Cortal Consors Testbericht

Consors ist bei weitem nicht der einzige Anbieter guter und
preiswerter Onlinebrokerage-Services, manche bieten sogar
noch mehr (attraktiver verzinste Tagesgeldkonten wie z.B.
bei Entrium oder anderen Anbietern). Für hauptsächlich in
Aktien-, Fonds- und sonstige Wertpapieranlagen interessierte
Kunden steht für mich Consors (bin selbst Kunde bei Consors
und sehr zufrieden) aber mit auf einem der vordersten Plätze.

Consors bietet ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Bei
reiner Online-Konto/Depotführung (Bereitstellung von Auszügen
und Abrechnungen in einem Online-Archiv als PDF-Dateien zum
Herunterladen und selbst ausdrucken) kosten das Depot und
das Abrechnungskonto Null (oaky, bieten einige andere auch,
aber zumindest marschiert da Consors brav mit). Die Preise
für Wertpapierorders sind relativ niedrig (Mindestgebühr
9,90 Euro, sonst 4,60 Grundpreis und nach Ordervolumen
gestaffelt Provisionen von 0,21% bis 0.08% (okay, wir armen
Würstchen werden nie in den Genuß von weniger als 0.21%
kommen, da man dann schon mindestens 50.000,-- Euro Umsatz
machen muß ;-). Limits (ab dem 2. Tag) und Streichungen
kosten 2,50 Euro. Das machen manche kostenlos, aber es geht
so (zu verschmerzen). Für viele Fondskäufe gibt es Reduktionen
auf den Ausgabeaufschlag von bis zu 100% (bekommt man auch
nicht überall). Außerdem gibt es ein gigantisches Angebot von
Fonds, Zertifikaten, Optionsscheinen etc. das man handeln
kann. Man kann Day-Trading betreiben (Orderausführungen bei
nicht zu engem Markt innerhalb von wenigen Sekunden möglich)
und über ein amerikanisches Partnerunternehmen kann man auch
direkt (und relativ günstig) in den USA traden. Und man kann
sogar direkt an der EUREX Future-Broking betreiben (sofern
man die Börsentermingeschäftsfähigkeit hat). Die Software
funktioniert sehr gut und zuverlässig (kaum Probleme) und
mit EasyBroking ist man auch Plattform-unabhängig (was vor
allem Unix/Linux-Menschen freut, denn mit Windows-Software
fangen die leider nicht viel an - mit Mac-Software auch nicht).
Mobile Broking (WAP) geht übrigens auch (über wap.consors.de).
Fonds-Sparpläne und Altersvorsorge sind auch noch möglich.
Allerdings leider (noch nicht) online verwaltbar ... .

Was mir an Consors besonders gefällt: Man kann gegen eine
kleine Gebühr telefonische Anlageberatung in Anspruch nehmen
(habe ich noch nie gemacht, bieten aber nicht viele, da die
Philosophie des Online-Brokerage eher beratungsfreie und aus
diesem Grund preiswerte Dienstleistung ist). Sehr gut ist
auch das Informationssystem von Consors. Aktien-, Fonds-,
Zertifikat- und Optionsschein-Finder bieten eine Fülle von
nützlichen Informationen und sind wie ich finde übersichtlich
und gut aufgebaut. Hilfreich ist vor allem, daß man relativ
einfach einen Überblick über die besten Wertpapiere/Fonds
erhalten kann (welche Fonds in welchem Sektor hatten die
beste Performance, bei welchen Optionsscheinen ist die
Totalverlustwahrscheinlichkeit am geringsten, ...). Man hat
zudem die Möglichkeit über die Consors-Community Meinungen
und Gedanken von Broker zu Broker auszutauschen, erhält auch
ausgewählte Artikel von Profis und es gibt auch einen kleinen
Online-Crashkurs zum Erlernen des Börsen-1x1 für Neulinge.
Also Information total. Watchlists etc. inklusive ... .
Als Zusatzangebot gibt's dann auch noch Tools zum Vergleich
von Versicherungen, zur Depot(risiko)analyse bzw. Optimierung
des Depots (ob man die nützlich findet sei jedem selbst
überlassen, zumindest hat man eine kleine Orientierungshilfe
was man alles im Depot an Risikopotential drin hat ;-).

Die ganzen Informationen sind unter www.consors.de übrigens
zu großen Teilen auch für Nicht-Kunden abrufbar (ausgenommen
die Community-Beiträge und -Chats oder die Analysetools für
die man ein Depot/Konto und eine sog. Consors-ID braucht).

Ein kleiner Leckerbissen sei noch zum Schluß zu vermerken
(richtet sich an die nicht so armen Schlucker). Wer ein
hinreichend fettes und gut sortiertes Depot hat kann dieses
zu sehr günstigen Konditionen (5.95% Zins p.a.) beleihen.
Quasi ein Überziehungskredit zu Top-Konditionen. Setzt aber
wie gesagt erst mal etwas Masse voraus (so ab ca. 20.000 Euro
Depotwert bei nicht zu riskanten Anlagen darf man mal langsam
anfangen nachzufragen - Maximalbeleihung ist 60% des Depotwerts
oder auch weniger, je nach Risikostruktur, und unter einem
Kreditrahmen von 10.000 Euro fängt Consors nichts an - kleinere
Peanuts-Beträge laufen unter "geduldete Überziehung" zu 11,9%
Zins p.a.). Kann hilfreich sein, wenn man mal eine Überziehung
bei der Hausbank ausgleichen will oder eine Vorfinanzierung
von Wertpapierkäufen machen will, wenn eine Überweisung mal
wieder nicht rechtzeitig eingetroffen ist um zum allerbesten
Zeitpunkt einsteigen zu können).

Fazit: vielleicht nicht Testsieger auf allen Gebieten, aber
verdammt gut im Rennen ...

MfG, billigfuchs