Fach Englisch Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  durchschnittlich
  • Arbeitsaufwand:  niedrig
  • Prüfungsanforderungen:  hoch

Erfahrungsbericht von Jazzmin

Shakespeare & Co...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Meine Schulzeit liegt ja gott sei dank schon etwas zurück, so dass ich mit einem gewissen Abstand zurückblicken kann.

Wer gerade vor der Wahl seiner zukünftigen Leistungskurse in der Oberstufe steht, dem kann ich bei einem gewissen Interesse für Literatur, Geschichte und die englische Sprache nur empfehlen, Englisch als LK zu nehmen.

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Für mich stand schon seit der Mittelstufe lange fest, dass Englisch und Französisch meine LKs werden würden. Ich hätte es mir nicht vorstellen können, ein so lernintensives Fach wie Biologie als späteres Prüfungsfach zu wählen. Naturwissenschaften sind mir einfach nicht in die Wiege gelegt worden und nervenaufreibendes Lernen für’s Abi wollte ich mir ersparen.

Bei der Wahl eines Leistungskurses ist generell zu beachten, dass nicht nur das bloße Interesse für das Fach oder der nette Lehrer ausschlaggebend sein sollten. Spätestens bei der schriftlichen Abiturprüfung rächt sich so etwas. Um mit Erfolg und Spaß am Englisch LK teilzunehmen, sollten gute Sprachkenntnisse, wenn nicht sogar ein gewisses Sprachgefühl vorhanden sein. Des weiteren sollte man bereit sein, eine gewisse Anzahl von Lektüren durchzuarbeiten. Hier ist ein gewisser Grundwortschatz sehr hilfreich, sonst wird beim Lesen das ständige Nachschlagen von Vokabeln nach kurzer Zeit zur Spaßbremse. Das Interesse an geschichtlichen Zusammenhängen ist im LK Englisch zwar nicht maßgebend, aber trotzdem bleibt Geschichte nicht aus. Wie das im Klartext aussehen kann, werde ich Euch im folgenden schildern.

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Meine Englischlehrerin wählte meistens in Eigenregie die Themen aus, so dass auch bei der Wahl der Lektüre den Schülern nur wenig Mitspracherecht blieb. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein. Bei entsprechendem Engagement seitens der Schüler kann die Wahl der Lektüren entscheidend beeinflusst werden.

In der Regel wird in der Oberstufe mindestens ein Werk von Shakespeare gelesen. Warum unsere Lehrerin trotz unserer Vorschläge darauf verzichtete, ist mir bis heute ein Rätsel. An jeder anderen Schule kann man sich also auf eine Shakespeare-Lektüre einstellen, häufig gelesen sind meines Wissens Macbeth oder Romeo and Juliet.

Unsere Halbjahre standen unter verschiedenen Themen, z.B. Northern Ireland – Divided Country oder South Africa. Wie ich oben schon erwähnte, ist auch das Interesse für geschichtliche Zusammenhänge wichtig. Bei unserem ersten Thema Northern Ireland lasen wir duzende Kurztexte, die uns nach und nach Hintergrundwissen vermittelten, um den Konflikt zu verstehen. Das Buch „Cal“ veranschaulichte die Problematik.
Von Stunde zu Stunde mussten ca. 20 Seiten vorbereitet werden, die dann durch gezieltes Fragen unserer Lehrerin in der Klasse analysiert und zusammengefasst wurden. In der ersten Klausur des Halbjahres wurde dann nach gezielten Ereignissen gefragt und ein Text musste dazu eingeordnet werden. Geschichtlicher Hintergrund, Inhaltsangabe, Analyse und eigene Meinung sind also der übliche Aufbau von Klausuren.
Die Klausuren sind bei regelmäßiger Vorbereitung der Hausaufgaben und Mitarbeit locker zu meistern. Auf jeden Fall müssen auch nebenher noch ein wenig Vokabeln gepaukt werden, denn wie soll man sonst seine Stilnote heben? Die Note in der Klausur setzt sich aus dem Inhalt, des Fehlerquotienten und des Stils zusammen. Haut man eine Menge Grammatik- oder Wortfehler rein, so hat das schon beträchtliche Ausmaße auf die Gesamtnote. Hat man aber auch wirklich keine Ahnung von der Lektüre oder dem geschichtlichen Hintergrund, so kann man sich an einer Hand abzählen, wie die Benotung des Inhalts ausfällt. Natürlich gibt’s noch die Möglichkeit Lektürenhilfen zu benutzen. So kann man noch in letzter Minute was retten...

Die weitere Lektüren meiner Oberstufenzeit sind bunt gemischt:
+ George Orwell: 1984
+ Bernard Shaw: Pygmalion
+ Alan Paton: Cry the Beloved Country -Thema Südafrika
+ J.D. Salinger: The Catcher in the Rye
+ diverse Kurzgeschichten: C.P. Gilman: “The Yellow Wallpaper”,
Edgar Allan Poe: “The Tell-Tale Heart”

Vielleicht hilft Euch ja die kleine Auswahl, ein paar Vorschläge bei Euren Lehrern einzureichen.



Abitur
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Zuerst möchte ich Euch den Rat geben: Don’t panic!
Ich war selbst im Nachhinein überrascht, wie einfach doch die Abiklausur zu meistern war. Selbstverständlich habe ich in der Vorbereitungsphase nicht auf der faulen Haut gelegen, aber sagen wir mal so: Ich habe nicht wirklich geackert. Das hängt damit zusammen, dass ich mir rechtzeitig zwei dicke Ordner angelegt habe, in denen ich nach Halbjahren und Themen geordnet alle Klausuren, Mitschriften und hilfreiche Internetartikel zusammengestellt habe. Dann konnte ich entspannt alles durchlesen und auswendig lernen. Ansonsten habe ich nützliche Vokabeln und Ausdrücke gelernt, an meinen Grammatikfehlern gefeilt und viel BBC und CNN geschaut ;-) Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Lernaufwand für das Abitur in Englisch bei weitem nicht so groß ist wie in Biologie oder Geschichte (Schadenfroh denke ich jetzt an ein paar ehemalige Klassenkameraden...). Da ich noch Französisch als LK hatte, (ja, in Hessen haben wir nur zwei Lks) konnte ich mich noch in Ruhe meinem dritten Prüfungsfach widmen.



Fazit
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Englisch als Leistungskurs hat mir immer eine Menge Spaß gemacht und war auch mit Abstand mein Lieblingsfach.

Ich habe hier mal das Unterrichtskonzept meiner Lehrerin außen vor gelassen, denn das gehört nicht in diesen Bericht. Trotzdem sei gesagt, dass sich viel Mühe gegeben hat, uns mit Filmen, Zeitschriftenartikeln und schneller Rückgabe unserer Klausuren bei Laune zu halten.

Mit Interesse für Literatur, einem ‚good command’ der Englischen Sprache und ein wenig Fleiß kann der Englisch Leistungskurs einer der interessantesten Kurse in der Oberstufe werden. Quält man sich allerdings, die Pflichtlektüren zu lesen, oder seine mangelnden Sprachkenntnisse zu verbessern, macht es keinen Spaß und man ist woanders besser aufgehoben!

Wer sich überlegt, Englisch als Leistungskurs zu wählen, dem empfehle ich außerdem unbedingt bei einem Schüleraustausch, einer Sprachreise oder einem High-School Jahr in den USA teilzunehmen.



Danke für’s Lesen,
Jazzmin

15 Bewertungen, 2 Kommentare

  • anonym

    17.07.2002, 17:38 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mein Englisch-LK ist mir auch des liebste Fach *g* und "Macbeth" haben wir auch alle überlebt :-)

  • jowitka

    16.06.2002, 10:21 Uhr von jowitka
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ob ein Fach auch so viel Spaß macht, liegt es auch sehr oft am Lehrer und nicht am Fach selbst... Manche Lehrer können noch so ein tolles Fach ziemlich vermiesen...