Universum Sciene Park Testbericht

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Erfahrungsbericht von BjoernS

Bremen: learning by doing

Pro:

interessant, spannend, lehrreich

Kontra:

nicht für Rohlstuhlfahrer geeignet

Empfehlung:

Ja

Man könnte inzwischen ja fast den Eindruck haben, dass ich mich nur in London bewege und die Anzahl der Berichte über London nähert sich auch bedrohlich der Anzahl Berichte über meine Heimatstadt Bremen – dieser hier soll das Verhältnis mal wieder ein wenig gerade rücken, denn heute berichte ich von einer Freizeitmöglichkeit im Lande Bremen, es geht um „das Universum“ ....


Fakten

Das Universum ist eine permanente Ausstellung in der Nähe der Universität und heißt streng genommen eigentlich Universum Science Center Bremen. Diese Ausstellung liegt in einem Gebäude, welches von seiner Architektur her als silberner Wal daher kommt und deutlich zu sehen ist. Beheimatet ist das Universum an der Universitätsallee, Ecke Wiener Straße – von der Abfahrt A27 „Horn Lehe“ kommend einfach der Beschilderung folgen. Mit den Buslinien 22 und 28 kann man dieser Ort erreichen, wenn man direkt an der Haltestelle Wiener Straße aussteigt. Parkplätze gibt es im angrenzenden Universitätsgelände in ausreichender Anzahl, allerdings muss man hier für ein Tagesticket 0,60 Euro in den Parkscheinautomaten werfen – und das bitte passend, denn zuviel bezahltes Geld wird nicht zurück erstattet.

Im Internet findet man weitere Informationen unter www.usc-bremen.de

Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag
..... 09:00 bis 18:00 (letzter Einlass 16:30)
Mittwoch
..... 09:00 bis 21:00 (letzter Einlass 19:30)
Samstag, Sonntag, Feiertags
..... 10:00 bis 19:00 (letzter Einlass 17:30)

Eintrittspreise
Erwachsene .............. 10,00 Euro
Kinder .................. 06,00 Euro
Kinder unter 6 Jahren ... frei
Familien ................ 26,00 Euro
Gruppen ab 15 Personen .. 08,00 Euro pro Erwachsenem


Expeditionen

Die Ausstellung ist in drei so genannte Expeditionen aufgeteilt, die alle in den unteren Stockwerken beginnen und dann bis ins oberste Stockwerk führen. Mit welche Expedition man beginnt ist eigentlich völlig egal. Eine Führung wird nicht angeboten – jedenfalls habe ich es nicht gesehen – braucht man aber auch überhaupt nicht, denn die Leitwege sind farblich passend geschildert und man findet sich sehr gut zurecht.

Hauptprinzip aller Expeditionen ist „learning by doing“, wenn man es mal so ausdrücken möchte. Es gibt unzählige von Mitmachgelegenheiten, Möglichkeiten etwas selber auszuprobieren. Die verschiedenen Experimente, die man machen kann sind in zweifacher Form auf den beistehenden Tafeln erklärt – zum einen steht dort, was man machen muss, zum anderen auf welchem Prinzip dieses Experiment basiert. So wird man sehr behutsam an die physikalischen, biologischen und chemischen Zusammenhänge herangeführt und versteht sie durch das „selber-machen“ sofort hervorragend.

Expedition Mensch
Die Expedition Mensch beginnt in der Gebärmutter und konzentriert sich im weiteren Verlauf hauptsächlich auf die verschiedenen Sinnesorgane des Menschen. So kann man beispielsweise auf einer großen Schaukel liegen und nachempfinden, wie sich ein Baby fühlt, wenn es in der Wiege liegt. Es gibt Spielereien mit der Akustik und dem Geruchssinn und Experimente zum Sehvermögen zeigen die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung auf. Besonders gut gefallen hat mir in diesem Bereich der Taktildom. Dabei handelt es sich um einen völlig dunklen Raum, den man tastender Weise durchqueren muss – dabei gibt es einen kurzen Weg (Tasten mit der rechten Hand) und einen langen Weg (Tasten mit der linken Hand) – es ist schon sehr beeindruckend, wie hilflos man ist, wenn man plötzlich auf das Sinnesorgan Auge verzichten muss ....

Expedition Kosmos
In diesem Bereich startet man mit einer kleinen Zeitreise durch unsere Milchstrasse an den Anfang des Universums. Diese Zeitmaschine dient quasi als Schleuse in den Kosmos-Bereich und davor kann es zu einer Wartezeit von maximal 5 Minuten kommen, man kann den Bereich aber auch umgehen. Im Kosmos-Bereich geht es vor allem um physikalische Grundgesetze und ein wenig um Atomphysik. Man findet unter anderem Experimente zur Trägheit, zur Energieerhaltung und zur Eulerschen Scheibe. Besondere Attraktionen gibt es eigentlich nicht, denn hier sind alle Experimente faszinierend – auch wenn meine Frau gemault hat, dass dieser Bereich am wenigsten Spass gemacht hat, da ich die physikalischen Zusammenhänge erklären konnte, ohne die Tafeln zu lesen :-) Imposant fand ich die Bilder der Wärmebildkamera, mit deren Hilfe man sehen konnte, welchen Stellen des eigenen Körpers am wärmsten sind ...

Expedition Erde
Die Expedition Erde bezieht sich hauptsächlich auf unseren Planeten. In dem Treppenhaus, welches zu dieser Expedition gehört, kann man sehr eindrucksvoll die Größenverhältnisse von unserem Planeten erkennen. Mikroskopische Betrachtungen zeigen verschiedenste Sandformen, ein kleines nachgebautes Wohnzimmer verdeutlicht, wie man sich bei einem Erdbeben fühlen würde. Auch die klimatischen Zusammenhänge werden erklärt – auch wenn ich hier der Meinung bin, dass dies ein wenig zu kurz gekommen ist. Besondere Freude machen in diesem Bereich die Wasserspiele – man kann beispielsweise auf einem simulierten Fluss ein Boot fahren lassen und durch Steine und Schleusen die Strömungsverhältnisse verändern ... dabei habe ich wohl mal wieder übertrieben, den mein Boot ist ständig gekentert ... auf jeden Fall sieht man hier immer wieder erwachsene Menschen, die mit glücklichen Gesichtern ihren Spieltrieb ausleben, die Kinder freuen sich sowieso.


Schlussbetrachtung

Das Universum in Bremen ist eine echte Mitmach-Ausstellung, die mit einfachen aber eindrucksvollen Experimenten viele naturwissenschaftlichen Zusammenhänge aufzeigt. Man lernt quasi ohne es zu merken und hat dabei noch eine Menge Spass. Auch für Kinder ist diese Ausstellung bestens geeignet, da man überall etwas machen anfassen, riechen und ausprobieren kann. Dabei wird es zu keinem Zeitpunkt Langweilig, was man unter anderem auch daran merkt, dass bei sehr sehr vielen Kindern in der Ausstellung nicht ein einziges Mal ein Quengeln oder Jammern zu hören war.

Für Menschen mit einer Gehbehinderung ist diese Ausstellung nicht zu empfehlen. Man kann zwar die vielen Treppen mit Fahrstühlen umgehen, aber auch viele Experimente erfordern ein Stehen oder Gehen ...

Den Eintrittspreis fand ich zunächst recht hoch, doch er ist durchaus gerechtfertigt – man bekommt wirklich eine ganze Menge für sein Geld. Wir haben für die komplette Durchquerung der Ausstellung etwas mehr als vier Stunden gebraucht – und weniger sollte man auch nicht einplanen, wenn man zumindest den größten Teil der Experimente selber ausprobieren möchte. Man kann ja zwischendurch eine kleine Pause im Cafe machen ..... auf jeden Fall hat man neben einen schönen Freizeitbeschäftigung nach dem Besuch eine ganze Menge gelernt und auch noch seinen Spieltrieb ausgelebt, was will man mehr?



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