Im Netz der Spinne (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von DuncanMcCloud

Verworren im Netz der Spinne

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Titel: Im Netz der Spinne (OT: Along came a spider)

Land: USA

Jahr: 2001 (Deutschland)

Regie: Lee Tamahori

Genre: Krimi / Thriller

Länge: 104 min

FSK: 16



Im Netz der Spinne, ein passender Titel für einen Thriller. Anders als bei anderen Thrillern mit identischer Thematik beginnt die Handlung unmittelbar – mit der Entführung der Senatorentochter Megan Rose (Mika Boorem) durch den gerissenen Lehrer Gary Soneji (Michael Wincott) – direkt unter den Augen des Secret Service, der die Kinder wichtiger politischer Persönlichkeiten in einer speziell abgesicherten Privatschule regelrecht "bewacht". Soneji hat dieses Verbrechen bereits zwei Jahre lang geplant, wie sich später herausstellt. Der Polizeipsychologe Alex Cross (Morgan Freeman) wird von Soneji telefonisch in den Fall verwickelt.

Cross rechnet entgegen der Einschätzung des FBI-Entmittlungsleiters nicht mit einer Lösegeldforderung, er schätzt Soneji als jemand ein, der mit seinem Verbrechen nur Aufmerksamkeit erregen will. Soneji beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem Psychologen, der sich zusammen mit Jezzie Flannigan (Monica Potter), der man als der zuständigen Secret Service-Agentin die Hauptschuld anlastet, auf die Suche nach dem Mädchen macht. Dabei verfolgen sie zunächst eine Spur, die Soneji bewusst gelegt hat, um die Ermittler auf seine Person aufmerksam zu machen und in die Geschichte einzugehen. Die Story gerät zu einem ausgeklügelten Puzzlespiel, doch obwohl Soneji nach einem perfekten Verbrechen strebt, scheint es so, als ob er dennoch gefasst werden wollte.

Bald erkennt Cross jedoch, dass Soneji noch ganz andere Pläne bereithält, denn Megans Vater ist nicht so bedeutend, als dass die Entführung länger im Gespräch bleiben würde. Beide überwachen also die russische Botschaft, denn der Sohn des russischen Präsidenten geht in die selbe Klasse.

Soneji hält derweil eine Polizeistreife an und beantwortet deren Frage mit 2 Schüssen aus seiner schallgedämpften Pistole. Die Gewaltdarstellung hier hebt sich von anderen Thrillern ab, und meiner Meinung nach rechtfertigt auch die Kaltblütigkeit, die Wincott hier zur Schau stellt, die FSK-Einstufung von 16 Jahren. Der Psychopath schafft es auch fast den Jungen zu betäuben, doch kann die zweite Entführung letztendlich doch verhindert werden.

Als Soneji feststellt, dass auch noch Megan aus ihrem Versteck verschwunden ist, dreht er völlig durch. Wenig später geht eine Lösegeldforderung beim FBI ein und eine perfekt inszenierte Lösegeldübergabe beginnt. Die Ereignisse überschlagen sich ....

Der Thriller zieht seine Spannung hauptsächlich aus der extrem straffen Handlung, in der sich fast im Minutentakt die Lage völlig verändert. Darüberhinaus muss ich auch die Sounduntermalung von Jerry Goldsmith lobend hervorheben. Sie ist in fast allen Fällen sehr passend und trägt nicht unerblich zur Atmosphäre bei.

Morgan Freeman ist in seiner Rolle als Polizei-Profiler der Glanzpunkt in einem sonst eher konfusen Storyverlauf. Einige Zusammenhänge werden leider auch am Ende nur unbefriedigend aufgeklärt. Es wird z.B. nicht klar, warum Soneji gerade Cross anruft, um ihn herauszufordern. Auch die späteren Wendungen im Film erschauen im Nachhinein nicht wirklich logisch und wirken konstruiert. Wäre der Film auf der anfänglichen Schiene weitergefahren, hätte der Film und auch die Story vielleicht mehr Tiefe bekommen ... und sicherlich auch eine bessere Bewertung.

Das Duell zwischen intelligentem Entführer ("Ich bin der Beweis, dass Intelligenz etwas Schreckliches ist!"), der eine Spur für den jagenden Psychologen legt, und auch die Zuschauer mitpuzzlen können, wäre bei weiterer Ausarbeitung sicher die bessere Wahl gewesen – auch wenn das Szenario schon einigermaßen überstrapaziert ist (z.B. in "Kopfgeld"), die schon fast hanebüchenen Wandlungen in der zweiten Hälfte des Film hätte es sicher noch um Längen geschlagen!

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