Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung (VHS) Testbericht

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ab 10,90
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Erfahrungsbericht von FloVi

Episode I: Das notwendige Übel

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Handlung
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Der friedliche Planet Naboo wird von der Handelsföderation mit einer Blockade belegt. Bei einem Vermittlungsversuch geraten die Jedi-Ritter Qui Gon Jin (Liam Neeson) und Obi Wan Kenobi (Ewan McGregor) in eine Falle und müssen auf dem Planeten landen. Zusammen mit Königin Amidala (Natalie Portman), der Regierungschefin von Naboo geling ihnen die Flucht, dabei wird allerdings das Raumschiff beschädigt. Auf der Suche nach Ersatzteilen gelangen sie auf den Wüstenplaneten Tatooine und treffen dort auf den Sklavenjungen Anakin Skywalker (Jake Lloyd), der ihnen mit seiner Ortskenntnis hilft.

Qui Gon fädelt Anakins Teilnahme an einem Hochgeschwindigkeits-Rennen ein, wodurch der Junge seine Freiheit gewinnen und die Gruppe begleiten kann. Der Jedi ist überzeugt, dass der Junge Teil einer uralten Prophezeiung ist. Er will Anakin unbedingt zu einem Jedi ausbilden und stellt sich damit sogar gegen den Jedi-Rat.

Auf Coruscant, dem Regierungssitz der Republik kann Amidala den schwerfälligen Senat nicht von ihrer Notlage überzeugen und beschließt, die Befreiung des Planeten in die eigene Hand zu nehmen. So macht sich die gesamte Gruppe wieder auf den Rückweg, um die große Entscheidungsschlacht vorzubereiten. Sie hofft dabei auf die Hilfe der Gungans, der zweiten intelligenten Spezies auf Naboo. Tatsächlich gelingt es, eine große Armee auszuheben, doch die Föderation bildet mir ihren Kampf-Droiden eine gigantische Übermacht.

Meine Meinung
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Mit einem Wort: Enttäuschend.

Konkreter:

1. Die Macht
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Hatte sie in den frühen Filmen noch etwas Mystisches an sich, wird sie jetzt erklärt, als wäre es eine Art ansteckende Krankheit. Völlig daneben!

2. Die Guten
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Während der alte Obi Wan noch einigermaßen verständlich reden konnte, lässt sich Qui Gon fast nur zu irgendwelchen Platitüden herab, die der junge Obi Wan regelmäßig mit einem devoten Ja, Meister quittiert. Der Jedi-Rat kommt einem genau so schwerfällig vor wie der Senat und Yoda ist eine derartige Nölbacke, dass man glaubt, er wäre auf dem Sumpfplaneten in Episode 5 ausgesetzt worden (meinte jedenfalls der Freund einer Freundin :-)).

3. Die Bösen
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Der Große Unbekannte (TM) im Hintergrund, die feige Handelsföderation mit französischem Akzent (in der deutschen Fassung), der teufelsgesichtige Darth Maul. Allesamt viel zu farblos, um wirklich als Bedrohung durchzugehen.

Während in Episode IV die Sturmtruppen auf Tatooine noch alles niedergemacht haben (spätestens nachdem man die verkohlten Leichen von Lukes Familie gesehen hatte wusste man, dass die Kerle wirklich böse sind), hat man den Eindruck, dass Darth Maul einfach nur seinem Job nachgeht. Tatsächlich lässt er alle in Ruhe und konzentriert sich voll auf die beiden Jedi, die ihrerseits den Bösen nur zu zweit angehen.

4. Unterschwelliges
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Unter den Humanoiden gab es so ziemlich alle Charaktere, doch alle nicht menschlich aussehenden Figuren waren entweder den Bösen zuzurechnen oder wirkten leicht zurückgeblieben, allen voran Jar Jar Binks und der Rest seiner Spezies. Es war in Episode V schon unglaubwürdig, dass ein Jedi-Meister vom Rang eines Yoda nicht einmal ganze Sätze mit ordentlicher Grammatik rausbringt. Das mag als Täuschung mit Überraschungeffekt am Anfang der Begegnung noch witzig gewesen sein, später und jetzt ist es nur noch peinlich.

5. Technische Umsetzung
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Perfekt. Die Tricktechnik hat die Grenzen des Möglichen wieder etwas ausgeweitet, auch wenn nichts wirklich Neues gezeigt wurde. Zu recht bekam im entsprechenden Jahr Matrix den Effekte-Oscar, denn dort wurde etwas gezeigt, was man bis dahin noch nicht gesehen hat. Episode I dagegen zeigte althergebrachtes, wenn auch ein Stück perfekter als in den Filmen davor. Allerdings muss ich zugeben, dass die große Schlacht am Ende des Films ziemlich beeindruckend war.

6. Musik
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Genial. John Williams! Mehr muss man nicht sagen.

Nur damit wir uns richtig verstehen, ich finde die alte Trilogie wirklich toll und habe mich auf Epsiode 1 richtig gefreut. Was ich dann jedoch sehen musste hat mich über die Maßen enttäuscht. Es wurden einfach zu viele Konzessionen gemacht, um den Film auch ja ab 6 freigeben zu können (bzw. dem amerikanischen Pendant dazu). Übrigens, auch das finde ich ziemlich unfair, der nächste Film wird hier ab 12 freigegeben sein. Wer also tatsächlich mit seinen sechs Jahren seinerzeit ins Kino ging, wird weitere drei bis vier Jahre auf die Fortsetzung warten müssen, es sei denn die Eltern erlauben das Video bzw. die DVD bereits früher.

Das alles führt zu dem Verdacht, dass hier keineswegs dramarturgische Maßstäbe angesetzt wurden. Meines Erachtens war das eine reine Marketing-Entscheidung, die zudem nicht einmal aufging, denn viele Hersteller blieben auf den Merchandising-Artikeln sitzen.

Damit schließt sich der Kreis und ich komme zurück zum Titel dieser Rezension: Episode I ist bestenfalls ein für Fans notwendiges Übel.

Steckbrief
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Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung
(Star Wars: Epsiode I - The Phantom Menace)
USA 1999/2000, ca. 130 Minuten, FSK 6

Buch und Regie: George Lucas

Darsteller (Rolle)
Liam Neeson (Qui-Gon Jinn)
Ewan McGregor (Obi-Wan Kenobi)
Natalie Portman (Padme)
Jake Lloyd (Anakin Skywalker)
Ian McDiarmid (Senator Palpatine)
Ahmed Best (Jar Jar Binks: Stand-In, Stimme)
Anthony Daniels (C-3PO)
Kenny Baker (R2-D2)
Frank Oz (Yoda: Puppenspieler, Stimme)

19 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Avengelina

    13.05.2002, 00:28 Uhr von Avengelina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin zwar anderer Meinung, aber ich fand Episode One auch nicht gerade begeisternd. Cu Avengelina

  • Lachesis

    13.05.2002, 00:26 Uhr von Lachesis
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hast absolut recht. Ich war auch sehr enttäuscht, hoffentlich ist Teil II besser...