Vietnam Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Schönes Land, Billig, Sehenswert
- Exotisch, preiswert, politisch spannend
- abwechslungsreich, billig, faszinierend
- Faszinierende Eindrücke, ein tolles Reiseland
Nachteile / Kritik
- Teure Flugreise, sehr heiß
- lange Anreise
- vielleicht der Weg zum Touristen - Land
- Zu große Reisegruppe
Tests und Erfahrungsberichte
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Vietnam Kaleidoskop
4Pro:
Faszinierende Eindrücke, ein tolles Reiseland
Kontra:
Zu große Reisegruppe
Empfehlung:
Ja
Dass es für Vietnam nicht die optimale Reisezeit gibt, war uns bekannt, das Land hat drei Klimazonen und für uns war wichtig, dass es im Süden warm ist. Dort wollten wir nämlich nach der Rundreise noch eine Woche am Strand verbringen. Wir informierten uns im Internet, lasen Reiseführer und wälzten unzählige Prospekte. Auf den ersten Blick erschienen fast alle Reisen gleich, wenn man genauer hinsah, unterschieden sie sich doch erheblich in den Leistungen. Wir entschieden uns dann für die Reise Vietnam Kaleidoskop bei Meiers Weltreisen. Es war eine kombinierte Flug-/Busreise, d.h. zwei längere Strecken wurden mit dem Flieger überbrückt, ansonsten ging es per Bus. Am Ende der Reise standen zwei Tage Badeurlaub auf dem Programm, die wir aber auf eine Woche verlängerte. Die Reise kostete ca. 1800 Euro. Bei der Rundreise waren neben dem Frühstück im Hotel auch ein paar Mittag- oder Abendessen enthalten.
Allgemeine Infos
Vietnam hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseland entwickelt. Es bietet viele kulturelle und landschaftliche Highlights. Das Land ist flächenmäßig etwa so groß wie Deutschland, die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 1650 km. An seiner schmalsten Stelle ist es nur 50 km breit. Die Hauptstadt des Landes heißt Hanoi. Die Amtssprache ist vietnamesisch, es wird aber auch englisch und französisch gesprochen. Seit 1976 ist Vietnam eine sozialistische Republik mit einer kommunistischen Partei. Das Königreich Nam Viet wurde ca. 200 v.Chr. gegründet. Das Land wurde nach einer Niederlage der Armee von Nam Viet im Jahre 100 n.Chr. annähernd 1000 Jahre lang quasi als Provinz Chinas regiert. Danach war die Lage über viele chinesische Dynastien hinweg schwach. Im 18. Jahrhundert richteten die Franzosen eine Kolonialherrschaft ein, nachdem sie versuchten, die militärische Kontrolle über das Land zu erlangen. Im Indochina-Krieg eskalierte der Widerstand und endete 1954 mit der Teilung Vietnams. In den 60er Jahren nahm die USA verstärkt Einfluss auf Südvietnam und es kam in den Jahren bis 1975 zum Vietnam-Krieg. Heute spürt man vom Krieg nichts mehr. Das Land ist zwar arm, aber man erhofft sich durch den Tourismus einen neuen Aufschwung. Die Infrastruktur ist gut, die Menschen sind fleißig, freundlich und warmherzig. Vietnam ist ein kommunistisches Land mit Religionsfreiheit. Der Buddhismus ist vorherrschend, es gibt aber auch christliche, hinduistische und islamische Minderheiten.
Hanoi
Der Start der Reise war Hanoi und dafür mussten wir ein paar wärmere Bekleidungsstücke einpacken. Ab Frankfurt ging es dann mit Thai Air direkt nach Hanoi, wo wir in unser Hotel gebracht wurden. Dort hatten wir Gelegenheit, uns mit den Reisegefährten bekannt zu machen. Am nächsten Tag startete dann mit unserer Reiseleitung die Erkundung Hanois. Wir konnten den Ba Dinh-Platz mit dem Ho chi Minh Mausoleum, dem Außenministerium, dem Haus der Partei und dem Parlamentsgebäude bestaunen. Eindrucksvoll fanden wir die Altstadt, die aus der Zeit der Ly-Dynastie im 11. Jahrhundert stammt und schachbrettförmig zwischen dem Hoan Kiem-See und dem Roten Fluss liegt. Sie entstand aus Handwerksbetrieben, die sich dort ansiedelten. Noch heute tragen die Gassen Namen nach den Produkten, die dort hergestellt werden: Silbergasse, Trommelgasse, Seidengasse, Papiergasse usw. Der traditionelle Markt Cho Dong Xuan bildet dem Mittelpunkt und war für uns mit seinem bunten Angebot faszinierend. Dann ging es weiter zum Literaturtempel, der im Jahre 1070 nach dem Vorbild chinesischer Konfuzius-Tempel errichtet wurde. 350 Meter lang und 70 Meter breit ist die ganze Anlage mit ihren vier Toren, die als Symbole für vier Prüfungen gelten, um die himmlische Klarheit zu erlangen. Im Inneren der Anlage sind Steine zu sehen, in denen 1.295 Namen stehen von Gewinnern der Literaturprüfungen aus der Zeit von 1484 bis 1779. Der Literaturtempel kann täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden. Auf einer malerischen Insel im Hoan Kiem See konnten wir den Tempel Ngoc Son bewundern, der im 19 Jahrhundert zur Erinnerung an General Tran Hung Dao errichtet wurde. Dieser hatte die Mongolen 1288 besiegt. Er ist täglich von 8.00 bis 17.00 zu besichtigen. Das schönste war die einstündige Rikschafahrt zum Abschluss des Tages, bei der wir die französisch geprägte Kolonialarchitektur betrachten konnten. Am Abend gab es mit dem Besuch des Wasserpuppentheaters einen weiteren Höhepunkt. Das Wasserpuppentheater gilt als eine typisch nordvietnamesiche Attraktion. In Hanoi, dem Startpunkt unserer Vietnam-Rundreise, hatten wir die Gelegenheit, eine Aufführung zu besuchen. Es befindet sich am Rande der Altstadt. Die Reisegruppe wurde mit dem Bus in die Nähe des Theaters gefahren, den restlichen Weg gingen wir zu Fuß. Ich hatte schon vorab einiges über das Wasserpuppentheater gelesen, konnte mir aber nicht so recht vorstellen, wie das funktioniert. Nachdem wir unsere Plätze eingenommen hatten, wurden wir Zuschauer von dem kleinen Orchester des Theaters musikalisch begrüßt. Es saß neben der Bühne, die Bühne war ein Wasserbecken. Hinter einem Vorhang standen die Puppenspieler, die das Spiel der Wasserpuppen, die sich an langen Stangen befinden, gestalteten. Es wurden verschiedene Szenen aus der Mythologie dargestellt, wobei Drachen, Schlangen und Schildröten eine wichtige Rolle spielten. In anderen Szenen wurde der Fischfang oder das Landleben gezeigt. Alles wurde musikalisch untermalt, es war eine stimmungsvolle Atmosphäre. Es war natürlich alles in vietnamesicher Sprache, aber wir konnten uns trotzdem ganz gut in die Szenen hineinversetzten. Es war ein schöner Abend und ein besonderes Erlebnis! Das gehört zu den meisten Programmen in Hanoi dazu. Bei einer selbstorganisieren Reise würde ich es auf jeden Fall empfehlen. Es ist etwas Besonderes, das man nur in Nordvietnam zu sehen bekommt. Am nächsten Tag wurden wir nach Haiphong gefahren, von dort aus ging es zu einer mehrstündigen Bootstour in die berühmt Halong-Bucht mit ihren einzigartigen Felsformationen. An Bord wurden wir mit leckeren Meeresfrüchten verwöhnt und es war insgesamt ein wunderschöner Tag. Auf der Rückfahrt nach Hanoi sahen wir Reisfelder, typische Dörfer und bunte Märkte mit exotischen Angeboten.
Hue
Dann ging es mit dem Flieger nach Hué, der alten Königsstadt. Hué liegt am Huong Giang, dem Fluß der Wohlgerüche oder dem Parfümfluß. Während einer Bootstour erhielten wir die ersten Eindrücke von der herrlichen Landschaft. Wir besichtigten danach die Zitadelle mit den Königspalast, den man eher als Königsstadt bezeichnen kann. In der letzten Königsstadt Vietnams herrschte das Geschlecht der Nguyen geprägt wurde von 1667 bis 1775 als Fürsten und von 1804 bis 1945 als Könige. Zu den bedeutendsten Bauwerken Hues gehört die Zitadellen, die zwischen 1804 und 1831 als Verteidigungsanlage erbaut wurde. König Gia Long lies sämtliche Bauten nach den Feng Shui Regeln anlegen. Zur gesamten Anlage gehören die Königsstadt Hoang Thing und die verbotene Stadt. Eine vier Meter hohe Mauer umgibt die Anlage, am Mittagstor sind neun Kanonen zu bestaunen, die die Macht des Königs Gia Long demonstrierten. Wir konnten mehrere Tempel, eine Bibliothek und die Königlichen Gärten mit den prachtvollen Frangipanibäumen bewundern. Das schönste erhaltene Gebäude ist der Long An Palast, er wurde 1023 als Palastmuseum eingerichtet, gegenüber liegt die Prinzenschule, heute ein Armeemuseum. Von der verbotenen Stadt war kaum noch etwas zu sehen, die wenigen erhaltenen Gebäude werden nach alten Plänen restauriert. die Verbotene Stadt Tu Cam Thanh durfte damals nur von der Königlichen Familie und deren Beschäftigten betreten werden. Als nächstes sahen wir auf einem kleinen Hügel am Parfümfluss die Thien Mu Pagode, das Wahrzeichen von Hué. Sie wurde als Verehrungsstätte für die Muttergöttin vom Nguyen-Fürsten errichtet. Die Pagode hat sieben Stockwerke, in jedem wird eine Buddha-Statue verehrt. Außerdem bekamen wir am Fluss noch den Den Hon Chen-Tempel zu sehen, der zur Ehre der Muttergöttin Ho Chen errichtet wurde.
Danang und Hoi An
Von Hué aus ging es per Bus weiter über den Wolkenpass nach Danang Während dieser Fahrt konnten wir eine Landschaft mit spektakulären Ausblicken, idyllischen Dörfern und glasklaren Lagunen erleben. Und immer wieder Reisfelder! Endlich waren wir oben am Wolkenpass angekommen, das Wetter war uns wohlgesonnen und die Sicht einigermaßen klar. Der Ausblick auf die Küste war einfach überwältigend! Der Wolkenpass (viet.: Äèo Hải Vân) ist die Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam. Die 20 km lange Straße führt über die Ausläufer der Truong-Son-Berge und erreicht eine Höhe von 496 m. Über den Pass verläuft die Nationalstraße 1. Auf der Passhöhe steht ein verfallenes französisches Fort. An seinem Abhang verläuft eine Eisenbahnlinie. Wie sein Name schon verrät, ist der Pass oft in Wolken gehüllt. Bei klarem Wetter kann man bis zur Küste blicken. Dann besuchten wir in Danang das Cham Museum. Hier erhielten wir einen Einblick in die Kunst und Kultur der Cham, einem Volk, das aus dem südlichen Sibirien über China nach Südostasien einwanderte. Dieses Museum beinhaltet die weltweit größte Sammlung von Cham-Plastiken. Von Danang aus ging es mit dem Bus weiter nach Hoi An mit ihrer malerischen Altstadt wie aus dem Bilderbuch! Im 16. Jahrhundert war sie das Handelszentrum Südostasiens, heute ist sie eine der Touristenattraktionen Vietnams. Die Stadt hat einen chinesischen Charakter mit schönen Wohn- und Handelshäusern. Einige Häuser der Kaufmannsfamilien wie das Haus der Familie Tan Ky konnten wir auch besichtigen. So erhielten wir interessante Einblicke in die Wohnkultur des 19. Jahrhunderts. Im Haus der Familie Diep Dong Nguyen befand sich früher eine Apotheke, von der noch ein paar Gegenstände zu sehen waren. Interessant fanden wir auch den großen Markt mit seinem bunten Treiben und das Französische Viertel. Den chinesischen und den japanischen Stadtteil verbindet die Cau Nhat Ban-Brücke. Heutzutage leben noch rund 1300 Chinesen in Hoi An, die auf eine lange Kaufmannstradition zurückblicken. Überall in der Stadt konnten wir Tempel sehen, in denen sie ihre Götter verehren. Unser nächstes Ziel war die Tempelstadt My Son etwa 70 km von Danang entfernt. Sie war die Hauptstadt im alten Champa-Reich vom 4. bis 8. Jahrhundert. Die von der indischen Kultur beeinflusste Cham-Kultur entstand im 2. bis 3. Jahrhundert. Hier konnten wir Ruinen mit Überresten von ehemals 70 Bauwerken aus verschiedenen Epochen bestaunen und erhielten einen Eindruck von der Kunst und Kultur der Cham. Die Tempelstadt My Son gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seit 2002 finden Wiederaufbauarbeiten statt, die von der UNESCO gefördert werden.
Saigon und das Mekongdelta
Am nächsten Tag flogen wir nach Saigon und fuhren von dort aus mit dem Bus nach Can Tho das ist eine Provinzhauptstadt im Mekongdelta. Das Highlight dort war eine Bootstour durch die schwimmenden Märkte von Cai Rang, einem der größten des Mekongdeltas. Es ist ein einmaliges Erlebnis, das bunte Treiben auf den Booten zu beobachten. Dann ging es weiter nach Saigon oder Ho Chi Minh City, wie die Stadt offiziell heißt. Sie ist die quirlige Metropole im Süden Vietnams. Sie machte auf uns einen sehr modernen Eindruck und ist eine lebhafte Geschäftsstadt. Die Innenstadt ist von Hochhäusern geprägt, was uns aber am meisten faszinierte, war der Straßenverkehr, der überwiegend aus Fahrrädern und Mopeds besteht. Es war immer wieder ein Abenteuer, eine Straße zu überqueren. Von unserem Hotelzimmer aus hatten wir eine fantastische Aussicht! Die Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, bei einer Stadtrundfahrt konnten wir einen ersten Überblick erhalten. Am Platz der Pariser Kommune sahen wir das Hauptpostamt sowie die Kathedrale Notre Dame aus dem Jahre 1883,die nach dem Vorbild in Paris erbaut wurde. Das Postamt ist in der Kolonialzeit zwischen 1886 und 1891 entstanden. Es ist das größte ganz Vietnams und hat eine himmelhohe, gusseiserne Deckenkonstruktion, Hier gegenüber befindet sich auch der größte Markt der Stadt, der Cho Ben Thanh. Die Markthallen werden von einer großen Kuppel gekrönt und haben einen Uhrenturm, der als das Wahrzeichen der Stadt gilt. Besonders interessant fanden wir das Chinesenviertel mit seinen verwinkelten Gassen, den vielen Handwerksbetrieben und Händlern. Dann besichtigten wir das Kriegsmuseum, das meistbesuchte Museum Saigons. Es enthält überwiegend Ausstellungsstücke aus der amerikanischen Phase des Vietnamkriegs. Im Außenbereich sind Hubschrauber, Panzer und Raketen ausgestellt. Im Inneren des Museums befinden sich acht Themenräume in verschiedenen Gebäuden. Hunderte von Fotos dokumentieren den Krieg und die Auswirkungen von Agent Orange und Napalm. Eine Ausstellung ist den Bildern von vietnamesischen Kindern gewidmet. Es war mehr als beeindruckend und uns wurde klar, dass dort, wo wir einen schönen Urlaub verbrachten, vor einigen Jahren noch Krieg herrschte. Aber auch Pagoden und Tempel konnten wir in Saigon besichtigen. Es gibt einen einzigen Hindu-Tempel, der als Chua Mariamman bezeichnet wird. Der Chua Giac Vien liegt in der Nähe eines Lotossees und besteht aus dem Haupttempel, einer Stätte für Urnen und Ahnenaltäre und einem Versammlungsraum. Eine Besonderheit bildet ein großes Weihrauchbecken, das mit Drachen geschmückt ist. Wir sahen uns auch noch die Thien Hau Pagode mit ihrer Bronzeglocke und dem Räuchergefäß aus dem Jahre 1830 an. Auch die Keramikfiguren, die überlieferte Geschichten aus dem alten China darstellen, sind sehenswert.
Mui Ne
Nun war unsere Zeit in Saigon zu Ende und wir fuhren an den Strand von Mui Ne, dort verbrachten wir den Rest unseres Urlaubs. Hier wollten wir uns von unserer Rundreise zu erholen und die Eindrücke verarbeiten. Der lange Sandstrand und das gemütliche Hotel waren ideal zum Relaxen. Aber nur Strand wurde uns nach einigen Tagen auch zu langweilig. In der Nähe liegt Phan Thiet , eine typisch vietnamesische Kleinstadt mit einem malerischen Fischerhafen. Phan Thiet liegt mit seinem Hafen etwa 200 km nordöstliche von Saigon. Die Stadt liegt am Highway 1 und am Cai-Fluss. In dessen Flussmündung im Norden der Stadt befindet sich der Hafen mit den Fischerbooten. Charakteristisch sind die runden Boote, die wie riesige Körbe aussehen. Über den Fluss spannt sich eine Brücke, rings um den Hafen befinden sich Büro- und Geschäftsgebäude sowie Einkaufsstraßen. Dort fuhren hin, um ein wenig zu Bummeln und in den Geschäften zu stöbern. Einen weiteren Ausflug machen wir noch zu den roten Dünen und dem Lotussee mit seinen weißen Sanddünen. Die Roten Dünen sind bis zu 50 Meter hoch und ihr Farbenspiel verändert sich über den Tag hinweg. Der Lotussee mit den weißen Dünen lag nicht weit entfernt und war landschaftlich auch sehr schön anzuschauen. Ansonsten fühlten wir uns im Hotel, dem Blue Ocean Resort , sehr wohl. In der Nähe fanden wir etliche Restaurants, in denen wir die vietnamesische Küche noch genießen konnten.
Fazit
Vietnam ist ein tolles Reiseland und kann ich jedem Asienfan empfehlen. Der Wechsel zwischen interessanten Landschaften und den Städten mit ihren historischen Bauwerken war echt toll. Der Einblick in diese fremden Kulturen war sehr beeindruckend. Vieles wirkte auf uns noch sehr ursprünglich und wenig touristisch, das merkten wir auch in der letzten Woche in dem Badeort Mui Ne. Wir waren auch mit der Rundreise zufrieden, das Preis-Leistungsverhältnis hat gestimmt. Es war alles gut organisiert, die Hotels und das Essen gut bis sehr gut und mit den Reiseleitern waren wir auch zufrieden. Das einzige Manko war die Größe der Reisegruppe, wir waren mit 32 Personen unterwegs. Wir haben schon etliche Rundreisen mitgemacht, aber noch nie in einer solch großen Gruppe. Wer Vietnam bereisen will und es nicht auf eigene Faust machen will, sollte auf jeden Fall auf eine kleine Reisegruppe achten. weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Literaturtempel in Hanoi von elke2
am 23.11.2011schwimmende Märkte von elke2
am 23.11.2011Kommentare & Bewertungen
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Miraculix1967, 23.11.2011, 22:14 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Bestens präsentiert - BW von mir! Schönen Abend und LG aus dem gallischen Dorf vom ollen Druiden Miraculix1967
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Vietnam ist ein Land, kein Krieg!
Pro:
Schönes Land, Billig, Sehenswert
Kontra:
Teure Flugreise, sehr heiß
Empfehlung:
Ja
Inhalt:
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Meine Heimat
Vietnam 1998
Die Reise
Vietnam
Verständigung
Geldwechseln
Der Vietnamkrieg(Teitleiste)
Unterschiede zwischen Saigon und Hanoi
Sehenswürdigkeiten/Aktivietäten
Essen und Getränke
Restaurant oder Straßenstand?
Gefahren
Religion
Sprache und Schrift
Filme und Musik
Menschen
Meine Meinung
Fazit
Zum Schluss
~~~Meine Heimat~~~
Liebe Leserinnen und Lehrer, heute möchte ich euch mein Heimatland Vietnam vorstellen. Meine Mutter kommt aus Saigon, mein Vater aus Hanoi. Ich bin in Deutschland (Heilbronn) geboren. Aber jetzt mal zu Vietnam selber:
~~~Vietnam 19998~~~
Ich war bis jetzt nur einmal in Vietnam, das war für 2Wochen 1998in Saigon (Ho Chi Min), ich war damals ungefähr 6Jahre alt und möchte nun davon erzählen:
Das Essen in Vietnam ist sehr billig, ein Teller Reispfannkuchen hat damals umgerechnet etwa 50Pfennige gekostet (der Euro wurde in Deutschland ja erst später eingeführt). es war damals nicht üblich, mit dem Taxi zu fahren, damals verdienten die Leute Geld, indem sie andere Leute mit dem Fahrrad, manchmal sogar zu Fuß in einer Gondel (Ratschis)hinter sich herzogen. Es war sehr heiß, aber manchmal war es auch windig. Da habe ich gerne Drachen steigen lassen, das war wohl mein Lieblingshobby. Die Menschen in Vietnam sind sehr arm, da shabe ich gemerkt, als meine Mutter eine Kette um den Hals trug, und man sie ihr einfach abgerissen hat. Die Kette war zu Glück nur aus dünnem Gold, deshalb het sich keiner seinen Hals gebrochen. Aber das ist meiner Meinung nach der Beweis, wie arm die Vietnamesen doch sind. Aber ich glaube, das ist jetzt nicht mehr so schlimm. Übrigens gibt es dort Minimopeds, mit denen man fahren kann. Kinder dürfen dort mitfahren, anders als in Deutschland. Das hat mir besonders Spaß gemacht. Wir sind dann immer zu dritt gefahren. Meine Mutter, mein Onkel und ich. Hinzu gab es damals in Saigon sehr viele Eidechsen, die überall an den Wänden herumkrabbelten. Und Ratten hab ich damals auch gesehen. Nicht in der Stadt, aber im Haus.
~~~Die Reise~~~
Von Vietnam nach Vietnam:
Am Billigsten reist man mit den Open Ticket Bussen, die täglich Hanoi, Hue, Hoi An, Nha Trang, Dalat, Mui Ne und Saigon befahren.
-Von Hanoi nach Saigon sind es 1600 Km und kostet 20Dollar.
-Von Hanoi nach Hue kostet es 7Dollar
Man kann auch Mopeds mieten, wovon ich jedoch abrate, denn sie gehen sehr schnell abhanden.
Beste Reise Monate: Dezember, März und April
Die Preise nach Vietnam sind sehr teuer muss man sagen, und der Flug dauert auch lange. Dafür ist es aber recht sicher.
Vietnam besitz mehrere internationale Flughäfen, die wichtigsten sind Hanoi und Ho Chi Min Stadt. Wichtiger nationale Flughäfen sind Da Nang, Hue und Nha Trang.
~~~Vietnam~~~
Norden:
Hanoi, die Haupstadt des Landes, die im Norden liegt
Halong Bay, liegt im Nordosten Vietnams, gilt als eines der schönsten Landschaften Südostasiens
Perfume Padoga liegt 60km südwestlich von Hanoi. Es gibt hier große Höhlen und einge Tempel, die Ziel eines Pilgerzuges vieler Buddhisten sind
Sapa:Liegt nördlich von Hanoi in einem schönem Tal auf ca. 1600m Höhe. Hier kann es im Winter kalt werden. Beste Reisezeit: Frühjahr
Mitte:
Hue: Die ehemalige Kaiserstadt und heutige Altstadt beherbigt den Königspalast mit der "Verbotenen Stadt".
Hoi An: liegt 30km südlich von Da Nang, der größten Stadt in der Mitte Vietnams. Es zählte zeitweise als bedeutendste Hafenstadt Vietnams
My Son ist 50km westlich von Hoi An. War vom 4. bis 13. Jahrhundert die bedeutenste hinduistische Kultstätte des Champa-Reiches.
Süden:
Nha Trang: Eine Hafenstadt am südlichen Meer mit einem traumhaften Sandstrand.
Po Klong Garai: Südlich von Nha Trang. Hier befinden sich die Cham-Türme
Dalat: Liegt im Hochland auf 1500m Höhe. Ein bevorzugtes Ziel von Touristen. Bemerkenswert ist die Landschaft um Dalat und die Wasserfälle
Ho Chi Min Stadt(Saigon): Sie liegt im Süden am Mekong und ist farbenfroh, modern und westlich orientiert. Hier gibt es 2große Märkte, die man gesehen haben muss (Ben Thanh und Binh Tay)
Mekong-Delta: Umfasst den gesamten Raum südlich der Metropole Saigon. 4.500km langer Strom.
Tunnelsystem von Cu Chi:Hier kann man ein unterirdisches System von Gängen und die Waffen der Vietkong besichtigen, mit denen sich die Amerikaner u Wehr setzten
Tay Ninh: Westlich von Ho Chi Min. Hier befindet sich der Tempel der Cao-Dai Religion. Er ist sehr farbenfroh
~~~Verständigung~~~
Die meisten Vietnamesen können Englisch, ältere können auch französisch, weil Vietnam früher ja einmal gegen Frankreich verloren hatte... Natürlich können sie auch Vietnamesisch, das übrigens aus 30%Kantonesisch ist. Viele Vietnamesen können auch chinesisch, mandarin oder kantonesisch.
~~~Geldwechseln~~~
1Dollar=15.500 Dong
6Dollars=100.000 Dong
10.000=60 Cent
1€=18.000 Dong
Es gibt keine Münzen, sondern nur Scheine. 500 Dong sind rot, 1000 und 2000 braun, 5000 blau 10.000 rot, 20.000 blau, 50.000 grün und 100.000 braun.
~~~Der Vietnamkrieg(Zeitleiste)~~~
Dies hier ist nur die Zeitleiste, da man einen Krieg nicht in einigen Sätzen beschreiben kann. Ein Bericht zu diesem Krieg würde sehr lang werden, das wiederum wäre anstrengend zu lesen sein. Deshalb werde ich einen extra Bericht dazu schreiben, indem alles ausführlicher erklärt wird.
Der Vietnamkrieg wurde von 1946 bis 1975 um die Unabhängigkeit, die Einheit und die Vorherrschaft im Lande geführt. Der Krieg verlief in mehreren Phasen.
Die erste Phase (1946-1954)
Der Beginn der 2.Phase des Krieges (1955)
Die 2, amerikanische Phase des Krieges (1964)
"Vietnamisierung" des Krieges (1969-1971)
Erneute Eskalation (1972)
Vorläufiger Frieden (1973)
~~~Unterschiede zwischen Saigon und Hanoi~~~
Saigon=Hanoi? Denkste! Zwischen beiden Städten gibt es genauso viele Unterschiede wie Gemeinsamkeiten. Eigentlich hat jede Stadt in Vietnam seinen eigenen Charme. Hier einige Unterschiede:
-Das Klima
-Das Essen
-Das Dialekt
~~~Sehenwürdigkeiten/Aktivitäten~~~
Aktivitäten
Wandern:Sapa, Dalat
Tauchen und Schnorcheln: nha Trang
Windsurfen:Mui Ne
Kochkurse: Hoi An
Sehenswürdigkeiten:
-Mausoleum von Ho Chi Min
-Altstadt nördlich des Hoan Kiem See
-Literaturtempel
-Die Kaiser Gräber der Nguyen-Dynastie
-Chua Long Tu Tempel in Nha Trang
-Cham.Türme von Po Nagar
~~~Essen und Getränke~~~
In Vietnam wird mit Stäbchen gegessen, aber für Touristen gibt es auch Gabel und Köffel.
Es gibt wirklich allerlei Leckereien in Vietnam. Beispiel,
-Mein Lieblingsessen: Reispfannkuchen! Sie werden aus Reismehl gemacht und sind gefüllt mit Hackfleisch und Morcheln (manchmal sind sie gar nicht gefüllt...) Als Beilage gibt es Fischsauce (das allerwichtigste!), dann noch Gemüse wie Gurken, Kohl... auf Vietnamesisch:Banh cuon/Banh uoc
-"Sweet soup", wie man sie in Amerika nennt. Davon gibt es unzählige Sorten, mit grünen Bohnen, mit schwarzen Bohnen... wie der Name schon sagt, sind sie sehr süß und schmecken auch gut. Auf Vietnamesisch: Che
-Es gibt ziemlich viele Getränke, beispiel Sojamilch, Lycheesaft, und ein paar spezielle Getränke, von denen ich den Namen nicht weiß. Auch ein nennenwertes Getränk heißt auf vietnamesisch "Tra ta", was übersetz soviel wie "Tee mit Eis" bedeutet. Das gibt es auch mit Kaffee.
-Ein beliebtes Essen, das eigentlich aus China kommt:Manju! Ein Bild davon findet ihr unten. Es ist verschieden gefüllt, mein Favorit: Mit Fleisch,Ei und einem Stück Salami (die Salami schmeckt dort anders als bei uns hier) Vietnamesisch:Banh bao
-Dieses Gericht wird oft zu Neujahr gegessen: Klebereis gefüllt (mit grünen Bohnen und anderem) in Bananenblättern. Aber dadrin muss nicht immer Reis sein, manchmal ist es auch mit Bananen oder Sonstigem gefüllt (aber ich liebe doch eher die Variante mit Klebereis:). Vietnamesisch: Banh Truong
-Ob das in Vietnam so ein Hit ist, weiß ich nicht, aber es kommt auf jeden Fall aus Vietnam: Reisbällchen gefüllt mit Spinat und einem Stück Fleisch. Vietnamesisch: Xoi Khuc
-Nudelsuppe aus Bandnudeln, vietnamesisch "Pho", der absolute Hit! Überrall, preiswert und gut, öfters konkurieren sogar zwei Geschäfte nebeneinander!
-Hundefleisch, was in Vietnam jedoch eher selten ist, im Gegensatz zu China
-Schlangen (eklig)
~~~Restaurant oder Straßenstand?~~~
So schwer es doch zu glauben sein mag, aber es ist tatsächlich so, dass das Essen vom Straßenstand meistens besser schmeckt. Das im Restaurant ist zweifellos sauberer, ein Vorteil noch ist, dass man dort auch gemütlich sitzen kann. Außerdem gibt es auch richtig schöne Restaurants, die es wert sind, sich sie einmal anzusehen. das Essen vom Straßenstand ist natürlich billiger. Aber eben auch schmutziger. Aber ich meine man stirbt ja nicht daran... und das Geld kann man dann für was anderes ausgeben.
~~~Gefahren~~~
Es besteht Gefahr, ausgeraubt zu werden von:
-vorbeifahrenen Mopeds, die sich an der Handtasche, Kamera, etc. vergreifen
-Leuten, die einen grundlos einen Drink spendieren (darin sind meistens Tabletten, die einen bewusstlos machen)
-Verkäufern (besonders Kinder), die nett und freundlich wirken, einen herzlich umarmen und sich dann an das Portmonaie vergreifen
Vorbeugungen:
-Das Portmonaie nicht in der Handtasche lassen
-Die EC-Karte niemals aus den Augen lassen
-Keine Diamanten oder sonstigen Schmuck in der Menge tragen
-Keine wertvollen Gegenstände unbeaufsichtigt lassen
~~~Religion~~~
Kalender: Der Kalender richtet sich nach dem Chinesischen. Dort werden die Sternzeichen also nicht nach Monaten, sondern Jahren gewertet. Nach der Reihenfolge: Ratte, Ochse, Tiger, Katze (im chinesischen Kaninchen), Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hanh, Hund und Schwein. Jedes hat seinen eigenen Charakter, und ist je nach Jahrgang Yin/Yang und eines der 5Elemente (Metall, Wasser, Erde, Holz, Feuer). Mehr dazu siehe meinen neuen Bericht "Das chinesische Horoskop"
Religion: In Vietnam gibt es viele Religionen, die meisten sind Budhisten, es gibt aber auch cristen, Muslime und Konfuzianer.
~~~Sprache und Schrift~~~
Sprache
Die Sprache ist in Vietnam immer die Gleiche: Vietnamesisch. Es ist nicht so kompliziert wie bei den chinesen, überall anderes chinesisch gesprochen wird (kantonesisch, mandarin...), jedoch gibt es verschieden Dialekte, vergleichbar mit Bayerisch und Hochdeutsch z.B. Übrigens besteht die Sprache fast bis zu 30% aus kantonesisch (also chinesisch).
Schrift
Vor langer Zeit hat man in Vietnam mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben, aber die Franzosen haben sie besiegt und so schreibt man in Vietnam mit lateinischer Schrift. Es gibt wie beim Französischen verschieden Accent, 6 an der Zahl. Außerdem ist die bindet man mehr Buchstaben miteinander (ph wird f ausgesprochen, e wird er ausgespro-chen, kh als ch, usw.)
~~~Musik und Filme~~~
Musik:
Viel Musik wurde aus dem chinesischen genommen, also die Melodie, und der Text wurde natürlich neu geschrieben. Aber auch aus dem amerikanischen, Bsp. Lemon tree. Da wird es oft halb englisch und halb Vietnamesisch gesungen. Das ist auch bei chinesischer Musik so (also halb halb). Es gibt aber auch rein vietnamesische Musik.
Filme:
In Vietnam schaut man gerne Hongkong Filme (die werden natürlich übersezt). Beliebt sind aber auch musikal, in denen halb gesungen und halb gesprochen wird (die finde ich schrecklich!).
~~~Menschen~~~
Ich habe mir einige Erfahrungsberichte zu diesem Thema durchhgelesen und muss sagen, dass das nicht ganz der Wahrheit entspricht. Es wird gechrieben, dass Vietnamesen freundlich und nett wären. Stimmt auch. Aber wie sollten sie sich anders verhalten? Ich meine man erkennt auf den ersten Blick, dass man ein Tourist ist. Und Touristen haben ja ganz bestimmt Geld und geben dies aus, um die vietnamesischen Gerichte auszuprobieren. Wenn man da nur grimmig reinschaut, wirds mit der Kundschaft ganz bestimmt nichts. Obwohl die Leute auf dem Land sehr großherzig sind. Sie sind wirklich nett und hilfsbereit. Dabei ist es ganz egal, wie arm oder reich man ist. Aber unter ihnen wird auch viel getratscht...
~~~Meine Meinung~~~
Vietnam ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Außerdem möchte ich nur einmal Neujahr in Vietnam erleben. Das soll sooo Schön sein, viel fröhlicher als hier. Es wird viel mehr gejubelt, es gibt größere Feuerwerke die auch viel schöner sind als hier. Dann gibtes zu Neujahr noch traditionelle Gerichte, Klebereis in Bananenblättern und so. In der Familie ist das dann alles noch viel schöner. Haaach *träum*
~~~Fazit~~~
Eine Reise dahin ist empfehlenswert, es gibt viel zu entdecken, die Menschen sind meistens freundlich. Es ist dort sehr heiß, kann aber auch mal windig sein. Perfekt zum Drachen steigen lassen, wofür es is Deutschland doch oft nicht windig genug ist. In Vietnam hat man auch Zugang zum Meer, also auch für einen Strandurlaub geeignet. Es ist abwechslungsreich, jeder Ort ist anders. Das Essen schmekt gut und ist preiswert. Nur die Reise dahin ist nicht ganz billig...
~~~Zum Schluss~~~
Dieser Bericht ist bisjetzt der längste, den ich geschrieben habe. Er wäre noch viel länger geworden, hätte ich den ganzen Inhalt reingetan. Also werde ich zu bestimmten Themen eine Fortsetzung schreiben. Diese sind:
-Das chinesische Horoskop
-Der Vietnamkrieg
Ach ja, was noch ganz wichtig ist: MAN BRAUCHT EIN VISA!!! Sonstmuss man sich dort einsfür 50€ besorgen...
Vielen Dank, dass ihr meinen Bericht gelesen habt. LG Nina
© Sherry92 weiterlesen schließen -
Faszination Vietnam
Pro:
abwechslungsreich, billig, faszinierend
Kontra:
vielleicht der Weg zum Touristen - Land
Empfehlung:
Ja
In meinem letzten Asien-Trip sollte Indochina im Schwerpunkt meines Interesses sein. Da schon Kambodscha schwer beeindruckend war, war es nun nur eine logische Konsequenz auch Laos und Vietnam zu besuchen.
Anreise
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Da die Einreise nach Vietnam nicht – wie im Gegensatz zu Laos oder Kambodscha - per Visa on Arrival (d.h. Visa-Ausstellung direkt und sofort am Grenzübergang) möglich ist, musste die Angelegenheit doch dementsprechend organisiert werden. Man kann das Visum schon in Deutschland beantragen, es ist aber teuerer als in Asien vor Ort und man muss relativ lange darauf warten. Wir wollten flexibel bleiben, wurden aber doch durch drei unvermeidbare Tage Wartezeit auf das Visum ein wenig in der gewünschten Freiheit eingeschränkt. Von Bangkok kommend beantragten wir im am Mekong gelegenen Pakxe in Laos in der dort hiesigen vietnamnesischen Vertretung das Visum. Der Preis von 40 US-Dollar ist schon happig, aber was soll man machen, wenn man halt unbedingt in ein Land einreisen will?
Der südlichste Grenzübergang zu Laos ist Lao Bao, an dem wir über Savanhakhet mit einem doch recht herunter gekommenen Bus gegen 2 Uhr in der Nacht gelangten. Schön wäre natürlich gewesen, wenn man überhaupt gewusst hätte schon an der Grenze zu sein. Denn die Busfahrer, die kein Wort Englisch sprachen hielten bei der insgesamt ca. 6 Stunden dauernden Fahrt etliche Male an, stiegen aus, um eine Kleinigkeit zu essen oder sonst irgendetwas zu erledigen. So auch in diesem Fall, nur mit dem Unterschied, dass sie ausstiegen und nicht wiederkamen. Es dauerte eine Weile bis wir erkannten, dass sie in der Dunkelheit in ein Haus eingekehrt waren und wir bis zur Grenzöffnung am frühen Morgen im Bus verharren mussten. Natürlich hatte man uns versichert, dass die Grenze auch in der Nacht offen sei und man toujour durchfahren könnten. Nun mussten wir 5 lange Stunden in diesem unbequemen Bus verbringen, bei dem es durch jede Ritze unangenehm kühl hereinzog. Trotzdem schon die wärmsten Sachen aus den Rucksäcken heraus gekramt worden waren, war an Schlafen nicht zu denken. Als dann endlich um 7 Uhr die Grenze öffnete und man aufgrund der aufgehenden Sonne erstmal erkannte, dass man sich in dem Grenzort befand, kamen schon die ersten Hängebauchschweine (wirklich!) und selbsternannte Geldwechsler, um die Ausländer zu begrüßen.
Der Grenzübertritt dauerte ewig, die einstige soz.-kommunistische Bürokratie war sofort zu spüren. Ferner wurden Rucksäcke und Bus mit Hilfe von einem Spürhund Marke Promenadenmischung nach Drogen gefilzt und der Bus sämtlich leer geräumt. Leer geräumt heißt, Hunderte von Kartons mit Energy-Drinks, Müsli-Riegeln und ähnlichem Kram was scheinbar alles von Thailand kam. Jetzt war uns auch klar, warum die Rucksäcke nicht in den Bus durften – legaler Grenzhandel nennt sich das wohl!
Froh endlich in Vietnam zu sein, ging es entlang der Demarkationslinie, die zu Zeiten des Vietnamkriegs Nord und Süd voneinander trennte durch kurviges Dschungel-Bergland, das einst Schauplatz der blutigsten Schlachten in diesem Gebiet war. Hamburger Hill ist z.B. einer dieser Orte, an dem Hunderte den Tod fanden – was später dann auch von Hollywood verfilmt wurde. Nach einer halsbrecherischen Fahrt durch die Serpentinen dieser Berglandschaft gelangten wir schließlich nach ca. 5 Stunden nach Hue an der Küste des Südchinesischen Meers.
Hue
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„Hue“ bedeutet soviel wie Friede, was die Stadt aber nicht dafür beschützte auch einer der heftigsten Kriegsschauplätze zu sein. Trotzdem ist und war die Stadt ein politisches, religiöses und kulturelles Zentrum; so ging z.B. Ho Chi Minh der Begründer des Kommunismus in Vietnam dort zur Schule.
Leider war das Wetter in Hue kühl und feucht, so dass wir nur 2 Tage dort verweilten. Was wir nicht wussten, ist dass der Norden zu dieser Jahreszeit (Februar) recht kühl, der Süden je weiter man runter kam warm bis heiß ist.
In jedem Fall lässt sich einiges in Hue unternehmen und die Stadt bietet alles an Infrastruktur, was der „gemeine“ Tourist so benötigt. Südlich des Parfum-Flusses, der die Stadt quasi zweiteilt befinden sich die meisten Restaurants, Hotels und Unterkünfte, im Norden z.B. der Markt und die Zitadelle.
Die 200 Jahre alte, aber älter wirkende, Zitadelle ist von einem Graben umgeben, innerhalb befindet sich die Kaiserstadt, die durch 4 Tore erreichbar ist. Sie diente den Herrschern als Amts- und Militärsitz und wurde nach französischem Vorbild erbaut. Man findet Seen, eine Bibliothek, ein Theater oder den beeindruckenden Thai Hoa-Palast, der durch mächtige holzgeschnitzte Säulen besticht. Die ganze Anlage lädt zum gemütlichen Herumschlendern ein; der Eintritt beträgt 55.000 Dong (1 € ~ 15.000 Dong) für Touristen, Einheimische zahlen deutlich weniger. Vor der Königsstadt befindet sich noch ein 37 m hoher Flaggenturm, der den Nationalstolz der Vietnamnesen eindrucksvoll zur Geltung bringt. Überhaupt sieht man an jeder Ecke die Nationalflagge, wohingegen die soz.-komm. Flagge scheinbar an Bedeutung verliert.
Wie schon gesagt lud Hue wegen des mäßigen Wetters nicht unbedingt zum gemütlichen Verweilen ein, deswegen buchten wir im Hotel die Weiterfahrt nach Nha Trang, was völlig unproblematisch war und 12 Dollar kostete, was für die ca. 500km nicht dramatisch ist. Nachteil ist, dass diese Busse fast immer gerammelt voll sind und man eigentlich selten auf Einheimische trifft. Im übrigen gibt es ein Open-Date-Ticket für 33 USD, mit dem man von Hanoi nach Saigon (oder umgekehrt) mit diesen Bussen fahren kann und selbst entscheiden kann wann man weiter fährt und wo man Zwischenstopps einlegt.
Die Strecke war wieder mal ziemlich anstrengend und dauerte ungefähr 10 Stunden. Zumindest wurde das Wetter schon mit Überqueren des Meereswolkenpasses Hai Van, der eine Art Klimagrenze darstellt mit jedem zurückgelegten Kilometer deutlich wärmer und angenehmer.
Nha Trang
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Früh morgens angekommen, musste nun erst eine Unterkunft gefunden werden. Wenn man einen guten Reiseführer (Stefan Loose) hat, stellt das in der Regel aber kein Problem dar, sofern denn noch Zimmer frei sind. Die Entscheidung fiel auf das Blue Star, ein blau angestrichenes fünfstöckiges Hotel, sehr schmal in der Front, dafür nach hinten ziemlich in die Länge gezogen. So „komisch“ sehen in Vietnam viele Gebäude aus, wie ich sie auch schon von Malaysia so kenne. Der Grund dürfte der selbe sein: die zu entrichtenden Steuern für ein Gebäude sind nach der Breite bemessen, d.h. man versucht den Bau schmal zu halten, zieht ihn dafür aber möglichst weit in die Länge. Für das Doppelzimmer mit guter Ausstattung (TV, Wäscheservice, Warm Water) verlangten sie 10 USD, was einen sehr fairen Preis darstellt. Zudem stellten sie auch den Verleih von Mopeds (4 UDS per Tag) zur Verfügung, was wir auch nutzten um die Gegend zu erkunden.
Für seine über 300.000 Einwohner besitzt Nha Trang einen außerordentlich schönen und sauberen Stadtstrand, den wir einige Male in Anspruch nahmen. Die Wellen waren nicht ohne, gerade dann wenn man meint man hätte sie im Griff, wirbeln sie einen wieder rum und drücken Dich in den Sand, dass Du nicht mehr weißt wo oben oder unten ist – so zweimal geschehen.
Die Inseln vor Nha Trang sollte man sich auch unbedingt ansehen. Unzählige Anbieter offerieren Tagestouren mit sog. Party Boats. Es gibt dabei Live-Musik (wirklich witzig), ein Buffet mit Schwerpunkt auf Meeresfrüchten und Möglichkeit zum Schnorcheln. Beim Schnorcheln sah man zwar nicht allzu viele bunte Fische, aber insgesamt war es ein gelungener Tagesausflug, auch wenn leicht touristisch angehaucht.
Ferner findet man in der Nähe des Hafens das Ozeanografische Institut, das z.B. 23 Aquarien und 60.000 Präparate aus dem Ozean beherbergt. Ganz nett anzusehen, allerdings sollte man die nahe gelegene Unterwasserwelt, der natürlich nicht artgerechten Haltung vorziehen.
Die Cham-Türme, die in erster Linie dem Hindu-Kult gelten, waren entgegen dem Reiseführer nicht übermäßig sehenswert und zudem etwas überlaufen und teilweise von Baugerüsten eingekleidet.
Viel interessanter gestaltete sich die Long Song Pagode, in der buddhistische Mönche leben, die einen immer freundlich einladen Ihre Religion näher kennen zu lernen. Ein Missverständnis, mit dem man immer wieder mal konfrontiert wird, ist das „Hakenkreuz“, das sich in buddhistischen Einrichtungen findet. Auch in dieser an einem Hügel gelegenen Anlage findet sich ein überdimensionales scheinbares (Haken-)Kreuz, das im Buddhismus aber die Bedeutung von „das, was gut ist“ sowie „glücklich sein“ hat und als Swastika oder im Englischen „Running Wheel“ bekannt ist und dessen genaue Herkunft nicht explizit geklärt ist, aber in jedem Fall nichts mit dem Dritten Reich zu tun hat. Auch hat Hitler dieses Zeichen nicht „erfunden“ es existierte schon lange vorher. Bunte Drachen verzieren das ganze Gelände, ein ca. 10 Meter großer liegender, schlafender Buddha, als auch der oben weit sichtbare 14 Meter hohe weiße Buddha, der auf einer Lotusblüte sitzt, künden von der tiefen religiösen Verbundenheit mit diesem friedlichem Glauben.
Entgehen lassen sollte man sich nicht den Markt, wo so ziemlich alles was es im Meer gibt, in erster Linie in getrockneter Form anzufinden ist. Seepferdchen und Kugelfische sieht man dort z.B., die Tatsache dass Dynamitfischen vor Nha Trang weit verbreitet ist, macht einen aber schon nachdenklich, zumal einige Arten kaum noch anzufinden sind.
Die Auswahl an Früchten ist natürlich grandios, die Preise sowieso lächerlich. Eine Spezialität der Gegend ist die grüne Drachenfrucht, die eine pinke Schale aufweist, ungefähr die Größe einer Ananas hat und ähnlich einer Kiwi schmeckt.
Die 6 Tage in Nha Trang waren traumhaft schön, die Mischung aus Relaxen, Meeresbaden und Kultur war ideal, auch das Nachleben ist nicht zu verachten. Leider war aber für 3 Tage später schon der Flug von Saigon zurück nach Bangkok gebucht, sodass die Weiterreise nach Saigon angetreten werden musste.
Wir entschieden uns für den Nachtzug im Schlafwagenabteil, das wir uns schließlich mit 2 Mönchen teilten – rechtzeitige Reservierung aber notwendig! Diese Art des Reisens ist mit Sicherheit die entspannendste und man versäumt nichts vom Tag. Der einzige Nachteil ist halt, dass man nichts von der vorbei huschenden Landschaft mitbekommt. In jedem Fall kamen wir nach ca. 12 Stunden Fahrt gut erholt in Saigon an.
Saigon (Ho Ch Minh Stadt)
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Zwar nicht die Hauptstadt, ist Saigon doch die größte Stadt in Vietnam. Eigentlich ist Saigon nur ein Stadtteil von Ho Chi Minh Stadt, aber der Name Saigon bürgert sich immer mehr ein und ist ja auch in unseren Gefilden als solcher bekannt.
Das gut 300 Jahre alte Saigon ist eine pulsierende Großstadt, aber doch wieder völlig anders als wie z.B. Bangkok, Pnom Penh oder Kuala Lumpur in Asien. Jede dieser Großstädte hat so seinen Reiz, so auch Saigon. Saigon ist eher ein unendlicher Großraum, als eine Stadt, Hochhäuser und Business sind noch nicht allzu stark vertreten, aber man spürt die rasante Entwicklung der Wirtschaft.
Wenn man zur jetzigen Zeit von Saigon spricht, muss man die Millionen von Mopeds erwähnen, die sich in einem unglaublich organisierten Chaos durch die Straßen winden. Was früher die Fahrräder für die Massen waren, sind jetzt die Mopeds und in ein bis zwei Jahrzehnten (leider) die Autos. Diese sind jetzt noch deutlich in der Minderzahl, bahnen sich ihren Weg aber wild hupend; Rikschas sind leider auch schon nicht mehr allzu viele anzutreffen.
Nun gut, als Ausgangspunkt bietet sich der Stadtteil Pham Ngu Lao an, der alles bietet was Bachpacker so benötigen. Auch in Saigon sind die Märkte zu empfehlen, die halt je nach Schwerpunkt (z.B. Textilien, Lebensmittel) ihre Vorzüge haben. Beim Schlendern durch die Stadt kann man einiges an Kultur, wie z.B. das Kunstmuseum, das Stadttheater, das Hotel de Ville oder die für (mich persönlich langweilige) Kathedrale Notre Dame besichtigt werden.
In unserem Fokus des Interesse stand aber das War Remnants Museum, das früher noch „Museum um der chinesischen und amerikanischen Kriegsverbrechen“ hieß, aus Gründen manche Touristen nicht abzuschrecken aber umbenannt zu werden.
Das Museum ruft einem in beeindruckender Weise die Grausamkeiten des Vietnamkrieges in Erinnerung. Unzählige Fotos mit Beschreibungen hinterlassen eine Nachdenklichkeit, die sich erst nach Verlassen des Museums langsam wieder legt. Es finden sich auch militärische Relikte wie US-Panzer oder Bomben, sowie fachsimpelnde amerikanische Besucher, die sich oft als Veteranen herausstellen, manche mit dem Zweck der Vergangenheitsbewältigung, andere, die wohl eher als Pazifisten zu bezeichnen wären.
Höhepunkt des zweitägigen Saigon-Aufenthalts sollte aber der Besuch der Tunnel von Cu Chi sein.
Tunnel von Cu Chi
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Das Tunnelnetz von Cu Chi verhalf dem kommunistischen Vietcong in den 60er Jahren ein Gebiet gegen Südvietnam und die Amerikaner zu kontrollieren, das sich bis zur kambodschanischen Grenze erstreckte und einzelne Tunnel beinhaltete, die bis zu 250 km lang waren.
Eigentlich wollten wir uns einer Tagestour anschließen, waren aber zu spät dran. Da Cu Chi aber knapp 50 km von Saigon entfernt liegt, keine öff. Verkehrsmittel dorthin fahren und ein Mopedtaxi zu teuer gewesen wäre, mussten wir zwangsläufig ein Moped mieten und uns dem Mega-Verkehr in Saigon stellen. Der Tagespreis von 4 USD war kein Thema, die Fahrt aber eine Herausforderung und schließlich ein Abenteuer. Hoch konzentriert dauerte es ca. eine Stunde bis wir erst einmal die Stadtgrenze erreicht hatten. Man steht an der Ampel, 10 Mopeds links von sich, 10 rechts, über die gesamte Straßenbreite verteilt – auf der anderen Seite das Gleiche. Sehr spannend diese Situationen, wenn man aber gelernt hat, dass der Trick einfach in der gleichmäßigen Geschwindigkeit und damit der Berechenbarkeit eines jeden Einzelnen liegt, erscheint einem das Ganze nicht mehr (wie noch anfangs) wie Zauberei.
Der Weg zog sich endlos, aufgrund mangelnder Beschilderung, war ständiges Fragen nach dem Weg unerlässlich. Der Stadt entkommen war der Weg entlang der Reisfelder aber sehr idyllisch, nach ca. 2 Stunden erreichten wir unser Ziel, das doch nicht einfach zu finden war.
Erfreulich war die Tatsache, dass wir nahezu die einzigen Touristen vor Ort waren und deshalb auch einen eigenen Führer bekamen. Der Eintritt beträgt 55.000 Dong. Zugänglich ist natürlich nur ein kleiner Teil der Tunnel, die damals aus mehreren Ebenen bestanden und über alles verfügten, was für das Leben der Soldaten und Soldatinnen unter der Erde benötigt wird. So finden sich Wohnbereiche, Lazarette, Waffenschmieden, Küchen und Fallen, wie sie grausamer kaum sein könnten. Meist mit (zum Teil vergifteten) Speerspitzen versehen, waren diese Fallen von den GI’s kaum auszumachen und kosteten vielen das Leben. Überhaupt war das System sehr ausgeklügelt, der Rauchabzug der Küchen erst 20 Meter entfernt, Eingänge an Flüssen unter Wasser usw.. Eigentlich hatten die Amerikaner keinerlei Chance gegen die Vietcong in ihren Tunneln anzukommen sie waren einfach zu groß und breit (körperlich) und fanden eigentlich nie selbst Zugang zu den Tunneln. Man kann selbst ca. 20 Meter durch einen erweiterten und begradigten Tunnel robben; einfach beklemmend und unvorstellbar, dass die Vietcong damals so gelebt und gekämpft haben.
Die Amerikaner versuchten damals alles, um dagegen anzukommen; Bombardierungen, Napalm und Entlaubung (Stichwort Agent Orange) waren die Folge der Deklaration zur „Free-Fire-Zone“.
Erst als die Amis die Tunnel flächendeckend mit B52 bombardierten, wurden die meisten zerstört; da war es aber zu spät, die Amis hatten bereits den Rückzug aus dem Vienamkrieg entschieden, die Tunnel hatten ihren Zweck erfüllt. Auch der Einsatz des Agent Orange, dem viele GI’s selbst „zum Opfer fielen“, kippte damals die Stimmungslage im eigenen Land.
Im übrigen leiden die Vietnamnesen in der Region noch heute unter dem Einsatz der Chemikalien, abgesehen davon, dass nahezu jeder gefallene Verwandte zu beklagen hat.
Die Rückfahrt war wieder spannend, weicht aber mit der Zeit ein wenig der Routine, wenn man das so nennen kann.
Von Saigon ging es dann mit Vietnam Airlines zurück nach Bangkok, wo 2 Tage später der Rückflug nach Deutschland anstand.
So, ich hoffe der Bericht konnte einige Eindrücke vermitteln. Mit Sicherheit könnte man noch viel mehr schreiben, das werde ich in weiteren Berichten zu den entsprechenden Themen noch versuchen.
Über Anregungen oder Kommentare würde ich mich selbstverständlich freuen.
FrankundFrei4Yopi@10/06/05 (der Bericht wurde unter selben Nick und Titel bereits bei Ciao gepostet) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 06.08.2005, 01:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Super Bericht darüber! LG, Mathias
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Sonne-in-der-Nacht, 12.07.2005, 02:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Toller Bericht...so etwas liest man hier bei yopi leider nur sehr selten:-)
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DaKe, 10.07.2005, 21:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich fand den Bericht sehr interessant, besonders da ich mich ebenfalls für das Land interessiere.
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Vietnamesische Impressionen
13.01.2004, 13:33 Uhr von
klausalfred
Ich bin gelernter Journalist, komme aber beruflich nicht mehr zum Schreiben. Also verfasse ich ab...Pro:
Exotisch, preiswert, politisch spannend
Kontra:
lange Anreise
Empfehlung:
Ja
Vorbemerkung
Wenn man vier Wochen lang durch Vietnam reist, dann kann man anschließend eine Menge erzählen. Um euch nicht zu sehr zu strapazieren, habe ich meinen Bericht in zwei Teile gegliedert: die teilweise etwas ausufernden Impressionen und die knapp gehaltenen praktischen Tipps. Wer sich schnell über das Reisen in Vietnam informieren möchte, der gehe gleich zu diesem zweiten Teil.
Die Menschen
Wenn ich an Vietnam denke, sehe ich zunächst einmal Menschen vor mir: Elternpaare mit ihren Kindern zu dritt oder viert auf einem Leichtmotorrad in den bevölkerten Straßen der großen Städte, derbe Verkäuferinnen auf den überbordenden Märkten, alte Frauen in einer Hängematte vor ihrem winzigen Haus, mit einer Plastikkugel Fußball spielende Knaben am Strand.
Ich denke an die zierlichen Oberschülerinnen, die in ihren traditionellen weißen Gewändern nach Hause radeln, die Männer, die im Schatten einer Kokospalme Karten spielen, die Straßenhändlerinnen, die ihre Waren mit dem althergebrachten Tragbalken durch enge Gassen manövrieren. Und ich rufe mir die cleveren jungen Männer mit Base Cap und modischer Sonnenbrille in Erinnerung und die Frauen mit ihren spitz zulaufenden Strohhüten, die mit Schöpfkellen die Reisfelder bewässern. Schließlich die beiden Musikantinnen im Hotel in traditionellen Kostümen und ebensolchen Instrumenten, die sich nach Feierabend auf der Toilette in moderne junge Frauen in Jeans und schicken Hosen verwandeln. Oder die sonnengegerbten hageren Cyclo-Fahrer, auf dem Boden ihrer kargen Hütte sitzende Mitglieder einer dörflichen Familie, die ebenso neugierig auf die Fremden sind wie wir auf sie.
Ja, sie sind neugierig, sehr neugierig. Und sie sind selbstbewusst, kreativ und geschäftstüchtig.
Zur Neugier: Nachdem sie uns am Strand aufgegabelt und in ihr Elternhaus geführt hat, untersucht die junge Dentistin Bùi Hân Helmas Plastiktüte und findet darin einige Muscheln vom Strand. Sie verschwindet und kommt mit ihren Muschelschätzen zurück. Sie will sie Helma schenken, und die darf nicht nein sagen, jedenfalls nicht zu allen angebotenen Prachtstücken. Und Hâns Bruder fordert den fremden Alten per Handzeichen auf, ihm doch mal die Zahnbrücke genauer zu zeigen, die er mit Kennerblick als solche identifiziert hat. Interesse für falsche Zähne scheint in der Familie zu liegen. Und wenn ich unterwegs meinen Pocket-PC benutze, steht sehr schnell ein junger Mann hinter mir und interessiert sich für das, was ich da tue.
Zum Selbstbewusstsein: Unterwürfigkeit haben wir in Vietnam niemals erlebt. Die Menschen treten dem Fremden auf gleicher Augenhöhe gegenüber. Selbst der verkrüppelte Bettler heischt mit selbstbewusster Geste um die milde Gabe. Er bittet nicht, er fordert. Und besondere Freundlichkeit ist im Umgang mit Fremden, ob die nun aus Vietnam sind oder aus dem Ausland, nicht an der Tagesordnung. (Manchmal sagte ich zu Helma: „Man fühlt sich heimisch. Man könnte fast in Berlin sein.“)
Zur Kreativität: Ob sie im Vietnamkrieg aus den Reifen erbeuteter US-Lastwagen ihre berühmten Sandalen machten oder sich für den Feind tückische Fallen ausdachten, die Einwohner dieses seit Jahrhunderten immer wieder von Invasoren heimgesuchten Landes haben sich zur Abwehr des Feindes immer was einfallen lassen. Und findig sind sie auch heute noch. Da stanzt sich der Kfz-Mechaniker seine Ersatzteile aus Stahlblech selbst, an der Straße werden selbst völlig durchgelaufene Tennisschuhe mit neuen Sohlen versehen.
Und damit sind wir bei der Geschäftstüchtigkeit: Da fällt mir der Ort Tam Coc ein, von wo man die so genannte trockene Halong-Bucht besuchen kann. Das ist eine Gegend mit Reisfeldern, Flüssen und sehr schroffen, eigentümlich geformten Karstbergen. Tam Coc soll zu einem Touristenziel ausgebaut werden. Die ersten Vorboten dafür sind zwei verzierte Säulen am Ortseingang und der Bau einer neuen Straße. Das große Hafenbecken ist auch schon komplett umbaut. Dort warten Dutzende von Booten auf die Touristengruppen. Natürlich wollen Leute alles Mögliche verkaufen, Postkarten, Getränke. Sie bieten vor allem Fotos an, die entwickelt und abgezogen sind, wenn wir nach zwei Stunden wieder zurück kommen. Jedes mit einem Mann und einer Frau besetzte Boot nimmt nur zwei Passagiere mit, obwohl Platz für mindestens vier wäre - später wissen wir, warum das so ist.
Eine Frau mit einem freundlichen breiten Gesicht unter dem konischen Strohhut rudert, ihr Mann stakt mit einer langen Stange. Auf der Rückfahrt erfahren wir, warum im Boot mindestens zwei Sitze frei blieben: Unsere Bootsführerin meint, ich solle zur Seite rücken. Sie setzt sich neben mich und zeigt uns eingeschweißte Fotos, die – wie sie sagt – ihre Familie beim Sticken von Decken zeigt. Mama, Papa, zwei Schwestern, alle sticken. Wir bewundern pflichtschuldigst ihre wunderbare Familie.
Dann kommt sie zum Geschäft und zeigt uns große bestickte Tischdecken. Helma fragt nach kleineren Stücken. Die hat sie natürlich auch. Helma findet einige ganz hübsch, auch zum Verschenken. Ein Deckchen soll fünf Dollar kosten. Ich verhandele hart, bringe auch das übliche Trinkgeld ins Gespräch, aber sie bleibt hart. Wahrscheinlich hat Helma ihr Interesse zu deutlich gezeigt. Dann probiere ich auch das Argument, wir hätten keine passenden Dollarnoten dabei. Das hilft uns auch nichts. Sie nimmt auch Euro.
Die Märkte
Zuckende Fische, lebende Aale, die gerade ausgenommen werden, Meeres- und Reisfeldschnecken, Krebse, Geflügel (darunter Vögel mit blauem Fleisch - oder sind das Frösche?), Gemüse, Obst, Fleisch. Dutzende von Gewürzen, Süßigkeiten, kreisrunde Fladen in verschiedenen Farben. Ein Huhn lässt man gerade bis auf den letzten Tropfen ausbluten. Eine junge Frau stampft mit einem mächtigen Mörser aus Holz lebende Krebse zu einer Paste. Eine andere backt dünne goldbraune Pfannkuchen, die mich an Reibekuchen erinnern. Sie sind aber aus Bananenmus. Frauen formen Röllchen aus Fisch oder Gehacktem mit Erdnüssen.
Und die Eidechsen, die lebend verkauft und in Schnaps ertränkt werden. Ähnliches widerfährt auch Schlangen. Das Getränk, das trotz einschlägiger Verbote überall zu kaufen ist, soll gut sein gegen alles Mögliche, vor allem gegen Impotenz. (Die scheint in Südostasien besonders verbreitet zu sein, weil hier obskure Produkte wie geriebenes Rhinozeroshorn und getrocknete Seepferdchen die meisten Abnehmer finden.) Es werden auch junge Hunde angeboten. Da Hundefleisch in Vietnam aber nicht so populär ist wie im großen Nachbarland China, vermuten wir, dass sie eine Zukunft als Haustiere haben. Denn Hunde, vor allem Jungtiere, sieht man in und an vielen Häusern.
Auf dem Markt in Nha Trang probiere ich eine große Meeresschnecke für 1000 Dong. Alle gucken gespannt zu, wie sie mir schmeckt. Eine Verkäuferin lässt mich etwas probieren, was wir erst für Bienenwachs halten. Es ist Honigzucker.
Das Essen
Als erstes denke ich an Pho, die allgegenwärtige Nudelsuppe. Sie gibt es bereits am Morgen zum Frühstück, auch in den besseren Hotels. Die Vietnamesen essen sie aber auch tagsüber und am Abend mit wechselnden Zutaten – Shrimps, Fisch, Rindfleisch, Hühnchen. Immer aber ist viel Gemüse in der Nudelsuppe, das niemals zerkocht, sondern immer knackig ist. Solch eine schmackhafte Suppe bekamen wir zum Beispiel in der Nähe der Zitadelle von Hué in einer Straßenküche. Sie kostete 5000 Dong (zur Erinnerung: für einen Euro bekommt man 16.000 Dong). Und im Preis waren Wachteleier enthalten, die mit einem Gemisch aus Salz und Pfeffer gegessen werden, sowie eine Art Würstchen, das in ein Bananenblatt gehüllt ist und sehr delikat sind.
Interesse am Rezept? Hier ist es: Die Würstchen heißen Gia Lua und sind eine Neujahrsspezialität. Man bekommt sie aber oft auch auf der Straße. Das Schweinefleisch muss beste Qualität sein, ohne Fett und Sehnen. Es wird in einem Steinmörser mit einem Hartholzstampfer zu einer feinen Paste zerstoßen, Fischsauce zugesetzt, dann das Ganze wie ein Würstchen geformt, mit Bananenblättern umhüllt und gekocht.
In Hué und anderswo haben wir kleine knusprige Frühlingsrollen bekommen. Besonders lecker sind sie mit Shrimps-Füllung. Ihr solltet auch mal die rohen Frühlingsrollen probieren, die mit ganz dünnem Reispapier umhüllt sind und dann in Sojasoße getunkt werden.
Wenn einem der Kopf nach etwas sehr Ausgefallenem steht, kann man im Mekong-Delta Schlange probieren. Wir hatten auf Empfehlung unseres Wirtes Schlangencurry mit Python und Fluss-Schlange. Beides war sehr zart und schmeckte wie sehr feines Rindfleisch. In einigen Lokalen sollen auch Ratten serviert werden, die allerdings wenig mit unseren Nagern gemein haben. Darauf haben wir verzichtet.
Wem das alles zu exotisch ist, der kann überall auch Pizza und Pasta zu sich nehmen. Italienisches Essen scheint auch in Vietnam immer beliebter zu werden. Amerikanisches Fastfood gibt es in den großen Städten auch, doch sind McDonald’s und KFC noch sehr spärlich vertreten.
Die Religion
In Vietnam könnt ihr verschiedene Religionen erleben, die sich zum Teil vermischt haben und die offenbar friedlich nebeneinander existieren. Auf den Friedhöfen sind Buddhisten, Konfuzianer, Christen und manchmal auch Muslime nebeneinander bestattet. Die meisten Menschen in Vietnam sind Buddhisten verschiedener Richtungen. Minderheiten bekennen sich zum Taoismus, zum Konfuzianismus, zum Islam und zum Christentum. Großen Zulauf hat eine Sekte, die den Caodaismus praktiziert, eine Lehre aus dem vergangenen Jahrhundert, in die Grundsätze asiatischer und westlicher Religionen und Philosophien eingegangen sind. Zu ihren Heilsbringern gehören auch Persönlichkeiten aus dem Westen: Jeanne d’Arc, René Descartes, Victor Hugo und Lenin. Fast alle Vietnamesen, gleich welcher Religionsgemeinschaft, verehren ihre Ahnen. Wir haben kaum einen Laden, Hotel, Restaurant oder Privathaus gesehen, wo nicht ein kleiner Altar an die verstorbenen Vorfahren erinnerte.
Hier Eindrücke aus einer buddhistischen Pagode: In der Thien-Hau-Pagode in Cholon, dem chinesischen Bezirk Saigons, hängen an der Decke korbähnliche Gebilde. Es handelt sich um spiralförmige Räucherstäbe, die ganz langsam vor sich hin glimmen.
Am Ausgang treffen wir auf einen Vogelhändler. In winzigen Holzkäfigen flattern kleine graue Vögel – vielleicht Finken? Es bringe Glück, wenn man ihnen die Freiheit schenke, meint ein Mann. Für fünf Vögel muss man einen Dollar entrichten. Wir finden die Idee gut, zahlen den Dollar. Der Händler greift sich fünf der Pieplinge, füllt sie in einen kleineren Plastikkäfig ab. Auf dem Vorhof der Pagode öffnet Helma das Türchen . Die Tierchen suchen schnell den Weg in die Freiheit. Ich fürchte nur, die wird kurz sein. Als wir den leeren Käfig abgeben, sehen wir, dass rund um die Gefängnisse reichlich Futter gestreut ist. Und ein toter Vogel liegt auf der Straße, wo unentwegt die Motorräder langziehen.
Praktische Tipps:
Hotels
Gemessen an den Preisen in Europa sind die Hotels in Vietnam spottbillig. Wir haben uns zweimal, jeweils zu unseren Geburtstagen, Hotels geleistet, die nach unseren Kriterien zur Spitzenkategorie gehören. Das Vier-Sterne-Hotel Morin in Hué haben wir für 71 Dollar pro Nacht und Zimmer im Internet gebucht, reichhaltiges Frühstücksbüffet inklusive. Der mächtige Kolonialbau am Parfüm-Fluss aus dem Jahre 1901 hat einen tropisch bepflanzten Innenhof mit Swimmingpool und Restaurant. In Saigon zahlten wir für ein ähnliches Hotel, das Riverside, mit Blick auf den Fluss inklusive Frühstück 72 Dollar. Eigentlich sollte der Raum 90 Dollar kosten, aber die Dame an der Rezeption bot mir am Telefon ungefragt 20 Prozent Rabatt an.
Es gibt natürlich noch teuere Hotel, zumindest in den beiden großen Städten. Unterhalb der vier Sterne findet ihr ein großes Angebot an Schlafmöglichkeiten bis hin zu den ganz einfachen für zwei, drei Dollar die Nacht.
Transport
Vietnam ist ideal für Einzeltouristen. Fast an jeder Ecke findest du eine Agentur, die dir Bahn-, Bus- und Flugtickets zum normalen Preis verkauft. Inlandsflüge sind relativ teuer. Sehr preisgünstig sind die Busse, die Norden und Süden verbinden. Man kann ein so genanntes Open-Date-Ticket kaufen und aussteigen, wo man will und an einem beliebigen Tag weiterfahren. Zwischen den einzelnen Städten verkehren auch Minibusse, die einen am Hotel abholen und meist auch am Ziel am gewünschten Ort absetzen. Selbst Taxis sind – zumindest nach unseren Preisvorstellungen – so günstig, dass man auch sie mal für eine kürzere Strecke benutzen kann. Wir sind innerhalb von Vietnam geflogen, mit dem Bus, dem Taxi und dem Zug gefahren. Im Mekong-Delta haben wir auch eine größere Strecke mit einem Linienschiff zurückgelegt.
Preise
Regel Nummer eins: Ausländer zahlen mindestens doppelt soviel wie Vietnamesen, denn Ausländer sind in den Augen der Einheimischen immens reich. Das wird auch in staatlichen Einrichtungen ganz offen praktiziert, wo unterschiedliche Preise ausgehängt sind. Und wenn der Eintritt offiziell kostenlos ist – wie im Mausoleum von Ho Tschi Minh in Hanoi – dann muss der Fremde eben einen Prospekt käuflich erwerben.
Wenn man aber der Straße, auf Märkten und kleinen Läden nur den doppelten Preis und nicht das Fünf- bis Zehnfache zahlen will, muss man feilschen. Sonst bezahlt man für eine der köstlichen unreifen Kokosnüsse, fürs Schuhputzern oder für Ansichtskarten mindestens einen Dollar. Das waren im März 2003 15.000 Dong. Mit Handeln kriegt man die Kokosnuss für 2.000 bis 3.000 Dong, das Schuhputzern für 2.000 bis 4.000 Dong und die Karten für 8.000 bis 10.000 Dong. Ihr seht, die Preise sind niedrig. So haben wir das Feilschen meist nicht völlig ausgereizt. Aber wenn ihr ernsthaft Interesse habt und den Preis noch drücken wollt, dann geht einfach weiter oder verlasst das Geschäft. In vier von fünf Fällen kommt der Verkäufer euch dann weiter entgegen.
Wir nehmen ein Taxi nach Cholon, dem chinesischen Stadtteil Saigons. An der Rezeption meint man, das koste bis zu 100.000 Dong. Der Fahrer meint dann aber, es werde etwa 50.000 Dong machen. Und die verlangt er dann auch exakt. Auf der Rückfahrt nehmen wir eines mit Taxameter, der am Ende nur 37.000 Dong anzeigt. So unterschiedlich können die Preise sein. Deshalb sollte man bei Taxifahrern darauf bestehen, dass die Uhr eingeschaltet wird.
Trinkgelder sind eigentlich unüblich, aber bei Menschen, die mit Touristen zu tun haben, durchaus willkommen. Dem Guide gibt man das Trinkgeld am besten in einem Umschlag und übergibt den mit beiden Händen. Ich habe mich bemüht, diese Sitte nachzuahmen. Das heißt, wenn man jemandem was anreicht oder etwas entgegen nimmt, tut man dies immer mit beiden Händen. Das kommt gut an.
Einreise
Schneller geht’s, wenn man sich am Schalter für Vietnamesen oder Bürger aus ASEAN-Staaten anstellt und beim Zoll den Schalter für Einfuhr zollpflichtiger Waren wählt. Die Beamten sehen das nicht so eng. Bei der Passkontrolle bekommt man eine Kopie auf gelbem Papier zurück. Die sollte man nicht verlieren, denn das könnte bei der Ausreise zu Verwicklungen führen.
Verständigung
Die meisten Menschen, die mit Touristen zu tun haben, sprechen Englisch. Da aber kaum einer schon einmal in einem englischsprachigen Land war, ist die Aussprache gewöhnungsbedürftig. Vietnamesen können übrigens kein „l“ aussprechen. Das klingt bei ihnen wie „n“. Ältere Menschen sprechen auch Französisch, doch die meisten Vietnamesen sind jung.
Bargeld
In den Städten kann man an den Bankautomaten der größten Bank, der Vietcom Bank, mit der EC-Karte oder Kreditkarten Bargeld ziehen. Der Dong ist sehr stabil, der Dollar kann ebenfalls eingesetzt werden. Notfalls werden auch Euro angenommen, allerdings eins zu eins zum Dollar.
Information
In besseren Hotels und auf der Straße bekommt man die in Englisch erscheinende „Vietnam News“, die relativ ausführlich über das Ausland berichtet. In ihr konnten wir zum Beispiel den Pokalsieg von Bayern München gegen Bayer Leverkusen nachlesen. . Auf der Straße verkaufen Kinder, die alle einen Ausweis mit Foto angesteckt haben, die Vietnam News mit einem anderen aufgedruckten Preis, und zwar für ungeheuerliche 30.000 Dong. Ich handele auf 12.000 runter, will aber nicht mehr als 10.000 zahlen. Eigentlich kostet sie ja nur 5.000 Dong.
In den besseren Hotels sind CNN, BBC World, manchmal auch die Deutsche Welle TV zu empfangen. Notfalls kann man sich in einem der zahlreichen und sehr preiswerten Internet-Cafés informieren.
Reiseführer
Sehr empfehlenswert ist „Vietnam“ von Mason Florence und Robert Storey, Stefan Loose Verlag, die deutsche Ausgabe des entsprechenden Guides von Lonely Planet (19,95 Euro). Zur Vorbereitung empfehle ich „KulturSchock Vietnam“ von Monika Heyder, Reise Know-How Verlag.
veröffentlicht auch bei Ciao weiterlesen schließen -
Hué und Hanoi (ein Weltreisetagebuch - Teil 6)
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Es geht weiter mit dem mittlerweile sechstem Teil des Weltreisetagebuchs von unserer 5-monatigen Weltreise.
Gerade sind wir in Hué in Mittelvietnam angekommen:
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1.11. Halsabschneider
Im strömendem Regen ist unser Eindruck von Vietnam immer noch sehr getrübt. Sobald wir den Kopf aus dem Guesthouse stecken, sind wir umringt von einer Gruppe Vietnamesinnen. Die wollen uns zu Regenmänteln umfunktionierte Müllsäcke verkaufen, was uns durchaus entgegenkommt. Zur Mittagsessenszeit gönnen wir uns in einer Patisserie (auch hier haben die Franzosen ihre Spuren hinterlassen) ein leckeres Frühstück. Nach Wochen auch mal wieder mit einem Kaffee, der sogar Matthias Ansprüchen gerecht wird.
Eine der spärlich gesäten Regenpausen nutzen wir, um mit einem Motorad zur verbotenen Stadt zu fahren. Diese ehemalige vietnamesische Königsresidenz ist flächenmässig sogar grösser als das Pekinger Pendant – allerdings ist von den meisten Gebäuden nicht mehr sehr viel übrig. Das Eingangstor hat fünf Durchgänge, die früher dem Stand entsprechend benutzt werden durften – für die, die überhaupt hinein durften. Das Gehen durch ein falsches Tor konnte durchaus auch mal den Kopf kosten. Inzwischen hat sich politisch in Vietnam einiges geändert, die Tore werden aber immer noch von Halsabschneidern bewacht. Der Eintritt von 50 Cent verzehnfacht sich, wenn man nicht dem Stand der “Einheimischen” angehört, sondern Ausländer ist.
Es bleibt nicht lange trocken – der Blick auf die Vorhersage der nächsten Woche verheisst auch nichts Gutes. Über unseren nächsten Reisezielen in Südvietnam hat sich ein grosses Tief gemütlich gemacht. Aus Angst vor tagelangen Gewittergüssen ändern wir unseren Plan und buchen schon für den nächsten Tag einen Nachtzug ins 700 Kilometer nördlich gelegene Hanoi. So können wir einiges sehen, was uns schon mehrfach von anderen Travellern empfohlen wurde – kleiner Wehrmutstropfen ist, dass wir zurück in den Süden nach Saigon wohl fliegen müssen, da uns sonst die Zeit davon läuft.
Zufällig laufen wir Nadja und Zoe über den Weg, die wir zuletzt in Vang Vieng gesehen haben.
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2.11. Maybe later
Mit dem Motorad legen wir die zwölf Kilometer im vietnamesischen Verkehrschaos zu einem der vielen Königsgräber zurück. Neben uns fährt ein sehr penetranter Vietnamese her und betreibt in gebrochenem Englisch Smalltalk – vermutlich um uns irgendetwas zu verkaufen. Was, werden wir allerdings nie erfahren, weil wir ihn mit einer Fähre zum Grab abhängen. Und wieder erwartet uns eine skurrile Verkaufszene: Auf dem Weg vom Fluss zum Grab werden wir im Abstand von ca. sechs Metern mehr als zehn Mal von Bananenverkäuferinnen angesprochen, die sich nicht nur in Aussehen, Kleidung und Warenangebot, sondern auch ihren Verkaufstrategien ähneln. Nachdem wir auch die letzte davon überzeugen konnten, dass wir keine Bananen kaufen werden, stellt auch sie in der Gewisssheit, dass es keinen anderen Rückweg gibt, “maybe later” fest. Nach zwei Stunden Besichtigung der imposanten Grabanlage können sich dann auch einige der Damen fest daran erinnern, dass wir zugesagt haben, jetzt ihre Bananen zu kaufen.
Zugfahrten sind in Vietnam sehr günstig. Allerdings gilt das – wie auch schon bei Eintrittsgeldern zu kulturellen Sehenswürdigkeiten – nur für Einheimische. Nach dem Foreigner-Aufschlag von 300(!) Prozent zahlt man schon mehr als die Hälfte des Flugpreises für die Strecke. Dafür ist der Zug mit Schlafwagen auch sehr gemütlich, was wir uns nach unseren Laos-Erfahrungen auch verdient haben!
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3.11. Tagesanbruch in Hanoi
Fast pünktlich erreichen wir noch vor Morgengrauen um 5 Uhr unser Ziel. Ganz Hanoi schläft noch – Ganz Hanoi? Nein, um einen kleinen See im Zentrum haben sich hunderte tapfere Sportler versammelt. Getrennt nach Geschlechtern versuchen sich grössere Gruppen bei lauter Musik an aerobicähnlichem Frühsport. Weitere Hundertschaften joggen um den See, während sich die Fauleren auf zwanzig bis dreissig Motorädern ein Rennen liefern.
Im “Old-Quarter”, nördlich des Sees, konzentrieren sich Budget-Hotels und Restaurants. Deswegen sollte man hier auch neben Touristen auch Hanois berühmt-berüchtigte “Touts” (Kundenfänger) finden. Aber der Mob schläft noch und sogar die Hotels sind noch geschlossen.
Also setzen wir uns für ein Weilchen in ein Internetcafe. Danach ist draussen wirklich die Hölle ausgebrochen: Obwohl uns Thailand und Laos schon abgehärtet haben sollten, überrascht uns die Masse und Hartnäckigkeit der Cyclo-, Motorad- und Taxifahrer und der Verkäufer, die uns Bananen, Backwaren, kopierte Bücher, Postkarten, Schmuck, Wasser und anderes unter die Nase halten. Während sie unaufhörlich auf uns einreden, werden wir auf Schritt und Tritt von Schuhputzerkindern verfolgt, über die man fast stolpert. Da wir noch immer unsere Rucksäcke mitschleppen sind wir auch noch einfache Beute für die Fänger verschiedener Guesthouses. Zuletzt ertönen auch noch Rufe von allen Restaurants, doch jeweils dort zu essen. Trotz oder wegen des Überangebots brauchen wir eine ganze Weile, um eine Bleibe zu finden.
Schon viel länger als die Tourismusbranche haben sich hier im Old-Quarter tausende kleine Handwerksbetriebe niedergelassen – jeweils einige kleine Strassen beherbergen Läden fast ausschliesslich einer Zunft. Von Grabsteinmetzen, Dosenmachern, Goldschmieden, über Fisch- und Blumenverkäufern, bis zu einer Zeile mit Läden, in denen man bündelweise nachgemachtet Papiergeld kaufen kann (das in buddhistischen Zeremonien verbrannt wird), kann man hier alles finden.
Nach diesem Rundgang wollen wir Ho Chi Minh besuchen, der genau wie Lenin, Stalin oder Mao in einem Mausoleum aufgebahrt sein soll. Leider haben wir Pech: “Uncle Ho” ist in Russland, um wie jedes Jahr für zwei Monate aufgepäppelt zu werden.
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4.11. Ausflug ins Grüne
Wir entfliehen dem Trubel von Hanoi mit einem kleinen Ausflug in die Natur. Unser Ziel ist die 70 Kilometer entfernte Perfume-Pagoda, einem in Vietnam sehr bekannten Pilgerort. Da es in Hanois Verkehrchaos glatter Selbstmord wäre, selber zu fahren (Vietnam führt die weltweite Verkehrstotenstatistik an), haben wir uns einer Guided-Tour angeschlossen und müssen uns den ganzen Tag das schwer verständliche Gebrabbel eines gerade volljährig gewordenen Führers anhören. Anstrengend ist auch der Weg zur Pagoda. Zuerst für die Frauen, die uns fast eine Stunde einen Fluss in malerischer Landschaft entlang rudern, dann für uns, weil wir einige hundert Höhenmeter zurücklegen müssen.
Die Kultstätte selber ist eine grosse Höhle. Grund für ihre Beliebtheit ist, das die Pilgerfahrt bisher Kinderlosen zu ihrem Glück verhelfen soll. Alles was man tun muss, ist an einem bestimmten Felsen zu reiben: Links von uns Junge, rechts Mädchen – wir halten uns sehr vorsichtig in der Mitte. Auch für Wohlstand und Schönheit stehen Felsen bereit, die wir auch gleich umarmen. Auf dem Rückweg werden wir von einem Vietnamesen gerudert, der sich anscheinend vor seinen ansonsten ausschliesslich weiblichen Kollegen profilieren will und uns so mit einigem Vorsprung ins “Ziel” bringt. Mit im Boot sind zwei Japanerinnen, die es tatsächlich geschafft haben, mehr als eineinhalb Stunden des Ausflugs auf Video zu bannen. Auf dem Rückweg erwartet uns die Rush-Hour in
Hanoi, die das bisherige Verkehrschaos nocheinmal in den Schatten stellt: Autos, Busse und Motoräder erkämpfen sich ihren Weg durch die verstopften Strassen. weiterlesen schließen -
Vietnam
24.03.2003, 22:30 Uhr von
EverBaby
Ich bin eine dumme Kuh: MUH! Joa ihr seht ja wie ich aussehe *endlich* Höre am liebsten Chri...Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
^Lage:^
Vietnam liegt in Südost-Asien,
erstreckt sich ca. 1700 km von Nord nach
Süd und ähnelt in seiner Form einem "S".
Hauptstadt der sozialistischen Republik
ist Hanoi. Das Land grenzt im Norden an
China, im Westen an Laos und
Kambodscha, im Süden an den Golf von
Thailand und das Südchinesische Meer
und im Osten an den Golf von Tonkin.
Vietnam ist ein Land mit vielfältigen
Landschaften und zahllosen
Naturschönheiten.
Das Land gliedert sich in 5 Regionen:
- die nördliche Gebirgslandschaft
(höchster Berg: Fan Si Pan 3142 m)
- das Delta des roten Flusses in
Nordvietnam (Hanoi)
- der anamitische Gebirgszug
(Verbindung zwischen Nord- und
Südvietnam)
- der Küstenstreifen zwischen dem
anamitischen Gebirgszug und dem
Südchinesischen Meer
- das Mekong-Delta in Südvietnam
(Reiskammer)
Die Hauptstadt Hanoi ist unzweifelhaft
eine der schönsten Städte Asiens. Breite
Prachtstrassen, prächtige Alleen und
repräsentative Kolonialgebäude verleihen
der Stadt ein aristokratisch-französisches
Flair. Ursprünglich und chaotisch bunt ist
Hanoi im Gewirr seiner Altstadt und
romantisch an den Ufern seiner
zahlreichen Seen. Noch ist Hanoi trotz
aller Kriege und Verwüstungen eine
überraschend intakte Stadt geblieben,
aber auch hier macht der Fortschritt und
die damit verbundene Bautätigkeit nicht
halt.
^Klima- und Zeitzonen:^
Vietnam hat überwiegend tropisches
Monsunklima mit erheblichen lokalen
Unterschieden. Die Sommer sind überall
heiss und feucht; im Winter ist nur der
subtropische Norden verhältnismässig
kühl, während es im tropischen Süden
heiss bleibt. Die jährliche
Niederschlagsmenge beträgt im Schnitt
1850 mm.
Vietnam ist der mitteleuropäischen Zeit
um 6 h Stunden und der
mitteleuropäischen Sommerzeit um 5
Stunden voraus.
^Bevölkerung:^
Vietnam hat ein Fläche von 330 000 km2,
also 8x so groß wie die Schweiz.
In Vietnam leben 80 Mio, das sind 11x
mehr Menschen als in der Schweiz und
entspricht einer Einwohnerzahl von 242
pro km2. In der Schweiz leben auf einem
km2 172 Menschen. 70% der
Bevölkerung leben auf dem Land.
Vietnam wird auch das Herz Indochinas
genannt und beherbergt 87%
Vietnamesen, 2% Chinesen, 2% Thais,
2% Tho, 1% Khmer und 6% andere
Volksgruppen. Landessprache ist
Vietnamesisch, es wird aber auch
chinesisch, englisch und französisch
gesprochen. Hauptreligion ist mit 55%
der Buddhismus, des weiteren sind 7%
der Bevölkerung Christen und 1%
Muslime. 37% gehören den zahlreichen
Sekten an.
Die Lebenserwartung eines
Vietnamesen beträgt 64 Jahre, die einer
vietnamesischen Frau 68 Jahre. Die
Bevölkerung ist sehr jung, lebt in
Grossfamilien zusammen und darf, um
das Bevölkerungswachstum zu bremsen
nur noch 2 Kinder haben. Die
Vietnamesen sind freundlich und
hilfsbereit.
Die Schulpflicht besteht vom 6. bis 10.
Lebensjahr. Vietnam verfügt über eine
vergleichsweise hohe
Alphabetisierungsrate (5%
Analphabeten). Das Bildungswesen hat
jedoch mit zahlreichen Problemen zu
kämpfen. Dies gilt auch für das
Gesundheitswesen. Ein besonderes
Gesundheitsproblem stellt AIDS dar, das
sich auch in Vietnam immer mehr
verbreitet. Als Besucher Vietnams sollte
man gegen Tetanus, Polio, Hepatitis A
und Gelbfieber geimpft sein. Eine
Malariaprophylaxe ist empfehlenswert.
Die Bevölkerung ist sehr schlank, aber
nicht weil sie Hunger leidet, sondern weil
sie sich gesund (Gemüse, Früchte,
wenig Fleisch) ernährt,
Das vietnamesische Wort für essen "an
com", wörtlich übersetzt "Reis essen",
bringt die enorme Bedeutung der
Reiskultur zum Ausdruck. Die berühmte
Reisnudelsuppe "Pho" ist gesund und
schmackhaft. Man sollte sie bei einem
Besuch in Vietnam unbedingt versuchen.
Die vietnamesische Küche bietet eine
grosse Auswahl an Spezialitäten und
zählt zu den besten Esskulturen der Welt.
^Kunst und Kultur:^
Zu den einheimischen
Traditionen zählen die Seiden- und
Lackmalerei und Schnitzereien. Beliebt
ist das Wasserpuppentheater. Wichtigste
Medien sind die Vietnam Television, der
Radiosender "Voice of Vietnam" und
verschiedene Tageszeitungen.
^Wirtschaft:^
Zahlungsmittel in Vietnam ist
der Neue Dong (= 100 Xu). Die seit 1986
eingeleiteten marktwirtschaftlichen
Reformen haben die Kollektivierung der
Landwirtschaft und Verstaatlichung der
Industrie noch nicht beseitigen können.
Der grösste Teil der Bevölkerung arbeitet
in der Landwirtschaft.
Angebaut werden Reis, Zuckerrohr, Mais,
Baumwolle, Tee, Kaffee und Tabak und
zur Kautschukgewinnung
Kautschukbäume. Wichtig sind die
Schweine-, Wasserbüffel- und
Seidenraupenzucht wie auch die
Fischerei. An Bodenschätzen gibt es
Steinkohle, Erdöl, Erdgas, Chrom, Eisen,
Zinn und Wolfram.
Exportiert werden Holz, Rohöl, Schuhe,
Bekleidung, Kaffee, Reis, Sojabohnen
und Kautschuk.
Importiert werden Erdöl, Zement,
Motorräder, Stahlprodukte und Getreide.
Haupthandelspartner sind Singapur,
Japan, China, und Frankreich. Das 1975
verhängte Handelsembargo der USA
wurde im Februar 1994 aufgehoben.
Die Strassen sind überfüllt mit Motor- und
Fahrrädern und dem beliebten
Dreirad. Alles, was der Mensch so
braucht wird auf den Zwei- bzw.
Dreirädern transportiert. Autos gibt es
noch wenig, im Süden mehr als im
Norden.
^Natur:^
Über zwei Fünftel der
Landesfläche sind von tropischen
Wäldern bedeckt. Brandrodungen, der
Einsatz des chemischen
Entlaubungsmittels Agent Orange und
die Flächenbombardierungen der USA im
Vietnamkrieg sowie erbarmungslose
Abholzungen, um Harthölzer gegen
dringend benötigte Devisen zu
exportieren, haben die ursprüngliche
Vegetation erheblich geschädigt. Das
führte auch zu einer fortschreitenden
Bodenerosion und zog letztlich schwere
Überschwemmungen nach sich.
Vietnams Tierwelt ist reich und vielfältig.
In den Dschungelgebieten gibt es
Grosskatzen wie Tiger, Leoparden und
Zibetkatzen. Weiterhin leben hier
Elefanten, Bären, Affen und Rotwild.
Leider sind auch in dieser Region durch
unkontrollierte und illegale Jagd sowie
durch Zerstörung ihrer Lebensräume
viele einheimische Tierarten ausgerottet
worden.
^Staat:^
Seit 1980 ist Vietnam eine
Sozialistische Republik. Die Verfassung
aus dem Jahr 1992 bekräftigt die
Monopolstellung der Kommunistischen
Partei Vietnams. Forderungen nach
einem Mehrparteiensystem lehnt die
Partei ab. Die maximal 400 Mitglieder der
Nationalversammlung werden alle 5
Jahre gewählt. Das Staatsoberhaupt wird
alle 5 Jahre von der
Nationalversammlung gewählt. Seit 1997
ist das Tran Duc Luong. Ab dem 18.
Lebensjahr ist man wahlberechtigt.
Nationalfeiertag ist der 2. September
(Unabhängigkeitstag).
Weitere wichtige Feiertage sind:
19. Mai Geburtstag Ho Chi Minhs
28. Mai Geburt, Erleuchtung und Tod
Buddhas
3. Sept Todestag von Ho Chi Minh
(1969)
^Geschichte:^
Vietnam kann auf eine
bewegte Geschichte zurückblicken und
hat einige Male seinen Namen geändert.
100 v. Chr. bis 1400 n. Chr.:
207 v. Chr. eroberten die Lac Viet (alter
Name der Vietnamesen) das Reich Au
Lac und nannten es Nam Viet, was südl.
Land der Viet bedeutet. 111 v. Chr.
annektierte die chinesische
Han-Dynastie das Reich Nam Viet. Mitte
des 10. Jh. beseitigten rebellische
Vietnamesen die chinesische Oberhoheit
und gründeten das Reich Annam.
15. bis 19. Jh: Mitte des 15. Jh.
unterwarfen sie das Reich Champa im
Norden. 1802 gelang es Kaiser Gia Long
mit französischer Hilfe Vietnam zu
vereinigen. Hauptstadt wurde Hue. 1883
wurde Vietnam zum französischen
Protektorat erklärt.
20. Jh.: Im 20. Jh. entstand eine
Unabhängigkeitsbewegung, deren
Führung nach dem 1930 gescheiterten
Aufstand an die von Ho Chi Minh
geführten Kommunisten überging. Im 2.
Weltkrieg verdrängten die Japaner die
Franzosen. Nach der Niederlage Japans
geriet Vietnam wieder unter französische
Herrschaft.
^Indochinakrieg:^
1. Phase (1946 – 1954)
Nach dem Indochinakrieg (1946-1954)
mit den kommunistischen Vietminh
musste sich Frankreich aus Vietnam
zurückziehen.
Vietnam wurde geteilt:
Nordvietnam (Hanoi): kommunistische
demokratische Republik
Südvietnam (Saigon):
nichtkommunistische Republik
2. Phase (1957 – 1975 auch
Vietnamkrieg genannt)
1957 entwickelte sich zwischen
Südvietnam (unterstützt von den USA)
und den von Nordvietnam, China und der
UdSSR unterstützten Vietcong ein
Bürgerkrieg. Dieser fürchterliche Krieg
tötete über 1 Mio Vietnamesen und über
56 000 Amerikaner. Nach dem
Waffenstillstand von 1973 gelang es
1975 den Kommunisten Südvietnam zu
erobern. 1976 wurden Nord- und
Südvietnam zur Sozialistischen Republik
Vietnam vereinigt. Hauptstadt wurde
Hanoi, Saigon wurde in Ho Chi Minh
Stadt umbenannt.
Der Einmarsch der Vietnamesen im Jan.
1979 in Kambodscha führte zum Krieg
mit der VR China (Feb bis März 1979).
1989 zog Vietnam seine Truppen aus
Kambodscha zurück. Seither bemüht sich
Vietnam Reformen und Öffnung
gegenüber dem Ausland. weiterlesen schließen -
Eines der schönsten Länder der Welt
18.06.2002, 16:35 Uhr von
AaronT77
pc, internet, sport, kino, mit freunden ausgehen Ich werde wohl vorwiegend über Sportarten, insb...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Bericht werde ich über Vietnam schreiben. Ein armes Land, vom Krieg gezeichnet, drohte in die Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Aber dank der Sehenswürdigkeiten, welche die Touristen ins Land brachten, ging es mit diesem Land wieder aufwärts.
Ich werde vor allem die Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Landschaften erläutern.
Vietnam ist ein geschichtsträchtiges Land. Unglaublich schöne Landschaften und über 3000km Küste entlang des südchinesischen Meers gibt es dort zu bewundern.
Die Höhepunkte Vietnams:
Die faszinierende Halong-Bucht gehört zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Vietnams. Über 3000 bizarre Felskegel ragen vor der Küste Halongs aus dem Meer.
Die wohl bequemste und schönste Art Vietnam zu entdecken sind wohl die dort angebotenen Rundreisen, welche die Höhepunkte des Landes auf ideale Weise miteinander verbindet. Dort gibt es den legendären China Beach in Da Nang, das mitteralterliche Städtchen Hoi An zu sehen und sie gelangen schliesslich über den Wolkenpass in die alte Kaiserstadt Hue.
Sicherlich eine der interessantesten Ziele in Vietnam ist das Mekong Delta (auf vietnamesich Cuu Long, dass soviel heisst wie "Neun Drachen"). Hier leben Menschen seit Jahrhunderten auf und mit dem Fluss. Sie sind in dieser Gegend sehr nett... ich versuchte, mit ihnen zu reden, aber mehr als ein braves Lächeln konnte ich ihnen nicht entlocken.
Abseits der üblichen Touristenpfade begegnen Sie den Bergvölkern. Sie sprechen leider eine nicht zu verstehende Sprache.. und englisch konnten sie auch nicht. Die geschichtsträchtige Gegend, genannt Dien Bien Phu, aus dem Kolonialkrieg kennt man heute aus vielen Vietnam-Filmen. Malerische Bergdörfer hinterlassen lang andauernde Eindrücke.
Ich persönlich hab den Fehler gemacht, dass ich mit meiner Freundin im Sommer nach VN flog... es war zu der Zeit sehr heiss und man war dem Kollaps nah. Schweissausbrüche vom blossen rumsitzen war noch das harmloseste. Man sollte nach VN fliegen, wenn sie dort das sogenannte Tet-Fest feiern, sowas wie Neujahr bei uns (im Januar bzw. Februar, ist abhängig vom Mondkalender).
Ich sollte vllt noch erwähnen, dass man nie Milch oder Trinkwasser aus Wasserhähnen trinken sollte. Suchen sie sich lieber ein seriöses Gasthaus oder Hotel, um ihren Durst zu löschen.
Lebensmittel und Essen sind sehr billig. Eine Mahlzeit im Restaurant kostet ca. 75 Cent.
Wir haben 2 Wochen gebraucht, um VN von Nord bis Süd zu sehen... aber wir haben wohl leider sehr viele Sehenswürdigkeiten ausgelassen,weil ich denke, dass man mind. 4 Wochen braucht, um wirklich alles von VN zu sehen. Dennoch war es für mich und meiner Freundin eine unvergessliche Reise mit sehr vielen positiven Überraschungen.
-Vietnam Info-
Beste Reisezeit:
Nordvietnam: November - März
Südvietnam: Dezember - April
Klima:
Regenzeit Nordvietnam: Juli bis August
Regenzeit Südvietnam: Mai bis November
Einreisebestimmungen:
Reisepass mit Visum, der noch mind. 6 Monate nach Ausreise gültig ist
Wissenswertes:
Hauptstadt: Hanoi
Flughafen: Hanoi NoiBai
Sprache: Vietnamesisch, Englisch und zum Teil Französisch
Impfungen:
Es wird empfohlen, sich gegen Hepatitis-A, Polio, Tetanus, Diphterie und Typhus impfen zu lassen. Vorgeschrieben sind Impfungen nur, wenn man aus einem Gelbfiebergebiet einreist. Erkrankungen im Magen- und Darmbereich kann man am besten vor Ort vorbeugen, indem man nur Abgekochtes zu sich nimmt.
-Unterkünfte-
Hanoi:
Hilton Hanoi Opera ---> 269 Zimmer/7 Stockwerke (hier war ich lange Zeit mit meiner Freundin), nettes Personal, hervorragende Lage mitten im Einkaufszentrum, sehr hygienisch
Hanoi Horison Hotel---> 250 Zimmer/3 Stockwerke
Saigon:
Sofitel Plaza ---> 280 Zimmer/5 Stockwerke
Equatorial Saigon ---> 333 Zimmer/6 Stockwerke
Danke fürs Lesen
Euer Aaron weiterlesen schließen -
Bucht des herabsteitgenden Drachen
22.04.2002, 14:30 Uhr von
sili74
Ich bin lebensfroh, versuche immer positiv eingestellt zu bleiben und lache gerne.Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Im Spätherbst anno 1998 besuchte ich mit einigen Freunden Vietnam.
Ich möchte euch dieses faszinierende Land Stück für Stück näher bringen und mehrere Bericht darüber schreiben.
Einer der ersten Plätze, die wir besuchten war
DIE BUCHT DES HERABSTEIGENDEN DRACHEN
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(Vietnam – Teil 1)
An einem schwülen Morgen in Hanoi nahmen wir einen Bus und fuhren gut 160 Kilometer ostwärts zu einem der schönsten Fleckchen natur in Vietnam, nämlich zur weltberühmten H-Long-Bucht – die Bucht des herabsteigenden Drachen.
Ich hatte schon viel über die atemberaubende Schönheit der Bucht gehört, und jetzt würde ich sie endlich mit eigenen Augen sehen können.
Mittags hielt der Bus am Rande der Bucht. Aber unser Ziel war damit noch nicht ganz erreicht. Die Ha-Long-Bucht ist nicht nur für ihr smaragdgrünes Wasser berühmt, sondern auch für die ursprüngliche Schönheit der 3000 Inseln, die über 1200 Quadratkilometer verstreut liegen. Da jede Insel einzigartig ist, wollt wir gern mehrere sehen. Daher bestiegen wir ein Boot und waren schon bald mitten in einem unvergesslichen Abenteuer.
Wir waren etwa eine Stunde gesegelt, als wir in eine idyllische Bucht kamen, die von kleinen Inseln umgeben war. Der Bootsführer warf den Anker aus, Zeit für ein erfischendes Bad in dem kühlen jadegrünen Wasser! Unser Herumspritzen lockte schnell eine Gruppe neugieriger Kinder an, die mit ihren kleinen booten auf uns zugepaddelt kamen. Die Kinder und ihre Eltern wohnen in der bucht auf Wohnschiffen, den Dschunken.
Die Bewohner der Ha-Long-Bucht sind Fischer. Was wohl eher überrascht, ist, dass die Fischer außerdem ein Kunsthandwerk betreiben, das im Aussterben begriffen ist – das Segelmachen. Ha-Long ist einer der letzten Plätze, an denen Dschunkensegel noch in Handarbeit von Segelmacherfamilien hergestellt werden. Tuchstücke aus grober Baumwolle werden Stich für Stich mit Seidenfäden von Hand zusammengenäht. Um Moder und Stockflecken vorzubeugen, wird das fertige Segel in eine Flüssigkeit getaucht. Sie wird aus einer Pflanze der Familie der Jamswurzeln gewonnen, die der roten Bete ähnelt. Das Segel wird drei- bis viermal hintereinander in diese Flüssigkeit getaucht und wieder getrocknet – eine Verfahren, durch das das Segel seine dunkle, rötliche Farbe erhält.
Wie ist es denn zu dem Namen „Bucht des herabsteigenden Drachen“ gekommen? Wir haben auf unserer Reise keinen einzigen Drachen entdeckt!
Gemäß der Legende, so erfuhren wir, wurden die Inseln der Ha-Long-Bucht von einem großen Drachen geschaffen, der in den Bergen lebte. Während der Drache in Richtung Küste eilte, riss er mit dem wild schlagenden Schwanz Täler und Klüfte ins Land. Als er im Meer versank, füllten sich die Furchen, die seine Schwanzschläge hinterlassen hatten, mit Wasser, und nur noch die Felsspitzen ragten aus dem Wasser heraus.
Natürlich waren die „Ungeheuer“ in Wirklichkeit Wind und Wasser, durch die diese Inseln die verschiedensten Formen und Größen bekommen haben. Mit ein bisschen Phantasie erkennt man zum Beispiel, dass die Insel Hon Ga Choi (Insel der kämpfenden Hähne) wie zwei Hähne aussieht, die miteinander kämpfen.
Bei Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder am Anlegeplatz und freuten uns schon auf die Entdeckungen, die der nächste Tag bringen würde.
Am nächsten Morgen führen wir nach dem Frühstück mit einem Segelboot los, um uns einige der Grotten in der Umgebung näher anzusehen. Nebelschwaden hüllten die Bucht ein, wodurch allem eine geheimnisvolle Schönheit verliehen wurde. Wir sahen uns verschiedene Höhlen an. Eine davon heißt Hang Dau Go – die Grotte der hölzernen Pfähle. Sie besteht aus drei Kammern, die durch 90 Stufen verbunden sind. Wie ist die Höhle zu diesem Namen gekommen? The Lonely Planet Guidebook an Vietnam schreibt dazu: „Die Höhle leitet ihren vietnamesischen Namen von der dritten Kammer ab, in der während des 13. Jahrhunderts die spitzen Bambuspfähle gelagert worden sein sollen, die der vietnamesische Kriegsheld Tran Hung Dao in das Flussbett des Bach-Dang-Flusses rammte, um den Einfall des Kublai Khan zu vereiteln.“
Wir kletterten die Höhle hinauf, drehten uns um und ließen die Landschaft unter uns auf uns wirken. Was wir sahen, war wirklich atemberaubend. Schnell die Kamera rausgeholt! Die Stalaktiten der Höhle im Vordergrund und unser in der türkisgrünen bucht dümpelndes Boot als Hintergrund, das waren die Voraussetzungen für eine perfekte Fotografie. Die Ha-Long-Bucht ist ein echtes Paradies für jeden Fotografen und der Traum eines jeden Künstlers.
Später am Tag bestiegen wir ein kleines Motorboot, um uns eine große Insel aus der Nähe anzusehen. Plötzlich war es rings um uns herum völlig dunkel. Es war, als hätte uns der Felsen komplett verschluckt. Wir fuhren nämlich gerade durch eine Höhle hindurch. Doch dauerte es nicht lange, und wir waren auf der anderen Seite angelangt. Zu unserem Erstaunen fanden wir uns auf einem großen See wieder. Um den See herum erhoben sich hohe Wände aus Kalkstein. Sie waren dicht mit Pflanzen bewachsen. Der Bootsführer stellte den Motor ab. Nur der Ruf der Vögel unterbrach die Stille. An diesen friedlichen Augenblick werde ich noch lange zurückdenken.
Diese zwei Tage in der Ha-Long-Bucht waren wunderschön und aufregend.
Ich freut mich schon darauf in diesem schönen Land noch andere interessante Gegenden anzusehen. Aber das ist eine andere Geschichte uns soll ein andermal erzählt werden. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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chrischan1, 16.10.2002, 08:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Eine wunderbar anschauliche Beschreibung.
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Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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