Lebensberichte Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Tests und Erfahrungsberichte
-
Trau keinem über dreißig?
5Pro:
...
Kontra:
...
Empfehlung:
Nein
Ein paar Tage vor meinem dreißigsten Geburtstag war ich mit ein paar Freunden nach London gefahren und wir schliefen zu sechst, Schlafsack an Schlafsack, auf dem spärlich ausgebauten Dachboden eines kleinen besetzten Hauses im Londoner Stadtteil Brixton. Party hier, Party da. Zusammen mit unserem Gastgeber zogen wir im Pulk Tag für Tag und Nacht für Nacht durch die Londoner Szene.
Mein Geburtstag näherte sich, und von Tag zu Tag wurde ich unruhiger. 30. Diese Zahl schien immer bedrohlicher und drückender in meinem Kopf zu werden und sich zu einer heftigen Krise auszuweiten.
Ja, das was allgemein als Midlife Crisis bekannt ist, würde den Zustand, in dem ich mich damals befand, äußerst treffend beschreiben. Obwohl ich natürlich mit meinen fast dreißig viel zu jung für so etwas wie Midlife Crisis war, stiegen heftige Zweifel an meinem bisherigen Leben in mir hoch.
Da meine Eltern der Meinung waren, daß ich als Frau ohnehin keine besondere Ausbildung bräuchte, denn ich würde ja irgendwann heiraten und dann als Ehefrau von einem Mann „versorgt“, erkämpfte ich mir mein Abitur, indem ich trotz Berufstätigkeit ab Mitte zwanzig Abend für Abend mir in meiner Freizeit den Unterricht des Abendgymnasiums reinzog.
Zugegeben, das fiel alles andere als leicht, denn damit hatte ich mich perfekt aus meinem sozialen Umfeld herauskatapultiert. Während mein Freundeskreis sich zum Essen, fürs Kino, für die Disco oder zu irgendeiner Party traf, saß ich ein paar Jahre lang von Montag bis Freitag jeden Abend bis 23:00 in der Schule, um die spärliche Freizeit am Wochenende dazu zu nutzen, zu lernen.
Zu genau wußte ich, was ich mit diesem Abitur anfangen wollte. Der verschulte Unterricht und einige unserer Lehrer, die dort ebenfalls auch am Tagesgymnasium Jugendliche unterrichteten, schienen mir viel zu wenig auf meine doch schon so „erwachsenen“ Bedürfnisse in Bezug auf Lerninhalte und Unterrichtsgestaltung einzugehen.
Ich initiierte private außerschulische Arbeitsgruppen, um diejenigen, die Schwierigkeiten hatten, dem Lernstoff zu folgen, zu unterstützen und mit durchzuziehen. Ich schlug aktuelle Unterrichtsthemen vor und mein rebellisches junges Erwachsenensein führte schließlich dazu, daß ich meinem Deutschlehrer, der wohlgemerkt der Rektor dieser Schule war, vor der ganzen Klasse sagte, daß ich seine Unterrichtsmethoden für völlig veraltet hielt und dass mich seine autoritäre Umgangsweise mit uns ankotzen würde.
Dies tat ich wohlgemerkt an einem Abend vor Beginn einer Klassenarbeit. Ich ging nach vorne, gab aus Protest mein leeres Blatt, lediglich mit meinem Namen und mit Datum versehen ab und verließ den Raum. Natürlich handelte ich mir somit eine Notenverschlechterung ein. Daher zierte mein Abizeugnis in Deutsch also dann nur eine Zwei anstatt der nach meinen sonstigen schriftlichen Leistungen errechneten Eins.
So fand ich mich also im zarten Alter von neunundzwanzig als Erstsemesterstudentin an der Uni ein und hatte nichts besseres zu tun, als einem meiner Profs in seiner Sprechstunde „Film als Kunstform“ als mein Thema für meine Magisterarbeit vorzuschlagen. Er war eigentlich sehr nett und meinte, ich solle doch erst mal ein paar Semester studieren und sagte mir damals nicht ins Gesicht, dass er mich wohl für ziemlich verrückt hielt. Rückblickend meine ich jedoch, er muß es wohl damals so empfunden und gedacht haben.
Diese Krisenstimmung machte mich unleidlicher und unzufriedener mit meinem Leben. Ja ich hatte Panik, jetzt mit dreißig nun plötzlich „alt“ zu sein, je näher mein dreißigster Geburtstag rückte, und so konnte es nicht ausbleiben, daß zu allem Elend auch noch meine Beziehung zu kriseln begann und vor dem absoluten Crash stand.
Das alles ging mir durch den Kopf, während sich mein dreißigster Geburtstag näherte und plötzlich schien mir auch London nicht mehr zu genügen. Ich hatte nur das Bedürfnis, ganz ganz weit weg zu gehen, alles hinter mir zu lassen, einfach noch mal ganz von vorne anzufangen. So saß ich dann exakt an meinem dreißigsten Geburtstag im Flieger von London nach Los Angeles.
Nach einigen Wochen gelebter California dreams im Winter, ich lag in der Sonne und genoß die angenehme Wärme, die die Westküste zu dieser Jahreszeit bot, wurde mir plötzlich klar, daß mir meine Freunde fehlten, daß ich zurückwollte, daß ich weiter studieren wollte.
So beendete ich meinen amerikanischen Traum und kehrte zurück. Lange noch danach hatte ich mit dem Gefühl zu kämpfen, nun für vieles „zu alt“ geworden zu sein.
Inzwischen, viele Jahre später, kann ich über diese erste richtig große Krise in meinem Leben wirklich einfach nur noch lachen.
Ich fühle mich jünger als je zuvor, und versuche einfach nur, alle meine Träume zu leben und zwar in diesem Leben – denn wer weiß schon, ob es auch noch ein nächstes geben wird.
© chaosdiva
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-02-11 23:48:19 mit dem Titel Es gibt keinen Weg zurück.
Es gibt keinen Weg zurück.
Keine Erfahrung, die man im Leben machen kann, ist wohl schlimmer als die, zu erkennen, dass es zu spät ist, dass es keinen Weg zurück gibt.
Als ich das erste Mal in so eine Situation kam, war ich ein Teenie. Mein Vater kam wegen einer Thrombose ins Krankenhaus. Einige Tage später, einige umfangreiche Untersuchungen waren inzwischen gemacht worden, sagten die Ärzte meiner Mutter, dass er wohl nicht mehr nach Hause kommen würde. Magenkrebs. Inoperabel. Unser Schock war unbeschreiblich, aber meine Mutter wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen, wenn er uns bei unseren täglichen Besuchen mit den Worten verabschiedete: „Ja, und bald bin ich ja auch wieder zuhause und dann …“.
So saßen wir also jeden Tag an seinem Bett und spielten uns gegenseitig heile Welt vor. Irgendwann hatte ich begonnen, Valium zu nehmen, weil ich mit der Situation nicht mehr klarkam. Es machte mich vollkommen taub für jegliche Empfindung und eine abgestumpfte Ruhe breitete sich in mir aus.
Sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Er konnte nur noch künstlich ernährt werden, verlor von Tag zu Tag mehr an Gewicht, es ging ihm schlecht, er wurde schwächer und schwächer. Meine Mutter bestand immer noch darauf, dass wir unseren Versuch, ihm Mut zuzusprechen, fortsetzen. Äußerlich ruhig und gefaßt betraten wir das Krankenhaus, heulend traten wir nach jedem Besuch den Rückweg an.
Drei qualvolle lange Monate sollte dieser Zustand bis zu seinem Tod eines Nachts andauern. Die ganze Zeit war ich wegen der Valiumeinnahme, an die ich mich inzwischen gewöhnt hatte, wie ein Zombie durchs Leben gelaufen. Ich brauchte lange, um von dem Beruhigungsmittel wieder runterzukommen.
Und dann irgendwann, als ich begann, wieder klar zu denken, erinnerte ich mich daran, dass er im Krieg Sanitäter war. Mir wurde bewußt, dass er ab irgendeinem Zeitpunkt selbst spürte, selbst wußte, dass er nicht mehr nachhause kommen würde. Aber er hatte das Spiel mitgespielt und seine Worte „Wenn ich wieder zuhause bin, dann …“ klangen mir im Ohr.
Zu dem Schmerz über seinen Verlust kam der Schmerz über meine eigene Unfähigkeit, mit der Situation offen umzugehen.
Meine Unfähigkeit, ihm die Möglichkeit zu geben, offen und ehrlich miteinander reden zu können, um uns gemeinsam mit der Situation auseinanderzusetzen. Auch wenn wir unter medizinischem Aspekt nichts für ihn hätten tun können, so hätten wir wenigstens voneinander Abschied nehmen könnten. Das jedoch fand nicht statt. Drei Menschen hatten sich drei Monate lang unter immensem Kraftaufwand gegenseitig vorgemacht, dass doch alles nicht so schlimm sei und es lediglich eine Frage der Zeit sei, wann alles wieder gut werden würde.
Als meine Mutter Jahre später nach einem Schlaganfall nicht mehr in der Lage war, sich alleine zu versorgen, entschied ich mich, sie nicht in ein Altersheim abzuschieben, sondern zu betreuen.
Zusammen mit dem Hausarzt, der Hausbesuche machte, der Altenpflegerin, einer Frau, die an bestimmten Tagen zum Einkaufen und Putzen kam. Ich organisierte alles, kümmerte mich um ihren Papierkram, am Wochenende bekochte ich sie und badete sie.
Das Mutter-Tochter-Verhältnis hatte sich plötzlich umgekehrt. Ich zog sie aus, wusch sie, zog sie wieder an, bereitete das Essen für sie zu, so, wie sie das früher mit mir getan hatte, als ich ein kleines hilfloses Kind war.
Unser Verhältnis war während meiner Jugend alles andere als gut. Je älter ich wurde, desto bewußter wurde mir, daß es vieles zwischen uns beiden zu klären gab. Tiefe Verletzungen waren auf beiden Seiten entstanden. Ich lebte nicht das Leben, das sie sich von ihrer Tochter gewünscht hätte. Von ihr fühlte ich mich unverstanden. Aber: Wir hatten uns arrangiert, indem wir all die langen Jahre über die Konflikte, die im Raum standen, einfach nicht sprachen.
Immer wieder hatte ich mir vorgenommen, diese Belastung von uns beiden zu nehmen, ein klärendes Gespräch zu führen. Aber wie es so ist, wollte sich einfach keine geeignete Situation für ein offenes Gespräch finden. Mal ging es ihr nicht gut, mal ging es mir nicht gut, dann war ich selbst krank, hatte jede Menge eigener Probleme zu lösen.
Es war an einem Morgen im Dezember, wenige Tage vor Jahresende. Die vergangene Nacht hatte ich durchgearbeitet, um mich auf einen wichtigen Termin noch vorzubereiten. Irgendwann morgens gegen sieben wollte ich mir wenigstens noch zwei, drei Stunden Schlaf gönnen, um mich meiner Jobrealität dann mit einer Extraration Kaffee und überschminkten Ringen unter den Augen mehr oder weniger fit aber professionell wie immer zu stellen.
Als das Telefon gegen neun klingelte, war mir noch nicht bewusst, dass an diesem Tag alles ganz anders kommen sollte, als ich es geplant hatte.
Eine ruhige Stimme bat mich eindringlich, so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen, meine Mutter sei eingeliefert worden und habe darum gebeten, mich zu benachrichtigen.
Müde und verschlafen, war ich unfähig, irgendwelchen Fragen zu stellen. Notierte mir das Krankenhaus, die Station. Zog mich in Windeseile an und rannte zu dem Krankenhaus, das normalen Schrittes in etwa zehn Minuten Fußweg von meiner Wohnung zu erreichen war.
Die genannte Station war eine Intensivstation und der Pfleger, der auf mein Klingeln öffnete, bat mich, noch einen Moment zu warten. Dann durfte ich zu ihr. Zwischen Schläuchen und in regelmäßigen Abständen fiependen Apparaten lag ein bleiches Wesen, das ich kaum mehr erkannte, so sehr hatte sie sich seit dem Vortag verändert. Und ohne dass die Ärzte viel erklären mußten, wußte ich, als ich ihr eingefallenes Gesicht sah, dass der Tod bereits im Raum stand.
Sie war nicht mehr bei Bewußtsein und so bahnte ich mir einen Weg zwischen all den Schläuchen und Kanülen hindurch, lehnte mich halb auf ihr Bett, legte einen Arm um sie, und streichelte abwechselnd sanft ihre Schulter und ihren Kopf. Mit der anderen Hand umschloß ich ihre rechte Hand.
Zwischendurch kam ein Pfleger und meinte, ich solle doch mit ihr reden, manche Patienten würden in diesem Zustand noch etwas wahrnehmen. Aber – was sollte ich ihr sagen? Alles was mir in diesem Augenblick wichtig war, war, sie durch meine körperliche Nähe spüren zu lassen, dass sie nicht alleine war. Und wie schutzsuchend bewegte sich ihre Hand in meiner, versuchte sie, meine Hand festzuhalten.
Stundenlang saß ich so da, hörte auf die manchmal sich verändernden Töne der Apparate, sah wie ihr Brustkorb sich manchmal schwerer, manchmal etwas leichter beim Atmen hob und senkte. Der Arzt der Nachtschicht holte mich irgendwann von ihrem Bett weg, sagte, dieser Zustand könne noch Tage dauern, ich solle nachhause gehen und versuchen, selbst etwas zu schlafen. Darauf ließ ich mich ein, unter der Bedingung, dass man mich sofort anrufen würde, wenn sich irgend etwas an ihrem Zustand verändern sollte.
Den Weg nachhause hätte ich nicht machen brauchen, denn ich lag angezogen regungslos auf meinem Bett und starrte an die Decke. Als das Telefon am nächsten Morgen klingelte, rannte ich wieder ins Krankenhaus. Zu spät. Kurz bevor ich dort ankam, war sie gestorben.
Ich habe lange Zeit gebraucht, bis ich wieder in so etwas wie ein normales Leben eintauchen konnte. Und seitdem bin ich bemüht, Konflikte dort, wo sie entstehen, gleich zu lösen. Nichts mehr will ich unausgesprochen im Raum stehen lassen. Den Menschen, die mir etwas bedeuten, will ich das auch zeigen – und zwar solange sie leben.
Denn die schönsten Blumen auf einem Grab – sie sind zu spät.
Ich widme diesen Bericht meinen Eltern, die in den vielen größeren und kleineren Prägungen, die sie in mir hinterlassen haben, in mir weiter leben. Meinen Eltern, die ihre Spuren in meinem Gefühl und in meinem Denken hinterlassen haben.
© chaosdiva weiterlesen schließen -
Was die letzten Tage geschah
26.01.2004, 13:28 Uhr von
dreamweb
*Momentan im Home-Office* - Derzeit schreibe ich für Yopi, Ciao, Mymeinung und X-Zine. Liebe Grüß...Pro:
insgesamt eine gute Weiterentwicklung
Kontra:
einiges geht langsamer als bei einem Welpen
Empfehlung:
Ja
Jetzt möchte ich euch doch mal etwas die letzten Tage berichten.
Meine Krise in der Woche hatte ich - dank eurer hilfreichen Kommentare aber auch dank OtterPeters direkte Art - am nächsten Tag überwunden. Manchmal ist es gut, wenn einem jemand sagt, dass man nicht alleine mit so was ist oder dass man das alles nicht so Ernst nehmen soll. Das sage ich mir so oft und dann schaffe ich es im Ernstfall doch wieder nicht.
Ich bin ein Typ Mensch, der es allen Recht machen will. Ich hasse nichts mehr, als wenn mich Menschen nicht mögen. Und gleichzeitig möchte ich auch alles gut machen. Damit setzte ich mich oft sehr unter Druck. Und das betrifft nich nur meinen Beruf sondern auch mein Privatleben. Wenn ich nicht am Tag wenigstens ein paar Bilder eingescannt und nachbearbeitet habe, bekomme ich die Krise. Bekomme ich mehrere schlechte Bewertungen hier (selbst wenn es vielleicht doch Doppelpseuden oder Neider sind) dann mache ich mir intensivste Gedanken, was ich falsch gemacht habe. Oder ob ich nicht wegen meiner Nerven doch aussteigen soll. Jetzt bekommt keine Angst, falls euch was an mir und meinen Beiträgen hier liegt. Meistens beruhige ich mich nach einem Tag, rede mir ein, dass mir schlechte Bewertungen und Kommentare nichts ausmachen und mache dann doch wie gewohnt weiter.
Donnerstag und Freitag, also die Tage nach meiner Krise, war ich im Düsseldorfer Büro. Das hat mir so gut getan. Da kann ich effektiver arbeiten, habe Menschen um mich, mit denen ich sehr gut klar komme und hänge auch nicht so deprimiert herum wie Zuhause. Ist schon seltsam, wie ich mich verändere, wenn ich mal unter Menschen bin, die ich kenne und mit denen ich gut klarkomme.
Mit meinem Chef habe ich übrigens auch noch mal gesprochen. Und ihm gesagt, dass ich mir viele Gedanken wegen unseres letzten Gesprächs und der Möglichkeit einer Entlassung mache. Er sagte, dass ich mir da nicht so viele Gedanken machen soll und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass ich in diesem Jahr in meinem Bereich noch ein Projekt bekomme. Und selbst wenn das nicht klappt, ist ja die Kündigung nur eine Option. Ich bräuchte mir also noch nicht die FAZ wegen der Anzeigen zu kaufen. Und wenn es doch im nächsten Jahr nicht wie geplant mit dem Bereich laufen würde und es zu einer Kündigung käme, dann käme die auch nicht von einem Tag auf den anderen. So unfair sei man in der Firma nicht. Ich habe auf alle Fälle dann genug Zeit, mich zu bewerben. Das hat mir dann ein etwas besseres Gefühl gegeben.
Mit dem Thema habe ich mich jetzt noch mehr befasst und werde von den Kollegen auch schon mal gefragt, wie dieses oder jenes am besten ist. Das betrifft natürlich das Tool, mit dem hauptsächlich ich arbeite.
Jetzt wird seitens der Firma versucht, mich in ein Projekt bei einer großen Deutschen Bank hineinzubekommen. Das wäre dann in München und mindestens bis Ende des Jahres. München ist zwar weit weg, aber ich mag die Stadt. Und ich möchte unbedingt in ein Projekt, das gibt mir mehr Sicherheit. Aber noch haben wir den Zuschlag nicht. Momentan arbeite ich aber, um diese Chancen zu erhöhen, noch ein paar Extras und Konzepte aus.
Zuhause bei mir in Königswinter gefällt mir die Situation nicht so gut. Ich habe bis gestern gefroren. Am Freitag habe ich den Vermieter informiert, dass die Heizung nicht heizt. Die Vermieterin versprach, sich darum zu kümmern, aber am Freitag und am Samstag war noch alles eiskalt.
Nun bin ich ein Typ, der die Dinge gerne selbst in die Hand nimmt und mein Vermieter ist sehr schlecht zu erreichen. Ich war stinksauer und verfroren. 18 Grad ist für mich einfach zu kalt. Ich brauche meine 21 bis 22 Grad in einem Raum, wenn ich sitzend arbeite oder anderes mache.
Also bin ich am Samstag mal wieder auf Einkaufstour gewesen. Soweit zu meinem Versuch zu sparen. Dann habe ich mir in zwei Baumärkten diverse Wärmetauschgeräte, Radiatoren und Konvektoren angesehen. Und dabei einiges über diese Geräte erfahren. Und für knapp 70 Euro habe ich mir dann einen leistungsfähigen Konvektor gekauft und heize damit permanent meine Wohnung auf. Das ist bei einer 90 m2 Wohnung gar nicht so einfach, aber die Temperaturen sind jetzt wieder auszuhalten.
Gekauft habe ich mir so nebenbei auch wieder anderes. Da ich meinen einzigen Hammer verlegt habe und seit einem Monat nicht mehr vermisse, kam dieser natürlich auch noch mit. Nachmittags bin ich dann noch nach Bonn gefahren, habe mir die neue CD von Grönemeier gekauft (Mensch) und die Siebengebirgskalender sowie einen Wolfskalender mitgenommen. Ich verschenke einen Siebengebirgskalender immer an meine Eltern und einen an meinen Onkel und meine Tante in Australien. Die waren beide schon hier und haben sich letztes Jahr sehr über den Großformatkalender gefreut. Auf alle Fälle war ich dann Nachmittags einige Euros los. Und wenn Miara einkauft, kommt auch immer mindestens ein Buch aus dem Sonderangebot mit. Diesmal waren es zwei, ein Buch und ein Taschenbuch...
Gestern abend hatte ich dann einen unmöglichen Schoko und Süßigkeitenhunger. Eine Tafel Schokolade und ein halber Beutel Müsli-Aktiv Gebäck gingen dabei drauf. Und abends kamen dann die Kopfschmerzenb. Manchmal glaube ich, zu viel Süßes bewirkt bei mir auch Kopfschmerz. Nun denn, vor dem Bettgehen habe ich eine Ibuprofen genomnmen.
Die Nacht war wie in letzter Zeit wieder sehr unruhig. Andauernd wache ich mit Gedanken an die Arbeit oder sogar an die Bildbearbeiitung auf. Eigntlich wird es Zeit für einen Urlaub. Aber da ich für ein Projekt bereit sein will und ein Urlaub immer viel Geld kostet, will ich keinen machen.
Heute morgen wachte ich für Samstag ohne Wecker relativ früh auf, vor 8 Uhr. Kopfschmerzen. Ich nahm noch eine Tablette und legte mich wieder ins Bett. Nein, der Tag gefiel mir nicht. Ich döste dann noch, schlief ein, wachte mehrmals auf und das zog sich dann bis 11 Uhr 30 hin. Dann kochte ich mir eine Tasse Kaffee, und fing an, alles für mein Mittagessen vorzubereiten.
Und obwohl ich mir vorgenommen habe,diesen Monat kein Geld mehr für mein Haupthobby Fotografieren auszugeben, fiel mir dann wieder der Botanische Garten ein und ging mir nicht mehr durch den Kopf.
Gegen 14.00 Uhr bin ich dann wählen gegangen. Und war erstaunt über die praktsichen Wahlgeräte, in denen man seit diesem Jahr in Königswinter alles nur noch per Knopfdruck macht.
Danach habe ich mir meine Ausrüstung gepackt, genügend Filme eingepackt und bin in den Botanischen Garten nach Bonn gefahren. Vorher habe ich mir noch die Bilder vom vorherigen Besuch als Katalog ausgedruckt. Warum? Ganz einfach, ich hasse Abwertungen, und ich hasse es, hinschreiben zu müssen, unbekannte tropische Pflanze. Also bin ich mit vier Din A 4 Zetteln und meiner Ausrüstung in den Botanischen Garten gedüst.
Als ich ankam, hatten wir 14.30. Um 16.00 Uhr schließen die Häuser, dann kann man nur noch in die Außenbereiche. Also bin ich erst dahin, denn da hatte ich auch vorher die meisten Aufnahmen gemacht. Viele Aufnahmen wollte ich auch nicht mehr machen, nur noch von den Pflanzen, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Und dann habe ich insgesamt doch wieder 5 36er Filme verschossen. Das kostet mich auch wieder einiges, denn natürlich werde ich die Filme morgen abgeben, weil ich drauf lauere, wie die Bilder sind. Da ich mit den Blitzergebnissen beim letzten Besuch nicht so zufrieden war, habe ich einen frischen Satz Batterien eingelegt, da brauche ich jetzt auch wieder einen neuen Reservesatz.
Interessant war es schon im Gewächshaus. Denn immer wieder blüht da was neues. Und somit zückte ich dann auch immer wieder meine Kamera. Oder es schossen mir Gedanken durch den Kopf, dass eine bestimmte Aufnahme beim letzten Mal nicht so optimal war. Also wurde auch diese wieder abgelichtet. Hoffentlich mit besserem Ergebnis. Diesmal habe ich immer aufgepasst, ob die Kamera nach dem Blitzen auch okay anzeigt, denn nur dann ist der Blitz ausreichend gewesen. Dadurch kam es aber auch wieder bei mir zu Mehrfachaufnahmen. Denn wenn das okay nicht kam, fotografierte ich nach einer kleinen Pause mit veränderter Blende neu. Bei jedem Blümchen wurde dann der Name aufgeschrieben, was sich als nicht ganz einfach herausstellte. Oft gab es nur lateinische Aufnahmen und manchmal musst ich schon zu den Pflanzen krabbeln, um ein brauchbares Schildchen zu finden. Und teilweise waren gar keine Schilder vorhanden. So weiß ich doch bei vielen Pflanzen nicht, was es für welche sind.
Um 16.00 Uhr wurde ich dann freundlich gebeten, das Haus zu verlassen. Ich war gerade mit den ersten beiden Bereichen durch, jetzt fehlte nur noch das auch ziemlich große Kakteenhaus. Die Häuser werden dann geschlossen und die Pflanzen beregnet, jedenfalls im Mangrovenhaus.
Draußen hatte es gerade geschüttet und wohl gestürmt. Denn einige der Angestellte waren damit beschäftigt, umgestürzte Pflanzen wieder aufzustellen. Ich düste in den Australienbereich draußen und stellte ebenfalls ein oder zwei der schönen Pflanzen wieder auf. Zwischendurch fotografierte ich wieder und schrieb auch massen lateinische Pflanzennamen auf meine Zettel.
Schließlich durchwanderte ich noch den Afrika und Neuseeland-Bereich, sowie den Amerika Bereich. Und anschließend auch noch einen kleinen Teil des Europabereiches. Dann sprach mich wieder ein Angestellter an. Wir würden gleich 17.45 Uhr haben und ich möchte bitte den Park direkt verlassen. Denn wegen der Wahlergebnisse wolle man heute pünktlich um 18.00 Uhr Schluss machen.
Lustig war hierbei übrigens, dass ich zuerst gar nicht auf sein Rufen achtete. Denn mit meinen jetzt doch 38 Jahren bin ich es nicht gewohnt, wenn mich ein unbekannter Mensch mit "Du - komm mal" anspricht. Ich fühlte mich auch nicht angesproche, bis das nervigerweise zwei, drei Mal ertönte und ich außer mir niemanden sah, den dieser Mensch meinte. Lach, ein klein wenig fühlte ich mich auch geehrt. Auf alle Fälle hatte ich Verständnis für das Anliegen und war dann auch um 18.55 Uhr heraus. Ich wundere mich immer wieder, wie schnell die Zeit vergeht, wenn ich schöne Dinge oder Tiere fotografiere.
Zuhause angekommen, sah ich mir auch gleich die Wahlergebnisse an. Aber nicht sehr lange, danach besuchte ich Ciao, Hitwin und Yopi, stellte Photos ein und legte mir ein StarTrek DVD ein. Und das schaue ich mir jetzt auch an, natürlich während des Schreibens. Denn leider bin ich so ein Typ Mensch, der nur schlecht eines alleine machen kann. Vielleicht klappt es ja nach dem Einstellen des Beitrages.
Liebe Grüße, danke fürs Lesen - ich freue mich auf eure Kommentare - Miara/Petra
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-25 13:23:15 mit dem Titel Noch einmal gut gegangen - UPS!
Momentan bin ich ja in Düsseldorf bei einer großen deutschen Bank im Einsatz.
Das bedeutet, dass ich auch jeden Tag hier vor Ort bin und wie die "internen Angestellten" als sogenannte "Externe" hier vor Ort erscheine und im Büro arbeite.
Das war und ist auch heute der Fall. Und somit möchte ich doch mein Erlebnis von eben (ca. 30 Minuten ist es her) schildern.
Ich bin momentan in einem Büro untergebracht, in dem es keinen Internetanschluss gibt. Da ich allerdings auf einen Internetanschluss angewiesen bin, muss ich somit für kurze Zeit in einem anderen Raum wechseln, in dem der Internetanschluss bereit steht.
Dafür nehme ich mir, weil es eben schneller geht, nur das Notebook mit den notwendigen Kabeln ohne Stromkabel mit. Dann schliesse ich es für höchstens eine halbe Stunde drüben an, gehe Online, gleiche alles ab und wechsle dann wieder in meinen Raum. Das Akku hält ja sowieso zwischen eine und zwei Stunden, somit brauche ich mir darum keine Sorgen machen.
Sagen wir mal lieber, normalerweise brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Denn heute war alles anders.
Ich sass schon fast eine Stunde in dem anderen Raum mit meinem Notebook ohne Stromversorgung, denn es waren mir wohl sehr große Dateien als Anhänge mitgesendet worden. Und dann dauert die Übertragung mit ISDN schon mal ein wenig länger. Plötzlich kam ein Kollege aus der Bank in das Büro und sagte, ich müssse unbedingt direkt den Raum verlassen. Ich schaute ihn an, als mache er einen Scherz. Aber da irrte ich mich, denn der Kollege sagte direkt, es handle sich um einen Feueralarm. Ich hoffte noch auf eine Übung, aber auch die wurde verneint.
Somit musste ich direkt - und ohne mein Notebook - den Raum verlassen. Er erlaubte mir nicht, mein notwendiges Werkzeug noch in Sicherheit zu bringen. Auf dem Notebook befinden sich ja wichtige Daten, somit war ich nicht erfreut.
Den Alarm hatten wohl die meisten hier nicht mitbekommen. Denn aus irgendwelchen Gründen funktionierte auch die Alarmsirene nicht. Ich glaubte immer noch an eine Übung oder einen Scherz, machte aber dabei mit.
Und somit stand ich plötzlich mit anderen Kollegen der Bank vor der Tür, besah mir kurz die Feuerwagen und folgte den Anderen.
Diese beschlossen einfach, Essen zu gehen. Man müsse sowieso warten, bis die Feuerwehr nicht mehr abrückte.
Ich aber dachte nur an das Notebook. Feuer war keines zu sehen, somit hoffte ich nur, dass auch keines vorhanden war und mir nicht allzu viele Daten verloren gingen. Denn das Notebook war ja noch angeschaltet und der Akku würde langsam leer werden.
Somit kehrte ich wieder an den Ort des Geschehens zurück. Ein Feuerwehrmann sagte mir, dass es ein echter Alarm sei, aber dann kam ein anderer seiner Kollegen aus der Tür. Und dieser nette Herr sagte mir, alles sei in Ordnung und ich könne wieder ins Büro. Mit einem Blick auf mich dann noch verschmitzt ansehend, ich könne weiter arbeiten.
Im Büro angekommen, konnte ich noch sehen, wie sich mein Rechner abschaltete, weil der Strom nicht mehr ausreichte. Ein paar Daten sind verloren gegangen, aber nichts, was ich nicht wieder hinbekomme.
Bin ich froh, dass es wohl nur ein Fehlalarm war. Denn wie ich gerade erfahren habe, hat es heute morgen in einem anderen Gebäude der Bank auch einen Feueralarm gegeben und dort hat es auch tatsächlich gebrannt, so dass für mehrere Stunden niemand ins Büro kam.
Der Abteilungsleiter in der Bank sagte mir noch, der reine Sachschaden würde von der Bank ersetzt, wenn aber ungesicherte Daten auf meinem Rechner verloren gingen, da hafte niemand für...
Und beim nächsten Feueralarm schnappe ich mir einfach dieses Notebook, egal was andere sagen...
So, jetzt habt ihr auch mein kleines heutiges "Abenteuer" miterlebt.
Heute morgen habe ich übrigens die freudige Nachricht erhalten, dass das Projekt dank meiner perfomanten Arbeit hier bis zum 30.08.2003 verlängert worden ist. Ich freue mich natürlich riesig darüber.
Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren - Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-01-16 23:04:56 mit dem Titel Wenn die Welt auf den Kopf gestellt wird (Die Geschichte von Ronny, einem Ex-Versuchshund) - Teil I
Ich habe mir lange überlegt, wo ich den Beitrag hier am sinnvollsten einstelle und wo er hoffentlich auch gelesen wird.
Eigentlich schwebte mir ein lustiges Tagebuch vor, aber meine Stimmung zum Thema ist sehr gemischt und zur Zeit kann ich noch nichts so richtig lustiges über "Ronny" schreiben.
Ronny ist unser neues Familienmitglied. Familienmitglied heißt genau, es ist der neue Hund meiner Eltern. An sich vielleicht kein Thema für einen kritischen Kommentar. Aber bei Ronny und seinen Schicksalsgenossen kann ich mir den nicht verkneifen.
Denn Ronny, ein rassereiner 2 1/2 jähriger Beaglerüde lebte bis letzte Woche Dienstag noch in einem Versuchstierlabor in Leverkusen. Er ist einer von vielen Hunden, die nur dazu leben, damit neue Medikamente auf den Markt kommen oder verbessert werden. Ironischerweise lebte Ronny eigentlich für seine Artgenossen. Denn wie die anderen aus seiner Gruppe wurde Ronny für Versuche an Tiermedikamenten, seshr wahrscheinlich Wurmmittel verwendet. Nur das erfährt man von dem Tierheim bzw. aus dem Internet zum Thema der Hunde nach dem Kölner Modell.
Das Kölner Modell gibt es erst seit einigen Jahren. Der Name kommt daher, weil man sich zuerst im Kölner Raum Gedanken über das Schicksal von Hunden aus Versuchslaboren gemacht hat, die dort nicht mehr zu Versuchen benötigt werden. Und so haben Tierschützer und Wissenschaftler eine interessante Einigung getroffen. Die Versuchslabore geben Hunde, die sie nicht mehr benötigen, an Tierheime ab, die sie direkt an Privatpersonen weitervermitteln. Innerhalb von 10 Jahren wurden jetzt auf diese Art über 1.000 Hunde vermittelt/gerettet. Übrigens werden mittlerweile auch Versuchskatzen abgegeben.
Die Menschen, die sich für solche Hunde interessieren, werden über die bevorstehenden Probleme mit den Hunden informiert und genau überprüft. Denn man will vermeiden, dass so ein Hund vom Regen in die Traufe kommt.
Meine Eltern hatte ja bis vor 1 1/2 Jahren permanent Hunde und konnten sowohl gute und lange Hundeerfahrung als auch ein eigenes Grundstück mit Haus vorweisen, das umzäunt ist. Gegen eine Schutzgebühr haben sie nach einiger Wartezeit dann "Ronny" bekommen.
Jetzt aber etwas zu Ronny und der Überschrift. Denn Ronny kannte bisher nur eines, ein Tierversuchslabor mit dem Teil, in dem er lebte und die Betreuer dort, die die Versuche durchführten.
Jetzt wird er mit unzähligen fremdartigen Sachen konfrontiert. Diese sind oft sehr erschreckend, zudem Ronny wie fast alle Tierversuchshunde fast gar kein Selbstbewußtsein hat.
Wer kennt schon einen Hund, der sich vor einer geteerten Straße, einem Baum oder sogar vom Straßenrand erschreckt?
Bei seinen ersten Spaziergängen schnupperte Ronny zwar überall sehr interessiert, aber wie eine Hündin macht er nur ein oder zweimal. Von Markieren schien er noch nichts gehört zu haben. Im Internet habe ich gelesen, dass diese Versuchshunde so wenig selbstbewußtsein haben, dass sie eben Angst haben, anderen Hunden mitzuteilen, dass sie auch da sind. Und daher markieren sie nicht. Übrigens hob Ronny wenigstens das Bein wie ein ordentlicher Rüde. Kommt plötzlich etwas unerwartetes (Ein lautes Auto beispielsweise, bei dem der Fahrer anscheinend Hörgeschädigt ist) dann bleibt Ronny stehen, duckt sich und man muss darauf vorbereitet sein, dass er genau da hinspringt, wo es am ungesündesten für ihn ist - vors Auto. Meine Mutter erzählte, dass er sich gerne bei einem Auto auf der Straße hinduckt, so ähnlich wie ein Igel. Nur ist das für einen Beagle eben genauso ungesund wie für diese Stachler. Ich hatte bei ihm das Problem, dass er, sobald er auf einer Teerstraße ist, diese nicht mehr verlassen will. "Wie, auf dem grünen Rand soll ich gehen?". Man braucht dann doch Überzeugungsarbeit, Zureden und/oder Leckerli, um diesen störrischen Hund auf die Seite zu bekommen. Denn Spaziergang heißt ja nicht nur den Hund herumziehen.
Jede fremde Einfahrt oder jeder fremde Weg vom Bürgersteig aus zieht Ronny auch unwahrscheinlich an. Ich kenne das von Katzen, die solche Einfahrten dann auch so umgehen, und den freien Bürgersteig dann scheuen. Dennoch war mein erster Spaziergang mit Ronny besser als ich dachte.
Und was bitte ist spielen? Gebellt hat Ronny bis heute noch nicht, auch das kennt er nicht.
Diesen Mittwoch, also nach einer Woche bei uns, hat Ronny zum ersten Mal einen Versuch gemacht, mit meiner Mutter ansatzweise zu spielen. Viel ist wohl nicht daraus geworden.
Ronny ist kein Extremfall, somit musste er nicht nur herumgetragen werden. Denn Versuchshunde sind es nicht gewohnt, selbst zu laufen. Das Stück von ihrer Unterkunft bis zum Versuchstisch werden sie anscheinend getragen. Eigentlich sind Beagle Jagd- und Laufhunde, daher finde ich das noch schlimmer. Auf jeden Fall fiel Ronny zwar am ersten Tag die vier-Stufen-Treppe meiner Eltern herunter, weil er keine Treppe kannte, aber eine kleine Runde lief er schon mit. Natürlich mit viel zureden und Leckereien. Denn ansonsten kann es passieren, dass der neue Hausbewohner einfach beschließt liegenzubleiben. Und man selbst das Tier dann doch nach Hause tragen darf.
Mit einem stubenreinen Hund darf man auch nicht rechnen. Ronny macht zwar nicht in die Küche, in der er Nachts schläft. Aber wenn man nicht alle Räume verschließt, dann landet eben ein Häufchen im Wohnzimmer oder an einer anderen Stelle, an die man nicht denkt.
Tagsüber ist Ronny übrigens Stubenrein. Wenn er unruhig ist, wird er auf die Wiese gelassen oder einer von uns (ich nur am Wochenende) geht mit ihm spazieren.
Was mich persönlich am meisten bestürzt hat, war die Tatsache, dass die Hunde in den Versuchslaboren keine Namen haben und die Betreuer alles persönliche vermeiden. Sogar gestreichelt werden sie normalerweise nicht. Und so hatte Ronny bei der Übergabe nur eine Nummer - einen Zahlencode.
Ronny ist in der ersten Zeit jetzt schon mit sehr vielen Dingen konfrontiert worden. Die Katze meiner Schwester hat ihm schon einen Hieb auf die Nase versetzt, als er sie neugierig beschnupperte. Eine blutige Nase war dann das Resultat und zwei Tiere, die wegsprangen. Ronny in die eine Richtung, die Katze in die andere Richtung auf einen sicheren Baum.
Direkt am ersten Wochenende kamen dann meine Schwestern mit ihren Kindern und natürlich ich. Die Kinder finden den Hund natürlich süß. Nur konnte er sich da kaum zurückziehen. Das bei unseren Hunden übliche Rückzugsgebiet "Körbchen" kannte Ronny ja noch gar nicht.
Natürlich haben auch die Nachbarn oder beispielsweise der Metzger den Ex-Versuchshund schon bestaunt. Und diese Woche waren mein Onkel und meine Tante mit Hund (Zwergspitz) da, damit Ronny auch richtigen Hundekontakt bekommt. Da der Spitz Ronny aber nur angebellt hat, hat sich der relativ schnell verzogen. Ihn anzubellen, das scheint Ronny auch nicht gewohnt zu sein.
Auf alle Fälle haben wir jetzt einen Hund, der beim Metzger zwar interessiert schnuppert, dann aber die "fremdartige" Wurst verschmäht und der vor ein Paar Tagen nach etwas misstrauischem Beginn doch den Geschmack von Fleisch kennen und schätzen gelernt hat.
Es ist seltsam, einen erwachsenen jungen Hund um sich zu haben, der verängstigt ist und mit dem man nicht spielen oder toben kann.
Aber wenigstens mag Ronny streicheln. Er scheint das wirklich zu genießen. Und der Rest kommt bestimmt auch noch. Denn Ronny scheint mir sehr lernfähig zu sein und neugierig ist der Kleine auf alle Fälle.
****************
Kölner Modell:
Vermittlung von Versuchstieren
Das „Kölner Modell" ist eine Einrichtung zur Abgabe ehemaliger Versuchstiere an Privatpersonen, die gemeinsam von Personen aus dem Tierschutzbereich und tierexperimentell arbeitenden Wissenschaftlern in Köln ins Leben gerufen worden ist.
Bei den vermittelten Tieren handelt es sich fast ausschließlich um Hunde und Katzen, die von verschiedenen Pharmafirmen an das Tierheim zur Weitervermittlung abgegeben werden. Diese Tiere wurden vorher von Tierärzten eingehend auf ihren Gesundheitszustand untersucht und sind geimpft - die Katzen außerdem kastriert.
In den meisten Fällen wurden an diesen Tieren Untersuchungen zur Erforschung und Entwicklung von Tierarzneimitteln gegen parasitäre Erkrankungen durchgeführt. Etwa 70 % dieser Untersuchungen sind für die Zulassung dieser Medikamente von den Behörden vorgeschrieben.
Während in den ersten Jahren nur sehr wenige Tiere in das „Kölner Modell" gegeben wurden, ist diese Zahl in den letzten Jahren auf mehr als hundert Tiere pro Jahr angewachsen.
Die im Zusammenhang mit der Vermittlung dieser Tiere erhobene Gebühr dient ausschließlich der Unterhaltung des Tierheimes in Wermelskirchen. Der Tierschutzverein Wermelskirchen rettet seit 1989 Labortiere und ist glücklich darüber, so vielen helfen zu können. Der Vorstand wünscht sich, dass flächendeckend in ganz Deutschland Tierschutzvereine Kontakt mit den Pharmafirmen in ihrer Umgebung aufnehmen, um das Gleiche zu tun wie der Tierschutzverein Wermelskirchen:
Retten, was zu retten ist. Das geht nur im Dialog, nicht mit spektakulären Aktionen. Das Kölner Modell hat sich bewährt.
*******************
Hunde, die über das Kölner Modell vermittelt werden, sind meistens schon ausgewachsen, manchmal werden sogar Welpen abgegeben. Bei meinem ersten Anruf mit der Dame vom Tierheim Wermelskirchen habe ich erfahren, dass einige der Tiere erst mit 10 oder 12 von diesem Schicksal erlöst werden. Da hat Ronny mit seinen 2 1/2 Jahren ja noch Glück gehabt.
Ich bin hier sehr gespannt auf Kommentare. Wahrscheinlich werde ich euch auch mit Ronnys Werdegang bzw. seinen Abenteueren und seiner Entwicklung auf dem Laufenden halten. Ich hoffe, es besteht auch hier Interesse daran.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-01-18 20:38:55 mit dem Titel Nicht immer ganz einfach (Die Geschichte eines Ex-Laborbeagles, Zweiter Teil)
23. Dezember 2003:
Heute, jetzt nachdem Ronny gut vier Wochen im Hause ist, möchte ich seine Geschichte weiterschreiben. Wer schon den ersten Teil meiner Ronny-Geschichte gelesen hat, weiß dass Ronny kein "normaler" Hund ist. Mit 2 1/2 Jahren wurde seine Welt auf den Kopf gestellt, in dem er aus einem Versuchslabor von Bayer-Leverkusen entlassen wurde und dann einen Tag später von meinen Eltern zu sich nach Hause geholt wurde.
Wenn man bei meinen Eltern von Ronny spricht, dann kommt als erstes das Wort schwierig, manchmal sogar sehr schwierig, aber danach direkt das Wort lieb und verschmust. Und das ist Ronny auch, zumindestens wenn er Vertrauen zu jemanden hat. Und das ist nicht so einfach.
Viele Menschen, so auch ich, kennen Hunde in der Art, dass sie Vertrauen zu Menschen haben, selbstbewußt auf sie zugehen, mit dem Schwanz wedeln und sich bei freundlichen, ruhigen Menschen zumindestens auch über eine Streicheleinheit freuen. Bei Ronny ist das (hoffentlich noch) ein wenig anders. Vor Menschen hat er trotz seiner Neugierde große Scheu. Das bedeutet konkret, dass Ronny zwar versucht, jeden Menschen am Bein zu beschnuppern, dann aber reißaus nimmt, wennn der Mensch den "niedlichen kleinen Hund" auch streicheln möchte.
Meine Mutter sagt, Ronny habe fünf Rückwärtsgänge, aber nur einen Vorwärtsgang. Und wenn ich mir so den kleinen Beagle betrachte, dann ist diese Aussage sehr passend. Da Ronny sehr wenig kennt, ist natürlich alles auch für ihn fremd. Angst bekommt man nicht nur vor Menschen, sondern auch vor dem Klappern eines Mülleimers, den Geräuschen beim Ein- oder Ausräumen einer Geschirrspülmaschine, schnellen Bewegungen. Etwas gebessert hat sich seine Angstreaktion beim Stimmenklang. Anfangs ist er erschreckt weggerannt, wenn man nur die Stimme ein wenig geredet hat. Und niemand kann sich vorstellen, wie schrecklich so ein lautes Niesen für einen Ex-Laborbeagle wie Ronny ist.
Aber ich habe ja auch von Fortschritten geredet. Natürlich geht die Entwicklung zumn "normalen" Hund hin nicht so einfach und schnell, wie man es gerne hätte. Daher geben die Tierheime erwachsene Laborbeagle auch nur an hundeerfahrene Personenn ab, die wenn möglich, auch noch ein umzäuntes eigenes Grundstück besitzen. Welpen werden auch an Anfänger oder Familien mit Kindern abgegeben.
Ronny ist übrigens sehr kinderfreundlich. Allerdings sind die Kinder nicht sehr einsichtig und verfolgen den Hund von sich auch noch, wenn ihm alles zu viel wird. Dann müssen wir Erwachsene schon mal was sagen. Die Kinder verstehen einfach nicht, wieso dieser niedliche, kindlich verspielt wirkender Hund, Angst vor ihnen haben kann.
Angst hat man vor dem üblichen Hundespielzeug, insbesondere wenn es gerollt oder geworfen wird. Ob von ihm weg oder vorsichtig zu ihm, das ist egal. Es ist fremd und gefährlich. Jedenfalls scheint Ronny es so zu sehen. Vorgestern war mein Vater bei mir mit Ronny zu Besuch. Ich habe mich sehr gefreut, dass Ronny mittlerweile meine Wohnung kennt und wie Zuhause reagiert. Sich also ruhig hinlegt. Und (mögt ihr nicht zu sehr schimpfen) er kommt sogar auf meine Couch. Aber das durften auch schon seine Vorgänger. Als wir dann das Haus verließen und ich noch etwas erledigte, sah ich plötzlich, dass Ronny sich auf dem Arm meines Vaters befand. Denn etwas ganz gefährliches war geschehen. Die Nachbarskinder (8-10 Jahre alte Jungen) waren tatsächlich mit einem "gefährlichen " Fußball am schießen. Und Ronny war nicht dazu zu bewegen, an diesen gefährlichen Kindern mit dem Todesgerät vorbeizugehen. Und somit musste er mal wieder ein Stück getragen werden.
Viele der Laborbeagle weigern sich Anfangs, spazieren zu gehen. Sie kennen es nur, getragen zu werden. Zu unserer großen Freude gehört Ronny aber nicht zu diesen Exemplaren. Normalerweise liebt er es spazieren zu gehen. Es sei denn, wir haben Abends, es ist stark am Regnen oder wie jetzt manchmal noch schrecklicher, am schneien. Gestern abend hat er sich bei meinem Vater im Schnee geweigert, länger mitzulaufen und leider auch nicht sein Geschäft erledigt. Normalerweise ist Ronny stubenrein (hat nach ca. 2 Wochen funktioniert) aber wenn er abends sein "Häufchen" nicht macht, dann landet es doch in der Nacht im Wohnzimmer oder im Esszimmer. Dennoch betrachten wir das als eher kleineren Rückschlag. Man darf sich nur nicht durch diesen (oft sehr sturen) Beagle dazu bringen lassen, einen Spaziergang vorzeitig zu beenden.
Was mich persönlich auch amüsiert ist die Tatsache, dass Ronny als erstes gelernt hat, wie ein Rüde zu markieren. Das hat er nach einer Woche schon gemacht, als ob er es eh und jeh nicht anders kannte. Wenn er draußen ist, trägt er auch selbstbewußt seine Rute hoch, natürlich nur, wenn keine gefährlichen Kinder mit noch gefährlicheren Bällen spielen...
Positiv finde ich auch, dass Ronny meine Eltern und auch mich mittlerweile begrüßt und nicht seinen berühmten Rückwärtsgang einlegt, wenn man die Wohnung betritt. Je Nachdem, wie man sich bewegt, passiert das zwar immer noch, aber es wird immer seltener. Und es ist doch viel schöner, wenn so ein kleines Energiebündel einen schwanzwedelnd begrüßt und dann noch eine Runde toben möchte. Das ist auch das erste spielerische Verhalten, was Ronny äußert. Anfangs war er nach dem ersten Tobeansatz total verängstigt, so dass man sich als Mittober noch als Hundefresser fühlte. Aber mittlerweile kann man schon eine Zeitlang mit ihm toben, ohne dass er irgendwann doch Angst bekommt. Niemand kann wohl nachvollziehen, wie vorsichtig man als Mensch hier beim Toben sein muss, immer bedacht, diesen Hund nicht zu verschrecken.
Eine Tortour für Ronny ist auch das Autofahren. Von Anfang an hat er sich irgendwie hinten im Auto verletzt. Jedesmal hatte er sich die Nase abgeschrabbt, das sah schrecklich aus und muss auch weh getan haben. Dabei haben meine Eltern einen Kombiähnlichen Wagen, in dem bisher alle Hunde hinten ihr eigenes Reich hatten. Vermutlich versucht Ronny durch das Hundegitter zu kommen und hat sich dabei verletzt. Jetzt sind meine Eltern dazu übergegangen, dass einer hinten sitzt und sich um den Hund kümmert, der dann mit auf der Rücksitzbank sitzt. Bisher hat sich Ronny aber dennoch jedesmal beim Autofahren übergeben. Oder fast jedesmal. Als mein Vater und ich gestern nach Königswinter und zurück fuhr, hat es beim ersten Mal geklappt. Allerdings fuhren wir auch mit meinem Wagen. Vielleicht verträgt der Hund ja nur das Autofahren mit dem Wagen meiner Eltern nicht. Das müssen wir jetzt abwarten. Es hat ein wenig Hoffnung gemacht, dass Ronny die beiden je einstündigen Fahrten jetzt ohne Probleme überstanden hat. Auf der Rückfahrt hat er im Gegensatz zur Hinfahrt auch nicht mehr gezittert. Mein Vater meint, dass Ronny vielleicht auch daher Probleme hat, weil ern so etwas wie Autofahren gar nicht kennt und es natürlich auch etwas fremdartiges für den Hund sein muss, mit hoher Geschwindigkeit die Gegend an sich vorbeiziehen zu sehen. Meine Leser ahnen ja gar nicht, wie viele Thesen man findet, um solche Verhaltensweisen wie die von Ronny erklären zu können. Oft möchte ich den genaueren Hintergrund über Ronny erfahren, aber manchmal denke ich doch, dass es vielleich besser ist, nicht alles zu wissen. Zu oft gibt es grausame Szenen bei Tierversuchen zu sehen.
Was ist Ronny noch? Er ist total verfressen. Von meiner Nachbarin, ebenfalls Beagle-Besitzerin und aus einem Beagle-Rassebuch haben wir erfahren, dass das leider typisch für die Rasse ist. Es ist eingezüchtet, denn als Meutehunde war eben der beste Hund auch der beste Fresser. Und das hat sich auch bei den heutigen Hunden nicht geändert, dass diese Hunde für ihr Leben gerne Fressen. Alle unsere Hunde haben gerne gefressen, das will ich damit nicht sagen. Aber so verfressen wie dieser zierliche Beagle-Rüde war noch keiner. Und somit achtet meine Mutter schon darauf, dass er nicht zu viel bekommt. Denn Satt scheint dieser Hund nie zu werden.
Auf den Schnee hat Ronny übrigens sehr merkwürdig reagiert. Zum einen so, als ob ihn der Schnee nicht interessiert. Zum anderen aber wollte er letztens nicht durch den Schnee laufen. Spielen darin wollte er natürlich nicht. Ich bin mal gespannt, ob sich das noch ändert.
Wenn es an der Tür schellt, rennt Ronny mit zur Tür. Denn neugierig ist er ja, wie ich schon schrieb. Übrigens rennt er auch an die Tür, wenn das Telefon klingelt, den Unterschied hat er noch nicht wahrgenommen.
Sehr interessiere ich mich übrigens dafür, warum Ronny nicht bellt. Bis heute hat er noch nicht einmal gebellt. Und noch nie gejammert. Der Hund hat sich schon mehrmals die Nase verletzt, nie gab er einen Ton von sich. Er schaut sich andere Hunde befremdet an, wenn diese bellen. Und macht dann meistens einen Bogen um diese bellenden Hunde. Diese Reaktion zeigt er, ob nun der andere Hund eine Kuh verbellt oder wenn ein Hund meint, ihn anbellen zu müssen. Manchmal frag ich mich, was die im Labor mit den Beagles anstellen. Denn meine Muttter erzählte, dass beim Abholen bzw. Aussuchen von Ronny, keiner der vielen Beagle auch nur einmal gebellt hat. Ich hoffe nur, dass nichts mit den Stimmbändern der Hunde gemacht wurde, das wäre doch sehr schade. Aber vielleicht ist es nur anerzogen, so wie viele andere Verhaltensweisen von Ronny. *Nach Einträgen in ein paar Versuchsbeagleforen habe ich Rückantwort erhalten, dass Ronny wohl noch anfangen wird zu bellen. Die Versuchshunde fangen normalerweise nicht vor einem halben Jahr mit dem Bellen an. Und selbst dann bellen sie wesentlich seltener als andere Beagle. Ich bin noch gespannt darauf, ob und wann Ronny wohl bellen wird.
Eine Verhaltensweisen ist übrigens das hochnehmen und hinstellen. Man nehme diesen quirligen Beagle hoch (ganz vorsichtig) und stelle ihn auf einen Tisch oder auch nur auf den Boden zurück. Schon steht Ronny wie eine Eins da, still und steif, den Schwanz dabei eingeklemmt. Anfangs hat es minutenlang gedauert, bis der Hund sich wieder bewegt hat, mittlerweile dauert es nur noch wenige Sekunden. Trotzdem ist es befremdend. Seinen Namen kennt Ronny mittlerweile auch. Er weiß, wer "Ronny" heißt und kommt auch meistens, wenn man ihn ruft. Bei meinen Eltern hört er natürlich besser als bei mir, aber ich bin ja doch relativ selten bei ihm, fast nur am Wolchenende. Über die Weihnachtstage hole ich aber einiges nach, das habe ich schon jetzt gemerkt, denn seit drei Tagen bin ich täglich mit Ronny zusammen. Und seit heute begrüßt er eben auch mit mit Schwanzwedeln und Toben. Darüber habe ich mich riesig gefreut.
Vieles mit Ronny ist nicht einfach, aber es macht Spaß seine Fortschritte mitzuerleben, so klein manche auch scheinen.
Liebe Grüße
Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-01-26 12:28:00 mit dem Titel Ronny - die Geschichte unseres Ex-Versuchshundes (Teil 3)
Tagebucheintrag zu Ronny – 31. Dezember 2003:
Heute, da das Jahr 2003 zu Ende geht, möchte ich wieder etwas zu Ronny schreiben. Ein paar Menschen hier verfolgen ja sein Schicksal mit, das ich von Zeit zu Zeit veröffentliche.
Ronny ist ein ca. 37 cm großer Beagle-Rüde, der am 29.03.2001 geboren wurde. Geboren wurde er nur für einen Zweck. Gemeinsam mit vielen anderen Beagles war sein Lebenszweck der Tierversuch. Denn bei Bayer-Leverkusen züchtet man diese Hunderasse speziell nur für diesen Zweck. (Mündliche Auskunft der Leiterin des Tierheims Wermelskirchen)
Welche Versuche genau mit ihm durchgeführt wurden, das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Im Tierheim Wermelskirchen sagte man uns, es würden mit diesen Hunden Versuche für die Tiermedizin durchgeführt. Also Tierversuche, die dazu dienen, dass andere Haustiere immer bessere Medikamente erhalten. Uns selbst kommen manchmal Zweifel, weil Ronny auf vieles so extrem reagiert. Aber leider können Ronny und seine Schicksalsgenossen nicht reden und erzählen, was ihnen widerfahren ist. Vielleicht ist es auch besser so....
Bis zum 18. November 2003, also über 2 1/2 Jahre kannte Ronny nur wenige Dinge. Seine Box, in der er untergebracht war und den Ort, an dem dann die Versuche stattgefunden haben. Sein Leben als Welpe bzw. als normaler Junghund wurde ihm so genommen. Und seine soziale Prägung auf den Menschen hat so auch nicht stattgefunden. Menschen kannte Ronny nur als große Personen, die ihm wohl oft auch Schmerzen zufügten und die ihm sein Futter gaben.
Wer wie ich hofft, dass man da besonders Tiergerecht mit den Hunden umgeht, ihnen vielleicht doch mal liebe Wörter oder Streicheleinheiten schenkt, den werde ich wohl enttäuschen müssen. Denn dafür verhält sich Ronny Menschen gegenüber zu extrem. Schon alleine die Tatsache, dass ein Hund über 2 1/2 Jahre nur eine "Nummer" ist, also nur über seine eintätowierte Nummer identifiziert ist und keinen persönlichen Namen hat, lässt mir eine Gänsehaut über meinen Körper rinnen, auch jetzt noch.
Am 18. November 2003 kam Ronny zusammen mit einigen anderen seiner Artgenossen ins Tierheim Wermelskirchen. Ganz genau wissen wir es nicht mehr, wie viele es waren, schätzungsweise 45 bis 50 Hunde alle so um Ronnys Alter kamen ins Tierheim zur direkten Weitervermittlung. Wenn Tierversuchsreihen beendet werden und die Hunde nach einer Untersuchung physisch und psychisch als in Ordnung gelten, dann gibt es dank einsichtigen Wissenschaftlern und engagierten Tierschützern mittlerweile die Regelung, dass bestimmte Firmen diese Hunde ans Tierheim abgeben. Die Tierheime vermitteln diese Hunde normalerweise direkt weiter. Da es die Projekte jetzt schon über 10 Jahre lang gibt, existieren schon genug Hundebesitzer, die bereit sind, sich so ein Sorgenkind zu sich zu holen. Und die dann versuchen, aus diesem gestörten Hund einen normalen glücklichen Hund zu machen. Und das ist gar nicht so einfach. Daher selektieren die Tierheime sehr genau, wem sie einen ihrer geretteten Beagle herausgeben. Wer sich für einen Versuchshund interessiert, findet genauere Informationen unter: http://www.tierheim-wermelskirchen.de/. Meine Informationen zum Thema der Versuchshunde allgemein stammen auch von dieser Seite bzw. mündlicher Auskünfte der Tierheimleiterin.
Wichtig ist es beispielsweise, dass man schon über eine gute Hundeerfahrung verfügt. Zu viele Fehler können hier gemacht werden, denn die Hunde haben kein normales Sozialverhalten dem Menschen gegenüber. Sie wurden ja nicht wie die anderen Welpen so auf uns geprägt, dass sie uns als Rudelgenossen, als Freunde betrachten. Und somit sind Menschen oft erschreckende Wesen, die man nicht unbedingt immer im Guten kennengelernt hat.
Ronny war einer der glücklichen Hunde, die es geschafft hatten. Er galt wie seine anderen Kollegen als Gesund und fähig, sich so umzuentwickeln, dass er mal ein "normaler" Haushund werden konnte. Zusammen mit den anderen Rüden befand er sich in dem einen Zwinger. Die Hündinnen befanden sich in einem weiteren Zwinger, als meine Eltern das Tierheim aufsuchten.
Da meine Eltern sehr lange Hundeerfahrung aufweisen konnten und ein eigenes umzäuntes Grundstück ihr eigen nennen, gehörten sie zu dem Personenkreis, dem die Tierheime diese Hunde am liebsten abgeben. Das Alter meiner Eltern warf zwar Anfangs fragen auf, aber mit 60 kann man auch noch alt genug werden, um einem Beagle bis in sein Altern ein gutes Zuhause bieten.
Meine Eltern waren sich eigentlich einig, dass es wieder ein Rüde werden sollte. Bisher waren alle unsere Hunde Rüden. Meine Mutter schloss zwar eine Hündin nicht aus, sofern ihr eine Hündin besser gefallen sollte, aber mein Vater wollte lieber einen Rüden.
Als sie beim Zwinger waren, fiel beiden direkt ein etwas kleinerer Beagle-Rüde auf, der sehr lebendig war und als einziger auch am Zwingerzaun hochsprang, um etwas mehr von der Umgebung zu sehen. Er war tricolor, also dreifarbig mit sehr schöner Zeichung. Er hatte lebendige Augen und meine Mutter hat sich wohl direkt in ihn verliebt. Dieser Hund musste es sein. Und somit wurden sich die Hündinnnen gar nicht angesehen, Ronny aber fand dadurch sein neues Zuhause im Westerwald.
Zusammen mit Ronny erwarben meine Eltern ein Hundegeschirr und eine neue Leine. Denn unsere Automatik-Langlaufleine sollten wir nicht verwenden. Unter der Auflage, den Hund nur mit diesem Geschirr und dieser Leine spazieren zuführen, bekamen meine Eltern dann Ronny und das neue Zubehör übergeben. Ronny zitterte und hatte Angst, aber das ist normal, wenn man einen Laborbeagle übergeben bekommt.
Durch eine Schutzgebühr von 160 Euro und einen schriftlichen Vertrag mit einigen Bedingungen wurde wurde dann Ronny offiziell zum Besitz meiner Mutter. Der Name wurde auch jetzt festgelegt. Ronny hat für uns eine größere/tiefere Bedeutung. Denn Ronny war der Name des ersten Hundes meiner Eltern. Und somit bekam auch der kleine Beagle diesen Namen, denn meine Eltern gehen davon aus, dass er der letzte ihrer Hunde sein wird. Im Vertrag wird bei der Vermittlung eines Versuchsbeagles übrigens vereinbart, dass so ein Hund nur an das Tierheim wieder zurückgegeben werden darf, aus dem er kommt. Es ist verboten, die Hunde anderweitig zu verkaufen oder zu verschenken. Ich finde das gut, da es einen Schutz für diese Hunde bietet.
Heute weiß ich, dass es durchaus schon Fälle gegeben hat, in denen Menschen der Beagle wieder abgenommen worden ist. Das kommt vor, wenn der Hund doch nicht so gut gehalten wird, wie es gerade bei einem sozial gestörten Hund der Fall ist. Sozial gestört hört sich für einige schlimm an. Aber zumindestens im Zusammenhang mit Menschen sind diese Hunde gestört. Man stelle sich einen Menschen vor, der bis zu seinem Erwachsenenalter nur immer in einem Zimmer bzw. Gebäude lebte. Und dann wird er in unser modernes Leben mit seinen vielen Möglichkeiten und Gefahren entlassen. So ähnlich geht es den Hunden aus dem Labor. Sie kennen nichts. Sie kennen kein Spazierengehen, sie kennen keine Bäume, keine Wiesen, keinen Regen, keinen Schnee. Und was noch schlimmer ist, sie kennen auch keine Straßen, keine Autos - und auch keine Menschen, die sie um ihrer selbst mögen.
Im Nachbarort hat Jemand auch einen Laborbeagle geholt. Aber er hat ihn wieder zurückgegeben, weil der Hund nach drei Monaten noch nicht sauber wird. Ich kann das nicht nachvollziehen, aber darüber zu urteilen steht mir vielleicht nicht an. Der Hund hatte das Pech in eine Familie zu kommen, bei der auch ein Hase in der Wohnung gehalten wurde. Und warum soll ein Hund nachvollziehen, dass er kein Bächlein und Häuflein machen darf, wenn ein Hase das darf und es wohl dementsprechend riecht.
Ich möchte hiermit klarmachen, dass es nicht einfach ist, einen solchen Hund zu sich zu holen. Manche der Hunde werden erst nach einem halben Jahr sauber und nicht jeder Laborbeagle macht so schnell Fortschritte wie unser Ronny. Es ist wichtig den Hunden zu helfen aber noch wichtiger ist es, sich der Verantwortung dafür bewusst zu sein. Gerade ein Hund mit einer solchen Vergangenheit braucht Liebe und sehr viel Geduld. Mit lautem Schimpfen kann man hier alles verderben, selbst wenn man andere Hund evtl. so erziehen kann. Aber hier kann ein hartes/lautes Wort das wenige Vertrauen schon wieder zerstören, das der Hund aufgebaut hat. Daher ist es keine Kleinigkeit, sich einen solchen Laborhund zuzulegen.
Beagle gelten als äußerst soziale und friedfertige Hunde. Das hat ihnen leider auch eingebracht, dass sie bevorzugt für Hundeversuche eingesetzt werden. Dazu kommt, dass sich Beagle für eine kleinere Hunderasse auch noch ausgezeichnet vermehren. Ihre Würfe sind größer als die von anderen kleinen Hunderassen. Und da Beagle eine sehr hohe Hemmschwelle haben, lassen sie sich eben sehr viel von Menschen gefallen, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen zu beißen. Das macht sie leider perfekt für unsere moderne Gesellschaft mit ihren Tierversuchen. Und auch wenn Ronny frei ist, es gibt schon viele junge neue Beagle, die seinen Platz für neue Versuche einnehmen. Jetzt und hier leiden sie wieder.
Für mich selbst waren Ronny und die schrecklichen Vorkommnisse in Münster der ausschlaggebende Grund zu meiner Mitgliedschaft im Deutschen Tierschutzbund jetzt auch in den Verband der Tierversuchsgegner einzutreten. So oft wie in letzter Zeit sind mir Tränen gekommen bei dem Gedanken, wie diese Tiere leiden. Und wie viele Tiere leiden und sterben müssen, obwohl längst nicht alles an Versuchen sein müsste. Aber ich möchte hier keine Diskussion um Tierversuche anfangen. Ich bekenne mich nur dazu, gegen Tierversuche zu sein. Und ich bin stolz um jede Creme, bei der ich weiß, dass kein Tier dafür leiden oder sterben muss.
Jetzt aber wieder zu Ronny, mein Leser entschuldige meine Abschweifung. Ich finde es aber zu wichtig, auch so etwas zu erzählen. Immerhin geht man davon aus, dass jährlich in Deutschland über 8.000 Hunde verbraucht werden. Ist das nicht ein schrecklicher Begriff? Aber es ist der offziell genutzte Begriff. Beagle - Versuchshunde werden verbraucht. Und nur ein ganz, ganz geringer Teil erlebt das Ende wie Ronny, mit Freiheit. Daher rede ich auch davon, dass er ein Glückskind bzw. ein Glückshund ist.
Am 19. November 2003 kam Ronny zu uns. Er war verängstigt und suchte sich als erstes eine Ecke, wo er sich verstecken konnte. Aber das war gar nicht so einfach. Denn natürlich wollte alles, was sich Berns nannte, auch den neuen Hund kennen lernen. Aber darüber habe ich schon berichtet. Aber heute noch liebt Ronny die Ecke zwischen Frauchens Sessel und dem Sofa, auf dem Herrchen sitzt. Denn dort ist es noch am geschützten und er kann alles überblicken.
Seinen scheuen Blick - jedenfalls uns gegenüber - hat er schon fast ganz verloren. Seine Augen strahlen ein gewisses Selbstbewusstsein aus. Meine Mutter begrüßt er ja schon seit über drei Wochen, in dem er schwanzwedelnd angerannt kommt und sie mit erhobenen Schwanz begrüßt. Für einen "normalen" Hundebesitzer etwas ganz normales ist das für uns etwas Bedeutendes. Ich selbst war überglücklich, als er mich vor drei Tagen, als ich spät aus dem Kino kam, ebenfalls so begrüßte. Denn anfangs registrierte er mich kaum. Oder wenn er neugierig ankam, machte er bei meinem Näherkommen, dann doch seinen berühmten Schnellrückwärtsgang. Aber seit ein paar Tagen nicht mehr, welch ein Fortschritt. Natürlich werden meine Eltern mindestens genauso begrüßt. Mittlerweile kommt er auch hoch. Das heißt, relativ vorsichtig springt er an der von ihm wohl vermissten Person hoch, um sich ein paar besondere Streicheleinheiten geben zu lassen. Manchmal läuft der Hund, an dem wohl ein Zirkushund verloren gegangen ist, auch ein paar Schritte auf zwei Beinen rückwärts. Aber nur, damit meine Mutter ihn besser nehmen und streicheln kann.
Außer vor Fremden hat Ronny oft Angst vor Dingen, die er nicht kennt. Auf der anderen Seite ist er aber ein sehr neugieriges Exemplar von Hund, was ihn manchmal zu einem langgestreckten gar nicht so beagleähnlichen Tier macht. Denn hinten bleibt man stehen, während sich die Schnauze vorsichtig nach vorne bewegt und so der Hund länger und länger wird. Und um dann natürlich schnell wieder zurückzupreschen, falls das Neue zu gefährlich scheint. Angst hat er auch Extreme vor dem Geräusch einer Schere, insbesondere wenn er gerade am Schlafen war. Aber auch eine herunterfallende Zeitung reicht noch aus, um den Hund für 15 bis 30 Minuten in einen Schreck zu versetzen. Manchmal kommen wir uns noch immer wie Beagel-Fresser oder Schreckmonster vor, so sehr stellt Ronny sich dann in solchen Momenten an. Natürlich ist man sich bewusst, dass man selbst nicht der Täter ist und die Fragen kommen hoch, was da in der Vergangenheit alles geschehen ist. Aber für den Hund ist man in dem Moment eben der Auslöser des Schreckens und für kurze Zeit ist auch sein Misstrauen dann wieder vorhanden. Gott sei Dank hält es aber nicht mehr lange an und Ronny lässt sich wieder streicheln.
Mittlerweile lässt er sich nicht nur von meiner Mutter sondern auch mit Vorliebe von meinem Vater und mir streicheln. Er kommt oft hinter uns her und verlangt schon nach seinen Streichel- oder Krauleinheiten. Das ist schön, insbesondere wenn man ja noch die Fluchtzeit kennt. Sein Vertrauen zu uns wird immer größer und langsam gibt er uns auch etwas von der Liebe zurück, die wir ihm seit seinem Einzug bei meinen Eltern geben. Was gibt es schöneres als einen braven Hund, der zum Streicheln zu einem kommt oder der einen schwanzwedelnd begrüßt. Ach, wie seltsam ist es an die Zeiten zu denken, als ich das für normal hielt. Es ist etwas ganz Besonderes, dem soll sich jeder Hundebesitzer bewußt sein. Egal, ob er einen "Problemhund" oder einen sich ganz normal verhaltenden Hund hat.
Auf seinen Namen hört Ronny jetzt auch. Er kommt fast immer, wenn wir ihn rufen. Leider aber eben nicht immer. Und so hat einer meiner Fehler letztens nur durch Ronnys Schutzengel nicht zu schlimmeren geführt. Meine Eltern hatten jetzt gut ein Jahr lang keinen Hund. Und daher denke ich noch nicht immer daran, das Törchen zu schließen. Es ist das Törchen nach draußen. Vor ein paar Tagen habe ich es Mittags wohl vergessen zu schließen. Mein Vater nimmt aber Ronny auch öfters auf die Wiese mit. Und so geschah es, Ronny entdeckte das nicht geschlossene Törchen und machte sich auf seinen eigenen Erkundungsgang durch Fürthen. So heißt der Wohnort meiner Eltern. Als mein Vater Ronnys Fehlen entdeckte, waren schon ein paar Minuten vergangen. In Pantoffeln machte er sich rufend auf die Suche. Durch das Rufen aufmerksam geworden, sprach ihn eine Frau darauf an, weiter unten an der Straße einen Hund gesehen zu haben.
Die Straße an unserem Haus ist zwar eine Dorfstraße, aber immerhin die Hauptstraße. Und leider halten sich einige Autofahrer nicht an die vorgeschriebenen 50 km/h. Ronny hat dazu die Eigenart, nicht wie andere Hunde ann der Seite zu bleiben, nein die Mitte einer Straße ist ihm gerade gut genug. Aber der Kleine hatte Glück. Ein Autofahrer stand schon mit Warnblinklicht auf seiner Spur, da der Hund diese nun mal nicht verlassen wollte und auch andere waren dadurch aufmerksam geworden. Mein Vater versuchte nun Ronny einzuholen bzw. zu sich zu locken. Nur wollte Ronny seine neue Freiheit nicht so leicht aufgeben. Er ließ meinen Vater bis auf einen halben Meter an sich heran und lief dann fort. Irgendwie hat mein Vater ihn dann trotz Pantoffeln geschnappt und beendete das Fürthener Verkehrschaos, in dem er Ronny auf den Armen nach Hause trug. Um vorher das Geschirr und die Leine zu holen, blieb ihm ja keine Zeit. Ich habe dadurch gelernt, immer mindestens noch einen Blick auf das Törchen zu werfen, wenn ich das Haus verlasse. Beim Gedanken daran, was hätte passieren können, kommen mir die Tränen und mir wird übel. Ich danke Gott dafür, dass Ronny einen so guten Schutzengel hatte und mein Vater ihn doch relativ schnell erwischt hat.
Was gibt es noch Neues zu erzählen? Ronny hatte für drei Tage einen Rückfall und hat nachts eine Pfütze im Wohn- oder Esszimmer hinterlassen. Das war weniger schön. Gestern war ich Abends sehr lange mit ihm spazieren und heute war auch alles trocken. Ich bin mal gespannt, ob das jetzt so bleibt.
Bei Hunden und Katzen reagiert Ronny immer noch sehr freundlich. Alles was auf vier Beinen läuft, scheint für ihn Freund zu sein. Das ist gut und in einigen Punkten weniger gut. Selbst vor ihn angeifernden Hunden hat Ronny keine Angst. Am liebsten würde er auch mit denen spielen. Da es in der Gegend doch einige Raufer gibt, ist das nicht so gesund für ihn. Gut, dass er bisher immer nur an der Leine läuft. Aber Ronny hat auch schon einige Hundefreundschaften geschlossen. Er ist nicht der Hund, der mit anderen spielen will, aber er will alle Hunde kennen lernen und sie beschnuppern. Das Spielen/Toben mit anderen kennt er auch bei Hunden nicht. Als meine Nachbarhündin, auch ein Beagle, uns besuchte, folgte er ihr wie ein Schatten. Immer hinterher rennen und immer schnuppern, mehr wollte er nicht.
Mit dem großen Schäferhundmischling meiner älteren Schwester verträgt er sich auch. Dem Toby, so heißt der Mischlingsrüde, war er allerdings zu vorsichtig. Toby ist allerdings ein sehr wilder Hund, dessen Stürmischkeit meine Schwester nicht so ganz in den Griff bekommt. Dennoch war alles positiv. Denn da mein Vater meiner Mutter im Januar eine viertägige Romreise geschenkt hat, wollten sie den Hund bei meiner Schwester unterbringen. Ich selbst muss ja zu diesem Termin wieder im Projektgeschäft bei einem unserer Kunden arbeiten und werde dann mein Hotelleben weiterführen. Meine jüngere Schwester würde Ronny wohl auch Leben, aber leider mag ihre Katze keine Hunde. Das könnte dann wieder Probleme geben. Und somit wird Ronny wohl für vier Tage zu meiner älteren Schwester kommen.
Angst hat Ronny immer noch, wenn das Haus voll ist oder wenn wir irgendwo hingehen, wo sich viele fremde Menschen aufhalten. In der letzten Woche war der Hund beim Besuch eines griechischen Lokals wieder nur am Zittern. Wir sind nachher gegangen und haben uns das Essen einpacken lassen. Auch Weihnachten, als meine Schwestern mit ihren Kindern (insgesamt vier Kinder) da waren, wäre Ronny wohl lieber woanders bzw. alleine gewesen. Die Kinder verstehen nicht, wieso der Hund vor ihnen Angst hat und wollen ihn dadurch noch mehr streicheln. Es war somit nicht ganz einfach. Ronny hat sich mehrmals auf den Schoß meiner Mutter geflüchtet, weil er von ihr Hilfe erhoffte. Allerdings schlägt meine Mutter auch ungern den Enkeln etwas ab, weshalb Ronny dann bei zu viel Streicheleinheiten von Neffe/Nichte dann wieder den Schoß verließ. Dennoch ging es insgesamt gesehen sehr gut. Den Kindern muss man zureden, manchmal eben etwas dringlicher, dann lassen sie den Hund doch mal in Ruhe. Und somit hatte Ronny doch einen gewissen Schutz vor der Unruhe, die ihm noch Angst macht.
Eine neue Lieblingsspeise von Ronny habe ich auch entdeckt. Damit hätte ich nie gerechnet. Ich esse für mein Leben gerne Joghurt. Am liebsten noch den einfachen Vanille- oder Mokkajoghurt, den es schon relativ günstig in den Läden gibt. Und vor ein vier Tagen nahm ich mir nach dem Abendessen einen Vanillejoghurt aus dem Kühlschrank. Und wohl eher aus Scherz, als auch um auszuprobieren, ob Ronny wie Joker, der Hund vor ihm, Joghurt mag, hielt ich ihm den Becher unter die Nase, nahm etwas auf meinen Zeigefinger und streckte es Ronny hin mit der Aussage "Petra Leckerli". Ich rechnete gar nicht damit, dass Ronny den Joghurt mochte. Denn er ist manchmal ziemlich vorsichtig mit "neuem" Fressbaren. Allerdings hat er sich doch schon daran gewohnt, dass er nach dem Abendessen eine kleine Leckerei von mir bekommt. Die hatte er allerdings schon erhalten.
Nun denn, auf alle Fälle reagierte Ronny wie noch nie zuvor. Nicht nur, dass er meinen Finger ableckte und mir wie ein verrückter nachkam. Nein, er versuchte zu mir auf den Sessel im Wohnzimmer zu kommen, auf den ich mich setzte. Er stand auf zwei Pfoten, an den Sessel gelehnt, die Nase fast schon in meinen Joghurtbecher. So wurden auch meine Eltern auf ihn aufmerksam. An den Becher habe ich ihn nicht gelassen, so etwas mag ich nicht. Allerdings wurde der Finger in Joghurt getaucht und wieder machte ich einen Hund überglücklich, in dem er meinen Finger mit dem Joghurt ablecken konnte. Leider wollte Herrchen mit Ronny raus und dieser wollte jetzt nur noch den Joghurt. Also trug ich den angefangenen Becher zurück in den Kühlschrank und Ronny kam dann doch freiwillig zum Leine/Geschirr anziehen zu meinem Vater.
Den Joghurt habe ich dann verwahrt, weil ich sehen wollte, ob Ronny den nach seinem Spaziergang noch interessiert. Und das tat er. Ich ging mit dem Becher - verfolgt von Ronny nach seiner Runde - dann zu meinem Sessel ins Wohnzimmer und gab ihm wieder eine Fingerspitze voll. Bloß - wie wird man einen Joghurt-verrückten Hund los, wenn man selbst auch etwas von dem Joghurt bzw. das meiste verspeisen möchte? Nun gut, ich gab Ronny einen Löffel in den Napf und hatte kurz, sehr kurz, meine Ruhe. Danach musste Ronny zuschauen, bis ich meinen Joghurt fast auf hatte. Dafür durfte er dann den Becher auslecken. Wenn man bedenkt, vor einer Woche nahm Ronny nur etwas von mir auf der Flachen Hand und wenn man/ich mucksmäuschenstill dabei blieb. Bewegen sorgte für eine Ronny-Rückwärtsflucht. Und jetzt stand der Hund nah bei mir und schleckte den Joghurtbecher aus, den ich ihm hinhielt. Viel sauberer bekommt man so einen Becher mit Spülen auch nicht, kein Tropfen, kein Restchen war mehr vorhanden, als ich den leeren Becher zum Plastikmüll rübertrug und von Ronny in Erwartung von noch mehr verfolgt wurde. Aber da bekam er nur das "Alle" zu hören. "Alle, Alle" das kannten alle unserer Hunde. Und auch Ronny scheint schon zu verstehen, was das heißt. Es bedeutet, dass eine Leckerei alle ist, dass es nichts mehr gibt. Und so gab auch Ronny seine Ruhe. Mittlerweile mag ich auch, dass Ronny den Joghurt Typ Espresso, den es im Aldi gibt, genauso gerne mag.
Meine Mutter hat die Idee positiv aufgenommen. Denn bei einer Diät wird sie jetzt vielleicht versuchen, dem Hund mal Joghurt unterzumischen. Wie alle Beagle ist Ronny sehr verfressen und da heißt es doch aufpassen, wenn man keinen überfetteten Hund haben möcht3e.
Jetzt noch etwas zur Leckerei nach dem Essen. Nach dem Essen, unserem Essen, ist Ronny es schon gewohnt, eine kleine Leckerei zu bekommen. Wir haben das bei allen anderen Hunden genauso gemacht und so immer verhindern können, dass die Hunde bei Tisch betteln. Das ist beispielsweise der Speckrand vom Schinken, eine Wurstscheibe, die nicht mehr ganz einwandfrei aussieht oder auch nur ein Hundeleckerli vom Schrank. Auf diese Weise liegt dann der Hund während des Essens unter oder wie Ronny ein Stück entfernt vom Tisch und bettelt nicht. Sobald man aufsteht, wird man dann allerdings verfolgt, denn so ein Hund ist nicht dumm und weiß genau, dass es nach dem Essen auch etwas für ihn gibt. So etwas liest man übrigens auch manchmal als Tipp gegen das Betteln in Fachbüchern. Ich halte es selbst für eine sehr gute Idee. Denn das Betteln eines Hundes bei Tisch gehört sich nicht und nur so hat man auch einen Hund, den man gut in ein Lokal mitnehmen kann, ohne sich selbst zu blamieren.
Gestern Abend habe ich mal wieder erfahren, was es bedeutet, sich Ronny gegenüber durchzusetzen. Wie weiter oben schon erwähnt, bin ich am späten Abend extra mal eine andere, große Runde gegangen. Normalerweise gehen wir Abends nur eine mittelgroße Runde (15 bis 20 Minuten) um die Häuser. Jetzt ist Ronny aber ein schlauer Hund, der mitbekommen hat, dass er nach dieser Runde noch einmal Fressen bekommt. Ich vermute dass er auch aus diesem Grund so reagiert. Denn er will Abends nicht lange spazieren gehen und zieht zumindest das letzte Drittel nur noch, bis er endlich Zuhause und bei seinem Fressen ist. Daher war meine Idee, einfach eine größere Runde zu gehen. Da kann/wird Ronny mehr pipinieren und vielleicht klappt es dann auch mit einer Nacht ohne Pfütze. Somit ging ich bei der Straße nach links anstatt nach Rechts. Das führte dazu, dass Ronny doch nach links wollte. Er weiß durchaus, wo es normal hergeht. Also musste ich ihm zureden und ihm durch Zug an der Leine klarmachen, wer hier den Weg bestimmt.
Danach begann allerdings erst der ganze Wahnsinn. Denn als ich in den dunklen, leicht vereisten Feldweg einbog, da hatte Ronny beschlossen, hier nicht hergehen zu wollen. Mittlerweile haben wir gelernt, dass so ein Beagle durchaus mit der Sturköpfigkeit eines Dackels zu vergleichen ist. Und da heißtn es nur eines, sich durchsetzen. Sonst darf man nämlich machen, was der Hund will. Und somit kam es dann zu einer kleineren Rangelei mit Ronny. Während der Hund normalerweise immer so weit vorgeht, wie es die Leine zulässt, ging Ronny jetzt an meiner Seite, um dann eine Kehrtwendung zu machen, so dass die Leine sehr stark nach hinten anspannte. Mittlerweile kann Ronny das schon so aussteuern, dass er sich nicht auf den Rücken legt.
Anfangs landete er dann durch den eigenen Schwung schon mal unsanft auf dem Rücken. Dennoch ist es sehr stören, wenn man selbst nach Vorne geht und der Hund schwungwärts zurück rennt. Zureden schien nicht zu helfen. Somit half nur eines, stur zu bleiben, weiter zu reden und einfach den Weg weiter zu gehen. Schließlich lief Ronny mir so um die Füße herum, das ich leider auf einem seiner Pfoten trat. Im selben Moment, wo ich es bemerkte und mir der Hund leid tat, fing er auch an kurz zu jammern. Das war schlimm und gut zugleich. Schlimm ist es für mich, dem Hund wehzutun, so dass er jammern muss. Aber gut war es, dass er endlich mal einen Ton von sich gab, normales Hundeverhalten zeigte.
Ich stand natürlich mittlerweile. Ich redete mit Ronny, tröstet ihn und wie man das oft als "verrückter" Hundbesitzer macht, man erklärt dem Tier, wozu man eben weiter gehen will und wie wichtig diese Runde war. Obwohl es relativ dunkel war, bemerkte ich auch Ronnys vorwurfsvollen Blick. Anfangs stand er stur da, wollte nicht weiter gehen. Aber nach meiner Schmuse/Erzählrunde, kam er mit. Und ab diesem Moment lief er sogar normal. An der nächsten Kreuzung wollte er dann sogar von sich auch weiter und somit wurde es eben doch eine sehr große Runde. Mir hat das gezeigt, dass ich wohl doch trotz meines schlechten Gewissens (einen Hund ziehen zu müssen erzeugt durchaus auch ein schlechtes Gewissen) richtig gehandelt habe. Das zu machen, was ein Hund will, ist nicht der richtige Weg. Und so viel Ronny auch mitgemacht hat, so wenig er auch kennt und vor so vielem er noch Angst hat. Man muss als Mensch bestimmen und dem Hund irgendwie zeigen und klarmachen, in welche Richtung es zu gehen hat. Das gilt nicht nur fürs Spazieren gehen. Ansonsten braucht man sich nicht zu wundern, wenn der eigene Hund einen nicht anerkennt.
Ich finde selbst, dass Ronny in der kurzen Zeit schon sehr viele Fortschritte gemacht hat. Noch spielt er nicht mit Bällchen oder Stöckchen. Aber ich glaube, dass er das auch noch lernt. Immerhin tobt er jetzt sehr gerne mit uns herum. Wie ein wilder prescht er um die Ecken, wenn ihm nach Toben ist. Und unser "Wo ist denn der Hund" stachelt ihn dabei an, noch wilder herumzurasen. Es ist einfach herrlich zu sehen, wie Ronny sich mehr und mehr zum "normalen" Hund entwickelt, wie er mehr und mehr auf uns reagiert und lockerer das heißt auch selbstbewusster wird.
Aufgrund meiner Beiträge in verschiedenen Internetforen habe ich schon viele Resonanzen. Sowohl von Menschen, die selbst einen Laborbeagle haben bzw. sich für diese Tiere engagieren als auch tierliebende Menschen, die sich einfach für das Schicksal dieser Hunde interessieren. Ich möchte mich auf diesem Wege auf die vielen Kommentare und auch Mails bedanken. Auch für den Hinweis, dass Ronny bellen kann aber wohl nur nicht das bellen kann, bin ich dankbar. Ein netter Mensch hat mir eine Email zu einem meiner Forumeinträge dazu geschrieben.
Ich bin mal gespannt, wann unser Kleiner das erste Mal bellt und ob das Beagle-Bellen wirklich so tief ist, wie ich erfahren habe.
Bis bald - Miara weiterlesen schließen -
Mein Leben, genauso war es bis heute
Pro:
lest selbst
Kontra:
lest selbst
Empfehlung:
Ja
Hallöchen Leute, hier einmal ein kleiner Einblick in mein Leben, diese Geschichte(n)habe ich auch schon bei ciao veröffentlicht und sie hier zu einem Bericht zusammengefügt.
Auf dem Papier sind das ungefähr 18 Din A4 Seiten und das hat schon einige Zeit gedauert alles nieder zu schreiben.
Ich hoffe es gefällt.
Corsas Weg in das Leben
Ja es beginnt damit das ich am 14.06.1961 im Sankt Bernward Krankenhaus in Hildesheim das Licht der Welt erblickte.
BRRRRRRRRR.... war das hell hier draußen.
UND es war ganz fürchterlich warm in diesem Sommer, es war ein Jahrhundersommer, wie in diesem Jahr.
Man sieht es an den Bildern von meiner Taufe...grins...in der Kirche alle noch mit Anzug und Schlips, aber an der Kaffetafel saßen die Herren dann mit bloßen Oberkörper.
Gewohnt haben wir damals allerdings noch nicht direkt in Hildesheim, sondern in einem Vorort, dem Dorf Achtum-Uppen.
Hihi....6 Häuser und ein Schuppen.
War fast wirklich so klein das Dorf damals, heute nicht mehr.
Ja klein Corsalein war ein Wunschkind und da von beiden Seiten das erste Enkelkind und Nichte wurde ich natürlich total verhätschelt,was man an einigen Reaktionen im Laufe des Berichtes noch merken wird.
Auch und besonders von meinem Papi, denn ich sah genauso aus wie er es vorhergesagt hatte.
Dunkle lockige Haare und Papis strahleblaue Augen.
Da fällt mir noch etwas ein, es hat damals einen Schlager gegeben und den sang mein Onkel immer wenn er mich sah:" Du hast so wunderschöne blaue Augen, wenn du mich damit anschaust bin ich hin!"
1964 kam ich dann in den Kindergarten. Meine Mami mußte vormittags etwas mitarbeiten, da mein Papi grad erst bei der damals noch Deutschen Bundespost angefangen hatte zu arbeiten und im Gegensatz zu seiner vorherigen Stelle sehr wenig verdiente.
In den Kindergarten ging ich sehr gerne und meine Kindergartentante, so hieß das damals, war Tante Gretel.
Ja und eine meiner allerliebsten, noch heutigen Freundin Ria, lernte ich da kennen.
Da der Kindergarten ein katholischer war, wurden wir dort auch ganz langsam an die Kirche heran geführt.
Im Oktober 1965 dann ein Schock für mich.
Ich erfuhr fast zeitgleich, erstens das Mami schwanger war und zweitens das wir in die Stadt nach Hildesheim umziehen würden.
Ich heulte Rotz und Wasser. Aber es half nix, wir zogen um und ich kam in einen neuen Kindergarten.
Es war der Kindergarten am Brühl in Hildesheim, der von Ordensschwestern, aus dem danebenliegendem Kloster geleitet wurde.
Die leitende Schwester hieß Spekulatius, grins, natürlich nicht, aber ihren richtigen Namen SPEZIOSA konnte ich damals erst nicht behalten.
Aber ich war ein aufgeschlossenes Kind und schloß schnell neue Freundschaften.
Meine beste Freundin dort und auch später in der Schule war Dagmar, genannt Daggi.
Am 4.3.1966 wurde meine kleine Schwester Doris geboren.
An diesem Tag heiratete übrigens Königin Beatrix der Niederlande.
Als meine Omi mir erzählte, ich hätte eine kleine Schwester, nahm ich meine Puppe die ich grad in der Hand hielt, schmiß sie zu Boden und schrie:" Ich will keine Schwester!"
Und als meine Mami dann mit Doris zuhaus war und sie stillen wollte, bekam ich wohl Angst und rief ganz laut und weinte:" Mami, Mami tu die weg! Die frißt dich auf!"
Aber so nach und nach gewöhnte ich mich an die KLEENE, so nenne ich sie heute manchmal noch.
Im Fernsehen sah ich damals, wenn ich denn einmal gucken durfte, Fred Feuerstein, Flipper, Bonanza, Daktari, das Ohnsorgtheater, Hitparade usw.
Da wir Ostsender empfangen konnten, guckte ich da auch gern das Sandmännchen oder Samstags die Flimmerstunde, da gab es immer tolle Filme.
1967 sollte ich eigentlich zur Schule kommen, da ich aber ein so kleines, zierliches Kind war durfte ich noch ein weiteres Jahr zum Kindergarten.
Fahrrad fahren lernte ich in diesem Sommer auch.
Mein Vater hat geflucht, weil ich so eine Angst hatte und total verkrampft auf dem Fahrrad saß.
Soll ich euch was verraten???
Mein kleiner Neffe, der Sohn meiner Schwester hatte das gleiche Problem.
Grins mal breit, muß in der Familie liegen.
1968 im Februar kam ich, weil ich eben so klein und untergewichtig war zur Kur.
Das war echt grausam.
6 Wochen ohne Mama, was nicht aufgegessen wurde Mittags, bekam man Abends wieder vorgesetzt usw.
Außerdem wurde ich ganz doll krank, ich bekam die Masern und das ohne Mami.
Als ich dann 6 Wochen später wieder nach Haus kam, zog ich in der Wohnung Mantel, Schuhe usw. aus.
Bis auf meine Mütze und als Mama fragte, warum ich die nicht ab nahm, heulte ich und sagte mir tun die Ohren weh.
Na meine Mami Mütze ab und Schock, alles war mit Eiter verklebt.
Meine Eltern riefen sofort den Arzt und der stellte fest, das ich wohl aufgrund der nicht gründlich auskurierten Masern, eine eitrige Mittelohrentzündung hatte.
Im August diesen Jahres kam ich dann endlich zur Schule.
Die machte mir sehr viel Spaß und ich war auch eine glaube ich ganz gute Schülerin.
Und wurde zur Leseratte.
Sobald ich richtig lesen konnte verschlang ich ein Buch nach dem anderen.
1969 bekam ich 3 Wochen vor meiner Erstkommunion, beidseitig Mumps.
Ich sah aus wie ein Hamster und war natürlich am heulen, vor allem das ich nun ja nicht zur Kommunion konnte.
Weil ich hatte doch so ein schönes Kleid und es sollte doch eine große Feier geben.
Ich wurde dann allerdings doch noch fit und meine erste große Fete war ganz klasse.
Mein Kommunionbild sehe ich aber heute noch nicht gern an, denn dort habe ich immer noch leichte Hamsterbacken von dem Mumps.
Und ich verrate euch noch etwas, heute bin ich keine große Kirchgängerin mehr.
Die wilden 70iger
Im Jahr 1970 war ich 9 Jahre alt und ging in die 2.Klasse der Grundschule. Ich war eine absolute Leseratte(bin es auch heute noch)und verschlang ständig Bücher.
Meine Lieblingsbücher waren Die HANNI und NANNI Geschichten.
Diese Lesesucht brachte nun aber meine Mami schier zur Verzweiflung, da wenn sie mich rief und ich am lesen war, Corsa erst reagierte, wenn Mama direkt vor ihr stand.
Außerdem lagen ständig meine Bücher in der ganzen Wohnung verteilt herum, selbst das Bad suchte ich nicht ohne Buch auf.
Mein Papi sagte allerdings, wenn Mama sich beschwerte:
" Ach laß das Kind doch lesen, lesen bildet."
1972 wechselte ich dann in die Renata-Realschule in
Hildesheim. Naja ich war keine Spitzenschülerin,aber auch nicht die Schlechteste.
An die Realschulzeit erinnere ich mich mit gemischten Gefühlen.
Ich war zu dieser Zeit ein kleines, manchmal trotteliges Pummelchen und mußte daher manche Neckerei einstecken.
Meine beste Freundin in der Schulzeit war Isolde. Diese mußte wegen ihres Nachnamens,sie hieß nämlich Isolde SPITZBART, einiges einstecken. Leider haben wir uns nach der Schulzeit aus den Augen verloren.
In diese Zeit fielen auch die ersten Partys und meine absoluten Lieblingsgruppen in dieser Zeit waren Smokie, Abba(von denen bin ich heute noch Fan),Sweet und wer sie noch kennt die LES HUMPHRIES SINGERS.
Meine Lieblingsklamotten in der Zeit waren Jeans mit riesem Schlag, buntbestickte weite Blusen und Rollis. Allerdings Plateauschuhe trug ich nie, die Dinger mag ich heute noch nicht.
1974 war auch ein besonderes Jahr für mich, ich begann Klarinette zu spielen im Musikverein unseres Ortes. Allerdings war ich da auch erblich vorbelastet, denn mein Opi spielte schon in diesem Verein, genauso wie mein Papi und mein Onkel.Ein Jahr später stieß dann auch noch meine Kleine 5 Jahre jüngere Schwester dazu.
Durch diesen Verein lernte ich 1975 auch meine erste große Liebe den Gerhard kennen.
1978 verließ ich mit dem Realschulabschluß die Renataschule und begann meine Ausbildung als Friseur.
Bevor ich diese allerdings begann, gab es einige Kämpfe mit meinem Papi.
Dieser war gar nicht begeistert von meinem Berufswunsch und wollte mich, da er Beamter bei der Post war auch dort unterbringen.
Aber da kannte er seine Tochter schlecht, diese wehrte sich mit Händen und Füßen gegen einen Bürojob und setzte sich schließlich durch.
1979 machte ich meinen Führerschein und verlobte mich mit meinem Freund Gerhard,aber leider sollte diese Verbindung nicht von Dauer sein.
Aber dieses gehört dann schon in die 80iger,die bald folgen werden.
Die 80iger
1980 war Corsa noch in der Ausbildung und oh Schreck 6 Tage vor Heiligabend, ca. ein 1/2 Jahr vor der Gesellenprüfung, bekommt Corsa Schmerzen und hat eine akute Blindarmentzündung.
Na klasse Corsa war am heulen und schimpfen, aber es nützte nichts sie mußte in Krankenhaus und der olle Blinddarm raus.
Da ich aber ein Stehaufmännchen bin, durfte mich Papi Heiligabend aus dem Krankenhaus holen.
Die Silvesterfete viel allerdings für mich aus.
1981 im August machte ich meine Gesellenprüfung und war danach, trotz zahlreicher Bewerbungen fast 1 Jahr arbeitslos.
1982 hatte ich endlich wieder einen Job. Allerdings ging dann in diesem Jahr meine langjährige Beziehung mit Gerhard zu Ende. Er war nur noch jedes 2te Woende in Hildesheim, da er sich bei der Bundeswehr verpflichtet hatte und im Ausbildungsmusikkorps in Düsseldorf war. So lebten wir uns auseinander.
Danach hatte ich noch eine Beziehung die bis 1985 andauerte.
1986-1987 war eine verrückte Zeit. Meine beste Freundin Karola und ich, beide in dieser Zeit solo, zogen um die Häuser und tobten uns richtig aus.
Ja und da in der Zwischenzeit aus dem kleinen pummeligen Corsa, eine stolze schlanke Corsaschnecke geworden war, mangelte es nicht an Verehrern.
Im November 1987, lernten wir dann beide gleichzeitig unsere neuen Partner kennen.
1988 war ein ereignisreiches Jahr für mich. Ich meldetet mich zur Meisterschule an, die ich im Mai erfolgreich abschloß. Im Juni dann gab es eine riesige Fete zur bestandenen Meisterprüfung, Geburtstag und Verlobung mit Peter, dem Mann den ich im November 87 kennen lernte.
Im September diesen Jahres eröffnete ich dann meinen kleinen Friseursalon mit dem Namen " Karin`s Friseurstübchen." Diesen hatte ich 6 Jahre, gab ihn dann aber bei meiner Scheidung auf.
1989 heiratete ich am 9.September meinen Verlobten Peter. Ein Riesenfest, mit 250 Gästen beim Polterabend am Donnerstag und einem Traumkleid in Weiß und nochmal 50 Gästen am Samstag.
Ja und dann am 9. November Muttis Geburtstag die Öffnung der DDR-Grenze. Für uns eine große Freude da sowohl mein Mann sowie auch ich dort Verwandte hatten.
Ja aber wie das so ist im Leben, das Eheglück dauerte nur 5 Jahre und war die letzten beiden Jahre eher die Ehehölle.
Aber das liebe Leser sind dann ja wieder die 90iger.
Die 90iger oder Corsas Schicksalsjahre
Im Jahr 1990 war ich gerade ein Jahr verheiratet und es lief noch alles supigut. Die Ehe war noch glücklich, obwohl mein Mann ab und zu mal einen über den Durst trank. Auch mein kleiner Friseursalon lief gut.
Das Jahr 1992 begann eigentlich ganz gut, aber dann wurden im März bei meinem Papi Knoten auf den Stimmbändern und dem Kehlkopf festgestellt und er mußte zweimal operiert werden. Dabei erlitt er seinen 2ten Herzinfarkt und wir mußten um Ihn bangen.
Aber er erholte sich wieder.
Und zwar so gut, das wir im Februar 1993 seinen 60ten Geburtstag mit einer Riesenparty feierten.
Im März dieses Jahres dann der 1te Schicksalsschlag.
Mein Schwiegervater starb von einem Tag zum anderen, ganz plötzlich.
Mein Mann auf Montage, mein Schwager im Urlaub und die Schwägerin 400 KM entfernt.
Ich stand mit meiner Schwiegermutter ganz allein vor allem. Gott sei Dank waren meine Eltern da und standen mir bei.
Aber dann ein Lichtblick, meine beste Freundin Karola wollte im Juni heiraten. Unsere ganze Familie freute sich, vor allem mein Papi, für ihn war sie die 3te Tochter.
Nur das Schicksal schlug erneut zu,am 12.5.1993.
Mein über alles geliebter Papi, starb von einer Minute auf die andere.
Er fiel einfach um und war tot.
Wir waren alle wie gelähmt, vor allem meine Mami und meine Schwester. So mußte ich mich zusammenreißen und nahm alles in die Hand. Wie schwer mir das fiel kann man nur erahnen.
Ich habe auch Jahre gebraucht, um seinen Tod zu verarbeiten und es fällt mir heute noch schwer darüber zu sprechen.
Im Verlauf dieses und des nächsten Jahres war mein Ehemann immer öfter betrunken.
Er war wie Harald Juhnke, ein Quartalssäufer.
Mal trank er 2 Wochen nix und dann wieder war er jeden Tag blau.
Dieses machte mich psychisch und körperlich total fertig.
Ich war ständig krank, nahm 20 KG zu und war mit den Nerven am Ende.
Zum Showdown kam es dann am 9.11.1994, nach der Feier zum 60ten Geburtstags meiner Mutti.
Er war wieder einmal sinnlos betrunken, eifersüchtig und meckerte mit mir herum.
Da schmiß ich Ihm den Ehering vor die Füße, rannte aus der Wohnung und übernachtete bei Bekannten.
Dort fand er mich dann am nächsten Morgen.
Ich fuhr mit Ihm nach Haus und sagte Ihm das er ab heute im Gästezimmer schläft und ich am nächsten Tag zum Anwalt ginge.
Dieses tat ich dann auch und er zog ca. 4 Wochen später aus.
Und die Pfund purzelten....und bald wog ich nur noch 60 KG.
Im Laufe dieses Jahres 1994, hatte ich außerdem wieder Kontakt zu meinem Jugendfreund Gerhard bekommen.
Wir schrieben uns und telefonierten. Als er nun von mir erfuhr, das ich mich getrennt hatte, lud er mich spontan nach Willihafen....grins...Wilhelmshaven ein.
Ja und dann passierte es....wir verliebten uns erneut ineinander.
Im März 1995 gab ich dann, bedingt durch meine Scheidung meinen Friseursalon auf.
In der Zwischenzeit pendelten Gerd und ich ständig zwischen Hildesheim und Wilhelmshaven.
Bis ich im Oktober 1995 nach Wilhelmshaven zog.
Wir verbrachten einige glückliche, aufregende und unternehmenslustige Jahre miteinander.
In diese Zeit fiel noch ein glückliches Ereignis, meine Schwester Doris brachte unseren Sonnenschein, meinen knuddeligen Neffen JULIAN zur Welt.
Und im Jahr 2001, feierte ich im Juni meinen 40ten Geburtstag mit einer Riesenparty und ca.40 Gästen.
Gerd und ich allerdings, lebten uns im Laufe der Jahre durch unsere Arbeit und die unterschiedlichen Arbeitszeiten, immer mehr auseinander.
So das wir uns im Januar 2002 trennten, allerdings in aller Freundschaft. Wir haben heute noch einen Superkontakt.
Ja damit wären ja die 90iger zu Ende, aber soll ich euch tatsächlich 10 Jahre auf die Fortsetzung warten lassen?????
Nein ich tu es nicht...ich schreibe euch noch den Rest bis 2003....
Also Trennung von Gerd 2002.
Ja allerdings lebten wir noch bis August/September des Jahres als WG zusammen.
Corsa also wieder einmal solo, hatte jede Menge Verehrer. Aber das richtige war erst einmal nicht dabei.
Viel Streß auf der Arbeit, einige Enttäuschungen mit Männern und dann der bevorstehende Umzug in eine kleinere Wohnung. Mein Exfreund zog zu seiner Freundin.
Ich wog nur noch 56 Kg und hatte die Schnauze voll.
Ja und dann Ende August 2002, endlich einmal wieder 2 freie Tage vor mir.
Nachdem ich zuhaus angekommen war, ging ich an den Pc.
Eigentlich wollte ich nur nach Post sehen, landete dann aber nach einem Anruf einer Bekannten im WILHELMSHAVEN-CHAT.
Man sollte es nicht glauben, aber da war ER, mein BÄRCHEN!!!
Wir chatteten die ganze Nacht und waren am nächsten Tag verabredet.
Es sprühte Funken, knisterte und Corsa hatte weiche Knie.
Ja allerdings hatten wir erst einmal wenig Zeit füreinander, da wir beide mitten in einem Umzug waren.
In meiner kleinen Wohnung blieb ich allerdings nur ca. ein halbes Jahr, denn im April 2003 zog ich zu meinem Bärchen. Dieser heißt mit richtigem Namen Walter.
Durch Ihn wurde ich dann mit 42 Jahren quasi zur Mama, denn er ist allein erziehend und hat einen 10 jährigen Sohn namens JOSCHUA.
In der Zwischenzeit hatten wir schon unser 1 Jähriges, es knistert und funkt immer noch und ich habe endlich, das erstemal im LEBEN das Gefühl ich bin ANGEKOMMEN und ZUHAUS.
So das war Sie, die Geschichte meines LEBENS.
Sorry das es so lang geworden ist.
Aber als ich einmal am Schreiben war, floß es nur so aus der Feder.
Eure Corsa
Also bei der Produktbewertung einfach nicht hinschauen, weil so eine Geschichte werten??? Also ignorieren. weiterlesen schließen -
Ein Abend in der Bar...
04.11.2003, 02:18 Uhr von
razors
Ich heiße Finn und komme aus Hamburg. Meine Hauptthemen beziehen sich eigentlich nur rund um mein...Pro:
Hat Spaß gemacht
Kontra:
Bin ich nun verrückt?!
Empfehlung:
Ja
20:10 – Ich verlasse hektisch meinen Arbeitsplatz um zu mir nach Hause zu fahren, mein gekauftest Toastbrot weg zu bringen und mich dann zu einer Bar bei mir um die zu begeben um das Länderspiel Deutschland – Schottland anzusehen.
Ich wohne noch nicht lange hier in Hamburg und kenne daher noch keine guten Bars in meiner Nähe. Wie ich aber herausgefunden habe, wird in genau dieser Bar dieses Länderspiel übertragen.
Ein Blick auf die Uhr, es ist 20:12 Uhr und ich stehe an der U-Bahn. Das Spiel beginnt um 20:45 Uhr. Das heißt also, dass ich 8 Minuten auf die Bahn warten darf, 11 Minuten mit ihr fahre, 10 Minuten zu mir und zur Bar brauche. Das wären bummelig 20 Minuten. Na gut, ist zu schaffen. Nach 5 Minuten fahrt, legte die U-Bahn aber einen kleinen Stop hin um auf irgendeinen verdammten anderen Zug zu warten.
Im Enddefekt war ich dann um 20:40 Uhr an der U-Bahn Station, die ich erreichen wollte. Also anlegen zum Sprint und zur Bar. Das Toastbrot kann warten.
Pünktlich zum Anpfiff war ich nun in der Bar. Etwa 6 Leute saßen gespannt vor dem Fernseher und warteten auf den Start. Neben mir saß ein älteres Ehepaar, die mich als erstes nach meinem Namen und dem Tipp für das Spiel fragten.
„Bist du neu hier?“, fragte Henning
„Ja, bin gerade erst vor einem Monat hier her gezogen“, antwortete ich spontan.
„Wie heißt du?“
„Finn“
„Ja, ich bin Henning und das ist meine Frau Hilde. Wie ist denn dein Tipp für diesen Abend?“
„2:1 für Deutschland“, sagte ich selbstsicher.
„Hey Mike! Hast du gehört? 2:1 für Deutschland sagt er“, rief Henning durch den Raum.
Nun, dazu ist zu sagen, dass ich keine Ahnung vom Fußball habe. 2:1 hört sich immer gut an und ist ein gutes Ergebnis wie ich fand.
Nach 25 Minuten viel dann das 1:0 für Deutschland. Strike! Zumindest schon einmal das erste. Ich bestellte mir das zweite Bier und das dritte folgte kurz vor der Halbzeit.
In der Halbzeit kam Mike auf mich zu:
„Haben oder nicht haben?“, fragte er mich.
Ich muss wohl in etwa geguckt haben, wie ein VW-Bus, was Mike wohl merkte.
„Na, haben oder nicht haben?“, fragte er mich wieder
„Was haben?“ (mir viel nichts anderes ein)
So ging es weiter. Irgendwie kannte Mike wohl nur diese vier Wörter oder er hat nur diese in seinem doch schon ziemlich angetrunkenen Kopf zusammenbekommen. Das Niveau dieses Gespräches blieb etwas auf der Strecke und Mike ging langsam wieder zu seinem Tisch um weiter zu schlafen und ab und zu mal einen Schluck aus seinem Bierglas zu nehmen.
„Wie alt bist du?“, fragte Henning kurz nach dem erneuten Anpfiff.
„Wie alt schätzt du mich?“
„Hm... 26!“
Autsch, das hatte gesessen. 26... da steht man normalerweise kurz vor der Rente.
„Ähm... ne, nicht ganz. 18 ½“, antwortete ich.
„Oh, das machen wohl die kurzen Haare.“
Kurz darauf fiel das 2:0 und Henning war sich sicher, dass er mit seinen 3:0 doch recht gut liegt. Nach dem vierten Bier fiel dann das 2:1. Ich lag nun also doch recht gut mit meiner Annahme, aber Henning holte mich schnell von meiner Wolke runter und meinte, dass das Spiel noch lange nicht gelaufen sei. Wo er recht hat, hat er recht.
Die beiden Personen, die hinter mir saßen bestellten etwas zu essen.
„Wie viel kostet das?“, fragte ich die Bedienung
„4,60€, leider haben wir aber keine Wurst mehr, die kommt erst morgen wieder.“
Morgen war mir etwas zu spät. Bis dahin schaffe ich es glaube ich nicht mehr meinen Hunger zu unterdrücken und würde jämmerlich verhungern. Das verstand sie wohl.
„Wenn du willst, dann probier doch mal bei mir“, sagte der Mann hinter mir.
„Ja, wenn es dir nichts aus macht gerne.“
„Ist mein Lieblingsgericht.“, erzählte er mir stolz.
Ich nahm einen Bissen.
„Mmmmmm, interessanter Geschmack“, keuchte ich und konnte mich gerade noch daran hindern, meinem ursprünglichen Drang nachzugeben, das ganze wieder auszuspucken.
„Interessant“. Bei Einladungen zum Essen war es das beste Wort für Gerichte, die ich nicht mochte.
„Interessanter Geschmack... Interessantes Gericht.“ Interessant, dass es Ihnen gelungen ist so ein widerliches, schrecklich schmeckendes Gericht zusammenzupanschen.
Im Enddefekt hat Deutschland 2:1 gewonnen und ich bekam mein Bier bezahlt und noch dazu luden mich zwei der Gäste zu zwei „Abschiedsbieren“ ein.
„Komm, trinken wir noch eins“, sagte Hilde.
„Ne, danke, ich muss gleich los“
„Du gehst nicht, bevor du noch ein Bier mit mir getrunken hast“
OK, ich ließ mich breitschlagen. So einem Angebot kann man nun mal nicht nachgeben. Im weiteren Abendverlauf stellte sich heraus, dass Hildes Sohn ein Produzent war und ich ihm wohl sehr ähneln würde. Also beschlossen Hilde und Henning, dass ich der zweite Sohn von ihnen wäre. OK, auch dazu ließ ich mich breitschlagen.
Rechnen wir den Abend mal durch. Ich kam mit 40€, hatte nun 43€ in der Tasche (woher die anderen 3€ kamen, ist mir bis heute ein Rätsel), ich war betrunken und hatte nichts bezahlt.
Fazit:
Netter Abend. Irgendwie habe ich durch nichts tun bei den Gästen Eindruck geschunden. Im Enddefekt werde ich wohl DIESE Bar mal wieder aufsuchen :)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-11-04 01:18:36 mit dem Titel Klappe die 2te
Wir läuten das Jahr 2002, Monat Mai, Tag 26 ein. Es war gegen 16 Uhr, als ich auf die Uhr guckte, in den Himmel schaute und mich dazu entschloss mal wieder eine kleine Wanderung zu unternehmen. Einmal um den Großen Plöner See, rund 43 km Fußmarsch.
Um 17 Uhr war mein Rucksack auf dem Rücken, meine Füße in den Wanderstiefeln und ich bereit zum losgehen. Irgendwie kam ich mir doch etwas behämmert vor. Mit großem Rucksack, bei warmem Wetter und zu Fuß an den ganzen Touristen vorbei zu gehen. Aber OK, was sein muss, muss eben sein. Es sollte schließlich das Training für die Alpentour werden.
Die ersten KM passierte nichts, bis schließlich mitten auf der B76 ein Auto Schrittgeschwindigkeit fuhr um kurz darauf wieder Gas zu geben. Etwa 200 M weiter, erfuhr ich den Grund dafür. Es war ein jüngeres Pärchen, dass den armen Wanderer mit großem Rucksack und bei heißem Wetter nicht so alleine dort durch die Gegend wandern sehen wollten.
„Wir fahren bis Malente, möchtest du mit?“, fragte mich der Typ hinterm Lenkrad.
„Ne, deshalb bin ich ja zu Fuß unterwegs, um nicht fahren zu müssen.“, antwortete ich
„Wieso?“
„Ganz einfach, ich trainiere“
„Wofür“?
„Damit ich schneller zu Fuß bin.“
Irgendwie schauten mich beide an, als hätten sie ein UFO gesehen. Ich bemerkte, dass ich ihnen nun eine Erklärung schuldig war, denn ich mag es nicht, wenn Menschen dumm sterben.
„Nun, es ist so...“, fing ich an „...in einem Monat gehe ich in die Alpen zum Wandern und dafür muss ich eben trainieren, damit ich da nicht irgendwann abknicke:“
„Bist du verrückt oder so?“
„Vielleicht ein bisschen, ja.“
Verrückt... OK, ich sage mal so, wer von beiden fuhr auf einer Straße, auf der normalerweise 80 KM/H gefahren wird, Schrittgeschwindigkeit, um danach wieder Vollgas zu geben und einen Fremden Menschen um Mitnahme zu fragen, he?
Ich ging weiter und stieß nach etwa 5 KM an einem See auf einen ehemaligen Klassenkameraden von mir.
„Was machst du da?“, fragte er mich mit einem Blick, der denen des Pärchens glich.
„Wonach sieht es denn aus?“
„Ähm... Umzug? Flucht? Wandern?“
Letzteres stimmte, mit den beiden Anderen konnte ich mich jedoch auch anfreunden, tat es im Enddefekt aber dann doch nicht.
„Willst du ein Bier?“, wurde ich gefragt
„Ne, danke, ich muss noch wandern.“
„Komm, ohne Bier gehst du nicht weiter!“, bekam ich zu hören.
Nun ja, man lässt sich ja vieles gefallen. Scheiß Gruppenzwang... Ich trank das Bier und kurze Zeit später wurde die Kornflasche ausgepackt.
„Ne, die machen wir jetzt nicht auf!!“
„Nö, die ist für heute Abend. In 3 Stunden startet hier eine Party, bist du mit dabei?“
„Sorry, aber dafür bin ich eigentlich nicht her gewandert um mich zu betrinken, aber danke für die Einladung!“, antwortete ich.
Nach kurzem hin und her ging es dann weiter. Der Himmel war Wolkenfrei und der Launenschieber befand sich ganz oben. Level 100.
Der Levelschieber sackte gegen Abend jedoch ziemlich ab, als ich feststellen durfte, dass sich der Himmel doch nicht mehr in einem strahlendem Blau präsentierte, sondern in einem etwas gräulicherem Ton, der am Horizont in tiefes Schwarz wechselte. Na super, dachte ich, das wird ein schöner Abend so ganz ohne Zelt...
Gegen 21 Uhr hatte ich mich ein Stück weit von dem See entfernt, wusste jedoch, dass er auf der Linken Seite lag. Es ging nun ein Stück in den Wald rein. Ein Stück? OK, ein Stück länger. Nach rund 15 KM Landstraße folgten nun etwa 10 KM Wald. Im Dunkeln, bei Regen, ohne Regenkleidung und mit großem Rucksack auf dem Rücken. Ich beschloss mich nach einer kurzen Pause und einem Blick auf die Uhr aufs Ohr zu legen und die Tour morgen weiter fortzusetzen. Pustekuchen! Nach 1 ½ Stunden war ich wach und konnte auch nicht mehr einschlafen. Es war nun schon 1 Uhr nachts und eine Besserung des Wetters war auch nicht in Sicht. Nun ja, dann geht es eben weiter.
Nach gut einer Stunde gehen, traf ich auf zwei Jugendliche, die mich lallend fragten
„Was machst du denn hier?“
„Öhm... wandern...“
„Um diese Uhrzeit?“
„Wann denn sonst? Andere Frage, was macht ihr denn hier?“
Es stellte sich heraus, dass Michael und Markus zwei Touristen aus Hessen waren und hier ihren Urlaub genossen, indem sie sich auf diesem verdammten Ort eine Stammkneipe gesucht haben und sich jeden Abend etwas mehr zukippten. Mallorca like also, nur hier oben im Norden. Auch nicht schlecht.
Gegen 3 Uhr traf ich auf ein Ehepaar. Schätzungsweise Mitte 60, die gerade ihre Fahrräder von ihrer Einfahrt schoben.
„Oh, müssen sie Strafdienst machen?“, fragte mich die Frau
„Ich? Ne, ich bin nicht von der Bundeswehr.“
„Ach so, dann sind sie wohl verrückt oder?“
Irgendwie kam mir das bekannt vor. So langsam kam ich mir doch verrückt vor, aber da Verrückte nicht wissen, dass sie verrückt sind, strich ich das wieder aus meinem Kopf.
„Ich bin nur am Wandern um den Großen Plöner See.“
„So... mitten in der Nacht?“
„Wann sonst???“
„Also sind sie doch verrückt!“
Hm... dann mal wieder das alte Spiel. Wer fährt um 3 Uhr nachts mit dem Fahrrad durch den Regen, wenn doch das warme Bett und das Haus mit Heizung hinter ihnen stand? OK, ich gehe 43 KM mitten in der Nacht, aber was sagt das schon... Ich finde das Ehepaar war schon etwas verrückter als ich es war. Aber na gut, jedem wie er es mag.
Nach weiteren 5 KM machte ich mir dann doch etwas Gedanken darüber, ob ich nicht vielleicht gleich am nächsten Morgen einen Psychiater aufzusuchen sollte. Da hatte doch etwas gegrunzt. Rechts von mir im Knick. Ein paar Meter weiter, leuchteten mir dann zwei Augen im Schein meiner Kopfstirnlampe entgegen und es war KEINE Einbildung.
Um 5 Uhr morgens war ich dann wieder zuhause. Meine Knie taten mir vom Straßelaufen weh, ich war tot müde und Hunger hatte ich auch noch dazu. Was macht man da am Besten? Richtig! Ab ins warme Bett und erst einmal 12 Stunden Schlaf. Den hatte ich mir auch verdient. weiterlesen schließen -
Es gibt Freunde und Freunde
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Heute will ich mal ein bisschen über Freundschaft reden...
Es gibt Freunde und Freunde
Freundetyp Nummer 1:
* Gib mir alles was Du hast und ich bin Dein bester Freund!!
* solange Du Geld hast bist Du die/der Beste!!
* Hast Du heute Zeit ich brauch nen Deppen, nur wenn Du Hilfe brauchst wende Dich bitte nicht an mich!!!
* Du hörst mir immer zu, also lüge ich Dich an!!!
* Ich bin ja so allein, heute kann ich Dich mal wieder brauchen!!
* Du reichst mir den kleinen Finger, also reisse ich gleich an der ganzen Hand!!
Freundetyp Nummer 2:
* Du bist mein(e) Freund(in) also höre ich Dir auch mal zu...
* Wie Du für mich da bist so will ich es auch für Dich sein...
* In Guten wie in schlechten Zeiten...
* Schön das es Dich gibt, lass mich auch für Dich da sein...
* Es ist heute so ein schöner Tag, lass Uns füreinander da sein einfach so...
Ich denke es gibt noch viele verschiedene Arten von Freunden, doch diese zwei kenne ich am besten von all denen... Ich denke das schon so jeder seine verschiedenen Erfahrungen gesammelt hat... Es ist noch nicht all zu lange her da habe ich eine Frau kennengelernt, die mir von Anfang an symphatisch schien... Man lernte sich kennen, lachte gemeinsam, stellte feste das es viele Gemeinsamkeiten gibt und es begann eine Freundschaft... Das einzigste Mango an der ganzen Sache war, Wir wohnten ne ganz schöne Strecke weit auseinander :o(
Doch wie ist es so im Leben, die Freundschaft kennt keine Grenzen... Mal schnell meine Wohnung gekündigt und los gings :o)
In der zeit als Wir Uns kennenlernten, war Sie (Meine Freundin) dabei Ihr Haus zu verkaufen und auch ein neues Leben zu beginnen... Ja nun stand Sie da, ohne Auto, ohne Hilfe und das haus musste geräumt werden... Ich selbst hatte zwar auch kein Auto doch zwei gesunde Hände zum helfen... Also ran an die Arbeit!! Zwei Frauen und ein Kind versuchten in das ganze Chaos Ordnung reinzu bringen... Ich kann mich noch erinnern, trotz der vielen Arbeit und auch dem Stress den Wir vor Uns hatten, haben Wir doch viel gelacht :o)... Ich weiss noch wie ich zu Ihr sagte Sie solle aufpassen das Sie nicht die Treppen runterpoltert und fast im gleichen Moment mir dieses passiert... Ich hielt den Karton nur noch fest... Nur nicht fallen lassen sagte ich mir, wärend ich eine Stufe nach der anderen dem Ende der Treppe näherkam, unten dann endlich angekommen, saß ich nun da und musste schon fast laut lachen darüber... Meine Freundin schaute mich an und fragte erstmal ob noch alles drann ist an mir... Bis wir dann schliesslich beide lachten :o)... Ja so ist das in einer Freundschaft, man redet, man hilft, man macht sich Sorgen und lacht... Nach drei Wochen durchschuften, hatten Wir dann endlich das meiste geschafft!! Da Wir Uns ja zusammen geschlossen hatten eine Wohung zu suchen, um eine Wohngemeinschaft zu bilden war es für Uns ein leichtes eine schöne Große Wohung zu finden... Schauten Uns also so einige Wohungen an und trafen dann endlich nach einiger Zeit auf eine passende Bleibe :o)
Dann ging es daran Unsere Wohung einzurichten... Und schon merkten Wir beide das Wir nicht immer der selben Meinung waren... Doch sowas macht einer freundschaft ja nichts aus, irgendwann nach längeren Debatten fanden Wir dann auch schon Lösungen... Jede hatte das Ihre Zimmer, die kleine ein schönes Zimmer für Sich und der Rest der Wohnung war zum Allgemeinnutzen...
Am Anfang wussten Wir nicht so richtig wie das alles laufen sollte, da die Wohnung ja auch nicht umsonst war... Als Wir das ganze planten schaute einiges noch etwas anders aus... Sie hatte ja Ihr Haus verkauft und wartete nun Monate lang auf Ihr Geld... Ich derweil bekam jeden Monat meinen Unterhalt so das Wir die ersten Monate über die Runden kamen... Es war ein nehmen und ein geben... Bis dann auch endlich Ihr Geld kam und es Uns etwas leichter wurde... Der Tag kam und ich konnte meine kleine Tochter endlich bei einem Kindergarten anmelden, so das ich wieder arbeiten kann...
Eigentlich so schien es mir jedenfalss waren Wir die besten Freundinnen... Wir lachten sehr viel, redeten über alles...
Jeder hatte so denke ich seine kleinen Probleme für sich, jeder von beiden hatte so seinen Kummer... Mein größter Kummer war das meine Mutter so krank war... Das schon seit jahren und ich hatte eigentlich nie jemanden um darüber zu reden... Mich mitzuteilen wie es innerlich für mich war... Ich sagte Ihr (meiner Freundin) alles, weinte oft bei Ihr und vertraute Ihr mehr als jedem anderen... Eines Tage kam ein Anruf von meiner Mutter, wir redeten sehr lange, das gespräch kam mir vor wie Stunden, ich war nur still und hörte zu... Dann legte ich auf und schwieg... Ich saß nur da und weinte... Dann war sie für mich da... Sie nahm mich in den arm und hielt mich fest und ich war einfach nur froh Sie bei mir zu haben... Wir versprachen Uns immer zum anderen zu halten, Ihn nie im Stich zu lassen... Das ganze meinten Wir auch was die Wohnung betraf... beide wussten das wenn die eine einfach gehen würde, hätte die andere mit der Wohnung zu kämpfen... Wir vereinbarten das wenn eine wirklich gehen will, dann kündigen Beide, so das keiner irgendwelche Schwierigkeiten bekommt...
Irgendwann lernte Sie dann Ihren freund kennen... Er war von weiters weg... Und so kam es das Er mal bei Uns war oder Sie bei Ihm... So kam es auch das Sie irgendwann sagte, sie wolle eine Woche in den Urlaub zu Ihm gehen, um merh zeit mit Ihm zu haben... War ja auch verständlich... Sie fuhr also zu Ihrem Schatz in den Urlaub :o)...
Zwischendurch Telten wir oder trafen uns Im MSN-Messenger um zu kommunizieren... Ich merkte das Sie sich mir gegenüber änderte..
Eigentlich dachte ich immer das in Unserer Freundschaft alle ok wäre... Ja dachte ich...
Irgendwann, sprach eine gemeinsame Freundin an, ob bei Uns alles ok wäre... Ich bejate, weil es ja eigentlich auch so war... Doch sie überzeugte mich vom Gegenteil... Sie sagte mir wie schlecht Meine Freundin doch von mir redete und das alles in der freundschaft nur gespielt sei... Ich musste das erstmal verkraften... konnte das alles nicht glauben... Und ließ es an mir abprallen... Das Dumme an dem ganzen war das immer mehr Freunde auf mich zukamen mit der gleichen Auffassung...
Nach einer Woche kam Sie schließlich zurück und offenbarte mir das Sie zu Ihrem freund ziehen wird... Tja da stand ich nun... Und so langsam wurde mir klar das was die anderen Sprachen der Wahrheit entspricht... War innerlich verletzt, enttäuscht und fragte mich was ich hier eigentlich machte... Ich hatte doch eine so schöne Wohung... hatte meine Freunde... und das alles aufgegeben für das jetzt...? Sie war grade mal ne Woche wieder bei Uns und war dann auch schon wieder bei Ihm... Sie meinte Sie müsse sich doch ne Wohnung suchen und Arbeit... was ich auch verstand... Doch ging ich nicht mehr davon aus, das Sie wieder zurück kommt... War daraus zu schließen da Sie all Ihre wichtigen Dinge mitgenommen hatte... Nun sind einige Wochen vergangen... Mir kam viel zu Ohren... Saß hauptsächlich nur noch da und weinte weil ich es nicht fassen konnte... Sie redet so schlecht von mir und bleibt nicht bei der Wahrheit wie ich es sonst immer von Ihr meinte... Tut mir immernoch schön her und lügt mir dabei dreckig ins Gesicht... Freundschaft zu Ende???
Ich bin nun dabei meinen eigenen Weg zu wieder zu finden... auch wenn ich durch das ganze ziemlich davon abkam... Bin wahnsinnig enttäuscht und verletzt... Weiss nicht mehr was ich von solchen freundschaften halten soll... Doch Ich werde den Weg schon finden... Was ich mich immernoch frage: War ich nur Gut für Sie als andere Sie im Stich ließen und Sie jemanden brauchte um Ihr Haus zu räumen...? Wo waren da Alle...? Wieso jetzt solch ein Tritt??
Wie ich schon am Anfang meines Artikels schrieb es gibt solche und solche Freunde... Doch ich wünsche Ihr viel Glück und hoffe das Sie weiss was sie tut... Das verstehe ich unter Freundschaft!! Einem Freund nichts böses wünschen wenn er es auch nicht Gut mit Dir meint...
So nun habe ich mir mal wieder einiges von der Seele geschrieben und Ihr habt wieder ordentlich viel zu lesen :o) Würde mich interessieren habt Ihr auch auf solche Art Erfahrungen gesammelt...?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-10-31 21:42:16 mit dem Titel Wie ein Märchen, aber wahr...
Heute noch wie ein Märchen...
Ich kann mich noch erinnern vor ungefär Vier Jahren, gab es eine Zeit in der es mir nicht so rosig ging.
Egal was ich auch anfing es ging von Anfang an den Bach herunter... Mein Weg die Dinge von mir abzuwenden galt damals meinen Gedichten. Alles was mich innerlich bedrückte schrieb ich in meinen Gedichten nieder und fand so einen Weg für mich selbst das ganze zu verarbeiten. Irgendwann kam ich dann auf eine gewissen Gedichteseite im Internet auf der ich meine Gedichte
postete. Oft saß ich Abends an meinem Computer und laß mir in Ruhe die Gedichte der anderen User durch. Es tat gut in den verschiedenn Gedanken der anderen zu schwelgen und oft hatte ich das Gefühl ich schaue in einen Spiegel. Es war mittlerweile fast ein halbes Jahr vergangen das ich mich auf der Seite angemeldet hatte, da fiel mir ein bestimmtes Gedicht auf. Normalerweise achtete ich nie darauf ob es Männlein oder gar Weiblein geschrieben hatte doch dieses Gedicht fesselte mich doch zu sehr, so das ich meine Neugierde durch einen Blick ins Profil stillte. Nach mehrmaligem lesen der Zeilen, die mich so sehr an mich selbst erinnerten, schrieb ich dann doch einen Kommentar dazu und eine interne Nachricht an den Nutzer. Nach einiger Zeit schrieben Wir bald jeden Abend über den Messenger miteinander. Wir verstanden Uns glänzend, hatten immer etwas zu lachen und es brauchte bei Uns nicht vieler Worte um vom Anderen verstanden zu werden. So verging Monat um Monat. Durch
Unsere Flüchtige Bekanntschaft fand sich nach einiger Zeit eine feste Freundschaft zusammen. Er war für mich im Laufe der Zeit einer der wichtigsten Menschen im Leben geworden. Ich konnte mit Ihm reden wenn es mir schlecht ging konnte bei Ihm weinen obwohl ich diesen Menschen doch eigentlich nicht kannte. Nicht kannte?? Doch, Wir kannten Unser Innerstes. Nach knapp
einem Jahr kam es dann irgendwann dazu das Wir mit Unseren Cams chatteten. Abend für Abend. Kaum hatte ich Abends endlich ein paar Minuten für mich verschwand ich auch meist schon im Messenger und wartet auf Ihn.
Nach einem Jahr bald nicht mehr ohne Ihn wurde mir dann auch klar das ich doch mehr Ihm gegenüber empfand als ich zugeben wollte. Immerwieder redete ich mir ein das kann nicht sein, Du kennst Ihn nicht einmal im realen Leben. Und doch wusste ich das mich mehr mit Ihm verband. Das spiegelte sich natürlich auch in meinen Gedichten wieder. Was auch Ihm nicht entgangen war. Als er mich darauf ansprach was denn mit mir los sei, kam ich die erste Zeit nicht so wirklich mit der Sprache raus. Redete mir weiterhin ein sowas kann nicht passieren. Gerade mir musste so etwas passieren, ausgerechnet mir, dabei glaubte ich nicht wirklich daran das man sich übers Internet verlieben könnte... Ehrlich gesagt traute ich meinen eigenen Gefühlen nicht mehr und verdrängte es weiterhin. Irgendwann dann vertraute ich mich Ihm an. Ich konnte nicht mehr, hiehlt diese Ungewissheit nicht mehr aus. Nach über einem Jahr wollte ich es dann doch wissen. Was fühlt er?? Wie denkt er über mich?? Was geht in diesem Menschen vor?? Fragen über Fragen.
Dann das große Loch, das mir den Boden unter den Füßen wegnahm.
"Es tut mir leid Kleines, ich fühle Dir gegenüber nur Freundschaft und mehr nicht" Seine Worte, vergessen werde ich sie wohl nie.
"Tja! sagte ich mir. "Damit musst Du jetzt Leben" Und das tat ich dann auch mehr schlecht als Recht aber ich hiehlt durch.
Ich weiss nicht wie oft ich meine Tränen zurückhiehlt wenn ich Ihn mal wieder an der anderen Seite des Messengers hatte. Wie oft ich hätte schreien wollen, wenn er mir sagte: "Ich hab Dich lieb Kleines"___ "Ja ich Dich auch..... mehr als das"
Zuoft schluckte ich diesen Satz hinunter und erstickte fast daran.
Ich weiss nicht was mich nicht aufgeben ließ. Ich wollte einfach nicht loslassen. Niemals. Mein Herz war vergeben ob jetzt an seiner Seite als Partnerin oder nur als Beste Freundin. Es gehörte Ihm.
Ich weiss schon gar nicht mehr wie oft Wir Uns treffen wollten. Doch immerwieder rannte ich davon. Ich hatte Angst, Angst mein Herz vollens an diesen Menschen zu verlieren.
Nach zwei Jahren,
vergebends den Kontakt abzubrechen,
vergebends Ihn endlich zu vergessen,
Ihn endlich loszulassen.
Eine neue Wohnung, ein neuer Anfang___ eine Einweihungsfeier... Doch was wäre die ohne meinen Besten Freund??
Ok.... tief Luft holen... es wurde endlich Zeit. Gesagt getan, ich lud Ihn ein.
Noch zwei Wochen bis dort hin.... "oje, besser ich sag Ihm ab" Nur noch eine Woche dann ist es soweit.... "Nein, Mädel diesmal gehst Du da durch und wenns durchs feuer ist"
Ein Telefonat davor: "Kleines ich bin auf dem Weg zu Dir, noch 200 Kilometer, dann bin ich endlich da, sind denn die anderen auch schon vollzählig?? Ich freu mich auf Dich bis nachher" Und dann nur noch ein tuten im Hörer.
Mir wird Heiß und Kalt zu gleich. "Hätte ich doch nur abgesagt" meine Gedanken spielen verrückt. Tja nun ist es einfach so in knappen Zwei Stunden steht er vor meiner Türe und ich darf dem Menschen, meinem Besten Freund, den den ich liebe(?) endlich in die Augen schaun.
Für mich stand fest, sollten sich meine Gefühle bestädigen das ich die Freundschaft aufgegeben hätte. So wollte ich nicht Leben. Dann war es endlich soweit. Ein rattern vor der Türe. "ja das muss Er sein" Ich rannte auf den Balkon und er war wirklich da.
Die Begrüßung war eher kläglich und schlicht. Wusste nicht mehr wohin ich schauen sollte. Herzrasen!!
Gedanken in mir: "Tja Mädel, nun ist Er hier, Deine gefühle sind echt, und was nun??" Das Wochenende war super hatten alle sehr viel Spaß, keine Zeit zum nachdenken da Wir ja nicht alleine waren.
Sonntag... heute fährt er wieder nachhause... als Bester Freund... den Tränen nah.... zum Abschied nochmal feste gedrückt. "Hab Dich lieb kleines, Wir sehen Uns bald wieder" Ja... sagte ich... machs gut Hab Dich auch lieb, fahr vorsichtig.
Hatte ich denn nichts besseres zu sagen, Machs gut, Hab Dich auch lieb?? Wie gerne hätte Ich Ihm gesagt: Hey verdammt Sweety Ich liebe Dich!! ---- Schon zu spät, sah die Rücklichter des Autos und ein winken aus dem Fenster. So das Wochenende war vorbei... ich am Boden zerstört... Mein Herz mit Ihm mit... Leere...
Ein paar Stunden danach eine SmS. Doch ganz anders als ich sie von Ihm kannte. Spinn ich nun??
nicht weiter darüber nachgedacht...
Ich schrieb Ihm am Abend noch eine SmS. "Die Frau die Dich irgendwann an Ihrer Seite hat ist zu beneiden.!"
Es dauerte Lange bis eine SmS zurückkam.
"Du Engelchen, ich glaub ich hab Dich mehr als lieb" --- NEIN!! Ich glaube ich habe diese Zeilen mehr als zehnmal gelesen, dachte jedesmal ich hätte mich verlesen. Doch, nein, doch, ja.... An diesem Abend habe Wir bis zu fünf Stunden Am Telefon verbracht. Es war Ihm erst klar geworden als er vor mir stand. Doch warum hatte er nichts gesagt?? Er konnte es selbst nicht fassen. Seit diesem Tage an sind Wir ein glückliches Paar.
Heute ein Jahr zusammen und Leben seit einigen Wochen in Unserer gemeinsamen Wohnung.
Und Heute weiss ich, es kann alles passieren wenn man nie aufgibt :-)
Diese Zeilen musste ich einfach mal loswerden, da es mir Heute noch vorkommt wie ein Märchen.... weiterlesen schließen -
Mein Leben als Vegetarier
Pro:
von Person zu Person unterschiedlich: ob nun Geschmack, Gesundheit oder ethische Aspekte eine Rolle spiele...
Kontra:
Vorurteile, und der Zwang immer darauf zu achten ob man etwas essen kann...
Empfehlung:
Ja
Ja, ich bin Vegetarierin.
…
Dieser Satz löst meist seltsame Reaktionen beim Gegenüber aus.
Während Manche sofort einen lahmen Witz reißen müssen, oder einen nur mit großen, wenig verständnisvollen - ja manchmal sogar entsetzen – Augen anstarren, so erkundigen sich Andere tolerant nach den Gründen für diese „Abweichung von der Norm“.
Zu den Gründen ist folgendes zu sagen:
Ich bin Vegetarierin seit dem zarten Alter von ungefähr 6 Jahren, und das sogar ohne dass irgendjemand anderes in meiner Familie eine ähnliche Eigenheit pflegt. Im Gegenteil, in meiner Familie essen alle Fleisch – eben mit Ausnahme von mir…
Vor allem mein Vater kann nicht wirklich nachvollziehen wie ich es schaffe mich lediglich von „Vogelfutter“ – wie er es gerne nennt – zu ernähren.
Wie also konnte es dazu kommen, dass ich so aus der Reihe tanze?!
Nun, 100% bin ich auch noch nicht dahinter gekommen. Ich habe jedoch die starke Vermutung, dass alles mit einer Zeitschrift namens „Tierfreund“ begann.
Schon sehr früh bekam ich ein Abo für diese Zeitschrift geschenkt, und las mit Entsetzen die Artikel über Massentierhaltung u.ä., Dies führte wohl dazu, dass es eines Tages soweit war und ich entschloss doch, kein Fleisch mehr zu essen - auch wenn ich eigentlich bis heute kein großartiger Tierfan bin. Von diesem Tage an verringerte sich also die Zahl an Lebensmitteln, die ich zu mir nahm schlagartig (auch wenn ich gestehen muss, dass ich anfangs doch noch ab und zu bei Mc Donald, oder in Form von Fischstäbchen, Fleisch bzw. Fisch gegessen habe).
Doch bald wurde mir auch das zu wider, und ich könnte mir heute wirklich nicht mehr vorstellen „totes Tier“ zu essen. Wobei ich durchaus noch Tierprodukte wie Milch, Honig, Käse oder ähnliches zu mir nehme.
Nachteile gibt es natürlich auch:
Leider hat das Vegetarierdasein auch eindeutige Nachteile. Isst man z.B. auswärts, so muss penibel darauf geachtet werden was man nun bestellen kann oder nicht, zumal in den meisten Speisekarten nicht gekennzeichnet ist welche Gerichte nun vegetarisch sind, wenn das Restaurant überhaupt solche Gerichte anbietet.
Unangenehm ist es auch, wenn man bei irgendwem zum Essen eingeladen ist, und sobald einem versehentlich eine ansehnliche Portion Schwein auf den Teller gelegt wurde anmerken muss: „Sorry, aber ich bin Vegetarierin.“
Ist die Gesundheit gefährdet???
Vegetariern wird ja oft nachgesagt sie würden besonderen Wert auf eine gesunde Ernährung legen, könnten aber nicht viel gegen die Tatsache tun, dass ihnen wichtige Nährstoffe fehlen.
Zum gesunden Essverhalten muss ich leider sagen, dass dies nur in Maßen bei mir zutrifft. Gesundheitliche Mängel konnten bei mir jedoch auch nicht festgestellt werden, ich habe aus diesem Grund extra einen Bluttest machen lassen, und so sehe ich mein gesundheitliches Wohlbefinden nicht wirklich in Gefahr. Dies ist nämlich ein Argument mit dem viele „Fleischfresser“ Vegetarier konfrontieren und ihnen gewissermaßen einen Vorwurf machen.
Mein persönliches Fazit:
Auch wenn man als Vegetarier ab und zu mal ein paar Einschränkungen hinnehmen muss, so empfinde ich die vegetarische Ernährung keinesfalls als mühsam oder erzwungen. Im Gegenteil ich fühle mich damit ganz wohl.
Was ich mir aber wünschen würde wäre, dass die Vorurteile und der Konkurrenzkampf zwischen den beiden Gesinnungen aufhören. Also, dass sowohl Vegetarier von der Gesellschaft besser angenommen werden, als auch im Gegenzug sie selbst nicht Leuten, die Fleisch essen einen Vorwurf daraus machen, dass sie nicht der gleichen Meinung sind wie sie.
Dies führt zu nichts und hinterlässt nur einen schlechten Eindruck beim Gegenüber. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen ob er nun Fleisch ist oder nicht. Jeder muss schließlich für sich selbst die Entscheidung treffen, ob er sich vegetarisch ernähren will oder ob er mit einem solchen Essverhalten nicht leben kann. weiterlesen schließen -
Ich habe meine Familie wiedergefunden dank Bärbel
Pro:
hmmm ich kenne endlich meine Familie
Kontra:
da weiß ich keines
Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich mal etwas über mich selbst schreiben, mal nicht einen Produktbericht.
Mein Leben begann 1979 im März. Geboren in einer Stadt im jetzigen Thüringen bin ich ein echtes DDR Kind.
Als ich 2 Jahre alt war trennte sich meine Mutter von meinem Vater und somit wurde ich auch von meiner Schwester (2 Jahre älter als ich) getrennt, denn sie lebte fortan bei meinem Vater. Toll so wird mal schnell eine Familie auseinander gerissen.
Mit 5 Jahren kam ich in ein Kinderheim da meine Mutter ständig neue Männer hatte und diese mich mitunter auch schlugen, meine Mutter wohl aber nicht in der Lage war mich davor zu schützen.
Kurz vor der Einschulung wurde ich einer Pflegefamilie zugesprochen. Naja mir war es soweit ganz recht, ich hatte endlich ein eigenes Zimmer und Spielzeug.
Nach 1 1/2 Jahren merkte jedoch das Jugendamt, daß ich in diesem Haushalt nicht so gut aufgehoben wäre.
Also wurde ich wieder ins Heim gesteckt.
Allerdings war ich ein halbes Jahr später schon wieder raus. Ich wurde einer neuen Pflegefamilie zugesprochen.
Diese Familie hatte einen schwerstbehinderten Jungen (damals war er 17) und sie wünschten sich noch ein gesundes Kind. Ich verlebte eine gute Zeit bei meinen Pflegeeltern, die mich nur gut ein Jahr später adoptierten.
Die Jahre gingen ins Land und ich wurde erwachsen (gg wie man es nimmt) Ich dachte viel über meine Kindheit nach und auch über meine leibliche Familie.
Beim jugendamt bekam ich die Umstände zu erfahren, warum und wieso.....
Ich hatte mich entschlossen: Ich wollte meine leibliche Familie kennenlernen.
Da man auf den Ämern kaum erfolg hat (entweder man wird gleich abgewimmelt von wegen keine Zeit... oder man bekommt zu hören "Wir dürfen keine Auskunft geben"...) und auch Anfragen bei Telefongesellschaften nix gebracht haben entschloß ich mich dazu meine Familie über die Medien zu suchen. im Fernsehn kam schon oft Arabella und Nicole.... und wie sie alle heißen.
Kurzum ich schrieb einen Brief an Arabella und bekam kurze Zeit später von Nicole eine Antwort.... Lieber Ronny wir können nix versprechen...... aber wir kümmern uns um dein Anliegen. Dann kam nix mehr :-s
Im Jahre 2002 schrieb ich eine Mail an Bärbel Schäfer. Auch hier kam als Antwort Lieber Ronny wir können nix versprechen... wir kümmern uns.
Nur knapp 2 Monate später bekam ich enen Anruf. Ein Mitarbeiter von Bärbel Schäfer war am Telefon und fragte mich, ob ich nicht nächste Woche zu Besuch ins Fernsehstudio kommen wolle. Etwas genaues hat man nicht erreicht, aber ich könne gern einen Aufruf starten, vielleicht sieht den Aufruf jemand, der mir weiterhelfen konnte.
Ich fuhr also nach Köln (die Fahrt wurde mir bezahlt sowie Übernachtung mit Frühstück). Natürlich war ich mega aufgeregt.
Die Ankömmlinge wurden in 2 getrennten Zimmern untergebracht, denn da dies eine Überraschungssendung werden sollte wußte ja keiner was ihn genau erwarten würde. Es standen Sandwiches und Getränke da... es hat keiner was gegessen vor Aufregung.
Wir wurden in die Maske geführt und bekamen im Studio anweisungen von wo wir kommen sollen, wie wir wieder von der Bühne abgehen sollten....
Wenn man mal auf Toilette mußte wurde der Flur geräumt, damit man ja keinem über den Weg laufen konnte. Aber bei mir wäre da ja egal gewesen weil ich konnte mich eh nicht mehr erinnern wie wer aussah.
Es war soweit: Die Sendung wurde aufgenommen und mein Name wurde genannt. Ich mußte schweißgebadet raus vor die Kamera gehen. Als ich dann endlich neben Bärbel saß (da hinzukommen war mit weichen knien nicht gerade einfach) wurde ich auch etwas ruhiger. Das Publikum sah ich nur einmal kurz, dann versuchte ich mich auf Bärbel und ihre Fragen zu konzentrieren.
Nachdem ich einen Aufruf in eine der Kameras gesprochen hatte durfte ich mich zum Publikum setzen. Für mich war das ganze nun schon gelaufen, aber da irrte ich ganz gewaltig.....
Nach einer kurzen Werbepause (die Pause ist dort natürlich nicht so lang wie bei uns wenn wir vorm TV sitzen) rief mich Bärbel wieder nach vorn... Mann bekam ich einen Schreck und wurde kreidebleich.
Wieder vorn neben Bärbel wurde ich immer nervöser. "Wir haben hier eine anruferin in der Leitung die vorgibt deine Schwester zu sein" hörte ich Bärbe sagen und mein Herz schlug einen Salto nach dem anderen.
Mitten in dem Telefonat jedoch war die Leitung unterbrochen. Aber kurz darauf hörte ich eine Türklingel und blickte automatisch auf die Kulissentür, die in der Mitte der Bühne aufgestellt war.
Kurz darauf öffnete sich diese Tür und eine junge Frau kam dort hindurch. Meine Schwester! ! ! Ich konnte vor Freude kaum die Tränen zurückhalten, während ich diese schöne Frau in die Arme schloß.
Nur wenige Augenblicke später klingelte erneut die Türklingel und als sich die Tür öffnete sah ich einen Mann dort stehen, der mir ziemlich ähnlich sah. Ich stad meinem leiblichen Vater gegenüber.
Wie ich sofort erkennen konnte war er Alkoholiker, aber egal.... die Wiedersehensfreude war riesengroß.
Meine leibliche Mutter möchte nix mehr von mir wissen, aber damit kann ich leben.
Nach der Aufzeichnung wurde ich mit meiner Nichte (4 Jahre) bekanntgemacht. (stelle man sich mal vor... ich bin Onkel seit 4 Jahren und weiß von nix :-( )
Den Abend verbrachten wir im hotel bzw. in einer Kneipe um die Ecke. Wir hatten viel Gesprächsstoff. Während des Gespräches floß das Bier bei meeinem vater sehr schnell :-(
Meine Schwester tat mir leid, da sie mit ihm in einem Zimmer nächtigen mußte.
Nun habe ich meine Schwester und meinen Vater wieder, nachdem ich sie 21 Jahre nicht gesehen habe.
Wir haben guten kontakt aufgebaut und sehen uns so oft es geht.
Wir werden uns nicht erneut verlieren. weiterlesen schließen -
Wenn ich mal traurig bin...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wenn sich die Einsamkeit wie eine Gruft um deine Seele legt, dann bist du machtlos. Seit Wochen schon fühle ich dieses, mich runterziehende Gefühl, und versuche mich dagegen zu wehren. Sicher ich kann mich sinnvoll beschäftigen. Ist Hitwin auch sinnvoll? Mittlerweile ist es ja eine Sammelstelle meiner Gefühle geworden. Seien es die Gedichte, die meist meine jetzige Stimmung wiederspiegeln oder der Versuch mal etwas anderes zu machen. Wen wundert es da, dass ich bei meinem letzten Gedicht einen Grabengel ausgesucht habe.
Sei doch nicht so traurig, du bist doch nicht alleine, denke ich mir oft, wenn ich mal wieder stundenlang auf dem Balkon gesessen habe. Manchmal kann ich keine lachenden Menschen mehr sehen. Nee, nee, ich bin nicht immer so depri drauf, aber dieser Sommer hat mich doch ein gutes Stück zurück geworfen. Eigentlich sollte ich zufrieden sein. Habe hier bei Hitwin meinen allerliebsten Mann kennen gelernt, der nur leider so schrecklich weit weg wohnt.
Und dann heute mittag das Lied von den Toten Hosen. Ich weiss nicht wie es heisst, es ist eine Ode an eine Verstorbene. *Und wenn die Sonne wieder scheint* *Es kommt immer noch Post*. Wunderbar, genau das hat meine Seele gebraucht. Stehend mit dem Spüllappen in der Hand, drehte ich Eins Live lauter und flennte fein mit. Auweh, was da alles hoch kam. Meine geliebte Tochter, die doch nun schon elf Jahre würde. Immer noch nicht vergessen. Nein, der Schmerz ist unterschwellig vorhanden. Fein weggeschoben. In eine kleine Schublade gelegt, die ich mit weissem Samt ausgekleidet habe. Manchmal geht sie von alleine auf und trifft mich genau dort, wo ich es nicht mehr haben will. Mitten ins Herz.
Da steh ich nun und höre mir dieses Lied von Campino an. Verdammt tolle Stimme hat dieser Mensch und keiner könnte es so singen wie er. Man macht die Augen zu und betritt die weisse Allee auf dem Friedhof. So eine führt auch zum Grab meiner Tochter und ich war schon solange nicht mehr da. Verzeih mir mein Mädchen, aber deine Mama will nicht. Ich kann es mir nicht antun. Irgendwann komm ich wieder. Jetzt würde es mich noch mehr runterziehen.
Und dann fallen einem die Menschen ein, die man schon verloren hat. Verdammt noch mal, auf einmal sind sie nicht mehr da. Man kann sie nicht greifen, nicht mit ihnen reden und sie nie mehr spüren. Fassunglos stehe ich da mit meinem Spüllappen in der Hand, und frage mich ob alle so traurig sind, wenn sie dieses Lied hören. Es kann nicht sein, dass ich allein bin mit meinen Depris.
Ist es jetzt das Gefühl der Ohnmacht, welches mich so traf, oder der Verlust eines Menschen, ich weiss es nicht. Lässt sich nicht definieren, braucht es wohl auch nicht. Aber es traf. So blieb ich am Küchenfenster stehen und wartete, ja worauf? Wie viele Jahre hatte ich hier gestanden und auf ihn gewartet. Wenn er von der Arbeit kam. Gut er kommt schon lange nicht mehr, sind es doch fast 19 Monate, dass ihn der Rauswurf meinerseits ereilte. Ja, was braucht es jetzt diese Traurigkeit?
Einige Stunden vergingen und ich dachte über mein Leben nach. Depression mach sich breit, da hilft dann auch kein Kaffee und keine Schokolade mehr. Einsamkeit heisst der Name meiner Traurigkeit, und so fühle ich mich auch. Sicher, ich habe meine Kinder, Eltern, meinen lieben Mann, und dennoch bin ich verdammt einsam und es knabbert an mir. Nagt meine Seele wieder und wieder an. Leise legt sich eine Pfote auf mein Knie und mein Hund schaut mich an. Wenigstens einer, der mich lieb hat. Und so kraule ich ihn und vergesse dabei einsam zu sein, für ein paar Minuten.............
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-07 08:41:55 mit dem Titel An alle Alleinerziehenden....
Und natürlich auch alle anderen. September ist ja nun schon seit einem guten Jahr betreut von der Katholischen Familienhilfe. Und zur Betreuung gehören nicht nur Familiengespräche, sondern auch Spass und Freizeit.
So bin ich denn für dieses Jahr mit allen drei Kindern auf ein wunderschönes Wochenende ins Sauerland eingeladen worden. Die Caritas hat hier eigene Häuser zur Familienerholung.
Ich denke da so an einige Mütter hier, wie LillyMarlene oder auch Xenia. Auch in euren Städten gibt es kirchliche Einrichtungen und ich bin damit so super betreut mit all meinen Sorgen, ich kann es nur weiterempfehlen. Im übrigen musste ich nicht einmal beten, um in den Genuss dieser Hilfe zu kommen.
So, was bieten die also alles, ausser Familienhilfe? Ich schreib euch, was wir so alles bekommen haben.
Eine kostenlose Therapie für Scheidungskinder.
Einen wunderschönen Erlebnisnachmittag in der Natur mit Picknick. Natürlich alles von den Damen des Hauses mitgebracht, einschliesslich Spielzeug für die Kinder und Erwachsen. Lediglich beim Hüpfseil hat September dann gestreikt:)).
Ein traumhaftes Adventsabendessen mit vorherigem Basteln eines echten Adventskranzes. Kosten für mich... keine. Anschliessend ein Abendessen für alle mit richtigen Leckereien. Die Tische so liebevoll und fein gedeckt wie im schönsten Lokal.
Ein Weihnachtsfondueabend nur für die Mütter, mit Verlosung und viel Blödsinn machen. Da habe ich mich nicht hingetraut, aber diesmal!
So und nun geht es nächste Woche ins Sauerland. Drei Tage für fast umsonst. Ich zahle 25 Euro für ein ganzes Haus, mit 3 Schlafzimmern, 2 Bädern, Küche, Wohnzimmer. Dazu gibt es Vollpension mit 4 mal Essen am
Tag.
Wir werden Spazierengehen mit dem Förster, basteln für die Weihnachtszeit, tausend Dinge sind angesagt und vor allem Fröhlichsein. Und ich werde mit unserer Betreuerin wahrscheinlich nur abgackern, ist sie doch von meinem Humor mittlerweile schon infiziert:))).
Also meine lieben Alleinerziehenden, gilt natürlich genauso für Väter, scheut euch nicht in eurer Stadt mal nachzufragen, was es für Angebote gibt.
Bei uns gibt es noch viel mehr, alles umsonst. Wie z.B. Frühstück mit Kindern alle 4 Wochen zum Quatschen und Austausch.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-09-24 11:35:26 mit dem Titel Caritas .. ein Familienwochenende im Sauerland
Jetzt bin ich erstmal riesig froh wieder zuhause zu sein. Meine gewohnte Umgebung hat mir riesig gefehlt und vor allem mein Hund Felix.
Freitagmorgen, die Taschen sind seit 2 Tagen gepackt. Die Blümchen (meine Kinder) laufen wie eine Horde wahnsinnig gewordene Kids Rillen in meinen Teppich. "Mama, wann fahren wir endlich"? Stupide Antwort meinerseits "Gleich, gleeeeich, gleiiiiiiiiiiiich". Nein, genervt bin ich nicht, ich habe die Ruhe weg, was mir ja nun fast schon selber komisch vorkommt. Opa bringt uns zum verabredeten Treff und dann kann es losgehen.
Eine Massenansammlung von Wochenendsauerländern steht vor einem Marke *ichbinjaschonsoalt* Bus. Wunderbar, fangen wir doch erstmal an die Taschen in den Kofferraum zu verstauen. Einige der Mitfahrenden scheinen nervös zu sein, ihre Sachen in Taschen zu verstauen und so fallen dann auch immer wieder mal ein paar Plastiktüten mit *Weissichnichtwas* um und drohen sich auf dem Asphalt zu ergiessen. Meine Reisetasche hat zwar auch ihren Geist aufgegeben und der Reissverschluss liess sich nur noch unter Androhung von *Altmüll* dazu überreden, die Pforten noch einmal zu schliessen. Na, hoffentlich auch auf der Rückfahrt?
Philipp ist jetzt schon schlecht, Adrian mault vor sich hin. Kein Bock, will nicht, ist das alles doof hier. Helena derweil freut sich und sucht schon mal Plätze aus im Bus. Hiiiiiiiiiiiilfe, wie kriegt man 54 Menschen in einen 50er Bus? Logische Antwort....... garnicht! Also wurden die Blümchen und Mutter Blum gebeten sich doch in den Wagen der Betreuerin zu setzen und dort mitzufahren. Angesichts der Duftwolke, die Baby Leonie gerade im ganzen Bus verbreitete. Ich sag nur *Fröhliches Wickeln*, war ich dann doch recht froh mit meinen Kindern wieder auszusteigen. Der aufkommende Brechreiz verging dann schnell wieder und unsere Fahrt gen Sauerland konnte beginnen.
Die Fahrt mit unserer Frau ..... verging wie im Fluge und trotz allem habe ich das Fahrt als total schön empfunden. Vor allem als es langsam Richtung Sauerland ging. Ich konnte mich garnicht satt sehen und schaute die ganze Zeit aus dem Fenster.
Wir haben uns nicht verfahren und sind nach zweieinhalb Stunden Fahrt dann gut angekommen. Das Sauerland begrüsste uns mit Nebel und es sah einfach wunderschön aus, wie er sich über die kleinen Miniberge legte. Überall nur Tannen und Buchen, dick bemooste Waldböden. Natürlich wohnen da kleine Trolle und Feen und die Zwerge machten gerade Brot, daher auch der viele Nebel. Philipp staunte nur, glaubte uns jedes Wort und starrte begeistert aus dem Fenster. Als wir dann die drei Chinesen mit dem Kontrobass sangen, erfreute Adrian uns mit einem Rap (schreibt man das jetzt so?). Eine gekonnte Variante dieses Liedes. Tja, und dann waren wir da. Eine viertel Stunde vor dem Bus kamen wir an.
Caritas Familienerholungstätte Küstelberg.......
Geführt von zwei sehr alten Leutchen, die dies ehrenamtlich tun. In einem Alter, wo andere sich schon längst zur Ruhe gesetzt haben. Mein Kompliment an solche Menschen, die es sich zur Aufgabe machen, einfach nur zu helfen. Sehr liebevoll wurden wir begrüsst und bekamen dann auch gleich den Schlüssel für unser Haus. Wir hatten ein eigenes mit Küche, Wohnzimmer, 2 Schlafzimmern und 2 Bädern. Also aufschliessen und dann, war ich erstmal voll geschafft. Das Haus ähnelte vom Charakter her ganz stark einer Jugendherberge. Erst mal optisch ein kleiner Dämpfer und Fluchtgedanken. Anschliessend ging es dann ins Haupthaus und da wurde die Laune gleich besser.
Ein wunderschöner Raum für die täglichen vier Mahlzeiten. Liebevoll gedeckte Tische. Trotz niedrigem Budget ein hervorragendes Essen. Sonderwünsche für Vegetarier wurden sofort erledigt. Riesige Tische voll mit den duftenden Leckereien der Ortsbäckerei..... und Kaffeeeeeeeeeeeee :)))))).Wer mich kennt, weiss das dies mein Lebenselexier ist. Also erstmal drei Tassen von dem köstlichen Braun geschlürft. Mittlerweile hatten sich auch die anderen Teilnehmer der Fahrt an die Tische gesetzt. Und dann wäre ich am liebsten gleich wieder nachhause gefahren.
Soviele kaputte Familien. Meistens Frauen ohne Männer.Einige Jugendliche die den ganzen Tag nur rumpöbelten und ihre Mütter anschrien. Kleinkinder die von ihren Mitgeschwistern betreut wurden, während die Mütter sich keinen Deut drum kümmerten. Es war so traurig anzusehen. Manche hatten noch nicht mal einen Pullover mit und liefen in dünnen Fähnchen rum, während die Mutter sich in dicker Lederkleidung präsentierte. Ein Gemaule und Gemotze über alles. Aber auch ganz liebe Mütter, mit denen ich dann auch tatsächlich ins Gespräch kam, so ein paar kleine Sorgen hat man sich erzählt. Aber ansonsten war Urlaubsstimmung angesagt. Wir hatten teilweise einen riesigen Spass, vor allem beim Basteln. Ich habe den Kleineren geholfen, während die Mütter was für sich bastelten. Es war so schön mal was mit den Kindern gemeinsam zu machen. Und selbst mein Grosser, der ja nun garnicht mitwollte, blühte hier förmlich auf. Half wo er konnte und versprühte Hilfsbereitschaft.
Zum Wochenendprogramm gab es jede Menge Basteln, Backen, Wandern mit dem Förster, und vor allem drei Ponys auf der Weide. Direkt hinter unserem Haus. Und das war natürlich die Attraktion für die Kleineren. Allen voran meine beiden Jüngsten. Da wurde gestreichelt und mit Gras gefüttert. Und Philipp war die Freude bis an die Ohren anzusehen. Die Anlage war autofrei und so konnte auch ich mal mit gutem Gewissen meine Kinder laufen lassen ohne Angst. Derweilen stürzte ich mich auf meine mitgebrachte Lektüre *Wenn Frauen zu sehr lieben*. Das hätte ich lieber nicht getan, denn eine Depri bahnte sich an..... .
Am ersten Abend dann eine Disco für die Kinder. Natürlich tanzten wir den Ketchup Song und auch Mutter Blum hat das Tanzbein geschwungen. Ein kleiner Mann, deren Mutter sich einen... kümmerte, fing dann an die anderen zu hauen und genau den hab ich mir dann rausgepiekt. Mit dem Kleinen getanzt, ihn gedreht bis er quietschte. Und ich wurde immer trauriger. Eine Mutter, die ihren Kinder wirklich jeden Spass raubte und auch ab und an, sie härter anfasste. Sie mussten auf ihr Kleinkind aufpassen und sie sass da stocksauer. Viele Fragen kamen in mir auf. Warum müssen Mütter sieben Kinder kriegen, wenn sie garkeine Mutter sein wollen? Die Kinder taten mir so leid, die Älteste kriegte den ganzen Druck ab. Ach ja............. Aber wieviel Mühe sich die Betreuerinnen der Katholischen Familienhilfe gaben. Ich fühlte mich irgendwie richtig geborgen.
Abends in unserem Haus fing ich dann an zu flennen. Meine Geschichte kam mir hoch, am Morgen der Brief vom Gericht. Das alleinige Sorgerecht... wusste ich doch alles schon, jetzt so schriftlich tat es nochmal alles weh. Ich bin jetzt für alles verantwortlich und jede Menge Angst kam in mir hoch. War ich doch früher so krank gewesen. Schaffe ich das alles? Eine Nacht mit Albträumen nahm ihren Lauf. Und am anderen Morgen sah ich aus wie ein Sauerländer Gespenst. Aber die Sozialpädagoginnen bauten mich im Gespräch wieder auf, und erklärten mir, das es vielen Frauen erstmal so geht nach der Scheidung.Das hat so gut getan. Ich fühlte mich mal nicht minderwertig, sondern einfach nur als Mensch angenommen. Die Fürsorge der Betreuerinnen war so liebevoll.... Puh, dann hab ich mich aber aufgerappelt, die Kleinen zum Basteln geschickt und mit dem Grossen einen Waldspaziergang gemacht, nur wir beide, das hat ihm so gut getan.
Mein Grosser sollte mich noch einige Male an diesem Wochenende überraschen. Er blieb völlig cool, als ihn die anderen Jugendlichen anmachten, schaukelte Baby Leonie in den Schlaf und war der Charmeur schlechthin.
Was für uns das Resummee dieser Fahrt sein wird. Wir werden wieder mitfahren, und auch mit freudigem Blick an die Fahrt zurückdenken. Wir haben einiges für uns mitgenommen. Und unserer Familie hat es noch mehr Nähe gebracht. Und unsere Frau ...... ist uns noch ein Stück näher ans Herz gewachsen. Unermüdlich gute Laune versprühend ist sie eine ganz liebe Seele.
Ein kleiner Reisebericht von September................ weiterlesen schließen -
Meine Erfahrungen mit der LIebe + ein Märchen der Realität
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Liebe kann sich wie im Märchen bemerkbar machen, jedenfalls war es bei mir so.
Ich lernte meinen Verlobten vor mehr als einem Jahr kennen und alles fing mit ewig langen Diskussionen im Internet Chat an, in dem wir uns kennenlernten. Wir analysierten unsere gegenseitigen Eigenschaften, positive als auch Negative und hatten enormen Spaß dabei. Es war faszinierend, denn noch nie in meinem Leben zuvor gab es so eine HArmonie und Übereinstimmung zwischen mir und einem Parter und ich hätte es mir auch nie im Leben vorgestellt.
Heute führen wir ein glückliches gemeinsames Leben, planen unsere Zukunft, richten unsere Wohnung ein und leben wie im Märchen. -
Mein sohn ist da
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Hallo.
Ich möchte unbedingt allen mitteilen wie glücklich ich war als mein baby das licht der welt erblickt hat.Ich keine einfache schwangerschaft,habe 35 kg zugenommen das auf wassereinlagerungen zurück zu führen war.Ab den 4 Monat hat mir der arzt einen Arbeitsverbot ausgestellt.Deshalb kammen mir die 40 wochen sehr lange vor.
Das baby sollte eigentlich ein mädchen werden zu 90%.Wir warteten am 26 Februar hatte ich termin,die letzten 4 wochen waren die schlimmsten,man konnte nicht mehr abwarten,und als es so weit war konnte man es nicht glauben das es los geht.
Der 26 Feb war ein mittwoch,am Samstag bin ich krank geworden,Fieber,husten,schnupfen Grippe war sehr schlimm konnte nicht laufen war von Tag zu Tag schwacher.
Am mittwoch bekamm ich durchfall,ich dachte das es von den medikamenten sei die ich einnehmen musste.In der nacht bin ich aufgewacht weil ich bauchschmerzen hatte,aber auf die idee das es los geht bin ich nicht gekommen.Die schmerzen wurden immer schlimmer,da hatte ich Angst bekommen,ich habe meinen man aufgewacht.
Der schaute sich das an,und es wurde so schlimm das ich nicht mehr laufen konnte als die wehen kammen(da hatte ich schon bemerkt das es nur die wehen sein können)
Als sie dann in regelmäsigen abständen kammen (3min) habe ich mich übereden lassen daß wir ins Krankenhaus gehen,unter einer bedigung,daß ich mit dem Auto fahre.
Ganz witzig was man in solchen fall alles alleine machen konnte,ich hab es sehr gut geschafft,suchte nur einen parkplatz obwohl alle frei waren.
Dann die Lange zeit vor mir.Ich hatte für einen mädchen keinen nahmen weil mir mein inneres sagte das es ein Junge ist,Aber da wurde höchste Zeit einen nahmen für ein mädchen zu suchen,also sagte ich meinen man er soll mir das stammbuch geben,er schaute erstaunt sagte aber nichts.Er wirdersprach in den moment gar nicht ich glaube ich hatte ihn zu allem überreden können.Nach Langen Stunden habe ich mich für die PDA entschieden,und kaum hatte ich sie,hatte das CTG alarm geschlagen.Ich habe meinen Sohn mit Kaiserschnitt entbunden.Ich rate niemanden das freiwillig zu tun,da fehlt das geburtserlebniss.Als sie mir sagten es sei ein Junge musste ich lachen,und dann bekamm ich ihn die schönsten Augen schauten mich an,er sah aus wie ich geträumt habe (Fraueninstinkt).Da wir sehr lange gebraucht haben uns um zu entscheiden Karriere oder Familie, war das die beste entscheidung die ich je getroffen habe.Es begann für mich die schönste zeit das leben gewinnt einen anderen wert.
Ich liebe und geniesse jeden Tag mit meinen Sohn und das geht alles so schnell.
Meine meinung ist Kinder ist das schönste was man sich vorstellen kann.Alle schmerzen und schwierigkeiten der schwangerschaft sind totall vergessen.Mehr brauche ich nicht um glücklich zu sein. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben