Tipps & Tricks zu Kaffee (Hintergrundinformationen) Testbericht

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Erfahrungsbericht von ChiChi

>Zwischen Himmel und Hölle<

Pro:

Für mich ja!

Kontra:

Für dich?

Empfehlung:

Ja

Tierischer Ernstfall, wider dem Groschenroman, nix mit Rosa-Prosa, kein Hossa-Hossa, nur ein Werdegang einer kleinen Kaffeebohne!

>Schwarz wie der Teufel, heiss wie die Hölle, rein wie ein Engel und süss wie die Liebe.< (Ein Lied von Tralleyland über die kleine Bohne)

Um 850 nach Chr. fiel Mönchen im Lande Jemen auf, dass Ziegen, nach dem Genuss von so roten Beeren, aussergewöhnlich lebhaft wurden. Die Mönche untersuchten die Früchtchen...
Sie waren aber enttäuscht von dem bitteren Geschmack, und warfen sie ins Feuer.
Der aufsteigende köstliche Duft machte sie neugierig, und so brauten sie aus den "gerösteten" Kaffeebohnen ein schwarzes Getränk; dessen anregende Wirkung ermöglichte den heiligen Männern, fortan ihre Nachtgebete und Glückseliges ohne Müdigkeit zu verrichten.

Ziegen! Tiere ich mag euch, auch ein artiger Dank den Mönchen.

Von Arabien aus führte der Weg des Kaffees nach der Türkei, wo bald Kaffeehäuser wie Pilze aus dem Boden schossen. Kaffeehäuser Freu(n)dehäuser alles zum Wohle der Mens-chen.
Kaffee wurde aber in solchen Mengen getrunken, dass zu Beginn des 16.Jahrhunderts ein Trink-Verbot erlassen wurde.
Der hm...wie hiess der früher - Statthalter? Wie dem auch sei, jedenfalls liess er nächtliche Kaffeetrinker öffentlich auspeitschen.
Doch nichts vermochte den Siegeszug des Kaffees aufzuhalten. Ein Laster kann auch durch Glauben zur Tugend werden.
In Europa, bei den flinken Italienern konnte man 1624 im Cafe Florian/Venedig den ersten Espresso schlürfen.

Die ganz grosse Zeit der kleinen Bohne begann aber in Paris um 1689.
Dichter, Staatsmänner, Schriftsteller und Maler trafen sich bei Procopol. Honoré de Balzac (kein Liebling der Pfaffen) war ein unter anderem notorischer Kaffeetrinker.
Er soll von 50`000 Tassen Kaffee gelebt und geliebt haben.
Beethoven hingegen zählte für jede Tasse genau 60 Bohnen ab. Franz Schuberth mahlte seine Bohnen selber, und wurde vom Mahlgeräusch zu musikalischen Einfällen inspiriert.

Heine verfasste eine Liebeserklärung auf die frivole Bohne:
"Kaffee läutert die Seele und beseelt das Herz"

Diese kleine Bohne ist die Quelle des Witzes und der Heiterkeit, sagte ein berühmter englischer Arzt Dr. William Harvey. Oh freut mich Herr Doktor!

Klar auch in Österreich kennt man die grossartige Bohne.
Bei der Belagerung Wiens, mussten die Türken 1683 die Stadt fluchtartig verlassen, wobei sie ungern 500 Säcke Kaffee zurück liessen.
Franz Kolschnitzki, ein unternehmungslustiger Pole, erhielt die Säcke als Lohn für seine Kurierdienste. Küss die hohle Hand.
Er eröffnete das erste Kaffeehaus, doch die Wiener konnten sich für seinen etwas bitteren Teufelstrank nicht begeistern.
Kolschnitzki der Listige servierte ihn dann mit Rahm und Zucker; damit war die >Wiener Mélange< erfunden.

Eine abenteuerliche Geschichte über die heisse Bohne in Brasilien, könnte ich noch aufschreiben, doch ihr wärt ja eventuell irritiert, wenn ich Ellenlanges über Kleinigkeiten schreiben täte.
Dicht bin ich auch noch, danke der Nachfrage, trotz häufigem Kaffeebohnengenuss.

Jedenfalls diese Bohne eroberte die Welt. Man pries den Kaffee als gesunde, anregende "Medizin" empfahl ihn gegen Traurigkeit und Melancholie.
Anderseits warnten Ärzte, dass mit den gerösteten Bohnen, Gesundheit und Schönheit verdorben würden.
Allen Unkenrufen zum Trotz wurde die Bohne immer beliebter.
Täglich werden Millionen Tassen voll heissem, kaltem, süssem, raffiniert verfeinertem Kaffee getrunken.

Wie bei allen Genussmitteln kommt es auf die Dosierung an..."gut erhalten" und frisch bleiben die Bohnen in verschliessbaren Dosen, die kühl und dunkel gelagert sein sollten.

ChiChi verabschiedet sich mit dem Satz von Marcel Proust:
"Das einzige, was noch schwieriger ist, als ein geordnetes Leben zu führen; es anderen nicht aufzuzwingen"

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