Kurzgeschichten Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Der See
10.07.2002, 01:26 Uhr von
Thalaia
Hab nix zu sagen *g* Interessiert eh keinen, der mich nicht kennt. Und wenn ich doch was zu sagen...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
'Nicht hier ist immer noch zu weit weg', dachte sie bitter und starrte über den See. Sein Wasser war schwarz, dunkel und zeugte von unheimlicher Tiefe. Besonders in dieser Nacht.
Stille umgab alles. Kein Mond am Himmel. Nur die Sterne, doch ihr Abbild wollte nicht in den See hinabsteigen.
'Als wäre alles Tod', schoss es ihr durch den Sinn.
Langsam kniete sie sich am Ufer nieder. Ihre ausgestreckte Hand schwebte über dem Wasser, ganz nah. Fast hätte sie die Oberfläche berührt, doch dann zog sie sie zurück.
'Nicht berühren', sagte sie stumm, bewegte nur die Lippen ohne das ein Wort ihren Mund verließ.
Keine Bewegung in das Wasser bringen, nicht wecken was sich in ihm verbarg, was dort lauerte.
Still blieb sie dort knien. Sie schloss leicht die Augen und lauschte in die Stille, die diesen Ort umgab. Kein Windhauch bewegte das Laub um den Bäumen ihr ewiges Lied zu entlocken, was stetig nur vom Kreislauf des Lebens sprach, ein Kreislauf von geboren werden, wachsen, blühen und vergehen, immer wieder, jedes Jahr aufs neue.
Aber das Lied blieb aus in dieser Nacht.
Sie lauschte auf den Gesang der Grille, den leisen Ruf der Eule, der durch den nächtlichen Wald erschallt. Das Rascheln der Blätter, wenn die Mäuse zuflucht suchen in den Löchern, dem geflügelten Feind zu entkommen.
Doch nichts. Der Wald blieb still.
Erneut öffnete se die Augen und sah über den See, der still auf seine Opfer wartete. Als würde alles was sein Wasser berührte sofort vergehen, sterben wie das Sternenlicht, das die Oberfläche nicht erhellte.
Warum war sie überhaupt hier, an diesem Ort der nichts Gutes vollbringen mochte. Vielleicht um eins zu sein mit der Stille, eins zu sein mit dem See. So drohend sein Anblick war, so friedlich waren seine Tiefen. Tiefe, Leere, Einsamkeit, aber Frieden, unendlicher Frieden.
Beschämt senkte sie den Blick, sah auf das Ufer aus feinem Sand und Kieselstein. Dort lag ein Stein, so düster wie der See und so stumm wie der Wald.
Vorsichtig nahm sie ihn in die hand, befühlte seine scharfen Kanten, seine glatte Oberfläche. Kurz überlegte sie ihn in den See zu werfen, ihn verschlingen zu lassen von der unersättlichen Tiefe. Schließlich legte sie ihn zurück ans Ufer. Sie wollte keinen Stein als Begleiter in der Unendlichkeit, der Stille.
Langsam stand sie wieder auf, tat einen winzigen Schritt auf den See zu. Er wollte sie, sie hörte seinen schmeichelnden Ruf in ihren Gedanken 'Komm her', flüsterte die Stimme des Sees. 'Komm zu mir, verbinde dich mit mir.'
So verlockend und tödlich, doch unwiderstehlich. Sie wollte ihm gerochen, zu ihm gehen. Nur ein Schritt . . .
Sanft legte sich eine Hand auf ihre Schulter, hielt sie zurück. Ließ den letzten Schritt nicht zu.
"Ich habe dich überall gesucht", erklang seine besorgte Stimme hinter ihr.
Endlich befreit von dem Bann, den der See über sie geworfen hatte, drehte sie sich um.
"Nun hast du mich ja gefunden", erwiderte sie leise und erleichtert.
Der See hätte sie betrogen, nicht sein Frieden, seine Ruhe hätten die Oberhand, sondern die Einsamkeit. Sie wäre allein gewesen.
Sanft zog er sie in seine Arme, hielt sie fest und gab ihr die Wärme zurück, die der See ihr gestohlen hatte.
"Lass uns nach hause gehen", meinte er und zog sie noch etwas näher an sich.
Sie nickte schwach und blickte noch ein letztes Mal über den See, ehe sie sich endgültig abwandte. Furcht stieg in ihr auf, sie wollte nicht das Einsamkeit ihr Schicksal war.
"Lass mich nie mehr allein", wisperte sie leise und drückte sich an ihn.
Leise gab er ihr das Versprechen, nicht wissend warum sie dies von ihm verlanget, doch tat er ihr diesen Gefallen gerne, ehe er sie zurück nach hause führte. Fort von dem See. weiterlesen schließen -
Der Büffeltanz
04.07.2002, 20:11 Uhr von
Detritus100
Wundert euch nicht wenn ihr in der Zeit vom 12.-16 August nichts von mir hört,denn in diesem Zeit...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Es musste geschehen.Die Büffel waren noch immer nicht gekommen.
Weiser Vogel und ich ,Der-Viele-Fragen-stellt,sein Helfer hatten den Tanz einberufen.
Unsere Krieger sollten,als Büffel verkleidet , den Großen Geist um Hilfe bitten.Ein großes Feuer wurde entzündet und rundherum wurden Trommeln aufgestellt . Die Krieger tanzten um das Feuer herum , um sich so in Ekstase zu versetzen und so Kontakt mit dem Großen Geist herzustellen .Als Junger Krieger durfte ich die Trommeln schlagen . Doch etwas von der vollkommenen Hingabe der Älteren sprang auch auf uns über.Ich sah zu meinem Bruder Schlangenhaut , der neben mir saß.Er schlug rhytmisch auf die Trommeln ein und Schweiß perlte von seinem Gesicht . Seine geweiteten Augen waren stur auf das Feuer und die Tanzenden gerichtet . Ihre bunten Masken und Kostüme waren nur noch als Schemen zu erkennen . Ich besann mich wieder auf meine Aufgabe und passte mich Schlangenhauts Rhythmus an .
Ein wunderbares gefühl durchströmte mich.Der Große Geist war nun ganz nah...
Mit einem Ruck wurde ich wieder zurück in die Realität gerissen . Zunächst sah ich nur das große Pferd ,das mitten zwischen die Tanzenden geprescht war.Dann erkannte ich den weißen Soldaten . Dieser Frevler !Wie konnte dieser Ungläubige einfach unsere heilige Zeremonie stören ? Wut überkam mich. Ich war dem Großen geist so nahe gewesen . Loo - Ten - Nunts Pferd bäumte sich so plötzlich auf ,dass der Reiter vom Pferd fiel . Ich sprang auf ,wollte mit wildem Kapfgeschrei auf den Störenfried einschlagen ,aber ein anderer Mann lief mir in den Weg . Ich erkannte Geifernde Natter . Ich schrie ihn an , unzusammenhängende Worte , doch er hörte nichts mehr . Wie ich war auch er von der Mischung aus Zorn und Adrenalin beflügelt . Andere Männer folgten unserem Beispiel . Der Weiße lag vor uns ,doch in unserem Rausch konnten wir nur einige schwache Schläge und Tritte abgeben.
Da erhob Weiser Vogel die Stimme : "Hört auf!Der Mann liegt am Boden!Wollt ihr euch auf eine Ebene mit den Pawnees setzen und Wehrlose schlagen ? "
Die Worte meines Meisters stoppten mich sofort . Ich schubste Geifernde Natter beiseite , der noch immer auf den Weißen einschlug . Zwischen uns erschien das Gesicht von Weiser Vogel . Loo - Ten - Nunt stöhnte leise . "Büffel" ,keuchte er , "Büffel". Weiser Vogel sah ihn an :
"Büffel?" Der Gefallene lächelte schwach .
"Büffel!" , schrie der Medizinmann in die Nacht , "er hat die Büffel gesehen!"
Ich konnte mich nicht zurückhalten und fiel dem Weißen um den Hals . "Wo sind die sie? Wie viele ? Es sind viele oder? Der Tanz hat sie gerufen , oder?" Ich stemmte mich ihm noch mehr entgegen aber er verstand mich nicht ...
Bevor nun einer auf die Idee kommt das es sich hierbei um ein Plagiat handele möchte ich dem vorbeugen.Hierbei handelt es sich um einen in der 7. Klasse verfassten Text über eine Szene aus "Der mit dem Wolf tanzt"
Ich hoffe die Story hat euch gefallen
Euer detritus100 weiterlesen schließen -
Zwiespalt
03.07.2002, 10:26 Uhr von
kleineswoelkchen
....lesen und gelesen werden... schauen wir mal, was hier sich entwickelt hatDa ich mich beruflic...Pro:
Realität
Kontra:
Selbst ich wüßte nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde
Empfehlung:
Nein
Da yopi uns auch hier die Möglichkeit bietet, einfache kleine Geschichten niederzuschreiben,
möchte auch ich mich in diesem Bereich ein wenig betätigen.
Geschichten, Märchen und kleine Anektdoten schreibe ich schon seit Jahren gerne nieder.
Ich bin kein großer Schreiber, doch kleine Geschichten erleichtern manchmal den Alltag.
So auch meine Gedichte, welche im letzten Urlaub einen Zuwachs bekamen.
Wer jetzt ein wenig Muße hat und vielleicht ein klein wenig dem Alltag entfliehen mag,
der sollte sich ein wenig zurücklehnen und entspannen.
Ich habe hier ein wenig sachlich, doch auch erzählerisch eine Geschichte,
fast mehr eine Abhandlung, niedergeschrieben, die
leider auf Wahrheit beruht. Und viele von euch wissen, das diese Geschichte nicht ein Einzelfall ist.
Doch lies selbst.....
Die Wellen brechen sich am Strand. Leise gischt der Wellenschaum sich über den älteren.
Ihr Blick schweift über das Meer. Immer dunkler wirkt es und am Horizont,
der schmale zarte rote Streifen, erzählt vom vergangenen Tag. Von vergangenen Zeiten...
Alles fing so harmlos an. Gemeinsam erlebten sie viel. Freunde, seit der Kinderzeit eng
miteinander vertraut. Oft genug haben sie gemeinsam gelacht, gemeinsam den Lehrern
einen Streich gespielt. Oft genug gaben sie sich Kraft, wenn einer sich am Boden wiederfand,
weil das Leben hart und grausam wurde. Weil manche Hürde sich nicht im Sturm erobern lies.
Jedes Jahr sind sie zusammen in den Urlaub gefahren. Freunde, nicht mehr, nicht weniger.
Nie gab es eine Anziehung zwischen ihnen, nie das Gefühl, gib mir deine Nähe, sondern nur,
gib mir deine Kraft und deinen Halt.
Ein Jahr zurückgedacht
Doch heute war alles anders. Heute stürzte eine Welt in sich zusammen, die für die Ewigkeit schien.
Schon morgends, nach dem Aufstehen, beim Treffen am Frühstückstisch lag eine Spannung über beide,
die sich keiner erklären konnte. Beim Spazieren über den Boulevard beäugte man sich mehr als sonst,
ein zaghaftes Lächeln umspielte oft die Lippen, wo sonst ein schallendes Lachen erklang.
Diesmal war das Gefühl ganz anders, er der deine Hand berührte, der deine Hand in seine Hand nahm.
Alles spannte sich in Dir. Du hattest Angst, diese Empfindung zu verfolgen.
Doch auch er schaute Dich an, mit Augen, wie tiefer Meeresgrund. Mit innigen Blick verfolgtet ihr
beide euer Verhalten, leise Worte kamen nur über eure Lippen. Der Tag baute sich auf wie ein Orkan.
Immer stärker wurde die Macht, die euch zueinander trieb und doch eine Vorsicht walten lies.
Und abends, beim letzten Glasel Wein.... ein kleiner Gutenachtkuss, seit Ewigkeiten Ritual... er brachte
die aufgestauten Empfindungen zur Explosion. Zärtlich wandernde Hände begannen ein Spiel, was
sich zur vollen Lust entwickelte.
Der letzte Abend, die letzte Nacht, bevor man sich wieder ein Jahr nicht sieht.
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Der letzte Sommer
Alles ist anders. Du bist nicht gefahren.
Dieses Jahr sitzt er allein am Strand. Diesmal läßt er allein eurer Jugend
Revue passieren. Vielleicht sitzt er auch in einem Café,
schaut dem rotem Feuerball zu, wie er im Meer versinkt.
Und du? Du sitzt am Strand, ein paar hundert Kilometer zwischen Euch.
Nur, weil eine Welt zerbrach?
Diese eine Nacht zerstörte dein geregeltes Leben.
Dein Mann hier in der Heimat ließ dich im Stich.
Du bist Fremdgegangen.
Du mußtest die Folgen tragen und keiner konnte Dir helfen. Doch er hätte es können.
Nur, du wolltest sein Leben nicht zerstören. Seine Familie nicht zerbrechen lassen.
Eine einzige Nacht kann so viel verändern.
Das Baby auf deinem Arm regt sich. Schmiegt sich an deine Brust und sucht deine Nähe.
Eine einzige Nacht kann Glück und auch Schmerzen bringen.
Die Folgen, die manchmal schneller als man denkt eintreten können, hatte keiner bedacht.
Du hast ein süßes Kind, nur, du verweigerst ihm den Vater.
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Sachlichkeit
Vielen Menschen geht es leider auf dieser Welt so.
Angst, das Leben anderer geliebter Menschen zu zerstören,
lassen oft Entscheidungen aufkommen, die nur im ersten Moment die richtigen wären.
Hat nicht jedes Kind das recht auf einen Vater?
Hat nicht jeder Vater das Recht auf das Wissen um sein Kind?
Diese kleine Geschichte oben beruht sich leider auf Wahrheit und ich wünsche mir,
das die junge Frau endlich den Mut faßt, und ihm die Existenz seines Kindes gesteht.
Wie sie mit ihren Gefühlen, ihrer Sehnsucht nach ihm umgeht, das will und mag ich ihr nicht vorschreiben.
Doch jetzt ist wieder ein Jahr fast vergangen, der nächste Urlaub steht an und Du hast es ihm immer noch nicht gesagt. Willst Du ein Leben lang Schweigen?
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eure andy weiterlesen schließen -
Vererbtes Unheil - Teil I
03.07.2002, 03:32 Uhr von
Schnien
Also! Ich bin eine berufstätige Bürokauffrau, die nebenbei noch abends zur Schule geht, um ihr Ab...Pro:
Grusel grusel Fluchesspruch . . . die Geschichte ist ein muss
Kontra:
wird eine Geschichte, die nichts für schwache Nerven ist, glaub ich... ;)
Empfehlung:
Nein
Nun standen sie also da.
4 Figuren in einem scheinbar unendlich großen und hohem Flur. Mit einer leichten Schauer über den Rücken blickte Sally sich nun nach ihren Mitreisenden um. In jedem Gesicht der drei Männer konnte sie etwas anderes lesen. Der eine, zutiefst fasziniert von der Baukunst und von der Antike des Gebäudes, der eine eher mit Respekt und Bedacht und der andere, ja der andere wirkte fast teilnahmslos. Fast, als wäre er vor lauter Andächtigkeit und Überwältigung in sich
zurückgezogen.
Sally tat den ersten Schritt.
Langsam schritt sie nun durch das hohe Gewölbe, welches den Eingangsflur zu bilden Schien, mit ständigen Blicken nach oben, rechts, links und über die Schulter. Es war ihr nicht ganz geheuer, dieses Antike, kunstvolle Gebäude. In ihrem Träumen hatte
sie es nicht einmal gewagt, daran zu denken, jemals solch ein Haus zu besitzen. Doch nun, nun war es also doch wahr geworden. Sie wusste nicht, von wem sie
dieses Haus geerbt hatte und sie wusste auch nicht, wer ihr die Urkunden und die Kopie des Testamentes zugesandt hatte. Sie wusste nur, es war wie in einem Traum. Sie wagte es nicht, sich über dieses geerbte Kunstwerk zu freuen und doch, sie hätte so gerne geschrieen vor Glück und vor Freude. Sie hätte so gerne geweint vor Glück und Überwältigung. Doch, sie konnte nicht. Als hätte sie eine Vorahnung...
Nun standen sie mitten in dem großen Bogen, der die Verbindung zwischen dem Flurgewölbe und der Eingangshalle verband und sie standen da. Mit offenen Mündern, mit glänzenden Augen und mit fassungsloser Bewegungslosigkeit!
Es war spät. Sehr spät und es ward bereits finstere Nacht. Sie waren den ganzen Tag, mit wenig Rast gereist, um endlich dieses Anwesen mit eigenen Augen und mit eigenen Händen zu begutachten und anzufassen. Denn, keiner von ihnen konnte es wirklich glauben. Ein Traum hatte sich erfüllt. Ein mächtiges, antikes Anwesen. Jetzt gehörte es ihr! Und Sally, sie hatte sich sorgfältig ihre Gefährten ausgesucht.
Vorerst mit Taschenlampen bewaffnet, machten sie sich auf die Suche nach Licht. Sie durchquerten die große Empfangshalle, die den vieren wie ein berdimensionales
Gemälde vorkam. Hier und dort stand vereinzelt ein alter, staubiger Stuhl. Alte Gemälde prangerten an der Wand mit ihren massiven, anscheinend schweren Bilderrahmen. Die Augen der portraitierten Personen und derer Haustiere schienen sie zu beobachten.
Die gemalten Augen schienen jeder ihrer Bewegungen wahrzunehmen, jedoch ohne Jede Regung. Sie wanderten nun, wie 4 winzige Spielfiguren, durch die Eingangshalle auf eine alte, schwarze Holztüre zu.
Bevor sie diese aufstießen, blickten sie sich ein jeder noch mal an und, als ob jeder eindeutig genickt hätte, stieß jeder ein wenig gegen die schweren Holztüren und die Scharniere gaben ein derartig furchterregendes quietschen von sich, dass alle 4 re-
gungslos stehen blieben und mit weitaufgerissenen Augen angespannt in den nächsten Raum blickten. Es schien, als wäre es... als wäre es ein Speisesaal. Eine lange Tafel Stand mittig im Raum, gekrönt von zwei mächtigen Kronleuchtern und verteidigt von
etlichen, gepolsterten Stühlen mit feinen Holzverzierungen.
„Meine Güte! Wer mag hier gewohnt haben?“ rutschte es Jim heraus, der auf einen der Stühle zuschritt, ihn sanft berührte und seine Konturen nachfuhr.
„Ich weiß es nicht. Beim besten Willen nicht.“ stammelte es links von Sally. Es war Frank. Eigentlich der ruhigste aus der Truppe. Doch dies schien ihn derartig zu faszinieren, dass er seine Verschwiegenheit einen Moment vergaß und sich ganz
den überwältigenden Gefühlen hingab.
„Ich weiß nicht mal, wer mir dieses Anwesen vererbt hat. Ich habe auch nie zuvor von diesem Anwesen hier gehört.“ flüsterte Sally, als habe sie ihm Gefühl, dass sie belauscht worden.
Nun standen alle, in einem leichten Kreis an einem der Kopfeenden der Tafel und blickten sich in diesem neuen, unglaublichen Speisesaal um. Auch hier prangerten wieder Gemälde in schweren Bilderrahmen an der Wand. Was Sally auffiel, dass egal auf welches Bild man schaute, man immer wieder die ein und die selbe Person in verschiedenen Situationen erkennen konnte.
„Ob das hier der Herr des Anwesens war?“ hauchte sie fast abwesend und die drei Männer drehten ihre Köpfe zu ihr. Sie hatten noch gar nicht bewusst wahrgenommen, dass es sich auf den Bildern um immer wieder den gleichen Mann gehandelt hatte. Mal war er als großer Kriegsherr abgebildet, ein andermal als ein liebender Familienvater, der sein Kind auf dem Schosse sitzen hat und ein andermal mit seiner Frau.
Plötzlich ein entsetzlicher Krach und es schien, als bebte das ganze Gebäude! Alle vier blickten sich hektisch und nervös um und das Erste was Sally dazu einfiel war „Keine Panik! Keine Panik!“ Doch auch sie fühlte dieses unangenehme, schleichende Gefühl in sich hochsteigen. Auch sie drohte die Panik zu ergreifen, doch, noch trotzte Sally ihr und versuchte mit klarem Gedanken zu erfassen, was geschehen war. Langsam, mit weit geöffneten Augen und leicht auf die Unterlippe beißend, drehte sie sich, wie in Zeitlupe um und...
Schrie! Sie schrie so laut sie konnte. Es war, als konnte sie gar nicht mehr aufhören zu schreien und drohte in Ohnmacht zu fallen. Jim, der gleich rechts neben ihr stand, erschrak derart, dass er die Taschenlampe fallen lies und dies wiederum versetzte Sally einen neuen Schreck. Sie wandte sich von der Türe, ran an der scheinbar endlosen Tafel vorbei und machte erst am anderen Kopfende halt, schnaubte dreimal tief durch und starrte mit wirren Blick zur schweren Holztüre.
Eine Gestalt, schwarz eingehüllt in einen Kapuzenmantel, ähnlich der dem Tod, stand
vor der Türe. Den Kopf schien er leicht gesenkt zu haben und man konnte nicht mal den Ansatz eines Gesichtes erkennen. Als dieser sich zu bewegen schien, erstarrten alle vier. Die Männer waren ihr in Panik hinterher gelaufen und schnaubten teilweise
immer noch. Sally, die die Bewegung als erste wahrzunehmen schien, richtete sich kerzengerade auf, drehte den Kopf leicht nach links, ohne jedoch die Augen von der schwarzen Gestalt zu wenden. Da auf einmal, es schien als würde er...
Er hob den Kopf. Was Sally dort sah, verarbeitete sie so schnell sie konnte, doch, ihre Gedanken und ihre Konzentration waren wie gelähmt. Sie konnte nicht denken. Sie konnte nicht überlegen. Sie stand einfach nur da, mit dem ängstlich skeptischen Blick, der auf diese grosse, schwarze Gestalt gerichtet war. Sein Gesicht ward längst kein Gesicht mehr. Es war das Gesicht eines verzehrten, mutierten Monsters. Rote schlitze schienen die vier menschlichen Figuren zu beobachten und gleichzeitig zu fixieren. Joe, der 4. im Bunde, der direkt hinter Sally in Deckung stand, war langsam rückwärts geschlichen, zur nächsten Türe. Doch, als er versuchte jene zu öffnen, klackerte es nur und er stand da, vor dieser grossen verschlossenen Türe. „Eine Falle“ dachte er leise und Panik überkam ihn von neuem.
„Wenn ich was ganz und gar nicht ausstehen kann...“ fing die schwarze Gestalt an, mit einer Stimme die rauchig, modrig und mörderisch finster zugleich klang, „dann sind das ungebetene Gäste oder Eindringlinge“ und während er sprach und die 4 Figuren mit den roten Schlitzen fixierte, legte er seinen Kopf langsam nach links, dann wieder lang-
sam nach rechts, dann wieder langsam nach links...
Er schien auf sie zuzukommen... zuzukommen in dem er auf sie zuschwebte!
„Jetzt“ brüllte Sally so laut sie konnte und rannte an der anderen Seite der endlos langen Tafel vorbei Richtung der Türe, durch die sie gekommen waren. Doch, sie vernahm schon kurz vor der Ankunft das verzweifelnde Geräusch des abschliessens. Sie drehte
sich ruckartig um.
„Wer ungefragt mein Haus betrat, muss ertragen meine Straf“... „Wer ungehorsam mir gegenüber ist, dem nehme ich das Augenlicht“... „Dem, der will fliehen aus meinem Reich, wird Leichenbleich“... diese Reime stiess die Gestalt des häufigeren aus und Sally, die Begriff dass sie bald verflucht wären, sank auf die Knie...
Fortsetzung folgt, sofern gewünscht.. ;)
Eure Jini_H
© 07/2002 written by: Jeanine Hofmann - Hilden weiterlesen schließen -
Eine alte geschichte
Pro:
kann ich selber nicht so beurteilen
Kontra:
ist schon ein paar Jahre alt, eines meiner ersten Schreibversuche...
Empfehlung:
Nein
Die Geschichte ist zwar schon etwas älter, aber ich wollte mal wissen, wie ihr sie so findet...
Ein Tag im Dezember
Carlos schlich sich heimlich in die Küche um einige Plätzchen zustiebitzen. Er schaute in die Schränke, Schubladen, ja sogar in die Kühltruhe, doch nirgends fand er auch nur ein Plätzchen. Traurig ging er zurück ins Bett. Am nächsten Morgen fragte er seineMutter, ob er nicht schonmal ein paar Plätzchen haben dürfte. Doch sie sagte nur, sie hätte noch keine gebacken. Als er nach dem Grund dafür fragte, antwortete sie: „Jedes Jahr stiebitz du Nachts ein paar Plätzchen und erzählst am nächsten Morgen du wärst es nicht gewesen. Damit diese Lügen endlich aufhören, backe ich einfach keine Plätzchen mehr.“ Noch bevor Carlos zur Schule ging, gestand er seiner Mutter, dass er die Plätzchen immer stiebitz hat. Als er von der Schule nach Hause kahm stand eine riesen Tüte Plätzchen auf dem Tisch. Auf dem Kärtchen an der Tüte stand: FÜR CARLOS, ICH WOLLTE NUR DIE WAHRHEIT VON DIR HÖREN! DANKE!
Ich hoffe ihr findet sie ganz ok...
Melanie (14)
copyright by Melanie weiterlesen schließen -
Heimweg
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ich stieg langsam aus dem Bus von der Arbeit. Ich arbeitete in einem Café. Heute musste ich mittags arbeiten, also war es noch recht früh. Jetzt nur noch 5 Minuten laufen und ich war zu Hause.
Ich holte die Zigaretten aus der Jackentasche und zündete eine an. „Kannst du mir mal Feuer geben?“, fragte mich da jemand. Ich drehte mich um und sah Jonas , er war mit mir in einer Grundschulklasse. „Natürlich“, antwortete ich und gab ihm Feuer. „Danke“, sagte er und drehte sich wieder ohne ein weiteres Wort um. Ich setzte ebenfalls meinen Weg fort
.
Vorbei am kleinen Lebensmittelladen und dem verwahrlosten Haus, in dem wir früher immer „Geisterjäger“ gespielt haben. Und da war dann auch schon der Bolzplatz, Austragungsplatz vieler Fußballspiele. Auch heute war er wieder besetzt. Ein paar Jugendliche waren dort. Ich blieb am Zaun stehen und sah ihnen ein wenig zu. Unter ihnen erkannte ich auch Frederik, mit dem ich mal ein prima Stürmerduo abgab. Er schoss gerade ein Tor und lief zu seinen Teamkollegen, klatschte mit ihnen ab und lachte mit ihnen. Danach griff er gleich einen Gegenspieler an und grätschte ihn um, half ihm aber sofort wieder auf.
In diesem Augenblick knallte der Ball genau vor mir gegen den Zaun. Ich zuckte kurz zusammen und die Zigarette fiel mir aus der Hand. Genau in eine Pfütze, nicht mehr zu gebrauchen. Als ich wieder aufblickte, stand Frederik vor mir, bückte sich gerade nach dem Ball. Ich nickte ihm zu. Er drehte sich um und warf den Ball zurück. Dabei traf er eine Taube, die in diesem Moment dort lang flog. Es kümmerte ihn nicht.
Ich zündete mir eine neue Zigarette an und ging weiter. Nach weiteren 100 m kramte ich nach meinen Schlüsseln. Ich hörte schon die Bauarbeiter, die die Straße ausbesserten, genau vor meiner Wohnung. Bei Tag hieß das unerträglichen Lärm, abends Kinder, die dort spielten. Die halbaufgerauchte Zigarette warf ich in den schmalen Spalt zwischen den Häusern, dahin, wo sie keiner sieht. Meine Hand zitterte, als ich die Tür öffnete. Ich sah im Briefkasten nach, fand aber nur Rechnungen und Prospekte. Noch ein paar Stufen und ich war vor meiner Wohnungstür.
Ich schloss auf und ging hinein, direkt in die Küche und zum Kühlschrank. Eine Schüssel Frosties sollte erst mal reichen. Ich setze mich ins „Wohnzimmer“ und schaltete den Fernseher ein. Ich zappte lange, bis ich mich schließlich dazu entschloss, den Fernseher wieder auszuschalten. Die Schüssel brachte ich in die Küche zurück. Zurück im Wohnzimmer griff ich wahllos nach einer CD, legte sie ein und drückte auf Random. Es kam „Herrliche Jahre“ von den Ärzten. Ich öffnete mein Fenster, setze mich auf die Fensterbank und sah den Bauarbeitern zu. Sie legten gerade die neuen Pflastersteine für den Bürgersteig. So saß ich da, und schließlich erklangen die ersten Töne von „The Kid’s aren’t Alright“. Die Bauarbeiter packten ihre Lunchpakete aus, tauschten Essen aus, machten Witze. Es folgte „The Unforgiven“ von Metallica und die Arbeiter nahmen mit einem Schulterklaps ihre Arbeit wieder auf. Als „Atwa“ von System of a Down anfing, ärgerten sie sich über Zigarette, die auf den frisch gepflasterten Bürgersteig fiel. Und schließlich kam wieder Metallica, „Fade to Black“. Der Polier griff sich kurz in den Nacken, um den ersten Regentropfen wegzuwischen. weiterlesen schließen -
Eure Meinung ist gefragt!!!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ich habe angefangen eine Geschichte zu schreiben und bitte nun euch unparteiche Leser diese zu beurteilen, ich wäre sehr dankbar für weitere anregungen und meinungen zu dem bisher geschriebenem.
Ich danke euch schon einmal im vorraus.
Es war Spätherbst. Eine junge Frau fuhr auf einer Landstraße in Richtung Canterbury, eine Stadt in der Nähe von Dover und keine 50 km von London. Hier hatte es seit über 3 Tagen nicht mehr aufgehört zu regnen und Besserung des Wetters schien nicht in Sicht. Doch im Moment schien es nicht zu regnen, aber die Wolken drohten mit ihrer dunkelgrauen Farbe mit erneutem Wolkenbruch. Die Landstraße war teils überflutet und alle 3 Meter hinderten Schlaglöcher die Frau am schnell fahren. Die Frau fluchte ununterbrochen. Sie fuhr einen klapprigen Wagen, der bei jedem Schlagloch auseinander zu fallen drohte. Die Frau war mehr an das Fahren auf befestigten Straßen gewöhnt und fuhr daher automatisch schnell, was ihr bei diesen Schlaglöchern zum Verhängnis wurde, denn plötzlich blieb der Wagen abrupt stehen. Sie war stecken geblieben. Die Frau versuchte es mit dem Rückwärtsgang doch dies scheiterte und durch das vorwärts Fahren grub sich das Fahrzeug nur noch mehr in den Schlamm. Die Frau stieg fluchend aus ihrem Auto aus und ging einmal um ihren Wagen herum. Es war das rechte Hinterrad was in einem tiefen Schlagloch fest saß, das linke hatte sich durch den Befreiungsversuch gute 10 cm in den Schlamm gefahren. Die Frau fluchte erneut. „So ein Misst, das konnte auch nur mir passieren... toll und wie soll ich jetzt hier weg kommen?? Na geil jetzt fängt das auch noch an zu regnen.“ Die Frau sah nach oben. Am Himmel hatte sich eine dicke Wolkendecke aufgebaut. Und es bildete sich Nebel. „Nebel.. ich hasse Nebel.“ Sagte die Frau und stieg wieder in ihren Wagen. Nun wurde es auch schon langsam dunkel. Plötzlich sah die Frau ein Licht. Sie stieg aus ihrem Auto und sah in die Richtung aus der das Licht kam. Es waren zwei kleine Lichter, ein Auto. Es schien näher zu kommen. Und tatsächlich, es war ein weißer Pickup. Man sah aber dass der Wagen öfter durch Matsch zu fahren hatte da er von oben bis unten mit Schlamm bespritzt war. Es dauerte keine 5 Minuten bis der Wagen bei der Frau angekommen war. Als es so weit war, stellte sich die Frau auf die Straße und wedelte mit den Armen um zu signalisieren, dass sie Hilfe brauchte. Der Pickup hielt. Eine dunkle Gestalt saß hinter dem Lenkrad, es war zu dunkel als das mein sein Gesicht hätte erkennen können. Doch plötzlich ging das Licht im Wagen an, der Mann hatte die Tür geöffnet. Das schwache Licht der Lampe im Wagen ließ das Gesicht des Mannes aber immer noch im Dunklen. Nun Stieg der Mann aus. Die Frau die immer noch mitten auf der Straße stand musterte den Mann von oben bis unten. Er trug einen schwarzen, bis zum Boden reichenden Mantel der knapp über dem Boden hing. Seine schwarzen Stiefel waren unbeschmutzt, was darauf schließen ließ das er bis zu dem Zeitpunkt noch nicht durch den Matsch gestapft war. Sein Kopf war unbedeckt und so dem Regen ausgesetzt, der unwillkürlich auf seinen Kopf prasselte und dann sein Gesicht hinunter lief. Es war ein älterer Mann. Sein Gesicht war vom Alter gezeichnet und seine Haare bedeckten auch nicht mehr seinen ganzen Kopf. „Brauchen sie Hilfe?“ fragte der Mann. Er hatte eine tiefe Stimme, die der Frau eine Gänsehaut bescherte. „Ich bin stecken geblieben.“ erwiderte die Frau. „Also wenn sie mich...“ sie wurde von dem Mann unterbrochen. „Ich soll sie mitnehmen?!“ „Ja das wäre nett.“ „Schließen sie ihren Wagen ab und steigen sie ein. Ihren Wagen können sie Morgen abholen.“ Die Frau tat was der alte Mann sagte. Sie ging zu ihrem Wagen und nahm ihre Handtasche von Vordersitz und betätigte einen Griff unter dem Fahrersitz. Der Kofferraum öffnete sich. Sie schloss die Fahrertür und schloss sie ab, dann ging sie zu Kofferraum und holte eine schwarze Tragetasche, nachdem sie den Kofferraum geschlossen hatte ging sie zum Pickup. „Steigen sie ein!“ Der alte Mann stieg wieder in sein Auto. Die Frau stieg ebenfalls ein, sie legte ihre Handtasche vor ihre Füße und nahm die Tasche die sie aus dem Kofferraum geholt hatte auf den Schoß. Der Mann steckte den Schlüssel ins Zündschloss und der Wagen setzte sich ruckartig in Bewegung. „Und? Wo soll `s hin gehen?“ fragte der Mann. „Ich wollte nach Canterbury.“ Erwiderte die Frau. „Ins Hotel Shine .“ „Ja das kenne ich, es liegt gleich am Rande der Hauptstadt.“ Sagte der Mann mit seiner tiefen Stimme. „Also können sie mich dort hin fahren!?“ Der Mann nickte, dann herrschte Stille. Beunruhigende Stille. „Wie heißen sie?“ Fragte der Mann plötzlich. Die Frau guckte überrascht und zugleich erschreckt. „Ann Mulhall.“ Antwortete sie knapp, sie traute diesem Mann nicht und versuchte so wenig wie möglich mit ihm zu reden und so wenig wie möglich von sich preis zu geben. Sein Gesicht war immer noch durch einen Schatten bedeckt und so hatte sie sein Gesicht noch nicht gesehen, nur einzelne Umrisse.
Ann sah aus dem Fenster. Der Regen hatte nicht nach gelassen, im Gegenteil, der Regen prasselte unaufhörlich auf die Windschutzscheibe. Selbst die Scheibenwischer die sich ununterbrochen hin und her bewegten konnten nicht viel gegen den Regen auf der Windschutzscheibe tun, da immer wieder Regenmassen nach kamen.
In weiter Ferne konnte man die Lichter der Stadt sehen, Ann meinte sogar den Schriftzug des Hotels erkennen zu können. Sie fuhren noch etwa eine Viertelstunde, dann hielt das Auto vor einem Hotel. In leuchtend grüner Schrift stand SHINE über dem Eingang. „Ich danke ihnen dass sie mich gefahren haben.“ „Keine Ursache, habe ich gerne getan.“ Und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen fuhr der alte Mann weiter. Ann stand nun vor dem Eingang des Hotels. Ann hätte es nicht gewundert wenn ihr gleich eine Prostituierte entgegen gekommen wäre. Das Haus sah in der Tat von vorne aus wie ein gewöhnlicher Puff. Sie atmete einmal tief durch und ging in das Gebäude. Sie trat in einen kleinen Eingangsbereich. Es war ein kleiner Raum mit nur 2 Türen. Eine der Türen führe ins Treppenhaus. Die andere Tür war hinter einem Tresen. Ann ging zum Tresen, es war niemand zu sehen. An der Wand hingen einige Schlüssel. Ann sah sich um und entdeckte eine Klingel auf dem Tresen. Sie stellte ihre Tasche auf den Boden und ihre Handtasche auf den Tresen, dann betätigte sie die Klingel. Erst geschah nichts, doch nach längerem Warten öffnete sich die Tür hinter dem Tresen. Eine alte Dame um die 60 Jahre trat hinter den Tresen. „Kann ich ihnen helfen?“ „Ja ich hatte ein Zimmer gemietet.“ „Ach dann sind sie bestimmt die vom FBI.“ „Ja das bin ich, würde ich jetzt bitte den Schlüssel bekommen!?“ Die alte Frau drehte sich zur Wand und suchte nach dem richtigen Schlüssel. „Es ist schon schlimm was mit dem Hans passiert ist.“ Ann sah die Frau verwirrt an. „Ich weiß nicht von wem sie reden?“ „Na Hans... er wurde doch vor 2 Tagen ermordet, sind sie nicht wegen ihm hier?“ „Mir wurde nur gesagt ich solle hier her kommen, wieso wurde mir noch nicht gesagt. Es handle sich um einen Mord, ja, das wurde mir auch noch gesagt.“ „Ja, der Hans soll vor 2 Tagen ermordet worden sein. Noch nicht mal mehr sein Gesicht soll man erkennen können, muss ganz schön schlimm sein wenn sich sogar das FBI mit einklinkt. Also der Hans kam mir ja schon immer komisch vor, abgekapselt hat er sich immer, niemand im Dorf kannte ihn so richtig. Er war auch immer so blas, als würde er immer nur im Keller sitzen und Fern sehen, bestimmt Pornos, Kinderpornos oder so. Das war bestimmt `n Perverser.“ Nun reichte es Ann, mehr wollte sie sich wirklich nicht mehr anhören. „Ich bin wirklich müde, könnten sie mir bitte den Schlüssel geben, ich habe eine lange Fahrt hinter mir.“ Die alte Frau gab ihr den Schlüssel, und ohne noch ein Wort zu sagen drehte sich Ann um und ging in ihr Zimmer. Das Zimmer war nur spärlich ausgerüstet, ein Eisengestell mit Matte diente als Bett. Neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch, dass von Holzwürmern schon ag zerfressen worden war, immerhin konnte er noch eine Nachttischlampe halten ohne zusammenzubrechen. Auf der gegenüberliegen Seite des etwa 10 Quadratmeter großen Raumes war ein Kleiderschrank der aber noch relativ neu aussah. „Ich wünsche einen angenehmen Schlaf Frau Mulhall“ sagte Ann zu sich selbst und schloss die Tür hinter sich. Es war nun vollkommen dunkel in dem Raum, Ann hatte vergessen das Licht an zu machen. Sie tastete sich an der Wand entlang und suchte den Lichtschalter. Direkt neben der Tür fand sie ihn dann doch als sie ihn betätigte blitzte das Licht an der Decke nur einmal kurz auf und erlosch mit einem leisen Peng. Ann lies den Kopf in den Nacken fallen. „Na toll..“ sagte sie zu sich. Sie hatte die Augen geschlossen, nach Zehn Sekunden Ruhe öffnete sie die Augen, sie hatte ihren Kopf immer noch nach Hinten gelehnt und sah nun an die Decke, sie schrie kurz auf, direkt über ihr hing eine dicke fette Spinne, die mit Beinen mindestens 7 cm maß. Ann sprang einen Schritt zurück und ließ erst einmal ihre Tasche fallen. Dann ging sie zum Nachttisch und schaltete die Nachttischlampe ein. Diese blieb an. Ann sah wieder hoch zu der Spinne. Sie sah wie sie sich in Bewegung setzte und sich auf den weg die Wand hinunter machte. Ann fackelte nicht lange, sie zog ihren Schuh aus und ging zu der Spinne die nun in Schulterhöhe erst einmal halt gemacht hatte auf ihrem weg nach unten. Ann holte mit ihrem Schuh in der Hand aus und schleuderte diesen gegen die Wand. Es gab einen lauten Knall und die Spinne war tot. Ann sah sich noch einmal im ganzen Raum um und suchte nach Nachkommen der Spinne oder Gesellen, die sich vielleicht noch irgendwo in einer Ecke oder unter dem Bett versteckt hatten. Doch zu ihrer Zufriedenheit war keine mehr zu sehen und so entschloss sie sich, sich hinzulegen, was sie dann auch tat.
Ann schlief die Nacht durch wachte aber schon früh am Morgen auf. Es war noch nicht richtig hell eigentlich noch fast dunkel. Doch Ann merkte plötzlich das sie nicht von alleine aufgewacht war sie sah das jemand versucht hatte sie über ihr Handy zu erreichen. Sie nahm ihr Handy in die Hand und drückte die Tastenkombination zum Aufheben der Tastensperre. Es war Mike ihr Kollege der sie erreichen wollte.. doch was wollte er von ihr morgens um 5Uhr? Ann wählte seine Nummer. Es dauerte eine Weile bis sich eine Stimme meldete. „Hallo?“ „Ja ich bin’s, Ann. Du hast versucht mich zu erreichen?“ „Ach ja genau.“ Erwiderte Mike teils überrascht. „Schon wach?“ „Ja ich weiß auch nicht aber irgendwie hat jemand versucht mich zu erreichen und dadurch bin ich aufgewacht.“ „Sorry.. tut mir ja leid, aber wir haben wieder einen Toten.“ „Noch einen.. ich habe mir doch noch nicht mal unseren -Hans- angeguckt.“ „Woher weißt du, dass der Mann Hans heißt? Ach ich frag nicht is auch egal. du weißt ja sowieso immer alles.“ „Genau..ich habe halt so meine Quellen. Holst du mich dann ab?“ „ Ja ich werde vorbeikommen. Dean ist auch schon da. Er ist vor einer halben Stunde angekommen, ich musste ihn gleich mit dem neuen Mord konfrontieren.“ „Oh der Arme. Also wann holst du mich ab?“ „In genau 10 Minuten.“ „Darf ich mich vielleicht noch „frisch“ machen?“ „Nagut sagen wir 30 Minuten.“ „Gut einverstanden . .wir sehen uns. Ciao.“ „Ciao.“ Ann legte das Handy bei Seite und ging ins Bad um sich „frisch“ zu machen. Nach genau 29 Minuten Hupte es vor dem Hotel und Ann machte sich auf den Weg. Es war ein schwarzer BMW der vor dem Hotel stand. Er hatte ein blaues Sirenenlicht auf dem Dach. Es saß ein junger Mann um die 20. Er stieg aus dem Wagen als er Ann sah. „Guten Morgen!“ „Gut? Das wage ich zu bezweifeln.“ „Aber Ann.. warum so schlecht gelaunt?“ „Äh? Hmm lass mich überlegen, es ist halb sechs Uhr morgens, mein Auto steht 3 km von hier entfernt mitten auf der Landstraße, wenn es überhaupt noch da steht und ich habe auf einem Bett geschlafen das nur aus einem Drahtnetz besteht, mein Rücken tut dementsprechend weh.“ „Gut dann steig doch erst mal ein, die Sitze im Auto sind vielleicht ein wenig bequemer.“ „Ich verlange ein neues Hotel! Es sollte wenigstens einen Stern haben, obwohl nach dieser Nacht verlange ich 5. Das war doch wohl wirklich ne Zumutung. Ich musste das Zimmer sogar noch von Ungeziefer befreien.“ „Wir haben nichts auf die Schnelle gefunden, mach mir doch keine Vorwürfe.“ „Ich mache dir keine Vorwürfe Mike...., doch das tue ich.“ „Lass uns doch erst mal zum Fundort der Leiche fahren.“ „Ja dann fahr auch..“ „Ja Ja ganz ruhig wir haben Zeit.“ Als beide im Auto platz genommen hatten setzte sich der Wagen in Bewegung. Mike fuhr etwa 5 Minuten bis zum anderen Ende der Stadt. Es ging an vielen alten Häusern vorbei, die alle reichlich verziert waren wie es für die damalige Zeit in der sie gebaut wurden, üblich war. Die Straßen in der Stadt waren außergewöhnlich gut zu befahren, da es hier keine Schlaglöcher gab, die man hätte umfahren müssen. Mike fuhr in einen Innenhof und parkte mitten auf dem Hof. Er stellte den Motor ab und stieg aus. Er wartete darauf das Ann es ihm gleicht tat, doch er wartete vergeblich. Er öffnete die Tür des Wagens und sah zu seiner Überraschung, dass Ann eingeschlafen war. Mike grinste. Er berührte mit seiner Hand das Lenkrad und betätigte mit druck auf den Lenker die Hupe des Autos. Das laute Hupen dröhnte durch den Innenhof und wirkte durch den Schall extrem laut. Ann riss die Augen auf. „Wir sind daha.“ Sagte Mike zu Ann und sah sie mit breitem Grinsen an. „Is ja gut ich steige ja schon aus.“ Ann sah sich um, der Hof stand voller Einsatzwagen der Polizei und des FBI. An allen Ecken des Hofes waren Flutlichter aufgestellt worden, die den Hof mit hellem Licht fluteten. Die Spurensicherung hatte einen Teil des Hofes komplett abgesperrt. Etwa 10 Polizisten hatten sich nach dem Hupen zum Wagen umgedreht und sahen nun Ann an. „Was is? Es ist halb sechs, es ist noch dunkel und ich bin müde. Is das verboten?“ fauchte sie die Männer und Frauen an. Diese machten sich danach wieder an die Arbeit. „So wo haben wir denn die Leiche?“ fragte Ann und drehte sich zu Mike um und rieb sich dabei die Hände. Mike zeigte in die Ecke des Hofes die von der Spurensicherung belagert wurde. „ ..das hätte ich mir auch denken können...“ Ann grinste Mike an. Sie gingen in die Richtung der Absperrung. Und dort lag sie, die Leiche war mit Blut überströmt. Das Gesicht war nur noch kaum zu erkennen. Die Nase hing an der Seite des Kopfes und war halb vom Kopf abgetrennt nur noch einige Hautfetzen hielten sie davon ab auf den Boden zu fallen. Die Augenlieder waren geöffnet sodass man das Entsetzen in den Augen der Leiche erkennen konnte. Außerdem wurde noch mit einem Messer auf den Oberkörper eingestochen, die meisten Einstiche waren in Herzgegend zu erkennen. Dort trat auch das meiste Blut aus, was aber zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr der Fall war, aber das Blut um den Körper war noch flüssig was hieß, das der Mord erst vor kurzer Zeit statt gefunden hatte. „Wer tut so etwas?“ fragte Ann ohne jemanden bestimmten anzusprechen. „Wer hat ihn gefunden?“ „Der Hofbesitzer.“ Antwortete Mike. „Na dann lass uns erst mal zu ihm gehen, ich will die Spurensicherung jetzt nicht stören.“ „Damit hast du doch sonst keine Probleme.“ Erwiderte Mike. Ann antwortete nicht. Und die Beiden gingen in durch eine der Türen die in das Haus führten das den Hof umgab.
Ann stand vor der Tür des Hauses und sah sich um. "Suchst du etwas?" fragte Mike. "Ja, die Klingel!" "Ähm.. hier gibt es keine Klingel, du musst diesen Ring hier gegen die Tür schlagen." Mike zeigte auf den Ring, der mit einer verzierten Halterung an der Tür befestigt war. "Wo sind wir hier bloß gelandet? Hier gibt es noch nicht einmal Klingeln. Ich nehme an das es im Haus auch kein Licht gibt. Da steht bestimmt nur eine Kerze auf dem Küchentisch, und das muss reichen. Wie können die bloß so leben?" Mike sah Ann skeptisch an und klopfte mit dem Ringe zwei Mal gegen die Tür. Es tat sich nichts. "Hallooo. Keiner da? Ist er jetzt auch tot? Dann schreie ich. Das geht nicht an. Wie soll man den da hinterher kommen? Ich habe ja noch nicht mal die erste Leiche gesehen." Doch plötzlich öffnete sich die Tür. Ein Mann mittleren alters öffnete die Tür. "Ja?" Er guckte etwas bedröppelt aus der Wäsche. "Ähm... wir hätten noch ein paar Fragen an sie." Sagte Mike während er einen Schritt auf ihn zu machte. "Aber... ihre Kollegen." "Ich weiß." erwiderte Ann "Unsere Kollegen waren auch schon hier, aber so ist das beim FBI da kommen immer mehrere Kollegen und stellen Fragen und manchmal kommen die gleichen noch mal um noch mehr Fragen zu stellen. Und ehe sie sich versehen sind sie verdächtigt, werden verurteilt und müssen 25 Jahre im Knast rumsitzen." Der Mann riss die Augen auf und schien erst jetzt wirklich aus dem Halbschlaf erwacht zu sein. „Wie? Sie v-v-verdächtigen mich?“ „Nein, aber manchmal ist es so. Ich sage ja nicht, dass es bei ihnen so ist, obwohl so wie sie aussehen. nein Witz." „Können wir nun rein kommen, es ist ein bisschen kalt und nass hier draußen?" fragte Mike den Mann um ein wenig vom Thema abzulenken. Der Mann winke die Beiden in sein Haus und öffnete die Tür so das sie ganz auf stand. "Glaubst du wirklich in dem Haus ist es wärmer als hier draußen. Du glaubst doch nicht, dass er eine Heizung hat, wenn keine Klingel neben der Tür hängt. Ach ja bestimmt hat er einen Ofen in der Küche stehen. " Ann grinste Mike von der Seite an.“Jetzt mach dich doch nicht so über das Dorfleben lustig." "Mach ich doch gar nicht, ich sage nur was ich denke." "Schon klar." Die Beiden folgten nun dem Mann in sein Haus. Es war ein gewöhnlicher Flur in den sie eintraten. Es hingen Bilder an der Wand und ein Spiegel war auch zu sehen. Ann stolperte über die Schuhe die an der Wand standen, dann sah sie sich um. "Du Mike, sehe dich doch bitte mal um." Mike sah Ann verwundert an, dann sah er sich erneut im Raum um, seine Blicke gingen über den Fußboden, über die Wände und gingen dann zur Decke. Was meinte Ann bloß? Plötzlich viel es ihm auf, er sah wieder Ann an. "Naaa..?" Ann sah ihn erwartungsvoll an. "Keine Lampen!" sagte Mike trocken. "Habe ich es nicht gesagt?" erwiderte Ann mit überheblichem Blick. Das schwache Licht der Dämmerung erhellte den Raum den sie nun betraten nur wenig, so zündete der Mann eine kleine Öllampe, die auf dem Tisch stand an. Das flackernde Licht erhellte den Raum nur spärlich.
Es gab dem Raum eine unheimliche Atmosphäre, so empfand es Ann. Die durch das Licht erzeugten Schatten standen nie still und bewegten sich ständig von links nach rechts, von oben nach unten oder verschwanden teilweise ganz für kurze Zeit. „Setzten sie sich doch.“ Der Mann deutete mit seiner Hand auf die am Tisch stehenden Stühle. „Ja danke.“ Ann und Mike setzten sich. Der Mann mittleren alters setzte sich ihnen gegenüber und leget seine Arme auf dem Runden Holztisch ab. Mit einer kurzen Armbewegung wischte er ein paar Krümel vom Tisch. Stille. „Jaaa,“ Ann atmete einmal tief durch und begann Fragen zu stellen. „Sie habe die Leiche also gefunden?“ „Ja:“ „Gut, dann sind wir hier schon mal richtig. Wann war das denn genau?“ „Muss vor 3 Stunden gewesen sein.“ „3 Stunden? Nicht 2?“ „Ach ja das kann auch sein, ich habe hier ja keine Uhr also…“ „Schon klar hätte ich mir denken..“ Mike unterbrach Ann. „Was meine Kollegin meint ist das wir eigentlich gerne genauer wüssten wann sie die Leich gefunden haben. Also denken sie noch mal nach.“ „Hm wird wohl eher vor 2 Stunden gewesen sein.“ „Gut.“ Mike beugte sich zu Ann hinüber und flüsterte ihr zu: „ Ganz ruhig wir sind ja gleich fertig.“ Nun übernahm Ann wieder das Gespräch. „Und sonst ist ihnen nichts weiter aufgefallen? Keine Menschen gesehen? Nichts ungewöhnliches?“ „Nein eigentlich nicht.“ „Eigentlich?“ „Nein mir ist nichts weiter aufgefallen.“ „Gut dann, danke das sie Zeit für uns hatten. Falls ir doch noch Fragen haben, oder falls ihnen doch noch was einfallen sollte sagen sie uns bescheid.“ „Gut das mache ich.“ Der Mann stand auf und ging in Richtung der Haustür. Mike und Ann folgten ihm. weiterlesen schließen -
Mein Tag, der Halbfinalstag der Deutschen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich schreibe heute mal nicht eine Kurzgeschichte im eigentlichen Sinne, sondern einen Tagesablauf von mir in Auszügen...
25.06.2002 – Der Tag des Halbfinales....
Gegen 11:00h erwachte der liebe Jürgen und begab sich für die erste Zigarette auf seinen geliebten Balkon. Es folgte der gewöhnliche Blick zum Himmel, denn wer traut schon den Vorraussagen vom Kachelmann... Da ich keine Wolken am blauen Himmel erkennen konnte, musste dies ein Freibadtag sein. Doch gab es ein gewaltiges Problem. Es ist der Tag des Halbfinales, um 13:30h soll es gegen Südkorea um den Einzug ins Finale gehen und ich kann doch nicht gegen eine der deutschen Tugenden verstoßen. Es ist mittlerweile eine kultureller Zwang der Deutschen, sich Fußballspiele Live im Fernsehen zu betrachten.
Gegen diese kulturellen Werte meines Landes wollte ich natürlich nicht verstoßen und so geriet ich in eine Zwickmühle. Schließlich kam ich mit mir überein, dass ich nach der regulären Spielzeit ins Freibad fahre. Sollte eine Verlängerung folgen, so werde ich sie mir im Freibad anschauen. Ja, so werde ich es machen.
Irgendwie verging die Zeit bis zum Anstoß überhaupt nicht. Stetig schaute ich auf die Uhr, doch die Zeiger schienen sich nicht zu bewegen. So lauschte ich also den Kommentaren und Analysen des Mannes mit dem fiesen Scheitel (Günther Netzer). Meine Uhr zeigte jetzt 13:00h, noch eine halbe Stunde. Auf die Schnelle musste dann noch ein Teller Nudeln daran glauben, denn Kohlenhydrate sind doch das A und O für Sportler. Pünktlich zur Nationalhymne fand ich mich auf meinem Tribünenplatz, dem Sessel ein. Mir fiel auf, dass die meisten Stadien ein besseres Rahmenprogramm vorweisen können und diverse Leckereien anbieten. Dagegen hat mein Tribünenplatz eher das Niveau einer Hobbymannschaft, denn mir fehlte der Antrieb, mir Leckereien bereitzustellen.
Der Anpfiff, die Show begann und ich kauerte erwartungsvoll auf dem Sessel. Diesen verließ ich in der ersten Halbzeit nur zweimal und könnte mir eine Zigarettenpause auf dem Balkon. Dabei stellte ich fest, dass man vom Balkon aus auch hervorragend das Spiel verfolgen konnte. Für die zweite Halbzeit sollte dies meine VIP Lounge sein.
Die Halbzeit, was mache ich jetzt, außer dem üblichen Toilettengang? Ich entschied mich schon mal meine Badesachen zu packen und sie Abflugbereit an die Haustür zu stellen. Ich stellte in diesem Moment auch fest, dass das Wetter immer besser wurde. Das Thermometer zeigte 26°C im Schatten...
Die zweite Halbzeit begann und für mich spielten die Deutschen immer noch den besseren Fußball. Mittlerweile war ich mir auch sicher, dass wir dieses Spiel nach Hause bringen würden. Die ersten Glückshormone strömten aus meinen Körper, jedoch nur wieder kurze Zeit, wofür eindeutig Heribert Fassbender verantwortlich war. Die zweite Aufregung erfolgte in der 70 Minute des Spiels, uns Rudi brachte Oliver Bierhoff. Lautstark äußerte ich meinen Unmut über diese Entscheidung, was auch meine Nachbarn registrierten, denn ich befand mich immer noch auf dem Balkon.
Die Sonne beruhigte mich jedoch wieder sofort, in dem sie zärtlich über meine Schulter strich und mir so etwas Wärme schenkte.
Fast hätte ich vor soviel Wärme in der 75 Minute des Spieles das wichtige Tor versäumt. Doch rechtzeitig stieß ich es raus „Toooooooooooorrrrrrrrrrrrrrrrrrrr“.... am liebsten hätte ich gleich gebrüllt „...Deutschland ist Weltmeister“, aber darauf muss ich jetzt wohl bis Sonntag warten. Mich erstaunte aber, aus wie vielen Haushalten der Torschrei erklang. Dies war aber logisch, denn auf der Straße herrschte gähnende Leere. Ich könnte sogar schwören, dass keine Bahn fuhr und ich keinen Flieger am Himmel erblickte, jedoch tue ich dies als Mutmaßung ab.
Die restlichen Spielminuten vergingen wie im Fluge und gedanklich war ich schon im Schwimmbad, zu welchem ich pünktlich zum Spielschluss fuhr.
Schon auf dem Weg ins Schwimmbad fiel mir auf, dass die Strassen sich jetzt erst langsam wieder füllten. Vielen Gesichtern war eine Erleichterung und Freude anzusehen, was auch sehr verständlich ist.
Der Schwimmbadparkplatz, welcher normal bei so einem Wetter aus den Nähten platzt, war halb verwaist. Genau vor dem Eingang fand ich noch ein schattiges Plätzchen für mein motorisiertes Gefährt. Nachdem ich auch den lästigen Eintritt bezahlt hatte und die Tür durchschritt, traf mich fast der Schlag. Das Schwimmerbecken war fast leer. An den beiden anderen Becken war es nicht anders. Auch die Wiesen waren nur spärlich gefüllt. Man sah nur Kinder und Frauen, die Herren der Schöpfung suchte man vergebens, was auch ungewöhnlich war.
Nach einem 30 minütigen Sonnenbad ereilte mich ein größerer Durst. Schwups schwang ich mich in ein T-Shirt und machte mich zur Außenterrasse des Kiosk auf. Dort wählte ich mir einen Platz am Becken und bestellte ein „3 Schlüssel“ Bier, was einige auch „Franziskaner Hefeweizen“ nennen. In der Zeit meines Verweilens schweifte mein Blick rund um das Becken. Hierbei fiel mir erschreckend auf, dass immer mehr Kinder im Alter von 4-10 unter Fettsucht leiden. Nicht genug das sie erhebliches Übergewicht haben, was wohl die Eltern nicht stört, sie äßen auch noch lustig drauf los. Ein Junge kam drei Mal an mir vorbei. In diesem 30 Minuten kaufte er sich ein Eis, eine Cola und eine Portion Fritten. Ein Blick auf seinen Körper verriet, dass er dies nicht zum ersten Mal machte.
Denke ich meine Zeit als Kind im Schwimmbad zurück, stelle ich fest das es so was nicht gab. Ab und an mal ein Eis oder eine Wurst, doch fielen diese Tage meistens auf Feiertage.... Eventuell ist das auch einer der Gründe, warum es in meiner Kindheit nicht soviel dicke Kinder gab. Ehrlich gesagt kann ich mich an kein einziges erinnern.
Heute machen es sich bestimmt viele Eltern zu einfach mit der Ernährung. Dazu noch die mangelnde Bewegung und einen inkonsequenten Kinderarzt, der derartiges sofort erkennen müsste und dementsprechend handeln müsste. Dieses Thema beschäftigte mich noch lange am Beckenrand. Ablenkt wurde ich nur von einem anderen, eher amüsanteren Thema.
Badenmoden, für einige wohl das unwichtigste was es gibt, denn bei einigen passte nichts zusammen, addiert man mal Badekleidung und Figur. Da war der Bierbäuchige Opa mit einem modischen Slip, den man eigentlich nur erahnen konnte und die super Schlanke Mutter, welche einen Badeanzug in Kastenform trägt. Dazu noch einige Farben aus den vergangenen Jahrzehnten. Dagegen wirkte ich mit einer oliven Short noch recht modisch. Oder liegt es vielleicht daran, dass ich weiß welche Farben und Schnitte mir stehen und es mich auch interessiert? Es wird wohl so sein... Wäre es zu einer Wahl der widerlichsten Badekleidung gekommen, so hätte die Jury sehr viele Modelle bewerten müssen, was aber auch zur Erheiterung des Publikums beigetragen hätte.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich solche Menschen verachte oder nicht mag. Ich frage mich nur ernsthaft, ob sie überhaupt von ihren Probleme wissen oder ob sie etwas dagegen unternehmen wollen oder würden... Diese Frage beschäftigte mich auch weiter auf dem Handtuch. Erst durch die Abkühlung des Wassers legten sich meine Gedanken.
Plötzlich erschallte auch die Durchsage, dass das Schwimmbad in einer Stunde schließen würde, es war also schon 19h. Für mich das sichere Zeichen des Aufbruches. Zuhause angekommen folgte dann die Dusche und die abschließende Ziggi auf meinem Balkon. Anschließend begab ich mich wieder zu Euch, zu den Lesern........
Jetzt wisst Ihr, was mich an diesem Tage, dem Halbfinalstag der Deutschen so bewegt hat.........
Es grüßt Euch Jürgen oder auch TempoAW weiterlesen schließen -
Engelsbesuch
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ganz sanft ist ein kleiner Engel neben dir gelandet und hat dir einen Sonnenstrahl mitgebracht.
Doch du hast ihn nicht einmal bemerkt.
Große Augen schauen dich fragend an: Magst du keine Sonnenstrahlen?
Er zaubert für dich einen Regenbogen hervor, wunderschön in tausend Farben schillernd, und hält ihn dir direkt vor die Nase.
Du siehst den Regenbogen, doch deine Augen bleiben leer – Magst du keine Farben?
Ein schüchternes Lächeln huscht über das Engelsgesichtchen, aufgeregt kramt es in seinem Hemdchen, findet, was es gesucht – lächelt – und legt dir einen leuchtenden Stern in die Hände.
Aufmunternd schaut er zu dir auf, doch du stehst da, mit dem Stern in der Hand, und weißt nichts damit anzufangen.
Das Engelchen lässt die Flügelchen hängen und schaut dich verwundert an.
Was hat dich so traurig gemacht? Klingt die klare melodische Stimme an dein Ohr.
Nun wirst du lebendig und erzählst dem Engel, dass es dir gut geht, dass du glücklich bist – dass du niemanden brauchst!
Der kleine Engel hängt dir den Regenbogen um die Schultern, steckt dir den Sonnenstrahl ins Haar, breitet seine Flügelchen aus und spricht:
Wenn das Schweigen dir zuhört und die Stille spricht,
dann wird die Nacht, in der du weinst dir sagen,
wie wärmend ein Sonnenstrahl ist,
und der Regenbogen wird durch deine Tränen schimmern
und der kleine Stern wird nur für dich leuchten...
dann werde ich dich wieder besuchen!
Er machte sich auf und davon,
doch die seidige Feder, die er verlor,
du hast sie aufgehoben und ihm nachgeblickt
- und in deinen Augen lag ein seltsamer Glanz...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-24 21:00:52 mit dem Titel Selbstbeherrschung
Da war er wieder, sie spürte es als er den Raum betrat.
Und sie dachte an damals...
Sie fühlte sich damals gefangen von seinem Blick,
verzaubert von seinem Lächeln,
überwältigt von seinen Worten...
und erkannte zu spät,
daß er sie nur benutzt, belogen und hintergangen hatte.
Daß Vertrauen, daß sie ihm geschenkt hatte, hatte er schamlos mißbraucht.
Und sie dachte lange, sie würde ihn ewig hassen.
Doch heute wußte sie, daß sie sich geirrt hatte,
denn schließlich war sie es,
die sich durch seine Blicke blenden,
von seinem Lächeln betäuben
und von seinen Worten täuschen lassen hatte, ...
doch eine gewisse Wut war geblieben,
so lange war es schließlich noch nicht her!
Sie sah ihn durch die Tür des Bistros kommen,
unterhielt sich aber weiter mit ihrer Freundin.
Die Wut kochte langsam in ihr hoch...
Er hatte ihr das Vertrauen zu ihr selbst genommen,
hatte ein Loch in ihr Herz gerissen,
sie dort verletzt, wo man den Schmerz nicht lindern kann.
Sie lachte kurz über einen Witz ihrer Freundin, sah, wie er sie entdeckte und an den Tisch zu kommen schien.
War sie auch äußerlich ganz ruhig, so bebte es doch in ihr.
Dort, wo einst so viel Liebe für ihn war,
war nun nichts mehr, außer der Hoffnung,
daß er eines Tages an ihrer Stelle sein würde...
Gefangen von den Blicken einer anderen,
verzaubert von deren Lächeln,
überwältigt von den Worten der schönen Unbekannten.
Er hatte den Tisch erreicht und setzte sein strahlendes Gewinnerlächeln auf.
Alles wirbelte in ihrem Kopf umher:
WUT, ZORN, ÄRGER, HASS...
Sie wollte aufschreien, aufstampfen, weinen
und wie eine Wilde um sich schlagen!
Doch alles was sie sagte war: "Hallo!"
Wie unpassend und banal können Worte sein!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-29 12:38:40 mit dem Titel Kinderlachen
Sie war bereits mit dieser seltsamen Stimmung aufgewacht. Sie hörte die Kinder bereits im Zimmer spielen. Die beiden schienen sich nur zu verstehen, wenn keiner zusah. Bei diesem Gedanken musste sie schmunzeln.
Wahrscheinlich war Sascha wieder auf die Kommode neben dem Bettchen der kleinen Lotte geklettert um sie dann mit Hilfe von insgesamt vier kleinen Kinderhänden aus dem Gitterbett zu befördern. Alleine kam sie da noch nicht raus.
Lotte, eigentlich ja Jasmin, aber irgendwer hatte sie dann mal "Lotte" genannt und dabei war es geblieben. Ein kleiner Schatten legte sich über ihre noch leicht verschlafenen Augen. Erik hatte damals diesen Spitznamen verbreitet. Damals war noch alles okay, so schien es zumindest. Aber eigentlich war auch da schon einiges im argen gewesen - sie hatte es nur nicht sehen wollen. Und jetzt... das erste Ostern allein.
Für einen kurzen Moment schloß sie noch mal die Augen und atmete tief durch. Egal, es geht weiter.
Sie stand auf, schwang sich den Morgenmantel um und zog ein paar Söckchen aus der Schublade des Nachttischschränkchens, die ihre kalten Füße bisschen wärmen sollten. Dann ging sie hinüber ins Kinderzimmer. Sascha war so vertieft in sein Autospiel, mit dem Lottes Puppe durch die Gegend fuhr. Lotte klatschte freudig in die Hände.
"Guten Morgen ihr zwei", sagte sie sanft zu ihren Kindern. "Mama aufstanden", lachte ihr Lotte zu und hielt ihr die Flasche entgegen. "Kaukau?"
Der vierjährige Sascha dagegen lief direkt auf sie zu, umarmte ihre Beine und erklärte ihr ganz stolz: "Bald ist Ostern! Wir müssen Eier bemalen!!!"
"Erst mal wird gefrühstückt!" lachte Mama auf. "Und dann malen wir die Eier an."
So wurde es dann auch gemacht. Nachdem Nutellabeschmierte Händchen und Mündchen wieder sauber waren, holte sie den vom Nachbarn (einem Bauernhof) einige Eier rüber. Die Sonne schien schon recht warm, und es hätte eigentlich ein schöner Tag sein können. Kurz schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, wie der kleine Sascha gestern mit ihr die Eierfarben gekauft hatte. Ganz stolz hatte er bei der Rückkehr allen vorbeikommenden Nachbarn erzählt, wie er ganz allein bezahlt hatte. Alle hatten es schmunzelnd für "ganz toll" befunden. Einige hatten ihr mitfühlende Blicke zugeworfen - sie hasste das. Auch wenn sie wusste, dass es nur gut gemeint war. Es schmerzte sie mehr, als wenn sie drüber weggegangen wären. Aber in einem 200-Seelen-Dorf kannte jeder jeden... manchmal besser als man sich selbst.
Dann wurden Eier ausgeblasen und die Vase mit den Zweigen mitten in den Raum gestellt... als kleiner Ansporn. Und vier kleine Hände malten munter drauf los.
Und als ihre kleine Lotte am Ende die letzten Eier aufgehangen hatte, war sie zufrieden.
Lachend liefen die beiden Kleinen um den Strauß herum. Was konnte es schöneres geben, als endlich wieder lachende kleine Kinder um sich herum spielen zu haben.
Lachend, nicht weinend, weil sich die Eltern mal wieder stritten.
Nicht weinend, weil Mama weinte, weil sie es nicht mehr aushielt, dass man ihr Selbstbewusstsein zerstörte, indem man(n) ihr sagte, dass sie eh nichts könne und alles verkehrt machte.
Nicht weinend, weil die Schreierei aufhörte, wenn er ihr wieder einmal vorwarf, dass der Freundeskreis sich zurückzog, weil sie ihn schlecht mache, wo er doch der Beste und Tollste von allen war.
Nicht mehr weinend, weil sie Angst haben mussten, bei jedem zu lauten Piepser einen "kleinen Klaps, der noch niemandem geschadet hatte" zu bekommen.
Und sie lächelte still vor sich hin, als die beiden Kinder vor ihr auf dem Boden spielten, sich kitzelten und vor Spaß quikten. Vor wenigen Wochen hätte sie das vielleicht auch gestört, aufgrund der ständigen Spannung, die ständig herrschte.
Aber heute war sie sich sicher, dass sie das richtige getan hatte. Auch wenn sie nun manchmal des Nachts weinend in ihrem Bett lag, weil sie sich einsam fühlte und nicht genau wusste, wie es weitergehen sollte.
Ihre Kinder jedoch, waren ihr jede einzelne Träne wert und sie würde lieber noch hunderte von Tränen weinen, anstatt ihren Kindern Geschehene noch einmal anzutun.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-29 19:21:57 mit dem Titel Hundert mal
Sie kommen zu mir, sagen, daß du mich jetzt brauchst.
ICH soll zu dir kommen, weil DU jetzt jemanden brauchst,
der zu dir hält - verständnislos sehe ich sie an.
Tränen steigen mir in die Augen,
und irgendetwas in mir wehrt sich, dir zu helfen...
unsere gemeinsame Zeit ist vorbei...
denke ich, trotzdem gehe ich mit.
Ich sitze neben dir und halte deine Hand -
zu mehr bin ich nicht mehr bereit,
zu oft hast du mir weh getan...
Leise höre ich dein "Danke, daß du da bist"
ganz fern
Ich drehe den Kopf weg,
du brauchst nicht zu sehen,
daß ich die Tränen kaum zurückhalten kann.
In mir hetzt ein Gedanke den anderen,
kämpft ein Gefühl gegen ein anderes.
Du legst deinen Arm um mich,
und ich will mich ganz eng an dich schmiegen,
weil auch ich jemanden brauche...
will dich fühlen, dir ganz nah ein - aber ich kann nicht!
Wie durch eine geschlossene Türe höre ich deine Stimme, die mir sagt:
"Komm her"
Hilflos drehe ich mich zu dir um,
Tränen laufen über meine Wangen
und ich schaue dich an,
spüre deine Hand im Nacken,
spüre deine Lippen auf meinen,
doch fühle ich keine Liebe!!!
Ich löse mich von dir,
halte den Blick gesenkt.
"Ich habe dich hundert mal gebraucht, verstehst du?
100 mal!!!"
Ich schaue dich an,
und deine Augen sagen mir,
daß du nicht eines meiner Worte verstanden hast!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-29 19:34:58 mit dem Titel Für Liebe gibt es keine Garantie
Manchmal habe ich Angst vor dem Tag, an dem du nicht mehr bei mir sein wirst.
Ich schaue dich an, und würde dir gerne sagen, was du mir bedeutest;
aber dann denke ich, es ist einfacher so wie es ist.
Keine Versprechungen, keine großen Worte – sag mir nur einmal, dass du mich liebst!
Sag mir nur einmal, was ich für dich bin, was du so denkst...
SCHWEIG!!!
Ich will es vielleicht gar nicht wissen.
Zu sehr könnte es mich verletzen,
zu sehr weh tun, irgendwann, wenn du Erinnerung bist.
Zu oft schon musste ich leiden, stand da und habe mich gefragt, wozu?
Es gab andere in meinem Leben,
Männer, die mir sagten, was ich für sie bin; Männer, die Versprechungen machten,...
- und niemand, der sie hielt; niemand, der mich leiden sah,
denn sterben muss man meistens allein...
Die Zeit mit dir, jede Stunde an deiner Seite ist schön.
Manchmal denke ich, du nimmst mich so, wie ich bin, akzeptierst meine Schwächen und Fehler.
Sicher werde ich bald aufwachen und erkennen, dass alles eine Illusion war.
Ich liebe Dich, und das macht es nicht gerade leichter.
Irgendwann, wenn ich die Ungewissheit nicht mehr ertragen kann, werde ich mich ganz still und leise wieder aus deinem Leben entfernen.
Ich würde dir niemals absichtlich weh tun...
Ganz leise werde ich meine Koffer packen und fortgehen, nur diesmal ganz weg,
weg von dir,
weg von Freunden, die eh keine sind,
Fern von hier noch einmal anfangen, ein anderes Leben leben.
Allein, ohne Ängste und Zweifel.
Aber bis dahin will ich in deinen Armen noch Liebe und Zärtlichkeit auftanken.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-21 10:05:54 mit dem Titel Gotteslästerliche Gerüchte
Ein Mädchen mit 15.
Das ganze Leben noch vor sich,
nahm Tabletten,
gelangweilt vom Leben,
geängstigt von ihren Problemen...
Sie hatte keinen Erfolg - Gottseidank!
Während sie den Brief ihrer Tochter
zum X-ten Mal liest,
versucht sie die Tränen zurückzuhalten
- eine Mutter -
16 Kerzen brennen in ihrer Mutterphantasie
und sie sucht die Schuld bei sich.
Sie fällt auf die Knie und betet:
"Ich will keine gotteslästerlichen Gerüchte in die Welt setzen.
Aber ich denke, Gott hat einen kranken Sinn für Humor
und wenn ich sterbe, bin ich sicher, daß er lacht!"
Das Mädchen mit 17.
Verliebte sich in alles,
fand ein neues Leben,
mit ihren Freunden,
einen ersten ernsten Freund,
eine Lehrstelle für ihren Traumjob...
Sie wurde in einen Autounfall verwickelt,
endete an der Herz-Lungen-Maschine.
Ein Frühsommertag.
Als sie starb, sangen die Vögel und die Sonne schien.
Dann kam der Regen.
Und am Grab
stand ihre Mutter
und versuchte verzweifelt,
die Tränen zurückzuhalten ...
******************************************
für Sonja +1993
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-27 22:49:13 mit dem Titel Seltener Besuch
Es war wieder einmal einer dieser Tage an denen alles schief zu laufen schien.
Es fing schon am morgen an: Sie war viel zu spät aufgestanden, hatte den Kaffee über ihre neue Bluse gekippt, dann auch noch die schöne Bodenvase umgestoßen, die selbstverständlich jetzt kaputt war.
Dann war sie auf dem Weg zur Arbeit in einen Stau geraten, zu spät gekommen und auch noch ihrem Chef in die Arme gelaufen, sonst wär es vielleicht gar nicht aufgefallen.
Dann hatte auch noch die Kollegin ihre Daten versehentlich gelöscht, die sie zwei Stunden später in der Besprechung brauchte... und als ob das noch nicht gereicht hätte, war ihr auf dem Nachhauseweg der Wagen stehen geblieben.
Endlich daheim angekommen hatte sie sich erst mal mit einem frischen Kaffee auf die Couch gesetzt und die Füße hoch gelegt um wenigstens ein wenig zu entspannen...
Da klingelte es an der Tür, dann pochte es ganz sacht.
Derjenige mußte also im Hausflur sein. Reichlich entnervt öffnete sie die Tür.
Es stand da und schaute sie mit großen Augen an. "Hallo!"
"Was wollen Sie hier?" fragte sie entnervt den Unbekannten.
"Ich wollte zu Dir!"
"Zu mir? Entschuldigung, aber ich kenne Sie nicht! Und Sie können mir glauben, daß Sie sehr ungelegen kommen! Bitte kommen sie ein anderes mal wieder!" sagte sie und wollte die Türe schon wieder schließen.
"Aber ich hab was für dich!" wurde ihr widersprochen. "Etwas sehr wichtiges! Jeder braucht es!" und ein bezauberndes Lächeln huschte über das Gesicht des Fremden.
"Aha, sie sind also Vertreter!" entgegnete sie etwas genervt. "Sie haben bestimmt schöne Produkte, aber ich kann im Moment nichts brauchen... und entschuldigen Sie bitte, auch Sie kann ich im Moment nicht brauchen!"
Enttäuschung machte sich in dem fremden Gesicht breit. "Doch Du brauchst mich, gerade jetzt!"
"Das geht mir aber jetzt entschieden zu weit!" platzte es aus ihr heraus. "Sie tauchen hier einfach so auf, klingeln und behaupten ICH würde SIE brauchen? Wie kommen Sie bitte zu solch unverschämten Aussagen!? Verschwinden Sie und lassen Sie mich in Ruhe!"
Mit großen Augen sah der Fremde sie an, doch dann nickte er und drehte sich langsam Richtung Treppe.
"Bist du sicher, daß Du mich nicht brauchst?"
"Ja, ganz sicher, wer sind sie überhaupt, daß sie glauben, so mit mir reden zu können?"
Dann ging er und sah noch ein letztes mal zu ihr zurück und sagte dann traurig:
"Ich bin das Glück!"
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-19 09:58:58 mit dem Titel Wohin damit?
Bei den ersten Sonnenstrahlen war sie wach geworden und hatte sich still und heimlich aus den Kissen geschlichen, ohne ihn zu wecken.
Ein breites Grinsen überkam ihr Gesicht, als sie ihn so ruhig schlafend da liegen sah, sie wollte ihn ja überraschen...
Flugs sprang sie unter die Dusche und in ihre Jeans und den Pullover um zum Bäcker zu eilen. Brötchen und Crossaints wollte sie holen, während zu Hause schon der Kaffee durchlief.
Als sie alles fertig vorbereitet hatte, ging sie zurück ins Schlafzimmer und stellte zufrieden fest, daß er noch immer schlief. Sie stellte das Frühstückstablett neben das Bett auf den Boden und schlüpfte aus ihren Kleidern...
Dann krabbelte sie zurück ins Bett und kuschelte sich an ihn, küßte sie ihn ganz zärtlich wach.
Und als er die Augen aufschlug, waren seine ersten Worte: "So geweckt zu werden, ist das Schönste auf der ganzen Welt!"
Verwundert schaute sie ihn an, er sah doch das Frühstück noch gar nicht...
Freute er sich so sehr nur über diesen Guten-Morgen-Kuss?
Und so kam es, daß sie erschrocken, ja fast schon traurig darüber war, daß sie ihn mit so einem bißchen Gefühl schon glücklich machen konnte.
Was sollte sie bloß mit dem Rest ihrer Liebe machen?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-20 13:59:46 mit dem Titel Der Brief
Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere...
Sie war nach Hause gekommen, hatte ihre Jacke an die Garderobe gehängt und die Tasche in die Ecke gestellt, wo auch sie ihren wohlverdienten Feierabend haben sollte.
Dann hatte sie sich einen Kaffee gekocht und war mit dem Kaffee hinüber zur Couch gewandert um die Füße ein wenig hochzulegen.
Da sah sie den Brief auf dem Tisch.
Sie öffnete ihn und las, wie er ihr schrieb, daß er sie unendlich liebt und sie niemals mehr verlieren wolle.
Dann jedoch schaute sie auf das Datum, es war inzwischen eine halbe Ewigkeit her...
Sorgfältig faltete sie den Brief wieder zusammen und legte ihn zurück auf den Tisch,um am nächsten Tag einen Brief für sie vorfinden zu können, indem er schrieb, daß er sie unendlich liebt und sie niemals verlieren möchte.... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 19.08.2006, 12:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
*** sh & lg***
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Abschied auf Stromboli
20.06.2002, 12:06 Uhr von
Nietzsche
Hallo! Ich liebe Filme! Deswegen wird man bei mir meisst Berichte über eben dieses Thema finden! ...Pro:
...
Kontra:
...
Empfehlung:
Nein
Heute mal eine Kurzgeschichte von mir, die vor einigen Jahren entstanden ist, nachdem ich eine Woche Urlaub auf der italienischen Insel Stromboli gemacht hatte. Eine Insel, die mich so sehr beeindruckt hat, wie bisher keine zweite. Das mag auch daran liegen, daß auf dieser Insel der einzig daueraktive Vulkan von Europa ist, der in schöner Regelmäßigkeit alle 8 Minuten ausbricht.
In der Geschichte sind Eindrücke der Reise verarbeitet aber der meißte Teil ist reine Fiktion. Was davon wahr ist und was nicht, bleibt mein Geheimnis. Nur eines: Ich verfolgte nicht die gleiche Absicht auf der Insel, wie die Hauptakteurin der Geschichte, wenn es mir zugegebener maßen auch nicht besonders gut ging zu der Zeit... .
Über Kritik und Kommentare würde ich mich sehr freuen. Ein Punkt kann ich mir schon jetzt denken, daß er kritisiert wird, doch mal abwarten - vielleicht überrascht ihr mich auch und kritisiert ganz andere Punkte?! ; )
Die Bewetungen unten, die ich abgegben muß finde ich wie immer in diesen Kategorien unzutreffend. Irgend etwas muß ich aber angeben, also nehme ich "sehr gut"... ; )
Nun aber die Geschichte:
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Abschied auf Stromboli
Ein leises Rattern schüttelte sie aus ihrem Schlaf. Irritiert blinzelte sie in die Welt, um festzustellen, wo sie sich befand. Als die Schleier des Schlafes von ihr abfielen, und sich seine müden, klammen Finger von ihrem Kopf lösten, kehrten langsam ihre Erinnerungen zurück. Sie saß in einem Zug, der sie stetig Richtung Neapel trug. Bei sich hatte sie nur ihre alte Ledertasche, die sie schon ihr ganzes Leben lang begleitete. Von Neapel aus würde sie nach Stromboli übersetzen. Stromboli, die Insel des Feuers, in deren Mitte sich ein Vulkan erhob, der stetig, von einem Grollen begleitet, seine Lava in den blauen Himmel stieß.
Seit sie die Insel damals nach einer Woche hatte verlassen müssen, nagte eine quälende Sehnsucht in ihr. Denn dort war der Ort, nach dem sie schon so lange suchte.
Draußen konnte sie langsam die Häuser Neapels erkennen, die diese große und hektische Stadt ankündigten. Wieder fielen ihr die Schäbigkeit und der Dreck auf. Neapel war von Armut geprägt, und auch das Chaos in dieser Stadt konnte nicht wirklich davon ablenken.
Napoli - Hauptbahnhof. Sie griff nach ihrer Tasche und stieg aus.
Sie verließ den Bahnhof und begab sich auf ihren Weg Richtung Hafen. Ein letztes Mal kämpfte sie sich durch laute, überfüllte Straßen, ein letztes Mal atmete sie den Dreck und Gestank der Zivilisation ein. Ein letztes Mal durchquerte sie diese hektische Welt.
Herrenlose Hunde suchten nach Nahrung oder einer lieben Hand, die ihnen Wärme schenken würde.
Ein alter Mann zog enttäuscht an ihr vorbei, nachdem er erfolglos versucht hatte Cafégäste in den Bann seiner Worte zu ziehen. In seinem einsamen Wahn zitierte er nun für sich selbst einen unendlichen Schwall seiner Verrücktheit. Schweigend lauschte sie für einen Moment der unverständlichen Melodie seiner Worte, bevor sie ihren Weg fortsetzte.
Sie ging durch enge Gassen, in denen Marktstände aufgebaut waren, und Neapolitaner ihre Waren anboten. Auch hier war das Leben auf seine Weise noch hektisch, doch wenigstens weit ab der Touristenströme. Der volle Reichtum des Mittelmeeres war hier aufgebahrt: glasige Tintenfische und Kraken die, noch lebendig, eine heimliche Flucht versuchten. Muscheln, in großen runden Schalen, die ab und zu eine kleine Wasserfontäne über den Rand ihres Gefängnisses hinausschossen. Daneben unzählige Fischarten, deren starre, tote Augen ihr fahl entgegenglotzten.
Es war heiß, denn die Sonne stieg langsam ihrem höchsten Punkt entgegen. Ein leichter Anflug von Angst überkam sie, doch es gab nichts mehr, zu dem sie zurückkehren könnte.
Als sie am Hafen ankam, erbebte sie beim Anblick der Schiffe und des Meeres. Jetzt sollte es bald soweit sein, sie würde ihre Insel wiedersehen und für immer dort bleiben können. Voller Aufregung öffnete sie die Tür zum Fahrkartenschalter, um sich ein Ticket für den heutigen Abend zu kaufen. Es würde eine einfache Fahrt werden... .
Das Schiff legte pünktlich gegen Abend ab. Seine Schrauben durchpflügten das Mittelmeer und trugen sie durch den Golf von Neapel. Ein letztes Mal sah sie den schlafenden Vesuv, diesen großen, trägen Drachen, der zum Feuerspucken zu müde geworden war, und statt dessen nur noch spärlich Rauch aus seinen Nüstern seufzte. Eines Tages würde er wieder erwachen, seinen heißen Atem über das Land ziehen lassen und den Menschen erneut seine Unberechenbarkeit beweisen, doch dies würde sie schon nicht mehr interessieren.
Es war Zeit, schlafen zu gehen, um bei Stromboli aufzuwachen. Das sanfte Schaukeln des Schiffes wiegte sie beruhigend in den Schlaf. Keine Zeit für Zweifel, keine Zeit für Angst. Zu schnell war sie eingeschlafen.
Sie ging rechtzeitig, noch vor Anbruch des Morgens, an Deck, um ihr Ziel schon aus der Ferne zu begrüßen. Trotz der frühen Stunde hatten sich alle anderen Passagiere versammelt und schauten gebannt in Richtung Bug des Schiffes, der sich zielstrebig durch das Meer pflügte. Die Nacht war düster, denn auf dem Meer hatte sich dichter Nebel niedergelassen, der Schiff und Menschen schluckte, und wie in Watte gepackt, von Licht und Lärm abschirmte. Dann war es soweit: Die Unwirklichkeit der Nacht wurde plötzlich von einer großen, glühenden Lavafontäne zerrissen, deren helles Licht sich trotzig durch Dunkelheit und Nebel fraß, um dann erschöpft in sich zusammenzufallen. Doch der Vulkan sammelte in seinen heißen Eingeweiden neue Energie, um mit gleicher Kraft seine glühenden Innereien durch das Dunkel der Nacht zu schleudern.
Stetig pulsierte nun der Berg, wie eine große offene Wunde, durch die das noch schlagende Herz beständig Blutfontänen an die Oberfläche stößt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Sie stand noch dort, als die Fähre die Insel langsam umrundete und die Öffnung des Vulkans verschwunden war.
Dann stieg sie hinab in den Laderaum der Fähre, aus der man die Passagiere auf die Insel entlassen würde. Das Schiff ächzte und knarrte müde unter dem Wendemanöver, wurde schließlich vertäut, und die Ladeluke öffnete sich langsam. Eine leichte Briese, die eine Ahnung der Insel mit sich trug, wehte ihr entgegen. Sie verließ das Schiff, lief den Steg entlang und wanderte langsam Richtung Ortsmitte, vorbei an weiß getünchten Häusern, duftenden Blüten und schwarzen Felsen.
Vor ihr türmte sich der Vulkan auf, mit seinen von Bambus zartgrün gefärbten Hängen, die nach oben immer dunkler und karger wurden, bis schließlich nur noch schroffe Felsen übrig blieben. Er verhielt sich zur Zeit ruhig; hustete nur ab und zu kleine Schwefelwolken aus seinem Inneren hervor, die dann wie kleine Rauchpilze auf der Bergspitze saßen, bis sie schließlich der Wind den Hang hinabtrieb. Dabei führte er sandkorngroße Lavateilchen mit sich, die einen schwarzen Schatten über die weiß getünchte Welt hier unten legten.
Sie setzte sich auf eine der Mauern, die die Einheimischen aus Lavagestein gebaut hatten und wartete.
Als sie schließlich losging, war es in ihr ruhig. Die Menschen, die Geräusche um sie herum verschwanden. Da war nur noch der Weg, der sie auf den Gipfel führen würde.
Sie ließ die letzten Häuser des Dorfes hinter sich und folgte dem steilen Weg, der sich Richtung Vulkan empor schlängelte. An seinen Rändern raschelten Bambusblätter, gehalten durch kräftige Stiele, von denen sie sich einen abschnitt, um ihn als Stütze bei dem beschwerlichen Aufstieg zu nutzen.
Weiter und weiter schleppte sie sich dem Gipfel entgegen, und mit jedem Schritt verblaßte ihre Vergangenheit immer mehr. Dinge, die ihr einmal wichtig gewesen waren, Ängste, Sorgen, das alles fiel Schritt für Schritt von ihr ab und machte Platz für ihr letztes Ziel, dem sie entschlossen entgegen wanderte. Schweiß rann über ihr Gesicht, denn obwohl der Bambus Schatten schenkte, war es durch die Intensität der Sonne noch sehr heiß. Einzelne Krähen kreisten schweigend über ihr.
Nach zwei Stunden hatte sie die letzte Möglichkeit umzukehren hinter sich gelassen. Jetzt führte der Weg nur noch bergauf; Richtung Gipfel. Ohne zu zögern lief sie weiter. Sie hatte die Möglichkeit zur Umkehr schon lange hinter sich gelassen. Plötzlich wurde die Stille durch ein starkes Grollen des Berges unterbrochen. Sie schaute in Richtung Gipfel und sah, wie der Vulkan eine riesige Fontäne seiner inneren Glut in den warmen Abendhimmel stieß. Mit neuem Antrieb kletterte sie weiter, dem Rufen ihres Zieles entgegen.
Sie keuchte leicht, denn der Pfad war steiler als zuvor, so daß sie zeitweilig ihre Hände zu Hilfe nehmen mußte. So zog sie sich über schroffe, nackte Felsen, denen mittlerweile die Bambusfelder Platz gemacht hatten, bis sie schließlich an eine Stelle kam, an der sie den vertrauten Weg verließ. Sie wollte diesmal näher an das Pulsieren des Berges. Diesen Weg war sie noch nie gegangen, doch es war der einzige, der sie an ihr Ziel führen konnte.
Die anderen Wanderer, die gerade auf das Aussichtsplateau über dem Krater geführt wurden, waren verwundert, als sich, weit vor ihnen, die Frau von ihrem Weg entfernte und statt dessen in Richtung Krater zu wandern schien.
Sie konnte den Krater mittlerweile vor sich ausmachen, und sein Grollen und Zischen wurde nun immer lauter. Beißender Schwefelgestank lag in der Luft, und ab und zu rieselte der vertraute Ascheregen auf sie nieder. Um sie herum war es mittlerweile dunkel geworden. Sie kämpfte sich mühsam über ein sandiges Geröllfeld, das sie bei jedem Schritt festzuhalten schien, um ihren Weg vorzeitig zu beenden. Doch sie zog verbissen jeden einzelnen Schritt aus Sand und Steinen und schleppte sich, im spärlichen Licht ihrer Taschenlampe, weiter dem Ziel entgegen.
Ein Mann, auf dem Plateau, schaute hinab in den vorübergehend ruhenden Vulkan. Für einen Augenblick schien es ihm, als wanderte dort ein einsames Taschenlampenlicht Richtung Krater.
Sie spürte langsam die Hitze der Lava in ihrem Gesicht, und die Wärme der Erde unter ihren Füßen. Mit einer entschlossenen Handbewegung warf sie ihre alte Tasche weg. Vor ihr lag nur noch der Vulkan. Langsam erklomm sie einen kleineren Felsen, der direkt über dem lodernden Krater lag. Neben ihr auf einem fernen Plateau zuckten Fotoapparatblitze durch die Nacht. Bald würde der nächste große Ausbruch erfolgen, und bis dahin wollte sie bereit sein. Hitze und Gestank bemerkte sie nicht mehr. Einzelne Haare wurden durch die Hitze abgesengt, während sie in ihrer Jackentasche nach dem Rasiermesser griff. Fasziniert betrachtete sie die Lichtreflektionen, die der glimmende Vulkanschlot auf dem glatten, kalten Stahl erzeugte. Unter ihr bebte die Erde und der Berg begann zu grollen. Sie drückte die Klinge auf ihr linkes Handgelenk und zog, bis dunkles Blut ihren Arm hinablief. Dann nahm sie das Rasiermesser in die andere Hand und vollzog mit letzter Kraft gleiches an ihrem anderen Handgelenk. „Endlich Abschied nehmen...“, dachte sie und starrte auf das Blut, das in kleinen Eruptionen ihren Körper verließ. Eine einsame Träne rann über ihre Wange, bis sie die Hitze der Lavafontäne trocknete, die sich tosend aus dem Krater erhob.
Der Mann betrachtete die Feuersäule, die sich vor ihm in den Himmel erhob. Für einen Moment, da war es ihm, als sah er aus den Augenwinkeln eine kleine Silhouette, die in den Flammen verschwand. Stumm betrachtete er den Lavaregen, der da vor ihm niederging und glühende Flecken auf dem Vulkangrund hinterließ. Wie kleine leuchtende Blumen, die auf ein frisches Grab gestreut wurden. weiterlesen schließen
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