Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von prinzy1

Migs und Mogs - Eine Sience Fiction Geschichte

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Migs und Mogs



Ein kurzer Lebenslauf.

Migs und Mogs sind Venusianer und Zwillinge. Vor etwa 500 Jahren stand auf der Erde ein Atomkrieg bevor. Da sind die Urahnen dieser Menschen geflohn und landeten auf der Venus. In dieser Zeit haben sie sich den klimatischen Verhältnissen auf der Venus angepaßt. Es wurde sehr viel geforscht, unter anderem auch in der Gentechnik. So kam es, daß es mit der Zeit in der Hauptsache nur noch geklonte Menschen gab. Wie es sich jetzt herausstellte, wurden die Geklonten mit der Zeit sehr dumm und es stellten sich bei ihnen auch viele Krankheiten ein, die es schon lange nicht mehr gab. Da verkündete die Venusregierung, daß man versuchen wollte, alles wieder auf natürlichem Weg zu machen. Aber woer Männer und Frauen nehmen, da es auf der Venus nur noch die Geklonten gab. So entschloß man sich, sehr junge Ehepaare von der Erde zu rauben.

Etwa 5.000 Paare wurden geraubt. Nun hatte man vorerst genug Gebärmaschinen. Jedes Paar konnte es bis zu fünfundzwanzig Geburten bringen. Die Paare hatten weiter nichts zu tun, als dafür zu sorgen, daß genug Kinder geboren wurdn. Sie lebten in wunderschönen Häusern und hatten sehr veille Hilfskräfte. Das spielte sich alles in der Hauptstadt ab, „Venus-Stadt“ mit einer Einwohnerzahl von etwa vier Millionen.

Migs und Mogs zählten nun zu diesen Kindern. Man widmete sich ihnen mit der größten Aufmerksamkeit, und es wurde sogar von der Regeirung bestimmt, welchen beruflichen Werdegang sie einschlagen mußten. Bei den beiden hieß es, sie sollten Physiker werden. Sie hatten gerade ihre Schulzeit hinter sich gebracht, und ein Abiturzeugnis mit der Note 1,1 in der Dasche. In einem Monat sollten sie nun mit dem Studium anfangen. Da beide hochbegabt waren, würden sie es in einem Jahr schaffen. Nun hatten die beiden noch vier Wochen für sich, konnten Reisen unternehmen, und alles das machen, wozu sie gerade Lust hatten. Sie machten auch alles gemeinsam, da sie unzertrennlich waren.


Die Olympiade

Migs und Mogs saßen vor ihrem Elternhaus und lasen in der Tageszeitung, „Die Venustika“. Plötzlich sagte Migs: „Das wäre doch was für uns. Auf der Erde findet eine Winterolympiade statt. Das könnten wir uns doch einmal anschaun. Wir nehmen unser Fluggerät mit, damit wir überall schnell hinkommen.“ Sie waren auch gerade achtzehn geworden, also volljährig, und brauchten nicht mehr die Genehmigung der Eltrn.

Sie erzählten ihren Eltern was sie vorhatten, verabschiedeten sich und machten sich reisefertig. Das Fluggerät nahmen sie auch mit. Jeder hatte eins. Mit diesem Gerät konnten sie sich auch unsichtbar machen. Es fand seinen Platz in der Hosentasche. Sie liefen dann schnell zum Bahnhof, mußten allerdings eine Stunde warten, bis sie an die Reihe kamen, denn es herrschte vor dem Transmiter zur Erde reger Betrieb. Aber bald hatten sie es geschafft, drückten dann im Transmitter auf einen Knopf mit der Beschreibung „Salt Lake City“. So wurden sie auf die Erde gebeamt und waren innerhalb kürzeter Zeit an Ort und Stelle.

In dieser Erdenstadt war auf dem Bahnhof ein reges Kommen und Gehen. Migs und Mogs machten sich gleich unsichtbar und flogen mit ihrem Gerät zu den sogenannnten Sportkampfstätten.

Dort war alles weiß, man sagt, daß dieses Weiße Schnee sein soll. Auch war es sehr kalt. In einem Geschäft in der Nähe holten sie sich deshalb noch warme Kleidung. Keiner hat was gemerkt, denn sie waren ja unsichtbar. So warm eingepackt, kamen sie zu einer sogenannten Schanze, wo einige Menschen runterspringen sollten. Der am weitesten springt hat gewonnen.

Das Springen ging sofort los. Aber was war das, die Springer hatten Latten unter den Füßen. Migs sagte zu Mogs: „Schau dir das mal an, die haben ja Holzlatten unter den Füßen, das brauchen wir nicht, wir haben ja unser Fluggerät“: Darauf antwortete Mogs: „Diese Latten nent man Skier, und die brauchen sie, um länger in der Luft zu bleiben, das ist ein physikalischer Effkt. Das werden wir noch während des Studiums lernen.“ Die beiden ließen sich von der Begeisterung der Menschen anstecken. Sie erlebten auch noch die Siegerehrung.

Danach zogen sie sich von der Schanze zurück, denn mittlerweile hatten sie Hunger bekommen. Sie nahmen ihre Mahlzeit ein, in Form einer kleinen Tablette, die sich zu Hause eingesteckt hatten, denn auf der Venus wird nicht mehr gekocht, sondern jedes Essen wird maschinell hergestellt und alles in verschiedenen Geschmacksarten. Zum Trinken benötigt man nur Wasser und da gibt man dann auch eine Tabltte hinein, je nach Geschmack. Sie hatten sich nun gestärkt, und flogen dann, immer noch unsichtbar, zum Schlittenwettkampf.

Diese Schlitten sahen aber komisch aus. Auf den Bildern von den Eltern hatten sie dieses Gefährt in ganz anderer Erinnerung. Das war vielleicht lustig, wenn diese Schlitten in dem Eiskanal herunterfuren. Es waren viele Kurven da, in denen man leicht aus diesem Kanal rausgeworfen werden konnte. Aber diese Menschen konnten das, denn sie kamen unten alle heil an. Hatten wohl tüchtig geübt. Wer am schnellsten war, war dr Sieger. Bei der Siegerehrung wurden drei Medaillen vergeben. Der Sieger bekam eine goldene Medaille, der zweite eine Silberne und der Drittschnellste eine Bronsene.

Nun hatten sie noch ein bißchen Zeit und konnten sich noch einen Wettkampf ansehen. Sie flogen zu einem riesengroßen Haus, denn dort sollte der Eisschnellauf stattfinden. Es gab verschiedene lange Strecken, von 500 bis 5.000 Meter. Dort wurden auch die ersten drei, die am schnellsten waren, mit den Medaillen geehrt. Was hatten die aber für Geräte unter den Füßen. Die Zwillinge hörten nur, daß die Zuschauer was von Schlittschuhen erzählten. Aber wie die Menschen dort mit liefen, das war der reinste Wahnsinn, so schnell. Und das alles ohne Fluggerät.

Damit sie den Transmtter noch erreichen konnten, mußten sie sich von den Wettkämpfen verabschieden. Sie flgen noch schnell zu dem Geschäft, wo sie die warmen Sachen her hatten, hängten oder legten sie wieder an Ort und Stelle, und flogen anschließend schnell zum Erdbahnhof und waren dann in kürzester Zeit wieder in „Venus-Stadt“.

Migs und Mogs hat es so gut gefallen, daß sie beschlossen, in den nächsten Tagen noch einmal diese Wettkämpfe zu besuchen.


Ein Stadtbummel

Für die nächste Reise zur Olympiade brauchten Migs und Mogs unbedingt warme Kleidung. Also beschlossen die beiden einen Bummel durch Venus-Stadt für den nächsten Tag. Nach dem Abendbrot begaben sie sich zur Ruhe, um am anderen Tag ausgeruht zu sein. Am anderen Morgen ging es gleich los. An der nächsten Straßenecke bestiegen sie gleich ein Laufband, welches sie in das Verkaufszentrum bringen würde, und es schien ein schöner und sonniger Tag zu werden.

Hier am Stadtrand sah man viele schöne Hausgärten, mitten drin die Häuser, je nach Bedarf der Familien, große oder kleine. Man könnte fast sagen, man wäre in einer deutschen Stadt. Die Nachkommen der Auswanderer haben auch auf der Venus so weiter gemacht, wie sie es von ihren Ahnen gelernt hatten. Als Gartenarbeiter sah man sofort die Geklonten, weil alle ein Kennzeichen an sich hatten, und zwar an der rechten Wange sah man ein großes K, welches dort eingebrannt war. Gleich nach der Geburt dieser Geklonten wurde das Einbrennen in einer Klinik vorgenommen. So konnte man gleich die Natürlich- Geborenen erkennen, denn sie hatten kein Brandzeichen.

In den Straßen glänzte alles vor Sauberkeit, das wurde in der Nacht von den geklonten Straßenarbeitern gemacht. Die Geklonten konnten nur noch die Arbeiten verrichten, bei denen man nicht viel Intelligenz haben mußte. Jede Familie hatte eine oder mehrere geklonte Hilfskräfte für den Haushalt, zur Wohnungsreinigung und zur Gartenarbeit. Das Arbeitsgebiet der Eltern von den Zwillingen war die Forschung. Sie konnten dieser Arbeit nachgehen, weil sie elf Angestellte hatten, und somit brauchten sie sich nicht um den Haushalt und die neunzehn Kinder kümmern. Die Ehefrau war mal wieder schwanger. Festgestellt wurde, daß sie diesmal Drillinge zur Welt bringen würde. Die Frauen konnten bis zum letzten Tag vor der Geburt arbeiten, da sie auch während der Arbeitszeit unter ärztlicher Kontrolle standen.

Migs und Mogs waren schon bald im Zentrum angelangt. Sie gingen in das größte Kaufhaus, denn sie wußten, daß man dort warme Kleidung bekommen konnte. Wie erstaunt waren sie als sie erkannten, daß die Kleidung genau so modisch war wie auf der Erde. Auch konnten sie alles bezahlen, denn auf der Chipkarte war noch genügend Platz für diese Kleidung. Auf der Venus gibt es kein Geld, dafür hat jede Person eine Chipkarte, wo alles erfaßt wird, was diejenige Person für sich erwirbt. Das wird dann alles in dem Innenministerium genau geprüft. Dieses gilt aber nicht für die Geklonten, die bekommen von den Menschen dann die Kleidung zum Auftragen.

Nach dem Einkauf gingen die Zwillinge nicht in ein Restaurant, denn sie hatten ja ihre Tabletten mit. Anschließend gingen sie in ein ganz altertümliches Kino. Dort wurden Filme von der Erde gezeigt. Es stand ein Film von Pat und Patachon aus den ganz frühen Filmjahren auf dem Programm. Nach dem Kinobesuch, bei dem sie sehr viel gelacht hatten, besuchten sie noch ein Fußballspiel, welches hier in Venus-Stadt ein großes Ereignis war. Es waren zwei Mannschaften von der Erde, die direkt nur zu diesem Spiel hierher gereist waren. Aber was war das für ein komisches Ballspiel: auf jeder Seite elf Spieler, die alle hinter dem Ball herliefen, und wenn der Ball in ein Tornetz geschossen wurde, dann schrien alle „Tor“. Wer von den beiden Mannschaften die meisten Tore hatte, der war der Sieger. Pünktlich zur Dämmerung waren die beiden wieder bei ihren Eltern und Geschwister.


Der zweite Erdenbesuch zur Olympiade.

Drei Tage später ging es wieder zur Olympiade auf den bekannten Weg. Sie hatten schon die warme Kleidung angezogen, und so sah man keinen Unterschied zu den Erdenmenschen. Sie machten sich gleich, nachdem sie angekommen waren, auf dem Weg zum Eiskanal. Heute sollte nun die Bobkonkurrenz stattfinden. Sie bekamen einen günstigen Platz beim Zieleinlauf, auch deshalb, weil sie sich unsichtbar gemacht hatten.

Da kam auch schon ein Bob ins Ziel. Es saßen vier Menschen drin, die sich ganz klein machen mußten, denn der Platz in diesem Gefährt war wahrscheinlich nur für eine Person gedacht, genau so wie beim Autorennen, auf der Erde nennt man es „Formel 1“. Die Ähnlichkeit der Bobs mit diesen „Formel 1 - Wagen“ war schon sehr groß. Die Zwillinge hatten solch ein Rennen schon mal im Kino gesehen. Jeder Bob mußte viermal herunterfahren. Diese Bobs hatten keinen Motor. Die Zeiten wurden zusammengezählt, und wer die wenigste Zeit hatte, der war der Sieger. Migs und Mogs waren sehr erstaunt darüber, daß in den vielen Bobs nur Männer saßen. Sie fragten sich deshalb: „Gibt es auf der Erde keine Gleichberechtigung?“

Nach dieser Disziplin ging es dann weiter zum Biathlon. Dort standen auch an der Strecke viele Menschen. Die Sportler hatten auf dem Rücken ein komisches Ding hängen. Die Zwillinge hörten es solle ein Gewehr sein. Aber worauf wollten sie schießen? Oder trugen sie es nur, damit der Lauf erschwert sein sollte. Wir warteten ab, sahen schon den ersten Läufer, und flogen mit. Bald erreichten wir einen großen Platz. Da lagen sehr viele grüne Matten. Der Läufer nahm das Gewehr ab, legte sich auf die Matte auf den Bauch und fing mit dem Schießen an. Aber worauf wurde geschossen? Da sahen sie es. In etwa fünfzig Meter Entfernung sahen sie kleine schwarze Punkte und die mußten getroffen werden. Wenn alle Punkte getroffen waren, liefen die Sportler weiter, wieder mit mit den Holzleisten (Skier) unter den Füßen. Wer am schnellsten im Ziel ankam, der hatte gewonnen. Wer beim Schießen nicht alle schwarzen Punkte getroffen hatte, bekam zusätzlich zur gelaufenen Zeit, für einen Fehlschuß, eine Minute hinzu gerechnet. Aber das konnten die guten Läufer schnell wieder ausgleichen.

Dann war es bald an der Zeit zum Eistanz zu fliegen. Migs und Mogs waren kaum da, da fingen die Tänzer schon an. Die beiden dachten, die Tänzer würden mit dem Eis in den Händen tanzen. Aber dem war nicht so. Sie tanzten auf dem Eis und hatten unter den Füßen die sogenannten Schlittschuhe angebracht. Auch tanzten sie paarweise. Die Frauen waren alle klein und sehr zart, etwas später kamen die Brüder dahinter, weshalb. Es wurde immer nach Musik getanzt. Was die Paare zeigten war einfach toll. Auch die sogenannten Hebefiguren, der Mann mußte im Tanzen die Frau hochheben (deshalb die kleinen und zarten Frauen). Auch die verschiedenen Sprünge waren Klasse. An einer Seite saßen die Wertungsrichter und bewerteten nach jedem Tanz die Leistung der Paare. Die beste Note war 6,0. So wurde dann der Sieger ermittelt. Migs und Mogs fanden alles ausgezeichnet, aber leider war der schöne Tag vorbei, und sie mußten sich beeilen um den letzten Beamvorgang im Transmitter zu erreichen.


Erkundung der Venus

Nun waren Migs und Mogs wieder zu Hause. Den nächsten Tag verbrachten sie mit Lesen und beratschlagten, was sie in der letzten Urlaubszeit, etwa vierzehn Tage, unternehmen könnten. Sie kamen zu dem Schluß, daß sie die Zeit dazu benutzen könnten, die Venus zu erkunden. Sie wollten auch nicht jeden Abend in die Venus-Stadt zurückkehren, denn sie konnten auch in dem Flugzeug übernachten. Das Nötigste an Zeug wurde mitgenommen, dann die Nahrungsmittel-Tabletten und genügend Wasser zum Trinken. Die Brüder hatten alles gründlich vorbereitet.

Am nächsten Morgen, ein kurzer Abschied, und schon ging es los. Sie benutzten die Rollwege, denn Autos gab es nicht, bis hin zum Flughafen. Dort standen sehr viele Flugzeuge in allen Größen, denn die Familien auf diesem Planeten waren ja alle verschieden groß. Die Zwillinge hatten vor kurzem ihren Flugzeugführerschein gemacht und durften ein Flugzeug führen. Es ging dann alles sehr schnell. Bald waren sie in der Luft, aber nicht so hoch, denn sie wollten auch die Landschaft genießen. Zuerst flogen sie zum Norden, über sich hatten sie Hochnebel und es war ziemlich dunkel, nicht so hell wie in der Venus-Stadt, denn dort standen über der Stadt einige künstliche Sonnen. Sie sahen eine Urlandschaft, ein ganz dichtes Grün. Ob da auch Tiere drin waren, konnten sie von oben nicht sehen.

Bald konnten die Brüder eine Ortschaft erkennen und sie beschlossen dort eine Pause einzulegen. Sie gingen durch das Dorf. Überall in den Häusern sahen sie Licht. Auch konnten sie dort Menschen erblicken, die, sowie es aussah, ihre Freizeit dort verbrachten. Am Ende der Straße sahen sie ein sehr großes Gebäude, in dem wohl gearbeitet wurde, denn es war alles hell erleuchtet. „Wollen wir versuchen hereinzukommen?“ fragte Migs und Mogs entgegnete: „Das ist eine gute Idee. Also los.“

Sie fanden eine Tür, die sogar offen stand, gingen hinein und befanden sich auf einem langen Gang. Rechts und links waren viele Türen. Da sie sehr neugierig waren, öffneten sie eine Tür und gingen in den Raum hinein. Dort befanden sich sehr viele unbekannte Geräte und an den Wänden viele Monitore. Was sie dort sahen waren unbekannte Schriften und Zeichnungen. Während sie da noch so standen betrat ein Mann den Raum. „Was machen sie hier? Wie sind sie herein gekommen?“ fragte der Mann. „ Wir sind durch die Tür herein gekommen und haben uns nur ein bißchen umgesehen. Hier ist alles so fremd für uns,“ erwiderte Migs. Er fragte dann auch noch: „Was ist das hier? Was bedeutet das alles?“ Der Mann sagte darauf: „Kommen sie bitte in mein Zimmer. Dann werde ich ihnen das Nötigste erklären.“

In seinem Zimmer angekommen wurden die beiden aufgefordert sich zu setzen. Danach fing der Mann an zu erzählen: „Ihr kennt ja unsere Geschichte auf der Venus. Die Menschen waren noch nicht lange auf diesem Planeten, da entdeckten sie dieses Gebäude. Da wußten unsere Ahnen, daß vor ihnen hier schon Lebewesen gewesen waren. Diese hatten eine sehr hohe Entwicklung, da wir bis heute noch nicht alles, was sie hinterlassen haben, entziffern konnten. Ich bin hier der Chefingenieur. Was wir wissen, ist das, daß wir mittlerweile die beiden Transmitter aufstellen konnten und wissen, wie diese funktionieren. Auch können wir mit den Maschinen die Elektrizität für unser Dorf herstellen. Aber an dem anderen wird noch geforscht. Hier im Dorf wohnen, bis auf einigen Ausnahmen, auch die Forscher.“

Migs und Mogs waren sehr erstaunt, daß so etwas auf der Venus entdeckt worden war. Im weiteren Gespräch erzählten die Brüder, was sie in der nahen Zukunft machen wollten. Der Chefingenieur nahm ihnen den Eid ab, nichts von dieser Anlage zu erzählen. Danach verabschiedeten sich die Zwillinge und flogen mit ihrem Flugzeug weiter. Die Flugphase lief dann ohne weitere Vorkommnisse ab.

Bald wurden die beiden müde und landeten auf einer weiten Ebene. Sie stiegen aus und untersuchten die nächste Umgebung: fanden aber nur Gras, kleine Bäume und keine Tiere. Dann gingen sie daran ihre Sitze im Flugzeug zu Liegebetten zu machen, und legten sich dann bald schlafen.


Das Studium

Am anderen Morgen waren die Zwillinge schon früh wach. Sie nahmen gleich ihre Nahrungstabletten ein und anschließend, um den Durst zu löschen, tranken sie sehr viel Wasser, welches sie nach ihrem Geschmack aufgebessert hatten. Dann unterhielten sie sich noch lange über die Geschehnisse vom vorherigen Tag. Plötzlich sagte Migs: „Wie wäre es, wenn wir diese Reise abbrechen , zurück nach Hause fliegen, und die Bibliotheken durchstöbern. Vielleicht finden wir etwas, was auf dieses Gebäude hinweist.“ Mogs war einverstanden, und so waren sie bald wieder in Venus-Stadt. Verließen den Flugplatz und waren schnell wieder bei ihrer Familie. Schwer fiel es ihnen schon, nichts von ihrem Erlebnis zu erzählen. Danach, in den letzten Tagen ihrer Ferien, ging es nun jeden Tag in die Bibliothek. So viel sie auch suchten: nirgends konnten sie einen Hinweis auf dieses Dorf finden. So kam der erste Tag ihrer Studienzeit heran. Sie hatten jeden Tag sehr früh zu erscheinen. Fünf Tage in der Woche Vorlesungen und jeden Samstag eine Prüfung über die Daten, die sie in der Woche gelernt hatten. Da es in dem Jahr für sie keine Ferienzeit gab, hatten sie somit zweiundfünfzig Prüfungen vor sich.

Am nächsten Tag, frühmorgens, trafen sich die Physik-Studenten und Studentinnen alle in dem dafür vorgesehenen Raum in der Universität. Es waren genau zehn Personen, unter anderem noch ein Zwillingspaar, Mädchen, genannt Tram und Trum. Bald kam dann auch der Professor. Aber wie waren Migs und Mogs erstaunt, daß sie in ihm den Chef-Ingenieur aus dem Dorf wieder erkannten. Den Studenten wurde nun erst gesagt, daß sie sich jeden Tag um acht Uhr auf dem Flugplatz einzufinden hätten. Heute flogen sie mit ihren Geräten, vorneweg der Professor, zum Flughafen. Dort bestiegen sie ein Flugzeug in dem alle Platz hatten. Wo es nun hinging wußten sie nicht, auch nicht was dieses alles bedeuten sollte. In dem Flugzeug, Transporter, gab es keine Fenster, und somit konnten sie auch nichts sehen, und nicht beobachten wo es hinging. Nach der Landung stiegen sie sofort aus, und was sahen die Brüder da: das große Gebäude, in dem sie vor etwa vierzehn Tagen den Chef-Ingenieur kennengelernt hatten. Sie betraten das Gebäude durch eine andere Tür und gingen dann den langen Gang mit den vielen Türen entlang bis sie zu einem Aufzug kamen. Dort gingen sie hinein. Dann ging es im rasenden Tempo abwärts, wie viele Etagen es waren, konnten sie bei dieser Schnelligkeit nicht feststellen. Nach kurzer Zeit verließen sie den Aufzug. Wieder ein langer Gang mit vielen Türen. Der Professor mußte sich gut auskennen, denn er öffnete alsbald eine Tür und alle betraten den Raum. Ein Erstaunen, man hätte meinen können, es wäre ein Raum in dem Friseure arbeiten würden, denn überall waren Hauben angebracht.

Sie mußten sich alle hinsetzen und der Professor fing an zu reden: „Ab heute, für ein ganzes Jahr, müssen sie sechs Tage hintereinander hier erscheinen. Den siebten Tag haben sie frei. Jede Freizeit können sie in ihrer Familie oder mit Bekannten und Verwandten verbringen. Ihre Pflicht ist es, nichts von ihrem Studium zu erzählen, auch nicht von diesem Ort. Falls uns in dieser Hinsicht etwas bekannt wird, werden sie sofort vom Studium ausgeschlossen. Und jetzt möchte ich gerne ihre Fluggeräte haben, dafür bekommen sie jetzt ein anderes. Hier zeige ich ihnen das neue Gerät. Es hat außer den beiden ihnen bekannten Knöpfen noch einen roten Knopf. Im Fall einer Bedrohung drücken sie auf diesen roten Knopf. Dann kann niemand ihnen was anhaben, denn dieser Knopf bedeutet, daß sie durch den Druck einen Schutzschirm um sich aufgebaut haben. - Erst mal so viel. Jetzt wollen wir mit dem Studium anfangen!"

Nun mußte jeder unter einer Haube Platz nehmen, und bekam sie übergestülpt, aber vorher wurde noch gesagt, es wäre eine „Erschhaube“, die das Wissen in ihr Gehirn übertragen würde. Migs und Mogs hatten bald heraus, daß sie ihren Sitz auf Knopfdruck in einen Liegesitz verändern konnten. Sie ließen es so und waren bald eingeschlafen. Nach einiger Zeit wurden sie geweckt, schauten zur Uhr, es war siebzehn Uhr. Auch der Professor war da. Er sagte: „Für heute ist es genug, sie können nach Hause gehen.“ Der Rückflug ging schnell und bald waren sie daheim angelangt.

Die Brüder hatten allerdings ein schlechtes Gewissen weil sie geschlafen und, wie sie meinten, nichts gelernt hätten. Die nächsten Tage verliefen genau so. Am Samstag sollte nun die erste Prüfung sein. Die zehn Studenten und Studentinnen versammelten sich in dem Haubenraum. Der Professor kam. Er sagte nur: „Bimballasim!“ Plötzlich bemerkten alle, daß in ihrem Kopf schon viel mehr drin war, und sie alle gestellten Fragen beantworten konnten.

So ging es nun ein ganzes Jahr bis zur Endprüfung. An dem Tag mußten sie sich vor einem Computer setzen, in dem schon alle Fragen drin waren. Für alle Antworten benötigten sie etwa sieben Stunden. Zwei Tage nach dieser Prüfung mußten alle erscheinen. Es wurde ihnen gesagt, daß sie alle die Prüfung bestanden hätten und jetzt Diplom-Ingenieure seien. Sie bekamen auch noch die Diplome ausgehändigt. Das war das Studienjahr.


Die weitere Ausbildung und eine Preisverleihung

Nun hatten Migs und Mogs ihre Diplome und durften sich Dipl.Ing. nennen. Aber welches Fachgebiet wollten sie einschlagen. Nach einer langen Diskussion waren sie sich einig. Beide wollten das Fachgebiet Raumfahrt einschlagen. Sie meldeten sich also sehr schnell bei der Universität an, und wurden sofort angenommen. Den Urlaub verbrachten sie gemeinsam mit ihrer Familie, die sich in der Zwischenzeit um drei Personen vergrößert hatte, und in der Venus-Stadt.

Diese Fachausbildung fing nach einer Urlaubszeit von vier Wochen an, und sollte ein halbes Jahr dauern. Am ersten Ausbildungstag fanden sie sich wieder in der Universität ein, und warteten auf den Professor. Man hatte den Brüdern vorher nicht gesagt, welcher Professor die Ausbildung leiten würde. Der Professor betrat den Raum. Die Zwillinge fielen fast vom Stuhl, denn es war ihr Vater. Die Eltern hatten ihnen nie erzählt, wo sie arbeiteten, es hieß immer nur: wir arbeiten in der Forschung. Hier war es nun etwas ganz anderes, vom eigenen Vater unterrichtet zu werden. Die Prozedur, die nun folgte, war die gleiche wie am Anfang des Studiums. Auch ging es wieder zum Dorf mit dem großen Gebäude.

Bald saßen sie wieder unter der „Ersch-Haube“. Insgesamt waren sie wieder zehn Personen, die diese Ausbildung genossen. Nach einem halben Jahr hatten dann alle Kursteilnehmer die Prüfung bestanden. Wie sollte es auch anders sein. Anschließend ein kleiner Urlaub von vierzehn Tagen.

Gleich am ersten Ferientag erhielten die Zwillinge eine Einladung von der Universität zu einer Preisverleihung. Auch die Eltern bekamen diese Einladung. Vorher hatten sie noch eine Zusage zum Arbeitsantritt bei einer Firma, die sich mit der Raumfahrt beschäftigt. Am Tag der Preisverleihung gingen Migs und Mogs mit ihren Eltern zur Universität. Dort angekommen, sahen sie, daß dort ein ganz illustrer Kreis versammelt war, Präsidenten, Direktoren und noch viele mehr. Auch der Venus-Präsident war anwesend, außerdem noch ein Finanzminister von der Erde.

Als erster trat der Venus-Präsident an das Rednerpult. Er begrüßte die Anwesenden und trug dann unter anderem vor: „Wir sind jetzt soweit, daß wir mit der Erde Handel treiben können. Dazu benötigen wir unbedingt Geld. Folgendes haben meine Minister und ich nun beschlossen: Die Währungseinführung muß spätestens in einem Jahr abgeschlossen sein. Dazu gehören Geldscheine und Münzen. Mit der Prägung der Münzen können wir in vierzehn Tagen anfangen und ebenso mit dem Drucken der Geldscheine. Den Gegenwert in Gold haben wir auch im Land. Das Gold muß abgebaut werden und dann zu Barren verarbeitet (gegossen) werden. Diese Barren werden dann untervenusisch und diebstahlsicher eingelagert. Jeder Mensch auf der Venus bekommt am Anfang eine bestimmte Summe von dem Geld ausgehändigt. Der Termin wird noch bekannt gegeben. Wir haben festgelegt, daß unsere neue Währung dem Euro auf der Erde entspricht, und sie soll Venar heißen. Also ein Venar ist gleich ein Euro.

Nun zurück zum Gold. Sie haben sicherlich schon vom Goldberg gehört, den wir auf der Venus haben. Es ist reines Gold. Der Berg muß zum Teil abgetragen werden. Die körperliche Arbeit müssen die Geklonten machen, während die Menschen die Logistik und alles weitere erledigen müssen. Jeder, der hier auf der Venus arbeitet, bekommt Ende des Monats ein sogenanntes Gehalt. Wie wir es allerdings mit den Geklonten machen, das wird noch beraten. Ab dem Zeitpunkt, wo alle ihr Geld haben, kann keiner mehr seine Chipkarte benutzen.

Morgen fangen wir mit dem Bau eines kleinen Dorfes am Goldberg an, damit die Angestellten und Arbeiter, die dort tätig werden, eine Unterkunft haben. Alle Anwesenden bekommen in den nächsten Tagen den Bescheid zu welcher Arbeit sie eingeteilt werden. Die Geklonten werden, soweit machbar, von ihrer Arbeitsstelle für die Arbeit am Goldberg abgezogen. Soviel erstmals zur Geldeinführung!

Nun freue ich mich auf die Preisverleihung. Der Lebon-Preis für Physik, den wir heute an einer Forscherin und einem Forscher, ein Ehepaar, vergeben, bekommen ihn beide für ihre Raumfahrtforschungen. Sie haben sich mit der Lichtgeschwindigkeit befaßt, und sind jetzt soweit, daß man dieses Gerät in ein Raumfahrzeug einbauen kann. Das bedeutet hundertfache Lichtgeschwindigkeit. Die erste Fahrt mit diesem Raumer geht dann zum Andromeda-Nebel. Die Fahr- oder Flugzeit dauert nach den Berechnungen der beiden Forscher etwa vierzehn Tage. In diesem Raumer werden etwa drei- bis vierhundert ausgesuchte Personen mitfahren.

Die beiden Forscher sind das Ehepaar Krumgobel. Bitte kommen sie zu mir, damit ich ihnen den Preis überreichen kann. Dieser Preis beinhaltet auch die Übergabe von zehn Millionen Venar, die für die weiteren Forschungen benötigt werden.“ Danach folgte die Preisverleihung.

Migs und Mogs waren aus dem Häuschen, denn das Ehepaar Krumgobel waren ihre Eltern. Nun herrschte in dem Saal ein Durcheinander. Plötzlich eine Stimme: „Das Büfett ist eröffnet!“ Die beiden Brüder liefen sofort dahin, um zu sehen, was dort an Leckereien angeboten wurde. Was sie dort sahen, kannten sie überhaupt nicht. Sie nahmen sich von jedem Gericht nur sehr wenig, waren aber auch davon schon satt. Ihnen hat alles ausgezeichnet geschmeckt. Später erfuhren sie, daß alles von einer Erdenfirma geliefert war.

In den nächsten Tagen diskutierten die beiden viel über die Währungseinführung und die Lebon-Preiverleihung. Auch die Venustika brachte einen Vier-Seiten-Artikel.


Der Goldberg

Die Tageszeitungen berichteten nun täglich über die neue Währung. Die Bevölkerung nahm alles gelassen auf. In einem von den nächsten Tagen bekamen Migs und Mogs den Bescheid, daß sie sich in einer Woche auf dem Flughafen melden sollten. Gleich meldeten sie sich bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber. Der wußte schon Bescheid, und die Brüder erhielten die Zusage, daß ihnen die Arbeitsplätze erhalten blieben. Nach sieben Tagen meldeten sie sich auf dem Flugplatz. Sie fragten sich wohin es wohl gehen würde. Ein Flugzeug stand schon bereit. Die Zwillinge stiegen ein. Es waren sehr viele Menschen, die in diesem Flugzeug saßen, sogar die Geklonten flogen mit. Migs und Mogs ahnten, wohin es wohl gehen könnte. Im Flugzeug bekamen alle eine Brille ausgehändigt, die sie sofort bei der Ankunft aufsetzen sollten. Das Flugzeug, mit dem sie flogen, war ein Überschallflugzeug, und so waren sie bald an Ort und Stelle. Sie stiegen sofort aus und setzten die Brille auf. Alle versammelten sich auf einen großen freien Platz. Da kam doch jemand. Es war der Vater von Migs und Mogs. Er fing gleich an zu sprechen: „Dort hinten, ihr könnt es sehen, ist ein fünfhundert Meter hoher Berg. Es ist der Goldberg, der noch grau aussieht. Er ist mit einer Plane zugedeckt worden, denn jeder, der sich diesen Berg ohne die Schutzbrille ansehen würde, wird blind. Auch die kleinen Häuschen, dort hinten, haben deshalb keine Fenster. Gleich wird ihnen von einem Angestellten des Innenministeriums ihre Arbeit zugewiesen. Ich wünsche allen ein gutes Gelingen!“

Da kam auch schon ein älterer Herr, der wahrscheinlich schon im Ruhestand war, mit einer Menge Papier in den Händen. Migs und Mogs wurden als Aufseher beim Goldabbau eingeteilt. Zuerst wurden sie zu ihrer Unterkunft geführt, damit sie ihr Gepäck dort unterbringen konnten. Danach ging es sofort an die Arbeit

Sie gingen nach draußen und sahen sofort, daß die Plane von dem Berg abgezogen war. Ihnen konnte nichts passieren, denn sie hatten ja ihre Schutzbrille auf. Es waren dort schon viele Geklonte am arbeiten, und zwar immer zu zwei. Der eine war mit Hammer und Meißel am arbeiten, während der andere so eine Art Staubsauger bediente. Mit diesem Gerät wurde der Goldstaub aufgefangen, denn dieser Staub war zu gefährlich für alle Lebewesen, wenn er sich auf den Venusboden niederlegen würde. Zuerst wurde in dem Berg so eine Art Treppe geschlagen, damit die Arbeiter nach oben kommen konnten, um von dort mit der Abtragung anzufangen. Aber auch das kleinste Stückchen Gold wurde aufgesammelt. Sprengungen am Berg waren nicht erlaubt, es wäre zu gefährlich gewesen. Die Zwillinge waren dazu eingeteilt, um aufzupassen, daß die vielen Loren, die bereit standen, richtig gefüllt wurden. Wenn eine Lore voll war, dann mußte man an dieser auf einen Knopf drücken, und schon fuhr sie auf den Schienen weg, bis hin zu den wartenden Flugzeugen. Dort wurden sie von den Geklonten entleert, natürlich unter Aufsicht, und schon kam die Lore auf einem zweiten Gleis zurück zum Berg. So waren Migs und Mogs vollauf beschäftigt

Es war zum Glück keine schwere körperliche Arbeit. Der Rhythmus war: vier Stunden Arbeit, dann Ablösung und vier Stunden Freizeit. In der freien Zeit wurde gegessen und geschlafen. So ging es tagelang und schnell waren vierzehn Tage vergangen. Die Geklonten hatten allerdings die schwerste Arbeit zu verrichten. Die Regierung hatte für den Abbau ein Vierteljahr veranschlagt.

Am siebzehnten Tag der Arbeit geschah dann folgendes: Migs und Mogs hatten gerade ihre Freizeit beendet und standen wieder an ihrem Arbeitsplatz. Da, plötzlich, wie aus dem Nichts, stand ein komisches Lebewesen an ihrer Seite. Beim genauen Hinsehen konnte es so ein Mittelding zwischen Pferd und und Kaninchen sein. An den Vorderbeinen hatte es so eine Art von vier Fingern, während die Hinterbeine Hufen hatten. Die Beine waren ziemlich kurz, kein Pferdemaul sondern eines wie beim Kaninchen. Der Körper sah wie ein übergroßes Kaninchen aus mit einem langen Pferdeschwanz. Das Wesen trug auch schon eine Schutzbrille, welche eine Sonderanfertigung von der Erde war.

Plötzlich fing dieses Wesen an zu sprechen. Es sagte: „ Moin, Moin! Ihr habt recht mit euren Gedanken, denn diese kann ich in eurem Gehirn lesen. Ich komme von der Erde. Nach dem Atomkrieg sind meine Vorfahren durch die Strahlung mutiert, und das hat sich bis zur heutigen Zeit immer so gehalten. Auf der Erde wissen das nicht viele. Ich wohne unter dem Südpol in einer riesigen Höhle mit etwa 500.000 Menschen und meiner Frau Pferkama zusammen. In dieser Stadt haben wir alles, was wir zum Leben benötigen. Wir haben auch einen Präsidenten, der heißt Krati, und dieser hat mich zu euch geschickt. Ich will euch helfen. Bitte ruft alle Arbeiter vom Berg zurück, damit ich anfangen kann. Übrigens ich werde Pferka genannt!“ Den Zwillingen war das alles irgendwie nicht geheuer.

Der erste Aufseher rief plötzlich: „Wir machen eine Pause von einer Viertelstunde, in der Zeit kann Pferka uns zeigen, was er kann!“ Also liefen alle vom Goldberg runter. Und Pferka? Er blieb ruhig stehen und schloß seine Augen, war ganz angespannt. Da löste sich vom Berg ein Goldteil und flog direkt in eine Lore hinein. So ging es eine Viertelstunde. In dieser Zeit hatte Pferka schon fünfzehn Loren gefüllt, jede Minute eine, die Brüder konnten gar nicht so schnell mit dem Knopfdrücken nachkommen. Migs und Mogs hatten inzwischen ausgerechnet, daß sie mit der Hilfe von Pferka mit dem Abbau in etwa zwei Wochen fertig sein würden.

Alle waren sehr erstaunt, daß ein Lebewesen nur mit seiner Willenskraft solch ein Werk zustande bringen kann. Man beglückwünschte Pferka zu seiner Leistung. Dann sagte Pferka: „Wir von der Erde haben euch beobachtet und sind zu der Überzeugung gekommen, daß wir helfen müssen. Ich war auch schon oft auf der Venus und habe eure Schwierigkeiten gesehen. Ich bleibe so lange hier bis so viel von dem Berg abgetragen ist, wie ihr benötigt. Meine Nahrung, Gemüse, holde ich mir jeden Tag von der Erde. So, jetzt mache ich weiter. Ich muß aber jeden Tag eine Ruhepause haben, damit ich mich regenerieren kann.“ Der Chef war damit einverstanden, denn er konnte somit viele Arbeitskräfte abziehen und anderswo einsetzen.

Wenn Pferka arbeitete wurden die Zwillinge in ihrer Arbeit von zwanzig Menschen unterstützt, denn sonst hätten die beiden es mit der Schnelligkeit von Pferka nicht geschafft. In der Freizeit hatten sich nun Migs und Mogs viel zu erzählen. Sie bewunderten Pferka mit seinen Fähigkeiten: Gedanken lesen, große Steine bewegen und von einem Ort zum anderen zu springen. Diese geistigen Fähigkeiten waren sicher einmalig. Die Venustika brachte laufend Artikel über den Goldabbau und besonders über Pferka. Dank seiner Hilfe waren die Abbauarbeiten innerhalb von drei Wochen erledigt. Alle konnten nun vorzeitig wieder zu ihren Familien zurückkehren.


Vorbereitungen zum Flug nach Andromda

Migs und Mogs verbrachten den Tag in ihrer Familie. Am nächsten Tag gingen sie gleich zu ihrem neuen Arbeitgeber. Sie wurden sofort in ihre Arbeit eingeführt und sollten gemeinsam arbeiten. Sie bekamen eine Aufgabe, die nicht leicht war. Es sollten Vorbereitungen für den Raumflug nach Andromeda sein. Sie mußten ein Übersetzungsgerät bauen, welches nach kurzer Zeit in einer ganz fremden Sprache, diese Sprache ins venusische übersetzen und auch sprechen konnte. Sprechen wie ein Computer. Solch ein Gerät für die irdischen Sprachen gab es schon seit einiger Zeit. Aber fremde Sprachen, von denen noch kein einziges Wort bekannt ist? Und das Gerät sollte schon zum Andromeda-Flug fertig sein.

Die Zwillinge besorgten sich zuerst von der Erde das sogenannte Sprachgerät für die irdischen Sprachen. Sie legten das Gerät auseinander um die Funktion genau kennen zu lernen. Bald waren sie so weit, daß sie genau wußten, wie das Gerät funktioniert. Nun mußten sie die Funktionen für ganz fremde Sprachen ausweiten. Nach sehr vielen Versuchen schafften sie es. Auch die Größe des Sprachgerätes hatte sich nicht verändert. Nach etwa einem Vierteljahr konnte mit der Produktion des Gerätes angefangen werden. Es war ein ganz leichtes und kleines Gerät, welches sogar in eine Hosentasche paßte.

Nun noch mal zur neuen Währung. Die Herstellung der Goldbarren war abgeschlossen und das Geld war untervenusisch und diebstahlsicher in einem alten Stollen untergebracht. Das Prägen der Münzen und Drucken der Geldscheine war auch schon fast abgeschlossen. So konnten die Venusianer und ihre Regierung die Währungseinführung in Ruhe abwarten.

Gleich nach der Fertigstellung des Sprachgerätes erhielten Migs und Mogs einen langen Brief von der Regierung. Sie wurden aufgefordert, sich auf die Fahrt zum Andromeda-Nebel vorzubereiten, denn sie seien für dieses Unternehmen ausgesucht worden. Zu einem Vorgespräch sollten sie sich dann möglichst bald bei dem entsprechenden Ministerium melden. Natürlich gingen sie gleich am nächsten Tag dort hin. Die Fahrt sollte etwa einem Monat nach der Währungseinführung stattfinden. Die weiteren Vorbereitungen, körperliche und geistige, sollten mit allen Teilnehmern gemeinsam durchgeführt werden. Dieses sollte schon in einer Woche sein. Am ersten Tag kamen sie alle. Migs und Mogs trafen viele Bekannte wieder, Die Zwillinge Tram und Trum, noch einige von der Studienzeit und zu guter letzt auch noch die Eltern. Die Wochen vergingen schnell mit den Vorbereitungen.

Die Währungseinführung ging ohne große Schwierigkeiten vorbei. Die Bevölkerung hatte sich auch schnell auf die neue Währung eingestellt.

Eines Tages, die Familie Krumgobel saß gerade beim Abendbrot, da kam, wieder wie aus dem Nichts, Pferka ins Speisezimmer. Er begrüßte alle Anwesende und wartete geduldig auf das Ende der Mahlzeit. Danach gingen sie, bis auf die Kleinsten, ins Wohnzimmer. Alle machten es sich gemütlich bei einer schönen Tasse Tee. Dann fing Pferka an zu erzählen: „Demnächst geht ja die Fahrt nach Andromeda los. Ich und meine Frau Pferkama fliegen mit. Die Bestätigung von der venusischen Regierung haben wir beide schon bekommen. Ab morgen beteiligen wir uns an den Vorbereitungen.“ Pferka sah nach der schweren Arbeit am Goldberg wieder gut erholt aus. Sein Fell glänzte schon wieder. Alle waren froh, daß Pferka und seine Frau mitfliegen würden. Plötzlich sagte der Vater: „Ich habe auch erreicht, daß alle meine Kinder mitfliegen dürfen. Auch noch ein anderes Ehepaar, alle beide arbeiten in der Forschung, dürfen ihre Kinder mitnehmen. So fliegen fast vierzig Kinder mit.“

Das war natürlich eine Aufregung in der Familie. Bis zum Abflug des Raumers vergingen die Tage nun sehr schnell. Die Vorbereitungen gingen auch allen gut von der Hand. Es mußte ja auch genug von allem, Nahrungsmittel, Kleidung und Medikamente usw., mitgenommen werden. Drei Tage vor dem Abflug betraten alle zum ersten Mal den Raumer.

Dieses Raumfahrzeug war sehr groß. Fünfhundert Meter lang und fast hundert Meter im Durchmesser. Es hatte eine Zigarrenform und am Ende einen Durchmesser von etwa fünfundzwanzig Meter. Man hatte wirklich an alles gedacht. Es war schon eine kleine Stadt. Auch die Zwillinge richteten sich in ihrer Kabine ein, sowie alle anderen auch. Dann durchstreiften sie das Raumschiff. Die erste Mahlzeit war einfach super und umwerfend. Es gab eine große Kantine ohne Bedienung und rundherum standen die Automaten. Der Kantinenchef zeigte allen die Bedienung dieser Automaten. Da konnte man alles an Eß- und Trinkbaren, was man haben wollte, bekommen. Man mußte nur auf einen Knopf drücken und dann sagen welchen Wunsch man hatte. Migs und Mogs genossen das natürlich. Die beiden wurden natürlich auch in ihre Arbeit in der Zentrale als Funker eingewiesen. Sie waren natürlich auch für das Sprachgerät zuständig. Alle Geräte im Raumer mußten täglich überprüft werden. Oft sahen sie auch Tram und Trum, die als Kindergärtnerinnen für die Zeit des Fluges eingesetzt waren. Insgesamt waren etwa dreihundertundvierzig Personen an Bord, und sie waren alle neugierig auf den Start des Schiffes.


Die Erlebnisse der Fahrt

Dann ging es endlich los. Mit einem Donner und Getöse hob sich das Raumschiff in die Luft. Es ging alles sehr schnell. Innerhalb kurzer Zeit waren sie schon am Mond vorbei. Auch konnten sie bald das Sonnensystem verlassen. Dann konnten die Eltern von Migs und Mogs das Antriebssystem des Schiffes auf die höchste Stufe einstellen. Der Raumer stöhnte etwas, aber nach kurzer Zeit liefen die Motoren ganz ruhig, es blieb nur ein schwaches Raunen. Dabei erfuhren alle, daß das Raumschiff jetzt eine Geschwindigkeit von einer tausendfacher Lichtgeschwindigkeit hatte. Das Leben an Bord ging seinen gewohnten Gang.

Aber ein ganz besonderes Ereignis wurde gefeiert. Es war die Hochzeit von Migs mit Tram und Mogs mit Trum. Bei den beiden Paaren hatte es erst auf dem Schiff gefunkt. Sie wurden von dem Schiffskapitän Krumgobel getraut. Es folgte eine wunderschöne Hochzeitsfeier an Bord.

Nach vierzehn Tagen hatten sie fast Andromeda erreicht. Nun wurden Planeten gesucht, die venusähnlich waren und eventuell von Lebewesen bewohnt waren. Soviel sie auch suchten, erst acht Tage später fanden sie einen Planeten, einen sehr schönen, viel Grün, einige Flüsse und zwei große Ozeane. Auch die Untersuchungen der Luft usw. hatten ergeben, daß Menschen dort leben konnten. Aber dieser Planet war unbewohnt. Sie suchten einen geeigneten Landeplatz, den sie in der Nähe eines Flusses fanden. Sie landeten. Für vierundzwanzig Stunden mußten alle im Raumer bleiben.

Der zweite Physiker kam kurze Zeit nach der Landung in die Zentrale. Er fing an zu sprechen und ziemlich laut: „Wir kommen nie mehr zurück!“ Krumgobel sagte: „Warum denn, erkläre uns das ganz genau.“ Darauf antwortete der Physiker: „Wir haben mit unserer Gruppe gerechnet und gerechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, daß unsere Gleichaltrigen auf der Venus schon lange nicht mehr leben. Dort sind in der Zwischenzeit fast fünfhundert Jahre vergangen. Wenn wir zurück kommen würden sind wir innerhalb von ein paar Minuten tot. Am besten ist es, wenn wir auf diesem Planeten bleiben."“ Dieses hatte niemand vorher gewußt. Nun wurde eine große Versammlung angesetzt, damit jeder befragt werden konnte.

Auf dieser Versammlung wurde folgendes beschlossen, und zwar einstimmig: Die ganze Besatzung des Raumers wird sich auf diesen Planeten ansiedeln. Es soll ein guter Platz ausgesucht und für alle eine Unterkunft gebaut werden. Erstmal kann das Schiff in der nächsten Zeit für alle als Wohnraum benutzt werden.


Ein Nachtrag

Dieses alles haben Migs und Mogs so oder ähnlich ihren Enkeln und Urenkeln an einem Tag im Februar erzählt. Da alle noch mehr von der Venus und der Erde wissen wollten, berichteten die beiden Alten, trotz der späten Stunde, was sie davon wußten: „Wie ihr wißt ist vor etwa zehn Jahren hier ein Raumschiff von der Erde gelandet. Sie haben uns lange gesucht und gefunden. Sie wußten auch, daß sie nie zurückkehren konnten und leben jetzt unter uns in unserer kleinen Stadt. Sie berichteten: Auf der Erde ist es jetzt schön. Vor etwa dreihundert Jahren ist dort eine Seuche ausgebrochen und hat alles Leben vernichtet, nur die Menschen unter dem Südpol in der großen Höhle haben es überlebt. Wegen der Ansteckungsgefahr leben sie immer noch in dieser Höhle.

Auf der Venus begann zehn Jahre nach unserem Flug ein ganz schlimmer Krieg. Die Menschen hatten sich in zwei Lager gespalten. Es ging um das Geld. Die Reichen gegen die Armen. Es wurde so schlimm, daß nur einige Menschen übrig blieben und keine Nachkommen hatten. Von der Erde konnten sie keine Hilfe erwarten. Zuletzt gab es keinen Menschen mehr auf der Venus. Venus-Stadt wurde mit der Zeit vom Urwald überwuchert. Bei einem Erkundungsflug von der Erde zur Venus wurde dieses entdeckt, denn man fand in dem Dschungel Aufzeichnungen, die davon berichteten.“
Soweit die Erzählung von Migs und Mogs. Migs sagte noch: „Von unserem Anfang und dem Leben hier werden wir später erzählen.“

18 Bewertungen, 8 Kommentare

  • KevinAlan

    09.07.2002, 18:44 Uhr von KevinAlan
    Bewertung: sehr hilfreich

    war sehr anstrengend alles zu lesen endlich fertig. Wenn du deinen Bericht mit den HTML funktionen bessser gestalten würdest wäre es einfachrer. Wer Hilfe braucht ich erklären gerne!

  • hpmaier

    14.05.2002, 11:12 Uhr von hpmaier
    Bewertung: sehr hilfreich

    Kurz ?? ;-)

  • JustOliver

    06.04.2002, 13:43 Uhr von JustOliver
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich dachte, das sollte ne Kurzgeschichte werden. :-) Oliver

  • engel123

    06.04.2002, 13:37 Uhr von engel123
    Bewertung: sehr hilfreich

    puh, endlich geschafft. toll.

  • kulosa

    06.04.2002, 13:30 Uhr von kulosa
    Bewertung: sehr hilfreich

    huh...endlich durch

  • Mandinka

    06.04.2002, 13:29 Uhr von Mandinka
    Bewertung: sehr hilfreich

    ganz schön viel Arbeit was

  • deeperspace

    06.04.2002, 13:28 Uhr von deeperspace
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nette Geschichte, gefällt mir echt ganz gut, nur die Namen sind etwas gewöhnungsbedürftig *g*. Gruß Deep

  • botanik

    06.04.2002, 13:27 Uhr von botanik
    Bewertung: sehr hilfreich

    da hast du dir aber mühe gegeben