Nackt und zerfleischt (DVD) Testberichte

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- Action: durchschnittlich
- Anspruch: wenig anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- Effekte, Story
- ömm...der Professor und die Darsteller der ersten Hälfte sind ganz ok...
Nachteile / Kritik
- nichts
- der Rest, natürlich besonders der Tiermord
Tests und Erfahrungsberichte
-
Horror?
1- Action: durchschnittlich
- Anspruch: anspruchslos
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: durchschnittlich
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: Video-Version
Pro:
ömm...der Professor und die Darsteller der ersten Hälfte sind ganz ok...
Kontra:
der Rest, natürlich besonders der Tiermord
Empfehlung:
Nein
Wer kennt sie nicht, diese für mich immer doch recht witzigen Diskussionen die es vor allem zu Schulzeiten gab: du, mit welchem Film kann ich denn jemanden so richtig schocken?
Was is der brutalste, der nervenzerfetzenste Horrorfilm? Wo gibts am meisten Gore und Splatter?
Damals waren Titel wie Tanz der Teufel, oder so um die 6. bis 7. Klasse herum Freitag, der 13. hoch im Kurs. Für die ganz harten gab es dann "Gesichter des Todes". Etwas später, auch dank des Internets, stösst dann so mancher auf die richtigen Sickostreifen die oft aus Fernost kommen.
Man behind the Sun, Ebola Syndrome, Guinea Pig.
Oder eben Cannibal Holocaust.
Deutscher Filmtitel: Nackt und zerfleischt (...)
Cannibal Holocaust, Italien 1979
Regie: Ruggero Deodato
Uncut Laufzeit: 98 Minuten
FSK: 18 (in den meisten Ländern verboten)
Story
*******
Ein recht bekanntes Reporterteam, bestehend aus 3 Männern und 1 Frau, will eine Art Dokumentation über Kannibalismus im südamerikanischen Dschungel drehen. Alles wird mit einer Handkamera mitgefilmt, und die 4 haben auch keine Probleme die primitven Eingeborenen zu finden.
Es gibt offensichtlich sogar mindestens 2 Stämme in diesem Teil des Jungels.
2 Monate sind vergangen seit dem Aufbruch des Quartetts, seitdem hat man nichts mehr von dem Team gehört oder gesehen.
Professor Monroe (Robert Kerman) begiebt sich mit der Hilfe von 2 erfahrenen Führern auf die Suche.
Die beiden Dschungelveteranen kennen sich wirklich sehr gut aus, und wissen auch wie man mit den Eingeborenen die sie schon bald treffen umgehen muss.
Nach einem schlauchenden, und mit Sicherheit auch überaus lehrreichen Dschungeltrip, hält Professor Monroe Filmmaterial in den Händen das zeigt was mit den 4 Reportern passiert ist.
Er kennt die grausame Wahrheit...
Einem Fernsehsender scheint diese Wahrheit aber egal zu sein, sensationelle Einschaltquoten witternd will man das Material unbedingt zur besten Sendezeit ausstrahlen.
Aber nur solange bis der Professor erreicht das die Verantwortlichen sich das Band doch zunächst besser mal ansehen sollten...
Kritik
******
Cannibal Holocaust fängt harmlos an.
Die Musik die während des Vorspanns läuft passt wohl eher zu einem Heimatfilm als zu einem der wohl härtesten Filme die man bekommen kann, und das ist schonmal ein erster Kritikpunkt für mich.
Filme wie z.B. Halloween haben dank ihrer überragenden Atmosphäre Kultstatus erlangt, und läuft in Halloween etwa eine Schnulze als Musik?
Unangenehmerweise bedient sich der Regisseur auch im weiteren Verlauf des Films dieser verhamlosenden Melodie, unpassend unter anderem auch dann während es zu Greueltaten kommt.
Der Streifen fängt also harmlos an, genauer gesagt erinnert die erste Hälfte an einen Abenteuerfilm.
Professor + Führer + gefangener Kannibale bahnen sich ihren Weg durch den Dschungel, auf der Suche nach einem Eingeborenendorf.
Nicht direkt langweilig, aber auch nicht besonders interessant. Bei Laune will Deodato den Zuseher dabei durch gelegentlich stattfindende Schockszenen halten, so wird z.B.mal eben ein Nager aufgeschlitzt um frisches Essen zu haben.
Während der ersten Hälfte des Films gibt es eigentlich nur eine richtig harte Szene, eine Eingeborene wird von ihrem Mann den sie betrogen hat grausam bestraft.
Gefesselt, in den Schlamm geworfen, mit einem dicken Ast und einem Gebilde aus Schlamm und Dornen vergewaltigt, erschlagen und auf einem Kanu in den See gestossen.
Während dieser ersten 3/4 Stunde ist der Film meiner Meinung nach auch akzeptabel, beispielsweise der wirklich wie ein alter Hase auftretende Führer schauspielert gut, und der Professor versteht es seine Gefühle zu zeigen.
Auch ist es nichtmal so uninteressant zu beobachten wie sie mit den Eingeborenen Freundschaft schliessen.
Doch was dann kommt ist in meinen Augen eine sinnlose und ekelhafte Gewaltorgie,die mit Horror oder Filmgenuss nichts mehr zu tun hat.
Schon zu Beginn konnte man erahnen das die 4 aus dem Reporterteam hirnverbrannte Idioten sind, und genau das bestätigt sich dann auch in extremo.
Ein Haufen widerwärtiger Angeber, die lachend Tiere quälen und schlachten, und dies auch nachher mit den sogenannten Kannibalen machen.
Das sie ihre Strafe dann bekommen am Ende macht die Sache eigentlich auch nicht besser.
Und überhaupt, diese elende Tierquälerei macht ja schon fast 50% des zu sehenden Splatters aus.
Da werden Schildkröten bis ins kleinste Teil zerlegt, solang sie noch zappelnd leben.
ECHTE TIERE, keine Nachstellungen.
Ein Affe wird geköpft,und zu Beginn wurde ja schon jener Nager genüsslich aufgeschlitzt,.herzerweichend quieckend während ihm das Messer reingerammt wird.
Als "Bonus" gibt es noch jede Menge logischer Fehler dazu, ich sag nur Stichwort Kamera.
So wird am Ende z.B. weitergefilmt während der blonde Freund (?) gelyncht wird, erst als der dann tot ist denkt man mal an Flucht - und die Eingeborenen daran das es evtl sicherer wäre erstmal alle zu fangen...
Aber wär könnte das finale Gemetzel denn dann gefilmt haben? Tja, Herr Deodato, darauf kommt es ja nicht an solange wir genügend leidende Tiere und Frauen drin haben gelle?
Bin ich denn nun schockiert von dem Film, ist er so hart wie sein Ruf?
Sagen wir so: er ist extrem widerwärtig, wie man das erwarten konnte, aber wer kann sich schon daran "erfreuen" wenn das durch Tiersnuff, Vergewaltigungen und Aufspiessungen erreicht wird?
Cannibal Holocaust ist somit der wohl widerlichste Film mit dem ich bisher das Missvergnügen hatte.
Und das schlimmste dabei? Genau das war die Absicht des Regisseurs, so vermute ich es zumindest. Um die Sache zu verharmlosen wurde etwas Gesellschaftskritik eingebaut, wie z.B. an dem sensationsgeilen Fernsehsender.
Und jene liebliche Musik.
Gott sei dank sind die Prüfstellen nicht darauf hereingefallen und haben dieses Machwerk in den meisten Ländern verboten.
Wer einen grossen Teil seines Schockpotentials auf Kosten wehrloser Tiere und Vergewaltigungen erreichen will hat nichts anderes verdient. weiterlesen schließen -
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Hier sind Kannibalen. Holt mich hier raus.
5- Action: wenig
- Anspruch: durchschnittlich
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Effekte, Story
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Cannibal Holocaust beginnt (wie alle Kannibalenfilm) in New York. Ein Reporter erzählt das ein Filmteam das aus vier Personen besteht im Urwald verschwunden ist. Sie wollten dort einen Dokumentarfilm über Kannibalen drehen.
Professor Monroe soll eine Expedition in den Urwald unternehmen um das Schicksal der vier verschollenen zu klären. Doch bevor er dahin aufbricht sieht man wie einige Soldaten einen Kannibalen fangen. Dieser ist vom Stamm der Jakubus und er soll Professor Monroe zu seinen Stamm führen. Zu diesem Stamm wollte nämlich auch das Filmteam was verschwunden ist.
Professor Monroe sucht das Filmteam weil er Experte ist für die Urvölker im Urwald. Unterstützt wird er vom den Fernsehsender ABC. Dieser wollte die Dokumentation über Kannibalismus veröffentlichen. Dem Sender ist deshalb daran gelegen zu erfahren was aus ihrem Filmteam geworden ist.
Bei Monroes Ankunft wird er mir seinem Gruppenführer und seinem Assistenten erstmals vertraut gemacht. kurz danach brechen sie auch schon in den Urwald auf. Der gefangene Kannibale soll ihnen helfen das Dorf zu finden. Monroe wird schnell klar das er eigentlich keine Ahnung vom Urwald. Auf ihrem Weg finden sie auch schon die ersten Spuren das, dass Filmteam hier gewesen ist.
Doch die zweite Spur die sie finden ist nicht mehr so aufbauend. Sie finden den toten Gruppenführer des Filmteams. Je näher sie dem Dorf der Jakubus kommen deso grausamere Dinge muss Monroe mit ansehen. Er wird Zeuge eines Primitiven Rituals wie ein Eingeborener seine Frau für den Ehebruch bestraft. Das ganze endet damit das die Frau stirbt.
Als sie das Dorf der Jakubus erreichen schaffen sie es das sie freundlich empfangen werden. Es stellt sich heraus das dieses Volk nicht das grausame Kannibalenvolk sind wofür sie gehalten werden. Aus den Gesprächen mit dem Volk können sie erfahren das, das Filmteam in Dorf war und ihnen schreckliche Sachen angetan haben.
Was sie noch erfahren ist das, dass Filmteam weiter wollte zu dem Baumvolk. Das Baumvolk sind wirkliche Kannibalen. Von seinem Expeditionsführer erfährt Monroe das, dass Baumvolk im ständigen Krieg mit den nicht minder grausamen Volk der Shmartari lebt.
Davon kann sich Monroe auch gleich selbst überzeugen. Als sie im Gebiet des Baumvolks sind, sehen sie mit an wie einige Krieger der Shmartari Frauen des Baumvolks vergewaltigen, aufscheiden und ihre Innereien essen. Aber als die Krieger des Baumvolks eintreffen, helfen Monroe und seine Gruppe die Shamtari zu töten oder zu vertreiben.
Durch diese Hilfe werden sie vom Baumvolk als Freunde behandelt. Bei der nähren Betrachtung des Lagers finden sie auch die Leichen des Filmteams. Doch ihnen wird nicht erlaubt die Leichen mitzunehmen oder zu begraben. Auch die Rollen mit den Filmdosen dürfen sie nicht anrühren. Durch einen tausch darf Monroe nun aber wenigstens die Filmdosen mitnehmen. Das Tauschgeschäft wird damit beendet das Monroe Eingeweide essen muss damit das Geschäft beschlossen ist.
Wieder in New York wird Monroe gebeten sich das gedrehte Filmmaterial anzugucken und es im Fernsehen zu präsentieren. Er geht darauf ein. Nun wird der Film fast nur noch in Rückblenden erzählt.
Als erstes sieht man wie das Filmteam noch frohgelaunt abreist. Zu dem Team gehören Alan Yats der führ die Dokumentation zuständig ist, seine Freundin Faye Daniels und seine zwei Kameramänner Jack Anders und Mark Tomaso. Dabei haben sie auch noch einen Expeditionsführer.
Man sieht sie zuerst nur bei der Essensbeschaffung. Doch kurz danach wird ihr Expeditionsführer von einer giftigen Schlange gebissen. Sie schneiden die Wunde auf um das vergiftete Blut abzulassen. Doch das bringt nicht. Also fordert er das Filmteam auf ihm das Bein zu amputieren. Das erledigen sie auch gleich mit einer Machete. Trotzdem stirbt er darauf weil er zuviel Blut verloren hat.
Das Team entschließt sich trotzdem weiter zu gehen. Es wird gezeigt das, dass Team immer Übermütiger wird. Kurz darauf finden sie das Dorf der Jakubus. Weil sie finden das zu wenig los ist im Dorf was man im Fernsehen zeigen kann, beschleißen sie selber für Action zu sorgen.
Alle Dorfbewohner werden in eine Strohhütte zusammen getrieben. Das gelingt dem Team leicht weil sie schließlich Gewähre haben. Als alle in der Hütte sind wird diese dann auch gleich angezündet. Hinterher wollen sie das Material so zusammen schneiden das es aus sieht als hätte ein anderer Stamm sie angegriffen. Viele Leute verbrennen bei lebendigen Leibe in der Hütte.
Doch das reicht ihnen auch noch nicht an Material und so ziehen sie weiter zu dem Baumvolk. Als Monroe das Material in New York bis hierhin gesehen hat weigert er sich das im Fernsehen zu bringen. Doch der Sender ABC will es umgeschnitten trotzdem bringen.
Beim Gespräch mit den Machern der Sendung überzeugt Monroe sie sich auch das restliche Material anzusehen was noch härter ist.
Auf dem Film ist jetzt zu sehen das, dass Filmteam im Gebiet des Baumvolks angekommen ist. Als ihnen eine junge Eingeborene in die Hände läuft wird sie von allen drei Männlichen Mitgliedern des Teams vergewaltigt. Da diese Tat nach Rache seitens der Kannibalen schreit, bleibt diese auch nicht lange aus.
Das Filmteam um Yats wird von den Kannibalen umzingelt und angegriffen. Zuerst erwischt es einen Kameramann der Entmannt wird, aufgeschnitten und von seinen Innereien befreit wird. Natürlich hat Yats nichts besseres zu tun als weiter zu filmen. Auch als sein zweiter Kameramann von den Kannibalen im wahrsten Sinne des Wortes in Stücke gehauen wird. Er filmt auch weiter als seine Freundin von den Kannibalen vergewaltigt und geköpft wird. Doch zum Schluss erwischt es auch ihn und die Kamera zeigt nur noch sein totes Gesicht.
Nach diesem Aufnahmen entschließt sich auch der Sender ABC diese „Dokumentation“ zu vernichten und nicht zu zeigen. Der Film endet mit den Worten Monroes das „Wir alle etwas Kannibalisches in uns haben“.
Der Film entstand 1979 von Ruggero Deodato. Es war der erste Kannibalenfilm der richtig erfolgreich war. Es gab schon vorher zwei Kannibalenfilme, nämlich Mondo Cannibale 1 und 2 . Mondo Cannibale hat Deodato auch gemacht. Aber wie es halt nun so mit erfolgreichen Filmen ist zog er eine Reihe von Nachahmern nach sich. Diese kamen aber nie an die Qualität von Cannibal Holocaust heran. Sie legten nämlich ihr Hauptaugenmerk darauf das die Effekte noch mehr und vor alledem noch blutiger waren. Bei Cannibal Holocaust gehr es nicht um die Effekte sondern um Atmosphäre und das zeigen von anderen Kulturen. Da wir diese Kulturen nicht verstehen wirkt der Film sehr Bedrückend auf die Zuschauer und das gezeigte oft sehr brutal. Das kann man man am besten bei der Szene mit der Ehebrecherin aufzeigen. Bei uns wäre es undenkbar ungestraft seine Frau um zu bringen weil sie fremd gegangen ist. Aber bei solch einem primitiven Volk ist es halt so. Das gezeigte soll nur verdeutlichen wie unterschiedlich die Kulturen sind. Und das schafft Deodato indem er es ganz hoffen in all seinen Heftigkeit zeigt. Der Film ist deswegen auch wie ein „Mondo“ aufgebaut. Ein Mondo ist ein Film der so gedreht ist das es Dokumentarisch wirkt. Das Prominenteste Beispiel für einen Mondo ist „Gesichter des Todes (Faces of Dead)“. Dazu will ich nur kurz sagen das Gesichter des Todes das Ganze Mondo Genre in den Dreck gezogen hat. Aber zurück zu Cannibal Holocaust. Das man bei dem Film ein ungutes Gefühl hat ist beabsichtigt. Diese Gefühl braucht man um den Film richtig wirken zu lassen. Außerdem die anfängliche Gewalt geht nicht von den Kannibalen sondern von den Filmteam aus. Das zeigt das hier nicht mit Klischees um sich geworfen wird, sondern ein sehr ernsthafter Film mit Anspruch produziert wurde. Das nicht jeder meine Einstellung teilt ist mir klar. Einige Leute finden ihn auch nur toll weil der Film heftige Gewaltszenen enthält. Aber diese Leute haben den Sinn des Films nicht richtig verstanden. Für andere ist er einfach nur ein brutaler widerlicher Film. Der Film ist brutal da läst sich auch nichts dran drehen. Aber das muss so sein damit er seine Wirkung entfalten kann. Ruggero Deodato hat meines Wissens noch zwei weitere Kannibalenfilme gemacht. Einmal „Cut and Run“ der aber weniger ein richtiger Kannibalenfilm ist, als mehr ein Actionfilm mit einigen Kannibalen die darin vorkommen. Aber auf jeden fall sehr sehenswert. Und als zweiter „Mondo Cannibale 2 – Der Vogelmensch“. Den finde ich zwar nicht so toll aber viele halten gr0ße Stücke auf diesen Film. Wenn Interesse besteht sollte man ihn sich angucken.
Cannibal Holocaust ist ein Meisterwerk. Kein anderer Kannibalenfilm kommt auch nur Ansatzweise an ihn heran. Der Film selber ist schon seit Jahrzehnten ein Klassiker. Zudem ist auch der Soundtrack einer der besten die ich jemals gehört habe. Zu sagen ist noch, das sich dieser Bericht auf die DVD von Laser Paradise bezieht. Die Bildqualität ist gut und es ist die einzige DVD in Deutschland die ungeschnitten und in deutscher Sprache ist. Weltweit gibt es noch unzählige weitere Special Editions zu diesem Film. Auch der Soundtrack ist erschienen aber nur schwer zu bekommen, oder für Unsummen.
Orginaltitel: Cannibal Holocaust
Herstellungsland: Italien
Herstellungsjahr: 1979
Regie: Ruggero Deodato
Darsteller: Robert Kerman
Francesca Ciardi
Perry Perkanen
Luca Barbareschi
Salvatore Basile
Rickardo Fuentes
Gabriel Yorke
Paolo Paoloni
Lionello Pio Savoia
Luigina Rocci weiterlesen schließen -
WIDERWÄRTIGE PSEUDO-MEDIENKRITK!
18.02.2003, 22:58 Uhr von
ZordanBodiak
I'm just a dreamer... But you're just a dream.... carpe diem - JENSPro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Das Genre des Kannibalenfilmes: Für mich lange ein Buch mit sieben Siegeln. Doch auch diese Siegel müssen irgendwann einmal gebrochen werden. Vor allem wenn man immer wieder zahllose positive Stimmen zu einem Werk namens „Cannibal Holocaust“ (zu deutsch: „Nackt und zerfleischt“) hört. So soll doch gerade das Werk von Ruggero Deadato seine widerwärtigen Schlachtungsszenen mit einer gewissen Zivilisationskritik paaren, die den Film letztendlich von anderen Werken des Genres abheben soll.
Nach langem Suchen bekam ich nun endlich das Werk des italienischen Regisseurs zu Gesicht. Völlig unvoreingenommen machte ich mich an das Betrachten, denn immerhin ist „Cannibal Holocaust“ in mehr als fünfzig Ländern auf dem Index gelandet. Und so müssten ja doch einige Kritikpunkte angebracht werden können...
*Inhalt*
Professor Monroe macht sich mit zwei dschungelerfahrenen Führen auf die Suche nach einem verschollenen Filmteam, das im südamerikanischen Dschungel eine Dokumentation über den letzten Kannibalenstamm der Welt drehen wollte. Nach zäher Suche stößt der Trupp auf den besagten Stamm, kann aber das verschollene Filmteam nicht finden. So können sie das Vertrauen der Eingeborenen nach etlichen Versuchen erkaufen und kommen so an das letzte Filmmaterial der Verschollenen.
Wieder zurück in New York reißt sich ein renommierter Fernsehsender um die Ausstrahlung des Materials – ohne selbiges vorher auch nur annähernd betrachtet zu haben, immerhin erhofft man sich die Geschichte des Jahrhunderts. Doch nach einem ersten Betrachten durch Professor Monroe, versucht dieser die Ausstrahlung vehement zu verhindern. Das Material offenbart die grausame Wahrheit:
Um eine medienwirksame Dokumentation drehen zu können, haben sie die Eingeborenen misshandelt und getötet. Bis zu dem Zeitpunkt an dem die „Primitiven“ brutal zurückschlagen...
*Inszenierung*
Betrachtet man die erste Hälfte von „Cannibal Holocaust“ so könnte man meinen, man hat sich in einen drittklassigen Abenteuerfilm verirrt. Ein Professor macht sich mit einem kleinen Team auf die Suche nach den verschollenen Dokumentarfilmern. Noch bei weitem keine Spur von widerwärtigen Szenen, sondern nur ausgeprägte Langeweile. Hier und da stoßen die Sucher mal auf Spuren der Filmer und der Regisseur versucht den Zuschauer mit billigen Schockmomenten bei der Stange zu halten. Doch schon der erste Kontakt mit den „Kannibalen“ fällt äußerst zwiespältig aus. Bekommt man doch sogleich als Vorgeschmack auf den späteren Film eine deftige Opferzeremonie geboten, die bei manchen Betrachtern auf den Magen schlagen dürfte. Was wir aber im Anschluss geboten bekommen ist wirklich nur noch ein übelster Versuch den Zuschauer mit Pseudo-Gesellschaftskritik zu blenden.
Angefangen bei einer veralteten Darstellung der Eingeboren, die dem aufmerksamen Zuschauer schon das Betrachten überaus erschwert. So werden die Eingeboren und deren Riten derartig primitiv und hirnlos dargestellt als wäre das Regenwaldvölkchen gerade der Steinzeit entsprungen. So erscheint die Darstellungsweise wie übelste Propagandamittel der Kolonialzeit, während der Versuch einer differenzierten Beschreibung erst gar nicht in Angriff genommen wird.
Und nach dem Auffinden des Filmmaterials – dem Zuschauer wird der Blick auf das Filmmaterial im Stile eines „Blair Witch Projects“ gewährt: Man sieht das ganze Geschehen durch die Kamera der Filmer, was zu einer Verwässerung von Fiktion und Realität führt – beginnt der Film erst sein wahres Gesicht zu offenbaren, das eine Indizierung des Werkes in über fünfzig Ländern der Erde mehr als berechtigt. Allein die „anfänglichen“ widerwärtigen Tiermorde durch das Dokumentationsteam, die real begangen worden sind, sind ein Punkt, der mich zur Weisglut treibt. Mit Freude fürs Detail wird eine Riesenschildkröte ausgenommen. Die Kamera hält präzise auf das Objekt der Begierde und offenbart dem Zuschauer jegliche nur erdenkbare Perversität. Aber auch andere Tiere werden im Verlauf des Filmes das Opfer der Filmemacher. Man zerhackt Schlangen, schlitzt Ameisenbären auf und enthauptet Affen. Und all das nur für den gaffenden Filmzuschauer. Sicherlich könnten man dies als Teil der Gesellschaftskritik – in diesem Falle die Kritik an dem voyeuristischen Trieb des Menschen – bezeichnen. Wieso man aber die Tiere auf bestialische Weise umbringen muss und dies nicht mittels des Einsatzes von Puppen und Tricktechnik umgehen kann, zeigt wohl eindeutig auf, dass es den Filmemachern vordergründig nur um das zur Schaustellen von Gewalttaten ging und die Gesellschaftskritik nur als Vorwand verwendet wird, um eventuell die Gesetzeswächter zu umgehen.
Und auch die „finalen“ Metzelszenen der „Kannibalen“ belegen eindeutig die wahren Absichten der Filmemacher. Wird zu Beginn noch in Frage gestellt, ob der „unzivilisierte“ Waldmensch der Wilde ist oder doch die alles vernichtenden Stadtmenschen – hier dargestellt durch das Kamerateam, dass das Dorf der Eingeborenen dem Erdboden gleichmacht. Aber anstatt diese Gesellschaftskritik anspruchsvoll und interessant zu verpacken, verfällt Deadato in seiner Inszenierung genau in die Darstellungen, die er „versucht“ zu kritisieren. Er überhäuft den Zuschauer während des finalen Racheaktes der Eingeborenen nahezu im Minutentakt mit abstoßenden Gräuelszenen. Bedient zwar so den voyeuristischen Trieb des Zuschauers – den er durch die Fernsehanstalt, die ohne ein vorheriges Angucken das Filmmaterial senden möchte, noch zu kritisieren weiß –, beißt sich und seiner Möchtegern-Kritik aber sogleich ins eigene Fleisch. Für was etwas kritisieren, wenn man die selben Fehler begeht?
So wandelt der Film in seinen abschließenden Minuten jenseits jeglicher Logik – natürlich lassen sich die Eingeborenen beim Abmetzeln eines Mitgliedes des Teams filmen und gehen danach erst auf die anderen Mitglieder los – und auch die Inszenierung mit einer wackeligen Handkamera wirkt mehr als aufgesetzt. Zum einen wird der Effekt nicht konsequent ausgenutzt – so ist die Kamera doch an einigen Stellen des Dokumentarmaterials viel zu still um in einer Bewegung gefilmt worden zu sein – und zum anderen erschwert es dem Zuschauer einen gewissen Abstand von dem Film zu gewinnen. Man erhält den Eindruck, dass alles einen gewissen realen Bezug hat, kann nur noch schwerlich zwischen Realität und Fiktion unterscheiden.
Aus der Masse an Kritikpunkte weiß letztendlich die musikalische Untermalung des Filmes hervorzustechen. Zwar werden überaus häufig nervende Synthesizer-Melodien verwendet, aber hier und da scheint es als wäre eine orchestrale Score für den Film eingespielt worden. Und gerade diese Klänge sind mehr als herausragend und verdienen so zum Abschluss meines Berichtes noch eine gesonderte Erwähnung.
*Schauspieler*
In Bezug auf die Schauspieler muss ich erstaunlicherweise sagen, dass selbige bei weitem nicht so schlecht waren wie ich vermutet hatte. Sicherlich kann man gesamtbetrachtet sagen, dass sie keine allzu schweren Rollen bekleiden mussten, füllen selbige aber äußerst zufriedenstellend aus. Gewiss sind die Akteure trotz meines Lobes noch meilenweit von wirklich überzeugenden Leistung entfernt – vor allem wenn es darum geht Gefühle zu zeigen, sind die Akteure doch stark überlastet und wirken eher überfordert als glaubwürdig – aber wenn ich diese Darstellungen mit meiner Erwartungshaltung vergleiche kann ich eine gewisse Überraschung nicht verbergen.
Von der Masse an annehmbaren Darbietungen kann Robert Kerman mit seiner Rolle als Dr. Monroe hervorstechen. Sicherlich wird er sich nach diesem Film nicht für qualitativ hochwertige Dramen empfehlen – so spielte er im Folgenden auch in „Cannibal Ferox“ mit, der wohl eindeutig nicht in die Kategorie eines Darsteller-Filmes gehört – aber dieser zeigt wenigstens den Ansatz von einer glaubhaften Gefühlsdarstellung.
Amüsant im Zusammenhang der Darsteller finde ich, dass einer der Akteure eine verblüffende Ähnlichkeit zu dem Fußballspieler Bernd Schuster hat und diese Ähnlichkeit dazugeführt hat, dass auf vereinzelten Internetseiten, der ehemalige Kölner-Spielmacher als Darsteller aufgelistet wird.
*Fazit*
Abschließend von meiner Seite erneut keine Guckempfehlung. Selbst Personen mit einem starken Magen sollten von der Betrachtung des Filmes Abstand nehmen. Der Regisseur versucht seine Splatter-Szenen geschickt mit einer gewissen Prise Gesellschaftskritik zu übertünchen, scheitert aber dank seine Überdosierung und den miserablen Akteuren an seinem Vorhaben. Letztendlich verbleibt ein Film der Freunden des Genres sicherlich Spaß machen wird, aber jegliche anderen Filmfreunde sollten um „Cannibal Holocaust“ einen großen Bogen machen.
Und jetzt werden sich sicherlich einige Leser fragen, wieso ich dem Film obgleich der massenhaften Kritik noch eine knappe 1-Punkte-Wertung gebe. Doch musste ich im Verlauf des Schreibens feststellen, dass die Umsetzung von „Cannibal Holocaust“ nicht derartig misslungen ist, wie ich zunächst angenommen hat. Immerhin bietet der Film dem geneigten Betrachter – der sich nicht nur auf das Betrachten der Gewaltexzesse beschränkt – einiges an Diskussionspotential. Und vor allem ein im Internet gelesenes Interview mit Regisseur Ruggero Deadato hat dazu geführt, dass der Film in meiner abschließenden Wertung doch noch einen weiteren knappen Punkt erhält...
Wertung: 1 zerfleischter Punkt auf meiner 10er-Skala
Internet: http://www.splatting-image.com/Interviews/Deodato/deodato.htm (Ein überaus interessantes Interview mit dem Regisseur)
http://www.cannibalholocaust.net/ (eine Fan-Site, die der „Blair-Witch“-Page ähnelt) weiterlesen schließen -
Die grüne Hölle
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Es gibt Filme, die man zunächst so gar nicht mag, zu welchen man dann aber auf einmal doch Zugang findet. So geschehen im Falle „Cannibal Holocaust“. Als ich vor ein paar Monaten meine ersten Splattererfahrungen sammelte, stieß ich unweigerlich auf diesen als Klassiker des Kannibalenfilm bezeichneten Film. Natürlich waren meine Anforderungen an einen Splatter recht hoch, ich wollte halt möglichst viel Blut zu sehen bekommen *gg*. Da Cannibal Holocaust was das angeht allerdings recht mau ausfällt, war ich anfangs doch sehr enttäuscht, denn es wird hier eindeutig mehr Wert auf alles andere als Splatterszenen gelegt. So zumindest meine Meinung. Andere scheinen da ja anders zu urteilen.
Heute jedoch, knapp ein halbes Jahr später, hat sich meine Meinung doch etwas gewandelt. Dazu im Laufe des Berichts mehr.
@@@ Story @@@
Da hätten wir wieder dieses leidige Thema Story, bei dem die meisten Splatter ja recht bescheiden abschneiden. Nicht so bei „Cannibal Holocaust“. Das mag hauptsächlich daran liegen, dass man diesen Film gar nicht eindeutig dem Splattergenre zuordnen kann. Vielmehr handelt es sich um einen Mix aus Abenteuerfilm und Dokumentation gepaart mit ein wenig Brutalität / Splatter. Nicht, dass uns jetzt eine bis in Detail ausgereifte Story erwartet, aber immer doch eine, die Hand und Fuß hat und stets nachvollziehbar ist.
Zu Beginn erfahren wir, dass ein Expeditionsteam seit längerer Zeit spurlos verschwunden ist. Jenes Team, bestehend aus Allan Yates, Shanna Tomaso, Jack Anders und Marc Williams, brach damals in den Südamerikanischen Dschungel auf, um eine Dokumentation über das Leben der letzten Kannibalen unserer Zeit zu drehen. Seitdem fehlt jede Spur von den vieren.
Nun begibt sich ein weiteres Team rund um den Anthropologen Prof. Monroe, einem Dschungelexperten, dessen Gehilfen und einem zuvor gefangengenommenen Wilden auf den Weg nach ihren Vorgängern zu suchen. Sie erreichen nach einiger schließlich das Dorf der Yakumo, einem der dort ansässigen Stämme, wo sie nach anfänglichem Argwohn seitens der Wilden auch äußerst freundlich aufgenommen werden. Kurz darauf erlangen die Mannen um den Professor dann Gewissheit. Das erste Team waren ebenfalls in diesem Dorf und fand dort seinen Tod. Glücklicherweise können sie das Filmmaterial des ersten Teams bergen.
Zurück in der Zivilisation, schauen sie sich dieses Material an und erfahren dabei, warum Allen Yates und sein Team ums Leben kamen: Sie waren es offenbar selbst Schuld. Denn das Material zeigt mit welcher Grausamkeit das Team das Dorf der Yakumo auseinandergenommen hat. Einfach nur aus dem Grund möglichst atemberaubendes Filmmaterial zu ergattern. Klar, dass die Kannibalen Rache nahmen...
@@@ Meine Meinung @@@
Wie gesagt, wahre Splatterfilmpuristen werden wohl kaum Freude an diesen Streifen haben, dafür ist der Film einfach nicht blutig genug. Der Goreeffekt geht nahezu gegen Null! Das soll andererseits keinesfalls heißen, dass Cannibal Holocaust nicht schockiert, denn das tut er ein ums andere mal, nur halt nicht auf Splatterbasis. Gehen wir die Szenen, die mir am meisten im Gedächtnis geblieben sind, mal durch.
Festzuhalten ist, dass die erste halbwegs brutale, eklige (oder wie auch immer) Szene nach etwa 17 Minuten vorkommt. Wir sehen eine übel verweste Leiche aus der schon die Würmer krabbeln. Zuviel für unseren Prof., der sich gleich mal übergibt.
Kurz darauf wird’s dann schon etwas heftiger. Eine Frau von einem wilden Stamm wird wegen Ehebruch von einem männlichen Stammesmitglied zu Tode gefoltert. Dem einen oder anderen mag diese Szene wahrlich aufstoßen und auch ich gebe zu, dass sie nicht so ohne weiteres an mir vorbeiging. Aber splattrig ist die wirklich nicht. Halt einfach nur äußerst brutal und wie ich finde auch ziemlich realistisch rübergebracht. Die Frau wälzt sich schreiend im Schlamm und muss all die Qualen über sich ergehen lassen. Blut oder ähnliches bekommt man allerdings nicht zu Gesicht.
@@@ Der Tiersnuff @@@
Dann hätten wir auch noch die ach so verhassten Tiersnuffszenen, die auch ich natürlich nicht außer Acht lassen kann. Genauergesagt gibt es zwei etwas derbere Szenen, in denen Tiere getötet werden. So weit ich da bisher aus anderen Berichten habe erfahren können, handelt es sich im Gegensatz zu den Szenen, wo Menschen getötet werden, nicht um nachgestellte, inszenierte Szenen, sondern um reale Tötungen. Tja, dann nehm ich das mal hin, denn die Szenen sehen wirklich äußerst realistisch aus. Die Kamera wird stets kompromisslos auf das Geschehen gehalten und liefert Bilder des „Grauens“. Klar, auch ich bin strikt gegen die sinnlose Tötung von Tieren, gerade für so was belangloses wie einen Film, aber die Aufregung, die der Tiersnuff bei so vielen Zuschauern erzeugt, kann ich nur teilweise nachvollziehen. Schließlich werden tagtäglich Tiere hingerichtet und dann von uns gegessen und kein Mensch regt sich darüber auf, da wir es halt als normal hinnehmen. Naja, aber lassen wir das. Sind ja auch nur zwei Szenen, wenn auch vielleicht zwei Szenen zuviel.
@@@ weitere Szenen @@@
Die einzige Szene, die mitunter auch dem eingefleischten Splatterfan gefallen dürfte ereignet sich, als ein Expeditionsmitglied von einer Schlange gebissen wird und anschließend das Bein abgenommen bekommt. Auch hier fließt nicht übermäßig viel Blut, aber die Stimmung in dieser Szene ist toll gestaltet. Der Typ schreit wie am Spieß vor Schmerzen und stirbt letztlich sogar.
Oft anzutreffen sind auch Szenen, in denen es um Sexualität im weiteren Sinne geht. Frauen werden mehrmals vergewaltigt, aufgehangen oder einfach nur zu Tode geprügelt. Ich kann mich nur wiederholen, die Szenen sind keineswegs blutig, aber vermitteln einem immer wieder aufs neue eine deutliche Grausamkeit.
Last but not least, darf natürlich auch die Szene, in der Allan Yates das Dorf der Yakumo in Brand steckt nicht unerwähnt bleibe. Völlig fanatisch und ohne jegliche Rücksicht auf die Wilden, sondern einzig getrieben von seiner Gier nach spektakulären Aufnahmen, nimmt Yates das Dorf auseinander. Natürlich alles gefilmt von seinen Kollegen. Es breitet wie sich, jeder vorstellen kann, eine immense Panik unter den Wilden aus, als sie vom Feuer in die Enge getrieben werden. Ein gefundenes Fressen für Yates, der nur noch schreit „Nimm die Gesichter auf, ich will ihre Gesichter sehen!“. Völlig krank, kein Wunder, dass er später dafür büßen muss.
@@@ Atmosphäre @@@
Mal abgesehen von den brutalen teilweise schockierenden Szenen, besticht Cannibal Holocaust aber auch durch seine besondere Atmosphäre. Gleich zu Beginn des Films wird dem Zuschauer durch gekonnte Kamerafahrten und durch die während des ganzen Filmes mehr als gelungene musikalische Untermalung eine super Dschungelatmosphäre vermittelt. Ständig wechselt das Bild zwischen den Expeditionsmitgliedern und den Dschungeltieren, deren Gebrüll und Geschrei man fortlaufend zu Hören bekommt. Halt mittendrin, statt nur dabei *g*.
Besonders lobenswert finde ich wie gesagt die Filmmusik. Diese klingt teilweise richtig schön, wenn sie mich auch irgendwie an die 70er Jahre erinnern, in denen der Film übrigens gedreht wurde. Stellweise aber auch richtig bedrohlich, wenn sich brutale Szenen ankündigen. Mitunter bekommen wir in solchen Szenen aber auch recht nervende Klänge zu hören, die aber schnell von den Streichern der Musik übertrumpft werden.
Richtig genial ist die Musik gleich im Vorspann des Films. Die Kamera fährt ruhig über den Dschungel und liefert schöne Landschaftsaufnahmen und dabei im Hintergrund diese von Streichern getragene und von sanften Beats untermalte Musik. Richtig cool. Passt gar nicht zu einem Splatter, sondern ist auch mal wieder ein Indiz dafür, dass wir es hier nicht mit einem reinen solchen Film zu tun haben.
@@@ Die Darsteller @@@
Tja, jeder einzelne Schauspieler in diesem Streifen ist mir gänzlich unbekannt. Es handelt sich um Nobodies, die ich auch in sonst keinem anderen Film bisher habe sehen können. Aber dafür, dass sie scheinbar so unbekannt und unerfahren sind, machen sie ihre Aufgabe doch recht gut. Mir fällt eigentlich keiner ein, der irgendwie aus der Reihe tanzt oder dessen Verhalten mir sonst wie negativ aufgefallen wäre. Nie wirken sie amateurhaft oder gar unbeholfen, wie man das ja so häufig von solchen Filmen kennt. Hervorzuheben ist auch die äußerst gelungene Synchronisation, die durchweg als positiv zu beurteilen ist.
So ich glaube ich hab genug gelabert, deshalb mein
@@@ Fazit @@@
Ich habe lange überlegt wie ich Cannibal Holocaust bewerten soll. Einerseits ist er ein miserabler Splatter, da der Goreeffekt einfach viel zu dünn ist. Andererseits, wenn man den Film mehr als eine Art Abenteuerfilm bzw. Doku betrachtet, so muss man doch wohl oder übel die Stärken des Film erkennen, die er ohne Zweifel hat. Gute Darsteller, coole Musik, eine halbwegs brauchbare Story und eine dichte Dschungelatmosphäre sind alles Gründe, die mich letztlich doch dazu bewogen haben, dem Film satte 4 Punkte zu geben. Abzüge gibt es nur für die teilweise langweiligen Szenen, in denen gar nichts passiert (z.B. lange Phasen am Anfang und in der Mitte des Films, als das zweite Team aus dem Dschungel in die Stadt zurückkehrt).
Für jeden halbwegs offenen Splatterfan, der auch mal auf das übliche Blutvergießen verzichten kann und für alle die einfach nur mal einen schockierenden mitunter lehrreichen Film sehen wollen, ist Cannibal Holocaust genau das richtige.
Euer gnoi
PS: Ob die Darstellung der Wilden in diesem Film der Realität entspricht, mag ich nicht zu beurteilen, dafür fehlt mir das Fachwissen. Allerdings kommt das gesamte Szenario sehr realistisch rüber. weiterlesen schließen -
Der grausamste Film aller Zeiten!!!
15.09.2002, 20:19 Uhr von
Robocop2.
Ich bin Robocop2 von ciao! und werde von jetzt an hier schreibenPro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nackt und zerfleischt
Vor einiger Zeit bin ich endlich dazu gekommen den weltberühmten Film „Cannibal Holocaust“ zu sehen. Das es keine Missverständnisse gibt, „Nackt und zerfleischt“ ist der deutsche Namen und „Cannibal Holocaust“ der Originaltitel. Auf jedenfall ist gestern der Film angekommen und vor lauter Neugier musste ich ihn mir am Abend natürlich sofort ansehen. Erst einmal die Story.
Wir befinden uns 1979 in Südamerika. Ein Reporterteam, dass aus 3 Männern und einer Frau bestehet kommt gerade aus Afrika zurück. Die 4 beschließen als nächstes in einen Dschungel in Südamerika zu gehen und eine Reportage über Kannibalen zu machen. Sie nehmen natürlich Waffen mit, weil die Kannibalen ja angeblich sehr gefährlich sein sollen. Einer von dem Team hat eine Videokamera und filmt jeden Schritt, was die anderen machen. Und ich meine Damit wirklich jeden Schritt. Also steigen die 4 in das Flugzeug und fliegen weg. Und das ist auch das letzte was man von ihnen weiß.
6 Monate später. Man hat inzwischen schon seit 6 Monaten nichts mehr von den 4 Reporten gehört. Deshalb macht sich ein kleines Rettungsteam auf den Weg um nach den verschollenen zu suchen. Unterwegs habe sie ein paar Auseinandersetzungen mit den Eingeborenen. Als die Eingeborenen merken, dass das Rettungsteam friedlich ist, kommt man mit einander mehr oder weniger ins Gespräch. Man stellt fest, dass die Eingeborenen eigentlich ziemlich freundlich gegenüber fremden sind. Es gibt aber immer noch keine Spur von den Reportern. Am nächsten Tag findet aber einer aus dem Rettungsteam einen Haufen Knochen und Schädel und irgendwo dazwischen eine Videokamera.
Wieder zurück in der Zivilisation. Die Reporter sind tot, aber man ist ganz wild darauf, was sie gefilmt haben. Und zwar so wild, dass man es gleich im Free TV senden will, ohne den Streifen vorher anzuschauen. Einer der Angestellten kann es nicht lassen, er muss den Film anschauen. Was er aber darauf sieht, wird er wohl nie wieder vergessen. Achtung bei dem nächsten Absatz wird der Hauptteil im Film verraten. Also an alle die, die den Film noch nicht kennen, jetzt nicht mehr weiterlesen, weil ab jetzt das Videoband der 4 Reporter beschrieben wird.
Also die Reporter gehen in den Dschungel um die Kannibalen zu filmen. Natürlich machen sie auch unterwegs Blödsinn mit der Videokamera. Im Kannibalendorf angekommen, müssen sie feststellen, dass die Kannibalen gar nicht so aggressiv und unfreundlich sind wie erwartet. So ein Pech für die Reporter, denn dann wird das mit der Reportage über aggressive Kannibalen auch nichts. Also beschließt man einen angriff eines anderen Stammes zu simulieren und natürlich alles zu Filmen. Dabei benehmen sich die Reporter wie die letzten Dreckschweine! Entschuldigung für die Wortwahl, aber glaubt mir es stimmt! Bei der Prozedur wird das Dorf abgefackelt, ein paar Frauen vergewaltigt und ein paar Kannibalen getötet. Irgendwann reicht es den Kannibalen dann und sie schlagen grausam zurück.
So ab hier kann jeder wieder weiterlesen!
Wie oben schon gesagt ist „Cannibal Holocaust“ ein weltbekannter Film, vor allem bei den Kritikern. Er ist wohl der schockierendste Film der je gedreht worden ist und das macht ihn weltbekannt. Und vor allem auch deswegen, weil er in über 50 Ländern verboten ist. Durch diese ganzen Titel, die der Film mit sich schleift werden Leute wie ich doch recht neugierig und holen sich den Film. Ich kann gleich sagen! Die eine hassen ihn, die anderen finden ihn sehr gut! Ich schließe mich denen an, die ihn sehr gut finden! Aber was ist an dem Film so schlimm? Ich versuche ihn jetzt einfach mal objektiv zu betrachten.
Ich würde sagen, der Film ist in zwei Hälften aufgeteilt. In den ersten 5 Minuten erfahren wir etwas über die 4 Reporter, wie sie aus Afrika kommen, sich auf den Weg in den Dschungel machen und dann für 6 Monate verschwinden. Sonst sehen wir in den ersten 45 Minuten eigentlich nur wie das Rettungsteam die 4 vermissten sucht und schließlich den Film finden. Man kann sagen die ersten 45 Minuten kommen wie ein Abendteuerfilm rüber. Ganz anders wird es aber in der zweiten Hälfte des Films! In den zweiten 45 Minuten wird nämlich das aufgenommene Videoband der Reporter angeschaut. Und hier sehen wir eine Grausamkeit nach der anderen. Und zwar können wir hier miterleben, wie sich die Reporter aufführen nur um eine Story zu bekommen. Aber die Kannibalen kapieren schnell worum es geht und schlagen grausam zurück.
Der Film baut eine sehr gute Atmosphäre auf. Das liegt vor allem daran, dass in der zweiten Hälfte alles so leicht wie ein Amateurvideo rüberkommt. Blairwitch Projekt lässt grüßen *gg*! Ich meine damit, dass manchmal die Kamera wackelt oder kurz ausfällt, und und und. Das alles kommt sehr gut rüber, so dass man das Gefühl bekommt man sein dabei. Der Film hat aber auch ein paar ziemlich eklige Szenen auf die ihn kurz eingehen möchte. Nach ungefähr 20 Minuten wird eine Frau der Eingeborenen auf die Rituelle Art und Weise bestraft, weil sie Ehebruch begannen hat. Sie bekommt einen Holzpenis unten reingerammt und zusätzlich Schlamm mit Dornen. Danach wird sie mit dem Holzpenis erschlagen. Kommt ziemlich krass rüber. Dann wird eine anderen Frau auf einen Holzpfahl aufgespießt. Und zwar dringt der Pfahl in ihrem Geschlechtsteil ein und kommt am Mund wieder raus. Dann wird einem Mann der Penis abgeschnitten und gegessen. Danach wird er geköpft und in zwei Teile gehackt, woraufhin die Eingeborenen die ganzen Gedärme rausholen und damit spielen. Außerdem wird einer schwangern Frau den Fötus rausgerissen und im Schlamm vergraben. Neben ein paar Vergewaltigungen gibt es aber noch mehr Goreszenen.
Neben all der Splatterszenen, die echt gut gelungen sind, bringt der Film auch noch eine richtige Botschaft mit sich. Und zwar sollte sich jeder nach dem Film mal eines überlegen: Wer sind eigentlich die Kannibalen? Die oder wir selber?
Man kann nämlich richtig beobachten, wie sich die zivilisierten Menschen benehmen, wenn es keine Gesetze gibt. Die 4 Reporter denken einfach. Hier im Dschungel können wir machen was wir wollen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Der Film soll deshalb eine Art Gesellschaftskritik darstellen. Von vielen wird die Gesellschaftskritik gar nicht gesehen und der Film wird als Schund abgestempelt. Deshalb gilt, wenn ihr „Cannibal Holocaust“ anschaut, dann das Hirn bitte nicht ganz ausschalten!
Ein sehr dicker Kontrapunkt bekommt der Film von mir aber. Und zwar die Tiersnuffszenen. Leider ist es wahr! In „Cannibal Holocaust“ mussten leider bei den Dreharbeiten echte Tiere sterben. Meine Meinung nach eine Riesen Schweinerei, die niemand sehen will. Der Regisseur ist deshalb auch vor Gericht gekommen und bekam ein Jahr Drehverbot. Eigentlich würde ich dem Film 5 Sterne geben, aber aufgrund der Tiersnuffszenen bekommt er nur 4!
Sonst aber ist „Cannibal Holocaust“ ein sehr gelungener Film, der gleichzeitig ein kleines Meisterwerk ist. Die Story von dem Film ist wirklich sehr gut durchdacht und die Schauspieler wirken sehr überzeugend. Außerdem ist wie oben schon erwähnt die Atmosphäre einfach genial! Nur die Tiersnuffszenen ziehen den Film ziemlich runter! Ich denke sonst ist der Film recht gelungen und auch weiter zu empfehlen. Aber nur an die richtigen Leute! Der Film ist wirklich sehr hart und es könnte sein, dass jemand der nicht soviel verträgt ziemlich schockiert sein kann nach dem Film. Deshalb meine ich nehmt die Warnungen war, die auf allen Hüllen der Videokassetten und DVD’s steht. Ich kann euch nur raten, überlegt es euch zweimal ob ihr den Film anschaut, denn nicht um sonst ist der Film in über 50 Ländern weltweit verboten und wird als krassester Film aller Zeiten gesehen!
Originaltitel: Cannibal Holocaust
Erscheinungsjahr: 1979
Regisseur: Ruggero Deodato’s
Filmlänge: ca. 90 Minuten
FSK: 18 (Überhaupt nicht für jüngere geeignet!!!)
Schönen Sonntag noch wünscht Robocop2!!! weiterlesen schließen -
Deodatos Meisterstück
10.04.2002, 00:32 Uhr von
Ozzy1
Moinsen ! Meine Interessen sind ziemlich breit gefächert. Von Horrorfilmen, über Bücher, Compu...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Filmtitel: Cannibal Holocaust
Alternativtitel: Nackt und zerfleischt
Laufzeit: 96 Minuten
Besprochene Fassung: Deutsch
Freigabe: Ungeprüfte Fassung
Erscheinungsjahr: 1979
Regisseur: Ruggero Deodato
Darsteller: Robert Kermann
Francesca Ciardi
Luca Giorgio
Inhalt:
Im brasilianischen Urwald wird seit einiger Zeit ein Fernseh-Team vermißt, welches über die dort ansässigen Kannibalen berichten sollte. Eine neue Crew wird nach Brasilien geschickt, um Nachforschungen über den Verbleib des vermissten Teams anzustellen. Im Urwald angekommen, findet man ein paar Hinweise, unter anderem das Filmmaterial.
Wieder zurück in der Heimat werden die Aufnahmen angesehen und man wird Zeuge von kannibalischen Riten und der Provokation des Fernseh-Teams gegenüber des anfangs wohlgesinnten Kannibalenstammes. Man stellt fest, das die vermissten Leute allesamt Opfer der Menschenfresser wurden.
Meinung:
Der wohl beste aber auch fragwürdigste Vertreter dieses Sub-Genres, dass bis dato von keinem geringeren als Umberto Lenzi beherrscht wurde, durch diesen Film aber von Deodato abgelöst wurde. Die Atmosphäre, die sich konstant durch die ganze Laufzeit rettet, ist düster und hinterläßt ein unruhiges Gefühl in der Magengegend.
Bei den sehr oft vorkommenden Freß- und Schlachtorgien werden schwächere Gemüter auf jeden Fall mit der Stop-Taste kämpfen. Leider sind auch hier die, wie auch bei vielen anderen Kannibalen-Filmen als Schockwirkung eingesetzten Tötungsszenen der Tiere real. Diese Snuff-Wirkung soll fehlende Handlungs-Elemente ersetzen.
Fazit:
Die Referenz für Fans dieser Art von Pseudo-Dokumentarismus, doch nicht zu empfehlen den Menschen mit einem Hang zu Übelkeit.
Infos:
Der kleine Fingerzeig auf die sogenannte "Zivilisierte Welt", die in Cannibal Holocaust grausamer dargestellt wird als die Kannibalen, zeigt dass Deodato doch nicht nur auf Ekel-Effekte hinaus war, sondern auch ein wenig Kritik, besonders an den Weltmächten übte.
Nachdem die deutsche Erstauflage bundesweit beschlagnahmt und eingezogen wurde, kam eine gekürzte, aber immer noch ansehnliche Fassung unter dem Titel "Nackt und zerfleischt" in die Videotheken.
Die remasterte ASTRO-Fassung mit einigem Bonus-Material wurde im Juli 2000 durch das AG Wolfhagen beschlagnahmt weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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TheBadTaste, 05.09.2003, 03:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
An für sich ein guter und schlichter Text.
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