Godzilla (1998) (DVD) Testbericht

Man möchte es kaum glauben, aber in Roland Emmerichs Godzilla sucht sich der Protagonist des Films den Madison Square Garden als Brutstätte aus! Wer weiß - vielleicht ist Godzilla ein großer Freund von Box-, Basketball und Wrestlingveranstaltungen, die täglich in der Sportstätte von New York stattfinden. Sicher ist, dass er sich da wohlfühlt! Godzilla ist ein Film aus dem Jahre 1998 und gehört zum Horror-Genre. Ich hatte die Gelegenheit, diesen Film vor einigen Tagen auf Video zu sehen und möchte nun über seinen Inhalt, meine Impressionen und die Protagonisten berichten.

Nikos Totopoulos (gespielt von Matthew Broderick), ist ein Wissenschaftler, der sich gerade in Tschernobyl mit den Folgen der Radioaktivität beschäftigt. Nicht etwa den Folgen dieser Strahlungen auf den Menschen oder der Landschaft, sondern auf die der Regenwürmer! Was für ein toller Job! Doch ihm scheint es zu gefallen, denn er will sein Projekt auf keinen Fall aufgeben, als ihn die Staatssicherheit der USA außerhalb des Kernkraftwerks besucht und auffordert mitzukommen. Was kann denn so wichtig sein um Nick Totopoulos (ist ein Landsmann von mir) so dringend zu benötigen? Nun, kurz zuvor ist ein japanisches Schiff durch einen mysteriösen Angriff gesunken und nur ein Mann konnte überleben. Dieser geschockte, ältere Mann schafft es gerade mal ein Wort rauszubekommen: Godzira (also Godzilla). Alles scheint darauf hinzuweisen, dass eine Godzilla Bestie unterwegs ist und zwar in Richtung Vereinigte Staaten. Genau, weil die Entwicklung dieses Monsters mit den Atombomben von Hiroshima/Nagasaki zu tun hat (Bilder dazu sind am Anfang des Films zu sehen) und die Radioaktivität zu diesem verheerenden Ergebnis geführt hat, wird die Hilfe von Totopoulos benötigt! Es dauert nicht sehr lange, bis Godzilla New York besuchen und dort für eine Riesenzerstörung sorgen wird. Audrey (Maria Pitillo), eine Journalistin, die von anderen Kollegen unterdrückt wird, kennt Nick Tatopoulos persönlich, denn sie waren früher ein Paar. Damit sieht sie ihre Chance durch die Godzilla Story ganz groß rauszukommen. Hinter der Godzilla Bestie, die sich in New York City unterirdisch und im Fluss versteckt, ist außer der ganzen Kampfmaschine der USA auch der französische Geheimdienst mit seinem Anführer Phillip (gespielt von Jean Reno) auf der Spur. All diese Menschen haben sich es als Ziel gesetzt, dem grausamen Spiel des Godzilla ein Ende zu setzen und begeben sich auf die Suche nach dem Monster.

Ich muss zugeben, dass ich von einigen meiner Freunde nicht unbedingt positives über diesen Film gehört hatte. Es war die Rede von Billig-Horror und einer blöden Story. Nun, bei einem Horrorfilm dieser Art (Riesenmonster jagt Menschen) war mir schon klar, dass ich nicht auf die Qualität eines Thrillers wie Heat oder Misery stoßen würde. Trotzdem hat mir der Film sehr gefallen. Die beeindruckenden Spezial Effekte, die spannende Entwicklung des Films, der Überraschungseffekt als der Godzilla aus dem Nichts auftaucht, aber auch die gute schauspielerische Leistung von Matthew Broderick und Co. haben mir besonders gefallen. Matthew Broderick ist ein Schauspieler, der in der Rolle der Wissenschaftlers perfekt hineinpasst. Durch die Teilnahme von Jean Reno, steigt die Qualität des Films. Jean Reno ist ein sehr bekannter Schauspieler (vor allem durch Mission Impossible, aber auch durch French Kiss) und seine Präsenz, die an vielen Stellen mit Humor verbunden ist, macht Godzilla noch interessanter!

Eindeutig sind im Film die Spezial Effekte von großer Bedeutung. Nur durch diese Computeranimationen, konnte man diesem Monster namens Godzilla eine solch gewaltige und furchterregende Form verschaffen. Roland Emmerich setzt wieder einmal in einem seiner Filme nicht nur auf den Spannungseffekt, sondern auch auf ein paar Humor-Attacken. Das scheint in Mode gekommen zu sein, seitdem Steven Spielberg in Jurassic Park auch durch lustigere Szenen, den Zuschauer zum Schmunzeln brachte (z.B. der große Misthaufen des einen kranken Dinosauriers). Roland Emmerich hat seine eigene Art dies zu tun: er lässt z.B. den ansonsten gefährlichen Godzilla lieb aussehen, als dieser sich runterbückt zu Matthew Broderick und diesen ganz komisch anschaut, aber nicht aufisst! Mir fällt jetzt spontan auch die Szene mit dem Fischer ein, der von seinen Kollegen ausgelacht wird und Sekunden später Godzilla an der Angel hat! Es gibt einige Szenen dieser Art, die uns kurzweilig von der Spannung des Erscheinens des Godzilla ablenken. Ein Pluspunkt für diesen Film und Regisseur Roland Emmerich.

Wer Godzilla noch nicht gesehen hat, verpasst mit Sicherheit einen spannenden Horrorfilm. Er ist teilweise atemberaubend, vor allem durch die überraschenden Auftritte der Bestie. Die Zerstörungswut des Godzilla ist gewaltig, aber man wird im Film keine einzige Blutszene zu sehen bekommen. Roland Emmerich ist auch kein Spezialist für Filme mit solchen Szenen. Vielleicht will er es auch nicht sein, um immer FSK 12 bei seinen Filmen zu erreichen (mehr Zuschauer).