Nokia C5-00 Testbericht

Vorab möchte ich gerne dazu sagen, wozu das Handy dienen sollte. Ich habe es für eine gute Freundin heraus gesucht, die die Qual der Wahl für ein neues Diensthandy hatte, sich jedoch wirklich nicht auskennt. Ihre Voraussetzungen waren vor allem eine gute Bedienbarkeit, eine lange Akkulaufzeit und ein Handy in klassischem Design mit Tasten von 0-9, * und #. Nicht mehr und nicht weniger. Ich wolte jedoch das Beste für sie heraus suchen und entschied mich für das Nokia C5. Ich sollte es auf Herz und Nieren testen und ihr dann geben oder es zurück schicken.

Vorab möchte ich gerne ein paar Eckdaten nennen und auf Einzelnes eingehen. So kann sich jeder die für ihn besonders interessanten Teile heraus suchen und behält dennoch den Überblick.

- 2,2" Display (Aufösung: 240x320)
- UMTS (10,2 MBit Down, 2MBit Up)
- individuell konfigurierbare Ausgangsanzeige
- A-GPS (Nokia Maps vorinstalliert)
- 2GB Speicherkarte mit vorinstalliertem Kartenmaterial für D (bis zu 16GB)
- Vielfältige Dateiformatunterstützung (MP3, MID, AAC, eAAC(+), WMA, 3GP, MP4)
- Blueooth 2.0+ EDR
- 3,5mm Klinkenanschluss für Headset / Kopfhörer


Akku
So beginnen wir mit den Eckdaten, die dieses Handy für mich interessant machten: Im Gegensatz zu vielen Smartphones, die ja mittlerweile in unzähligen Mengen auf den Markt geschmissen werden, hält der Akku ewig lange. So sind 12 Stunden Gesprächszeit und 26 Tage von Nokia als Eckdaten genannt. Dies schafft das Handy natürlich nicht, aber 8 Stunden Telefonate an einem Tag oder wahlweise 2-3 Tage Betrieb bei mäßigem Telefon- und SMS-Betrieb sind absolut respektable Werte.


Tasten - die Haptik
Die Tasten sind nicht ganz so gut, wie erwartet - die Haptik ist nicht ganz perfekt und für Nokia ein wenig ungewohnt schwammig. Dennoch würde ich die Tasten als gut einstufen und um Klassen besser, als bei manch anderem Handy anderer Hersteller. Die Home-Taste und C-Taste (zum Löschen) sind etwas ungünstig angeordnet. Genau zwischen der Menu-Taste und Hörer-Taste. Sie sind schmal und sind schnell einmal ungewollt gedrückt.


Nokia MAPS - die Navigationslösung
Die Navigations-Option ist wunderbar. Auf dem Handy war bereits das Kartenmaterial für Deutschland installiert - einige schnelle Einstellungen und schon war das Nokia Maps für Offline-Navigation bereit. Allgemein bei Nokia ist es ein faszinierendes Thema mit der Schnelligkeit der Sattelitensuche. Manche loben kurze 2-3 Sekunden, andere fluchen über Minuten. Eine Frage der Option mit oder ohne A-GPS. Hierbei wird das Handy-Netz genutzt um die Satellitensuche zu beschleunigen. Vielfacher Irrtum: Dies braucht immer eine Internet-Verbindung. Bei T-Mobile, Vodafone und E-Plus stimmt dies. Hier weiß das Handy nur die Sendemasten-Kennung und fragt im Internet nach der genauen Position des Sendemastens um die genaue Handy-Position schneller berechnen zu können. O2 übeträgt von vorn herein bereits die Koordinaten - eine Internet-Verbindung ist dafür nicht nötig. Vorsicht ist also geboten bei den Einstellungen, weiß man jedoch, was man tut, braucht man keine Kosten zu fürchten. Die Routen-Berechnung funktioniert flott und flüssig, leider ist jedoch weder ein KFZ-Ladekabel, noch eine KFZ-Halterung im Lieferumfang.


Das Display
Das Display fand ich ehrlich gesagt enttäuschend. Es ist klein. Okay. Damit hatte ich schließlich gerechnet. Die Auflösung ist nicht zeitgemäß berauschend, aber für das kleine Display absolut okay. Schließlich ist somit ein großer Stromfresser gezügelt und dementsprechend ist die Laufzeit länger. Jedoch ist es recht spiegelnd, in der blanken Sonne ist es somit vermutlich schwer etwas zu erkennen. In diesen Herbsttagen konnte ich dies noch nicht genau testen. Vor allem aber fiel mir auf, dass bei leichtem Druck auf das Display oder auf den Batteriedeckel das Display bereits anfängt, unter Druck zu stehen (erkennbar an den Farbveränderungen). Ein Sturz des Handys auf den Boden kann also schnell zu einem Display-Bruch und somit zu einem Totalschaden führen. Ein absoluter Negativ-Punkt. Wer auf sein Handy allerdings aufpasst, hat damit kein Problem. Zudem ist der Betrachtungswinkel ziemlich eng. Das Handy ein wenig nach rechts, links, oben oder unten gedreht und schon ist schwarz nur noch hellgrau. Alles Dinge, die nicht für gute Qualität des Displays sprechen. Der Farbraum von 16 Millionen und die Helligkeit und der Kontrast sind ansonsten allerdings in Ordnung.


Die Bedienung
Wer ältere Nokia Handys gewohnt ist, wird sich erst einmal umgewöhnen müssen. Ganz so einfach und intuitiv ist es nicht mehr. Allerdings - und das ist der ausgleichende Faktor - ist es sehr anpassbar und individuell gestaltbar. Welche Verknüpfung soll wie und wo auftauchen? Entscheiden Sie selbst!


Musik
Nun ja. Ein einfacher MP3-Player, der seinen Dienst macht. Aufregend ist etwas anderes, in jeder Form. Aber es ist im akzeptablem Rahmen für gelegentliches Musik hören.


Kamera
Nokia typisch. Es gibt einen hellen Foto-LED-Blitz, die Kamera knipst 3,2MP-Bilder und Videos in VGA. Die Videos sind passabel, die Fotos nicht. Wer ein Foto-Handy sucht ist also definitiv, und meiner Meinung nach bei 95% aller Nokia-Handys, mit diesem Handy unzufrieden. Für ein gelegentlichen Schnappschuss oder ein schnelles Video ist es allerdings vollkommen akzeptabel.


Fazit
Das Display fällt negativ auf, WLAN fehlt, schlechte Kamera sind Aspekte, die man bei Kauf des Handys überdenken sollte. Wer ein schlankes, edles Handy mit langer Akkulaufzeit, hoher Individualität und Navigationslösung sucht und dem das negative nicht so stört, erhält ein sehr günstiges und gutes Handy. Es ist sauber verarbeitet und hält (beinahe) was es verspricht. Für die Freundin ist es okay, ich hätte es alleine aufgrund des Displays und der mechanischen Empfindlichkeit allerdings zurück geschickt.