Rechtsanwaltsfachangestellte/r Testbericht

No-product-image
ab 15,18
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Summe aller Bewertungen
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  schwer
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  gut
  • Eigenverantwortliches Arbeiten:  stark gefördert

Erfahrungsbericht von marion_b

Richtige Entscheidung

4
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  schwer
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  schlecht
  • Sozialleistungen:  sehr gut
  • Eigenverantwortliches Arbeiten:  stark gefördert

Pro:

Man hat mit interessanten Menschen und Themen zu tun

Kontra:

Schlechte Bezahlung für die Leistung die man in diesem Beruf erbringt

Empfehlung:

Ja

Hallo Zusammen!

Ich habe meine Ausbildung 1999 begonnen. Nach 2 1/2 Jahren scnloss ich diese dann vorzeitig ab.
Zur Ausbildung kann ich zuerst nur mal sagen: Für Leute mit Hauptschulabschluss überhaupt nicht zu empfehlen! Wir hatten zwei Mädels mit Quali, und die sind - vor allem im Fach Rechnungswesen - qualvoll versackt.
Eine weitere Voraussetzung: man sollte sich für Recht und Justiz interessieren. Derjenige, der diese Ausbildung beginnt, nur damit er etwas hat, diesem wird der Job nicht viel Spaß machen.

Aber das wichtigste ist: das Betriebsklima. Leider steckt man da nicht drin. Ich meinem Ausbildungsbetrieb hatte ich zwei Chefs; eine Rechtsanwältin, die angestellt war, und das schlimmste: wir waren 6 (weibliche) Angestellte (hier kann man sich das Getratsche und Gelästere wohl schon bildlich vorstellen).

Mit meinen Chefs habe ich mich absolut nicht verstanden, aber glücklicherweise bin ich mit meinen Kolleginnen größtenteils gut zurecht gekommen.

Zu meiner Tätigkeit ist zu sagen, dass ich wortwörtlich ins kalte Wasser gestoßen wurde: Nach ca. einem halben Jahr hat meine Ausbilderin gekündigt und ich habe ihr kompletten Akten übernommen! Aber das war das beste, das mir passieren konnte. Sicher hatte ich noch nicht wirklich viel Ahnung, aber dadurch dass ich mir so größtenteils die Dinge selbst aneignen musste, konnte ich nach einger gewissen Zeit auch mein Zeug.
In dieser Kanzlei ging es hauptsächlich um Forderungseintreibung: Mahnbescheid, Vollstreckungsbescheid, Zwangsvollstreckung, EV, etc...etc...
Was jedoch in jeder Kanzlei gelehrt werden wird ist: Telefondienst, das Tippen - nach Diktat oder selbständige Briefe -, Akten führen, Buchhaltung... die allgemeinen büroorganisatiorischen Angelegenheiten eben.
Nur mit der Besonderheit, dass man in diesem Beruf sehr sorgfältig und zuverlässig sein muss - nur eine Frist falsch notiert oder einen Brief in der falschen Form verschickt und ein ganzer Prozess kann verloren gehen.
Ich weiß wovon ich spreche - ich hatte einmal eine Kündigung nicht mit Einschreiben/Rückschein, sondern als normalen Brief geschickt - Prozess verloren!! Und das schlimmste: da war ich bereits ausgelernt, noch gar nicht so lange bei meinem neuen Chef und ich hatte wirklich tierisch Angst dass ich diesen Job nun los bin.

Glücklicherweise bin ich jedoch noch hier.

Hier ist es nun schön familiär: Meine Chefs sind er + sie, ein Ehepaar, leider leben sie mittlerweile in Trennung, bisher hat sich das aber noch nicht groß auf die Arbeit hier ausgewirkt.
Ich bin die \"Hauptdame\" und habe noch eine Auszubildende. Sie wird aber auch diesen Sommer ihre Abschlussprüfung schreiben und zum 01.09.2004 werde ich wohl einen neuen Azubi bekommen.

Der Job macht wirklich Spaß, jedoch sollte man, wie gesagt, Spaß am Rechtswesen haben. Nur dann kann man auch über die negative Seite wie den Verdienst hinwegsehen.

Ich bin nun zwei Jahre in dieser Kanzlei, habe eine Auszubildende, mache die Buchhaltung und die Vollstreckungsangelegenheiten weitgehend selbständig und verdiene immer noch nur € 1600,00 brutto.

Aber Hauptsache ist doch: Der Job soll Spaß machen.
Lasst euch nicht von einem blöden Chef diesen Beruf vermiesen. Geht zu einem anderen! Wenn das Betriebsklima passt, kann gar nix schiefgehen. Und der Rechtsanwalt kann gar nix dafür: meiner Erfahrung nach hat jeder RA irgendwie nen kleinen Schlag... :-)

Und noch als kleiner Tipp: mit der Ausbildung zu Rechtsanwaltsfachangestellten und mit einem guten Notendurchschnitt kommt ihr in jedem Betrieb unter!
RAFA´s haben den Ruf, sehr gewissenhaft, sorgfältig und zuverlässig zu sein (und vor allem sehr gutmütig und gelassen....)

28 Bewertungen, 5 Kommentare

  • creedy18

    20.05.2008, 15:53 Uhr von creedy18
    Bewertung: sehr hilfreich

    feiner Bericht LG Andrea

  • campimo

    07.03.2007, 10:24 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨¨*:•. ... SH & LG ... .•:*¨¨*:•.

  • doreendoro

    05.12.2005, 15:55 Uhr von doreendoro
    Bewertung: sehr hilfreich

    1.600 € sind ok, wenn man bedenkt, was man im Osten für die gleiche Arbeit verdient. ( Sind oft nur, wenn man Glück hat 1.300 € drin).

  • kleinvolli

    14.01.2005, 09:50 Uhr von kleinvolli
    Bewertung: sehr hilfreich

    1.600,00 € Brutto is doch ok bei 2 Jahren.

  • redwomen

    13.01.2005, 19:37 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    damals auch immer eine Ausbildung gewesen die mich sehr interessiert hätte. Doch leider habe ich mich dann doch zu etwas anderem entschlossen. Ich hatte zwar mal für fast drei Monate in einer RA-Kanzlei gearbeitet als Schreibkraft, doch es war do