Im Netz der Spinne (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 05/2008
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Erfahrungsbericht von wildheart
Spannende, aber extrem abstruse Story
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Morgan Freeman spricht für sich allein schon dafür, dass Spannung angesagt ist. Und »Im Netz der Spinne« ist ein von Anfang bis Ende wirklich spannender Film. Allerdings was die Dialoge angeht, auch ein Durchschnittsfilm, und was die Story selbst betrifft ein eher abstruses Spektakel. Auch »Die purpurnen Flüsse« bieten eine Geschichte, die nicht sehr glaubwürdig ist. Aber in diesem französischen Film wird durch dramaturgische Elemente vieles aufgewogen.
Inhalt
Der Polizeipsychologe Dr. Cross (Morgan Freeman) soll die Entführung der kleinen Tochter eines Senators durch einen Lehrer an einer Prominenten-Schule aufklären. Behilflich dabei ist ihm die FBI-Polizistin Flannigan (Monica Potter). Der Entführer – ausstaffiert mit Maske und Bart – hatte die Entführung einige Jahre vorbereitet. Nicht Geld oder andere materielle Gründe veranlassen den Psychopathen Gary Soneji (Michael Wincott) dazu, die kleine Megan (Mika Boorem) in seinem Motorboot in eine Gummizelle zu sperren. Ausgerechnet Dr. Cross soll Soneji dazu verhelfen, in die (Kriminal-)Geschichte als größter und bester Entführer einzugehen. Und daher plant Soneji eine weitere Entführung, die des Sohnes des russischen Präsidenten ...
Doch plötzlich ist Megan vom Boot verschwunden. Dann taucht über Telefon eine Lösegeldforderung auf. Der Entführer verlangt die Übergabe von Diamanten im Wert von zehn Millionen Dollar. Cross wird stutzig. Und als Soneji dann bei ihm auftaucht, merkt Cross, dass der Psychopath von den Diamanten gar keine Ahnung hat. Es tauchen andere Personen auf, die die Entführung von Megan für eigene Zwecke nutzen wollen ...
Inszenierung
Ich liebe Kriminalfilme, in denen Profiler wie Dr. Cross Geschichten aufdecken, die zu Verbrechen geführt haben. Doch eine gewisse Logik müssen diese Geschichten schon haben. Das, was dem Zuschauer in diesem Film serviert wird, ist teilweise haarsträubend. Sonejis einzige Absicht soll es sein, in die Geschichte einzugehen und den Entführer des Lindbergh-Babys von der Spitze zu verdrängen. Dann wird noch erklärt, Soneji habe als Jugendlicher das Haus seiner Eltern angezündet, um diese zu ermorden. Dr. Cross erschießt Soneji, als dieser ihn und Flannigan bedroht. Die Psychologie bleibt durch diesen Tod auf der Strecke; ein anderer Handlungsstrang wird verfolgt, und es bleibt völlig im Dunkeln, was Soneji nun wirklich zur Tat veranlasst hat, sprich: was bei ihm »schief gelaufen« ist.
Im Zentrum stehen jetzt zwei andere Personen, die Sonejis dunkle Absichten angeblich enthüllt haben. Sie benutzen die Entführung, ja sie verhindern sie nicht, was sie gekonnt hätten, um an die Diamanten zu kommen. Es bleibt völlig offen, wie sie Soneji auf die Spur gekommen sind.
Und dann ist da noch die holprige Geschichte von der geplanten Entführung des Sohnes des russischen Präsidenten. Soneji schafft es, über Internet mit dem Sohn in Verbindung zu treten, um ihn zum Verlassen des russischen Botschaft zu bewegen und ihn dann zu entführen. Cross und Flannigan verhindern dies und verhindern eine internationale Krise.
In die Geschichte sind mir zu viele Ungereimtheiten, Äußerlichkeiten gepackt, die zwar für sich genommen durchaus Stoff für einen spannungsgeladenen Streifen abgegeben hätten, die aber eben nur oberflächlich abgehandelt werden; hier ein bisschen, da eine hingeworfene Idee. So jagt der Profiler durch die Geschichte wie ein Psychologe, dem irgendwelche Märchen(-fetzen) aufgebunden wurden, die er dann zu einem löchrigen Mosaik zusammenbauen muss, mit dem er selbst nicht zufrieden sein kann. Schade!
Und leider sind auch die Schauspieler nicht gerade in ihren besten Rollen zu sehen: Monica Potter bleibt ohne Tiefgang. Michael Wincott kann man den Psychopathen auch nicht so richtig abnehmen. Die FBI-Agenten wirken extrem hilflos und verwirrt. Und selbst Morgan Freeman scheint in den Film eher hineingedrängt worden zu sein, als dass er überzeugend eine Rolle übernommen hätte – ganz anders als etwa in »Under Suspicion«.
Fazit
Nicht gerade der Kriminalfilm des Jahres. Zwischen \"empfehlenswert\" oder nicht zu entscheiden, fiel mir schwer. Wer Spannung liebt, kann sich den Film trotzdem ansehen.
Im Netz der Spinne
USA 2001
Regie: Lee Tamahori
Darsteller: Morgan Freeman, Monica Potter, Michael Wincott, Michael Moriarty, Mika Boorem
© Ulrich Behrens 2002
(dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole)
Inhalt
Der Polizeipsychologe Dr. Cross (Morgan Freeman) soll die Entführung der kleinen Tochter eines Senators durch einen Lehrer an einer Prominenten-Schule aufklären. Behilflich dabei ist ihm die FBI-Polizistin Flannigan (Monica Potter). Der Entführer – ausstaffiert mit Maske und Bart – hatte die Entführung einige Jahre vorbereitet. Nicht Geld oder andere materielle Gründe veranlassen den Psychopathen Gary Soneji (Michael Wincott) dazu, die kleine Megan (Mika Boorem) in seinem Motorboot in eine Gummizelle zu sperren. Ausgerechnet Dr. Cross soll Soneji dazu verhelfen, in die (Kriminal-)Geschichte als größter und bester Entführer einzugehen. Und daher plant Soneji eine weitere Entführung, die des Sohnes des russischen Präsidenten ...
Doch plötzlich ist Megan vom Boot verschwunden. Dann taucht über Telefon eine Lösegeldforderung auf. Der Entführer verlangt die Übergabe von Diamanten im Wert von zehn Millionen Dollar. Cross wird stutzig. Und als Soneji dann bei ihm auftaucht, merkt Cross, dass der Psychopath von den Diamanten gar keine Ahnung hat. Es tauchen andere Personen auf, die die Entführung von Megan für eigene Zwecke nutzen wollen ...
Inszenierung
Ich liebe Kriminalfilme, in denen Profiler wie Dr. Cross Geschichten aufdecken, die zu Verbrechen geführt haben. Doch eine gewisse Logik müssen diese Geschichten schon haben. Das, was dem Zuschauer in diesem Film serviert wird, ist teilweise haarsträubend. Sonejis einzige Absicht soll es sein, in die Geschichte einzugehen und den Entführer des Lindbergh-Babys von der Spitze zu verdrängen. Dann wird noch erklärt, Soneji habe als Jugendlicher das Haus seiner Eltern angezündet, um diese zu ermorden. Dr. Cross erschießt Soneji, als dieser ihn und Flannigan bedroht. Die Psychologie bleibt durch diesen Tod auf der Strecke; ein anderer Handlungsstrang wird verfolgt, und es bleibt völlig im Dunkeln, was Soneji nun wirklich zur Tat veranlasst hat, sprich: was bei ihm »schief gelaufen« ist.
Im Zentrum stehen jetzt zwei andere Personen, die Sonejis dunkle Absichten angeblich enthüllt haben. Sie benutzen die Entführung, ja sie verhindern sie nicht, was sie gekonnt hätten, um an die Diamanten zu kommen. Es bleibt völlig offen, wie sie Soneji auf die Spur gekommen sind.
Und dann ist da noch die holprige Geschichte von der geplanten Entführung des Sohnes des russischen Präsidenten. Soneji schafft es, über Internet mit dem Sohn in Verbindung zu treten, um ihn zum Verlassen des russischen Botschaft zu bewegen und ihn dann zu entführen. Cross und Flannigan verhindern dies und verhindern eine internationale Krise.
In die Geschichte sind mir zu viele Ungereimtheiten, Äußerlichkeiten gepackt, die zwar für sich genommen durchaus Stoff für einen spannungsgeladenen Streifen abgegeben hätten, die aber eben nur oberflächlich abgehandelt werden; hier ein bisschen, da eine hingeworfene Idee. So jagt der Profiler durch die Geschichte wie ein Psychologe, dem irgendwelche Märchen(-fetzen) aufgebunden wurden, die er dann zu einem löchrigen Mosaik zusammenbauen muss, mit dem er selbst nicht zufrieden sein kann. Schade!
Und leider sind auch die Schauspieler nicht gerade in ihren besten Rollen zu sehen: Monica Potter bleibt ohne Tiefgang. Michael Wincott kann man den Psychopathen auch nicht so richtig abnehmen. Die FBI-Agenten wirken extrem hilflos und verwirrt. Und selbst Morgan Freeman scheint in den Film eher hineingedrängt worden zu sein, als dass er überzeugend eine Rolle übernommen hätte – ganz anders als etwa in »Under Suspicion«.
Fazit
Nicht gerade der Kriminalfilm des Jahres. Zwischen \"empfehlenswert\" oder nicht zu entscheiden, fiel mir schwer. Wer Spannung liebt, kann sich den Film trotzdem ansehen.
Im Netz der Spinne
USA 2001
Regie: Lee Tamahori
Darsteller: Morgan Freeman, Monica Potter, Michael Wincott, Michael Moriarty, Mika Boorem
© Ulrich Behrens 2002
(dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole)
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