Swimming Pool (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von der_dominator
eine wasserdichte Inszenierung
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Die Zeiten in denen Frankreich nur Käse und Rotwein evtl. noch Asterix oder der Eifelturm war sind schon lange „gegessen“. Über die Jahre hinweg entwickelte sich das Land in dem Gott wohl besser lebt als irgendwo anders zur weltweit anerkannten Filmschmiede, die es durchaus mit dem großen Bruder Hollywood aufnehmen kann; qualitativ jedenfalls, nicht was die Quantität angeht. „Der Pakt der Wölfe“, „Vidocq“ oder „die fabelhafte Welt der Amelie“ sind nur drei der Exporte die weltweit, zumindest bei Filmfans, für Aufsehen sorgten und mehr als ein Kopfnicken nach sich zogen.
„Swimming Pool“ ist einer dieser französischen Filme die versuchen, und das folgende Wortspiel kommt einem zu schnell in den Sinn, als dass man es nicht doch verwenden sollte, auf der Welle des Erfolges französischer Filme mit zu schwimmen um sie auf der Zielgraden gar ein- bzw. zu überholen, denn neben der schon erwähnten „Amelie“ mit Audrey Tautou in der Hauptrolle ist „Swimming Pool“ sicherlich das Beste was man neben Käse und Rotwein derzeit aus Frankreich importieren kann. Schuld daran ist, wenn man dies so sagen kann, Franzois Ozon, seines Zeichen der momentan wohl gefragteste Regisseur Frankreichs und Meister des „Falsche-Spuren-Legens“, der schon im letzten Sommer seine „Acht Frauen“ ins rennen um die Gunst des Publikums schickte und zumindest mich begeistern konnte.
Sein neustes Werk einzuordnen fällt schwer, ist man nach hundert und neun Minuten zunächst einmal vor den Kopf geschlagen, denn der talentierte Jungregisseur wirft alle Regeln einer klassischen Handlung über Bord und vermischt bravourös Phantasie und Wirklichkeit so, dass man sich zunächst ein wenig vor den Kopf gestoßen fühlt, folgt durchaus Begeisterung für einen der Besten Filme des Sommers.
Sarah Morton [Charlotte Rampling], britische Autorin und weltweit für ihre Krimiserien anerkannt, steckt in einer Schaffenskrise als ihr Verleger ihr empfiehlt den Sommer doch in seinem Haus in Frankreich zu verbringen. Die Gute, von Depressionen geplagt und auf der Suche nach einer neuen Inspirationsquelle, findet sie schließlich in Julie [Ludivine Sagnier] die plötzlich und völlig unerwartet das Landhaus ihres Vaters aufsucht um ein wenig zu entspannen. Es ist die Offenheit ihres Sexuallebens die Sarah zunächst Abstößt, später aber fasziniert, ehe ein Mord geschieht.
Ozon verzichtet auf Actionsequenzen und banale Albernheiten wie sie einem im Sommer so oft im gut temperierten Kinosaal vor die Nase gesetzt werden. Im Mittelpunkt seines Thrillers stehen lediglich zwei Frauen, die sich zunächst nicht leiden können, später zueinander finden, weil Sarah Julie als Inspirationsquelle entdeckt hat und ihr Schutz bietet. Vom Leben enttäuscht sind beide; die eine Resigniert weil sie Abseits ihres schriftstellerischen Erfolges die Lust am Leben verloren hat, depressiv wird und nicht aus noch ein weiß, die andere weil sie trotz durchaus aktivem Sexuallebens noch nie richtig verliebt war - es ist die Nähe die Beiden fehlt und die sie „verschmelzen lässt“.
Die Actionsequenzen Ozons sind die „zwei Frauen“ denn selten wirkte ein solch ungleiches Paar auf der Leinwand so gleich - beide spielen ihre Rollen dermaßen bezaubernd, dass man zu keinem Zeitpunkt weiß in wen man sich zuerst verlieben, mit wem man mehr mitleiden soll. Dabei sind die Rollen von vornherein festgeschrieben: Julie ist jung und attraktiv, schläft so viel und so oft mit jedem der halt gerade da ist und ist nicht weniger nackt als angezogen - Sarah ist die biedere; ebenfalls attraktiv, aber lustlos. Erst gegen Mitte des Filmes vollzieht sich ein Wandel und die bereits verblühte Blume sucht ihren zweiten Frühling.
Swimming Pool lebt von der knisternden Spannung die das Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen mit sich bringt und ist ebenso spannend wie auch erotisch stilvoll inszeniert. Die Behauptung er sei Pornografisch muss allerdings zurückgewiesen werden, denn dies ist bei Leibe nicht der Fall. Viel mehr begeistert Ozon mit einem Meisterhaften Verwirrspiel, wunderschönen Bildern, zwei großartigen Schauspielerinnen und einer Wasserdichten Inszenierung wie sie nur selten auf Zelloloid zu finden ist. Empfehlenswert!
© der_dominator im Oktober 2003 - empfehlenswert [9/10]
„Swimming Pool“ ist einer dieser französischen Filme die versuchen, und das folgende Wortspiel kommt einem zu schnell in den Sinn, als dass man es nicht doch verwenden sollte, auf der Welle des Erfolges französischer Filme mit zu schwimmen um sie auf der Zielgraden gar ein- bzw. zu überholen, denn neben der schon erwähnten „Amelie“ mit Audrey Tautou in der Hauptrolle ist „Swimming Pool“ sicherlich das Beste was man neben Käse und Rotwein derzeit aus Frankreich importieren kann. Schuld daran ist, wenn man dies so sagen kann, Franzois Ozon, seines Zeichen der momentan wohl gefragteste Regisseur Frankreichs und Meister des „Falsche-Spuren-Legens“, der schon im letzten Sommer seine „Acht Frauen“ ins rennen um die Gunst des Publikums schickte und zumindest mich begeistern konnte.
Sein neustes Werk einzuordnen fällt schwer, ist man nach hundert und neun Minuten zunächst einmal vor den Kopf geschlagen, denn der talentierte Jungregisseur wirft alle Regeln einer klassischen Handlung über Bord und vermischt bravourös Phantasie und Wirklichkeit so, dass man sich zunächst ein wenig vor den Kopf gestoßen fühlt, folgt durchaus Begeisterung für einen der Besten Filme des Sommers.
Sarah Morton [Charlotte Rampling], britische Autorin und weltweit für ihre Krimiserien anerkannt, steckt in einer Schaffenskrise als ihr Verleger ihr empfiehlt den Sommer doch in seinem Haus in Frankreich zu verbringen. Die Gute, von Depressionen geplagt und auf der Suche nach einer neuen Inspirationsquelle, findet sie schließlich in Julie [Ludivine Sagnier] die plötzlich und völlig unerwartet das Landhaus ihres Vaters aufsucht um ein wenig zu entspannen. Es ist die Offenheit ihres Sexuallebens die Sarah zunächst Abstößt, später aber fasziniert, ehe ein Mord geschieht.
Ozon verzichtet auf Actionsequenzen und banale Albernheiten wie sie einem im Sommer so oft im gut temperierten Kinosaal vor die Nase gesetzt werden. Im Mittelpunkt seines Thrillers stehen lediglich zwei Frauen, die sich zunächst nicht leiden können, später zueinander finden, weil Sarah Julie als Inspirationsquelle entdeckt hat und ihr Schutz bietet. Vom Leben enttäuscht sind beide; die eine Resigniert weil sie Abseits ihres schriftstellerischen Erfolges die Lust am Leben verloren hat, depressiv wird und nicht aus noch ein weiß, die andere weil sie trotz durchaus aktivem Sexuallebens noch nie richtig verliebt war - es ist die Nähe die Beiden fehlt und die sie „verschmelzen lässt“.
Die Actionsequenzen Ozons sind die „zwei Frauen“ denn selten wirkte ein solch ungleiches Paar auf der Leinwand so gleich - beide spielen ihre Rollen dermaßen bezaubernd, dass man zu keinem Zeitpunkt weiß in wen man sich zuerst verlieben, mit wem man mehr mitleiden soll. Dabei sind die Rollen von vornherein festgeschrieben: Julie ist jung und attraktiv, schläft so viel und so oft mit jedem der halt gerade da ist und ist nicht weniger nackt als angezogen - Sarah ist die biedere; ebenfalls attraktiv, aber lustlos. Erst gegen Mitte des Filmes vollzieht sich ein Wandel und die bereits verblühte Blume sucht ihren zweiten Frühling.
Swimming Pool lebt von der knisternden Spannung die das Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen mit sich bringt und ist ebenso spannend wie auch erotisch stilvoll inszeniert. Die Behauptung er sei Pornografisch muss allerdings zurückgewiesen werden, denn dies ist bei Leibe nicht der Fall. Viel mehr begeistert Ozon mit einem Meisterhaften Verwirrspiel, wunderschönen Bildern, zwei großartigen Schauspielerinnen und einer Wasserdichten Inszenierung wie sie nur selten auf Zelloloid zu finden ist. Empfehlenswert!
© der_dominator im Oktober 2003 - empfehlenswert [9/10]
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