Kosmos Herr der Ringe - Basisspiel Testbericht

Kosmos-herr-der-ringe-basisspiel
ab 41,21
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  gering
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von starfax

Ist dieser Film genial?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Als absoluter Herr-der-Ringe-Fan, der das Buch inzwischen beinahe auswendig kennt und dem jedes einzelne Detail heilig ist, bin ich versucht zu sagen: Nein. Dieses Buch ist nicht verfilmbar.
Aber der australische Regisseur Peter Jackson hat es mit viel Mut, Geld und Durchsetzungsvermögen gewagt und dem muß man Respekt zollen. Also versuche ich möglichst objektiv zu bleiben und euch den Film so gut wie möglich näherzubringen.


DAS BUCH:

J.R.R.Tolkiens genialer Fantasy - Klassiker und eigentlich der Urtyp moderner Fantasy - Literatur steht in direkter Nachfolge der alten nordischen Heldensagen. Obwohl sein Hauptwerk, ist der Herr der Ringe nur ein Teil von Tolkiens zuammenhängendem erzählerischen Werk über Mittelerde.
Es ist quasi eingebettet in eine Unzahl von weiteren Sagen und Mythen und dem Leser, der tatsächlich beinahe wissenschaftlich herangehen müßte, wollte er sich einen vollständigen Überblick verschaffen, stellt sich eine bis ins kleinste ausgeformte Welt dar. Die Erzählungen erstrecken sich insgesamt über drei Zeitalter, von Beginn der Erschaffung Mittelerdes (siehe \"Das Silmarillion\") an.
Wer sich aber nur auf die unmittelbaren Zusammenhänge des \"Herrn der Ringe\" beschränken möchte, dem sei zur Lektüre auch \"Der kleine Hobbit\" (die Vorgeschichte - und eigentlich ein Kinderbuch, aber auch für Erwachsene lesenswert) empfohlen. Für weitere Aufschlüsse über Hintergründe des Geschehens gibt es noch die \"Anhänge\" des Herrn der Ringe und \"Nachrichten aus Mittelerde\", wenn denn beim Leser noch Bedarf besteht.

DIE GESCHICHTE:

Bereits im \"kleinen Hobbit\" fand Bilbo Beutlin auf seiner Reise \"hin und wieder zurück\" einen mysteriösen goldenen Ring, der unsichtbar machen kann.
Jetzt, viele Jahre nach seiner Rückkehr ins Auenland, findet er es anläßlich seines 111. Geburtstages an der Zeit, seine Reise noch einmal anzutreten. Auf Anraten seines Freundes, des Zauberers Gandalf, läßt er den Ring seinem Lieblingsneffen Frodo zurück.
Der weiß noch nicht, was damit auf ihn zukommt, denn eines Tages eröffnet ihm Gandalf, daß dieser Ring der \"Eine Ring\" ist, jenes sagenumwobene und lange Jahre verschollene Schmuckstück, das sich Sauron, der dunkle Herrscher anfertigte und mit dem er alle Völker beherrschen wollte, das ihm aber in einer gewaltigen Schlacht von einem Menschenfürsten vom Finger geschnitten wurde.
Sauron, der in dieser ganzen Zeit nichts von sich hören ließ, hat offenbar seine düstere Heimstatt im Lande Mordor wieder aufgebaut und forscht überall nach dem Ring.
Dazu hat er seine entsetzlichsten Diener, die neun schwarzen Reiter ausgesandt. Besonders die beiden Namen Beutlin und Auenland führen sie auf ihrer Suche.
Frodo ist in höchster Gefahr und muß das Auenland verlassen.
Zusammen mit seinem treuen Diener Sam und seinen Freunden Merry und Pipin macht er sich unter großen Gefahren auf nach Bruchtal.
Unterwegs trifft er auf Aragorn, einen Waldläufer, der mehr ist, als er zu sein scheint und auf die schwarzen Reiter, die ihn schwer verwunden.
Doch die vier Hobbits und Aragorn schaffen es nach Bruchtal, wo Vertreter der freien Völker zusammentreffen um zu befinden, was mit dem Ring zu geschehen hat.
Es wird beschlossen, den Ring zu zerstören. Allerdings ist das nur dort möglich, wo er einstmals geschmiedet wurde: In den Schicksalsklüften im Lande Mordor.
Schließlich werden neun Gefährten ausgewählt, die diese Aufgabe zu erfüllen haben: Neben den vier Hobbits sind das Aragorn, Gandalf, der Mensch Boromir, der Elbe Legolas und Gimli, der Zwerg.
Ab jetzt haben sie mit Naturgewalten, bösen Mächten, Verrat und ihren eigenen Wünschen zu kämpfen...

So weit die Geschichte, um nicht zuviel zu verraten.

DER FILM:

Ja, der Film. Wie viele andere habe auch ich lange darauf gewartet und saß am 19.12.umMitternacht im Kino.
Und ich war ein wenig enttäuscht.
Doch zunächst ein paar Fakten:
Regisseur Peter Jackson hat angeblich mehr als 600 Mio. Dollar dafür ausgegeben,nnerhalb von zwei Jahren in Neuseeland alle drei Teile des Mammutprojekts gleichzeitig zu drehen.
Dafür hat er durchaus gute Darsteller gefunden. Der Shakespeare - Darsteller Ian McKellen zB., der den Gandalf spielt, ist aus dem englischen \"RichardIII\" Film noch in Erinnerung. Liv Tyler, Elijah Wood und Cate Blanchett sind ebenfalls bekannte Namen.
Trotzdem - und das ist die Crux bei solchen Großprojekten - haben die Figuren kaum berührt. Der einzige Hobbit, der ein wenig Persönlichkeit ausstrahlt, ist Pippin. Sean Bean als Boromir ist wesentlich interessanter als die eigentlich wichtigere Figur Aragorn.
Cate Blanchett als Galadriel ist nur schön und kalt, hat aber nicht die Faszination, die von der Elbenfürstin ausgehen sollte (das ist allerdings nur für Tolkien- Fans interessant, glaube ich.).
Aber ich glaube, ich verfranse mich da gerade etwas.
Um zum Punkt zu kommen:
Auf Aussehen der Figuren wurde meiner Meinung nach mehr Wert gelegt, als auf das Spiel. Schade.
Die vielen kleinen und größeren Änderungen in der Geschichte (der Verräter Saruman bekommt eine etwas andere und größere Bedeutung) sind zwar sehr bedauerlich, aber wahrscheinlich für den filmnischen Erzählfluß wirklich unumgänglich - getrauert habe ich aber um den alten Wald und Tom Bombadill.
Ansonsten - und gerade für den nicht - Tolkien - erfahrenenen Kinogänger ist zu sagen:
Es gibt in diesem Film wirklich tolle Bilder, gewaltige Schlachten und gute Spezialeffekte.
Er dauert allerdings drei Stunden und ab der Hälfte etwa, beginnt man ein wenig das Interesse zu verlieren, was natürlich mit der Struktur der Geschichte zu tun hat:
Im Film wird ein Etappen ablaufen daraus, wo im Buch die Probleme der Figuren mit sich und untereinander im Vordergrund stehen. Damit meine ich, der Film muß sich angesichts der Fülle der Erzählung auf die Bilder und die physischen Abläufe beschränken. Damit fällt aber eine wichtige Hälfte des Romans weg: Gerade sie innige Verbundenheit Sams zu Frodo beispielsweise ist im Buch ein wesentliches Element und bestimmend für viele Handlungen. Im Film steht dafür natürlich wenig Platz zur Verfügung.

So. Und jetzt möchte ich, daß jeder, der neugierig ist, sich den Film ansieht. Er ist, glaube ich, NICHT genial, nicht einmal ein Meisterwerk, aber sicher ein Versuch. Obs besser geht, ist die Frage, aber die wird sich so bald nicht mehr stellen, glaube ich.


(Auch auf dooyoo/ciao veröffentlicht)

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