Berufskraftfahrer/in Testbericht

ab 12,11
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Summe aller Bewertungen
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  durchschnittlich
  • Einstellungschancen:  sehr gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  gut
  • Eigenverantwortliches Arbeiten:  stark gefördert

Erfahrungsbericht von Pillow

Frau am Steuer eines 40 Tonners!!! Gefahtgut!

4
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Genau, ich bin eine Frau und fahre seit zirka acht Jahren quer durch Europa.
Hatte damals einfach mal den Führerschein gemacht, wurde dann geschieden und dachte mir, irgendwas mußte machen. Also fing ich an zu suchen an.
Es hieß damals immer, Fahrer(innen) wurden gesucht. Aber war nicht ganz so einfach. Weiblich, keine Erfahrung, keine Sanitären Anlagen in der Firma selbst und so weiter. Nach ungefähren 2 Moanten suchen, ergab es sich zufällig das ich bei einer Freundin zum Kaffee war. Diese erzählte das Ihr Vater einen Fahrer brauchte. Ich natürlich sofort:" ruf Ihn an!"
Einen Vorteil hatte ich, denn er kannte mich. Noch am selben Abend rief er mich an. Treffen Samstag aufn Speditionsplatz.
Ich war nervös!
Einige Runden sollte ich drehen und es klappte so lala. Montags traf ich mich dann mit einem anderen Fahrer der mich anlernen sollte. Ich war abends fix und fertig! Mein "Chef" rief abends an, fragte wie es war. Hatte ich Glück? Ja, hatte ich , denn Dienstags mittags war ich mein eigener Herr. Äh, Frau.
So fing mein Nahverkehrsfahren an.
Rückwärtsfahren klappte erst mal gar nicht. Sollte abends an die Rampe ran und das auch noch in der Halle. Rein gefahren und hinten gleich wieder raus. Hab mich nicht getraut! Ab in die Dispo und einen anderen Fahrer gefrat ob er bitte mein Auto ran fahren könnte. Hat er gemacht! Nächsten Tag genau das gleiche und wieder geklappt. Dritten tag, hatte ja davor auch geklappt, erst gar nicht in die Halle rein. Der Fahrer fuhr dann rein und sagte aber ich solle mitkommen. Stieg dann aus und sagte zu mir:" und jetzt fährst du deine Karre selber ran!" Ich war ziemlich geschockt! So lernte ich das rückwärtsfahren.
Nach einem halben Jahr verkaufte mein damaliger Chef leider das Auto. Also suchte ich wieder mal. War dann kurz bei einer anderen kleinen Spedition. Als mein Exchef sich plötzlich wieder meldete. Er brauchte einen Fahrer. Dieses mal ging es um Fernverkehr. Und dann auch noch um Tanktranssporte. Hatte ja gar keine Ahnung um was es genau ging. Naja, mittlerweile weiß ich es!!
Denn ich fahre jetzt seit mehreren Jahren Gefahrgüter quer durchs Land.
30 tausend Liter Alkohol hört sich schon interessant an, kann aber zum problemfall werden, da reiner Alkohol brennbar ist.
Aber auch Der Rohstoff Seife kann Gefahrgut sein. Weshalb? Wegen der Zitronensäure zum Beispiel. Natürlich ist die Gefahr bei einem Unfall größer je nachdem was man geladen hat. Aber auch diese Transsporte müssen gemacht werden. Denn womit soll man sich sonst waschen? Wir werden immer als die bösen angesehen wenn mal was passiert. Weil es halt Gefahrgut ist. Aber jeder Unfall, egal mit welcher Art von Fahrzeug, ist gefährlich.

Ich als Frau mache meinen Beruf gerne. Im Stau auf der Autobahn schauen die Leute zweimal hin und halten dann den Daumen hoch.

Was mir stinkt, sind die Hupereien, wenn ich mich mal verfahren habe und irgendwie drehen muß. Mein Fahrzeug ist nun mal etwas größer. Oder wenn ich anhalte um nach dem Weg zu fragen. Hat noch nie einer mal in einer fremden Stadt was gesucht? Warum nicht mal selber anhalten und helfen??

Die Deutschen sind in dieser hinsicht sehr stur. Im Ausland geht dieses besser. In Frankreich fuhr schon ein Mofafahrer vor mir her und brachte mich bis zum Tor der Firma. Hat ein bißchen länger gedauert!

Auch auf den Autobahnen sieht man dieses. Setzt man den Blinker, geben die Pkwfahrer noch Gas damit man selber nicht überholen kann. Somit ist unser Schwung weg.

Miteinander wäre doch viel viel besser als gegeneinander.
Es hat doch jeder lieber frische Sachen als abgelaufende auf dem Tisch!

In diesem Sinne Eure Pillow


Ps: Als Weibliches Wesen ist es aber nicht immer ganz einfach. Frau muß ja auch Ihre Pausen machen und die öffentlichen Toiletten auf den Autobahnen sind nicht immer ganz sauber. Raststätten sind ziemlich teuer geworden, aber jeder muß mal was warmes Essen. Natürlich habe ich einen Kocher und auch meinen Kühlschrank mit.

13 Bewertungen, 2 Kommentare

  • B_Engal

    30.05.2006, 15:23 Uhr von B_Engal
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir. Toller& sehr informativer Bericht. MfG B_Engal PS: Du hast meine vollen Respekt, als Frau in einem Brummi

  • Overknees

    29.03.2005, 23:46 Uhr von Overknees
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... muss zwar gottseidank nicht mein Geld auf dem Bock verdienen, aber ich fahre doch ab und zu auch nochmal 40 Tonnen, einfach um das Gefühl dafür zu behalten, was sich so auf der Straße tut. Du hast sehr recht, wo Du die Intoleranz ans