Linz Testbericht





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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von AndreaK.
Linz - eine Stadt lebt auf
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
1. Einleitung
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Wer an interessante Kulturstätten in Österreich denkt, assoziiert damit die glanzvolle Stadt, ehemaliges Kulturzentrum der Donaumonarchie, Wien, Mozart\'s Geburtsstadt Salzburg, die Hauptstadt des \"heiligen Landes\" Tirol, nämlich Innsbruck, und wenn\'s gut geht, fällt dem Österreich-Touristen auch noch Graz, das liebliche Städtchen im Süden Österreichs, ein. Das ist - zumindest im reiseführer-abhängigen Denken des Durchschnittstouristen - Österreich. Aber halt, da gibt es doch noch etwas! Meine Heimatstadt Linz. Klar, werden jetzt die meisten denken, über die eigene Heimatstadt kann man sich auf die Schnelle immer etwas aus den Fingern saugen, aber halt! So billig kommt mir niemand davon ;-)!
Richtig ist, daß Linz durch seine eisen- und stahlverarbeitende Industrie in starken Verruf kam. Kein Wunder, sind doch die rauchenden Schlote und Gasometer der VÖEST (Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke) das erste was man sieht, wenn man auf Linz zufährt. ABER nicht das einzige, wie ich gleich betonen möchte! Linz lebt auf, und hier ist der Beweis!
2. Allgemeine Informationen:
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Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich, einem der neun Bundesländer Österreichs und hat an die 350.000 Einwohner. Damit ist meine Geburtsstadt nach Wien und Salzburg die drittgrößte Stadt Österreichs.
Bedeutende Wirtschaftsfaktoren der Region sind die eisen- und stahlverarbeitende Industrie, die ich eingangs schon erwähnt habe, der Handel, die Landwirtschaft und der Fremdenverkehr.
Außerdem ist Linz auch Universitätsstadt, eine der jüngsten Unis Österreichs (1969 gegründet), die Johannes Kepler Universität, gibt es hier. Dort studiere ich übrigens :-).
Linz liegt an der Donau, einem der größten Ströme Europas, den an dieser Stelle 3 Brücken überziehen.
3. Geographische Lage:
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Durch die Donau in zwei Hälften geteilt - Urfahr im Norden und das Zentrum mit der Peripherie im Süden der Donau - liegt Linz in einem grünen Becken, im Norden umrundet von den Hügeln des Mühlviertels (eine wunderschöne Wander-, Reit- und Erholungsregion), im Süden nach 100 km das Alpenvorland im Blickfeld.
Das Wahrzeichen von Linz, der Pöstlingberg, liegt ebenfalls im Norden, also schon auf der Mühlviertler Seite in Urfahr.
Linz liegt zwischen Salzburg (120 km entfernt) und Wien (181 km entfernt) in zwei verschiedenen geographischen Regionen. Im Norden - das habe ich schon erwähnt - befindet sich das Mühlviertel, ein Granit- und Gneishochland, das an der nördlichen österreichischen Grenze zu Tschechien in die Böhmische Masse übergeht.
Im Erdaltertum war das Mühlviertel einst einmal ein sehr hohes Gebirge, das dann aber oben abbrach, weil sich zwei Erdplatten immer weiter aufschoben und die Berggipfel kaum mehr getragen werden konnten. Die Felskämme brachen oben ab, und große Trümmer verteilten sich quer über das Land. In der Fachsprache der Geograhpie nennt man so ein Gebirge \"Rumpfschollen- gebirge\".
Diese ehemaligen Bruchstücke des Gebirges sind heute noch in der Landschaft zu sehen, große Granitblöcke, manche von ihnen 100 Meter hoch, die man bei uns \"Findlinge\" nennt.
Südlich der Donau erstreckt sich Linz ins Traunviertel, das in sanften Hügeln recht wellig ist und im Süden Oberösterreichs in die Alpenvorläufer mündet, die schließlich wiederum im Toten Gebirge und im Höllengebire, schon Bergketten der Alpen, enden. Und das alles ist noch Oberösterreich!
Wie Ihr seht ist das ein recht abwechslungsreicher Landstrich.
Rund um Linz herum befinden sich einige interessante Orte und Städte:
* Enns - die älteste Stadt Österreichs, 1212 gegründet, 18 km entfernt.
* St. Florian - der Ort, in dem ich wohne, ist durch ein schönes Barockstift sehr bekannt, 10 km entfernt.
* Mauthausen - ehemaliges KZ und Gedenkstätte, ca. 30 km entfernt.
* Ansfelden - Geburtsort des berühmten Organisten und Komponisten Anton Bruckner, heute eine kleine Stadt, 4 km entfernt.
* Wels – Einkaufsstadt mit einer hübschen Altstadt, hier starb der letzte Ritter und beliebte Kaiser Maximilian I.
*
Auch zu zwei der österreichischen Nachbarländer Deutschland und Tschechien ist es nicht weit. Fährt man 1 Stunde in nordwestliche Richtung, erreicht man Passau (110 km entfernt), fährt man 1 Stunde nach Norden, kommt man an die tschechische Grenze (90 km entfernt). Von dort ist es dann nicht mehr weit zu den hübschen tschechischen Städten Krumau und Budweis.
Was das Straßennetz anbelangt, liegt Linz an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der A 1 (Westautobahn von Bregenz / Westen bis Wien / Osten), A 7 (Mühlkreisautobahn von Linz bis Freistadt / Norden) und A 9 (Phyrnautobahn von Linz über Spital am Phyrn bis in die Steiermark hinunter, Richtung Süden).
4. Geschichte
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Linz - das ehemalige römischer Lentia - ist schon aus der Zeit vor dem Imperium Romanum ein Begriff. Kelten und Illyrer gaben sich im Herzen Oberösterreichs schon zuvor ihr Stelldichein. Laufende Funde geben Zeugnis davon.
Weit vorher schon, in der grauen Steinzeit also, besiedelten Menschen das Land um die Donau - sogar bei uns, in der ländlichen Umgebung von Linz - hat man unzählige Gräber aus der Steinzeit, Töpferöfen aus der Bronzezeit und einiges mehr ausgegraben!
Nach den Wirren der Völkerwanderungszeit wurde es dann etwas ruhiger, bis um 996 n. Chr. \"Ostarichi\" (= das Reich im Osten) erstmals urkundlich erwähnt wird. Und dreimal darf der Geschichtsinteressierte raten, welche Gegend da genau gemeint ist. Richtig, Teile von Oberösterreich und Niederösterreich, darunter auch die Gegend um Linz. Freilich war Linz damals noch ein kleines Dorf (oder Kaff, wie man bei uns sagt :-)), weitgehend unbekannt, aber man baute auch dann schon recht eifrig. Unter anderem die älteste Kirche Österreichs, die am Schloßberg in Linz steht: die Martinskirche, die 799 n. Chr. auf den Grundmauern eines römischen Gebäudes und den Resten einer karolingischen Pfalz errichtet wurde. Das Schloß gleich daneben, heute ein schmuckloser Renaissancebau, wurde übrigens ursprünglich als recht wehrhafte Burg im selben Jahr errichtet!
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Linz natürlich um-, auf-, zu und verbaut. Das verdanken wir verschiedenen Herrschern, die im Laufe von Jahrhunderten der Stadt immer wieder einen Besuch abgestattet haben. Habsburger trafen hier laufend ein. Friedrich II., ein recht bauwütiger und reiselustiger Kaiser, bastelte schon am Linzer Schloß herum, dessen ältester noch erhaltener Teil ein großes gotisches Tor, das Friedrichstor, ist.
Maximilian I. befestigte Linz mit vielen Verteidigungsmauern und –türmen, aber die halfen in den späteren napoleonischen Kriegen leider überhaupt nichts! Ausser Spesen nichts gewesen, na ja, was soll’s. :-)
Rudolf VI. der Stifter, Gründer der Universität Wien, hielt sich ebenfalls zeitweise in Linz aus. An ihn erinnert das Rudolfstor im Renaissanceteil des Schlosses.
Einige Jahrhunderte später verbrachte Kaiserin Elisabeth auf ihrem Weg nach Wien, den sie als junge Braut von Kaiser Franz Josef antrat, eine Nacht in Linz und zwar im alten Landhaus. Es war ihre Brautfahrt, die mit der Vermählung in Wien enden sollte.
Auch Persönlichkeiten der Kunst und Wissenschaften beehrten Linz mit ihrer längeren oder kürzeren Anwesenheit:
Johannes Kepler, der berühmte Mathematiker und Astronom, wohnte hier vier Jahre lang und arbeitete hier an seinen wissenschaftlichen Thesen. Nicht umsonst trägt die recht junge Universität den Namen dieses Wissenschaftlers!
Und Wolfgang Amadeus Mozart wohnte hier auch für mehrer Male. Noch mehr Namen gefällig? Ich glaube, das reicht für\'s erste. :-)
Ein Stadtbummel lohnt sich auf alle Fälle, denn die Altstadt von Linz ist wider Erwarten sehr malerisch.
Im Zentrum liegt der Hauptplatz, laut Brockhauslexikon einer der schönsten Saalplätze Europas. Ehemals gotische und dann barockisierte Bürgerhäuser stehen hier Giebel an Giebel fast in einer Linie und geben dem Platz den Eindruck eines geschlossenen Raumes. Auch das Alte Rathaus findet man hier, einen gotischen Bau mit einer alten astronomischen Uhr. Die Pestsäule - ein Relikt aus einer Zeit, in der Epidemien Millionen von Menschen in ganz Europa dahinrafften - erhebt sich direkt in der Mitte des Hauptplatzes in ihrer barocken Architektur mit vielen Engerln und Wolken, typisch Barock einfach.
6. Wo man sich trifft:
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Hauptplatz:
Im Sommer ist der Hauptplatz der Treffpunkt schlechthin. Sehen und gesehen werden - das funktioniert hier besonders gut. Bis spät in die Nacht sitzt man in Straßencafes und beobachtet die Umgebung bei einem leckeren Eis (am besten vom Eissalon \"Garda\", das sind echte Italiener, die die Kunst des Eismachens wirklich verstehen!) oder einer Tasse Kaffee.
Café Traxelmayr:
Wer stilvoll Kaffee trinken will, sei auf das Cafe Traxelmayr verwiesen, das Traditionskaffeehaus in Linz in der Art eines Altwiener Cafes. Herr Fischer, der Oberkellner, ist hier soetwas wie eine Institution, um ihn kommt keiner herum. Das Jugendstilcafe hat viel Flair und verschiedenartigste Gäste: vom Theaterschauspieler bis zum Pseudo-Promi-Anwalt gibt sich hier alles die Tür in die Hand.
Konditorei Jindrak:
Für Naschkatzen ist der \"Jindrak\" das gefundene Mekka. In der Herrnstraße platziert bietet dieser Konditor Süßes von A bis Z. Wer schon einmal in Linz ist, muß auch unbedingt die Linzer Torte probieren, eine süße Köstlichkeit aus Nußteig mit Marmeladenschicht und Teiggitter darüber.
Etagenbeisl:
Und weil wir gerade beim Essen sind: die oberösterreichische Küche ist vielfältig und schmackhaft. Einen besonders guten Querschnitt durch lokale Gaumenfreuden bietet das \"Etagenbeisl\" in der Domgasse (gleich gegenüber vom Alten Dom - übrigens auch sehenswert wegen der Altomonte-Bilder), das bis 2 Uhr warme Küche hat. Egal ob Krautfleckerl, frischer Kartoffelkäse oder sonst eine oberösterreichische Spezialität - hier bekommt man es bestimmt. Das Ambiente im \"Etagenbeisl\" läßt nicht zu wünschen übrig, \"urig\" ist da der richtige Ausdruck.
Wer sich die Nächte um die Ohren schlagen will, hat hier jede Menge Möglichkeiten:
Landgraf:
Das ehemals recht altehrwürdige verstaubte Café für Damen biblischen Alters, die hier ihren Nachmittagskaffee nebst Sahnetorte einnahmen, hat sich in eines der In-Lokale dieser Stadt gewandelt. Wer „in“ ist oder es zu sein glaubt, geht ins „Landgraf“. Sehr modern eingerichtet mit tollem Ambiente, immer wieder mit Bildern junger und unbekannter Künstler vollgehängt bietet das „Landgraf“ einen Querschnitt durch alle möglichen Cocktails dieser Welt, die hier nicht schlecht sind. Dazu gibt’s Musik Richtung Café Del Mar und Groove. Ich gehe hauptsächlich wegen der Musik hin, zu der man gut abtanzen kann.
Allerdings, und das ist klarer Nachteil eines In-Lokals, sind die Preise nicht studentenfreundlich.
Sky:
Im obersten Geschoß des Ars Electronica (Museum für elektronische Kunst) steht das Cafe jeden Freitag allen Besuchern offen, für den Rest der Woche nur den Museumsbesuchern. Hohe Glasfronten geben auf drei Seiten den Blick auf Linz frei, auf einer Seite sieht man wunderbar auf die Donau. Das Getränkeangebot ist hier sehr gut, die Preise für die Lage und das Ambiente des „Sky“ sehr moderat.
Septembar:
Diese Bar befindet sich wie das „Marcelli“ und die „Coffeeworld“ im Passage City Center, einem Einkaufszentrum im Zentrum von Linz. Hier verkehren allerdings hautsächlich nur Schikimikis, man wird arrogant von oben bis unten gemustert, wenn man die Bar betritt – also, ich bezweifle, ob sich hier „normale“ Leute wirklich wohlfühlen.
Zum Abtanzen ist die „Septembar“ allerdings ideal. Hier wird die Hitparade rauf- und runtergespielt, allerdings in einer Lautstärke, bei der man sich höchstens mit der Zeichensprache unterhalten kann.
Marcelli:
Die Bar gleich gegenüber der „Septembar“ ist auch nicht gerade toll, besonders wenn Damenabend angesagt ist und frau unter sich sein will. Marcelli, wie ich hörte aus dem Italienischen von „Fleischmarkt“ abgeleitet, macht dem Ruf in diesem Punkt alle Ehre. Hier wird gebraten und gebaggert, was das Zeug hält.
Mein Kommentar: ich geh da nicht hin.
Coffeeworld:
Ganz nett für einen gemütlichen Kaffee und einen langen Tratsch ist die „Coffeeworld“ im 2. Stock des Passage City Centers. Hier gibt es die verschiedensten Kaffeesorten von Brasilien über Argentinien und Chile. Außerdem kommt hier auch der Teetrinker mit einem guten Angebot an unterschiedlichen Teesorten auf seine Kosten.
Papa Joe’s:
Inzwischen hat sich dieses Lokal schon zu einer österreichischen Kette entwickelt. An sich ist es ein mexanikanisches Lokal, das Texmex-Küche und kreolische Speisen bietet. Diese sind zwar lecker, aber trotzdem noch viel zu teuer. Auch Cocktails kann man hier schlürfen. Die sind allerdings wirklich spitze!
Bei Papa Joe’s sitzt man in bequemen Rattansesseln in einem Lokal, das mit bunten Bildern, Vasen, Skulpuren, Polstern, etc. aus Mexiko vollgestopft ist. Ein Besuch lohnt sich, Muchachos!
Easy:
Meine Lieblingscocktailbar hat die besten Cocktails der Stadt! Die Bar selbst ist zwar sehr klein und meistens zum Bersten voll. Wer aber auf GUTE Cocktails Wert legt, wird am „Easy“ nicht vorbeikommen.
Am besten finde ich hier die Daiquiries, die ausnahmslos aus frischem Obst gemacht werden. Das fiese ist, dass man da den Alkohol kaum schmeckt, wer aber zwei davon trinkt, wird ganz schnell auf den promillereichen Boden der Tatsachen zurückgeholt :-).
Cheeese:
Ein gemütliches Studentenlokal nahe dem Stadtzentrum, in dem immer wieder verschiedene Bands und Sänger auftreten. Hier kann man tanzen, reden, flirten, Freunde treffen, sich heillos betrinken oder kleine, leckere Snacks genießen. Besonders zu empfehlen sind die selbstgemachten Burger, die mit McDonalds-Burgern außer dem Namen glücklicherweise NICHTS gemeinsam haben.
Es gibt in Linz eine Unzahl an Lokalen, die ich Euch nicht alle aufzählen möchte, weil dieser Bericht sonst noch zu einem Buch wird. Auf jeden Fall hat das Nightlife der Stadt für jeden etwas zu bieten, genauso wie das kulinarische Angebot, das vor kurzem durch zwei neue italienische Lokale, das „Da Mario“ und das „Da Martino“ (beide köstlich, aber zumindest das „Da Martino“ sehr teuer), ergänzt wurde.
7. Kultur:
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Linz hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Hier mischt sich Geschichte (wie oben beschrieben) mit Moderne. Unter anderem gibt es hier das Ars Electronica Center, das Museum der Zukunft, das verschiedene Kunstwerke im Zusammenhang mit neuen Medien bietet, sogar ein Cave steht hier, den man natürlich auch besichtigen kann.
Für Musikfreunde steht das Brucknerhaus bereit, ein großes Glasgebäude direkt am Ufer der Donau gelegen, das laufend Konzerte und große Musiker aller Art bietet. Egal ob Jazz, Klassik, Opern oder Symphonien - der Musikfreund findet hier alles.
Im September - und das ist eines der Highlights - findet in Linz alljährlich die \"Linzer Klangwolke\" statt. Das sollte sich wirklich niemand entgehen lassen! Jedes Jahr beschäftigt sich diese Veranstaltung mit einem anderen Komponisten: Anton Bruckner (\"der Musikant Gottes\", wie er immer wieder genannt wird), Joe Zawinul, Carl Orff mit seiner Carmina Burana, um nur einige zu nennen. Mit einer Konzertreihe im Brucknerhaus wird das Musikspektakel eröffnet. Schluß und gleichzeitiger Höhepunkt ist dann die Übertragung eines Konzertes in den Donaupark, wo riesige Lautsprecher dafür sorgen, dass man die Klänge in der ganzen Stadt hört. Dazu gibt es eine überwältigende Lasershow, die auf die Musik abgestimmt ist, verschieden Bilder und Filme, ebenfalls zur Musik passend, werden auf Leinwände projeziert, Schiffe - verschiedenartig dekoriert und beleuchtet und Wasserschifahrer illustrieren die Nachricht der jeweiligen Musikstücke sehr eindrucksvoll. Ein fulminantes Feuerwerk schließt dieses Spektakel ab. Und das Beste daran: Eintritt frei. Was man braucht, ist ein guter Platz, das heißt, man sollte schon relativ früh im Donaupark sein, eine Decke, um sich nicht auf den doch schon etwas feuchten Boden zu setzen und die Liebe zur Musik.
Wer Kabarett, Jazz-, Pop- oder Rockkonzerte liebt, sollte sich schleunigst in den Posthof, Kulturzentrum Nummer zwei in Linz, begeben. Auch die Linzer Tanztage gastieren jährlich dort. Dance companies aus allen Teilen der Welt, Percussion groups oder Kabarett zum Todlachen - in Linz gibt\'s alles und das zu einem recht vernünftigen Preis.
Zusätzlich werden in den verschiedenen Museen der Stadt (Nordico, Schlossmuseum, Neue Galerie,...) immer wieder Ausstellungen zu allen möglichen Themen gezeigt.
Wer vom Stadtlärm in die ländliche Ruhe will, muß nicht weit fahren. Vom Mühlviertel mit seinem riesigen Netz an Wander- und Reitwegen habe ich schon gesprochen. Südlich der Stadt gibt es aber auch so einiges zu sehen und zu erleben. Egal ob eine Tour durch das Barockstift St. Florian, in dem ich übrigens als Führerin arbeite oder ein Stadtrundgang durch Enns, die älteste Stadt Österreichs (1212 gegründet), in Oberösterreich kommt keine Langeweile auf!
8. Fazit:
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Industriestadt ist eben nicht gleich Industriestadt. Gerade in den letzten Jahren wurde in Linz sehr viel gegen das ehemals schlechte Image getan und wie man sieht, hat sich das auch ausgezahlt. Linz mausert sich immer mehr zu einer interessanten und modernen Stadt.
Wer mir das nicht glaubt und beim nächsten Mal Österreichurlaub Lust hat, Linz kennenzulernen, kann mir gerne ein Mail schreiben - damit ist Euch schon mal eine ordentliche Stadtführung sicher ;-)!
Noch eine persönliche Bemerkung: wer aufgrund der vielen Jahreszahlen und geschichtlichen Fakten glaubt, ich hätte aus einem Reiseführer abgeschrieben, ist auf dem Holzweg. Ich war vier Jahre lang Reiseleiterin und liebe Geschichte. Da ist es naheliegend, dass ich mich auch mit meiner Heimatstadt beschäftigt habe.
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Wer an interessante Kulturstätten in Österreich denkt, assoziiert damit die glanzvolle Stadt, ehemaliges Kulturzentrum der Donaumonarchie, Wien, Mozart\'s Geburtsstadt Salzburg, die Hauptstadt des \"heiligen Landes\" Tirol, nämlich Innsbruck, und wenn\'s gut geht, fällt dem Österreich-Touristen auch noch Graz, das liebliche Städtchen im Süden Österreichs, ein. Das ist - zumindest im reiseführer-abhängigen Denken des Durchschnittstouristen - Österreich. Aber halt, da gibt es doch noch etwas! Meine Heimatstadt Linz. Klar, werden jetzt die meisten denken, über die eigene Heimatstadt kann man sich auf die Schnelle immer etwas aus den Fingern saugen, aber halt! So billig kommt mir niemand davon ;-)!
Richtig ist, daß Linz durch seine eisen- und stahlverarbeitende Industrie in starken Verruf kam. Kein Wunder, sind doch die rauchenden Schlote und Gasometer der VÖEST (Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke) das erste was man sieht, wenn man auf Linz zufährt. ABER nicht das einzige, wie ich gleich betonen möchte! Linz lebt auf, und hier ist der Beweis!
2. Allgemeine Informationen:
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Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich, einem der neun Bundesländer Österreichs und hat an die 350.000 Einwohner. Damit ist meine Geburtsstadt nach Wien und Salzburg die drittgrößte Stadt Österreichs.
Bedeutende Wirtschaftsfaktoren der Region sind die eisen- und stahlverarbeitende Industrie, die ich eingangs schon erwähnt habe, der Handel, die Landwirtschaft und der Fremdenverkehr.
Außerdem ist Linz auch Universitätsstadt, eine der jüngsten Unis Österreichs (1969 gegründet), die Johannes Kepler Universität, gibt es hier. Dort studiere ich übrigens :-).
Linz liegt an der Donau, einem der größten Ströme Europas, den an dieser Stelle 3 Brücken überziehen.
3. Geographische Lage:
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Durch die Donau in zwei Hälften geteilt - Urfahr im Norden und das Zentrum mit der Peripherie im Süden der Donau - liegt Linz in einem grünen Becken, im Norden umrundet von den Hügeln des Mühlviertels (eine wunderschöne Wander-, Reit- und Erholungsregion), im Süden nach 100 km das Alpenvorland im Blickfeld.
Das Wahrzeichen von Linz, der Pöstlingberg, liegt ebenfalls im Norden, also schon auf der Mühlviertler Seite in Urfahr.
Linz liegt zwischen Salzburg (120 km entfernt) und Wien (181 km entfernt) in zwei verschiedenen geographischen Regionen. Im Norden - das habe ich schon erwähnt - befindet sich das Mühlviertel, ein Granit- und Gneishochland, das an der nördlichen österreichischen Grenze zu Tschechien in die Böhmische Masse übergeht.
Im Erdaltertum war das Mühlviertel einst einmal ein sehr hohes Gebirge, das dann aber oben abbrach, weil sich zwei Erdplatten immer weiter aufschoben und die Berggipfel kaum mehr getragen werden konnten. Die Felskämme brachen oben ab, und große Trümmer verteilten sich quer über das Land. In der Fachsprache der Geograhpie nennt man so ein Gebirge \"Rumpfschollen- gebirge\".
Diese ehemaligen Bruchstücke des Gebirges sind heute noch in der Landschaft zu sehen, große Granitblöcke, manche von ihnen 100 Meter hoch, die man bei uns \"Findlinge\" nennt.
Südlich der Donau erstreckt sich Linz ins Traunviertel, das in sanften Hügeln recht wellig ist und im Süden Oberösterreichs in die Alpenvorläufer mündet, die schließlich wiederum im Toten Gebirge und im Höllengebire, schon Bergketten der Alpen, enden. Und das alles ist noch Oberösterreich!
Wie Ihr seht ist das ein recht abwechslungsreicher Landstrich.
Rund um Linz herum befinden sich einige interessante Orte und Städte:
* Enns - die älteste Stadt Österreichs, 1212 gegründet, 18 km entfernt.
* St. Florian - der Ort, in dem ich wohne, ist durch ein schönes Barockstift sehr bekannt, 10 km entfernt.
* Mauthausen - ehemaliges KZ und Gedenkstätte, ca. 30 km entfernt.
* Ansfelden - Geburtsort des berühmten Organisten und Komponisten Anton Bruckner, heute eine kleine Stadt, 4 km entfernt.
* Wels – Einkaufsstadt mit einer hübschen Altstadt, hier starb der letzte Ritter und beliebte Kaiser Maximilian I.
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Auch zu zwei der österreichischen Nachbarländer Deutschland und Tschechien ist es nicht weit. Fährt man 1 Stunde in nordwestliche Richtung, erreicht man Passau (110 km entfernt), fährt man 1 Stunde nach Norden, kommt man an die tschechische Grenze (90 km entfernt). Von dort ist es dann nicht mehr weit zu den hübschen tschechischen Städten Krumau und Budweis.
Was das Straßennetz anbelangt, liegt Linz an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der A 1 (Westautobahn von Bregenz / Westen bis Wien / Osten), A 7 (Mühlkreisautobahn von Linz bis Freistadt / Norden) und A 9 (Phyrnautobahn von Linz über Spital am Phyrn bis in die Steiermark hinunter, Richtung Süden).
4. Geschichte
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Linz - das ehemalige römischer Lentia - ist schon aus der Zeit vor dem Imperium Romanum ein Begriff. Kelten und Illyrer gaben sich im Herzen Oberösterreichs schon zuvor ihr Stelldichein. Laufende Funde geben Zeugnis davon.
Weit vorher schon, in der grauen Steinzeit also, besiedelten Menschen das Land um die Donau - sogar bei uns, in der ländlichen Umgebung von Linz - hat man unzählige Gräber aus der Steinzeit, Töpferöfen aus der Bronzezeit und einiges mehr ausgegraben!
Nach den Wirren der Völkerwanderungszeit wurde es dann etwas ruhiger, bis um 996 n. Chr. \"Ostarichi\" (= das Reich im Osten) erstmals urkundlich erwähnt wird. Und dreimal darf der Geschichtsinteressierte raten, welche Gegend da genau gemeint ist. Richtig, Teile von Oberösterreich und Niederösterreich, darunter auch die Gegend um Linz. Freilich war Linz damals noch ein kleines Dorf (oder Kaff, wie man bei uns sagt :-)), weitgehend unbekannt, aber man baute auch dann schon recht eifrig. Unter anderem die älteste Kirche Österreichs, die am Schloßberg in Linz steht: die Martinskirche, die 799 n. Chr. auf den Grundmauern eines römischen Gebäudes und den Resten einer karolingischen Pfalz errichtet wurde. Das Schloß gleich daneben, heute ein schmuckloser Renaissancebau, wurde übrigens ursprünglich als recht wehrhafte Burg im selben Jahr errichtet!
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Linz natürlich um-, auf-, zu und verbaut. Das verdanken wir verschiedenen Herrschern, die im Laufe von Jahrhunderten der Stadt immer wieder einen Besuch abgestattet haben. Habsburger trafen hier laufend ein. Friedrich II., ein recht bauwütiger und reiselustiger Kaiser, bastelte schon am Linzer Schloß herum, dessen ältester noch erhaltener Teil ein großes gotisches Tor, das Friedrichstor, ist.
Maximilian I. befestigte Linz mit vielen Verteidigungsmauern und –türmen, aber die halfen in den späteren napoleonischen Kriegen leider überhaupt nichts! Ausser Spesen nichts gewesen, na ja, was soll’s. :-)
Rudolf VI. der Stifter, Gründer der Universität Wien, hielt sich ebenfalls zeitweise in Linz aus. An ihn erinnert das Rudolfstor im Renaissanceteil des Schlosses.
Einige Jahrhunderte später verbrachte Kaiserin Elisabeth auf ihrem Weg nach Wien, den sie als junge Braut von Kaiser Franz Josef antrat, eine Nacht in Linz und zwar im alten Landhaus. Es war ihre Brautfahrt, die mit der Vermählung in Wien enden sollte.
Auch Persönlichkeiten der Kunst und Wissenschaften beehrten Linz mit ihrer längeren oder kürzeren Anwesenheit:
Johannes Kepler, der berühmte Mathematiker und Astronom, wohnte hier vier Jahre lang und arbeitete hier an seinen wissenschaftlichen Thesen. Nicht umsonst trägt die recht junge Universität den Namen dieses Wissenschaftlers!
Und Wolfgang Amadeus Mozart wohnte hier auch für mehrer Male. Noch mehr Namen gefällig? Ich glaube, das reicht für\'s erste. :-)
Ein Stadtbummel lohnt sich auf alle Fälle, denn die Altstadt von Linz ist wider Erwarten sehr malerisch.
Im Zentrum liegt der Hauptplatz, laut Brockhauslexikon einer der schönsten Saalplätze Europas. Ehemals gotische und dann barockisierte Bürgerhäuser stehen hier Giebel an Giebel fast in einer Linie und geben dem Platz den Eindruck eines geschlossenen Raumes. Auch das Alte Rathaus findet man hier, einen gotischen Bau mit einer alten astronomischen Uhr. Die Pestsäule - ein Relikt aus einer Zeit, in der Epidemien Millionen von Menschen in ganz Europa dahinrafften - erhebt sich direkt in der Mitte des Hauptplatzes in ihrer barocken Architektur mit vielen Engerln und Wolken, typisch Barock einfach.
6. Wo man sich trifft:
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Hauptplatz:
Im Sommer ist der Hauptplatz der Treffpunkt schlechthin. Sehen und gesehen werden - das funktioniert hier besonders gut. Bis spät in die Nacht sitzt man in Straßencafes und beobachtet die Umgebung bei einem leckeren Eis (am besten vom Eissalon \"Garda\", das sind echte Italiener, die die Kunst des Eismachens wirklich verstehen!) oder einer Tasse Kaffee.
Café Traxelmayr:
Wer stilvoll Kaffee trinken will, sei auf das Cafe Traxelmayr verwiesen, das Traditionskaffeehaus in Linz in der Art eines Altwiener Cafes. Herr Fischer, der Oberkellner, ist hier soetwas wie eine Institution, um ihn kommt keiner herum. Das Jugendstilcafe hat viel Flair und verschiedenartigste Gäste: vom Theaterschauspieler bis zum Pseudo-Promi-Anwalt gibt sich hier alles die Tür in die Hand.
Konditorei Jindrak:
Für Naschkatzen ist der \"Jindrak\" das gefundene Mekka. In der Herrnstraße platziert bietet dieser Konditor Süßes von A bis Z. Wer schon einmal in Linz ist, muß auch unbedingt die Linzer Torte probieren, eine süße Köstlichkeit aus Nußteig mit Marmeladenschicht und Teiggitter darüber.
Etagenbeisl:
Und weil wir gerade beim Essen sind: die oberösterreichische Küche ist vielfältig und schmackhaft. Einen besonders guten Querschnitt durch lokale Gaumenfreuden bietet das \"Etagenbeisl\" in der Domgasse (gleich gegenüber vom Alten Dom - übrigens auch sehenswert wegen der Altomonte-Bilder), das bis 2 Uhr warme Küche hat. Egal ob Krautfleckerl, frischer Kartoffelkäse oder sonst eine oberösterreichische Spezialität - hier bekommt man es bestimmt. Das Ambiente im \"Etagenbeisl\" läßt nicht zu wünschen übrig, \"urig\" ist da der richtige Ausdruck.
Wer sich die Nächte um die Ohren schlagen will, hat hier jede Menge Möglichkeiten:
Landgraf:
Das ehemals recht altehrwürdige verstaubte Café für Damen biblischen Alters, die hier ihren Nachmittagskaffee nebst Sahnetorte einnahmen, hat sich in eines der In-Lokale dieser Stadt gewandelt. Wer „in“ ist oder es zu sein glaubt, geht ins „Landgraf“. Sehr modern eingerichtet mit tollem Ambiente, immer wieder mit Bildern junger und unbekannter Künstler vollgehängt bietet das „Landgraf“ einen Querschnitt durch alle möglichen Cocktails dieser Welt, die hier nicht schlecht sind. Dazu gibt’s Musik Richtung Café Del Mar und Groove. Ich gehe hauptsächlich wegen der Musik hin, zu der man gut abtanzen kann.
Allerdings, und das ist klarer Nachteil eines In-Lokals, sind die Preise nicht studentenfreundlich.
Sky:
Im obersten Geschoß des Ars Electronica (Museum für elektronische Kunst) steht das Cafe jeden Freitag allen Besuchern offen, für den Rest der Woche nur den Museumsbesuchern. Hohe Glasfronten geben auf drei Seiten den Blick auf Linz frei, auf einer Seite sieht man wunderbar auf die Donau. Das Getränkeangebot ist hier sehr gut, die Preise für die Lage und das Ambiente des „Sky“ sehr moderat.
Septembar:
Diese Bar befindet sich wie das „Marcelli“ und die „Coffeeworld“ im Passage City Center, einem Einkaufszentrum im Zentrum von Linz. Hier verkehren allerdings hautsächlich nur Schikimikis, man wird arrogant von oben bis unten gemustert, wenn man die Bar betritt – also, ich bezweifle, ob sich hier „normale“ Leute wirklich wohlfühlen.
Zum Abtanzen ist die „Septembar“ allerdings ideal. Hier wird die Hitparade rauf- und runtergespielt, allerdings in einer Lautstärke, bei der man sich höchstens mit der Zeichensprache unterhalten kann.
Marcelli:
Die Bar gleich gegenüber der „Septembar“ ist auch nicht gerade toll, besonders wenn Damenabend angesagt ist und frau unter sich sein will. Marcelli, wie ich hörte aus dem Italienischen von „Fleischmarkt“ abgeleitet, macht dem Ruf in diesem Punkt alle Ehre. Hier wird gebraten und gebaggert, was das Zeug hält.
Mein Kommentar: ich geh da nicht hin.
Coffeeworld:
Ganz nett für einen gemütlichen Kaffee und einen langen Tratsch ist die „Coffeeworld“ im 2. Stock des Passage City Centers. Hier gibt es die verschiedensten Kaffeesorten von Brasilien über Argentinien und Chile. Außerdem kommt hier auch der Teetrinker mit einem guten Angebot an unterschiedlichen Teesorten auf seine Kosten.
Papa Joe’s:
Inzwischen hat sich dieses Lokal schon zu einer österreichischen Kette entwickelt. An sich ist es ein mexanikanisches Lokal, das Texmex-Küche und kreolische Speisen bietet. Diese sind zwar lecker, aber trotzdem noch viel zu teuer. Auch Cocktails kann man hier schlürfen. Die sind allerdings wirklich spitze!
Bei Papa Joe’s sitzt man in bequemen Rattansesseln in einem Lokal, das mit bunten Bildern, Vasen, Skulpuren, Polstern, etc. aus Mexiko vollgestopft ist. Ein Besuch lohnt sich, Muchachos!
Easy:
Meine Lieblingscocktailbar hat die besten Cocktails der Stadt! Die Bar selbst ist zwar sehr klein und meistens zum Bersten voll. Wer aber auf GUTE Cocktails Wert legt, wird am „Easy“ nicht vorbeikommen.
Am besten finde ich hier die Daiquiries, die ausnahmslos aus frischem Obst gemacht werden. Das fiese ist, dass man da den Alkohol kaum schmeckt, wer aber zwei davon trinkt, wird ganz schnell auf den promillereichen Boden der Tatsachen zurückgeholt :-).
Cheeese:
Ein gemütliches Studentenlokal nahe dem Stadtzentrum, in dem immer wieder verschiedene Bands und Sänger auftreten. Hier kann man tanzen, reden, flirten, Freunde treffen, sich heillos betrinken oder kleine, leckere Snacks genießen. Besonders zu empfehlen sind die selbstgemachten Burger, die mit McDonalds-Burgern außer dem Namen glücklicherweise NICHTS gemeinsam haben.
Es gibt in Linz eine Unzahl an Lokalen, die ich Euch nicht alle aufzählen möchte, weil dieser Bericht sonst noch zu einem Buch wird. Auf jeden Fall hat das Nightlife der Stadt für jeden etwas zu bieten, genauso wie das kulinarische Angebot, das vor kurzem durch zwei neue italienische Lokale, das „Da Mario“ und das „Da Martino“ (beide köstlich, aber zumindest das „Da Martino“ sehr teuer), ergänzt wurde.
7. Kultur:
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Linz hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Hier mischt sich Geschichte (wie oben beschrieben) mit Moderne. Unter anderem gibt es hier das Ars Electronica Center, das Museum der Zukunft, das verschiedene Kunstwerke im Zusammenhang mit neuen Medien bietet, sogar ein Cave steht hier, den man natürlich auch besichtigen kann.
Für Musikfreunde steht das Brucknerhaus bereit, ein großes Glasgebäude direkt am Ufer der Donau gelegen, das laufend Konzerte und große Musiker aller Art bietet. Egal ob Jazz, Klassik, Opern oder Symphonien - der Musikfreund findet hier alles.
Im September - und das ist eines der Highlights - findet in Linz alljährlich die \"Linzer Klangwolke\" statt. Das sollte sich wirklich niemand entgehen lassen! Jedes Jahr beschäftigt sich diese Veranstaltung mit einem anderen Komponisten: Anton Bruckner (\"der Musikant Gottes\", wie er immer wieder genannt wird), Joe Zawinul, Carl Orff mit seiner Carmina Burana, um nur einige zu nennen. Mit einer Konzertreihe im Brucknerhaus wird das Musikspektakel eröffnet. Schluß und gleichzeitiger Höhepunkt ist dann die Übertragung eines Konzertes in den Donaupark, wo riesige Lautsprecher dafür sorgen, dass man die Klänge in der ganzen Stadt hört. Dazu gibt es eine überwältigende Lasershow, die auf die Musik abgestimmt ist, verschieden Bilder und Filme, ebenfalls zur Musik passend, werden auf Leinwände projeziert, Schiffe - verschiedenartig dekoriert und beleuchtet und Wasserschifahrer illustrieren die Nachricht der jeweiligen Musikstücke sehr eindrucksvoll. Ein fulminantes Feuerwerk schließt dieses Spektakel ab. Und das Beste daran: Eintritt frei. Was man braucht, ist ein guter Platz, das heißt, man sollte schon relativ früh im Donaupark sein, eine Decke, um sich nicht auf den doch schon etwas feuchten Boden zu setzen und die Liebe zur Musik.
Wer Kabarett, Jazz-, Pop- oder Rockkonzerte liebt, sollte sich schleunigst in den Posthof, Kulturzentrum Nummer zwei in Linz, begeben. Auch die Linzer Tanztage gastieren jährlich dort. Dance companies aus allen Teilen der Welt, Percussion groups oder Kabarett zum Todlachen - in Linz gibt\'s alles und das zu einem recht vernünftigen Preis.
Zusätzlich werden in den verschiedenen Museen der Stadt (Nordico, Schlossmuseum, Neue Galerie,...) immer wieder Ausstellungen zu allen möglichen Themen gezeigt.
Wer vom Stadtlärm in die ländliche Ruhe will, muß nicht weit fahren. Vom Mühlviertel mit seinem riesigen Netz an Wander- und Reitwegen habe ich schon gesprochen. Südlich der Stadt gibt es aber auch so einiges zu sehen und zu erleben. Egal ob eine Tour durch das Barockstift St. Florian, in dem ich übrigens als Führerin arbeite oder ein Stadtrundgang durch Enns, die älteste Stadt Österreichs (1212 gegründet), in Oberösterreich kommt keine Langeweile auf!
8. Fazit:
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Industriestadt ist eben nicht gleich Industriestadt. Gerade in den letzten Jahren wurde in Linz sehr viel gegen das ehemals schlechte Image getan und wie man sieht, hat sich das auch ausgezahlt. Linz mausert sich immer mehr zu einer interessanten und modernen Stadt.
Wer mir das nicht glaubt und beim nächsten Mal Österreichurlaub Lust hat, Linz kennenzulernen, kann mir gerne ein Mail schreiben - damit ist Euch schon mal eine ordentliche Stadtführung sicher ;-)!
Noch eine persönliche Bemerkung: wer aufgrund der vielen Jahreszahlen und geschichtlichen Fakten glaubt, ich hätte aus einem Reiseführer abgeschrieben, ist auf dem Holzweg. Ich war vier Jahre lang Reiseleiterin und liebe Geschichte. Da ist es naheliegend, dass ich mich auch mit meiner Heimatstadt beschäftigt habe.
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