Arcor DSL (nicht mehr aktiv) Testbericht

Anfang August bin ich umgezogen und musste mich am neuen Wohnort neben Telefon auch um einen neuen DSL-Anschluss kümmern. Da kam es mir gerade recht, dass Arcor mit einem Angebot lockte, die Anmeldegebühr zu erlassen und einige Extras draufzulegen – unter anderem ein Abo freier Wahl – entweder Amica, Cinema oder Tomorrow. Und da auch die Tarife mich überzeugten, bestellte ich Arcor DSL1024 für 16,99 Euro mit dem Volumentarif DSL6000 inkl. 6000MB für 9,99 Euro. Zusätzlich bestellte ich auch noch das subventionierte DSL-Modem Arcor Speedmodem 100 für 19,95 Euro.

Nach einigen Tagen bekam ich auch einen Brief mit einer Auftragsbestätigung und wenig später auch das Modem. Wieder einige Tage später bekam ich auch den Splitter von der Telekom gestellt. Ein zweiter Brief trudelte ein, in dem ich als neuer Arcor-Kunde begrüßt wurde und man mir gratulierte, dass mein Preselection-Anschluss (den hatte ich mit dazu bestellt) und mein DSL am 23.08. freigeschaltet würden. Ich sollte ab ca. 10.00 Uhr das Modem anschließen.

Doch am 23.08. geschah nichts. Zumindest mit dem DSL. Das Telefon wurde auf Arcor umgestellt, was ich durch einen Anruf bei einer kostenlosen Testnummer erfuhr.
Also rief ich am nächsten Tag beim glücklicherweise kostenfreien Arcor-Kundendienst an. Dort sagte man mir, dass man sich sofort darum kümmern würde und den Auftrag an die Techniker weiterleiten würde. Ich solle das Modem unbedingt angeschaltet lassen.

Doch auch nach dem darauffolgenden Wochenende hatte sich nichts getan. Wieder rief ich an und ab diesem Anruf sollte es bei jedem weiteren mindestens einen viertel Stunde dauern, bis ich jemanden an der Leitung hatte (meine Bestleistung waren 30min Arcor-Warteschleife!). Der Mitarbeiter am anderen Ende wollte mich für dumm verkaufen und behauptete schlichtweg, ich hätte das Modem nicht richtig angeschlossen. Ich erklärte ihm, dass ich nicht bescheuert sei, so etwas schon einige Male gemacht hatte und ausserdem eine Bedienungsanleitung lesen könne. Danach verfiel er darauf, zu behaupten, die Anschlusskabel seien defekt. Doch auch ein Austausch derer nütze nix. Dann endlich sah er ein, dass es wohl ein Fehler von Arcor sei und nahm einen neuen Techniker-Auftrag auf. Ich wartete ein paar Tage und überraschenderweise geschah nichts. Kein DSL.

Erneut hängte ich mich in die Warteschleife, schrieb aber gleichzeitig eine E-Mail (über mein glücklicherweise noch vorhandenen Analog-Modem). Der Mann bei der Hotline konnte mich wieder nur vertrösten, doch als am nächsten Tag ein Anruf als Reaktion auf meine E-Mail kam, fasste ich neuen Mut. Man erklärte mir, dass ein großer Fehler in der Datenbank passiert sei und mein Auftrag daher zwar als bearbeitet ausgewiesen wurde, aber nie an die Techniker zur Freischaltung weitergleitet wurde. Der nette Mitarbeiter entschuldigte sich tausendmal und versprach hoch und heilig nun alles zum Guten zu wenden. Doch denkste. Wieder eine Woche verging und nix passierte.

Jetzt reichte es mir und ich berief mich auf mein Recht, bei Nichtleistung vom Vertrag zurückzutreten. Ich schickte also am 16.09. eine Kündigung an Arcor – per Einschreiben. Dank der Online-Sendungsverfolgung der Post konnte ich feststellen, dass dieses erst am 23.09. von Arcor in der Post abgeholt wurde. Es lag also fünf Tage rum. Nun ist schon wieder eine Woche vergangen und bis heute Vormittag erhielt ich keine Rückmeldung.

Erst als ich gestern Abend eine erneute E-Mail-Anfrage an Arcor geschickt hatte, wo denn meine Kündigungsbestätigung bliebe, meldete sich heute früh eine Mitarbeiterin telefonisch. Sie sagte mir, die Kündigung sei zum 24.08.2006 (!!!!) vorgemerkt, da mein Preselection-Vetrag so lange laufe. Da reichte es mir und ich erklärte der Frau in recht deutlichen Worten, dass es unmöglich sei, so mit Kunden umzugehen, sie hinzuhalten und zu vertrösten, ohne was zu tun. Ich habe heute einen neuen Brief an Arcor geschickt, mit der Androhung rechtlicher Schritte, falls sie nicht meinen DSL-Vertrag mit sofortiger Wirkung auflösen. Ich werde weiter berichten, wie es zu Ende geht...

Inzwischen ist Januar und es ist noch ncht vorbei. Nach langem Hin und Her hat man uns die Kündigung zwar bestätigt, aber nur zögerlich. Letzte Woche war dann ein Vertreter von Arcor persönlich bei uns, mit dem wir die Sache geklärt haben. Er hat sich unserem Fall
angenommen und tatsächlich ist etwas passiert. Wir haben uns auf einen ISDN-Vertrag bei Arcor eingelassen, weil er uns schriftlich garantiert hat, dass dieser bei uns funktionieren wird, denn er ist der Meinung, dass die Telekom bei unserem früheren Preselection/DSL-Vertrag das DSL gesperrt hat.

Und tatsächlich haben wir inzwischen eine erste Reaktion von Arcor bekommen. Aus Kulanzgründen hat man uns die letzte - von uns als Druckmittel bisher einbehaltene - Rechnung erlassen und uns ein neues DSL-Modem (das alte hatte ich inzwischen bei eBay verkauft) zur Verfügung gestellt.

Der Anschluss wurde dann auch knapp fünf Wochen später geschaltet. Eine Woche zuvor hatte man uns die ISDN-Box und das neue (bessere) Modem zugeschickt. Und als ich diese dann am angepeilten Anschalttermin anschloss, war ich erstaunt, dass tatsächlich alles problemlos funktionierte. Inzwischen ist das sechs Wochen her und seitdem funktionieren ISDN und DSL ohne einen Ausfall reibungslos. Am besten ist es also, bei Arcor gleich ISDN mit DSL zu bestellen, denn so ist man dann nicht bei zwei Firmen (Arcor und Telekom) Kunde und es kann nicht zu Schwierigkeiten bei der Zuteilung der Leitungen kommen.

Nach langem Leiden ist nun wohl doch alles gut...