Verehrt und angespien - In Extremo Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

Feuer, Flöten, Autoreifen - In Extremo live!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

In Extremo haben es geschafft: Bereits mit ihrem zweiten Langeisen "Verehrt und angespien" sind sie auf Anhieb in den deutschen Albumcharts gelandet, und dann gleich auf Platz elf. Respekt. Und auch Wochen danach konnten sie sich immer noch unter den Top 50 behaupten. Da sage noch mal einer, Heavy Metal sei out.

Naja, purer Heavy Metal ist es ja nicht gerade, was die "sieben Vaganten, die ihr Glück in der Hölle fanden" da auf ihrem Silberling verewigt haben, sondern vielmehr laut ihrer Bezeichnung "Mittelalterrock". Im Prinzip heißt das, daß neben den Dudelsäcken und Schalmeien, Harfe und Cyster die Gitarrenriffs brezeln, der Bass dröhnt und das Schlagzeug wummert, während die oft historischen Texte in allen möglichen Sprachen vorgetragen werden, sei es nun Altlatein, Alt- oder Mittelhochdeutsch, Altschwedisch oder Norwegisch.

Gerade diese auf den ersten Blick ungewöhnliche Instrumentierung harmoniert aber perfekt, was In Extremo schon seit einiger Zeit auf Tour auch eindrucksvoll unter Beweis stellen. Nach der Tour zum Vorgänger "Weckt die Toten" spielten sie auf allen möglichen Festivals und unzählige Akustikshows auf Mittelaltermärkten, bevor sie mit der Tour zum Chartalbum "Verehrt und angespien" wieder in die deutschen Clubs zurückgekehrt waren. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um die Vorstellung von "Verehrt und angespien" mit einem Konzertbericht zu verknüpfen.

Am 9.10.1999 in Bad Salzungen bot sich nun für mich die Gelegenheit, nicht nur ein Auge auf ihre neue Show zu werfen, sondern auch mit Marco alias Flex dem Biegsamen ein interessantes Interview zu führen. Als Support agierten die Newcomer "Substyle", die wirklich gut ankamen. Nach einer kurzen Umbaupause war es Zeit für In Extremo:

Dr. Pymonte betrat mit einer Harfe bewaffnet die Bühne und spielte das Intro der "Merseburger Zaubersprüche". Langsam kamen die Mittelaltermetaller in Fahrt und rockten sich schleppend durch den ersten Song. Doch bereits beim zweiten Track, "Pavane", zeigten sie dem Publikum, wo normalerweise der Hammer, respektive der Dudelsack, hängt. Und mit "Herr Mannelig" wurde dann der erste kleine Hit präsentiert, bevor mit dem Klassiker "Hiemali Tempore" das rappelvolle Kalle Werk komplett zum Ausrasten gebracht wurde.

Auch auf der Bühne sah es nicht viel anders aus: Die beiden maskierten Saitenmänner, Thomas der Münzer und die Lutter hielten sich dezent im Hintergrund, der Morgenstern thronte hoch über der Bühne hinter seinem Drumkit, welches er schon mal mit brennenden Sticks bearbeitete, Frontmann Micha, das letzte Einhorn, wirbelte wie ein Derwisch über die Bretter während sich die Dudelsackfraktion, bestehend aus Flex, dem Biegsamen, Yello Pfeiffer und Dr. Pymonte ein ums andere Mal wilde Duelle auf ihren Instrumenten lieferte, sich gegenseitig über die Bühne jagten oder zu dritt im Wiegeschritt den Ton angaben. Dank der vielen Konzerte sind In Extremo inzwischen so gut eingespielt, daß sie sich nicht mal mehr durch einen Ausfall des Mikros oder eine defekte Gitarre aus dem Konzept bringen ließen, nein, zwischen einem großen Galgen und riesigen Feuerfontänen aus aufgestapelten Autoreifen auf der Bühne heizten sie dem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes einfach weiterhin routiniert ein.

Und die Menge vor der Bühne ging begeistert mit, sei es nun bei neuen Tracks wie "Santa Maria", "Weiberfell" oder "Vänner och Fränden" oder alten "Klassikern" der Marke "Ai vis lo lop", "Rotes Haar" oder "Maria Virgen". Um ihre Showelemente alle noch darbieten zu können, haben In Extremo diese nun geschickt in die einzelnen Songs eingearbeitet, so dass trotz des vollen Programmes alle Zeuge von Micha´s "Feueratem", Flex´ Akrobatiknummer oder Yello´s brennenden Feuerstäben werden konnten. Bei dem Liveknaller "Werd ich am Galgen hochgezogen" gab´s dann auch noch die Gelegenheit zum Mitsingen, wobei das Publikum in zwei Hälften geteilt wurde und versuchte, sich gegenseitig zu übertönen.

Nach dem "Palästinalied" und dem "Galgen" war dann erst mal Schluß, aber so schnell wollten sich die Fans im Kalle Werk noch nicht von ihren Helden verabschieden. Lautstarke "Zugabe"-Rufe brachten In Extremo schließlich auf die Bühne zurück, die mit dem Sisters of Mercy-Cover "This Corrosion" den Song zu ihrem ersten Video präsentierten. Als weitere Zugabe hatten sie sich noch ihre den Fans gewidmete Bandhymne, "In Extremo", aufgespart, die Micha um ein furioses Solo auf der Mundharmonika anreicherte. Danach war Schicht im Schacht, In Extremo wurden noch ausgiebig gefeiert, bevor man sich wieder auf den Heimweg machte. Fazit: Es hatte sich mal wieder echt gelohnt, zumal man nie weiß, ob man In Extremo bei anhaltendem Erfolg überhaupt noch einmal in den kleineren Clubs sehen kann. Wer's verpaßt hat, ist selber Schuld.


Fazit: "Verehrt und angespien" rockt genauso wie der Vorgänger und Fans werden nicht drum herum kommen, sich beide Alben zu besorgen. Live sollte man die Truppe unbedingt mal sehen, da sie einiges an genialen Effekten zu bieten haben.


In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Firemaster

51 Bewertungen, 6 Kommentare

  • OlliKrabbe

    22.03.2002, 14:08 Uhr von OlliKrabbe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Live konntze ich die leider noch nicht erleben aber die CDs haben mich bereits überzeugt! Gruß vom Olli

  • Assunga

    25.02.2002, 00:04 Uhr von Assunga
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sorry, aber irgendwie komm ich mit denen überhaupt nicht klar. Aber klasse Bericht.

  • kristel

    24.02.2002, 02:23 Uhr von kristel
    Bewertung: sehr hilfreich

    deine Beiträge lesen sich gut

  • Miststueck666

    23.02.2002, 17:30 Uhr von Miststueck666
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hab auch schn ein Konzert von denen gesehen, nur eher aus der Perspektive der arbeitenden Bevölkerung:-) LG Misty

  • Deathrow

    23.02.2002, 16:23 Uhr von Deathrow
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gute Beschreibung und nicht vergessen: Im März ist Judas Priest in Europa auf Tour!!!

  • Maeuschen21

    23.02.2002, 16:23 Uhr von Maeuschen21
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche dir noch einen schönen Samstag!! VLG Mandy ;o)