Die Gilde: Handel, Habsucht & Intrigen (Management PC Spiel) Testbericht

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ab 13,60
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Erfahrungsbericht von schalkman

Die Gilde oder "Wie man eine Familiendynastie aufbaut"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

1. Entwickler
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Nach ewigem Tauziehen um die Vermarktungsrechte von die Gilde haben sich die 4 Head Studios entschlossen die Vermarktung dem deutsch-österreichischen Publisher Jowood zu überlassen. Der nahm das gleich zum Grund für die Gilde ein neues Packungsformat einzuführen: Es ist so breit und so hoch wie eine DVD-Box, aber mehr als doppelt so dick, so dass genug Platz für en echtes Handbuch und ein paar Zugaben (vielleicht bei einem der nächsten Spiele in dieser Verpackung ja vorhanden) ist. Das Spiel an sich gibts für ca. 40 €, bei Saturn schon ab 37,50 €.

2. Vorraussetzungen
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Mindestvorraussetzungen:

400 MHz Prozessor
64 MB Ram
750 MB HDD

Empfohlen:

800 MHz Prozessor
256 MB Ram
750 MB HDD

3. Genre
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Die Einordnung von "Die Gilde" in ein gewisses Genre fällt sicherlich schwer, denn sowohl Strategie.-, Rollenspiel.- und Aufbaupart fallen in ungefähr gleich aus, dennoch habe ich mich entschlossen "Die Gilde" als Strategiespiel auszuweisen. Das gesamte Game läuft rundenweise in Echtzeit ab. Was jetzt wiedersprüchlich klingt ist eigentlich die beste Lösung für dieses Spielprinzip! Ein Jahr dauert eine Runde, die läuft dann je nach Einstellung in 24 Stunden bis 5 Minuten ab, wie sie wollen. Dadurch ist Schnelligkeit nicht vonnöten und dies verleiht den Mehrspielerpartien einen taktischen Schliff, der sich gewaschen hat.

4. Story
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Von einer echten Story kann man kaum sprechen, denn sie spielen einfach sich. Sie schlagen um 1400 den Karriereweg ihrer Wahl ein, bringen Kinder zur Welt und können zur einflussreichsten Familie in der Stadt, im Land oder in Europa werden, eben so, wie sie es wollen. Das Spiel endet dann um 1600.

5. Gameplay
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Die Gilde ist also eine Lebenssimulation, die man schon fast als Familiensimulation bezeichnen könnte. Zuerst sollte das Spiel ja "Die Fugger 3" heißen, das wurde aber aus rechtlichen Gründe untersagt. Wer also "Die Fugger" kennt kennt auch den ungefähren Inhalt von "Die Gilde", jedoch ist die Bentuzung des Hinterzimmers für unfaire Aktivitäten erheblich in die Höhe gegangen.
Okay, jetzt noch einmal für alle "Nicht-Fugger-Kenner": Nach einem Intro, das in Anlehnung an das von Anno 1602 produziert sein könnte gehts los! Zuerst haben sie das Recht sich zwei Eltern zu wählen, aus deren Berufen ergeben sich dann auch ihre höchstpersönlichen Fähigkeiten. Die viel zitierte Verbindung einer Diebin als Mutter und einem Prediger als Vater ergibt für sie einen Charakter, der gemein und redselig ist, allerdings können die Charakterwerte während des Spiels noch verändert werden. Nach ihrer Geburt geht es erst einmal darum sich eine Stadt zu wählen, hierzu sind fünf Stück zur auswahl, die weitestgehend - soweit es zumindest spielspassdienlich ist - realistisch nachgebildet sind. Es handelt sich um Augsburg, Berlin, Dresden, Hannover und Köln, wobei man die Größenverhältnisse um 1400 beachten muss, also ist Augsburg eine Großstadt und Berlin ein kleines Kuhkaff (übertrieben ausgedrückt im Vergleich zu der heutigen Situation).
Die wichtigste Wahl, die sie im gesamten Spiel treffen müssen ist die ihres Berufes. Hierzu können sie aus acht Berufen auswählen, zur Verfügung stehen: Schmied, Prediger, Dieb, Steinmetz, Wirt, Alchimist, Tischler und Parfümeur; Später kommen noch Räuber, Fernhändler, Geldleiher und Gardist hinzu. Auf die einzelnen Berufe an sich brauch ich ja wohl nicht einzugehen, denn jeder dürfte wohl wissen, wer für was da ist. In jedem Beruf fangen sie erst mal als ganz kleine Nummer an und müssen sich langsam aber sicher hocharbeiten und Lehrlinge, Gesellen und Meister ausbilden, die dann ihr Geschäft am Laufen erhalten, wenn sie mit etwas wichtigerem, wie Politik oder die Vormachtstellung in der eigenen Stadt beschäftigt sind. Apropos Meister: Sie sollten immer auf Seminare gehen, um ihrem Können den letzten Feinschliff zu verleihen, denn jeder Beruf bis auf Räuber, Gardist und Dieb produziert unterschiedliche Waren und für bessere Waren, die man als erfahrener Meister zweifelsohne produziert, bekommt man ja auch mehr Geld. Die Produzierten Waren können im eigenen Geschäft oder am Marktplatz verkauft werden, wobei das eigene Geschäft die Möglichkeit bietet durch Verbesserung der Infrastruktur mehr Kunden anzulocken.
Aber um etwas zu Erreichen müssen sie erst mal in die Trickkiste greifen und ihre Gegner zeitweise ausschalten oder eliminieren. So sollte man nicht nur zurückschlagen, sondern auch selbst mal gezielte Angriffe auf das Geschäft, die Familienmitglieder des Gegners oder ihn selbst zu unternehmen, denn Angriff ist die beste Verteidigung! Jedoch kosten diese miesen Tricks einiges an Geld und sie dürfen das ganze dadurch auch nicht so oft anwenden, wie sie wollen...
Um ihr Geschäft durch ihre Nachkommen nicht verarmen zu lassen müssen sie zum ersten die richtige Frau wählen und ihre Erben auf die absoluten Eliteschulden und Topuniversitäten schicken, um die Vormachtstellung ihrer Familie aufzubauen oder langfristig zu sichern. Zum Aufbau einer großen Familiendynastie sollten sie sich zuerst mal in ein Amt "wählen lassen". Am Anfang sollte man sich als Ratsinformant oder Spitzel versuchen, bis sie durch die Hierarchie, die circa 30 Ämter umfasst, so was großes wie Erzbischof oder Bürgermeister geworden sind. Solche Ämter machen es natürlich leicht unliebsam gewordene Konkurrenten auf einem halblegalen und weniger kostspieligen Weg aus dem Verkehr zu ziehen, sein Geschäft weit auszubauen und die Erben für eine blühende Nachfolge auszubilden.

6. Grafik
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Die 3D-Ansichten sind allesamt sehr detailliert gelungen und auch die Innenansichten der Gebäude sind ganz ansehnlich. Besonders positiv ins Auge fällt, dass auch hohe Auflösungen problemlos dargestellt werden können. Einziger negativer Punkt: Schlechte Animationen und allgemeine Gestaltung der Menschen im Spiel.

7. Sound
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Die Sprachausgabe ist ohne Zweifel professionell und sucht in dieser Qualität im Genre ihres gleichen und die Musik passt in jeder Lage und wirkt nie aufdringlich.

8. Steuerung
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Das Drehen und Zoomen ist absolut stufenlos möglich und jedes Gebäude lässt sich mit Maus und Hotkey leicht erreichen!

9. Fazit
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Wenn man eine kurze Zusammenfassung vom Spiel "Die Gilde" liset, dann wird einem schon ganz schön schwindelig und man stellt sich die Frage "Wie um Gottes Willen soll ich das nur schaffen?". Ganz einfach: Druch Computersteuerung. Sie werden zwar durchweg auf Trab gehalten und das verleiht dem Spiel schon mehrere Monate Spielspass, doch langweilig oder zu anstrengend wird das Spiel nie wirklich. Es macht einen Höllenspass, sich einfach hochzukämpfen, seine Konkurrenten mit halblegalen Mitteln aus dem Weg zu schaffen und sein Geschäft in eine wahre Goldgrube zu verwandeln. Das Game ist rundum jeden zu empfehlen, der Wirtschafts.- oder Aufbausimulationen mag!

19 Bewertungen, 2 Kommentare

  • da_sonix

    30.05.2002, 00:31 Uhr von da_sonix
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe es noch nicht Spielen können, aber viele Freunde sagen es sei teilweise echt lustig und süchtig machend...mfg sonix

  • Eiswolf

    28.03.2002, 21:42 Uhr von Eiswolf
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich find das Spiel eher langweilig