ADAC- Automobilclub Testbericht

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ab 24,18
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Erfahrungsbericht von gleitschirm

ADAC Motorrad Sicherheitstraining - Echt Klasse!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vorurteil:
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ADAC Motorrad Sicherheitstraining - das Teil war echt gut – Empfehlenswert!
Wobei ich sagen muss, ich hab einen Gutschein von meinem Schatz geschenkt bekommen und den hätte ich anfänglich fast gegen ein Autotraining oder Bares getauscht. Ein Biker kann ja eh Alles und das was er nicht kann, das brauchen die Anderen nicht zu wissen, oder ...?
Tja im nachhinein bin ich auf jeden Fall froh nicht getauscht zu haben!

Der Kurs:
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Der Kurs fand im Augsburger ADAC Fahrsicherheitszentrum statt, den kann man sich bei jeder Motorvision Sendung im DFS anschauen, die Autos die DFS testet werden in Augsburg gefahren.
Motorradsicherheitstraining "intensiv" hiess der Kurs: Bestehend aus einer Gruppe von 8 bis 12 Motorradfahrern, einem Trainer (nachfolgende Vorturner genannt ;-)), Kursdauer war von 8:15 - 17:00 Uhr.
Voraussetzung: verkehrssichere eigene Maschine, vollgetankt, entsprechende Schutzkleidung, Lederhandschuhe & Helm, Motorradstiefel, gültige Fahrerlaubnis und gesetzliche Haftpflichtversicherung. Das Motorrad ist während des Kurses mit 1000,- DM Selbstbeteiligung Vollkasko versichert.
Kosten des Trainings für ADAC Mitglieder 109,- €.

Der grobe Ablauf:
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Theorie, Handling 1, Bremsen 1, Handling 2, Bremsen 2, Schräglage 1, - Mittagspause -, Bremsen & Ausweichen 1, Handling 3, Schräglage & Ausweichen & Bremsen 1, Handling 4, Abschlusstheorie & Siegerehrung --> heimfahren und schlafen!
Wir waren insgesamt 9 Teilnehmer: Sehr gemischt reichte der Maschinenpark vom 125iger Chopper, über eine relativ grosse Endurofraktion, eine CB400 und ne wunderschöne R100R (25jahre alt!) bis zu einer XJ900, ZRX12 und meiner Q (BMW R1100S).

Handling 1:
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Den "big-bikern" (XJ900, ZRX12, R11S, R100R) hat der Vorturner (ex Crosser, fuhr mit einer YZ 80, das Kindermopped seines 6jahrigen Sohnes!!!) gleich nach ca. einer Stunde Theorie (zu den Themen Blickführung, Grundlagen der Zweiradphysik, Verhalten beim Training, eigene Motivation und Erwartungen, Ablauf des Trainings) mit der ersten Handlings-übung den Zahn gezogen, denn da waren alle anderen schneller als wir. Pillonen-slalom mit nur 2m Abstand, 180° 2m enge Wende im Schritttempo und 6m Slalom mit 10m weite Wende im Wechsel hat uns die ersten Schweissperlen trotz schattigen morgentlichen 10° unter den Helm gezaubert.

Bremsen 1:
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Danach ging’s zum ersten Bremsentraining: Auf trockener Belag, gerade aus, bei 30km/h beginnend sollte man sich bis auf 50km/h steigern und den Druckpunkt der eigenen Bremse ertasten – einzeln, vorne wie hinten mal kurz kontrolliert blockieren (!) - das war dann schon mal der erste "AHA"-Effekt, weil so was macht man ja nicht, zumindest nicht absichtlich und niemals nicht vorn!
Bei der Q kann man das ABS zwar nicht ausschalten, aber überlisten - gib im keine Zeit zum Initialisieren und starte die R11S sofort nach dem Dreh am Zündschlüssel und das ABS ist lahmgelegt, was bei dieser Übung Sinn macht!
Schön zu sehen war auch der Erfolg, wie sich der Bremsweg im Laufe der Übung bei 50km/h von 12+m auf unter 8m reduziert hatte --> 1/3 weniger.Einzelanweisungen und Durchsprachen der Übung durch den Vorturner inklusive!
Gut auch, dass das Ganze in zwei Gruppen erfolgte, so war man als Zuschauer voll am Punkt des Geschehens und bekam jeden Kommentar live mit!!!

Handling 2:
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Da hier schon mal die ein oder andere Bremse zu stinken angefangen hatte, war mal ein bisschen Relaxen und Biking-pur angesagt. die nächste Handlingsübung wurde im "Gänse"biking (alle 10 hintereinander) in weitem Geläuf abgespult: Weite Kurven und Richtungswechsel, dabei kam fast das gesamte Übungsgelände zum Einsatz aber hauptsächlich die gigantische Kreisbahn (Durchmesser ca. 50m!) links rum, rechts rum, rein und raus ...

Bremsen 2:
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Zurück zum Bremsen: gleiche Übung wie zuvor - pädagogisch sollte der Wiederholungseffekt wohl greifen ;-) und dann für alle die wollten (das waren letztendlich dann auch wirklich alle) das gleiche auf NASSER Fahrbahn (dank der Bewässerungsanlage eine Sache von 10 Minuten)! Da hab ich dann etwas mit und ohne ABS gespiel und was soll ich sagen, so ca. 2-4m kürzer bremst man schon mit ABS, und das bei gerade mal 50 - 60km/h - puuuhhhh, eine gute Investition dieses ABS!

Schräglage 1:
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Und wieder ging’s zur Kreisbahn. Nach einigen Runden im Rudel zum kennenlernen der Kreisbahn, wurde die Meute in Kleinstgruppen von 2 - 3 (möglichst gleich schnelle) Bikes aufgeteilt, um die eigene Schräglagentauglichkeit zu testen ... Klasse ... vor allem, wenn man erstens alles im Blick hat und zweitens der Belag super griffig ist, dann kann man schon mal Spielchen machen, z.B drücken bis die Q schabt oder mal einen „Knieschleifer-hanging-off“ ausprobieren. Man muss nur aufpassen, dass man keinen Drehwurm bekommt ;-) nach 5 Runden sollte man die Fahrtrichtung am bessten wechseln!

Mittagspause:
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ein Buffet für knapp 30 bucks ist zwar schön, aber fast ein wenig happig, weil, wer frisst sich schon an wie ein Scheunendrescher, wenn er am Nachmittag noch Extrem-biking machen muss???

Bremsen & Ausweichen 1:
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Nach der einstündigen Pause ging’s wieder auf die Bremse - Wiederholungseffekt, das kennen wir schon - ich hab jetzt auch trocken mal mit, mal ohne ABS getestet und subjektive den Eindruck gehabt ohne ABS ein klein wenig besser zu bremsen, kürzer war’s aber meistens nicht, aber subjektiv irgendwie dosierbarer und ein Stoppie (Hinterrad hebt kurz ab) auf den letzten Metern ist hiundda auch schon dabei rausgesprungen ;-) Nach dem "Warm"bremsen dann zur eigentlichen Übung - Bremsen und Ausweichen, die klassische Fahrschulübung (war bei mir noch nicht Pflicht ;-)).
Um es grob zusammen zu fassen: der Gag an dieser Übung war, dass man sich je nach Situation besser für eines von beiden entscheiden sollte: Full-stop oder Ausweichen, beides zusammen führt meist zu sehr unbefriedigenden Ergebnissen und man hoppelt halb ausgewichen und doch noch zu schnell über die Pillonen – „shit“, wenn das ein echter John-Deer Trecker gewesen wäre!

Handling 3 & Schräglage & Ausweichen & Bremsen 1:
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Danach wieder zur Kreisbahn: Kleingruppen mit Richtungswechsel um sich warm zufahren - dann zur Übung:
Ausweichen und Bremsen in Schräglage: ein paar Pillonen auf der Kreisbahn stellen ein Hindernis dar, das je nach persönlicher Entscheidung mal aussen mal innen zu umfahren war. Bremsen und Bremsaufstellverhalten der verschieden Maschinen und Reifen konnte sich jeder in der Kleinstgruppe wortwörtlich selbst er"fahren".

Handling 4:
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Jetzt war Spass-biking angesagt: die Strecke das Augsburger Sicherheitsparks ist echt genial angelegt: Ähnlich wie Landsträsschen der 2. und 3. Ordnung, mit engen und engsten Wenden und Kurven, manche einsehbar und andere nicht. Das Ganze stark dem Gelände angepasst mit Steigungen von bis zu 15%.
Eine halbe Stunde im Pulk diese Strecke abgefahren, hat die Rundenzeiten gegen Ende stark optimiert.
Nach einer kurzen Besprechung nahmen die, die wollten (jetzt nur noch 5! = die Big-bikers und eine 650iger Dominator) und unser Vorturner (nun auf einer 125 SR!) den Handlingskurs noch mal für gut 20 Minuten "verschärft" unter die Räder - und glaubt es oder glaubt es nicht, den Kerl auf der 17PS SR hat man selbst mit der Q (100PS) oder ZRX mit 150PS nicht zu fangen gekriegt!!!

Siegerehrung:
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Dann ging’s noch mal in den Seminarraum - ganz kurzes Feedbackgespräch, die obligatorische Urkunde (A4 Format - ganz was Praktisches für Biker!) und so gegen 17:15 Uhr war alles überstanden.

Fazit:
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Ich hab viel gelernt über mich selbst und über die Q, was ich kann und was ich nicht kann, was die Q mag und was sie nicht mag!
Am Sonntag um 7 Uhr aufgestanden - knapp 100km Arbeit aber auch Spass gehabt - einen halben Tank Sprit verfahren. Ziemlich müde aber zufrieden war ich.
Und ich bin mir absolut sicher, dass das nicht mein letztes ADAC Motorrad-Sicherheitstraining war!
Da gibt’s nämlich noch ein sogenanntes ADAC Motorrad-Perfektions-Renntraining (mit 2 Tage am Ring) .... ;-)


cu
Qmac © Aug 2003

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