Alice DSL Testbericht

Hätte ich nur annähernd geahnt, welches Desaster mit der HanseNet Telekommunikations GmbH auf mich zukommt – nie hätte ich einen Vertrag mit Alice, der angeblich schönsten Verbindung, geschlossen. Die bekannt gewordenen Datenschutzpannen der Deutschen Telekom und der Anruf eines wohl freien Mitarbeiters von Alice bewogen mich im Jahr 2009 den Anbieter zu wechseln. Mein Vertrag mit der Telekom lief noch bis Januar 2010 und Alice würde ab diesem Zeitpunkt übernehmen. Vier Monate vor der Übernahme zog ich in eine andere Wohnung. Den Umzug teilte ich Alice mit. In einer eMail und einem Brief wurde mir die Freischaltung für Januar 2010 für die neue Wohnung bestätigt.

Schön zu wissen, das sich eine Firma um die Belange ihrer Kunden kümmert. Was dann allerdings folgte, hat sich mittlerweile in einen Kleinkrieg ausgeweitet.

Am Tag der Freischaltung kam ich abends nach Hause und stellte fest, dass weder Telefon noch Internet funktionierte. Die Leitung war tot. Die nächsten drei Tage verbrachte ich mit Telefonaten. 25 bis 30 Gespräche mit ständig wechselnden Mitarbeitern, denen ich jedes mal die gleiche Geschichte erzählte. Zwar nahm die erste Mitarbeiterin den Fall auf, damit der nächste Mitarbeiter nicht nochmal fragen musste, worum es ging, der fand den Fall dann aber nicht und ich schilderte geduldig das Problem erneut. Nach drei Tagen und etlichen Mitarbeitern stellte sich dann heraus, dass die kaufmännische Abteilung meinen Umzug nicht an die Technik weitergeleitet hatte.

Sechs Wochen nach Vertragsbeginn kam dann ein Techniker und schloss die Leitung an. Leider stellte sich heraus, dass Alice ein defektes Modem geliefert hatte. Wieder folgten endlose, tagelange Gespräche mit der Hotline, widersprüchlichsten Ansagen verschiedenster Mitarbeiter, bis Alice schließlich ein Einsehen hatte und ebenfalls ein defektes Modem vermutete. Es dauerte weitere zwölf Wochen und vier Monate nach Vertragsbeginn konnte ich endlich die „Schönste Verbindung“ nutzen. Dafür hatte ich eine enorme Rechnung, in der Alice Gebühren für einen Umzugsauftrag berechnete. Um überhaupt erreichbar zu sein, wurden die Gespräche auf's Handy weitergeleitet. Auch diese Gespräche fanden sich in der Rechnung wieder. Für eine Flatrate ging das ganz schön ins Geld.

Es folgte ein Monat ungetrübten Internetvergnügens. Dann begann das Mahnbombardement. Die erste Mahnung landete in meinem Briefkasten und Alice teilte mir mit, ich könne das Schreiben als gegenstandslos betrachten, sollte die Zahlung bereits erfolgt sein. Ich betrachtete das Schreiben als gegenstandslos, da die Zahlung bereits erfolgt war. Leider stellte sich heraus, das es sich wieder nur um ein leeres Versprechen der „Schönsten Verbindung“ handelte. Alle zwei Wochen flattert über angeblich nicht bezahlte Rechnungen eine Mahnung herein. Ich schrieb also der HanseNet GmbH und dem eMail Support dieser obskuren Firma, ohne bislang eine vernünftige Antwort auf meine Fragen, bzw. zum Sachverhalt, zu erhalten.

Nun habe ich mit etlichen Firmen zu tun. Mit keiner dieser Firmen gibt es auch nur den Hauch von Ärger. Alles läuft wunderbar – nur nicht mit Alice. Es sollte nicht verwundern, dass die Besitzer dieses chaotischen Vereins ständig wechseln. Jedes Unternehmen, sei dies die spanische oder italienische Telefonica, ist wohl heilfroh, wenn sie Alice wieder abstoßen können, nachdem sie merken, welchen Missgriff sie beim Kauf getätigt haben. Dies dürfte bald auch auf den jetzigen Besitzer o2 zutreffen.