Terminal (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von DieEine

Von einem, der festsaß...

Pro:

großartiger Tom Hanks, solide Unterhaltung, nette Einfälle

Kontra:

zu unkritisch, zu kitschig, zu schöngefärbt, enttäuschende Catherine Zeta-Jones

Empfehlung:

Ja

So langsam wird es draußen kalt, dunkel und nass. Kurz: Der Herbst ist da und ich verkrümel mich wieder häufiger ins Kino, um dem grauen Alltag für 2 Stunden mal zu entfliehen.
Letzte Woche habe ich dem Flughafen einen Besuch abgestattet und mir 129 Minuten lang angeguckt, wie Tom Hanks so das \"Terminal\" unsicher macht.

_Die Story
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Am Kennedy-Airport in New York landen täglich Tausende von Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten reisen.
Zu ihnen zählt auch Viktor Navorski (Tom Hanks) aus dem fernen Krakozhia, allerdings ist in Krakozhia ein Krieg ausgebrochen, während Navorski im Flugzeug saß.
Das alte Land mit der alten Regierung gibt es nicht mehr, sämtliche Dokumente von Viktor Navorski sind mit einem Schlag ungültig geworden, er ist heimatlos und darf dementsprechend ohne gültigen Ausweis nicht nach Amerika einreisen.

Da der Flughafen aber noch nicht zum amerikanischen Gebiet gehört, sondern so eine Art Niemandsland darstellt, darf Navorski sich nur auf dem Flughafengelände aufhalten.
Der englischen Sprache nicht mächtig und ohne einen Cent in der Tasche sitzt Viktor Navorski nun völlig verloren am Terminal.

Viktor arrangiert sich aber mit seiner Situation, mit vergleichende Lektüre eines Reiseführers lernt er Englisch, durch die Rückgabe von Kofferkulis verdient er Geld und er lernt, dass man eigentlich am Flughafen ganz gut leben kann...vor allem, wenn man etwas hat, worauf man sich freuen kann.
Zum Beispiel auf die attraktive Stewardess Amelia Warren (Catherine Zeta-Jones), die mehrmals im Monat in New York Zwischenstopps einlegt.

Das Leben des Viktor Navorski, der sich auf Gate 67, einem verlassenen Teil des Flughafens, eine kleine \"Wohn-Nische\" eingerichtet hat, ist also gar nicht so übel, wäre das nicht der Flughafendirektor Frank Dixon (Stanley Tucci), der kurz vor der Beförderung steht.
Ihm ist Navorski ein Dorn im Auge, denn er hält sich viel zu lange als Heimatloser auf seinem Flughafen auf. Dixon würde alles dafür tun, um Navorski an eine andere Behörde zu übergeben, aber Viktor Navorski lässt sich nicht so einfach vertreiben, hat er doch auch noch eine private Mission zu erfüllen...

_Die Schauspieler
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Tom Hanks ist Viktor Navorski und in diesem Film ist mir mal wieder richtig aufgefallen, was für ein grandioser Schauspieler er doch ist und dass er für seine Darstellung in \"The Terminal\" seinen dritten Oscar verdienen würde.
Mir ging sein Schauspiel echt nahe und ich habe sogar geweint, als Viktor Navorski völlig hilflos vor den Fernsehschirmen, wo gerade die Geschehnisse in Krakozhia gezeigt werden, rumrennt.

Oscar-Preisträgerin Catherine Zeta-Jones hingegen hat mich sehr enttäuscht. Irgendwie schien der Film für sie ein Pflicht-Objekt gewesen zu sein, denn ich glaube nicht, dass sie mit vollem Herzen und vollem Einsatz bei der Arbeit war. Es gibt eine Szene, in der Amelia Warren gerade von ihrem Freund enttäuscht wurde und anfängt verzweifelt zu weinen. Amelia weint, ich habe gelacht, weil die Darstellung einfach nur lächerlich war und mich etwas an Schauspieler bei Barbara Salesch erinnert hat.

Stanley Tucci liefert als fieser Flughafen-Direktor wieder einmal einen solide gespielten Gegenpart ab. Er ist nicht um jeden Preis böse und gemein, nutzt aber seine Machtstellung im Flughafen aus - für solche Rollen ist Tucci prädestiniert.

_Meine Meinung
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Dass \"The Terminal\" in den Grundzügen auf einer wahren Begebenheit beruht, ist ja mittlerweile nichts neues mehr und dass solche wahren Geschichten nur grob von den Filmemachern für ihre eigene Story benutzt werden auch nicht und so drückt Steven Spielberg der Lebensgeschichte von Merhan Karimi Nassiri, der seit über 15 Jahren auf dem Pariser Charles de Gaulle Flughafen lebt, seinen ganz eigenen, amerikanisch-kitschigen Stempel auf.

Die Geschichte ist eben so unglaubwürdig, dass man einen guten Film draus machen kann. Oder soll ich besser sagen \"hätte machen können\"?
\"The Terminal\" ist leider sehr realitätsfern und deshalb einfach nur seichte Unterhaltung.

Wenn man davon absieht, dass Viktor Navorski Monate auf Gate 67 wohnt und ihm ständig der Flughafen-Direktor Dixon im Nacken hängt, läuft bei Viktor Navorski alles zu glatt. Er findet sich schnell mit seinem Schicksal ab, lernt die fremde Sprache schnell, findet Freunde, hat keine Probleme Geld für Essen aufzutreiben und geht später sogar einer gut bezahlten Arbeit nach.
Weiterhin gibt es mit Amelia einige sehr kitschige Momente, die einfach nicht zur Geschichte passen wollen - ein wenig mehr Sozialkritik hätte hier auch nicht geschadet.

Vermutlich will es sich Steven Spielberg aber mit keinem verscherzen und bleibt so dabei seine neuesten Produktionen etwas locker, leicht und seicht zu halten.

Würde der Film nicht auf der wahren Geschichte beruhen, dann würde ich gar nicht so viel kritisieren, denn losgelöst davon betrachtet, ist \"The Terminal\" sehr witzig und sehr unterhaltsam, was vor allem an dem hervorragenden Tom Hanks liegt. Seine Mimik und Ausdrucksweise lassen über viele Schwachstellen im Film hinwegsehen.
Auch einige witzige Regie-Einfälle wie die Anprobe verschiedener Anzüge vor einer Schaufensterscheibe, nehmen ein wenig meines Ärgers weg.

Alles in allem, finde ich trotzdem, dass \"The Terminal\" ein wenig lieblos produziert ist und man aus der Geschichte mehr hätte machen können. Trotzdem erkenne ich die schauspielerische Leistung von Tom Hanks und Stanley Tucci an und muss sagen, dass ich mich trotzdem während des Films amüsiert habe.

_Mein Fazit
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Solide Unterhaltung mit einer Spur zuviel Klischee und Kitsch. Kein must-see, aber für einen Video-Abend durchaus geeignet.

33 Bewertungen, 3 Kommentare

  • LittleGiant

    22.11.2004, 23:28 Uhr von LittleGiant
    Bewertung: sehr hilfreich

    bürgt (fast immer) für Qualität. Den Film werde ich mir so bald wie möglich mal ansehen.

  • melle7484

    31.10.2004, 09:32 Uhr von melle7484
    Bewertung: sehr hilfreich

    Fand den Super, sogar mit Liebesbeziehung und rührende Szenen. Cu, Melle

  • kleinvolli

    27.10.2004, 15:55 Uhr von kleinvolli
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dacht ich mir schon als die Werbung für den Film im Fernsehn lief.