VIAG Interkom Kundenbetreuung Testbericht

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ab 18,99
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Erfahrungsbericht von dukemt

Comedy pur statt Kundenservice. Hände weg von Viag!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Kundenservice bei Viag? Liebe Interkomiker, wenn ihr vielversprechende Worte wie ?Kundenservice? in den Mund nehmt, werft vorher bitte einen Blick in die Gelben Seiten und sucht euch dort jemanden ?der sich damit auskennt?. Denn was ihr euch bei mir erlaubt habt, ist wohl durch nichts mehr zu toppen. Dabei fing im November 1998 alles so schön an ...

... damals war Viag Interkom nämlich neu, günstig und flexibel. Also schloss ich einen City Partner Vertrag mit (zum Glück!) nur drei Monaten Laufzeit ab. Okay, technisch war nicht immer alles in Ordnung (SMS etc.) aber Anlaufprobleme gibt es immer.

Dezember 1998: die erste Rechnung. Alles richtig, also überwiesen (zum Glück habe ich den Interkomikern nie eine Einzugsermächtigung gegeben, was sich ab 2000 als unschätzbarer Vorteil herausgestellt hat).

Jan. bis Mai 99: nichts passiert, das Netz wird nicht zuverlässiger, die Hotline immer seltener erreichbar und das allerbeste: es kommen keine Rechnungen mehr. Viag: ?es gibt leichte Probleme mit der Abrechnung? .. soso ein halbes Jahr lang!

Juni 99: Post von Viag Interkom! Aber nein, nicht ein Brief, sondern gleich sechs. Die Rechnungen der letzten Monate alle auf einen Schlag, sofort fällig. Nun, ich wollte (grins) nicht über genügend liquide Mittel verfügen und rufe die Hotline an. Die höhe der Rechnungen hat mich etwas überrascht, kein Wunder wenn man sechs Monate keinerlei Kostenkontrolle hat und damit die Möglichkeit sein Nutzungsverhalten zu ändern.

Ergebnis: Ich biete an die Rechnungen monatlich hintereinander zu überweisen. Viag Interkom äußert sich dazu nicht sehr interessiert ?dann machen Sie das eben ...?. Aber man verspricht mir, das würde in Zukunft nicht wieder vorkommen, man hätte das Problem jetzt im Griff.

Weil Viag mir einen Monat später wieder keine Rechnung schicken wollte (konnte?) habe ich den Spieß umgedreht, gekündigt und bin zur Konkurrenz. Nach einer Woche ein Bettel... ähm Rückruf von Viag Interkom. Man ist doch an zufriedenen Kunden interessiert und bietet mir drei Monate keine Grundgebühr wenn ich die Kündigung zurücknehme. Einen kostenlosen Rufnummernwechsel habe ich auch noch ausgehandelt, damit eine andere Person den Vertrag nutzen kann ohne durch Anrufe für mich belästigt zu werden. Und last but not least: wieder das Versprechen es sind alle Probleme behoben mit den Rechnungen.

Stimmt! Es hat sich etwas getan, denn die Rechnungen kommen jetzt ?nur? noch mit drei Monaten Verzögerung, weswegen ich endgültig kündige. Außerdem wurde die Grundgebührenbefreiung nicht berücksichtigt und der Rufnummernwechsel berechnet!

September 99: Viag Interkom bestätigt mit schriftlich die Kündigung und Deaktivierung der Karte zum 30.09.99! Ich bin zufrieden .. lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Nun, ihr könnt euch sicherlich ein Bild davon machen wie es mich aus dem (Büro-)Sessel gehoben hat, also ich im Jan. 2000 eine Rechnung von Viag Interkom bekommen für den Zeitraum ?Oktober 99?! Hallo? Die Karte ist seit Sept. 99 deaktiviert. Also ein Beschwerde-Fax an Viag mit Bitte die Sache zu überprüfen.

Feb. 2000: eine weitere Rechnung für Nov. 99. Ich forsche selbst nach und stelle fest: Viag Interkom hat die Karte nicht deaktiviert und es wird weiter telefoniert. Da vom Viag (wenn überhaupt) nur Briefe mit dem Text ?etwas Geduld, ihre Anfrage wird bearbeitet, wir benötigen noch etwas Zeit? kommen, schicke ich noch einen Brief diesmal per Einschreiben (m.RS). Ich werde diese Rechungen nicht bezahlen und Viag möchte die Karte nun bitte deaktivieren vom Schaden von sich selbst abzuwenden.

Nein, alles hilft nichts, Viag schickt Rechnungen und beginnt zu mahnen: 1. Mahnung. 2. Mahnung ... ich sende einen Brief, der es in sich hat, an die Geschäftsleitung in München.

Im April kommt die Überraschung schlechthin: Viag Interkom berechnet mir D1-Roaming-Gespräche die bereits über ein Jahr zurückliegen! Nun, Viag Interkom darf das ? sich bis zu zwei Jahre Zeit lassen! Aber: ist das fair dem Kunden gegenüber?

Sowas habe ich auf jeden Fall noch nie erlebt und rufe bei Viag an. Spreche mit einem Abteilungsleiter der mich zurückrufen will, was aber ? logisch - nie geschieht. Im Gegenteil, eine Woche später ist er im Urlaub und vier Wochen später arbeitet er nicht mehr bei den Interkomikern.

Noch ein Knaller: ich entdecke ca. zehn Doppelberechnungen auf dem EVN (Einzelverbindungsnachweis), d.h. das gleiche Gespräch in zwei Zeilen untereinander abgerechnet. Aus Interesse rufe ich spät Nachts die Hotline an und frage ob die Rechungen nicht falsch sein können. O-Ton Interkomikerin: ?unsere Anlagen sind geeicht und unsere Rechungen defintiv richtig?. Wenn Sie wüßte! Ich wünsche ?gute Nacht? und leg auf. Hat Viag Interkom übrigens auch schon ein paar mal gemacht wenn Sie am Tel nicht mehr weiterwußten: einfach auflegene ? auch eine Möglichkeit!

Mitte April 2000: Viag Interkom hat es wirklich geschafft die Karte zu Deaktivieren. WOW! Fast schneller als Schumacher im Ferrari - aber nur fast!

In einer Phase, in der ich schon jedesmal heftige Lachkrämpfe bekomme (?Humor ist, wenn mach trotzdem lacht!?) wenn ich im Postkasten ein Briefcouvert von Viag Interkom sehe , erreicht mich der Brief eines Inkassounternehmens. Die lieben Interkomiker wollen das Geld also auf die ?harte Tour? eintreiben. Knallharte Jungs, amerikanische Cops sind nichts dagegen ...

... mir reichts und ich verwirkliche meine Drohungen an Viag: ich gehe zu meinem Rechtsanwalt.

Dieser schmunzelt schon sehr über die Dreistigkeit von Viag und bietet nach Auflistung aller Vorwürfe großzügig an, wir zahlen freiwillig 2/3 der Forderung (entspricht ca. 2466 DM) gegen Einstellung des Verfahrens. Ich würde dabei ganz gut wegkommen, denn immerhin besteht ein Großteil der Forderungen (D1-Roaming etc.- siehe oben) zu recht. Es geht übrigens inzwischen um satte 3.700 DM die Viag möchte.

Es passiert wieder vier bis fünf Monate nichts, stattdessen beginnt man bei Viag selbst zu arbeiten: z.B. eine Anschlussgebühr die im Nov. 98 vergessen wurde, wird jetzt nachberechnet.

Oktober 2001: Ich erhalte ein Fax von meinem Anwalt. Die Forderung von Viag Interkom erhöht sich mit Zinsen, Inkassogebühren auf ca. 4200 DM. Es wird ein Vergleich angeboten: gegen Zahlung von 2500 DM wird das Verfahren eingestellt! Ich habe den Betrag überwiesen und seitdem endlich meine Ruhe. DANKE VIAG!

Fazit: Ich habe weniger bezahlt als nötig und bei eine Zahlungziel von 1,5 Jahren um die 30% gespart. Viag Interkom darf von den 2500 DM die entstandenen Inkassogebühren abziehen und bekommt als Dank für Sturheit und Besserwisserei jetzt wesentlich weniger als ich vor sechs Monaten freiwillig gezahlt hätte! Mal angesehen von den restlichen Kosten die dem Unternehmen entstanden sind.

Außer Spesen nichts gewesen? Danke für die Aufmerksamkeit, möge sich jeder selbst seine Meinung bilden.

Ein Ex-Opfer von Viag Interkom

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • pepsiman

    23.02.2002, 14:02 Uhr von pepsiman
    Bewertung: sehr hilfreich

    Was für eine Geschichte. Ist ja dort fast so wie bei T-Online.