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Erfahrungsbericht von schluhmi

STEUER-/ BENZINPREISWUCHER IN DEUTSCHLAND

Pro:

mir fällt es wirklich schwer, ein Pro zu nennen

Kontra:

siehe Bericht

Empfehlung:

Nein

Um an dieser Stelle meine Meinung zum Thema für jeden verständlich niederzuschreiben, muss ich mit einigen Informationen zu mir selbst beginnen.

Ich wohne aus familiären Gründen ca. 80 Kilometer von meinem Arbeitsplatz entfernt.

Eine zumutbare Verbindung mittels öffentlicher Verkehrsmittel auf Arbeit und zurück gibt es faktisch nicht. Ich könnte natürlich früh halb sechs den ersten Bus zum Bahnhof nehmen, dann 5 nach sechs in die Bahn springen, müsste dann auf halber Strecke umsteigen, was mit einer Wartezeit von 20 Minuten verbunden wäre, könnte dann weiterfahren, später in die überfüllte Straßenbahn steigen und wäre dann gegen 7:35 am Büro, wo ich allerdings noch nichts machen könnte, da erst ab 8 das Computernetz angeschaltet wird. Kurz überflogen würde ich also für den Arbeitsweg 2,5 Stunden brauchen. Mit meinem Auto brauche ich ca. 45 Minuten.

Der Heimweg würde sich noch komplizierter gestalten. Wenn ich es schaffen würde, pünktlich um 16:30 Uhr (was eigentlich nie der Fall ist) das Büro zu verlassen, könnte ich SCHON gegen 19:15 Uhr zuhause sein.

(All diese Zahlen beruhen auf dem aktuellen Fahrplan. Was passieren wird, wenn die Deutsche Bahn noch einige Verbindungen wie geplant streicht, kann sich ja jeder an allen 5 Fingern abzählen.)


Ich kann also wohl mit Recht behaupten, dass eine Fahrt mittels öffentlichen Verkehrsmitteln für mich nicht zumutbar ist, mal ganz abgesehen von der Unflexibilität, die mich beruflich enorm einschränken würde.

Vor gut 2 Jahren habe ich meine jetzige Stelle angenommen und habe damals monatlich ca. 600 DM Spritkosten gehabt; mittlerweile reichen 450 € im Monat schon lange nicht mehr.

300 DM bzw. 150 € weniger – und das jeden Monat – sind eine enorme Belastung für meinen Geldbeutel. Natürlich versuche ich alles, Benzin zu sparen. Ich fahre oft im unteren Drehzahlbereich, verzichte auf unnötige Fahrten und werde bei meinem nächsten Autokauf garantiert viel genauer auf den Spritverbrauch achten, aber die Ersparnis aus diesem Verhalten bewegt sich im Bruchteilbereich der Mehrbelastung durch die permanent steigenden Spritpreise.

Und langsam wird es kritisch, denn wenn sich der Preis für einen Liter der 1,50-€-Grenze nähert, dann müsste ich meinen Job kündigen, da ich mir die Fahrt auf Arbeit nicht mehr leisten könnte. Ich glaube ich bin bestimmt nicht der einzige, dem es so geht. Es gibt garantiert viel Pendler, die genau mit dem selben Problem zu kämpfen habe. Ich bin ja gespannt, was passiert, wenn sich all diese Leute arbeitslos melden. Für mich würde sich rein rechnerisch die Arbeitslosmeldung heute schon lohnen (ich hätte mehr Arbeitslosengeld, als mein heutiges Nettogehalt abzüglich meiner monatlichen Benzinkosten beträgt).

Vielleicht sollte man wirklich mal auf die Barikaten gehen, denn diese Preise schaden Industrie wie auch Privatpersonen. Wenn das weiter so geht, werden Speditionen und Fuhrunternehmen Pleite gehen, oder aber ihre Preise enorm nach oben anpassen müssen. Wird der Transport teurer, werden natürlich auch die Güter teurer – man kann sich also weniger leisten. Die Arbeitslosenzahlen werden steigen, die Deutschen werden immer ärmer.

Warum ist es unserer Regierung nicht möglich die Steuerlast gerechter zu verteilen? Immer wieder müssen die Autofahrer (übrigens auch Raucher, zu denen ich leider auch gehöre) eine Steuererhöhung hinnehmen. Ich kenne Leute, die fahren kein Auto (sie wohnen in einer Großstadt und brauchen aufgrund eines gutausgebauten S-Bahn-Netzes kein Auto) können sich aber 3 mal im Jahr einen Urlaub leisten, von dem ich nur träumen kann (Malediven, Amerika, ...). Das interessante an diesen Leuten ist, sie verdienen weniger als ich; aber sie zahlen auch viel weniger Steuern (keine Mineralölsteuer, keine Ökosteuer, auch keine Tabaksteuer, außerdem sind sie noch in einer besseren Steuerklasse, als ich kinderloser Lediger). Ist das gerecht?

Mich würde Eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Seht Ihr das genauso oder liege ich hier komplett falsch? Schreibt doch einfach mal Euren Standpunkt in als Kommentar nieder – ich freue mich auch über Kritik und andere Ansichten.

13 Bewertungen, 2 Kommentare

  • sidhe

    04.04.2002, 11:42 Uhr von sidhe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du hast recht - aber die Regierung nimmt sich die Autofahrer eben gerne zur Brust - oder besser, läßt sie zur Ader. Rauchen für die Rente und Teer gegen Terror - irgendjemand muß eben bluten, und sie werden bestimmt nicht an ihren ein

  • Tickeromi

    26.03.2002, 17:17 Uhr von Tickeromi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dein Bericht ist wirklich gut, leider kann ich aber nicht nachvollziehen, wieso Du zuerst 600,00 DM Spritkosten hattest und nun 450,00 Euro (das wären ja ca. 900,00 DM), denn so hoch sind die Spritpreise nun auch wieder nicht. Sicher im Augenblick lie