Erfahrungsbericht von Urquhart
Comino und Cominotto
Pro:
immer noch recht einsam, hervorragendes Wasser, wunderschöne Strände
Kontra:
leider keine \\
Empfehlung:
Nein
Existierte nicht der Tourismus, die beiden Eilande, die den Comino Channel in eine nördliche und eine südliche Fahrrinne trennen, wären sicherlich unbewohnt.
1978 radierte eine verheerende Seuche den gesamten Schweinibestand Gozos aus. Mit Unterstützung der Europäischen Gemeinschaft und einigen Fachleuten aus Kuba wurde auf Comino eine neue Schweinezuchtstation errichtet, in der mit durchschlagendem Erfolg gearbeitet worden ist. So zählt Gozo heute wieder über 30000 Säue und Ferkeel, mit denen der Schweinefleischbedarf der Malteser gedeckt werden kann.
Gozobesucher, die mit der Fähre von Cirkewwa übersetzen, haben auf dem Hin- und Rückweg die Möglichkeit, Comino, die Kümmelinsel, von allen Seiten zu entdecken. Die kahle, quellenlose Insel wird vom Johanniter-Qachtturm des Comino-Tower an der Südwestspitze dominiert. Alof de Vignacourt ließ ihn gegen Piratenüberfalle errichten. Dorthin kann man kleinere Spaziergänge von den beiden Badebuchten San Niclaw Bay und Santa Marija Bay unternehmen.
Eigentlich ist Comino etwas für kurzentschlossene Halbtagesausflüge. Man kann dort ungestört in sauberem Wasser baden, sich in der sonne wälzen und im Hotel Comino (drei Sterne) einen Drink schlürfen oder Tennis spielen. Es soll aber auch Urlauber geben, die auf Comino schwören und sich gleich in der Ferienanlage niederlassen. Ausflugsboote (Luzzus) setzen von Gozo, sommertags auch von Cirkewwa, dorthin über.
Ganz anders gelagert ist das Interesse der Sporttaucher, die das Tiefsee-Ambiente der Unterwassergrotten in der Blue Lagune, der Blauen Lagune zwischen Comino und dem Felssporn Cominotto zu ihrem Paradies erklärt haben. Die Sicht soll unter Wasser phantastisch sein. Eine Reihe von Veranstaltern bieten Exkursionen an.
Kurzepisode: "Im Exil auf der Kümmelinsel"
Im Jahr 1287 erhielt Comino prominenten Besuch von dem spanischen Philosophen Abraham Ben Samuel Abulafia. Diese Visite war allerdings nicht ganz freiwillig, sonder vielmehr die letzte Station auf der Flucht vor den Schergen der römischen Kirche. Was war geschehen?
Schon in jungen Jahren führten Don Abraham verschiedene Reisen nach Italien, Griechenland und Palästina, wo er Bekanntschaft mit der Kabbala, der jüdischen Geheimlehre machte, die ihn fürderhin tief beeindrucken sollte. In Capua, damals Sitz einer jüdischen Philosophenschule, entdeckte er die Schriften des Maimonides, der seinerseits ein entschiedener Anhänger der Lehren von Aristoteles war. Don Abraham ging nach Spanien zurück und arbeitete emsig an seiner Vision von der endgültigen Versöhnung zwischen Juden und Christen. Gleichzeitig verfasste er Kommentare zur Thora und unterwies Gleichgesinnte in Kabbalistik und jüdischer Philosophie. 1280 schließlich ging er nach Rom, um mit Papst Nikolaus III. über das Schicksal der Juden in Europa zu diskutieren. Dabei müssen wohl harte Worte gefallen sein, denn die Tagung der Kontrahenten endete mit der Verurteilung Don Abrahams zum Tode auf dem Scheiterhaufen.
Die Vollstreckung des Urteils scheiterte jedoch am plötzlichen Ableben des Papstes, Don Abraham gelang die Flucht nach Sizilien. Hier predigte er unverdrossen seine Lehren weiter, aber die vorangegangenen Ereignisse müssen seinen Geist wohl etwas verwirrt haben, prophezeite er doch seinen Zuhörern die unmittelbar bevorstehende Ankunft des Messias, worauf Hunderte von Juden das Land in Richtung Palästina verließen. Don Abraham wurde von seinen Gegnern der Scharlatanerie bezichtigt und ins Exil nach Comino verbannt, wo er vier Jahre später, 1291, starb.
1978 radierte eine verheerende Seuche den gesamten Schweinibestand Gozos aus. Mit Unterstützung der Europäischen Gemeinschaft und einigen Fachleuten aus Kuba wurde auf Comino eine neue Schweinezuchtstation errichtet, in der mit durchschlagendem Erfolg gearbeitet worden ist. So zählt Gozo heute wieder über 30000 Säue und Ferkeel, mit denen der Schweinefleischbedarf der Malteser gedeckt werden kann.
Gozobesucher, die mit der Fähre von Cirkewwa übersetzen, haben auf dem Hin- und Rückweg die Möglichkeit, Comino, die Kümmelinsel, von allen Seiten zu entdecken. Die kahle, quellenlose Insel wird vom Johanniter-Qachtturm des Comino-Tower an der Südwestspitze dominiert. Alof de Vignacourt ließ ihn gegen Piratenüberfalle errichten. Dorthin kann man kleinere Spaziergänge von den beiden Badebuchten San Niclaw Bay und Santa Marija Bay unternehmen.
Eigentlich ist Comino etwas für kurzentschlossene Halbtagesausflüge. Man kann dort ungestört in sauberem Wasser baden, sich in der sonne wälzen und im Hotel Comino (drei Sterne) einen Drink schlürfen oder Tennis spielen. Es soll aber auch Urlauber geben, die auf Comino schwören und sich gleich in der Ferienanlage niederlassen. Ausflugsboote (Luzzus) setzen von Gozo, sommertags auch von Cirkewwa, dorthin über.
Ganz anders gelagert ist das Interesse der Sporttaucher, die das Tiefsee-Ambiente der Unterwassergrotten in der Blue Lagune, der Blauen Lagune zwischen Comino und dem Felssporn Cominotto zu ihrem Paradies erklärt haben. Die Sicht soll unter Wasser phantastisch sein. Eine Reihe von Veranstaltern bieten Exkursionen an.
Kurzepisode: "Im Exil auf der Kümmelinsel"
Im Jahr 1287 erhielt Comino prominenten Besuch von dem spanischen Philosophen Abraham Ben Samuel Abulafia. Diese Visite war allerdings nicht ganz freiwillig, sonder vielmehr die letzte Station auf der Flucht vor den Schergen der römischen Kirche. Was war geschehen?
Schon in jungen Jahren führten Don Abraham verschiedene Reisen nach Italien, Griechenland und Palästina, wo er Bekanntschaft mit der Kabbala, der jüdischen Geheimlehre machte, die ihn fürderhin tief beeindrucken sollte. In Capua, damals Sitz einer jüdischen Philosophenschule, entdeckte er die Schriften des Maimonides, der seinerseits ein entschiedener Anhänger der Lehren von Aristoteles war. Don Abraham ging nach Spanien zurück und arbeitete emsig an seiner Vision von der endgültigen Versöhnung zwischen Juden und Christen. Gleichzeitig verfasste er Kommentare zur Thora und unterwies Gleichgesinnte in Kabbalistik und jüdischer Philosophie. 1280 schließlich ging er nach Rom, um mit Papst Nikolaus III. über das Schicksal der Juden in Europa zu diskutieren. Dabei müssen wohl harte Worte gefallen sein, denn die Tagung der Kontrahenten endete mit der Verurteilung Don Abrahams zum Tode auf dem Scheiterhaufen.
Die Vollstreckung des Urteils scheiterte jedoch am plötzlichen Ableben des Papstes, Don Abraham gelang die Flucht nach Sizilien. Hier predigte er unverdrossen seine Lehren weiter, aber die vorangegangenen Ereignisse müssen seinen Geist wohl etwas verwirrt haben, prophezeite er doch seinen Zuhörern die unmittelbar bevorstehende Ankunft des Messias, worauf Hunderte von Juden das Land in Richtung Palästina verließen. Don Abraham wurde von seinen Gegnern der Scharlatanerie bezichtigt und ins Exil nach Comino verbannt, wo er vier Jahre später, 1291, starb.
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