Monster Hunter Tri (Nintendo Wii Spiel) Testbericht

Die „Monster Hunter“ Reihe ist zumindest in Japan ein echtes Phänomen und auch europäische Spieler kommen allmählich auf den Geschmack des zwar simplen, aber süchtig machenden Spielprinzips. Für Besitzer der Wii stellt dabei „Monster Hunter 3“ den perfekten Einstieg dar.

„Monster Hunter 3“ ist per se ein Rollenspiel, anders, als viele seiner Genre-Kollegen aber ist es ein im Grunde in vielen Bereichen abgespecktes RPG. Dieser Umstand wird bereits an der eigentlich nicht vorhandenen Story deutlich. Nach dem man zu Beginn des Spieles sich seinen eigenen Charakter zurecht bastelt, wird man auch schon direkt in die Welt von „Monster Hunter 3“ geworfen. Eine Rahmenhandlung ist eigentlich nicht existent, das ganze Spiel ist im Prinzip auf das jagen der namensgebenden Monster, sowie das sammeln aus der Beute erlegter Gegenstände ausgelegt.

Tatsächlich macht man in „Monster Hunter 3“ nicht sehr viel mehr als jagen, sammeln, jagen, sammeln. Was die Reihe schon immer ausgemacht hat ist sicherlich auch die Tatsache, das es für Neueinsteiger ungemein schwer ist sich in der Welt des Spieles zurecht zu finden. Ein Tutorial gibt es eigentlich nicht und auch im Spiel fehlen wirkliche Erklärungen. Stattdessen erfährt man vieles eher nebenbei, etwa, das es, anders als in anderen RPGs, kein klassisches Auflevel-System gibt, mit welchen man seine Figur stärker macht um größere Monster erlegen zu können. Zu Beginn jagt man zunächst kleine Monster, welche aber auch schon teilweise ganz schön happig sein können, da man erst einmal einige Stunden damit verbringt sich überhaupt mit den Waffen- und Kampfsystem des Spieles auseinander setzen. Je nachdem, welchen Waffentyp man mit sich trägt, ist man im Kampf mal schneller, mal langsamer. Jede Waffe hat Vor- und Nachteile, die man erst nach vielen Stunden so halbwegs raus hat. Selbiges gilt für Rüstungen. Es gibt Rüstungen, die sind stabil gegen Feuerattacken, halten dafür aber Eisattacken kaum stand. Das faszinierende an „Monster Hunter 3“ ist, das es trotz seiner vielen Unzulänglichkeiten und seinem harten Schwierigkeitsgrad absolut süchtig macht, obwohl das Gameplay eigentlich nur auf drei Elemente ausgelegt ist, nämlich jagen, kämpfen, sammeln.

Technisch waren die „Monster Hunter“ Spiele schon immer nicht das gelbe vom Ei, ähnlich verhält es sich daher auch mit „Monster Hunter 3“. Die Spielwelt wirkt zwar recht leblos, dafür können aber gerade die Monster-Design richtig punkten, vor allem im späteren Spielverlauf erlebt man Angesichts manch eines Monsters den ein oder anderen Aha-Effekt. Eine Sprachausgabe gibt es nicht, dafür aber einen sehr schönen Soundtrack, der auch nach über 150+ Spielstunden nicht langweilig wird.

„Monster Hunter 3“ ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Zu schwer mag das Spiel vielen sein, zu unzulänglich ist das dahinter steckende Gameplay-Konzept. Stattdessen ist das Spiel etwas für Leute, die keine Spiele mögen, in denen ihnen der Weg zum Ziel permanent vorgegeben wird. Man muss viele Kleinigkeiten erst selbst raus finden, hat dafür aber noch nach vielen Stunden immer wieder Erfolgserlebnisse.