Die Gilde: Handel, Habsucht & Intrigen (Management PC Spiel) Testbericht

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ab 13,60
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Erfahrungsbericht von MajusSpiritus

„Am liebsten wär ich Folterknecht, mach’s jedem Kläger richtig recht!“

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

1.) History
2.) Beschreibung
3.) Grafik, Sound und Steuerung
4.) Eigene Meinung
5.) Systemvoraussetzungen
6.) Patches, Addon, sonstiges
7.) Fazit

1.) History

Anno Domini 1400 in Europa beginnt die „goldene Zeit des Aufbruchs und des freien Geistes - das Spätmittelalter. Mit der Leitung des Bürgertums und der Kaufleute kaufen sich immer mehr Städte aus der Herrschaft des Adels und erreichen somit Selbständigkeit, Autorität und Wohlstand. Florierende Handelshäuser entstehen und durch ihre Finanzkraft nimmt die Macht auf Politik und Wirtschaft zu. Aber das Dasein in den schmalen, dichtbewohnten Gassen und Straßen der Städte hat auch Schattenseiten: Seuchen und Krankheiten breiten sich aus und Halunken und Wegelagerer lauern überall auf ihre Chance. In dieser aufregenden Zeit des Wandels kommt Ihr in die große Stadt, um dort euer Glück zu machen. Ob als ehrlicher Handwerker, oder zweifelhafter Geistlicher, die Entscheidung bleibt bei euch...

2.) Beschreibung

Die Gilde ist ein faszinierendes PC- Spiel, dass Elemente aus Wirtschaftssimulation, Echtzeit-Strategie und Rollenspiel vereinigt. Das Spiel handelt im Spätmittelalter, ihr beginnt in einen von fünf Städten (Köln, Hannover, Berlin, Dresden und Augsburg), um einmal reich und mächtig zu werden. Köln ist die Stadt, die am besten für Einsteiger geeignet ist. Vor Spielbeginn wählt man: Vorname, Familienname, Geschlecht, Wappen, Glauben (katholisch oder katharisch; Vorläufer des evangelischen Glauben). Die Geschichtsschreibung kann ebenfalls ausgesucht werden, „Tatsächliche Geschichtsschreibung“, „Spielbezogene Geschichtsschreibung“ oder „ohne Historische Nachrichten.“ Man kann ein freies Spiel wählen oder ein bestimmtes Ziel anstreben(z.b. „werdet adelig!“, Werdet Reich!“) , aber praktisch ist jedes Spiel ein freies Spiel, da es bei „Die Gilde“ keine feste Handlung gibt.
Schließlich wählt man noch seinen Vater und seine Mutter, oder lässt den Zufall entscheiden (nicht empfehlenswert). Das wählen der Eltern wirkt sich auf die Talente aus. Zuletzt wählt man noch Charakter und seinen Startberuf, und dann kann’s losgehen! Zunächst werde ich euch etwas über das Handelsprinzip berichten. Das Spiel hat ein einfaches Handelsprinzip, man kauft Rohstoffe, fertigt Produkte daraus und verkauft sie wieder auf dem Marktplatz. Die Marktpreise ändern sich ständig, ungefähr so wie bei Aktien muss man den richtigen Zeitpunkt des Verkaufs abwarten um mehr Gewinn einzustreichen. Man lebt nicht ewig!
Frühzeitig sollte man heiraten, um einen (oder mehrere) Erben zu bekommen, der einem ermöglicht nach dem Ableben weiterzuspielen zu können. Bei „Die Gilde“ gibt es 6 Titel, man beginnt mit dem Titel Herr/Frau. Sobald man ein bestimmtes Vermögen hat kann man im Rathaus das Bürgerrecht, erwerben (für 500 Gold). Mit dem Titel Bürger/Bürgerin darf man sich auf die städtischen Ämter bewerben. Die Titel Patrizier/Patrizierin, Edelmann/Edelfrau
Freiherr/Freifrau und Graf/Gräfin werden vom Kaiser, ab einem bestimmten Vermögen, verliehen. In der Stadt gibt es folgende Räte/ Ämter:




Landesebene


Stadtrat Kirchliche Ebene


Stadtdiener Stadtschergen Stadtinformanten

Man beginnt ganz unten bei den Stadtdienern, Stadtschergen oder den Stadtinformanten.
Bei diesen drei Ebenen gibt es vier Ämter.

Stadtdiener

„Ratsassistent“

„Stadtschreiber“

„Stadtdiener“ „Stadtdiener“

An diesem Beispiel möchte ich euch erklären, wie es mit den Wahlen, Absetzungen funktioniert. Ihr bewerbt euch auf das Amt des Stadtdieners, dazu benötigt ihr die Gunst des Stadtschreibers, da dieser das Amt des Stadtdieners wählt und der Stadtschreiber braucht die Gunst des Ratsassistenten. Der Ratsassistent wird von allen gewählt. Ihr müsst euch nicht unbedingt auf das Amt des Stadtschreibers bewerben, ihr könnt euch auch auf das Amt des Gardisten bewerben (Stadtschergen). Aber bevor ihr euch auf ein Amt, im Rathaus bewebt muss das Amt erst einmal frei werden.

Wenn jemand einen Absetzungsantrag stellt, so wird von allen Mitgliedern entschieden, ob diese Peson abgesetzt wird oder im Amt bleiben darf. Als erster bei Abstimmungen, darf der Höchste (Ratsassistent) der bestimmten Ebene abstimmen, dann der Zweite (Stadtschreibers) und zuletzt die Untersten (Stadtdiener). Man kann für die Absetzung sein , dagegen oder man kann sich einfach enthalten. Wenn man für die Absetzung ist sinkt die Gunst, zwischen euch und der Person. Im Stadtrat und auf kirchlicher Ebene gibt es 6 Ämter. Auf Landesebene (damit ist nicht das deutsche Reich gemeint, sondern das Umland der Stadt) gibt es meines Wissens 7 Ämter. Zu den Berufen, es gibt 12 Berufe, davon können 8 vor Beginn gewählt werden, und 4 im weiteren Spielverlauf Folgende Berufe sind vor dem Start wählbar: Tischler, Steinmetz, Schied, Parfumeur, Alchimist, Wirt, Dieb und Priester. Weitere 4 Berufe sind Gardist, Händler, Bankier, Räuber. Zur Erklärung nehmen ich mal den Beruf Schmied,
jeder Beruf hat 6 Berufsgrade.





Berufsgrad: Bezeichnung des Grades: Eigenschaften:
1.Berufsgrad Eisenkocher Euch ist es erlaubt die Gießerei zu führen.
2.Berufsgrad Gießer
3.Berufsgrad Schmied Euch ist es erlaubt die Schmiede zu führen.
4.Berufsgrad Silberschmied
5.Berufsgrad Goldschmied Euch ist es erlaubt die Goldschmiede zu führen.
6.Berufsgrad Meisterschmied + 1 Bonus- AP in jeder Runde

Um im Beruf aufzusteigen muss man die nötige Erfahrung, dazu haben. Die hat man alle paar Runden. Dann kann man im Arbeitszimmer für 4 AP (AP siehe weiter unten) einen Berufgrad aufsteigen. Ihr führt in die Gilde euren eigenen Betrieb, mit Angestellten. Eure Angestellten haben den Titel „Unfreier/Unfreie“, sie möchten gut bezahlt werden und ab und zu eine Prämie erhalten (damit sie nicht unzufrieden sind und euch davonlaufen). Im Spiel ist es einem erlaubt je nach Titel oder Berufsgrad Gebäude zu kaufen oder zu bauen. Meist gibt es bei den Gebäuden drei Erweiterungsstufen, bei Betrieben ist dies der Fall. Wie im Beispiel:
Gießerei→ Schmiede→ Goldschmiede
Bei Wohnhäusern: Haus→ Bürgerhaus→ Villa→ Palazzo, meist reicht aber der Platz nur um das Haus, indem ihr bei Spielbeginn wohnt zum Bürgerhaus aufzuwerten. Höhere Gebäude müssen erst gebaut werden.






Titel: Erlaubter Wohnsitz:
Herr/Frau Haus
Bürger/Bürgerin Haus
Patrizier/Patrizierin Bürgerhaus
Edelmann/Edelfrau Villa
Freiherr/Freifrau Palazzo
Graf/Gräfin Palazzo

Nun zu den Aktionspunkten (AP); Aktionspunkte werden benötigt, um in einer Runde bestimmte Maßnahmen oder Intrigen auszuführen. Zum Beispiel: Um Talente zu trainieren, Brände zu löschen, jemanden per Pamphlet verunglimpfen u. v. m.
Die Aktionspunkte ermitteln sich aus den drei grundlegenden AP die in jeder Runde vergeben werden, aus bestimmten Gegenständen die gerade benutzt werden, aus Anbauten am Wohnsitz, sowie aus dem 6. Berufsgrad jedes Berufs. Als Nächstes über die Runden, die Runden sind Ausschnitte von Jahreszeiten und Jahren, z. B. : Auf Frühling 1400 folgt Sommer 1401, dann Herbst 1403 und Winter 1404. Es weilt aber immer nur ein Tag.
Insgesamt gibt es 200 Runden, (1400-1600) im Jahre 1600 endet das Spiel. Über die Intrigen möchte ich auch noch an einem Beispiel berichten, an den Pamphleten. Pamphlete sind Schmähschriften mit dem man seine Gegner öffentlich lächerlich machen kann. Für die Intrige braucht man eine Bibliothek in seinem Wohnsitz und einen guten Wert im Talent Rhetorik. Mit 2 AP wird jetzt ein Pamphlet verfasst und mit dem Namen der Peson, die ihr ausgesucht hat signiert und am Marktplatz, am schwarzen Brett aufgehängt. Hier einige Beispiele:

„Gut aussehen und ein Hirn im Kopf? –
Für mich ist beides bloß ein Kropf“!

Gez. Wolfgang Adaller

„ Schweineaug und kaum noch Zähne,
vermiss ich wenig –
Nur ne Mähne!“

Gez. Bürgermeisterin Katja Liebenfels

Es gibt fünf Talente im Spiel, dass sind: Verhandeln, Handwerkskunst, Bei Nacht und Nebel, Kampf und Rhetorik. Man kann sein Talent bis zu 6 Sternen steigern.

0 Sterne in einem Talent = keine Qualifikation in diesem Talent
1 Stern in einem Talent = schlechte Fähigkeiten in diesem Talent
2 Sterne in einem Talent = mangelhaftes Wissen in diesem Talent
3 Sterne in einem Talent = befriedigende Leistung in diesem Talent
4 Sterne in einem Talent = gute Kenntnis in diesem Talent
5 Sterne in einem Talent = brillante Bildung in diesem Talent
6 Sterne in einem Talent = geniales Können in diesem Talent

Wozu sind die Talente eigentlich nützlich?

Verhandeln: Das Talent Verhandeln, bringt Rabatt beim Kauf von Waren und mehr Geld beim verkaufen von Waren, mit sich. Außerdem spekuliert ihr bei Investitionen besser.

Handwerkskunst: Dieses Talent lässt eure Angestellten schneller und effektiver arbeiten, sodass ihr weniger Zeit benötigt um bestimmte Waren herzustellen.

Bei Nacht und Nebel: Dieses Talent benötigt ihr bei Bestechungen, am Würfeltisch im Gasthaus, bei Sabotage, bedingt vor Gericht, bei Duellen, bei Spionage.

Kampf: Das Talent Kampf ist nötig, bei Duellen, um jemanden verprügeln zu lassen oder um sich selbst vor Schlägern zu schützen, bei den Berufen Dieb, Gardist oder Räuber damit eure Mannen besser Kämpfen.

Rhetorik: Dieses Talent nützt euch bei Predigten, bei der Verfassung von Pamphleten,
bei Beleidigungen, um jemanden anzuschwärzen, vor Gericht, bei Duellen, bei Amtversammlungen.


3.) Grafik, Sound und Steuerung

Grafik:

Meiner Meinung nach hat die Grafik „sehr gut- gut“ verdient. Es wird eine 3D- Grafikkarte mit mindestens 16MB benötigt, empfohlen werden 32MB. Ich empfehle 64 MB für jeden der mit hohen Grafikdetails spielen möchte, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Über 500 Computergesteuerte Einwohner besitzt jede Stadt.

Sound:

Die rund 30 mittelalterlichen Soundtracks schaffen eine realistische Atmosphäre.
Professionelle Stimmen/Kommentare gestalten das Spiel spannend. Außerdem ist es mit rund 36 verschiedenen Soundkarten kompatibel. Deshalb bewerte ich den Bereich Sound mit der Note sehr gut.





Steuerung:

Das Spiel wird weitgehend mit der Maus gesteuert. Per Linksklick werden Befehle gegeben, Gebäude betreten, Waren gekauft oder Verkauft. Mit gehaltener rechter Maustaste bei einem Objekt eurer Wahl, erscheinen wichtige Informationen, über Waren, Personen oder sonstiges.

Computer Bild Spiele bewertete „Die Gilde“ in der Ausgabe 04/2002 mit gut (2,46).

4.) Meine Meinung

Ich bin der Ansicht, dass die Gilde leicht zu verstehen ist wenn man sich die Anweisungen und Tipps des Tutorials sorgfältig durchliest. Anfänger müssen sich mit längeren Eingewöhnungszeiten abfinden, bis der erste Erfolg die Laune bessert.
Für die vielen Optionsmöglichkeiten haben die Programmierer ein Lob verdient.
Ich bin davon überzeugt, das euch dieses Spiel gefallen wird.

5. )Systemvoraussetzungen

Minimal: MS Windows® 98/ME (funktioniert auch mit XP)
Pentium® II 400MHz oder 100% kompatibel
8x CD- ROM Laufwerk
3D- Grafikkarte mit 16MB
128MB RAM Hauptspeicher
DirectX- kompatible Maus, Tastatur und Soundkarte
DirectX 8,1 (enthalten auf CD)
750 MB freier Festplattenspeicher

Empfohlen: AMD Athlon oder Intel Pentium® III mit 500 MHz oder schneller.
3D- Grafikkarte mit 32MB
mehr als 128 MB RAM Hauptspeicher


6.) Patches, Addon, sonstiges


Auf gilde.de findet ihr patches und Informationen zum Addon „Gaukler, Gruften und Geschütze“

7.) Fazit- Ibi felices stant et cantant

„Aller Anfang ist schwer!“ Wenn es nicht gleich auf anhieb funktioniert; Nur Geduld!
Das Spiel macht süchtig, bis es nach einigen Monaten langweilig wird, aber dann nach ein paar Wochen wieder mal gespielt wird. Fazit : Ibi felices stant et cantant! – Da stehen die glücklichen und singen! Das Spiel hat was!

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • bmwumska

    21.04.2006, 10:28 Uhr von bmwumska
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlich^^