 1:33 zu tanken und zwar 1 Liter teilsynthetisches 2-Takt-Öl auf 33 Liter Superbenzin. Jetzt werden aktive Trabifahrer hellhörig, weil ja bekannt ist, daß Superbenzin zu stark für den Motor ist und ihn schädigen kann. Das ist richtig, allerdings ist die Oktanzahl rechnerisch fast die gleiche, als würde man 1:50 mit Normalbenzin tanken. Der vorteil ist genauso verblüffend, wie logisch. Superbenzin ist sauberer und hinterläßt weniger Rückstände im Motor. Auf Autobahnen reinigt sich auf den ersten paar Kilometern der Motor << deutlich erkennbar an der blauen Fahne :o) >> und durch die sauberere Verbrennung bleibt er auch so. Der saubere Motor und der hohe Ölgehalt lassen den Motor wie ein Bienchen summen und man könnte fast meinen, er hätte plötzlich noch ein paar Pferde mehr unter der Duroplasthaube.


2. Beleuchtung
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Die rückwärtige Beleuchtung des Trabant entspricht heute keinem Standart mehr. Es ist fast schon gefährlich geworden.
Im Sommer läßt sich die Leuchtkraft hinten etwas verbessern, wenn man die Rücklichtschalen demontiert, gründlich reinigt und mit einem guten Alu-Putzmittel, wie Elsterglanz die Reflektoren poliert. Für den Winter gibt es noch eine andere Möglichkeit. Man legt hinter die zeimlich kleinen Reflektoren hochglänzende Alufolie. Die sollte allerdings beim nächsten TÜV draußen sein. ;-) Auch im Sommer fällt das jedem am hellichten Tage auf - also rechtzeitig wieder entfernen.


3. Innenraumausstattung
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Gern und sehr häufig \"tunen\" Trabifahrer ihr Auto durch Aufarbeitung mit Teppichbelag. Das kann je nach Sorgfalt und Qualität sehr gut aussehen und auch sinnvolle Nebenerscheinungen wie Kälte- und Geräuschschutz haben.
Wichtig dabei sind zwei Dinge. Niemals sollte man das Armaturenbrett mit Teppich bekleben. Es ist permanent stärker dem Licht ausgesetzt, als der andere Belag. Daurch bleicht er natürlich viel schneller aus und nach wenigen Wochen bereits ist schon ein deutlicher Unterschied erkennbar. Zum zweiten ist die Wahl des Klebstoffes eine sehr wichtige. Wenn man zum Beispiel unter dem Dach einen Himmel aus Teppich einziehen möchte, sollte man nicht vergessen, daß der Klebstoff stark durch Temperaturschwankungen beansprucht wird und auch das gesamte Gewicht des Teppichbelages auch bei Vibrationen der Fahrt allein tragen muß.


4. Der Winter mit dem Trabant
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Ein bekanntes und berüchtigtes Manko des Trabants ist der Winterbetrieb. Genaugenommen die Heizung. Die kann man nicht neu erfinden. Sicher kann man sich eine Standheizung einbauen, sollte dabei aber bedenken, daß zusätzliche Technik zusätzliche Wartung bedeutet. So oder so kann folgendes nützlich sein: Der Trabant \"heizt\" durch die Kühlluft des Motors und die Abwärme des Krümmers. Man sollte zusehen, daß die gesamte Wärme auch im Innenraum ankommt. Dazu sind die Aluflex-Rohre und der Luftauslaßkasten mit Mineralwolle zu dämmen. Ist zwar eine ewige Frimelei, die Wolle mit Panzertape zu befestigen, lohnt sich aber. Man kann auch zusätzlich eine zweite Schallschluckhaube über den Motor legen. Einen kleinen Erfolg kann man auch mit etwas aufwendigerer Arbeit erzielen - das Abschlußblech hinter dem Motorblock schließt nicht komplett ab. Den Spalt um unteren Ende sollte man über die kalte Jahreszeit verschließen. Evtl reicht dazu eine \"Konstruktion\" aus Mineralwolle.
Mineralwolle in den hinteren Kotflügeln und hinter und unter der Rückbank verhindert, daß die Wärme durch den Kofferraum oder einfach zur Seite heraus verschwindet. Zweckmäßig ist auch die Verkleidung des Daches mit Teppichbelag (siehe Vorkapitel)


5. Nasses wetter - Wasser im Tank
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An feuchten Tagen kann sich durch Diffusion Wasser im Tank ablagern. Hier läßt es die Tankwände rosten, den Tank undicht werden und der abfallende Rost verstopft den Kraftstoffilter.
Man kann mit gleicher Waffe zurückschlagen - ein paar cl Spiritus bindet das Wasser, macht es so unschädlich und sorgt
dafür, daß es mit \"verbrannt\" wird.


6.Und ganz nebenbei für Nichtraucher
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Ein kleiner Tipp für Freunde des \"drive-in\" ´s:
Der Aschenbecher auf dem Amarturenbrett diente mir damals, als ich noch eisern außerhalb des Trabis geraucht habe als Ablage. Man kann zum Beispiel ein Nokia 5110 leicht diagonal hineistellen, oder was nicht so vergänglich ist, wie die Handywahl: Es passen perfekt die Soßen-Döschen der \"Chicken Mc Nuggets\" rein. Das erspart eine riesen Sauerei im Auto, wenn man unterwegs essen will.

Bis zum nächsten Bericht

Euer LADACI [email protected]

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