Gewichtsabnahme, Abnehmen & Diäten allgemein Testbericht

Gewichtsabnahme-abnehmen-diaeten-allgemein
ab 12,02
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Wirkung:  sehr gut
  • Verträglichkeit:  sehr gut
  • Nebenwirkungen:  fast keine

Erfahrungsbericht von eulenfan

Lieber langfristige Nahrungsumstellung als Extremdiäten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Entgegen meines Prinzips, eigentlich nur Berichte zu Dingen zu schreiben, die ich empfehlen kann, möchte ich heute das genaue Gegenteil tun: Ich möchte vor allen Dingen abraten und vielleicht ein bisschen beraten. Es geht um Diäten.

Der Gedanke zu diesem Bericht kam mir, als ich dieser Tage mal wieder den „Sunscreen Song“ von Baz Luhrman hörte (Ihr habt richtig gelesen, der Regisseur von „Moulin Rouge“ und anderen Klasse-Filmen hat auch schon Musik gemacht, und das sogar sehr gut & erfolgreich!). Das Lied – ihm werde ich demnächst auch einen eigenen Bericht widmen – enthält unter anderem folgenden Textzeilen: „You are not as fat as you imagine“ – Ihr seid nicht so fett, wie Ihr glaubt, und: „Do not read Beauty Magazines, they will only make you feel ugly.“ – Lest keine Schönheitsmagazine, Ihr werdet Euch dadurch nur hässlich fühlen. Wie wahr, wie wahr!

Viele – eigentlich alle – dieser Beauty Magazine unterstützen und fördern unter anderem, oder besser gesagt, vor allen Dingen einen Schönheitswahn: den, ständig Diäten machen zu müssen. Doch der Diätenwahn ist absolut gefährlich und gesundheitsschädigend, zumal die meisten „Diäter/innen“ lieber die „10-Kilo-in-zwei-Wochen-runter-Diäten“ machen (die eigentlich „Erst-10-Kilo-in-zwei-Wochen-runter-und-dann-15-Kilo-in-zwei-Wochen-wieder-drauf-Diäten heißen müssten), als ein gesundes Tempo zu bevorzugen. Den meisten gehen Diäten einfach zu langsam, und darin liegt die größte Gefahr.

*Warum aber machen so viele Leute immer wieder Diäten? Was verleitet einen dazu, sich ständig diesem Wahn hinzugeben?*

Die oben bereits zitierte Textzeile aus dem „Sunscreen Song“ enthält schon die wichtigste Wahrheit: In den Zeitschriften heutzutage sieht man nur schöne, schlanke Menschen, und schon fühlt sich das durch irgend eine Situation (Streit mit Chef/Kollegen oder Partner * der unfreundliche Kellner im Restaurant * die junge Verkäuferin im Kaufhaus, die dezent auf die Abteilung für große Größen hinweist * die Kollegin, die schon wieder mit einer neuen, superengen Jeans ankommt * das Taxi, das einem im strömenden Regen von einem anderen Passanten weggeschnappt wurde * die Leute in der überfüllten U-Bahn/im überfüllten Bus, die einen böse anschauen, weil man sich doch noch mit reinzwängt...) ohnehin schon angeknackste Ego noch mehr vermindert. Die Folge: Man will alles tun, um selbst so schön zu sein wie die Stars oder die hübsche Kollegin/Nachbarin/o.ä. Man beginnt zu suchen, woran es liegt, dass andere „schöner“ sind als man selbst und wird auch bald fündig: „Ich bin zu dick!“ höre ich sogar von Kolleginnen, die meiner Meinung nach schon ein halber Strich in der Landschaft sind.

*Gründe, weshalb man sich zu dick fühlt, gibt es viele:*

Die schicke Bluse sah doch an der Schaufensterpuppe so gut aus – aber als frau sie selbst anhatte, hat sie über der Brust gespannt. (Was frau nicht weiß: Die Schaufensterpuppe hat, trotz dass sie „eigentlich“ Größe 38 hat, eine Bluse Größe 40 an, die von geschickten Händen mit jeder Menge Stecknadeln „passend“ gesteckt wurde...)

Wieso passen die Klamotten im Katalog den Models immer ganz perfekt und zu Hause beim Anprobieren spannt es da und ziept hier? (Dank der neuesten Computerprogramme wird selbst bei Versandkatalogen heutzutage so manches überflüssige Pfund wegretuschiert!)

Im Kaufhaus in der Umkleidekabine sieht man jede Falte, jedes Fleckchen Fett (liegt am Licht – Neonlicht, viel zu enge Kabinen und – bei einigen schwarzen Schafen – leicht zerrende Spiegel lassen das eigene Spiegelbild zur grotesken Fettmasse mutieren), und oft genug finden sich an der Wand der Kabine noch Bilder von schönen, schlanken Menschen.

Dick also fühlt sich fast jeder, auch dank der Medien, die uns einreden wollen, dass nur das Idealgewicht das Wohlfühlgewicht ist. Das ist aber blanker Unsinn!

Bestimmt ist jeder schon über die Begriffe Idealgewicht, Normalgewicht und Wohlfühlgewicht gestolpert. Laut den Medien ist das Idealgewicht das leichteste und das Normalgewicht das schwerste. Glaubt man den Beauty Magazinen, so errechnet sich das Normalgewicht aus der Körpergröße in cm – 100, und das Idealgewicht aus Körpergröße in cm – 110. Beispiel: Ich bei 1, 63 m hätte also ein Normalgewicht von 63 kg und ein Idealgewicht von 53 kg. Wie gesagt, das ist so, wenn man den Medien glaubt.

Das Wohlfühlgewicht ist laut den Medien mit dem Idealgewicht gleich zu setzen, liegt aber – so wollen uns die Beauty Magazine glauben machen – auf alle Fälle unter dem Normalgewicht. Tatsache ist aber, dass ich mein Wohlfühlgewicht nicht bei 53 – 57 kg gefunden habe, sondern eher bei 65 – 68 kg, also ÜBER dem Normalgewicht.

Was ist ausschlaggebend für das Wohlfühlgewicht? Der Begriff sagt es eigentlich schon aus: Das ist das Gewicht, bei dem man sich selbst – körperlich – am wohlsten fühlt. Die seelische Seite spielt hierbei (anfangs) nur in begrenztem Umfang eine Rolle, da wir ja gerade erfahren haben, dass uns ohnehin von allen Seiten suggeriert wird, zu dick zu sein. Das Wohlfühlgewicht ist also das Gewicht, wo wir körperlich am gesündesten sind – wenn man es lernt, die ständigen Einflüsse der Medien, man müsse noch schlanker werden, außen vor zu lassen und zu ignorieren, wird die seelische Gesundheit sich bei dem gleichen Gewicht von ganz alleine einpendeln. Es nützt nichts, dürr wie ein Hungerhaken zu sein und aber ständig krank oder allgemein einfach geschwächt, genauso wenig nützt es einem, etliche Pfunde mit sich herum zu tragen (weil mollig „in“ ist...), aber immer aus der Puste zu sein oder Kreislaufbeschwerden zu haben.

Jeder, wirklich jeder muss individuell und ohne Einflüsse von außen sein eigenes Wohlfühlgewicht für sich selbst finden – und dieses Wohlfühlgewicht sollte dann zum eigenen, höchstpersönlichen Idealgewicht werden. Das Idealgewicht sollte also keiner mathematischen Rechnung folgen, sondern einfach dem eigenen Wohlbefinden.

*Was ist so gefährlich an Diäten?*

Viele wollen in zu kurzer Zeit zu viel abnehmen: Alle Diätziele von mehr als einem Kilo pro Woche sind vollkommen unrealistisch und kreuzgefährlich, zumal die meisten Diäten keine dauerhafte Nahrungsumstellung bringen, sondern nach einer gewissen Zeit beendet sind. Und dann kommt der JoJo-Effekt: Spätestens, wenn die Diät beendet wurde, werden auch die sportlichen Aktivitäten eingestellt (wenn sie überhaupt mit Beginn der Diät angefangen wurden), so dass keine zusätzliche Fettverbrennung mehr läuft. Vielen ist wohl auch nicht bewusst, dass die „Dauer-Fett-Reserven“ erst nach ca. 14 Tagen sportlicher Aktivität angegriffen werden – zuvor werden nur „Zwischenlager“ angegriffen, die gewichtsmäßig eigentlich überhaupt nicht relevant sind. Diese Kombination – keine weitere sportliche Betätigung und Rückfall in übliche Essgewohnheiten – lässt die eben mühsam herunter gehungerten Pfunde wieder hochschnellen, in 98 % aller Fälle wiegt man zwei bis vier Wochen nach einer Diät mehr als unmittelbar davor.

Eine weitere Gefahr bei Extremdiäten geht ins exakte Gegenteil zum JoJo-Effekt: Die Gefahr, das Zielgewicht immer weiter nach unten zu regulieren und schließlich in der Magersucht oder Bulimie zu landen. Die Grenzen von gesunder Nahrungseinschränkung hin zu Essstörungen sind stark verwischt, viele bemerken den Übergang nicht mehr, sondern steigern sich immer weiter in ihren Wahn, abnehmen zu müssen, hinein. Der Name der Krankheit sagt es deutlich: Es handelt sich hierbei um eine Sucht, die nur mit professioneller Hilfe behandelt werden kann, einer Kombination aus psychiotherapeutischer und physiotherapeutischer Therapie – ein langwieriger Prozess, der nie ganz abgeschlossen ist, sondern immer fortgeführt werden muss. Denn Sucht ist eine Krankheit, die niemals geheilt werden kann – zwar können die Symptome (im Falle von Bulimie das zwanghafte Hungern, im Falle von Alkoholismus der Genuss von Alkohol) unterdrückt werden, doch ganz unterbunden – das ist unmöglich. Und oft genügt ein winziger Katalysator, um rückfällig zu werden.

Der Verzicht praktisch auf alles, was man sonst (gern) isst, birgt auch das Risiko von unkontrollierbaren Heißhunger- und Fressattacken. Irgendwann erwischt sich der Diäter dabei, am Kühlschrank zu stehen und das Nutellaglas aufzuschrauben und die Schokocreme pur mit dem Finger aus dem Glas herauszuschlecken. Das schlechte Gewissen am nächsten Tag wird mit einem Tag gänzlich ohne Essen und viel zu wenig Trinken bestraft (was einen Kreislaufkollaps zur Folge haben kann!!!), oder – das andere Extrem – die Diät wird abgebrochen, „weil ich es ja doch nicht schaffe, das sieht man ja an dieser Heißhungerattacke...“

Eine andere Gefahr verbirgt sich darin, dass die meisten Diäten eine extrem einseitige Ernährung suggerieren: Es tut dem Körper alles andere als gut, komplett auf Fette und Eiweiße zu verzichten, oder auf Kohlehydrate. Wichtig ist es, eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, dazu aber später mehr.

*Was sind Diäten wert?*

Hier ein paar Gedanken zu „typischen“ Diäten – dazu der Hinweis, dass ich NICHT aus eigener Erfahrung spreche, da ich noch nie diätet habe, sondern von dem, was ich bei Freunden mitbekomme bzw. was mir mein (hoffentlich) gesunder Menschenverstand erzählt:

Trennkost – meiner Meinung nach absoluter Schmarrn! Erst isst man das Fleisch, dann die Soße, und zum Schluss noch die Kartoffeln: Das heißt praktisch, man nimmt die gleichen Stoffe zu sich, nur eben nicht alle auf einmal, sondern nacheinander. Mal abgesehen davon, dass derartige Esserei für mich kein Essen ist, sondern eher Mäkeln, ändert sich also am Essverhalten rein gar nix. Einziger Pluspunkt: Die Ernährung ist nicht unbedingt einseitig, jedoch meist dennoch ungesund, da lediglich die Zutaten getrennt werden, nicht aber die Anteile der einzelnen Zutaten geändert wird. Übrigens: Die z.B. in Möhren enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe können nur dann vom Körper umgesetzt werden, wenn die Möhren mit etwas Öl zubereitet werden – bei Trennkost wäre so etwas undenkbar...

Friss Die Hälfte (FDH) – ist auch nur im begrenzten empfehlenswert, weil hier die Gefahr am größten ist, den Hunger zu übergehen. Das macht man sich zu schnell zur Gewohnheit und gerät schlimmstenfalls in den Anorexie-Teufelskreis...

Kohlsuppen-, Sauerkraut- oder ähnliche Diäten – davon ist komplett abzuraten! Diese Diäten sind das Musterbeispiel einer einseitigen Ernährung – die Folge ist hier immer, wirklich immer ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen – die Folge können Kreislaufzusammenbrüche oder andere Mangelerscheinungen sein. Außerdem hängt einem die „Wundersuppe“, das Sauerkraut oder die Ananas (oder was auch immer das Thema der Diät ist) irgendwann – meist so nach drei oder vier Tagen zum Hals heraus, und es häufen sich Heißhungerattacken – einer gibt man dann meistens nach, die Folgen habe ich oben schon beschrieben.

Slimfast oder andere Nahrungsergänzungsmittel – auch hier ist eine ausgewogene Ernährung nicht gewährleistet. Man ist geneigt, zu oft die Produkte anzuwenden, wenn der Gewichtsverlust nicht schnell genug geht. Andererseits gilt wie für die vorgenannten Suppendiäten die Gefahr von Heißhungerattacken ist hier ganz stark gegeben.

Einen Vorteil hat zumindest aber Slimfast: Der Internetauftritt www.slimfast.de gibt jede Menge nützliche Tipps und Hinweise für alle, die gesund abnehmen wollen (so wie ich, dazu später mehr). So wird hier immer wieder deutlich gemacht, dass eine langsame Gewichtsabnahme bevorzugt werden sollte, weil sie viel gesünder ist. Wer unbedingt abnehmen möchte, kann sich hier auch jede Menge Motivation holen: Wer (kostenlos) Mitglied im Slimfast-Club wird, kann sich einen eigenen, individuellen Gewichtsplaner erstellen. Notwendig sind Größe und Anfangsgewicht sowie Wunschgewicht. Slimfast Online setzt automatisch noch das empfohlene Gewicht hinzu. Hier kann man auch sehen, inwieweit die eigenen Vorstellungen realistisch sind. Per Email wird man einmal pro Woche ans Wiegen erinnert, das Wiegeergebnis wird online bei Slimfast eingegeben – so kann man den Gewichtsverlust nachvollziehen. Dazu gibt es in regelmäßigen Abständen Aufmunterungsmails von Slimfast mit jeder Menge nützlichen Tipps.

Schlankpillen, Fettburner usw. – Keinesfalls sollte man sich auf derartige Medikamente einlassen! Die Nebenwirkungen sind bis heute nicht 100%ig geklärt!

*Wie aber kann man nun langfristig, gesund und erfolgreich sein Gewicht reduzieren?*

Nun, ich denke, HIER spreche ich durchaus aus Erfahrung, habe ich doch in den letzten 10 Monaten mehr als10 Kilogramm abgenommen, und das, wie oben geschrieben, gänzlich ohne Diät.

Als ich mich im November letzten Jahres auf die Waage stellte und diese mir eine fröhliche 80 entgegen grinste, war für mich klar: Jetzt muss ich etwas tun. Für mich war es wichtig, zum einen in einem gesunden Tempo abzunehmen (wann ich das Ziel von mindestens 68, am liebsten aber 65 kg erreichte, habe ich bis heute offen gelassen, die Hauptsache ist, ich erreiche es überhaupt), zum anderen aber wollte ich auch auf nichts verzichten: Nicht auf Schokolade oder Eisbecher, nicht auf die Grillroster oder Steaks und auch nicht auf ab und zu einen Burger mit Pommes vom McDonald’s oder auf Popcorn zum Kino (und ich gehe verdammt oft ins Kino...). Kurz: Keine Diät, denn Diät heißt für mich Verzicht auf fast alles.

Es konnte also nur einen Weg geben, wie ich dauerhaft mein Gewicht reduzieren konnte: Eine grundsätzliche, konsequente und dauerhafte Nahrungsumstellung. Konsequenz musste also auch das Zauberwort für mich selbst sein, denn ohne Konsequenz ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung unmöglich.

Erster Schritt war also, dass ich meine Lebens- und Essgewohnheiten beobachtete. Ich machte es wie die Schauspielschüler im Film „Fame“: Beobachtete mich bei allem was ich tat, erkannte meine Schwachstellen und Stärken. Meine größten Schwachstellen sind meine Schichtarbeit zu wenig zu trinken und zu wenig Augenmaß beim Kochen (will sagen: zu große Portionen). Meine größten Stärken dafür sind die Liebe zu Fisch und Geflügelfleisch und Obst. Durch meinen Job (Schichtarbeit) kann ich mir regelmäßiges Essen ans Bein schmieren, aber durch die Nähe meiner Wohnung zur Arbeit kann ich mit dem Rad auf Arbeit fahren, statt mit dem Auto.

*Fassen wir zusammen: Welche Tipps kann ich für eine gesunde Gewichtsreduzierung geben?*

Wichtig: Das Ziel muss realistisch bleiben. Eine Frau mit 1,76 sollte keinesfalls auf weniger als 60 kg abspecken, alles darunter grenzt an Gesundheitsgefährdung. Auch sollte man das Zielgewicht nicht 100%ig fest machen. Manch einer wird irgendwann im Laufe der Gewichtsreduzierung auf sein Wohlfühlgewicht stoßen und überrascht feststellen, dass dieses gar nicht so tief liegt, wie man (frau) dachte.

Wie lange es dauert, sein Gewicht zu reduzieren, muss für frau absolut unerheblich sein. Es ist falsch, sich eine bestimmte Frist zu setzen. Das wichtigste ist, dass man überhaupt abnimmt. Wenn man sich überhaupt ein zeitliches Ziel setzt, dann sollte dies auch wieder realistisch bleiben: Je größer die angestrebte Gewichtsabnahme, um so länger sollte die Frist sein. Wie schon weiter oben geschrieben: Jede Gewichtsabnahme von mehr als einem Kilogramm pro Woche ist unrealistisch und sogar z. T. gesundheitsgefährdend. Am besten sind 500 – 1000 g Abnehmen pro Woche. Je länger zudem die Frist für die Gewichtsreduzierung gewählt wird, umso größer ist auch die Chance, dass diese Gewichtsreduzierung dauerhaft bleibt. Besonders falsch: Nachdem man eine Reise in vier Wochen gebucht hat, schnell noch zwei Kleidergrößen runterhungern wollen, damit der schöne Bikini wieder passt, den man sich vor zehn Jahren gekauft hat...

Zwischendrin sollte man immer wieder mal daran arbeiten, das Gewicht zu halten. Je nachdem, wie groß der angepeilte Gewichtsverlust, sollte man sich also Etappenziele stecken. Meine sind bei 75 kg und bei 70 kg. Nachdem ich das Gewicht also auf 75 kg reduziert habe, habe ich die Gewichtsreduzierung zurückgestellt und dafür gesorgt, dass das Gewicht keinesfalls höher geht als 75. Als ich dies erfolgreich für ein Vierteljahr durchgehalten hatte, habe ich die Gewichtsreduzierung wieder aufgenommen und bin nun dabei, die 70 kg dauerhaft zu machen. Auch dies ist sehr schwierig und mit viel Arbeit und Konsequenz verbunden und gibt aber Auftrieb für die nächste Etappe (Ich kann ein viel geringeres Gewicht als früher halten, also kann ich auch noch weiter abnehmen).

Bloß nicht die Ernährungsumstellung rückgängig machen, sobald das Wunschgewicht erreicht ist! Das Gewicht ist sonst schneller wieder oben, als man „Ich habe abgenommen, yippieh!“ sagen kann!

Lieber etwas zu kleine Portionen kochen als zu große. Dann ist es auch nicht schlimm, dass man mal Tortellini mit Schinken-Sahne-Soße isst. Wenn der Hunger nach dem Essen noch da ist – trotzdem noch eine kleine Weile (15 – 30 min) warten. Lässt einen das Hungergefühl dann immer noch nicht los, den Magen mit Obst auffüllen.

Vor dem Essen ein Salat oder ein Glas Milch oder ein Joghurt helfen, das erste Hungergefühl zu überwinden.

Statt fetten Schweinefleischs lieber auf mageres Geflügelfleisch zurückgreifen. Etwas Abwechslung bringen da auch „exotische“ Fleischsorten wie Strauß, auch Wildfleisch (Hirsch, Reh...) ist nicht so fetthaltig.

Mindestens einmal die Woche komplett auf Fleisch verzichten. Wie wäre es z. B. mal mit Falaffel? Diese afrikanische Spezialität ist aus Kichererbsenpürree und wird wie Klopse in der Pfanne gebraten. Dazu Sauerkraut und Kartoffelbrei – superlecker!

Ebenfalls einmal pro Woche gehört Fisch auf den Tisch (zusätzlich zum vegetarischen Tag). Der ist genauso variationsreich wie Fleisch: Fisch gedünstet, gebraten, gegrillt, in Folie gegart, gekocht, als Suppe, als Salat... Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ihr mögt Sauerkraut, Soßen und Suppen sämig? Finger weg von Mehl! Statt dessen: Etwas rohe Kartoffel in die zu bindende Flüssigkeit reiben. Wenn Ihr eine mehlig kochende Kartoffel nehmt, braucht Ihr sogar noch weniger. Meist reicht schon eine Menge von ca. 1 TL – da schmeckt man die Kartoffel noch nicht mal vor.

Zuviel gekocht, und nun ist noch was übrig? Schnellstens einfrieren oder (meiner Meinung nach besser) sogar wegschmeißen, so sehr man (frau) das auch als Verschwendung betrachten mag. Das Geld dafür ist eh futsch, und was weg ist, kann man (frau) auch nicht mehr später naschen, weil es zu gut geschmeckt hat. Alles, was man nach dem Verschwinden des ersten Sättigungsgefühls verputzt („Na, jetzt ist wieder Platz, ich ess’ das lieber noch auf...“), setzt besonders gut an.

Appetit auf Pizza? Okay, aber bitte keine Tiefkühlpizza. Wie wäre es mit den kleinen Mini-Pizza-Böden? Eine oder zwei davon lecker selbst belegt, ist erstens viel gesünder und zweitens reicht das vollkommen aus.

Für Singles: So blöd Ihr Euch vorkommt, beim Fleischer „150 g“ Gehacktes zu verlangen, oder „ein kleines Schnitzel“, oder „zwei Scheiben Bierschinken“: Das reicht vollkommen aus, Ihr braucht nicht für eine ganze Kompanie zu kochen. Kauft nicht auf Vorrat, das verleitet nur dazu, in einem schwachen Moment das saftige Schnitzel zu essen, nur weil man gerade darauf Appetit hat. Auch in anderen Geschäften gilt: Nur kaufen, was notwendig ist – auch wenn der schöne fette Brie gerade im Angebot ist, es reicht ein kleines Stück, das man (frau) sicher schafft, bevor es verdirbt.

Maß nehmen ist generell angesagt: Kartoffelbrei gewünscht? Zwei, drei große Kartoffeln schälen, kochen, selber stampfen – schmeckt a) besser und reicht b) vollkommen aus. Oder lieber Reis? Die Mikrowellenportionen „1, 2, Rice“ von Oryza sind genau richtig für eine Portion. Eine Tomatensoße für eine Person? Eine halbe Zwiebel würfeln, in einem TL Öl (Walnuss- oder Olivenöl) andünsten, zwei EL Tomatenmark dazu, unter Rühren noch etwas weiter dünsten lassen – mit etwas (ca. ½ Tasse) Wasser oder fettarmer Milch ablöschen, ein paar Kräuter unterrühren, mit einer Prise Zucker abschmecken – fertig!

Trinken, trinken, trinken! Wer kein Wasser mag: Nicht so schlimm, verdünnte Säfte, Schorle oder ein guter Kräuter- oder Früchtetee tun’s auch. Hauptsache, man kommt auf mindestens zwei Liter pro Tag. Wer das locker schafft, darf sich auch mal mit Cola oder Limonade belohnen. Ganz besonders wichtig: Während der Mahlzeiten ebenfalls trinken – das hilft, dass sich das Sättigungsgefühl schneller einstellt – man isst automatisch weniger.

Süßigkeiten, Knabbereien und Kuchen am besten portionsverpackt kaufen (Milka Naps, Kinder Riegel). Und standhaft bleiben, wenn man seine „Tagesration“ aufgenascht hat. Wenn man danach noch naschen will, auf Trocken- oder Frischobst (Weintrauben, Beeren, alles, was mundgerechte Größe hat) zurückgreifen.

Ein kleiner psychologischer Trick, der tatsächlich funktioniert: Dass Farben unterschiedliche Wirkungen auf das menschliche Gehirn haben, ist schon seit Ewigkeiten bekannt. Jetzt hat die Wissenschaft festgestellt, dass der Appetit auch von Farben beeinflusst wird – so soll blau den Appetit zügeln. Ich habe buntes Geschirr und esse tatsächlich vom blauen Teller weniger als vom gelben oder roten.

Ohne Sport ist keine Gewichtsreduzierung dauerhaft! Und wenn es nur ist, dass man statt mit dem Auto mit dem Fahrrad die vier Kilometer auf Arbeit fährt. Ich selbst brauche mit dem Rad zwar ca. 3 min länger, um auf die Arbeit zu kommen, bin vor Ort aber schneller, weil ich nicht ewig nach einem Parkplatz suchen muss... Einmal die Woche gehe ich zudem schwimmen... Demnächst macht 50 m von mir auch noch ein Fitnessstudio auf, in das ich dann auch regelmäßig gehen werde. Wichtig auch hier: Nicht mit dem Sport aufhören, sobald das Wunschgewicht erreicht ist.

So, ich hoffe, dass Euch diese Gedanken helfen, Euch darüber klar zu werden, was Diäten bedeuten, und auch, dass Ihr einige Anregungen für Eure eigene (gesunde) Gewichtsreduzierung erhalten habt.

Egal, ob Ihr nun „richtig“ diätet oder wie ich Eure Ernährungsweise dauerhaft umstellt – ich wünsche Euch viel Erfolg!

28 Bewertungen