Unold 8600 Testbericht

Eigentlich stand ein Brotbackautomat nie ganz oben auf der Liste meiner geplanten Anschaffungen, eine andere Testseite ist Schuld daran, dass ich nun doch einen besitze.
Als ich dort nämlich vor einigen Wochen einen tollen Bericht über einen dieser Automaten las, habe ich sofort bei Amazon nachgesehen, was es denn da für mich so geben könnte.
Es musste Amazon sein, denn ich wollte sofort und auf der Stelle ein solches Gerät und bei Amazon kann ich mir sicher sein, dass die bestellten Artikel fast schneller geliefert werden als ich sie bestellen kann.

Nachdem ich mich etwas gefrustet durch die vielen Rezensionen zu den verschiedenen Geräten gelesen hatte, stieß ich auf den Unold, der doch eine Menge Vorteile zu haben schien.
Kurzer Blick auf die Maße um zu prüfen, ob das Teil überhaupt noch auf die Arbeitsflächen passen würde und nachdem ich die Frage mit ja beantworten konnte, habe ich kurzerhand meine Bestellung aufgegeben.

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Hersteller:
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Unold AG
D 68766 Hockenheim

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Preis:
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Bezahlt habe ich für meinen neuen Liebling 49,98

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Technische Daten:
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Inhalt für 750-1200 h Brotgewicht
600 W - 230 V~ - 50 Hz
Innenmaß Backform: L/B/H: 176 x 135 x 155 mm
Gerätezuleitung 100 cm fest montiert
Cool-Touch-Gehäuse mit großem Sichtfenster
12 gespeicherte Programme
Stufentaste für verschiedene Brotgewichte
Wahlschalter für Bräunungsgrad
Zeitwahlschalter bis zu 13 Stunden vorprogrammierbar
Automatische Warmhaltestufe
Gewicht: 7,05 kg
Abmessungen Gerät: L/B/H: 412 x 293 x 310 mm
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Zubehör:
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Kneter
Antihaftbeschichtete Backform
Gerät mit abnehmbarem Deckel
Zubehörschublade
Messlöffel
Messbecher
Hakenspieß zum Entfernen des Kneters

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Praxis und Fazit:
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Selbst Brot gebacken habe ich eigentlich immer schon viel, genervt war ich dabei aber jedesmal vom Aufwand.
Teig herstellen, kneten, gehen lassen, erneut kneten, gehen lassen, in den Ofen packen und immer wieder hinrennen, um zu sehen ob das Brot nun gut oder schon verbrannt ist.
Kuchenteig ist ja noch einmal ein Fall für sich, der geht mir entsetzlich auf den Keks, da ich Kuchen ja nicht besonders mag.
Pizzateig herstellen?
Lass mal, ich kaufe fertigen Teig oder am besten gleich TK Pizza, denn Hefeteig und ich, das geht nicht, Hefeteig lacht mich immer nur aus bevor er in sich zusammenfällt.
Mein Versagen beim Hefeteig ließ mich aber eigentlich immer kalt, wenn da nicht eine einzige ärgerliche Sache gewesen wäre: Ich war nie in der Lage einen Zuckerkuchen herzustellen, wie ihn meine Mutter immer gebacken hat und für den sie regelrecht berühmt war. Dieser Zuckerkuchen war ein absolutes Gedicht und ich habe ernsthaft niemals einen besseren gegessen.
Das ist auch der Grund, warum ich Zuckerkuchen nicht beim Bäcker kaufe, der kommt an den meiner Mutter nämlich eh nicht ran.

Hier nun hatte ich plötzlich die Chance, diesen Kuchen selbst herzustellen und das musste natürlich sofort ausprobiert werden.


Die Funktionen:
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**Die Summer-Funktion**
Wird eine Taste gedrückt, ertönt ein Summer.
Ebenso ertönt er beim zweiten Knetvorgang und weist so darauf hin, dass jetzt alle möglichen Zutaten zum Teig gegeben werden können, wie z.B. Nüsse, Körner, Früchte, getrocknete Tomaten, Kräuter und weiß der Geier was noch alles, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bei meinem ersten Brot in diesem Automaten handelte es sich um ein Pizzabrot und ich habe den Summer völlig überhört, was natürlich dazu führte, dass das Brot ohne Basilikum, Parmesan und getrocknete Tomaten gebacken wurde.
War nicht besonders lecker aber hey, ich stand ja noch ganz am Anfang.
Überhören kann man den Summer eigentlich nicht, ich kann diese Panne dem Brotbackautomaten also nicht anlasten.
Warum bringe ich auch den Müll raus während das Ding vor sich hin summt.
Der Automat summt außerdem während der Warmhaltephase und er piept genau 10x um anzuzeigen, dass das Programm komplett beendet ist, so dass man das Gebäck aus seinem Gefängnis befreien kann.

**Die Widerholungsfunktion**

Bei einem kurzen Stromausfall, der nicht länger als zwei Minute andauern darf, startet das Gerät erneut und setzt dort an, wo es vor dem Stromausfall aufgehört hat.
Dauert der Ausfall länger als zwei Minuten, muss das Gerät neu gestartet werden, allerdings funktioniert das nur dann, wenn die Knetphase nicht überschritten wurde.
War der Teig dann aber schon in der letzten Gehphase, kann man ihn vergessen und der Mülltonnen überantworten.

**Die Sicherheitsfunktionen**

Will man nach dem ersten Backvorgang gleich ein zweites Brot backen oder einen neuen Teig herstellen, so ist der Behälter oft noch zu warm.
Bei einer Temperatur über 40°C erscheint im Display das Zeichen H:HH und in dem Fall muss der Behälter entnommen werden, damit das Gerät Zeit hat, so weit abzukühlen, dass man erneut backen kann.
Ich habe das mal getestet, indem ich den Automaten für 30 Sekunden vom Netzt nahm und er setze sofort wieder dort an wo er aufgehört hatte, das klappt also wunderbar.
Größere Stromausfälle befürchte ich eigentlich nicht, ab und zu knallt hier aber schon einmal die Hauptsicherung raus und davor muss ich mich also (zumindest was das Backen angeht) nicht fürchten.

Drückt man die Start/Stop Taste und es erscheint das Zeichen E:EE im Display, dann sieht die Sache anders aus und das Gerät muss an den Kundendienst geschickt werden, denn E:EE bedeutet, dass es einen Defekt an der Temperatursteuerung gibt.
Aus die Maus.

Der Programmablauf
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Narrensicher!
Zuerst werden natürlich die Zutaten eingefüllt, wobei man immer darauf achten muss, Flüssigkeiten zuerst einzufüllen, alles andere geht schief und man kann sein Brot auch gleich beim Bäcker kaufen.
Danach kommt die Backform an die Reihe, die man leicht schräg auf den Sockel in der Mitte des Backraumes setzt und kurz nach rechts dreht, wo sie dann einrastet.

Nun kann man den Programmablauf wählen, was sich leichter gestaltet als angenommen.
Mit einem Knopfdruck werden hier das Programm und der gewünschte Bräunungsgrad eingestellt und die ganze Geschichte ist auf dem Display gut zu erkennen.
Nachdem man nun die Starttaste gedrückt hat, ist eine Korrektur nicht mehr möglich, was mich inzwischen mehr als einmal dazu veranlasst hat, den hinten am Gerät befindlichen Ein/Aus Schalter zu betätigen, um die Programmwahl neu vornehmen zu können.
Auch das kann ich aber ganz mir anlasten, denn ich drücke einfach zu schnell, ich sollte mir klarmachen, dass es sich hier nicht um eine Computer Tatstatur handelt.

Im Anschluss knetet der Backmeister den Teig natürlich selbstständig, ebenso wie er das Brot dann auch fertigstellt.

Der Behälter wird nach Beendigung des Backvorganges leicht nach links gedreht, um ihn abnehmen zu können (unbedingt Topflappen benutzen, der Behälter ist verdammt heiß!) und nun kann das Brot auf ein Gitter gestürzt werden.
Nicht immer gestaltet sich das besonders einfach, man sollte also einen Gummischaber zur Hand haben, um das Brot vom Rand zu lösen.
Hat man beim Teig keine gravierenden Fehler begangen, hängt das Brot an den Rändern nicht fest (ist mir jedenfalls noch nie passiert), der Schaber hilft aber auf jeden Fall beim Entfernen des Brotes.
Einen Haken hat die Sache aber und das im wahrsten Sinne der Wortes:
Der Knethaken wird sich nicht durch Geld und gute Worte aus dem Brot lösen wollen, was bedeutet, dass das Brot vom Haken im Behälter festgehalten wird.
Lösen kann man das Problem, indem man die Flügelschraube, die sich an der Unterseite des Behälters befindet, hin und her dreht, so löst sich zwar nicht das Brot vom Knethaken, aber immerhin das ganze Brot MIT Knethaken aus dem Behälter.
Den Knethaken kann man später mithilfe des mitgelieferten Hakenspießes aus dem Brot entfernen, man sollte damit nur warten bis das Brot ganz leicht abgekühlt ist, da man sonst riesige Löcher in die Unterseite des Brotes reißt.
Der Hersteller schreibt zwar, dass man den Haken aus dem noch warmen Brot entfernen soll, bei mir ging das aber immer schief, so dass ich inzwischen warte bis die Temperatur etwas runtergegangen ist.
Glaubt mir, ich habe dazugelernt....
Noch besser ist es allerdings, wenn man den Knethaken vor dem letzten Aufgehen mit bemehlten Fingern entfernt, ich muss aber zugeben, dass ich das bis auf einmal immer vergessen habe und wohl auch weiterhin vergessen werde, ich kenne mich ja.
Eine Freundin von mir erzählte mir letztens, dass sie den Knethaken in einem Rest Brot vergessen und weggeworfen hat, um den Haken dann verzweifelt zu suchen.
Ist mir bis jetzt noch nicht passiert.
Das Wegwerfen meine ich, denn gesucht habe ich den noch im Brot befindlichen Knethaken schon.

Um das fertige Brot zu entfernen, darf der Behälter übrigens auf keinen Fall auf einen Tisch oder eine Kante geschlagen werden, davon rät auch der Hersteller dringend ab.
Wer in der leichten Konstruktion keine Beulen und Dellen haben möchte, der sollte wirklich davon absehen, mit Gewalt zu Werke zu gehen.

**Reinigung und Wartung**

sind denkbar einfach:
Dass der Backbehälter vor dem ersten Gebrauch gereinigt werden sollte, versteht sich von selbst.
Hier reichen etwas Spülmittel und warmes Wasser, denn wirklich Verschmutzungen sind ja nicht vorhanden.
Vor der Reinigung muss natürlich das Gerät komplett ausgeschaltet werden oder man zieht eben den Netzstecker und lässt den Backmeister auskühlen.
Für die Reinigung innen und außen reichen dann ein feuchtes Tuch und ggf. etwas Spülmittel, denn angebackene Reste sind kaum zu erwarten, es sei denn, man macht einen groben Fehler, so dass der Teig nicht aufgeht und die braunen und unbeabsichtigt knackigen Ränder am antihaftbeschichteten Behälter kleben bleiben.
Aber natürlich habe ich Fehler gemacht, in einem Fall habe ich sogar die Hefe vergessen, so dass mein Weißbrot am Ende nicht höher war als ca. 10 cm, dafür aber knackig braun und Steinhart an der Außenseite. *hust*

Dass man in den Innenraum des Gerätes nicht mit Wasser reinigen sollte, ist eigentlich klar, denn dort befinden sich die Heizspiralen.
Den Deckel des Gerätes kann man abnehmen, indem man die Verschraubung löst, in meinem Fall war das aber noch nicht nötig.

*Und wie schmeckt das Brot nun?*

Wie schon erwähnt war ja mein erstes Brot der absolute Reinfall, denn ein Pizzabrot ohne Gewürze, Parmesan und Kräuter, das konnte ja nicht schmecken.
Ein Weißbrot ging in die Hose, da ich der Meinung war, beim Einfüllen der Zutaten telefonieren zu müssen und dadurch die Hefe übersah, alle anderen im Backmeister zubereiteten Produkte aber waren bis jetzt der absolute Hammer.
Brot, ob nun aus einer Backmischung oder aus frischen Zutaten hergestellt, ist innen weich, außen perfekt kross und den gewünschten Bräunungsgrad kann man ja nach Lust, Laune und persönlichem Geschmack einstellen.
Die Möglichkeit, am Morgen vom Duft warmen Brotes geweckt zu werden haben wir schon ausgiebig genutzt, es gibt doch nichts schöneres, als Sonntags vor einem frischen warmen Weißbrot zu sitzen, auf dem die Butter noch schmilzt.
Wahlweise kann man natürlich Brötchenteig herstellen und die Brötchen dann nach dem Formen im Ofen fertigbacken.
Frischer geht's doch nicht.

Und der Zuckerkuchen meiner Mutter, wurde der was?
Jein...
Der vom Backmeister hergestellte Hefeteig war ein Gedicht in Aussehen, Konsistenz und Geruch und er ließ sich ausrollen wir Butter.
Ganz leicht mit Mehl bestäubt machte er mir absolut keine Schwierigkeiten und landete schnell im Ofen.
Aber trotz des Tricks mit der Sahne und den Butterflocken wollte er nicht ganz so schmecken wie das Original, wenn er auch super locker und luftig war und einem Kuchen aus der Bäckerei schon hätte Konkurrenz machen können.
Was diesen Kuchen betrifft, werde ich so lange weiter üben müssen bis er schmeckt wie bei Muttern.

In der Bedienungsanleitung für den Unold Backmeister finden sich übrigens auch einige Rezepte, wie z.B. für Rosinenbrot, Dinkelbrot, Sauerteigbrot und Kräuterbrot.
Darüber, wie man die Rezepte abwandelt und wie sich Fehler vermeiden lassen wird man ebenso aufgeklärt wie über die verschiedenen Mehltypen und darüber, wo man Backmischungen für Allergiker beziehen kann.

Konfitüre kann man im Backmeister übrigens auch zubereiten, was auch sehr fix geht, Gebrauch gemacht habe ich davon aber noch nicht, denn das würde sich für uns noch nicht lohnen, da wir sehr selten Marmelade und Konfitüre essen.

Lobend erwähnen muss ich noch die Laufgeräusche, die ich eigentlich nicht einmal so nennen dürfte, da sie kaum vorhanden sind.
Man hört ein leises Surren und das war auch schon alles.

Ein wenig enttäuscht bin ich nur von der Zubehörschublade vorn am Gerät, denn weder der Knethaken, noch der Hakenspieß passen da hinein, so dass ich diese beiden Teile in der Besteckschublade aufbewahre.
Dieses Gerät ist hier im absoluten Dauereinsatz und ich habe bis jetzt bis auf die Kleinigkeit mit der Schublade nicht einen einzigen negativen Punkt entdecken können, weshalb es auch keine Punktabzüge sondern eine dicke fette Kaufempfehlung gibt.

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Dieser Bericht ist auch bei dooyoo unter dem Namen Kuschelsocke77 erschienen.