Der Untergang (DVD) Testberichte
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- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
Tests und Erfahrungsberichte
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\"Wenn der Krieg verloren geht...\"
02.10.2004, 22:58 Uhr von
azadfan
Ich bin crazy und ein dicker Deutschrap-Fan. Ich glaube das ist so alles! :-)5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Es werden also doch noch Themen angesprochen, die wahre Begebenheiten sind
Kontra:
FSK!!!!
Empfehlung:
Ja
"...ist es vollkommen egal, wenn das Volk mit untergeht. Ich könnte darüber noch keine Träne weinen, denn es hätte nichts anderes verdient." Zitat Adolf Hitler
Hallo liebe Ciao-Leser!
Am Donnerstag war ich mit meiner und einigen anderen Klassen im Kino in “Der Untergang”. Ich hatte vorher schon einige Berichte bei Ciao gelesen, aber das mich so etwas erwartet hatte ich nicht geahnt. Im folgenden möchte ich den Film nun mit verschiedenen Gesichtspunkten vorstellen:
1. Inhalt
2. Die Schauspieler
3. Grundinfos
4. Meine Eindrücke
5. Fazit
1. Inhalt
Der Film beginnt mit dem 56. Geburtstag Adolf Hitlers. In den nächsten zweieinhalb Stunden bekommt der Zuschauer ziemlich real gezeigt, wie der Untergang Deutschlands stattgefunden haben müsste. Die meiste Handlung spielt sich im Bunker in der Neuen Reichskanzlei Berlin ab, was ja auch die wichtigste Handlung ist. Die Russen dringen im weiter vor und Deutschland ist auf jeden Fall verloren. Aber Hitler will keinesfalls kapitulieren. Seine engsten Anhänger versuchen ihm klarzumachen, dass Deutschland verloren ist und er Berlin verlassen soll. Aber er weigert sich und schickt einige wichtige Leute weg. So verlassen ihn zum Beispiel Himmler und Göring, um die wichtigsten zu nennen. Der Rest ist Geschichte. Hitler heiratet Eva Braun, als der Untergang unvermeidbar ist und wie jeder (hoffe ich doch mal) weiß, bringt Hitler sich und seine Frau um und lässt sich verbrennen. Denn er sagte, dass die Russen ihn weder lebendig noch tot zu Gesicht bekommen sollen. Mehr möchte ich über den Inhalt nicht sagen, da sie Geschichte des 2. Weltkrieges ja mehr als bekannt sein müsste und ich hier die Eindrücke des Filmes nicht widergeben kann.
2. Die Schauspieler:
Bruno Ganz als ADOLF HITLER:
Eine Filme in denen Ganz mitgespielt hat:
Der Ignorant und der Wahnsinnige (1972)
Goethes Faust (Theater)
Der amerikanische Freund (1977)
Die linkshändige Frau (1978)
Messer im Kopf (1978)
er hat noch in einigen weitern Filmen mitgespielt und einige Preise gewonnen.
Ich muss sagen, dass er Hitler sehr gut darstellt. Grimmig, zu seinen Freunden nett und die Haltung wie man sich Hitler vorstellt. Sogar die Sprache ahmt er nach. Einige meinen, dass Hitler zu harmlos dargestellt wird, aber diese These kann ich nicht vertreten. Ich fand es etwas seltsam, dass er seinen Hund so gut behandelt. In einigen echten Fotos sieht man Hitler mit seinem Hunde und der Hund hat den Schwanz eingezogen (ein eindeutiges Zeichen von Angst). Das zeigt, dass Hitle seine Hunde wohl nicht gut behandelt hat und das wird im Film ganz anderst dargestellt, aber das ist ja Nebensache.
Ganz spielt es wirklich gut und ich wüsste auf die schnelle keinen besseren Darsteller für die Rolle. Auch die Wutausbrüche sind sehr sehr überzeugend und man merkt, dass sich Ganz mit der Person Adolf Hitler beschäftigt hat.
Alexandra Maria Lara spielt TRAUDL JUNG:
Was ich sehr schön finde ist, dass Traudl Jung noch lebt und zudem noch zu Beginn und am Ende des Films spricht und am Ende sogar gefilmt ist. Aber da Traudl Jung im Film einiges jünger ist, wird sie sehr gut von Alexandra Maria Lara gespielt. Lara lebt seit ihrem vierten Lebensjahr in Deutschland und hat das Abitur absolviert. Mit 16 übernahm sie die Hauptrolle in der ZDF-Serie "Mensch, Pia!" und das war nicht ihre letzte Roller. Sie übernahm noch einige Fernsehrollen (Bsp:"Liebe und Verrat") und im Kino war sie auch schon zu sehen (Bsp:"Leo&Claire"). Nebenbei gemerkt, ist Lara sehr hübsch und sieht meiner Meinung nach Traudl Jung sogar ähnlich. Als Hitler Sekretärin bekommt sie die Geschehnisse hautnah mit und will "mein Führer" genau wie die anderen nicht verlassen. Sie ist mehr als überzeugend und ist als Sekretärin eine "passive" Person, weil sie nur ihre Aufgaben erfüllt, ohne dabei in das Geschehen eingreifen zu können und trotzdem alle Dinge erfährt. Egal in welcher Lage sie ist, Lara hat sich sehr gut in die Roller hineinversetz und überzeugt die Zuschauer voll und ganz.
Ulrich Matthes ist JOSEPH GOEBBELS:
Der 45-jährige war in verschiedenen Kinofilmen zu sehen unter anderem in:
Winterschläfer
Mörderherz
Aimee und Jaguar
Mitfahrer
und demnächst: Der neunte Tag
Matthes spiel in DER UNTERGANG die rechte Hand Hitlers, die die erste Zeit im Film kaum auffällt. Er hält sich meistens zurück und verehrt seinen "Führer" so sehr, dass er jeden Befehl ohne Widerstand ausführt. Erst als er gegen Ende den Befehl von Hitler bekommt Berlin zu verlassen, weigert sich dieser, weil er bis zum Ende seinem Führer treu bleiben will. Nachdem Hitler tot ist weigert sich auch er die Kapitulation zu unterschreiben, da Hitler eindeutiger Wunsch war, dies zu unterlassen.
Matthes spielt seine Roller auch sehr gut, obwohl er im Gegensatz zu den anderen Schauspielern etwas im Schatten steht und nicht sehr viel zu sagen hat, sondern meistens nur anwesend ist. Vom Aussehen finde ich, dass er dem echten Goebbels nicht allzusehr ähnlich sieht und Goebbels soll anscheinend auch etwas kleiner sein und das ist Matthes nicht. Auch das für Goebbels typische Hinken bemerkt man nur, wenn man ganz genau darauf achtet und selbst dann nicht immer. Das hätte man noch etwas besser machen müssen, aber von der schauspielerischen Seite ist Goebbels gut gelungen.
Corinna Harfourch als MAGDA GOEBBELS:
Harfourch erhielt zweimal den Kritikerpreis als beste Darstellerin in Kinofilmen (Die Schauspielerin, Der Tangospieler), einmal den Bayrischen Filmpreis (Irren ist Männlich), zwei goldene Löwen (Der Ausbruch, Gefährliche Freundin), Fernsehpreis 2001 (Vera Brühne), Deutscher Filmpreis (Bibi Blocksberg) und den Adolf-Grimme-Preis (Gefährliche Freundin). Zudem war sie in einigen Fernsehshows (u.a.Tatort) und in vielen weitern Kinofilmen (u.a.Jetzt oder Nie-Zeit ist Geld).
Als Magda Goebbels ist sie eigentlich erst im letzten Drittels des Filmes zu sehen. Mit dem Geschehen im Reich hat sie nichts zu tun, sie besucht mit ihren 6 Kindern ihren Mann im Bunker und möchte ebenso ihrem Führer nicht von der Seite weichen. Sie ist eine, die bis zum Schluss an den Endsieg glaubt und sich keine Zukunft ohne Nationalsozialismus vorstellen kann. Als Frau mit Kind muss man einen riesen Hass auf Magda Goebbels haben. Sie möchte nicht, dass ihre Kinder ohne Nationalsozialismus aufwachsen (das ist nicht gut für sie) und so vergiftet sie ALLE SECHS Kinder. In dem Film wird gezeigt, wie sie den Kindern (die Schlafmittel bekommen haben) die Kapsel zwischen die Zähne klemmt und dann die Kiefer zudrückt. (Info: In den Kapsel ist Zyankali, ein Gift das nach 1-2 Sekunden den Tod herbeiruft) Ein echt grausamer Anblick, der einem Angst einflößen kann.
Harfourch spielt die überzeugte Nationalsozialistin sehr gut und real. Sie ist eine grausame Frau, die jegliche Muttergefühle ignoriert und nur ihren Führer will und an ihn glaubt. Da sie und ihr Mann ohne Hitler nicht leben wollen, lässt sie sich von Joseph Goebbels erschießen, bevor dieser sich selbst erschießt.
3. Grundinfos:
Drama
Kinostart: 16.09.2004
Regie: Oliver Hirschbiegel
Produktion: Bern Eichinger
FSK: 12 Jahre
Verleih: Constantin Film
Länge: 155 Min.
4. Meine Eindrücke:
Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich sage: Diesen Film möchte ich keine zweimal anschauen. Ich fand es gut, dass ich drinnen war, denn es ist mal etwas anderes, als wenn man die Dinge im Geschichtsunterricht beigebracht bekommt. Ich war trotzdem sehr schockiert über einige Bilder und das grausame Handeln einiger Leute. Es gab auch einige Bilder im Lazarett die brutal waren und die in der Realität sicher noch schlimmer aussahen. Das FSK 12 ist völlig schlecht gewählt. Wenn ein 12-jähriges Kind diesen Film sieht, sollte es ihn mit den Eltern anschauen und danach mit den Eltern darüber reden. FSK 16 fände ich nicht notwendig, aber 14 wäre schon angebracht gewesen. Mit ca. 14 Jahren lernt man im Geschichtsunterricht die Ereignisse des 2. Weltkrieges und kann sie mit dem FIlm sicher für sich selbst realisieren. Ich habe schon von einigen Schulen gehört, dass sie den Film als geschlossene Klasse angesehen haben, was ich eine gute Initiative finde, da auch danach im Unterricht darüber gesprochen werden kann.
5. Fazit:
Hm.. was soll ich noch sagen? Ich denke, dass jeder diesen Film ansehen sollte. Die Ereignisse sind zwar Vergangenheit, aber trotzdem sollten sie angesprochen werden, damit soetwas kein zweites Mal passiert. Wenn man sich anschaut, welche Vernichtungsmittel es heute gibt dann ist die Erde mit einem Knopfdruck ausgelöscht.
Der Film verdeutlich was passiert, wenn ein einzelner Mann das Volk in seinem Griff hat.
Alle die ihn anschauen werden sollten sich auf etwas gefasst machen und bitte nicht wegschauen, denn die Realität lässt sich nicht ignorieren.
Internetseite: http://www.deruntergang-special.film.de/
Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Liebe Grüße von
Azadfan
PS: Dieser Bericht ist auch bei Ciao.de weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mami_online, 25.06.2005, 01:14 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
und Schade, dass es solche Filme "geben muss" um darauf hinzuweisen, dass das der völlig falsche Weg war.... ABER: Bitte lass "ciao" aus dem Spiel. Wir sind hier bei yopi. Also grüße bitte nicht die ciao-Mitglieder
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dalaralein, 09.10.2004, 13:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich habe dne film gestern auch gesehen und fand ihn zum teil auch echt heftig,nicht so wie ein horrorfilm sondern so berührend.sher großartig war die reaktion der zuschauer,als zum schluss die bilder eingebledet wurden ->was mit den menschen pas
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der Untergang des 3. Reiches
5- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute ging es mal wieder ins Kino. Thema waren diesmal die letzten Tag Hitlers, der Titel des Filmes lautet : DER UNTERGANG und stellt die letzten Tage des dritten Reichs dar.
die Fakten
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Dauer: 160 Min.
Erstaufführung 16. 09. 2004
Genre Drama
Darsteller:
Goebbels (Ulrich Matthes)
dessen Frau Magda (Corinna Harfouch)
Eva Braun (Juliane Köhler)
Architekt Speer (Heino Ferch)
Adolf Hitler Bruno Ganz
Hitlers Privatsekretärin die im November 1942 vom Führer persönlich eingestellt wird ist
die 22-jährige Münchnerin Traudl Junge gemimt von Alexandra Maria Lara.
aus ihren Erinnerungen "Bis zur letzten Stunde" und Joachim C. Fests Buch "Der Untergang" entstand der Film unter der
Regie von Oliver Hirschbiegel ("Das Experiment")
die Story
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Der Film zeigt die letzten zehn Tage des deutschen Reiches. Die Handlung vollzieht sich primär in Berlin, zum einen im Bunker zum anderen in der Stadt selbst. Die Handelnden Personen sind neben Adolf Hitler und Eva Braun auch seine mehr oder weniger treuen Gefolgsleute wie Himmler, Göring, Göbbels und viele weitere Wehrmachtssoldaten. Die Story ist größtenteils den Erzählungen von den Überlebenden aus dem Bunker entnommen, die sehr eindrucksvoll geschildert haben wie die Stimmung in dem Bunker war. Es wird auch, in aller Ausführlichkeit gezeigt, wie sich Familie Göbbels mit Gift umbringt, Frau G. bringt eigenhändig ihre Kinder um, weil sie findet, dass sie nicht in einer Welt ohne Nationalsozialismus aufwachsen sollen.
Meine Meinung
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Dieser Film ist mit Sicherheit keiner dieser Filme die man sich ansieht und dann beschwingt und mehr oder weniger berührt, angekitscht oder verträumt verlässt. Dieser Film macht schon sehr nachdenklich. Vor allem fand ich es sehr hart zu sehen wie die Führungsetage des dem Untergang geweihten Reiches an der festlich gedeckten Tafel sitzt und feiert (was auch immer) während direkt über ihnen Soldaten sterben und Zivilisten hungern.
Ich kann auch sensiblen Menschen nur zu einem Besuch raten, wenn sie sich in guter ( gefestigter) Stimmung befinden, denn es geht in diesem Film viel ums Sterben und um den Tod. Sehr eindrucksvoll fand ich den Kontrast zwischen dem noch kämpferisch dargestellten Adolf Hitler in den ersten Tages des Bunkerlebens, der noch nicht so recht an eine Kapitulation glauben wollte und dem gebrechlichen, alten Mann der letzten Tage, der nur noch über die Methoden für den effizientesten Selbstmord nachdenkt.
Mir gefiehl an dem Film vor allem, dass Hitler auch von seiner menschlichen Seite dargestellt wurde, dass gezeigt wurde wie nah ihm der Verrat seiner Gefolgsleute ging. Auch wenn dieses Thema in unserem Land noch immer sehr schwierig ist, ist die Darstellung der Vorgänge weder zu heroisch, noch zu zurückgenommen.
Die Kullisse ist gespenstisch realistisch, die Kleidung, der Bunker und die Frisuren sind denen der Menschen in jener Zeit nach empfunden. Die Darsteller agieren sehr überzeugend, vor allen Dingen der "Hauptdarsteller" ist sehr überzeugend, da es ihm gelingt den Mann hinter der Probaganda darzustellen. Auch wenn ich es nicht unproblematisch finde, den Menschen darzustellen, verkörpert der Hauptdarsteller den Anführer des 3. Reiches erschreckend realistisch - wäre der Film in schwarz - weíß gewesen, hätte ich es für eine Originalaufnahme halten können.
Ich gebe dem Film 5 Sterne, weil er mich gut unterhalten hat, sehr erschreckt hat, die geschichtlichen Zusammenhänge gut dargestellt hat und außerdem sehr einfühlsam mit der Thematik umgegangen ist.
Jedoch spreche ich eine Empfehlung nur für solche Kinogänger aus, die sich auch mal etwas jenseits von Teeny-Komödien antun wollen, die es vertragen können, wenn es im Kino einmal knallt und die keine Angst vor Filmen mit Hintergrund haben.
Vielen Dank für `s Lesen und Kommentieren. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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melle7484, 22.12.2004, 20:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich finde auch, dass der Film zum nachdenken anregen sollte und das es echt krass ist. Gruß Melle
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Topu78, 30.09.2004, 12:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr guter Filmbericht. Hast nicht zu viel von der Story verraten, aber auch alles notwendige genannt. Hat mir gefallen. Beste Grüße
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Die Perversität der Geschichte
25.09.2004, 21:41 Uhr von
YetiChris
Nur kurz: Ich bin knapp 40, Schreiner und stolzer Vater zweier süßen Töchter, die man sich wünsch...5- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Diesen Film MUSS man gesehen haben!!!
Kontra:
(kein konra)
Empfehlung:
Ja
Was ist vor rund 60 Jahren in Deutschland passiert? Wie konnte ein Volk solche Schuld auf sich laden?, Wie konnte es zulassen, das in ihrem Namen unglaubliche Verbrechen begangen wurden? Wer waren die Menschen, die dies zu verantworten haben? Waren es überhaupt Menschen?
20. April 1945 – Adolf Hitler wird im „Führerbunker“ an seinem Geburtstag durch schweres Artilleriefeuer geweckt. Erbleicht fragt er seinen Adjutanten: „Ist der Russe schon so nah?“.
An diesem Tag erscheinen noch mal alle Bozen des NS-Regimes, um dem Führer zu huldigen. Himmler, Göring, Speer – Sie alle haben jedoch schon ihre eigenen Ideen, den Krieg zu überstehen Lediglich Goebbels und Bormann werden Hitler nicht von der Seite weichen – bis zum bitteren Ende.
Und so schleppen sich die Tage im Bunker dahin - Hitler schwankt zwischen Euphorie und Stumpfsinn, vegetiert gleich einem Tier oder braust auf, schreit Verrat, wo immer auch seine sinnlosen und jeder Grundlage entbehrten Befehle nicht mehr befolgt werden können. Beendet mit einer Handbewegung Leben, gibt keine Gnade, und wirkt dennoch verletzlich und mitleiderregend und, so pervers es auch klingen mag, gegenüber seiner langjährigen geliebten Eva Braun, so etwas wie zärtlich. Von Parkinson gezeichnet, von Medikamentensucht aufgedunsen.
Und auch alle anderen im Bunker schwanken zwischen 2 Extremen. Zwischen dem Wunsch zu fliehen, und dem Kadavergehorsam, zwischen „Ehre“ und Verantwortungsgefühl. Dieser Tanz auf dem Vulkan endet nicht nur einmal in bizarren Festen gigantischen Besäufnissen, trister Hoffnungslosigkeit oder unglaublichem Unrecht.
Darüber trohnt Hitler, der ganz nebenbei das Todesurteil über sein Volk spricht, sich selber aus der Verantwortung zieht, und selbst im Tod noch soviel macht ausübt, das eine Mutter ihre 6 Kinder lieber ermordet als ihnen eine Zukunft ohne Nationalsozialismus zuzugestehen.
Und in all diesem Chaos steht eine junge Frau –Traudl Junge. Als Sekretärin fester Bestandteil des engsten Kreises um Hitler, und dennoch seltsam abgehoben und distanziert, mit jugendlicher Naivität, Mut und der gleichen Ohnmacht die alle Protagonisten befallen zu haben scheint. Während das „dritte Reich“ immer kleiner wird und um die Mächtigen herum einfache Menschen, Zivilisten und Soldaten, sterben müssen, weil ein Mann, der schon längst kapituliert hat, nicht kapitulieren will...
Das Drehbuch verfasste der Produzent Bernd Eichinger nach den Büchern „Der Untergang“ von Joachim Fest und „Bis zur letzten Stunde“ von Traudl Junge. Ohne viel Pathos und übermäßig viel Schnickschnack versetzt er den Zuschauer ganz in das Geschehen von vor fast 60 Jahren. Zum einen Kammerspiel, zum anderen mit Szenen aus der umkämpften Hauptstadt durchsetzt. Eine kleine „Geschichte in der Geschichte“ erzählt den Werdegang des Hilterungen, den der „Führer kurz vor einem Todes noch mit dem Eisernen Kreuz auszeichnete und dessen Foto weltbekannt wurde, weil Hilter ihm in die Backe kneift. Obwohl reine Fiktion, passt es auf beklemmende Wiese in die Haptgeschichte und bildet ein Rahmen, der das abgestumpfte Warten auf das Ende im Bunker mit dem wahren Leiden des Krieges verbindet, das die Protagonisten gar nicht mehr wahrnehmen. Natürlich ist der Haupterzählstrang nicht 100%ig belegt, und es gibt genügend Aspekte der letzten Tage im Bunker, die nie ganz geklärt werden können. Aber dennoch wirkt die Geschichte in sich stimmig und furchtbar real.
Die Regie versetzt den Zuschauer immer wieder in unmittelbare Nähe zum Geschehnis. Mal hetzt die Kamera mit den Hauptdarstellern durch Bunkergänge, mal ist sie quasi Teil des Geschehnisses, mal wirkt sie deplaziert, fast voyeuristisch. Zwar ist der Zuschauer nicht Teil der Geschichte, und wichtige Punkte (Wie Hitlers Selbstmord) bleiben ihm verborgen, dennoch kann sich auch nicht aus der Verantwortung stehlen. Die Perverse Nähe, mit der Hirschbiegel den Mord der Mutter Goebels an ihren 6 Kindern darstellt, fühlt sich an wie eine Ohnmächtige Beihilfe. Alles in einem möchte das Unrecht erinnern, aber man kann nur zusehen. Vielleicht war so das dritte Reich?
Natürlich steht und fällt ein solcher Film mit den Schauspielern. Wieder einmal hat B. Eichinger die Creme de la Creme der deutschen Schauspieler zusammengebracht, und leider kann ich hier nur die wichtigsten aufzählen und würdigen.
Bruno Ganz – Adolf Hitler
Welch eine schauspielerische Leistung! Oder vielleicht doch nicht? Steckt in jedem von uns ein kleiner Hitler, den man nur hervorkitzeln muss? Ganz, der Träger des Iffland-Ringes, der höchsten Auszeichnung, die ein deutschsprachiger Schauspieler erhalten kann, Schafft es grandios, der Figur des „Führers“ Leben einzuhauchen, und zwar mit allen Facetten. Dieser Hitler ist kein Monster, sondern eine Monströse Figur. Er hat Schwächen und Ängste, aber auch Abgrundtiefen Hass und viel zu viel Macht, auch noch im Tod.
Alexandra Maria Lara – Traudl Junge
Zu beginnt des Filmes habe ich ihr noch unrecht getan. Mein Eindruck („Mit den aufgerissenen Augen läuft sie rum wie Bambi“) war falsch. Es ist diese Mischung aus Naivität und Fassungslosigkeit, die die Figur ausmacht.
Corina Harfuch – Magda Goebbels
Neben Bruno Ganz liefert sie vielleicht die mutigste Leistung ab. Eine Mutter, die ihre in der einer Ideologie und einem einzelnen Menschen opfert, spielt sie brilliant und ist normalerweise nicht gerade eine Rolle, die sich viele Schauspielerinnen in die Vita schreiben wollen.
Ulrich Matthes – Joseph Goebbels
Zunächst wirkt seine Darstellung des Propaganda-Ministers unecht und stereotyp. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, das der Kerl so gewesen sein muss. Anders passt er einfach nicht in mein Weltbild.
Juliane Köhler – Eva Braun
Hitlers Geliebte als etwas naive, aber lebenslustige und fatalistische Partymaus? Ich weiß nicht, aber unter den Hauptdarstellern wirkt sie als einzige etwas blass.
Götz Otto – Rochus Misch
Der Blonde Hüne wollte nie als „German Nazi“ international Karriere machen. Als Hitlers Leibwächter, der ihn anschließend verbrennt, macht er jedoch eine gute Figur, ob er nun will oder nicht.
Heino Ferch – Albert Speer
Auch hier sehe ich eine sehr starke Leistung. Der Nazi, der menschlich sein will, der einzige dem Hilter einen offenen Verrat verzeiht. Dennoch schafft er es nicht, die Goebelskinder vor ihrem Schicksal zu bewahren.
In weiteren Rollen sind zu sehen: Ulrich Noethen, Michael Mendl, Thomas Kretschmann, Christian Berkel, Matthias Habich, Andre Hennicke u.v.a.
Und als Fazit?
Nicht zuletzt durch die Wahlerfolge der Neonazis bei den letzten Landtagswahlen stellen sich viele Deutsche diese Fragen. Und allzu oft fallen die Antworten dürftig aus. Greifbare Zeitzeugen können uns nur oft nur noch vage Eindrücke vermitteln, die unter Umständen sogar noch durch die Lange Zeit verklärt werden können, Bücher sind oft langatmig und mehr darauf ausgelegt, eine Wertung abzugeben als die Geschichte zu erzählen. Dabei haben wir doch eine Wertung in uns. Ob „richtig“ oder „falsch“ ist zunächst mal zweitrangig. Wichtig für unser urteil oder einer Revidierung ist aber doch, eine möglichst objektive Sicht auf die Geschehnisse zu bekommen und so sein Urteil weiter zu präzisieren.
Aus diesem Blickwinkel ist der Film „Der Untergang“ von O.Hirschbiegel und B. Eichinger nicht gewagt oder eine Gratwanderung, sondern ein wichtiger Beitrag zu unserem Umgang mit der eigenen Geschichte. Und mit der Perversen Eigenschaft dieser: Wir wollen mit ihr abschließen, müssen uns dafür aber endlich mit ihr auseinander setzen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Alusru, 25.09.2004, 23:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein Klasse Bericht zu einem schwierigen Thema, super, schade das es hier keine bessere Beurteilung gibt, lieben Gruß und schönes WE wünscht dir Uschi.
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In memoriam
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
beeindruckende schauspielerische Leistungen, regt sehr zum Nachdenken an, realistisch ohne zu beschönigen, keine Minute ist langweilig oder überflüssig, überzeugende Regiearbeit, wichtiges Thema
Kontra:
der Film beruht auf wahren Geschehnissen
Empfehlung:
Ja
„Wenn auch meine Hand zittert, mein Herz wird niemals zittern“ [Adolf Hitler]
Schon vor einiger Zeit sah ich im Kino den Trailer zum Film „Der Untergang“ und war sofort gespannt auf diesen Film und vor allem auf die Darstellung Hitlers in einem modernen deutschen Film. Auch aufgrund der durchweg positiven Kritiken und der Präsenz des Themas in großen deutschen Zeitschriften war „Der Untergang“ für mich fast ein Pflichtbesuch im Kino.
** Inhalt
Der Film beginnt im Jahre 1942, in welchem Hitler eine Sekretärin sucht. Des Nachts bestellt er einige Kandidatinnen zu sich in die Wolfsschanze, um sich seine Sekretärin auszusuchen. Bei ihrer ersten Vorstellung fragt er lediglich nach ihrem Namen und ihrer Herkunft und entscheidet sich dann für die Münchenerin Traudl Humps (später: Junge), obwohl ihre Schreibmaschinenkünste nicht gerade die besten sind.
Danach gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 1945 zu Hitlers 56. Geburtstag. Der Krieg ist nahezu verloren, die Russen stehen östlich von Berlin und Adolf Hitler ist sichtlich gealtert, seine Haare sind grau und seine linke Hand zittert unaufhörlich. Immer mehr Schreckensmeldungen kommen von der Ostfront, an der nur noch wenige Deutsche mit schwindender Munition gegen die Russen in den Kampf ziehen. Die Lage ist auch hier schon fast aussichtslos, doch Hitler will sich nicht entmutigen lassen, immer wartet er darauf, dass sich zwei Armeen zusammen schließen und den Russen einen entscheidenden Schlag zufügen können. Hitler will nicht kapitulieren, das stellt er immer wieder seinen Generälen gegenüber klar.
Hitler zieht sich in seinen Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin zurück, nur noch wenige seiner ehemaligen Anhänger bleiben bei ihm, so auch seine Sekretärin Traudl Junge und seine junge Freundin Eva Braun. Diese hat ihren Lebensmut noch nicht verloren, sie verantstaltet Tanzparties, während Berlin unter Artilleriebeschuss steht. Doch bald sieht auch Eva Braun ein, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist, obwohl ihr Vertrauen in Hitler grenzenlos zu sein scheint.
Inzwischen ist auch Magda Goebbels mit ihren insgesamt sechs Kindern zu ihrem Mann in den Bunker gezogen. Magda sieht allerdings keine Zukunft für ihre kleinen Kinder in einer Zeit nach dem Nationalsozialismus, so beschließt sie, ihre Kinder eigenhändig zu vergiften. Die Situation wird immer schlimmer, die Russen rücken immer näher und kreisen schließlich Berlin ein, aber die erhofften deutschen Armeen bleiben aus...
** Allgemeines zum Film
Regie: Oliver Hirschbiegel
Produzent: Bernd Eichinger
basiert auf: Joachim Fest: „Der Untergang“ und Traudl Junge: „Bis zur letzten Stunde“
Soundtrack: Stephan Zacharias
Genre: Drama
Verleih: Constantin Film AG
Länge: 155 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
* Cast:
Bruno Ganz: Adolf Hitler
Alexandra Maria Lara: Traudl Junge
Corinna Harfouch: Magda Goebbels
Ulrich Matthes: Goebbels
Juliane Köhler: Eva Braun
Heino Ferch: Albert Speer
Christian Berkel: Dr. Schenk
Matthias Habich: Prof. Dr. Werner Haase
Thomas Kretschmann: Herman Fegelein
Michael Mendl: General Weidling
Andre Hennicke: SS-Gruppenführer Mohnke
Ulrich Noethen: Heinrich Himmler
Birgit Minichmayr: Gerda Christian
Rolf Kanies: General Hans Krebs
Justus von Dohnanyi: General Burgdorf
Dieter Mann: Feldmarschall Wilhelm Keitel
Christian Redl: General Alfred Jodl
u.v.m.
Offizielle Filmhomepage: http://www.untergang.film.de
Auf der Homepage des Filmes finden sich nicht nur interessante Informationen über den Film und die Darsteller, sondern auch ein ausführliches Lehrhaft für die Jahrgänge 10 bis 13, das zur Verarbeitung des Filmes und der gezeigten Geschichte beitragen soll.
** Kritik
Gleich vorweg muss ich gestehen, dass mich dieser Film so tief beeindruckt hat wie seit langem kein anderer Film. Während des Abspanns saß ich tränenüberströmt im Kino, hinterher war ich sprachlos und in der Nacht nach dem Kinobesuch konnte ich nicht schlafen. Der Untergang ist dermaßen realistisch verfilmt worden, dass ich die halbe Nacht über den Film nachdenken musste und immer noch entsetzt bin über das, was ich dort gesehen habe. Der Film wird erzählt aus der Sicht von Traudl Junge, die am Ende des Filmes auch nochmal zu Wort kommt und über ihre eigene Schuld reflektiert. Traudl Junge kam als 22jährige in den Dienst des Führers und erlebte die damalige Welt aus ihrer eigenen begrenzten Sicht, nach eigener Aussage wusste sie nichts über das wirkliche Ausmaß der Katastrophe und auch nichts über die sechs Millionen vergasten Juden aus den Konzentrationslagern. Während des zweiten Weltkrieges kamen insgesamt 50 Millionen Menschen ums Leben, was mehr als der Hälfte der heutigen deutschen Bevölkerung entspricht. Das wirkliche Ausmaß des Nationalsozialismus wurde sicherlich erst der nachfolgenden Generation bewusst, die objektiv die damalige Zeit reflektieren konnte.
Der Film befasst sich schwerpunktmäßig mit den Geschehnissen nach dem 20. April 1945 und dem Leben im Führerbunker. So sieht man immer wieder Hitler in Gesprächen mit seinen militärischen Führungskräften, die sich seinen Befehlen teilweise widersetzen wollen, weil ihnen die Lage hoffnungslos erscheint, doch Hitler reißt sie mit seinen unmissverständlichen Befehlen immer wieder auf seine Seite. Er glaubt bis zum bitteren Ende an die nahende Verstärkung seiner Armee, auf vorrückende Truppen, die die Russen doch noch besiegen können. Hitler schafft es mit seinen Wutausbrüchen und seinem energischen Vorgehen, einige seiner Anhänger mit seiner Hoffnung anzustecken. So glaubt auch Eva Braun bis zum Schluss an ihren Führer und dass er Recht behalten wird. Aus der Sicht des heutigen Kinobesuchers ist diese Hoffnung allerdings völlig unverständlich.
Sehr interessant fand ich diese militärischen Taktikgespräche, da sie überzeugend Hitlers Wahnsinn und seine Überzeugungskraft verdeutlichten. Obwohl den meisten Generälen bekannt war, wie aussichtslos die Lage ist, glaubten sie an ihren Führer und ließen sich von seiner Euphorie immer wieder anstecken. Für mich ist es absolut unglaublich, wie man so verblendet sein konnte, dass man nicht bemerkt hat, dass der Krieg doch eigentlich schon verloren war, doch der Film versuchte engagiert, dieses Problem zu verdeutlichen. Hitler zeigt in vielen Szenen seine Rücksichslosigkeit und Entschlossenheit, denn er will keine Gnade walten lassen gegenüber Schwachen und Verrätern, so bleibt er sogar hartnäckig, als Eva Braun ihn bittet, einen Bekannten zu verschonen, doch auch seiner Lebensgefährtin kann er diesen Wunsch nicht erfüllen. Er lebt nur nach seinen eigenen Zielen.
Beeindruckend war auch eine Szene mit dem Führer und Albert Speer, in welcher Hitler darüber sinniert, dass die Bomben auf Berlin auch ihr Gutes haben, denn da bereits die Russen die Stadt verwüstet haben, würde es Hitler leichter fallen, die Stadt nach dem Krieg wieder aufzubauen und nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Dabei streicht Hitler liebevoll über ein Modell seines „Traum-Berlins“ und stellt seine Wunschvorstellung vor. Speer hat dieses Modell für Hitler entworfen, steht allerdings recht sprachlos hinter seinem eigenen Modell und macht dadurch deutlich, dass er an dessen Verwirklichung nicht mehr glauben mag. Hitler dagegen scheint völlig verblendet und will von seinem Traum nicht loslassen.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den menschlichen Schicksalen, die sich dort im Bunker abspielten, so blieben einige Frauen bis zum Ende im Bunker, weil sie den Führer nicht im Stich lassen wollten, obwohl sie wahnsinnige Angst hatten und nicht mehr an den Endsieg glaubten. Sehr eindrucksvoll war dabei die Figur der Eva Braun, die Adolf Hitler blind vertraute und völlig verblendet noch im schwersten Artilleriefeuer Parties feierte und tanzen wollte. Ihr Verhalten war dabei so übertrieben, dass die darunterliegende Angst doch recht klar hervortrat. Gerade die Charakterzeichnung gefiel mir besonders gut, so versuchte der Film auch, Magda Goebbels' Verhalten verständlich zu machen, die eines Nachts ihre sechs Kinder vergiftete. Bis zu einem gewissen Punkt wurde sogar das Charisma des Führers deutlich, das dazu geführt hat, dass fast ein ganzes Volk ihm bis zum bitteren Ende folgte. Dennoch bin ich nicht der Meinung, dass Adolf Hitlers Verhalten verharmlost und seine Person vermenschlicht wurde. Sein Wahnsinn kam sehr deutlich zum Ausdruck. Auch kurz vor der Kapitulation fiel vor Hitler noch eine junge Frau auf ihre Knie und bat ihn darum, nicht aufzugeben und weiter für den Endsieg zu kämpfen. In dieser Szene wurde einmal wieder die völlige Verzweiflung des deutschen Volkes deutlich.
Neben Traudl Junge begleitete der Film außerdem einen kleinen Jungen durch die letzten Kriegshandlungen. So erledigte dieser kleine Junge zunächst noch zwei russische Panzer mit der Panzerfaust und wurde dafür vom Führer geehrt, bis ihm dann sein einarmiger Vater darum bat, lieber vor dem Feind zu fliehen, da der Krieg sowieso hoffnungslos verloren sei. Diesen Jungen sieht man später wieder mitten in den schlimmsten Kampfhandlungen und zwischen Leichen im Gefechtsgraben. Wie mag dieser kleine Junge solche Kindheitserlebnisse wohl verarbeitet haben?
In einem weiteren Erzählstrang begleitet man den Arzt Dr. Schenk durch das ausgestorbene Berlin bis in ein überfülltes Lazarett, in welchem Prof. Haase schwer verletzte Menschen operiert. Der Arzt versucht bis zum Schluss, den Menschen klarzumachen, dass es nichts mehr bringt, für einen bereits verlorenen Krieg sein Leben zu opfern. Doch obwohl seine Worte in meinen Ohren so logisch klangen, wurden sie im Film nur selten angehört.
Der Untergang beschönigte nichts und war so dermaßen realistisch verfilmt, dass der Film mir meinen Schlaf geraubt hat. Mich hat der Film sprachlos gemacht und mich nochmals darüber nachdenken lassen, dass bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen rechtsradikale Parteien in beide Landtage eingezogen sind. Auch heute noch scheint die rechte Szene eine Faszination auf Jugendliche auszuüben...
Besonders hervorzuheben sind klar die schauspielerischen Leistungen des Filmes. Allen voran ist hier Bruno Ganz zu nennen, der Adolf Hitler verkörperte und dieses so lebensecht, als ob man den echten Führer vor sich hätte. Hier stimmte wirklich alles, Ganz übernahm nicht nur perfekt Gestik und Sprache des ehemaligen Führers, sondern überzeugte vor allem durch die Gefühlsregungen, die sich in seinem Gesicht widerspiegelten. So durchlief Ganz die unterschiedlichsten Emotionen und bewies, dass er Wut und Verzweiflung ebenso überzeugend spielen kann wie Entschlossenheit und Trauer. Bruno Ganz dominierte klar diesen Film und spielte wahrscheinlich die Rolle seines Lebens. Ich wüsste nicht, was er hätte besser oder anders machen sollen! Vorher hatte ich ob der Darstellung Hitlers klare Bedenken, denn wie stellt man einen solchen Menschen dar, der Millionen von Menschen auf dem Gewissen hat und einen aussichtslosen und rücksichtslosen Krieg führte? Man darf ihn nicht nur als Monster hinstellen, denn das würde nicht erklären, warum der Großteil des deutschen Volkes hinter ihm stand. Man musste also deutlich machen, was seine Faszination ausmachte und man musste versuchen, zu erklären, warum Hitler es schaffen konnte, zum Führer zu werden. Dies ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen, auch wenn es natürlich immer schwierig bleibt, eine solche Person zu beurteilen und auch wenn man dem Film vielleicht vorwerfen mag, dass man Hitler zu menschlich dargestellt hat...
In einer weiteren Hauptrolle war Alexandra Maria Lara als Traudl Junge zu sehen. In ihrem Umkreis spielt sich alles ab, sie lebt bis zur Kapitulation bei Hitler im Bunker, da sie ihren Führer nicht im Stich lassen wollte, doch hinterher muss auch sie einsehen, dass sie verblendet gewesen ist. Alexandra Maria Lara macht durch ihr Spiel deutlich, dass Traudl Junge damals eine unschuldige und unwissende junge Frau gewesen ist, die nicht wusste, worauf sie sich überhaupt einlässt. In Laras großen braunen Augen ist oftmals das Entsetzen und die Angst zu sehen, wenn das Artilleriefeuer zu hören ist und Berlin unter Beschuss steht. Lara verkörpert überzeugend Hitlers Sekretärin, solche unschuldigen Rollen liegen Alexandra Maria Lara einfach.
Sehr gut gefallen hat mir darüber hinaus auch Juliane Köhler als Eva Braun, die nach außen hin optimistisch bleibt und an Hitler glaubt, doch durch ihr übertriebenes Handeln wurde für mich deutlich, dass sich hinter der Fassade immer mehr Angst breitmacht und auch Eva Braun einsehen muss, dass der Krieg verloren ist. Zum Ende hin sieht man auch sie ihr Testament schreiben, mit Fortschreiten des Filmes wird sie immer ernster und ängstlicher, das Wechselbad der Gefühle, in dem Eva Braun gelebt haben muss, wird hier sehr deutlich.
Vergessen darf man auch nicht das Ehepaar Goebbels, das seine sechs Kinder mit in den Bunker nimmt und dem Führer bis zum Ende treu ergeben bleibt, denn auch Goebbels will auf keinen Fall kapitulieren auch nicht nach dem Selbstmord des Führers. Dominierend sind hier Ulrich Matthes' Augen, die den Wahnsinn und die Eiseskälte, die sich dahinter verbergen mehr als überzeugend herüberbringen. Auch Corinna Harfouch weiß wie immer zu überzeugen, sie spielt die ernste und überzeugte Nationalsozialistin, die ihre Kinder opfert, damit diese nicht mehr leben müssen in einer Welt ohne Nationalsozialismus. Ihre Rolle ist zwar nur recht klein, doch füllt Harfouch diese wie gewohnt gut aus, auch wenn sie neben dem starren Blick ihres Filmpartners manchmal ein wenig verblassen mag.
Vor der Regieleistung muss man wirklich den Hut ziehen, denn der Untergang ist realistischer, als man sich an mancher Stelle wünschen mag. Die Bombenattacken auf Berlin zeigen überdeutlich den Schrecken des Krieges, vor allem, wenn man die Kinder sieht, die auf deutscher Seite kämpfen müssen, weil die Männer bereits gefallen sind. Wenn die Bomben einschlagen, so wackelt mitunter das Bild, sodass es wirkt, wie mit einer Handkamera aufgenommen. Hier hat man das Gefühl, als ob die Bomben wirklich direkt neben der Kamera eingeschlagen wären. Auch werden Bilder von Verwundeten im Lazarett gezeigt, während mit der Säge Gliedmaßen abgetrennt werden und die Ärzte blutüberströmt daneben stehen. Die Kamera bleibt sogar dabei, wenn sich verzweifelte Menschen selbst erschießen, kein Schrecken wird verharmlost, man ist mitten im Geschehen dabei und muss angesichts der gezeigten Bilder manchmal zur Seite schauen. Mitten im Film gibt es einen Moment der Ruhe, in der kein Artilleriefeuer zu hören ist und Eva Braun, Traudl Junge und Gerda Christian den Bunker verlassen zu können. Sie atmen frische Luft ein, wandern durch eine kleine Parkanlage und zünden sich eine Zigarette an. Genau in diesem Moment geht wieder der Alarm los und die drei Frauen müssen zurück in den Bunker flüchten. Es wird überdeutlich, dass der Schrecken des Krieges omnipräsent ist, denn auch während der Tanzparty schlägt eine Bombe ein und beendet sofort das kleine Gelage.
Krass fand ich teilweise die Gegensätze in den benachbarten Szenen, so sieht man beispielsweise einige Generäle, die sich im Bunker betrinken, weil das Ende des Krieges bevorsteht. Im Raum daneben lässt sich derweil Hitler erklären, wie er sich am effektivsten selbst das Leben nehmen kann. So stehen hier verzweifeltes Vergnügen und absolutes Entsetzen direkt nebeneinander.
Der Soundtrack untermalt dabei sehr dezent und kaum auffällig das Geschehen, an keiner Stelle überdeckt die Musik die gezeigten Bilder, die Musik wurde sehr behutsam eingesetzt. Im Abspann werden die wichtigsten Personen nochmals gezeigt und ihre weiteren Lebensdaten kurz aufgelistet, so kann man verfolgen, wer in Kriegsgefangenschaft geraten ist und wann die Hauptpersonen gestorben sind.
Insgesamt hat mich dieser Film wirklich schwer beeindruckt, das Entsetzen angesichts der gezeigten Katastrophe und den menschlichen Schicksalen wurde immer größer, gleichzeitig musste ich an vielen Stellen voller Unverständnis den Kopf schütteln, weil ich nicht glauben konnte, wie blind die Menschen damals gewesen sein mussten. Obwohl der Film über zweieinhalb Stunden dauert, wurde keine Minute langweilig und ausnahmsweise machte das Cinemaxx dieses Mal keine Pause in diesem überlangen Film, wobei ich auch nicht glauben kann, dass viele Kinobesucher mittendrin noch Lust auf Popcorn bekommen haben... Der Untergang zeigt eine Geschichte, die meine Generation glücklicherweise nicht mehr erleben musste, die man aber dennoch nicht vergessen darf. Der Lehrwert dieses Filmes kann also nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben, darf allerdings auch schon von Kindern ab 6 Jahren besucht werden, sofern sie sich in der Begleitung ihrer Eltern befinden. Ich kann nur ganz klar davon abraten, mit jüngeren Kindern in diesen Film zu gehen, da die gezeigten Bilder nur schwer zu verarbeiten sind und auch von 12jährigen Kindern nicht unreflektiert angesehen werden sollten. Der Untergang zeigt brutale und erschreckende Szenen, in der verwundete Menschen mit teilweise fehlenden Gliedmaßen eingeblendet werden, die Altersfreigabe von mindestens 12 Jahren sollte daher unbedingt beachtet werden. Außerdem hoffe ich, dass Eltern oder Lehrer mit Jugendlichen über den Film reden, nachdem sie ihn angeschaut haben.
** Geschichtliches
Am 19. März 1945 gibt Hitler den Befehl zur Zerstörung der deutschen Infrastruktur, damit für den Feind nichts mehr übrig bleibt.
Am 22. April 1945 erleidet Hitler bei einer militärischen Lagebesprechung einen Schwächeanfall, er sieht ein, dass der Krieg verloren ist, glaubt sich aber von seinem Führungsstab verraten. Auch auf Drängen Bormanns, Keitels und Görings hin weigert er sich, Berlin zu verlassen, da er sich nicht „auf einem Bauernhof verstecken will“.
Hitler denkt über die ideale Methode zum Selbstmord nach und verteilt Zyankalikapseln an seine Vertrauten im Bunker.
Am 29. April 1945 heiraten Hitler und Eva Braun im Bunker. Am Tag darauf begehen beide Selbstmord. Ihre Leichen werden auf Hitlers Wunsch hin verbrannt, damit sie nicht dem Feind in die Hände fallen.
Am 7. Mai 1945 ergeben sich alle deutschen Truppen im Rahmen einer Gesamtkapitulation, die Generaloberst Jodl gegenüber Eisenhower unterzeichnet, am 9. Mai unterschreibt Keitel die bedingungslose Kapitulation gegenüber der Roten Armee.
** Zu Traudl Junge
Traudl Humps wird 1920 in München geboren. Mit 22 Jahren möchte sie unbedingt nach Berlin und findet dort im November 1942 eine Anstellung als Privatsekretärin Adolf Hitlers. 1943 heiratet Traudl Humps den SS-Offizier Hans Hermann Junge, der am 13. August 1944 in der Normandie fällt. An Hitlers 56. Geburtstag merkt Traudl Junge, dass der Führer selbst nicht mehr an den Endsieg glaubt. Er befiehlt seinen Sekretärinnen die Flucht aus Berlin, doch Traudl Junge und Gerda Christian bleiben im Führerbunker. Kurz vor Kriegsende schenkt Hitler den beiden Frauen eine Zyankalikapsel und bedauert es, dass er ihnen kein schöneres Geschenk machen kann. Am 28. April 1945 diktiert der Führer seiner Privatsekretärin sein persönliches und politisches Testament. In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai flieht Traudl Junge zusammen mit den meisten Menschen, die noch im Bunker leben, durch die U-Bahnschächte. Am 9. Juni gerät Traudl Junge in sowjetische Gefangenschaft, aus der sie jedoch fliehen kann, 1947 wird sie entnazifiziert. In ihrem Buch „bis zur letzten Stunde“ berichtet sie über ihre Zeit als Hitler-Sekretärin. Traudl Junge stirbt am 11. Februar 2002 kurz nach Erscheinen ihres Buches.
** Fazit
„Der Untergang“ zeigt einen wichtigen Abschnitt deutscher Geschichte und beschönigt dabei nichts, der Film will menschliche Schicksale aufzeigen und vielleicht auch einige Erklärungsversuche geben. Der Film hat volle fünf Sterne und eine uneingeschränkte Empfehlung verdient und ich denke, dass der Film unbedingt in der Schule thematisiert werden sollte, um auch die heutige Jugend für dieses Thema zu sensibilisieren. Der Untergang überzeugt durch großartige schauspielerische Leistung und gelungene Regieführung, das Thema „Hitler“ wurde dabei für meine Begriffe sehr glaubwürdig behandelt, ohne die Person des Führers und seine Taten zu verharmlosen. Auch wenn das Ende des zweiten Weltkrieges fast 60 Jahre zurück liegt, ist dieses Thema in Deutschland noch lange nicht verjährt...
Unbedingt anschauen und darüber nachdenken!
„Der Krieg ist verloren!“ rief Hitler. „Aber wenn Sie, meine Herren, glauben, dass ich Berlin verlasse, irren Sie sich gewaltig! Eher jage ich mir eine Kugel durch den Kopf.“ weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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KleineKrabbe1, 04.10.2004, 12:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
... zu einem Film, der unter die Haut geht. An dem Abend, als ich ihn guckte, fand ich ihn teilweise zu langatmig und war froh, als er irgendwann vorbei war. Allerdings wirkte dieser Film nach... nächsten Tag begann ich nachzudenken. Im Prinzip wu&szl
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April, 25.09.2004, 20:09 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr ausführlicher Bericht! Der Film hat mich auch sehr zum Nachdenken angeregt, wobei mich natürlich speziell die Szenen, in welchen die unschuldigen Opfer gezeigt wurden, sehr bewegten. Die schauspielerische Leistung sämtlicher Darsteller
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anonym, 21.09.2004, 20:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Den will ich auch noch sehen. Supi Bericht, hast dir sehr viel Mühe gegeben. LG Anne
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Madrianda, 21.09.2004, 20:16 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
...vor Deinen fantastischen Beitrag. Sehr ausführlich, nach allen Seiten ausgeleuchtet. Einfach gigantisch. Wir werden uns den Film sicher auch ansehen. Auch wenn ich insgesamt der Meinung bin, dass Deutschland als solches auf weiten Strecken noch nic
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Zwischen Endsieg und totaler Niederlage
5- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Schauspieler, Thema, sehr realistisch und erschreckend, lehrreich
Kontra:
FSK 12 ist zu wenig
Empfehlung:
Ja
Es gab selten Filme, auf die ich mich so freute, wie auf „Der Untergang“. Das liegt zum einen daran, dass ich mich sehr für die NS-Zeit interessiere (nicht, weil ich das Alles damals so toll finde, sondern viel mehr, weil ich finde, dass all Dies damals nicht in Vergessenheit geraten darf) und zum anderen, weil der Film sehr überzeugend, erschreckend und niveauvoll sein soll – und das ist für eine deutsche Produktion sicher eine Rarität.
-----STORY:-----
April 1945: Adolf Hitler (Bruno Ganz) hat Geburtstag, kann aber nicht wirklich feiern, denn die Rote Armee rückt immer weiter auf Berlin zu. Einschläge von Bomben sind überall zu hören. Doch es sind nicht mehr „nur“ Fliegerbomben, sondern Artillerie-Geschosse, die Berlin langsam in Schutt und Asche legen. Die Rote Armee muss also schon sehr nah sein, wenn sie mit Artillerie schießen kann...
Adolf Hitler glaubt aber weiter an den Endsieg, zieht sich aber sehr bald doch in ein Bunkersystem mitten in Berlin zurück, von wo aus er weiterhin das Kriegsgeschehen lenken möchte. Bei ihm sind seine langjährige Lebensgefährtin Eva Braun (Juliane Köhler), Propagandaminister Goebbels (Ulrich Matthes), dessen Frau Magda (Corinna Harfouch), Hitlers Sekretärin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) und einige Generale und Soldaten.
Und so bekommt der Zuschauer zum ersten Mal zu sehen, wie es im Führerbunker zugegangen sein muss: Hitlers Stimmungsschwankungen, der mal von der eigenen Kriegsniederlage spricht, dann wieder den Endsieg voraussieht, die Generale, die nicht mehr an Hitlers Größenwahn, seine Taktiken im Krieg glauben und sehen, dass diese immer unrealistischer werden und schnell das sinkende Schiff verlassen und den angeblich so genialen Führer im Stich lassen. Dann wären da noch die sehr naive, vielleicht sogar dumme, Eva Braun, die mitten im Bombenhagel im Bunker ihr – auf neudeutsch – High-Society-Leben genießt und Familie Goebbels mit ihrer Führertreue bis zum letzten Augenblick...
-----KOMMENTAR:-----
Nun kann man sich fragen, wieviel des Films Fiktion ist, da ja kaum jemand den Führerbunker lebendig verlassen hat. Woher wollen Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Oliver Hirschbiegel („Das Experiment“) also wissen, wie es damals in diesem Bunker zuging? Ganz einfach: Traudl Junge, Hitlers Sekretärin, konnte auf abenteuerliche Weise aus dem Bunker fliehen und lebte bis 2002, verfasste ihre Memoiren in Buchform und als Dokumentarfilm. Eichinger und Hirschbiegel hatten also quasi Insiderinformationen aus erster Hand. Und so sieht man als Zuschauer auch recht oft die Geschehnisse aus der Sicht von Traudl Junge. Man folgt ihr durch den Bunker, in dem sie dann Zeuge der verschiedensten Geschehnisse wird.
So kann man also sagen, dass Alexandra Maria Lara als Traudl Junge die heimliche Hauptdarstellerin des Films ist. Da aber die Personen im Bunker relativ begrenzt sind, wäre es falsch eine Kategoriesierung in Haupt- und Nebendarsteller vorzunehmen. Eines kann man aber gewiss sagen: Alle Akteure haben hier 110% ihres Könnens aufgeboten und haben alle eine absolut großartige Arbeit geleistet. Alexandra Maria Lara spielt die Zerrissenheit zwischen Ergebenheit und Loyalität Adolf Hitler gegenüber und Angst vor dem Sterben sehr gut. Ulrich Matthes spielt Goebbels, der 100%ig loyal und irgendwie auch aalglatt ist, perfekt. Man nimmt ihm, noch mehr aber Corinna Harfouch als Magda Goebbels, diese Begeisterung für den Nationalsozialismus absolut ab. Auch Juliane Köhler als Eva Braun spielt diejenige, die Hitler vor allem aus Liebe fast (?) anbetet sehr gut.
Zu guter Letzt Bruno Ganz, über dessen Darstellung des Adolf Hitler im Vorfeld des Filmes schon oft diskutiert wurde. Wird Hitler, ein Massenmörder, hier verharmlost und als netter und freundlicher Mann dargestellt? Zuerst muss ich sagen, dass, wenn alle anderen Schauspieler sehr gut waren, Bruno Ganz dann gigantisch gut war. Das liegt sicher auch daran, dass Adolf Hitler als Person von all denen im Film auftreten am geläufigsten und bekanntesten ist. Und so kann ich sagen, dass Bruno Ganz den Adolf Hitler in Mimik und Gestik perfekt darstellt. Es läuft einem wirklich ein Schauer über den Rücken, wenn man ihm so beim Spielen zusieht. Hitlers Tobsuchtsanfälle, aber auch die Szenen, in denen er nett und zutraulich ist – Bruno Ganz spielt all dies perfekt. Trotzdem wird Adolf Hitler hier niemals verharmlost. Ich finde aber, dass man Adolf Hitler nicht einfach als Monster ansehen sollte. Er war ein Mensch und hat als solcher sicher nicht vierundzwanzig Stunden am Tag über Krieg, Weltherrschaft und Judenverfolgung nachgedacht und gesprochen. Ein Tabubruch ist diese Darstellung mit Sicherheit, aber, wenn man einmal genau darüber nachdenkt, ist sie nötig, wenn man einen solchen Film realistisch gestalten möchte. Aber es ist nun natürlich auch nicht so, dass Adolf Hitler in „Der Untergang“ die ganze Zeit lieb und nett ist. Mal ist er nett und dann fallen plötzlich wieder solch menschenverachtende Sätze von ihm, dass einem das Blut in den Adern gefriert und man kopfschüttelnd im Kinosaal sitzt und nicht glauben kann, was man da hört. Und wem diese Hämmer nicht genügen, der bekommt am Ende des Films die traurige Statistik des 2. Weltkriegs vor Augen geführt: „50 Millionen Menschen starben im 2. Weltkrieg, 6 Millionen Juden starben in deutschen Konzentrationslagern.“
Schauspielerisch ist der Film also absolut überzeugend und erschreckend. Aber auch dramaturgisch hat der Film einiges zu bieten, wobei hier vielleicht manchmal kleinere Defizite zu bemängeln sind. Die Dialoge im Führerbunker sind zwar immer sehr authentisch und, aufgrund ihrer Perversion menschlichem Leben gegenüber, meist auch fesselnd, aber teilweise dann doch recht lang. Darum, und das ist sehr gut gelungen, wird immer wieder das Kriegsgeschehen in Berlin gezeigt. So wird gezeigt, wie Kinder als „Soldaten“ versuchen, die Rote Armee zu stoppen – ein Himmelfahrtskommando, das den sicheren Tod bedeutet. Einer der Jungen wird von Hitler noch ausgezeichnet, weil er allein zwei russische Panzer mit einer Panzerfaust zerstörte. Dann sind da die deutschen Soldaten, die sogar Alte erschießen, weil diese nicht kämpfen wollen und somit Fahnenflucht begangen haben.
Und so versetzt einen „Der Untergang“ wirklich zurück, in den April 1945. Die ganze Zeit über hört man dumpf irgendwo Bombeneinschläge, was im dunklen Kinosaal schon für eine bedrückende Stimmung sorgt. Dazu noch sehr schonungslose Kriegsbilder und eine wahnsinnig gute Vorstellung von Bruno Ganz als Adolf Hitler. Und so gelang Oliver Hirschbiegel nach „Das Experiment“ wieder ein absolut nervenaufreibender und atmosphärischer Film.
Und ganz nebenbei bekommt man noch einen sehr guten Einblick in die Denkweise von Hitler und seinem Gefolge. Immer wieder fallen Anspielungen, warum Hitler unter keinen Umständen aufgeben wollte und so beginnt man als Zuschauer langsam immer besser zu verstehen, warum Hitler handelte, wie er handelte. Damit meine ich nun natürlich nicht, dass man als Zuschauer plötzlich für Judenvernichtung und Weltkrieg ist, sondern, dass man Hitlers Verhalten innerhalb des Mikrokosmos „Hitler“ versteht. Man erkennt: Wenn er so und so denkt, muss er so und so handeln. Dieses Erkennen ist hochinteressant und darum finde ich, ist der Film auch für den Geschichtsunterricht in der Schule sehr gut geeignet. Offiziell ist der Film ab 12 Jahren freigegeben, was ich nicht verstehen kann. Der Film ist lehrreich, aber eben auch sehr brutal. Ich würde mein Kind / meine Schulklasse ab 16 Jahren den Film sehen lassen.
-----FAZIT:-----
Absolut erschreckender aber auch fesselnder Film, der einem das Grauen und den Schrecken jener Zeit zurück holt. Der beste deutsche Film des Jahres mit großartigen Schauspielern. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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dalaralein, 10.10.2004, 22:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
mich hat dieser film auch sehr beeindruckt!! super bericht lg lara
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Zigarrenlukas10, 25.09.2004, 14:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
finde solche filme auch immer sehr interessant. mfg
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Naturalistische Darstellung
25.09.2004, 13:14 Uhr von
w.gruentjens
Wer Meinungen schreibt, setzt sich mit der Welt intensiveer auseinander. Außer bei yopi schreibe ...3- Action: durchschnittlich
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: langweilig
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der Untergang Hitlers und des Dritten Reiches darf nun auch - bisher vor allem im Buch von Joachim Fest nachzulesen - auf der Leinwand miterlebt werden.
Hatte der Regisseur Hirschbiegel im Film "Experiment" einen tatsächlichen Vorfall dramatisch verarbeitet und dabei einen langsam, aber stetig ansteigenden Spannungsbogen erzeugt, so beschränkt er sich jetzt auf die fast pure Wiedergabe der Geschehnisse, die den Untergang darstellen.
Ob diese Betrachtungsweise jedem gefallen wird, darüber werde ich weiter unten noch diskutieren.
1942 erleben wir Hitler bei der Auswahl seiner Sekretärinnen. Vor allem die hübsche Traudl Junge (die erst vor 2 Jahren gestorben ist), hat es ihm angetan - sei es die Tatsache, dass sie aus München stammt, seien es ihre Rehaugen. Als er ihr diktiert - ungefähr mit 400 Anschlägen pro Minute) und sie das schreibt (mit ungefähr 100 Anschlägen pro Minute) hat sie trotzdem, wenn die Kamera den Blick auf das Blatt richtet, den ganzen Text mit furchtbar vielen Fehlern geschrieben. Das - es wird viermal so viel diktiert wie getippt, dann ist es aber doch geschrieben -, ist so eine kleine handwerkliche Unstimmigkeit, die mir besonders auffiel.
Aber wichtiger als der handwerkliche Fehler ist der Eindruck, den man hier von Hitler erhält: Er trifft seine Entscheidungen nämlich im ganzen Film niemals überlegt, sondern aus unerklärlichen und irrationalen Gründen. Dies kann man bei der hübschen Sekretärin (Alexandra Maria Lara) noch nachvollziehen. Bald ergeben sich aber Entscheidungen, die, wenn sie alle von seinen untergebenen Offizieren in die Tat umgesetzt worden wären, das deutsche Volk noch viel mehr zerstört hätten!
Der Film springt nämlich nun um drei Jahre, und er spielt sich jetzt nur noch im und um das Hauptquartier Hitlers ab. Wir erleben Hitler als einen Mann, der alle - zunächst vorsichtig, dann immer deutlicher - geäußerten Vorbehalte gegen die weitere Kriegsführung vom Tisch fegt. Zuerst trauen sich seine Generäle nicht, die Wahrheit zu sagen, dann schildern sie diese ihm beschönigt. Darauf werden einzelne deutlicher, von anderen aber als Verräter bezeichnet. Schließlich erkennt Hitler, dass der Krieg verloren ist: Er gibt aber immer neue Befehle zu Angriffen gegen übermächtige Gegner, die mangels Beweglichkeit, mangels Soldaten und mangels Material nicht ausgeführt werden können - oder doch nur zur völligen Aufreibung der Armeen führen würden.
Wir erleben ihn als einen Menschen, der seine Meinung, das Stärkere müsse in der Natur immer überleben, nun auf die Kehrseite der Medaille dreht: Nun ist das deutsche Volk, das ihm den Auftrag zum Kriege gegeben habe, und das sich dann doch nicht als das stärkste herausgestellt habe, unterlegen, ja, es habe es nicht anders verdient, als ausgerottet zu werden. Seine Befehle, Deutschland zu zerstören, entsprechen dieser Meinung. Wie gut, dass sie von Speer nicht weitergegeben wurden!
Wenn ich unseren Blick so konzentriert auf Hitler lenke, so spiegelt das nur die Sicht des Filmes wider: Auch im Film ist Hitler die Hauptfigur, ist auch die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz hervorstechend. Auch steht seine Persönlichkeit, die Entwicklung bis hin zur immer stärkeren Erkenntnis, dass der Untergang, ja der Selbstmord unausweichlich ist, immer im Vordergrund: Das Aussehen der Sekretärin; der unbekümmerte Charme von Eva Braun; die Unerbittlichkeit von Magda Goebbels ihren Kindern, die nicht sterben wollen, gegenüber; die vielfältig auftretenden Generäle; viele falsche und echte Helden - sie alle ergänzen, interpretieren, umrahmen die Figur des Adolf Hitler, aber sie treten niemals ganz in den Vordergrund, auch wenn der Film manchmal aus der Sicht der Hauptzeugin Traudel Junge erzählt.
Hitlers Unerbittlichkeit, seine Ablehnung jeglicher Menschlichkeit und jeglichen Mitleids, die er auch formuliert, machen in seinem engsten Umfeld, ja nicht einmal bei sich selbst halt: Kurz vor dem endgültigen Untergang und kurz vor seiner Hochzeit mit Eva Braun (Christiane Köhler) lässt er deren Schwager wegen Fahnenflucht hinrichten - und das, obwohl seine künftige Frau persönlich um das Leben ihres Schwagers bittet.
Bei der Regie von Oliver Hirschbiegel fällt auf, dass die künstlerische Verfremdung als Stilmittel fast völlig fehlt. Was mir eher aufgefallen ist, könnte man als naturalistische Sichtweise bezeichnen: Diejenigen Szenen, Geräusche und Wendungen, die zum Thema Untergang gehören, treten deutlich hervor. Dagegen verzichtet Hirschbiegel weitgehend auf Nebenszenen, die das Grauenvolle durch die Gegenüberstellung zum Nebensächlichen und unwichtig gewordenen Alltag umso deutlicher hervortreten ließen.
Dadurch entsteht nicht eine Tragödie, nicht ein Drama, nicht ein Film, dessen Aussage intepretierbar und übertragbar wäre, sondern es entsteht eine - so paradox das eigentlich ist - naturalistische Dokumentation. Diese teilt uns die letzten Tage Hitlers und seiner Umgebung, soweit sie bekannt sind, mehr informativ als dramatisch mit. Bedrückend ist das schon, umso mehr, als man ja weiß, dass es so ähnlich Wirklichkeit gewesen ist. Aber es ist damit vielleicht weniger ein Kunstwerk als vielmehr ein gutes, vielleicht sehr gutes Handwerksstück entstanden.
Bei der Einschätzung der Qualität der Regiearbeit denke ich mir immer eine Strecke - eine große Strecke - zwischen dem "Wunder von Lengede" und dem "Pianist" von Polanski; denn dann liegt der Film "Der Untergang" in seiner Qualität genau in der Mitte zwischen den beiden: Er ist besser als eine gute TV-Verfilmung eines Geschehnisses, aber er ist genauso weit entfernt von einem Meisterwerk.
Die Musik ist fein und zurückhaltend, wenngleich es schon gestört hat, dass sie manchmal auftritt, wenn geredet wird; aber das Problem ist viel geringer als beim Luther-Film.
Die Schauspieler spielen ordentlich bis sehr gut. Der Schauspieler Bruno Ganz geht völlig in seiner Rolle Hitlers auf; er zeigt Hitler als einen Menschen, der nur menschliche Schwächen und Fehler, aber keine Vorzüge hat. Wer das als "menschlich" bezeichnen möchte, mag es tun.
Alexandra Maria Lara als Traudel Junge wirkt vor allem durch ihr Aussehen, das von der Ausdruckskraft ablenkt. Ob das der wirklichen Traudel Jung, die als alte Frau am Anfang stimmlich und am Ende des Films auch sichtbar auftritt, entspricht, bezweifle ich ein wenig.
Ulrich Matthes als Darsteller des Goebbels zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Original, besitzt aber nicht dessen charmant wirkende Art, und seine Versuche kölsch zu sprechen scheitern manchmal ziemlich kläglich.
Hervorragend fand ich dagegen die Darstellung der Frau Goebbels durch Corinna Harfouch. Sie spielt die dem Führer hündisch ergebene Frau, die im Untergang auch den Tod ihrer ganzen Familie beschließt und ihre Kinder eigenhändig umbringt, sehr überzeugend. Dadurch wird deutlich, wie groß die Spanne der Ergebenheit, die bei Himmler und Göring viel früher endet, im engsten Kreis um Hitler gewesen sein muss.
Die düstere, bedrückende Stimmung im Film wird an ein paar Stellen auch makaber. So wird Hitler bei der Trauung vom Standesbeamten gefragt, ob er mit Sicherheit auch rein arisch sei. Auch in anderen Szenen, die weniger zum Schmunzeln sind, wird der Wahnwitz dieser Zeit deutlich, wenn z. B. in den letzten Kriegstagen alte Opas, die sich dem Wehrdienst entzogen haben, gejagt und hingerichtet werden. Auch Magda Goebbels Freude, als Hitler ihr beim Abschied kurz vor seinem - und, wie beide sehr wohl wissen, auch vor ihrem - Selbstmord noch eine hohe Auszeichnung verleiht, verdeutlicht die makabre Widersprüchlichkeit jener letzten Tage.
Die Dauer des Filmes ist mit 153 Minuten angemessen; viele werden in ihm Längen finden; ich umgekehrt hätte mir noch etwas mehr Ruhe und Alltäglichkeit gewünscht, damit der Schrecken umso deutlicher hervorträte.
Soll man den Film nun Jugendlichen empfehlen? Wer sich ein Bild von den letzten Tagen machen will, der wird hier einen guten Einblick erhalten. Wer rechtsextreme Gedanken hat, der wird vom Film nicht unbedingt geheilt werden. Sagte doch eine Dame zu ihrer Nachbarin beim Hinausgehen aus dem Kino: "Ob die damals wirklich so bekloppt geredet haben?"
Wer Kunst oder Unterhaltung sucht, wird in diesem Film vergeblich suchen. Er ist eine realistische, etwas naturalistisch überhöhte Darstellung einer vergangenen Wirklichkeit. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass diese Vergangenheit nicht nur den Untergang Hitlers und seines Reiches bedeutet hat, sondern auch die Befreiung und einen Neuanfang Deutschlands. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Tom1978, 26.09.2004, 12:17 Uhr
Bewertung: nicht hilfreich
Du hast die Intention der Macher nicht verstanden!
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antjeeule, 25.09.2004, 13:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wolfgang, da kennst du ja meine Gedanken schon, weil ich dir beim Nachbarn dazu kommentierte. Die Rezension ist - wie gewohnt - sehr gut. LG, Antje
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Wenn der Wahnsinn ein Gesicht hat
5- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
hervorragende Schauspieler
Kontra:
der Krieg als Gesamtes
Empfehlung:
Ja
"Und trotzdem fällt es mir schwer, mir das zu verzeihen...." Mit diesen in die Dunkelheit gesprochenen Worten beginnt der Film "Der Untergang". Ich habe ihn am 17. September gesehen, einen Tag nach seiner offiziellen Premiere. Er hat mich sehr beschäftigt, so sehr, dass ich mich nicht gleich daran setzen konnte, um über ihn zu schreiben. Ich musste erst verschiedene Szenen verdauen, um wirklich damit auch umgehen zu können.
= Die Daten des Films =
Es handelt sich nüchtern betrachtet um eine Geschichtsverfilmung die durch Constantin- Film - Verleih in die Kinos gebracht wird.
Regie führte Oliver Hirschbiegel. Der Produzent ist Bernd Eichinger, der auch für Filme wie "Rossini, Der Name der Rose, Der Schuh des Manitu" verantwortlich ist.
Das 150 Minuten dauernde Werk ist freigegeben ab 12 Jahren. Der erste offizielle Aufführungstag war der 16. September 2004.
= Ein Umriss der Handlung =
Eine Handvoll Frauen findet sich im November 1942 zu einer Auswahl ein. Wer wird es werden? Es geht um die Stellung einer Sekretärin. Nach kurzer Wartezeit wird die erste der Damen zum Gespräch geladen. Im eingefügten Einstellungstest, der an der Schreibmaschine stattfindet, hat die 22jährige Schwierigkeiten... aber sie ist eben jung, hübsch und aus München. Damit hat sie drei Dinge, die für sie sprechen und sie bekommt die Anstellung noch bevor die anderen Erschienenen ihr Können beweisen dürfen. Die neue Sekretärin ist Traudl Junge. Ihr Chef heisst Adolf Hitler.
Einer der Eindrücke, die danach geschildert werden, sind die Feierlichkeiten zum 56. Geburtstag ihres Chefs. Aber es dringen trübe Nachrichten von aussen in den Berliner Bunker ein. Die Truppen von Hitler sind zerschlagen, die Soldaten der Roten Armee rücken immer näher. Berlin steht kurz vor einem Angriff. Kinder trotzen den Angriffen - viele sterben. Aber trotz aller Bekehrungsversuche verneint Hitler die Möglichkeit, diese Stadt zu verlassen oder gar den Krieg als verloren anzuerkennen. Er will sich nicht in Sicherheit bringen, den Krieg auch nicht beenden sondern aversiert seinen Kampf bis zum Endsieg oder den Untergang seines ganzen Reiches...eine Kapitulation ist absolut undenkbar. Dem massenhafte Sterben der Zivilbevölkerung sieht er gelassen entgegen... im Gegenteil, am liebsten würde er wenn überhaupt, dann eben nur "verbrannte Erde" hinterlassen. Allerdings bleiben nicht alle seiner bis dato willigen Helfer ihm auch weiterhin treu... seine ehemaligen Vertrauten Speer, Himmler und Göring gehen offen oder verdeckt eher eigene Wege.
Aber unter den im Bunker verbleibenden Paladinen hat Hitler einen gläubigen Anvertrauten bis zur letzten Stunde. Es ist sein Propagandaminister Goebbels. Je näher der Untergang kommt, desto dichter rückt Goebbels an seine Seite... und mit ihm auch seine Frau und zwangsläufig auch derer beider Kinder.
Und auch Eva Braun bleibt ihrem geliebten Adolf treu und ergeben. Mitten in den Kriegswirren feiert sie im Berliner Bunker lustige Feste und versucht ihrem Geliebten zu stützen. Dieser verwischt aber immer mehr das tatsächliche Geschehen mit dem, was er mit Deutschland vorgehabt hat.
In der recht engen Bunker-Atmosphäre wird Traudl Junge immer wieder auch mit diesen Dingen konfrontiert. Wie passt das lockere Gemüt Eva Brauns, die mit Sekt und Leckereien Feste geben kann, mit den Angriffen auf Berlin zusammen.... Wie entwickelt sich wirklich alles weiter in der Hauptstadt und im gesamten Deutschland?
Das Ende ist bekannt.... Hitler und Eva Braun bringen sich einen Tag nach ihrer Hochzeit um. Die Helfer Hitlers fliehen oder wählen den Weg des Freitods....
= Die Vorlagen =
Für diesen Film wurden mehrere Grundlagen genutzt.
Zum einen ist es die Chronik "Der Untergang" von Joachim Fest. Eingeknüpft und damit personalisiert wurde die Handlung mit den Aufzeichnungen von Traudl Junge. Sie sind unter dem Titel " Bis zur letzten Stunde - Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben" erschienen.
Weiterhin wurde auf das Kriegstagebuch der Wehrmacht, sowie verschiedene Tonbandaufzeichnungen besonders für Gespräche von Hitler im kleineren Kreis mit seinen Vertrauten zurückgegriffen. Auch das von Professor Ernst Schenk verfasste Werk "Als Arzt in Hitlers Reichskanzlei" lieferte Einzelheiten, die Verwendung fanden.
= Die Darsteller =
Bruno Ganz..... als Adolf Hitler
Der Schweizer Bruno Ganz ist bekannt als vielschichtiger Darsteller unter anderem in Filmen wie "Himmel über Berlin" oder auch "Brot und Tulpen".
Juliane Köhler.... als Eva Braun
Sie spielte beispielsweise die Hauptrolle in dem Film "Nirgendwo in Afrika".
Alexandra Maria Lara ... als Traudl Junge
Sie spielte unter anderem die erste Freundin des Boxers in dem Film "Die Bubi-Scholz-Story" von 1997. Weiterhin hat sie auch diverse Auftritte in verschiedenen Fernsehrproduktionen, so im "Tatort" oder "Für alle Fälle" Stefanie.
Ulrich Matthes... als Goebbels
Er ist eigentlich eher ein Vollbluttheater-Darsteller. Dort hat er schon 1986 seinen ersten Preis bekommen. Filme sind erst seit den 90ern dazugekommen, hier spielte er unter anderem im Zweiteiler "Nikolaikirche" einen Stasihauptmann und war auch im Psychothriller "Der Mörder und sein Kind" zu sehen.
Corinna Harfouch ... als Magda Goebbels
Sie ist auch in "Solo für Klarinette" zu sehen.
Heino Ferch... als Speer
Eine sehr beeindruckende Rolle hatte er in der Verfilmung des Werdens und Scheidens der Comedian Harmonists.
Ulrich Noethen... als Heinrich Himmler
Dieser Schauspieler hatte in der letzten Zeit einige Verträge, sei es in den Verfilmungen der "Sams"-Geschichten, in dem Film über die Comedian Harmonists oder auch als Vater von "Bibi Blocksberg".
Michael Mendl ... als Helmuth Weidling
Mendel wird gern für besondere Charakter-Rollen unter Vertrag genommen. Eine überzeugende Leistung lieferte er unter anderem in "Der Schattenmann".
Christian Berkel ... als Professor Schenk
Der 1957 in Berlin geborene Schauspieler hat bereits diverse Auszeichnungen für seine sehr authentischen Darstellungen erhalten.
Matthias Habich... als Professor Dr. Werner Hasse
Er ist eigentlich eher ein Theaterdarsteller, hat aber auch im "Deutschlandlied (1994) oder vor allem auch in dem Mehrteiler "Victor Klemperer (1998-99) überzeugt.
Thomas Kretschmann ... als Hermann Fegelein
Er hatte seinen absoluten Durchbruch mit dem Film "Der Pianist"
Wenn ich die Auflistung auch hier beenden möchte, sind weitere durchaus bekannte Schauspieler in diesem Film zu sehen.
= Meine Meinung =
Mit dem Vorhaben, einen Film über die letzten Tage von Adolf Hitler und damit auch über die letzten Tage des Dritten Reiches zu drehen, haben Bernd Eichinger und Oliver Hirschbiegel eine große moralische Aufgabe auf sich genommen. So ein Film - gerade, wenn er in Deutschland produziert wird - hat zwangsläufig nicht nur diese moralische, sondern auch eine historische Aufgabe... und verbunden mit eigenen Ansprüchen auch eine literarische sowie filmische. Fast unmöglich, dieses alles zu erfüllen. Entweder man versagt, oder aber man schafft ein grandioses Werk. Für diesen Film trifft aber ganz deutlich eines zu : Es ist ein grandioses Werk.
Die Geschichte und deren Ausgang ist bekannt. Was genau passiert ist im Bunker, darüber gibt es zwar verschiedene Aufzeichnungen, manches muss aber auch eigner Interpretation überlassen werden. Für meinen Geschmack ist das hier absolut gelungen.
Wenn man diesen Film reflektiert, ist man als allererstes unabdingbar mit der Darstellung Hitlers konfrontiert. Hier trifft man auf den Schauspieler Bruno Ganz. Ist es wirklich Schauspiel??? Ist es nicht wirklich die perfekte Wiedergabe von Adolf Hitler. Bruno Ganz hat sich in Klinken über die bei Adolf Hitler in späten Jahren sehr offensichtliche Parkinsonkrankheit informiert und diese sehr intensiv studiert. Ebenso ist er mit dokumentarischen Aufnahmen von Reden und anderen Auftritten des Mannes umgegangen. Und er spielt Hitler nicht, er lebt ihn nach. Wenn der Wahnsinn ein Gesicht hat, wenn der Wahnsinn eine Stimme hat, wenn der Wahnsinn seine Gesten hat.... dann sieht man sie in seinem Spiel in absoluter Hingabe und unglaublichen Können. Für diese Darstellung, die alles anderes als einfach oder leicht ist, hat Bruno Ganz eine Auszeichnung verdient. Er verleiht dem Film in erster Linie ein unglaubliches Charisma. Wenn auch die Kinder des Schauspielers sehr dagegen waren, dass er diese Rolle spielen wird, so kann man als Zuschauer nur dankbar sein, dass er sich durchgesetzt hat. Selbst wenn er jetzt für lange Zeit als "der, der Hitler gespielt hat" bekannt ist. So gut Charlie Chaplin und Anthony Hopkins ihre Sache auch in anderen Filmen getan haben...Bruno Ganz hat eine nicht zu erreichende Leistung offenbart. Allein seine Verkörperung macht diesen Film zu einem unglaublichen Erlebnis.Er bewegt sich zwischen cholerischen Anfällen und einer fast nahbaren Fürsorglichkeit. Auch die körperliche Verfassung von Hitler zum Ende seines Daseins vermittelt Ganz einfach perfekt.
Eine weitere wichtige, wenn auch eher emotionale Säule des Filmes ist Traudl Junge, die von Alexandra Maria Lara hervoragend dargestellt wird. Immer wieder werden Geschehnisse besonders aus ihrem Blickwinkel gezeigt. Ihre Unsicherheit, ihre Gefühle werden sehr deutlich.
Einen wesentlich kürzeren, dafür aber auch sehr ergreifenden Auftritt hat Corinna Harfouch als Magda Goebbels. Sie gibt diese Frau als gefühlskalt und herzlos, als absolut fehlgeleitet in den nationalsozialistischen Wahn wieder. Erschreckend und gänsehauterzeugend ist ihr Handeln als Mörderin ihrer Kinder. Zuerst haben diese zur Zerstreuung aller in Sonntagskleidung deutsche Volkslieder zu singen, dann werden Helga, Hilde, Helmut, Holde, Hedda und Heide von ihrer Mutter per Gifttablette "dem entzogen, was nach Hitler kommt".
Diese Passage des Filmes ist eine von denen, die bei mir noch lange nachwirkt.
Von den Eskarpaden ihres Mannes mit diversen anderen Frauen braucht hier nicht geredet zu werden. Die Gefühlskälte zwischen ihnen ist schauspielerisch brilliant umgesetzt, so dass man Anspannungen auch so erkennt.
Der hagere Paul Joseph Goebbels wird verblüffend ähnlich von Ulrich Matthes verkörpert. Auch dessen grenzenlose Verachtung der "Canaille Mensch" , seine berechnend kalte diabolische Art und seine bedingungslose Hingabe zu Hitler wird sehr deutlich.
Ebenso gut getroffen ist schon allein von der äußeren Gestalt ist die Verkörperung Heinrich Himmlers. Ulrich Noethen spielt gekonnt einen fast klein wirkendenden Mann...der sich letztendlich als Verräter entpuppt. Um Hitlers Rachedurst zu stillen, wird ein "Ersatzopfer" gesucht und in Himmlers Verbindungsoffizier Hermann Fegelein gefunden. Allein hier kann man die Darstellung kritisieren. Fegelein bekommt eher nur den Mantel eines Opfers übergezogen...was der Geschichte nach nicht der Wahrheit entspricht. Aber dieses kann man dem Film verzeihen.
Etwas irritiert auch an dem Auftreten von Albert Speer. Kurz vor Ende des Krieges trägt er noch makellos weisse Hemden und erstklassig gebügelte Anzüge.Sein letztes Gespräch mit Hitler ist nirgentwo aufgezeichnet, aber man hat durchaus das Gefühl, das es so wie hier im Film gewesen sein könnte. Die Wahrheit bleibt jedoch im Dunkeln.
Wobei man einen zweiten Kritikpunkt ansprechen kann. Nach Aufzeichnungen von Überlebenden, die die letzten Kriegstage in Berlin miterlebt haben, war es in der Stadt den ganzen Tag über dämmerig, fast dunkel. Im Film wird allerdings mit ganz normalem Tageslicht gearbeitet. Aber auch hierüber kann man durchaus hinweg sehen.
Ansonsten wird aber brutal ehrlich auf vieles eingegangen: die Kindersoldaten, die nach dem Tod Hitlers noch bedingungslosen Nationalsozialisten, die immer noch "Verräter" töten und zur Schau stellen, das Elend der Zivilbevökerung.
Ob es eine Hintergrundmusik gibt, kann ich nicht einmal genau sagen, wenn, dann hält sie sich wirklich sehr im Hintergrund, wenn nicht, so fehlt sie auf keinen Fall. Was mich immer wieder hochgeschreckt hat, waren die Einschläge der Bomben.
Mich hat dieser Film, wie man merkt sehr beeindruckt. Er will nicht erklären und schon gar nicht verklären. Es ist eine sehr intensive Beschreibung und Zusammenführung verschiedener Aufzeichnungen.
Ob man ihn wirklich mit Kindern ab 12 Jahren besucht, sei jedem selbst überlassen. Es muss einen bewusst sein, dass hier nichts verherrlicht wird. Ein Krieg ist brutal - dieser Film behandelt die letzten Tage eines sehr brutalen Krieges...Ich persönlich war über Tage mit meinen EiIndrücken beschäftigt und würde meine 13jährige Tochter, die schon viel über diese Zeit weiss, im Moment noch nicht mit in diesen Film nehmen. Ich denke, eine Freigabe ab 16 Jahren wäre realistischer.
= Geschichtliche Daten =
Ich hatte mich vor dem Film noch einmal genau in die Geschehnisse der letzten Tage in und um Berlin eingelesen. Dadurch kam das Verhalten Hitlers, der jeden Bezug zur Realität verloren hatte, noch deutlicher hervor. Wer vor dem Besuch des FIlmes ebenso noch einen kleinen Rückblick haben möchte, den informieren die nachfolgenden Stichpunkte.
16.04.45 Beginn des Großangriffs der Roten Armee auf Berlin.
18.04.45 Hitler erwägt, sich in seine "Alpenfestung" zurückzuziehen, entscheidet aber 4 Tage später in Berlin zu bleiben. Der Oberrhein wird von französischen Truppen überschritten.
19.04.45 US-Truppen stossen bis Magdeburg und Leipzig vor, bis Lauenburg dringen die Engländer vor
22.04.45 Während Hitler warnt "Jeder, der Massnahmen, die unsere Widerstandskraft schwächt, ist ein Verräter und augenblicklich zu erschiessen" wird Stuttgart von französischen Truppen eingenommen und die Konzentrationslager Sachsenhausen und Flossenbürg befreit.
23.04.45 Göring wird von Hitler als Nachfolger abgesetzt. Bormann erhält den Befehl, Göring wegen versuchtem Putsch verhaften zu lassen.
Himmler versucht erfolglos die Teilkapitulation im Westen anzubieten. Hitler erfährt davon "Nun hat auch Himmler mich verraten".
25.04.45 Berlin ist eingeschlossen. Amerikanische und sowjetische Truppen stossen an der Elbe zueinander, das noch von deutschen Wehrmachteinheiten gehaltene Gebiet wird in einen Süd- und Nordraum zerschnitten. Hitler stellt dieses so dar, als lasse er die Allierten planmässig aufeinanderprallen.
26.04.45 Bremen wird von den Engländern eingenommen, die bis ins Emsland und die Lüneburger Heide vorgedrungen sind.
27.04.45 Österreich wird für unabhägig erklärt.
28.04.45 Mussolini und seine Geliebte werden auf der Flucht aufgegriffen, gehängt und ihre Leichen öffentlich zur Schau gestellt.
29.04.45 Hitler heiratet Eva Braun. Die deutschen Streitkräfte in Italien kapitulieren.
30.04.45 Hitler begeht mit seiner Frau Selbstmord. Ihre Leichen werden mit Benzin übergossen und verbrannt. Der Bevökerung wird gesagt, Hitler sei kämpfend für Deutschland gefallen. München wird von Amerikanern eingenommen, die Konzentrationslager Dachau und Ravensbrück werden befreit.
02.05.45 Berlin kapituliert.
Am 29. Juli 1945 befindet sich in einem Flugzeug eine Zigarrenkiste. Sie beinhaltet Groteskes : die zwei Zahnbrücken von Hitler und eine von Eva Braun...
Danke für´s Lesen, Kommentieren und Bewerten, Bavaria
Für Ciao und Yopi. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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schnekuesschen, 10.04.2006, 14:47 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein klasse Bericht....LG Sandy :-)))
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Hitler war doch nur ein Mensch!
22.09.2004, 13:05 Uhr von
NoSoul
Hi liebe Besucher meines kargen Profils. Ich freue mich über jede Stellungnahme zu meinen Bericht...4- Action: durchschnittlich
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: durchschnittlich
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Gute Schauspieler, längst überfälliger Tabubruch!
Kontra:
manchmal zu pathetisch
Empfehlung:
Ja
Es ist nicht leicht einen Film über das dritte Reich zu machen. Jeder schaut ihn sich genau an, ob auch ja keine Verharmlosungen oder Falschdarstellungen enthalten sind. Wenn der Film auch noch einen Tabu-Bruch begeht und den Führer als einen Menschen darstellt und nicht als den Fleisch gewordenen Anti-Christen, dann wird es gefährlich. Dann wetzen die Kritiker und Moralisten die Messer. Bernd Eichingers „Der Untergang“ dürfte daher einer der umstrittensten Filme des Jahres sein.
Der Film erzählt in zwei Handlungssträngen die letzten Tage des Dritten Reiches. Diese beginnen mit dem ersten sowjetischen Artillerie-Feuer auf Berlin. Man sieht die von Bombenangriffen zertrümmerten Hausruinen unter Beschuss. Es folgt der Cut in den Bunker. Hitler regt sich am Telefon auf, dass die Russen Berlin mit ihrer Artillerie erreichen können. So funktioniert der gesamte Film. Abwechselnd wird von den Ereignissen im Bunker und dem Kampf um Berlin erzählt. Während im Bunker mit Silberbesteck und von Porzellantellern gegessen wird, sterben die letzten kampffähigen Deutschen in sinnlosen Gefechten. Immer wieder wird auf den Gegensatz zwischen der surrealen und völlig realitätsfernen Welt im Bunker und der schrecklichen Realität des Krieges gewiesen.
Die Szenen außerhalb des Bunkers werden vor allem aus der Sicht eines Jungen erzählt, der mit Panzerfäusten Jagd auf sowjetische Panzer macht. Dafür bekommt er einen Orden. Auf die Warnungen des Vaters hört er nicht, beschimpft ihn als Feigling. Seine gesamte Einheit glaubt noch an den Endsieg und will mit einer Flak einen Straßenzug halten. Als es zum Kampf kommt, wird die Einheit einfach überrannt. Der Junge rennt nach Hause und versteht nun, dass sein Vater ihn nur beschützen wollte.
Auch aus der Sicht eines Wehrmachtsarztes wird der Krieg gezeigt. Er muss mit ansehen wie alte Leute durch die Stadt gejagt werden, weil sie nicht kämpfen wollen. Als er eingreift werden die alten Leute einfach erschossen. Selbst kurz vor der Niederlage rennen noch fanatische Nazis durch die Straßen und erhängen jeden, der nicht mitkämpft.
Solche und ähnliche Szenen zeigen die blutige Realität. Die Szenen im Bunker wirken wie ein unwirklicher und absurder Kontrast. Eva Braun organisiert im Bunker eine Feier, Wehrmachtsoffiziere betrinken sich und unterhalten sich darüber wie man sich am sichersten in den Kopf schießt und die Führung des Reiches muss sich mit einem Führer rumschlagen, der Armeen Befehle gibt, die gar nicht mehr existieren. Die Höhepunkte des Filmes sind die Wutausbrüche Hitlers. Immer wenn die Realität zuschlägt und eine seiner imaginären Armeen ihre Aufgabe nicht erfüllt, beschimpft er die Generalität. Immer wenn etwas schief geht, findet er irgendeinen Sündenbock. Aber fast bis zum Schluss verliert er nie den Glauben an den Endsieg. Die Dialoge Hitlers mit Generälen oder anderen Untergebenen wirken einfach nur absurd. Ein Mal sitzt er vor einer Karte Europas als ein General rein kommt. Ohne zu fragen was dieser will, fängt er an, ihm zu erzählen, das Hauptproblem sei momentan die fehlenden Ressourcen. Wenn er „das hier in Berlin erledigt hätte, müsse man sich wieder der Eroberung der Ölfelder in Osteuropa zuwenden“. Der General stimmt unsicher zu und geht einfach wieder. Jeder im Bunker regt sich ständig über die unsinnigen Befehle des Führers auf. Jeder weiß, dass er am Ende ist und die Realität gar nicht mehr wahrnimmt. Dennoch wagt es niemand, sich gegen ihn aufzulehnen. Seine Autorität wird nicht ein Mal in Frage gestellt. Die Generäle lassen sich beleidigen und führen die Menschen verachtenden Halte-Befehle einfach aus.
Hitler dagegen sieht sich immer wieder aufs Neue verraten. Görings Vorschlag, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, wenn Hitler in Berlin eingekesselt sein sollte, empfindet er als Verrat. Als Himmler eigenmächtig die Kapitulation anbietet, fühlt er sich persönlich betrogen. Als Speer ihm gesteht, dass er seine Verbrannte-Erde-Befehle nicht ausgeführt habe, hat er Tränen im Gesicht. Er dachte, dass zumindest Speer, seine „großen Ideen“ verstehen würde.
Erst als Hitler per Telegramm übermittelt wird, dass die Armeen tatsächlich nicht mehr existieren, fängt er an die Realität zu akzeptieren. Doch das ist für ihn kein Grund zu kapitulieren. Er lässt weiter kämpfen und bereitet in aller Ruhe seinen Selbstmord vor. Er heiratet Eva, diktiert sein politisches Testament und sorgt dafür, dass seine Leiche verbrannt wird. Goebbels und seine Frau wollen es ihm gleich tun. Sie bringen sogar ihre Kinder mit um, da „ein Leben in einer Welt ohne Nationalsozialismus nicht lebenswert ist“. Diese Szene ist wahrscheinlich die schockierenste des Filmes.
Doch selbst nach dem sich Hitler umgebracht hat, funktioniert die morbide Logik weiter. Etliche Offiziere erschießen sich. Andere versuchen zu fliehen. Einige SS-Leute verschanzen sich zusammen mit dem schon oben erwähnten Arzt in einer Ruine. Sie beschließen den Sowjets einen letzten Kampf zu liefern und sich dann umzubringen. Alle Versuche des Arztes, sie davon abzuhalten scheitern. Als sie erfahren, dass es zu diesem letzten Kampf nicht kommen wird, da Berlin kapituliert hat, erschießen sich sofort einige von ihnen.
„Der Untergang“ will nicht erklären wie es so weit kommen konnte. Schon gar nicht besteht die Gefahr dafür, ein verharmlosendes Verständnis des dritten Reiches zu bekommen. Der Film will nur erzählen, was in den letzten Tagen des Krieges passiert ist. Das Hitler zum ersten Mal als das dargestellt wird, was er nun mal war, als ein ganz normaler Mann, machen die Ereignisse nicht weniger schlimm oder besser verständlich. Im Gegenteil, es macht sie unverständlicher denn je. Wie kann sich ein Mensch derart in eine schreckliche Idee verrennen und warum sind ihm so viele Menschen bis zum Ende gefolgt? Es ist einfach Hitler das Menschliche zu nehmen, ihn als einen Anti-Christ zu betrachten. Doch genau das führt zu Verharmlosung und zu dem Glauben, es könnte sich niemals wiederholen. Hitler war ein Mensch und eine klägliche Persönlichkeit. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Genau das ist die Aussage des Filmes. Es ist eine große Leistung der Filmmacher, dass sie diese Aussage rüber bringen, ohne das dritte Reich zu verharmlosen. Niemals empfindet man Mitleid mit Hitler, nirgends fiebert man mit ihm mit. Das macht den Film für mich zu einem der Besten, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandersetzen.
Aber der Film hat auch Schwächen. Er entspricht zwar den historischen Tatsachen, aber einiges scheint mir zu pathetisch. Die Erlebnisse des Jungen werden sehr dramatisiert, dennoch scheint er am Ende alles ziemlich gut verkraftet zu haben. Als Die Goebbels-Kinder umgebracht werden und Schlafmittel trinken sollen, fängt ein Kind an, sich zu wehren. Auch diese Szene wirkt überdramatisiert. Das sind allerdings einzelne Szenen, die das Gesamtwerk kaum beeinträchtigen.
Die schauspielerischen Leistungen sind in einem solchen Film natürlich wichtig. Zu aller erst ist Bruno Ganz zu nennen. Seine Leistung ist großartig. Er hat die Bewegungen und die Sprache Hitlers hervorragend adaptiert. Wer viele Originalaufnahmen von Hitler kennt, und wer kennt diese dank Guido Knopp nicht, wird kaum Unterschiede erkennen.
Auch die meisten anderen Figuren werden gut gespielt. Himmler und Speer werden fantastisch gespielt. Goebbels hätte man vielleicht ein wenig besser besetzen können.
Am Ende kann ich nur jedem empfehlen, sich den Film anzuschauen. Auch wenn man ihn nicht so gut finden wird, wie ich, er wird sicher einiges verändern in der Sicht der Öffentlichkeit auf das dritte Reich. Die Diskussion um diesen Film wird wohl eine der Wichtigsten der letzten Jahre um die deutsche Geschichte sein. Allein deswegen sollte man ihn sich schon ansehen! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Kjeldi, 31.08.2007, 02:16 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hitler war und bleibt ein Unmensch, der nicht auf diese Welt gehörte, der aber den Wahnsinn und die Grausamkeit des Menschen in sich vereinte
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... und noch heute verfluchen ihn Millionen ...
4- Action: durchschnittlich
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Schauspielerische Leistung, Umsetzung, Szenerie
Kontra:
Spannungsbogen, welche durch durch die Meinung, der Film endet mit Hitlers Tod zu einem falschen Zeitpunkt bei null angelangt.
Empfehlung:
Ja
Am Donnerstag ist ein Film in die Kinos gekommen, der die Menschen bewegt. Er bewegt nicht nur die Menschen in Deutschland, befasst er sich aber mit Deutschland, betrifft aber das Schicksal der ganzen Welt. „Der Untergang“ stand am Donnerstag Abend um 20.00 auf dem Programm, ein Film für den man auch einmal 6.50 € an einem Kinotag investiert. Der Andrang war groß und er wird es bleiben, die Zuschauer quälten sich sogar in den ersten Reihen und da sogar in den Sesseln am Rand. So muss das Thema doch so brennend interessant sein, dass man nicht eine Woche warten kann, um einen besseren Platz zu erwischen.
Nachdem wir ein paar Engländer von unseren Plätzen vertreiben haben können, durfte der Film auch beginnen. Das bedeutet, dass sich sogar Engländer für den Film interessieren, das Eigenartige war aber, dass sie sich mit mir nicht auf Deutsch unterhalten konnten, sondern ich ihnen auf Englisch erklären musste, dass sie Karten für Platz 28 und 27 gekauft haben und sich diese ganz am Rand befinden ;) Aber kann man einen solchen Film begreifen, wenn man der Sprache nicht mächtig ist?
Der Untergang naht
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Es ist dunkel, die Nacht hat schon längst alles in Schwärze gehüllt. Doch da, Frauen im eiligen Schritt, sind sie auf der Flucht. Nein sie sind unterwegs zu dem wichtigsten – so glauben die Damen jedenfalls – Termin ihres Lebens. Sie gehen zu einem Vorstellungsgespräch und zwar zu Adolf Hitler ihrem Führer persönlich. Er braucht eine Sekretärin und Traudel Junge soll dann die glückliche sein, obwohl sie gar keinen guten Einstand beim Test hat. Es war zu schnell was Hitler ihr entgegenwarf und so tippte sie mehr Fehler als Wörter auf das Papier, aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, hatte wohl schon von Anfang an Gefallen an der jungen Frau gefunden, aus München stammt sie und sie darf sich freuen und wie sie sich freut.
Zweieinhalb Jahre später sind die Zeiten schwieriger geworden. Traudel Junge ist immer noch die Sekretärin ihres Führers, sie sind in Berlin im Führerbunker. Jeder ahnt, dass der Krieg nicht mehr lange dauern wird. Er ist in Berlin angekommen. Der so genannte Feind steht vor der Tür, die Artillerie der Russen feuert auf Berlin. Ein Donnern begrüßt Adolf Hitler am Morgen seines Geburtstages, aber ihm ist sicherlich eh nicht mehr zum Feiern zu Mute. Es steht nicht gut um seinen Plan, er kann es nicht wahr haben, dass nicht mehr die Ferngeschütze feuern, nicht mehr die Bomben fallen. Der Feind ist da.
Die letzten 12 Tage im Leben des Adolf Hitler erleben wir im Führerbunker, tief unter der Erde. Dort sind er und sein Gefolge sicher vor der zerstörerischen Kraft des Gegners. Während draußen die Menschen sterben, spürt man innen nur ein Wackeln. Ein Zeitgefühl hat man allerdings nicht, den Tag-Nacht-Wechsel bemerkt man nicht.
Wichtige Ämter in Berlin werden leer geräumt und wichtige Personen verlassen Berlin, um das große Ziel an andere Stelle weiter zu verfolgen. Aber die großen der Politik befinden sich im Bunker und das sind Hitler und Goebbels. Sogar Goebbels Familie, seine Frau und seine 6 Kinder, sind mit dort unten obwohl sie Berlin verlassen sollten.
Wir brauchen nicht drum rum reden, wir wissen wo die Geschichte enden wird. Wir wissen was am Ende der 12 Tage passieren wird und der Film will auch nicht über die Geschehnisse aufklären, er will die Menschen zeigen, die die Geschehnisse erlebt und durchgemacht haben.
Zum Schluss wird Hitler und seine Frau tot sei, Goebbels wird seine Frau und dann sich erschießen, die Kinder schon längst tot und viele andere werden dem Führer in den Freitod folgen. Gefolgschaft bis in den Tod kann man dies wohl nennen.
Meinung zum Film
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Es wurde ja wieder viel schon im Voraus diskutiert. „Darf man Hitler als Mensch darstellen“ titelt eine Bekannte Zeitung. Warum denn nicht, war er denn keiner? Er ist unmenschlich mit bestimmten Menschen umgegangen, das steht außer Frage. Aber wollen wir nicht wissen, wie es damals war. Haben nicht die Personen, die die Zeit im Bunker und die Zeit danach überlebt haben, ein Anrecht darauf, uns zu erzählen was in den letzten Tagen des deutschen Reiches wirklich passiert ist. Deswegen verzeiht man doch diesem Menschen nicht sein Handeln, man verzeiht all den schrecklichen Menschen nicht ihr Tun, nur weil man sie als Mensch darstellt, zeigt wie sie gelitten haben, zeigt wie sie krank waren, zeigt wie sie womöglich wirklich waren.
Der Film erzeugt allein schon durch das Thema, mit dem er sich beschäftigt, eine derartige Spannung, das man kaum wagt, seine Augen von der Leinwand zu nehmen, man könnte ein Detail vergessen. Die Spannung nimmt leider etwas ab, als Hitler dann tot ist. Das liegt aber nicht am Film, sondern es liegt an meinen Erwartungen, ich hatte einfach gedacht, dass der Film in irgendeiner Weise im Anschluss an Hitlers Tod enden würde. Aber es geht hier mehr um Traudel Junge und um ihr Schicksal. Man kann nicht sagen, dass der Film aus ihrer Perspektive erzählt wird, obwohl man dies denken könnte, denn er setzt ein bei ihrer Begegnung mit Adolf Hitler und dem Film ist es wichtig über ihr Schicksal in Bilder zu informieren, aber man sieht auch Szenen, die von ihr völlig unberührt sind. Bilder aus der Stadt Berlin außerhalb des Schutzes des Führerbunkers.
Es ist sehr eigenartig mit anzusehen,, wie die Menschen damals handelten, wie sie dachten. Man macht sich ja aus den Informationen die man vom Geschichtslehrer hört, die man aus Büchern hat oder die einem durch eine Dokumentation näher gebracht werden, so seine Gedanken, aber im Endeffekt waren meine Gedanken weit weg. Die Gedanken fokussierten sich auch eher auf Hitler und ich war erschrocken, wie sich Frauen über einen Posten bei Adolf Hitler freuen konnten, als hätten sie gerade die nächste Runde bei Popstars erreicht. Es schien eine Ehre zu sein und das obwohl Traudel von Verwandten gewarnt wurde, sich nicht zu sehr mit den Nationalsozialisten einzulassen.
Aber aus dem Staunen kommt man nicht raus, da braucht man sich nur andere Figuren anzuschauen. Es herrscht Krieg und was macht man, was machen die Leute aus dem Führerbunker? Sie feiern eine Party, nur ein naher Bombeneinschlag verhindert eine weitere Orgie.
Hitler selbst „hat jeden Bezug zur Wirklichkeit verloren“, er wirkt hilflos und geistig und körperlich schwach, er mag nicht zu geben, dass eigentlich nichts mehr geht. Um dies mal eine Weise zu sagen, wie sie in einem anderen Film vorkommt. Der Krieg ist schon längst verloren, doch er ist zu stur es zuzugeben. Er glaubt an die Kräft von Truppen, die so einfach nicht sind. Ist er wirr im Kopf, wird er durch seine eigene Vision geblendet oder klammert er sich einfach an einen Strohhalm, wahrscheinlich von jedem ein bisschen. Aber sollten wir deshalb Mitleid haben? Auf keinen Fall, immer zur rechten Zeit kommt es zu diesen bekannten Reden voller Wut, voller Macht, voller Ärger als würde ihm der Kragen platzen, als wäre es ein Angriffen gegen ihn selbst. Und dann betont er, dass er wenigstens eins erreicht hat, die „Säuberung des deutschen Landes vom Judentum“ und dann steigt die Wut im Zuschauer – zu mindestens in mir.
Man merkt es geht zu Ende, Hitler ist krank seine Hand zittert und da kann man mal aufs Detail achten, denn sogar wenn die Hand kaum zu sehen ist, zittert sie. Er geht gebückt, geknickt, kaum Elan in der Figur. Mit Hitler geht es zu Ende und wir wissen ja das es so ist.
Und wieder dieser Schock. Wie können Menschen so loyal sein, mit in den Tod zu gehen. Wie können Menschen so an eine schreckliche Ideologie glauben, dass sie sich lieber umbringen als das Ende des Krieges zu überlegen und noch schreckliche, wie kann man darüber hinaus auch noch seine Kinder umbringen? Erst betäubt und dann vergiftet.
Aber wenigstens ergeben sich nicht alle in des Schicksal des Hakenkreuzes, es gibt Personen, die haben ihre Menschlichkeit gewahrt, sie sorgen sich um sich selbst, sie sorgen sich um die Zivilbevölkerung, sie sorgen sich um die Verletzten. Und auch Traudel die einst versprochen hat beim Führer zu bleiben, ist dann doch noch gut aus der Sache „rausgekommen“ und sieht dann ihren Fehler ein und die Ausrede, dass sie jung war, will sie nicht gelten lassen.
Die Menschen sahen in Adolf Hitler den Führer, sie sahen wohl Gott. Es herrschte ein Personenkult um ihn, dass sein Name kaum im Film ausgesprochen wird, immer heißt es „nur“ „mein Führer“ hier und „mein Führer“ da. Frau Goebbels würde ihm die Füße küssen und Goebbels selbst missachtet sogar den Befehl von Hitler sich in Sicherheit zu bringen, nur um bei ihm zu bleiben. Und noch eine Person himmelt Hitler an und wird ihn sogar im Bunker heiraten – Eva Braun. Eine junge Frau, an der man aber schon Spuren des Krieges und des Leides erkennen kann, sie sieht auch mitgenommen aus, aber man denkt immer sie hat eine Spur Verrücktheit in sich, doch dann spricht auch die Vernunft aus ihr als sie Traudel Junge dazu rät, zu versuchen, lebend aus der Sache zu kommen.
Der Bunker ist nicht die ganze Welt des Films und das finde ich auch gut so. Da haben wir den kleinen Jungen, der zur Hitlerjugend gehört und schon Panzer abgeschossen hat. Das kann man sich kaum vorstellen, da sitzen 12 jährige im Schützengraben und warten auf den gegnerischen Panzer, wie grausam war die Welt damals, da wurde alles rekrutiert, alles wurde geblendet und alle glaubten an den Führer und merkten kaum, dass nur der Tod auf einen wartet um so schöner ist zu sehen, dass der kleine Junge doch die Wende schafft und sich eines besseren besinnt.
Darsteller
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Mit den Darstellern ist den Machern von „Der Untergang“ wirklich ein Coup gelungen. Deutschland Schauspielelite, die für solch ein Projekt geeignet sind, sind vertreten. Umso höher sind natürlich die Ansprüche, aber die wurden nicht enttäuscht. Nur den Einstand von Frau Goebbels (Corinna Harfouch) fand ich nicht so gelungen. Das war so hochnäserisch und arrogant, so wie sich eine Schauspieldiva verhält. Entweder es gab der Charakter so her oder Harfouch musste sich erst eines besseren bewusst werden.
Adolf Hitler wurde gespielt von Bruno Ganz gespielt. Er ist kein deutscher Schauspieler, er stammt aus der Schweiz und ist mir so noch nicht unter gekommen. Er mimt seinen Part aber perfekt. In Haltung, Mimik, Gestik und Stimmlage macht er seine Sache einfach perfekt und dies bis in Detail. Er spielt die Rolle mehr als glaubwürdig und hat meine Anerkennung verdient. Auch der Umschwung von ruhig, geistig mitgenommen zum plötzlichen Wutanfang und Geschrei ist ihm wundervoll gelungen. Und auch der tief ins Mark gehende Satz „...morgen schon werden mich Millionen verfluchen...“ setzt er perfekt aus dem Drehbuch in die Wirklichkeit um.
Traudel Junge wird gespielt von Alexandra Maria Lara. Sie sieht schon so unschuldig aus, da fragt man sich immer nur. Mädel was hast du da nur verloren und freu sich zu mindestens ein wenig, dass sie es schafft. Eine Schuldfrage kommt bei der Person irgendwie nicht auf, sie hat nichts mit den Gräueltaten Hitlers zu tun, hat aber Mitleid mit ihm. Auch diese Rolle wurde meines Erachtens perfekt umgesetzt.
Eva Braun, gespielt von Juliane Köhler, eine junge verblendete Frau, die sogar mit Hitler in den Freitod geht. Das ist auch schon eine schwierige Rolle, denn da ist nichts mit ernst kucken, denn zu meist verlangt der Charakter eine Spur Verrücktheit, die einzige Figur, die gut gelaunt ist, zu mindestens nach außen. Auch der Wechsel zwischen dieser gut gelaunten und verrückt anmuten Figur zur ersten Frau, die Traudel bittet, sich in Sicherheit zu bringen, ist perfekt gelungen.
Familie Goebbels gespielt durch Ulrich Matthes und C.Harfouch. Das sind wohl die engsten Anhänger von Adolf Hitler nach Eva. Beide gehen mit in den Freitod und die Kinder gehen auch mit ob sie nun wollen oder nicht. Der harte Goebbels darf auch als Vaterfigur im Gang stehen, in Trauer um den bevorstehenden Tod seine Kinder. Das markante Bösewichtgesicht von Ulrich Matthes macht dies trotz des bösen Aussehens möglich, das ist eine gute Leistung. Auch Harfouch spielt ja eine schwere Rolle. Eine Frau, die sechs Kinder umbringt, ist sicherlich nicht einfach zu spielen. Und man muss sie so spielen, dass man überzeugt ist, dass sie so fest an den Nationalsozialismus glaubt, dass sie lieber die ganze Familie umbringt. Sie glaubt an keine gute Welt. Aber was war am Nationalsozialismus schon gut.
Auch die anderen Figuren werden sehr gut gespielt, kein Charakter wirkt aufgesetzt. Keine Person wirkt gekünstelt. Auch wenn namhafte Schauspieler in den Nebenrollen vorkommen, so ordnen sie sich dem Gesamtwerk unter und versuchen nicht nur sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken.
Ich finde es gut, dass man bis in die Nebenrollen auch namhafte deutsche Charakterdarsteller verpflichten konnte.
Umsetzung
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Berlin ist nicht Berlin. St. Petersburg ist Berlin, dort wurde nämlich gedreht. Eindrucksvoll wurde der Krieg in Szene gesetzt, ohne ein großes Gemetzel zu zeigen, aber auf Opfer wurde nicht verzichtet, diese zeigte man aber lieber im Lazarett. Aber dies geschah auch sehr eindrucksvoll. Mitgefühl machte sich breit, ein grausiges Gefühl saß im Magen fest als man die Säge anstarrte, die Gerade Arm oder Bein abtrennte.
Die Bombeneinschläge wurden sehr realistisch umgesetzt. Es bebte der Bunker und die Soundanlage im Kino versorgte uns mit perfekten und klaren Raumklang. Dies wurde sicherlich durch Kameratechnik und durch Bewegung der Darsteller umgesetzt.
Die Szenerie Berlin ist sehr gut geworden, alles passt in die Zeit. Viel liegt in Schutt und Asche, genau wie es der Zuschauer erwartet. Es ist eine düstere Szenerie, wenn man fröhliche und leuchtende Farben sehen will, sitzt man im falschen Kino. Nur Schutt und Staub und leidende Menschen. Keine Bäume, keine Pflanzen, nicht was die Welt freundlich machen könnte (Ausnahmen gibt es aber trotzdem ;) ).
Und zwischen dem Geröll werden die Menschen perfekt in Szene gesetz, gezeigt wie sie arrangieren mussten, wie das Leben weiter gehen musste auch während des Krieges.
Die Macher versuchen aber keines Falls mit Effekten den Film glanzvoller zu machen, das würde eh in die Hose gehen. Es geht viel mehr um die Geschichte im Bunker. Es gibt sicherlich Dinge, die man am Computer gemacht hat, aber der Film hat keine Effekthascherei nötig, verdeckt nur den Blick auf die Menschlichkeit.
In manchen Szenen hätte ich mir eine bessere Kameraführung gewünscht, eine Art die einem das Geschehen direkt so zeigt als wäre man da. Manchmal wird dies gemacht, aber in anderen Szenen wieder nicht, da steht die Kamera eher in der Ecke und beobachtet die Szenerie. War da zwei Kamerateams am Werke, es ist aber kein Fakt der wirklich störend ist.
Auch das Ende ist gelungen, denn da wurden beteiligte Personen noch einmal eingeblendet und es wurde gezeigt, was direkt nach dem Krieg mit ihnen geschehen ist und was mit ihnen womöglich heute ist. Dies hat man ja im Film selbst nicht mehr so mitbekommen, das sich er Film dann auf das Schicksal von Traudel Junge konzentrierte und die anderen nicht mehr zeigte.
Daten zum Film
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Wohl um die 155 Minuten
Regie: Oliver Hirschbiegel
Drehbuch: Bernd Eichinger
Schnitt: Hans Funck
Darsteller (von http://www.imdb.com): Bruno Ganz (Adolf Hitler), Alexandra Maria Lara (Traudl Junge), Corinna Harfouch (Magda Goebbels), Ulrich Matthes (Goebbels), Juliane Köhler (Eva Braun), Heino Ferch (Albert Speer), Christian Berkel (Dr. Schenck), Matthias Habich (Prof. Dr. Werner Haase), Thomas Kretschmann (Hermann Fegelein), Michael Mendl (General Weidling), André Hennicke (SS-Gruppenführer Mohnke), Ulrich Noethen (Heinrich Himmler), Birgit Minichmayr (Gerda Christian), Rolf Kanies (General Hans Krebs), Justus von Dohnanyi (General Burgdorf), Dieter Mann (Feldmarschall Wilhelm Keitel), Christian Redl (General Alfred Jodl), Götz Otto (Otto Günsche), Thomas Limpinsel (Heinz Linge), Thomas Thieme (Martin Bormann)
Fazit
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Es fällt mir schwer jetzt zu sagen, es war ein toller Film oder der Film war schön. Der Film befasst sich mit einem Teil unsere Geschichte, der Geschichte Deutschlands, dem Teil der wohl zu den dunkelst Momenten der Weltgeschichte gehört. Es wurde auch Zeit, dass solch ein Film entstanden ist und ich bin froh, dass er aus deutscher Hand entstanden ist. Bernd Eichinger hat das Drehbuch verfasst und Menschen, die die Geschehnisse damals wirklich erlebt haben, boten die Vorlage. Der Film ist optisch und inhaltlich gut durchdacht und durch die Darsteller perfekt inszeniert. Was aber noch wünschenswert wäre, ist eine Einblendung von Daten. Man sprach immer von den letzten 12 Tagen, aber es ist kaum auszumachen im Film wie viele Tage vergangen sind. Ich kann mir einen Grund vorstellen: Der Film will halt keine Fakten zeigen, was nutzt einem denn im Krieg, dass man weiß dass es ist Sonntag ist.
Und allen Unkenrufen zum Trotz kann man sagen, man hat die Personen alle richtig dargestellt. Fragen wie „Darf man Hitler als Mensch darstellen“ sind einfach lächerlich. Er ist doch einer gewesen und wenn man ihn als Mensch darstellt, schmälert es nicht seine Schuld, nicht unseren Ekel vor der Person und dem Tun und Denken. Soll man die Fakten verfälschen, nur damit wir ein Bild eines harten Hitlers haben? Damit alles unseren Vorstellungen entspricht? Dann aber bräuchte man den Film nicht, denn solche Umsetzungen gibt es viele.
Der Film ist rundum zu empfehlen, man sollte aber zu mindestens Grundkenntnisse über die Zeit haben, sonst kann man mit bestimmten Personen nichts anfangen (ist aber auch nicht so tragisch). Ich empfehle den Film weiter und er bekommt von mir auch eine sehr gute Bewertung.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, danke fürs Lesen und Bewerten und Kommentieren. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Cicila, 26.11.2005, 12:31 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Jetzt muss ich den nur noch sehen. <br/>LG Cicila
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cleo0405, 05.10.2004, 12:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wie grausam war die Welt DAMALS? Auch heute gibt es viele Kindersoldaten. Ich selber fand' den Film nicht so packend. So überragend ist die schauspielerische Leistung nun auch nicht gewesen.
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Tage wie diese!
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
sehr reasiltisch und unverzerrt
Kontra:
gibt\\\'s keins
Empfehlung:
Ja
Hallo Leute,
ich komme gerade aus dem Kino und hab mir den neuen 2. Weltkriegs Hammer „Der Untergang“ von Bernd Eichinger und Oliver Hirschbiegel angeschaut. Was ich von diesem Werk halte werde ich euch unten erzählen.
-- Story --
Die Geschichte ist schnell erzählt, wir schreiben das Jahr 1945, der zweite Weltkrieg geht dem Ende zu und die russischen Truppen stehen kurz vor Berlin. Erst jetzt fühlt sich die Führung des deutschen Reiches genötigt sich in den Führerbunker zu begeben. Die feindlichen Truppen stoßen immer weiter vor und es ist absehbar, dass es keine Rettung für Berlin und damit auch das dritte Reich geben wird. Der Film befasst sich weniger mit der eigentlichen Kriegshandlung a la Dokumentarfilm sondern hauptsächlich mit den Persönlichkeiten der damaligen Führungsriege, natürlich vornweg mit der von Adolf Hitler gespielt von Bruno Ganz.
-- Hintergrund --
Man fragt sich natürlich, wie kann man einen Film über eine Begebenheit machen, die nur die wenigsten überlebt haben? Ganz einfach, man muss die ganzen Einzelheiten von den wenigen Überlebenden und kurzfristigen Besuchern des Führerbunkers zusammentragen. Die wohl wichtigste Informationsquelle ist hierbei die Sekretärin und Vertrauensperson des Führers, die er 1942 eingestellt hat. Die Sekretärin hieß Traudl Junge und wird im Film von Alexandra Maria Lara verkörpert. Diese Erfahrungen wurden auch in Büchern zusammengetragen, so hat Traudl Junge das Buch „Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben.“ geschrieben.
-- Die Atmosphäre --
Obwohl der film 155 Minuten Länge hat, wird es die gesamte Zeitspanne kein einziges mal langweilig. Was heißt hier langweilig? Dieser Film ist kein typischer (Anti)kriegsfilm, es handelt sich viel mehr um ein Psychogramm der damaligen Machthaber in den letzten Zügen des Krieges. Der Film lebt von den Gegensätzen der gezeigten Bilder. Es wird ständig, aber nicht störend, zwischen den Leben über und unter der Erde, soll heißen Führerbunker, hin und her geschaltet und dadurch die extremen Unterschiede drastisch auf die Leinwand gebannt. Während z. B. die russischen Truppen nur noch 12 km vom Berliner Stadtkern entfernt stehen und die Innenstadt bereits mit Artilleriefeuer überzogen wird feiert man im Führerbunker eine kleine Party um die Stimmung wieder zu heben. Der gesamte Streifen ist auf Realismus ausgelegt und hat kaum nennenswerte Actionanteile. Ganz im Gegenteil, die Geschehnisse nehmen rasant ihren Lauf und man hat das Gefühl direkt im Führerbunker zu sitzen. Vor allem gegen Ende geht es nervlich und emotional ziemlich an die Belastungsgrenze als sich nach und nach die verschiedenen Hauptdarsteller selbst das Leben nehmen.
-- Adolf Hitler --
Wie schon gesagt wird Adolf Hitler von Bruno Ganz gespielt, aber was heißt hier gespielt, es macht den Anschein als wäre Bruno Ganz für die Dauer der Dreharbeiten zu Adolf Hitler geworden. In diesem Streifen wird der Diktator des dritten Reiches ganz anders gezeigt wie man es eigentlich gewohnt ist. Meist wird Hitler nur von einer Seite beleuchtet, sei’s der gnadenlose Diktator und Massenmörder oder das böse Genie. Hier wird sehr differenziert der Charakter von Hitler hinterfragt. Man kann es kaum glauben aber dieser Mann kann auch sehr liebevoll sein und fast schon zu einer Art Vaterfigur werden. Doch es gibt auch die andere Seite, der gnadenlose Befehlshaber der Streitkräfte, der alle Befehle bedingungslos ausgeführt sehen will und keinen Widerspruch duldet. Aber er kann auch zwiegespalten, fast schon schizophren sein; im einen Moment den Untergang des Reiches akzeptierend und alle Hoffnung verloren und im anderen Moment wieder der unbarmherzige Stratege und Kriegsherr, der auf Hilfe von Truppen wartet von denen jeder weiß, dass sie eigentlich aufgerieben oder eingekesselt sind. Alles in Allem wird Adolf Hitler in diesem Film ganz einfach als gezeichneter Mensch dargestellt. Und es wird gezeigt, dass jeder Mensch, auch Hitler, sehr vielschichtig sein kann und eben nicht nur gut oder böse. Erst Als Hitler keinen Ausweg mehr sieht und alle seine schönen Pläne sich in Luft aufgelöst hatten beging Adolf Hitler und seine Frau Eva Braun, die er noch wenige Tage vorher im Bunker geheiratet hat, Selbstmord. Die Leichen wurden auf Anweisung des Führers verbrannt und es wurden nie Überreste gefunden.
-- Traudl Jung --
Traudl Jung, die Sekretärin von Adolf Hitler, wird von Alexandra Maria Lara und zeigt ein Mädchen, das zur „guten Zeit“ im Jahr 1942 als der Krieg noch weit von Deutschland entfernt war und die Siegesmeldungen noch real, als persönliche Sekretärin des Führers eingestellt wurde. Sie spiegelt die ganze Angst und Zerrissenheit der damaligen Bevölkerung wider. Einerseits treu dem großen Führer Adolf Hitler ergeben aber auf der anderen Seite realistisch genug um einzusehen, dass man in Berlin nicht überleben kann. Traudl Jung hat Hitler aber auch als geduldigen und liebevollen, ja fast schon väterlichen, Mann kennen und schätzen gelernt ohne dabei aber den enormen Respekt vor der Person zu verlieren.
-- Magda Göbbels --
Magda Göbbels gespielt von Corinna Harfouch ist die Ehefrau des Reichs Propagandaministers und der Inbegriff von Nationalsozialistischem Gedankengut. Magda Göbbels wird als knallharte Frau ohne Skrupel dargestellt die zwar Anfangs versuchte der Situation in Berlin zu entkommen aber letztendlich ohne den Nationalsozialismus auch keine Zukunft für sich und ihre Kinder mehr gesehen hat. Die Situation gipfelt in der eigenhändigen Ermordung ihrer sechs Kinder mit Gift.
-- Josef Göbbels --
Josef Göbbels wird von Ulrich Matthes dargestellt und ist auch ein absoluter Hardliner. Als Reichs Propagandaminister kann er es sich nicht leisten auch nur den Anschein zu erwecken man könne die Hoffnung verlieren. Er krallt sich an jeder noch so kleinen Hoffnung fest und versucht sich seine eigene schöne Welt zurechtzustricken. Erst als Hitler tot ist bricht seine ganze Traumwelt zusammen und er wird für kurze Zeit zu einem ganz normalen Menschen. Nachdem seien Frau die Kinder vergiftet hatte, begingen Josef und Magda Göbbels Selbstmord.
-- Eva Braun --
Eva Braun wird gespielt von Juliane Köhler. Die Figur der Eva Braun ist der krasse Gegensatz zum Bunkerleben. Eva ist jung, hübsch und lebenslustig. Sie will den Krieg und seine für sie schlechte Wendung nicht akzeptieren und versucht ihre innere Spaltung vor allem mit Amüsement zu überdecken. Auch Naivität bestimmt das Handeln von Eva, denn man hat nie das Gefühl sie würde sich wirklich Gedanken über ihre momentane Situation machen.
-- Fazit --
„Der Untergang“ ist ein Film der schon längst überfällig war. Dieser Streifen arbeitet eine Epoche auf, die vielen in diesem Zusammenhang gar nicht bewusst ist. Die letzten Tage im Bunker waren wohl die schwersten Tage, die die Führung des dritten Reiches jemals erlebt haben und wohl auch die ehrlichsten, da diese enorme Druck bei den Meisten den eigentlichen Charakter zum Vorschein brachten. Man darf hier nicht vergessen, dass es sich um einen Spielfilm und keine Dokumentation handelt. Viele Szenen im Film sind nicht 100%ig so zu beweisen wie sie hier dargestellt werden aber im Großen und Ganzen wird es wohl so ähnlich gewesen sein. Aber meiner Ansicht nach der wichtigste Effekt, den dieser Film erzielt, ist wohl die „Entmystifizierung“ von Adolf Hitler. Diesen Film muss man einfach sehen!
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