The Fast and the Furious (VHS) Testbericht

Gefährliche Stunts und Motorengehäul machen noch keinen Film!


Nun... Montag war wieder mal so ein Tag, an dem ich anfing, den Sinn der Sneak Preview zu hinterfragen. Geht es vielleicht gar nicht darum einen schönen Film schon vor Erscheinungsdatum sehen zu können, sondern darum, dass ein schlechter Film wenigstens ein einziges Mal vor vollem Haus gezeigt wird? OK, wahrscheinlich werde ich mit diese Artikel auch einige "Feinde" finden, aber wenn ich die Wahl gehabt hätte, "The Fast and the Furious" hätte ich mir mit Sicherheit nicht freiwillig angeschaut.

Die Story ist simpel: Officer Brian O'Connor (Paul Walker) versucht eine Reihe von mysteriösen Überfällen auf LKWs zu klären. Zeit ist knapp, denn die Trucker rüsten sich für den Gegenschlag (schon früh, eine Andeutung darauf, was später noch passiert). Doch einen Verdacht gibt es ja schon – das sind ja Dominic Torretto (Vin Diesel) und seine Gang... Diese leben scheinbar nur für ihre aufgemotzten, blitzenden Autos und lieben den Nervenkitzel von illegalen Rennen durch enge Großstadtstraßen. Bei einem dieser Rennen taucht dann eines Abends Brian Earl Spinner (jetzt undercover – Paul Walker) auf und fordert Dom zu einem Rennen um dem Respect (wie nobel – da kamen einem fast die Tränen) heraus... Sollte er verlieren, bekomme der Gewinner seinen teuren aufgemotzten Wagen (kommt ja von dem FBI – aber das weiß man da ja noch nicht). Nun... Brian verliert, die Polizei bekommt Wind von dem Rennen, auf der Flucht gelingt es Brian Dom zu helfen. Die beiden freunden sich langsam an, Brian erarbeitet sich den Respect von Dom (und gleichzeitig natürlich noch für das FBI) und verliebt sich in dessen Schwester Mia... Doch natürlich sind da ja noch die Überfälle, die es aufzuklären gilt... Und der nächste Überfall wird dann natürlich auch noch gezeigt, nur dass ja jetzt der LKW-Fahrer bewaffnet ist... darum läuft nicht alles so, wie Dom und seine Jungs sich das vorgestellt haben... Doch zum Glück ist ja Brian zur Stelle und rettet erst mal einen der Jungs... Dann noch ein (illegales) furioses Rennen mit Dom über eine viertel Meile, knappes Entkommen vor einem vorbeirasenden Zug und der geschrottete Wagen von Dom... Nun stehen die beiden sich mit offenen Karten gegenüber – der Polizist, angesetzt auf Dom... seinem Erfolg so nahe... Doch nein... es gibt ja so männliche Prinzipien, wie Ehre, Freundschaft, etc... also gibt es Dom die Schlüssel, zu seinem eigenen Wagen... "er schuldet es ihm ja ohnehin noch"... tja... und das war's dann...

OK, natürlich ist nicht alles von Anfang an so klar... Man erfährt erst nach einer Weile, was es mit Brian Earl Spinner tatsächlich auf sich hat und auch die Frage ob Dom und seine Jungs wirklich die gesuchten LKW-Räuber sind, klärt sich erst gegen Ende, aber ansonsten...

Eigentlich ist das ja alles Rahmenhandlung... Hauptthema des Films sind halt doch die Autos und die halsbrecherischen Rennen, die die Jungs sich damit zu jeder Gelegenheit bieten... Da gibt es zig-Liter Lachgaseinspritzungen (Lachgas?), Tieferlegungen (klar), Mega-Boxen und so ziemlich alles was man sonst noch so braucht, um den Thrill von Geschwindigkeit und Risiko so richtig ausnützen zu können... Ist ja alles schön und gut, aber einfach etwas zu viel...

Nach 20 Minuten in dem Film, hofft man einfach, dass die Bilder vielleicht mal etwas langsamer werden (OK – sicher ist das eine filmtechnische Hochleistung, aber ich persönlich würde gerne erkennen, was dort auf dem Silberscreen zu sehen ist, bevor sich die Einstellung wieder ändert), und die Musik vielleicht mal ein weniger ruhiger (Naja... eigentlich passten die bassgefüllten harten Sounds ja zum Film und dessen Geschwindigkeit) und vielleicht mal drei Minuten ohne einen röhrenden Motor vergehen würden... Aber da ist man in diesem Film leider falsch – da hilft dann auch die Story über den Polizisten oder eine sich langsam entwickelnde Freundschaft zwischen Mia und Brian nicht sonderlich viel weiter.

OK, ich weiß, sicherlich ist der Film schon wegen der Stunts, der Kameraführung, etc... sehenswert, denn diese, sind (wenn auch etwas zu anstrengend und langatmig) wirklich gut dargestellt... Da sitzt man plötzlich als Zuschauer im Auto und bekommt ein Gefühl für die Geschwindigkeiten, die Bilder wechseln genauso schnell (ich persönlich fand das zwar auf Dauer etwas nervig, aber die Idee ist sicherlich nicht schlecht)... Dann die ganzen Autos... Ich kann durchaus die Leute verstehen, die diesem Film etwas abgewinnen können... ich persönlich gehöre aber wohl nicht dazu.

Hier noch kurz die "harten Fakten":

Genre: Action
Land/Jahr: USA 2001
Länge: 107 Min.
FSK: 16

Mehr Infos: www.thefastandthefurious.com


So, hoffe, ich hab Euch jetzt nicht zu sehr abgeschreckt... Schaut Euch den Film an, wenn Ihr unbedingt wollt, ich werde es mit Sicherheit kein zweites Mal tun.

Liebe Grüße,
K.