Menschen Allgemein Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- ....wenn man noch nachdenken kann
- Da gab es noch eine Erziehung mit Werten.
- nichts
- gibt es da nicht wirklich...
Nachteile / Kritik
- Angst
- nichts
- die Unsicherheit, psychischer Druck, keine Rechtssicherheit aufgrund fehlender Gesetze, man ist sich selbst überlassen, der Stalker kann einem Schaden zufügen, man muss ständig auf der Hut sein
- Der nachbarschaftliche Friede wird gestört, und es geht auf die Nerven
Tests und Erfahrungsberichte
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Schattenbewegung
5Pro:
Das ist die Wahheit
Kontra:
Keine Einwände
Empfehlung:
Ja
Einleitung
Stille...
In einem Augenblick der Stille träume ich in voller Hoffnung davon gesehen zu werden. In diesen dauerhaften Zustand in dem ich mich befinde spüre ich eine unendliche Tiefe und schmerzhafte Traurigkeit, eine Traurigkeit die ich mir sogar selbst bewusst Gedanklich zufüge. Mir selbst Traurigkeit zufügen? Wie soll das gehen? Ich sollte mich trauen mich zu zeigen, denn ich möchte gesehen werden und die Aufmerksamkeit auf mich lenken. Ich denke dass ich nicht der einzige Mensch bin, der Einsam und alleine ist. Ich befinde mich schon lange in dieser Enge und Einsamkeit. Diese Einsamkeit macht mich krank. Es wäre schön in einer Liebesbeziehung zu leben. Die fehlende Zuneigung und Geborgenheit ist ein fehlendes Glied der Kette. Viele Menschen sehnen sich danach nicht alleine zu sein und Zusammen glücklich zu werden, aber weil wir alle alleine sind fühlen wir uns irgendwie unglücklich und wer unglücklich ist lacht nicht.
Wenn ich durch die Straßen gehe begegnen mir Menschen und ich gehe an diesen Menschen vorbei. Ich sehe diesen Menschen und die Menschen sehen mich. Ich stelle fest wie Unzufrieden ich bin und wie die Menschen die mir begegnen in einer gleichen Situation sind, aber auch anders sein können zumindest glücklich. Wie kann ich mich ändern? Wie gerne wünsche ich mir Kontakt zu anderen Menschen, Freunde eine tolle Beziehung, eine große Liebe, gesellschaftliche Anerkennung, obwohl gesellschaftliche Anerkennung ist mir nicht so wichtig. Wichtiger sind mir Freunde und die große Liebe in mein Leben die ich leider bis heute noch nicht gefunden habe. Ich möchte einfach nur Sichtbar sein. Sehnsuchtsvoll wandere ich zwischen zwei Welten, beständig auf der Suche nach einem Weg auf dem ich mich den Menschen annähern kann. Immer wieder möchte ich diesen weg wagen, aber wieder schaffe ich es nicht. Umso mehr ich darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass ich Angst davor habe aus dieser Dunkelheit auszubrechen. Angst der Einsamkeit zu entfliehen. Angst den ersten Schritt zu wagen. Soweit ist es schon gekommen, dass die Einsamkeit mich erdrückt und gefangen hält.
Das niemand mich sieht
liegt daran, dass es verschiedene Seite gibt, die ich betrachten muss. Einen besonders großen Teil der Gesellschaft will mich nicht sehen, weil sie mit besonderen Situationen nicht umgehen können oder überfordert sind, weil es ihnen vielleicht peinlich sein könnte. Angst vor einer Konfrontation. Angst ins Gespräch zu kommen. Einen großen Teil der Gesellschaft gibt sich selbst nicht die Chance herauszufinden, wie ich oder andere oder sie selbst sind.
Sie kennen mich nicht, aber klagen mich an, weil sie gehört haben dass ich ein schlechter Mensch bin. Oder weil ich zu viel Gewicht habe, oder nicht dem Idealen entspreche. Aber was sind Ideale, eine gute Figur, das Aussehen, Geld? Sie schauen weg als hätte ich eine schlimme ansteckende Krankheit. Diejenigen in der Gesellschaft glauben in ihrer übergeordneten Rolle besser zu sein, sie haben alles in ihren Leben erreicht was sie nur erreichen konnten. Familie, Kinder ein Dach über den Kopf, ein Auto. Reicht das aus um glücklich zu sein? Glücklich sind wir nur dann, wenn wir uns unsere Wünsche hingeben. Das Glück in mir wäre mit einem Menschen an meiner Seite leben zu dürfen. Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu sein, aber sie lenken von sich ab, weil ein jeder sich selbst nicht zugibt dass Fehler machen auch menschlich ist.
Wir Menschen laufen tagtäglich an uns vorbei und nehmen uns nicht wirklich wahr manche schauen beim vorbei gehen auf den Boden und sehen ihr Gegenüber nicht einmal in die Augen und wenn das doch passiert so ist es nur für ein kurzen Augenblick, ohne den Menschen wirklich wahrzunehmen schon in wenigen Augenblicken eines Blickkontaktes das Ideal zu erkennen ist fasst unmöglich. Gerade Vermutetes führt zu Missverständnissen. Menschen haben eine Vergangenheit, und aus dieser Vergangenheit entsteht ein Geheimnis auch das könnte ein Grund der Angst sein sich so zu zeigen sich so zu erkennen zu geben. Weil man sich einreden könnte, die andere Seiten will von einem nichts wissen und es gäbe Verständnis. Doch es ist ein selbstgeschaffenes Gefängnis
Es gibt so unendlich viel Misstrauen unter den Menschen, ein Misstrauen, der mich dazu bewegt nicht aus dem Schatten der Dunkelheit zutreten. Ich glaube, dass ich, wenn ich alleine bin, mir nie eine Chance geben kann aus dem nicht Vorhandensein selbst anzukämpfen, um entscheiden zu können, wirklich gesehen zu werden. Es ist nur ein Glaube und dennoch scheint es mir relativ leicht zu sein, nicht gesehen werden zu wollen. Aber über eine Zeit hinweg wandle ich wie in ein Labyrinth durch diese Dunkelheit und finde plötzlich den Ausgang nicht.
Am Anfang war es noch sehr einfach gewesen aus diesem Ausgang auszubrechen und ein Weg in die Normalität zu finden. Am Anfang ist immer alles ganz einfach, aber mit der Zeit schließt sich der Kreis der Dunkelheit und ich bin in dieser unendlichen Tiefe gefangen. Wie grässlich die Einsamkeit sein kann, alleine und verlassen, denn Tränen nahe. Ich sehe die Menschen an mir vorbeiziehen. Ich breite meine Arme aus und schreie: „Warum sieht ihr mich nicht?“ „ Ihr müsst mich doch sehen“ Ein innerer Ruf nach Verzweiflung. Ich kann mich nicht bewegen bin starr.
Was könnte es noch sein, als das alleinige Misstrauen gegenüber Menschen die tagtäglich an mir vorbei ziehen. Vielleicht wollen sie mich sehen. Vielleicht wollen sie mir sogar helfen. Ich will es aber nicht zulassen, geholfen zu werden weil ich Angst vor einer Enttäuschung habe, weil es unter anderen auch dazu führen kann, dass es Menschen gibt, die mich benutzen wollen, weil sie alles besser meinen zu wissen. Ich möchte dass man mich nicht sieht, weil es Situationen gibt indem manche Menschen meinen aus Neid mich schlecht machen zu müssen. Ich fühle mich unter diesen Druck zu sehr angreifbar. Mit der Zeit komme ich zu dem Schluss, dass es niemanden gibt, von dem ich erwarten könnte, dass man es mit mir ehrlich meinen könnte. Das macht mich dennoch unweigerlich einsam und lässt in mir einem tiefen Schmerz hervorrufen. Es treten mit der Zeit immer mal ein paar Tränen hervor, die ich nicht wirklich kontrollieren kann.
Der Schmerz alleine zu sein und nicht gesehen zu werden ist kaum zu ertragen. Und ich weis dass ich sogar selbst die Schuld daran zu tragen habe, denn ich habe ein Misstrauen geschaffen. Ich selbst habe mir das Messer an die Kehle gesetzt. Ich weiß eigentlich nicht wirklich was ich will. Manchmal ist es mir egal, ob ich stark oder sogar schwach bin. Es entsteht ein ständiger Kampf in mir selbst, dieser Kampf bedeutet für mich ein Misstrauen auf allen Ebenen. Enttäuschungen wirken zu groß. Aber ich muss lernen dass es nicht immer von einer Enttäuschung ausgehen muss.
Ein Schutzwall wird errichtet.
Immer wieder will ich aus dieser Misere ausbrechen, aber in dieser chaotischen Welt sich einer Gesellschaft einzubringen, oder gesehen zu werden, bedeutet für mich unsicher zu sein, weil ich nicht weiß was als nächstes kommt. Was nur soll ich tun? Eine Frage die zu einer Qual führt. Einige Leben in einer völlig eigenen Welt, in einen eigenen für sich erschaffenem Gefängnis, fern ab von Intrigen und Verrat. Dennoch steht meine Angst in einem Vordergrund, der mich immer wieder dazu zwingt eine lange Zeit zurückzuweichen. Warum ist es nur so schwer auszubrechen und den ersten Schritt zu wagen, um wirklich gesehen zu werden.
Ich fühle mich in einer Welt voller Lügen und voller Hass nicht wirklich wohl und möchte eigentlich gar nicht existent sein. In dieser verrückten Welt. Ich bin mir sicher dass ich eine Verzweiflung spüre und ich mir nichts einrede. Wie soll ich damit umgehen? Soll, ich endlich aus diesen verzweifelten Gedanken ausbrechen und mich endlich zu mir selbst finden oder mich beschwören lieber für mich alleine zu sein um keinen Schaden zu nehmen?
Manchmal wünsche ich mir ein Teil der Gesellschaft zu sein, aber auch ein Einzelkämpfer zu bleiben...
Es ist schon ziemlich eigenartig sich selbst in einer Vogelperspektive zu sehen und sich ständig dabei in einen Kreis zu drehen. So spüre ich eine Macht in mir, die mich immer wieder aus der Bahn wirft. Es ist eine Ohnmacht voller Angst den ersten Schritt in Richtung Ausgang zu wagen. Ich brauche unbedingt viel mehr Sicherheit, um mich gegen jeden Angriff zu Wehr zu setzen Ich muss annehmen und verstehen, solange ich mich in dieser Dunkelheit verstecke und schwerelos in diesen Raum durch die Zeit fliege. Ich fühle mich zwar geschützt und unangreifbar, aber es ist für mich keine Hilfe. Es sind Erinnerungen die verletzbar machen, wenn andere sich das zu nutze machen kann es noch schmerzhafter wirken, deshalb will ich es nicht zulassen. Ich fühle mich verunsichert und weis nicht was noch alles auf mich zukommen wird.
Ich will dass man mich sieht.
Es ist ein Kampf, um die Gefühle, was ich auch tue, ich fühle mich zu schwach diese gewaltige Mauer vor mir einzureißen. Was mich erwartet, kann ich nur erahnen. Es ergeben sich Situationen, Beeinflussungen, Manipulationen die ich nicht mächtig bin und nicht kontrollieren kann. So unterläge ich ständig Zwänge und fühle mich entmündig, so als würde der Eindruck entstehen, dass ich mich Angegriffen fühle.
Ein Schutz wird aufgebaut.
Es müssen doch Gleichgesinnte auf dieser Welt geben, die mich verstehen und denen ich vertrauen kann? Ich merke aber dass ich traurig bin und dass ich mich verloren und verlassen fühle. Was nur ist es das mich so verändert hat? Ich weiß Bescheid, dass es für mich nicht einfach ist, jeder Erfahrung an mir Selbst zu messen. Ich will mich nicht von meinen Zweifel unterwerfen lassen. Die Grenzen überschreiten, aber ich ärgere mich, weil ich nicht die Kraft aufbringen kann mich dagegen zu stellen.Weitere Erfahrungen & Fazit
Stille...
Für einen Augenblick träume ich vor mich hin und sehe die Menschen an mir vorbeilaufen, die Menschen würdigen mich keines Blickes. Jeder Mensch kämpft für sich alleine. Jeder glaubt für sich, im Glauben zu sein, die eigenen Probleme in Minuten zu lösen. Die Schuld nicht gesehen zu werden. Die Schuld an sich Selbst zu suchen hält nicht davon ab, dass andere mich nicht sehen wollen oder können, sondern es liegt an mir selbst. Ich schotte mich ab und lebe nicht mehr in der eigentlichen Welt. Ich habe im Leben versagt.
Ich bin nicht in der Lage so einfach vertrauen zu fassen, weil ich viele Enttäuschungen in meinem Leben erfahren habe, sogar Verrat ist an mir begannen worden. Die Hilflosigkeit wird ausgenutzt und sie sehen mich nicht, weil sie mich nicht sehen wollen. Sie schauen Weg, denn ich bin anders. So gibt es Menschen, die von sich behaupten, ohne jeden Fehler zu sein. Ich wie viele andere auch, muss sich vor der Verletzbarkeit schützen. Es gibt sie, diejenigen, die viel zu erzählen haben. Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen und jeder Mensch kann durch seine Erfahrung dazu beitragen eine neue Geschichte zu schreiben
Auch wenn ich mich so zeige, dann bestimmt nicht ohne Grund. Ich möchte mich so zeigen wie ich wirklich bin, indem ich überzeugen möchte, dass man mich auch anders sehen kann. Erfahrungen formen menschliches Wissen. Viele Lügen stehen vor einer Wahrheit. Vorsicht ist geboten, vor so vielen Gauklern. Es wird geschleimt was das Zeug hält und alles getan um in den Gunsten der anderen zu stehen. Und um meine Güte zu betrügen.
Es ist schwierig an das Gute zu glauben, denn das Gute wird von anderen aus Neid zerstört. Die ständigen Intrigen, Demütigungen, die ich ausgesetzt werde, wirkt in mir wie ein Überlebenskampf, wie ein blutiges Schlachtfeld auf denen Tausende tote Soldaten den Boden bedecken. Ich muss vorsichtig darauf achten mich dem Verborgenen nicht zu weit zu entziehen. Wenn ich nicht mehr an mich und an das Gute und die Hoffnung glaube, dann liegt es daran dass das Gute nicht mehr das Gute ist. Es ist missbrauch. Ich verzichte darauf gesehen zu werden. Bin ich überhaupt noch da? Natürlich ist es schwierig von anderen denunziert zu werden, indem sie meinen ich hätte einen negativen Charakter. Es kommt zu Situationen und Probleme die geschaffen werden. Die aus der Sicht der Gesellschaft zu einem Bildnis führen, dass gegen mich verwendet wird. Auf Dauer bin ich nicht mehr in der Lage mich zu Wehren. Ich nehme vieles hin. Der Glaube, unantastbar zu sein, gibt mir eine Kraft mich für zu schützen.
Verkannt und ausgelacht zu werden, ist eine Art nicht gesehen zu werden. Ich werde nicht beachtet und ernst genommen. Alles was ich sage, kann gegen mich verwand werden. Ich bin kein schlechter Mensch, auch wenn es andere gerne sehen. Es wird über mich geurteilt. Eine Neutralität soll es nicht geben. Menschen wie ich, die von einem rechten Weg abgekommen sind gehen in einem Schatten verloren. Es kann Objektiv aber auch subjektiv betrachtet werden, wenn etwas ausgesagt wird. Selbstversuche wagen. Es muss Licht ins dunkle gebracht werden, aber ich bleibe lieber in dieser Dunkelheit So verharre ich und gehe nicht vor noch zurück und rede mir ein, nicht gesehen zu werden. Doch hoffe ich dass bald die Königin zu mir kommt um mich aus meinem Dornröschenschlaf zu befreien. Um ich in die Wirklichkeit zurückzuführen.
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anonym, 17.03.2014, 16:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Freu mich über Gegenlesungen.
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Die Sucht einer sehr guten Freundin
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo,
ich möchte heute mal Yopi nutzen um einen Bericht über eine ganz gefährliche Krankheit zu schreiben. Ebenfalls möchte ich über eine Frau schreiben die tyrannisiert, unterdrückt und niedermacht.
Eine sehr gute Freundin ist 22 Jahre jung und hat schon sehr viel mitgemacht in ihrem Leben. Sicherlich könnte man nun meinen, dass sie in irgendeiner Art und Weise ihr Leben nicht gepackt hat. Doch dem ist nicht so.
Meine gute Freundin hat einen sehr ansehenden Beruf gelernt. Hat sogar einen Bachelor und ich denke darauf kann man sich schon etwas einbilden. Hat nie Drogen kosumiert oder verfiel dem Alkohol. So etwas tat sie nicht.
Sie war damals ein sehr ordentliches Mädchen. Kam aus einem sehr guten Familienhaus. "Sehr gut" kann man hier in Anführungstrichen setzen. Denn es war ein scheinbar "sehr gutes" Elternhaus.
Meine beste Freundin durfte psychisch sehr, sehr viel mitmachen und sie tut mir sehr leid. Ich helfe ihr wo ich nur kann. Doch auch mir sind mit meinen jungen Jahren die Hände gebunden.
Es fing alles schon sehr früh an. Ihre Mutter ist eine angesehene Frau. Hat mehrere Immobilien. Ihre Eltern waren damals noch verheiratet.
Für jeden Streit zwischen ihren Eltern bekam sie damals die Schuld. Sie hat 2 Brüder. Beide sind jünger. Ihre Eltern leisteten sich alles. Ihre Mutter hatte 6000 Euro alleine an Haushaltsgeld. Woher ich das weiss? Ihre Großeltern waren vor kurzem zu Besuch gewesen und haben meine Freundin getröstet. Über ihre Familie geredet.
Meine beste Freundin war in ihrer Kindheit optisch wie geleckt. Hatte die schönste und die beste Kleidung. Sie verschenkte Kleidung an Ihre Freundinnen die nicht so viel hatten weil sie keinen Platz mehr dafür hatte. Sie ist ein sehr gütiger und großzügiger Mensch. Sie hilft heute noch Menschen die sie rühren.
Doch sonst hatte sie nichts. Weder Liebe, noch andere Dinge die selbstverständlich waren. Sie hatte noch nicht einmal Taschengeld. Ihre Brüder hatten jedoch alles. Mehrere Rechner, das Beste von Besten, den größten Fernseher. Sie war damals sehr zufrieden. Ihr fiel das auch nicht wirklich auf. Sie schmiess den Haushalt ihrer Mutter, betreute ihre Brüder bei den Hausaufgaben. Sie war sehr oft zu Hause. Hatte sehr oft Hausarrest. Durfte nicht raus. Wegen Kleinigkeiten. Sie war am weinen als sie mir alles erzählte. Sie erzählte mir das sie damals von der Schule gekommen ist und die Telefonanlage schon rot blinkte. Ihre Mutter hatte immer jeden Morgen für Sie und ihre 2 Brüder Nachrichten auf die Infobox gesprochen.
Dort hiess es immer, dass sie doch bitte a) die Küche putzen sollte b) die Spülmaschine ausräumen sollte c) den Rasen mähen sollte d) den Müll rausbringen sollte e) bügeln sollte f) etc. Natürlich waren das nun nicht die Dinge die sie gesagt hatte. Aber es war eine Liste von Dingen. Sie tat immer alles. Für ihre Brüder war nur die Nachricht aufgesprochen worden das sie ihre Hausaufgaben erledigen sollen (natürlich mit der Hilfe ihrer Schwester) und dann aber erst um 15.00 Uhr das Haus verlassen durfte.
Meine Freundin musste dann damals zu Hause bleiben. Hatte sehr oft Hausarrest weil sie von der laaaaaaaagen Liste einen Teil vergessen hatte zu erledigen.
Es tat ihr damals sehr weh. Nicht das sie so viel machen musste. Sondern weil sie nich raus durfte. Angst hatte Freunde zu verlieren. Dem war auch so der Fall. Nach 8 Jahren verlor sie deshalb ihre beste Freundin. Und es war ihr Ein und Alles.
Sie tat alles. Sie war in der Schule sehr gut. Erbrachte perfekte Leistungen, führte ihre Hefte sehr gut. Ich kannte sie damals schon. Ihre Brüder hingegen waren das komplette Gegenteil. Sehr schlecht in der Schule. Wenn einer ihrer Brüder schlechte Noten schrieb musste sie damals zu Hause bleiben weil sie ja nicht genug mit ihnen gelernt hatte. So sagte es ihre Mutter.
Ihr Vater war nie zu Hause. Workaholic kann man schon fast sagen. Für ihn war sie die Prinzessin. Er verwöhnte sie. Brachte ihr ab und an Dinge mit. Immer dann wenn er da war. Er erlaubte ihr auch rauszugehen. Gab ihr ab und an mal 5 Euro mehr mit weil er wusste das sie noch ihre Freundin mitfanzieren musste ( ihre beste Freundin kam damals aus einem sehr armen Elternhaus ). Sie teilte wo sie nur konnte.
Ihre Eltern stritten sich jeden Abend. Lautstark. Sie hörte es und konnte bis 2 Uhr nachts nicht schlafen obwohl sie am anderen Tag zur Schule gehen musste.
Es ging jedes Mal um das Thema Geld. Ihre Eltern bewarfen sich mit Essensgegenständen, mit Fernbedienungen, etc. Jeden Abend. Für sie wurde es zur Routine. Sie hatte Angst Freunde mit zubringen. Alle, außer ihre beste Freundin. Die durfte kommen. Sie kannte es. Nachbarskinder mit denen sie damals befreundet waren haben es auch mitbekommen. Meine Freundin war bei den Nachbarn bekannt. Es wird heute noch darüber erzählt das ihnen dieses Kind damals richtig leid tat. Bei dieser Mutter.
Irgendwann stritten sich ihre Eltern so stark, dass es mal wieder zur Scheidung kommen sollte. Die Mutter fragte sie: Wohin ziehst du denn? wir scheiden uns morgen?" Ganz kalt. Meine Freundin überlegte in diesem Moment und entschied sich dazu das sie ihrem Vater ziehen wollen würde. Das war der falsche Entschluss. Ihre Mutter schrie sie an. Zog sie mit den Haaren nach draußen in den Schnee. Meine beste Freundin rannte in ihr Zimmer und setzte sich wortwörtlich neben dem Mülleimer unter dem Schreibtisch. Ihr Vater kam dann zu ihr hoch und fragte was los sei. Sie erzählte es ihm. Er war sehr wütend. Auf seine Frau (ihre Mutter) und schrie herunter das, dass was sie mache psychische Gewalt ist. Kindesmisshandlung! So sehe ich das auch.
Ihre Mutter kam daraufhin hoch. Beleidigte sie und drohte ihr dass sie nun als Tochter für sie Luft wäre. Nichts wert ist. Sie nicht meinen müsste nun nochmal ihre Geschwister wiederzusehen.
Als meine Freundin mir das erzählte kamen mir als Mann die Tränen in die Augen.
Es war nicht das Einzige was sie mir erzählte aber alles andere würde diesen Rahmen sprengen den Yopi hier vorsieht.
Ihre Mutter tat ihre guten Leistungen in der Schule ab. Sie sagte, sie würde sie nur erhalten weil sie doch so tolle Brüste hätte und den Lehrern etwas vormachen würde. Sie sei ein verlogenes Biest. Sie sagte sie sei genauso "wie ihr Alter." Immer wieder machte sie Leistungen nieder. Ihr Abschluss hatte nen Quali. Sie hatte aber in Chemie eine 4. Auf dem Abschlussball hatte meine Freundin als Strafe keinen einzigen Cent bekommen. Aber es kam noch besser. Den Tag darauf kam ihr Vater zu Besuch (waren dort schon getrennt) und brachte meiner Freundin ein Portemonnaie wieder. Dieses hatte sie zuvor verloren. Drin waren 300 Euro. Als Geschenk für den Abschluss. Sie freute sich damals sehr. Sie wollte damals ihren Vater gut darstehen lassen. Ging zu ihrer Mutter. Diese nahm ihr die 300 Euro ab. Dein Kleid hat Geld gekostet, ihr Essen und das Essen ihres neues Partners auf dem Abschlussball habe Geld gekostet.
Wohl bemerkt, sie hat mehrere Immos, nen Sportwagen, etc... Geldgeil
Ihre Mutter bewarf sie damals auch mal ohne Grund mit einem Messer (das landete aber in der Treppenstufe). Sie zog sie durch die Plastikmüllsäcke. Warum????
Ich kann euch sagen warum. Die Mutter hatte keine Gelben Säcke mehr. Meine Freundin legte den Müll einfach daneben weil sie nicht wusste wohin. DESHALB!
Meine beste Freundin musste bei der Trennung ihrer Eltern mit ansehen wie ihr Vater von der Polizei abgeführt worden ist. Er musste sich vorher ausziehen. Ihr Vater bot ihr daraufhin an das er ihr 300 Euro Taschengeld zahlen würde wenn sie mitkommt. Sie hatte Angst. Sie lehnte ab. Ich habe vor kurzem mit ihrem Vater geredet. Er hat es ihr angeboten weil er wollte das sie nicht länger bei ihrer Mutter lebt.
Nach dieser Aktion lebte meine Freundin noch 1,5 Jahre bei ihrer Mutter. Sie hatte in der Zeit zu wenig zu essen, kaum noch Kleidung. Ihre Mutter wusch nicht, machte nichts mehr. Sie blieb innerhalb der Woche bis nachts um 2 Uhr weg. Amüsierte sich. Meine Freundin sollte sich um ihre Geschwister kümmern. Tag für Tag. Irgendwann mit 16 begann sie ihre Ausbildung und zog kurz daraufhin aus. Von alleine kann man sich nun fragen? Sie erzählte immer das sie im Esszimmer am Tisch saß. Ihre Mutter sagte: Wir brauchen noch ein weiteres Büro. Der Satz blieb so im Raum stehen. Meine Freundin las wohl die Zeitung und sah eine Wohnung. 300 euro WARMMIETE. Sie fragte ihre Mutter ob sie sich das leisten könnte. Sie selber. Ihre Mutter sagte das sie doch anrufen solle, alles andere passt.
Sie rief an. Sie mietete die Wohnung daraufhin auch an. Sie war 16! Ihre Mutter hatte die Wohnung noch nicht einmal gesehen und unterschrieb.
Als sie auszog und ihre Familie ihr die Sachen vorbeibrachte sagte ihre Mutter zu ihr: " Wenn du es nicht schaffen solltest, kannst du jederzeit wieder zurückkommen."
Ihre Mutter meldete sich im ersten Monat nicht ein Einziges Mal bei meiner Freundin. Nicht einmal!!! Sie verdiente 420 Euro Netto im Monat. Hatte noch das Kindergeld von 150 Euro. Das sind 570 Euro. Davon musste sie immer 300 Euro Miete zahlen. 30 Euro Strom. 120 Euro um zur Arbeitsstelle zu kommen. Verbleiben 120 Euro für den ganzen Monat. Selbst ein Hartz IV´ler hat mehr zum Leben.
120 Euro für Lebensmittel, Drogerie, Schulmaterialien, Zigaretten, Getränke, Freizeit und Kleidung. Versicherung musste sie auch noch zahlen. Das Handy ebenfalls.
120 Euro, das alleine braucht man schon um rauchen zu können. Ein Abend im Kino kostet auch 15 Euro. Eine neue Hose 50 Euro. Schulmaterialien? Jede Mutter hier weiss wie teuer die sind. Sie war 16 und hatte eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich.
Sie war alleine. Hatte Angst. Sie aß nur Nudeln. Irgendwann ging sie zu Fuß zur Ihrer Mutter. Sie lief 45 Minuten um dort hin zu kommen. Ihre Mutter öffnete ihr die Tür. Nach über 1 Monat sollte man sich doch freuen. Sie sagte aber das sie keine Zeit habe und schloss die Tür wieder. Irgendwann später rief die Mutter an. Sie wollte vorbeikommen. Sie müsse etwas unterschreiben. Die Mutter kam vorbei. Ihre Mutter zwang sie einen Wisch zu unterschreiben. Sie tat es. Sie freute sich immer wieder jemand zu Besuch zu haben. Egal wer es war. Freunde hatte sie nicht mehr viele. Einmal die Woche traf sie sich mit einem guten alten Freund. Fühlte sich alleine gelassen mit ihren Problemen. Verlor extrem an Gewicht. Sie wusste nicht was sie unterschrieben hatte. Ahnte jedoch das es ein weiteres Material sein wird. um ihren Vater wieder an den Pranger zu stellen. Auch dieser meldetete sich nicht bei ihr. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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frankensteins, 09.05.2010, 00:30 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
dAZU SOLLTEST DU DIR ABER UNBEDINGT HILFE HOLEN DENN ALLEINE IN DEINEM aLTER KANNST DU ES NICHT SCHAFFEN: mELDET iNSOLVENZ AN; REDET MIT EINEM aRZT BZW: EINDER SUCHTBERATUNG: vIEL gLÜCK EUCH BEIDEN LG
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Ärger in der Nachbarschaft
05.07.2009, 19:24 Uhr von
Cerveth87
Hallo zusammen und danke für die tollen Bewertungen!!! PS: Jeder hier verdiente Cent kommt dem Wo...Pro:
gibt es da nicht wirklich...
Kontra:
Der nachbarschaftliche Friede wird gestört, und es geht auf die Nerven
Empfehlung:
Nein
Ärger mit den Nachbarn, bekommt man schneller als man denken kann... das weiß ich nun aus eigener Erfahrung.
Ich möchte euch nun mal erzählen wie es dazu gekommen ist, das ist meine Geschichte...
Alles begann in der Nacht vom 28. auf den 29.6.2009, von Sonntag auf Montag. Das ganze Wochenende über haben unsere Nachbarn bis tief in die Nacht laute Musik gehört und gegrölt was das Zeug hält (es hat mich zwar gestört, aber ich habe nichts dazu gesagt, wie an den anderen Wochenenden auch. Diese Menschen feiern eben gerne habe ich gedacht). So war es dann auch am Sonntag, da ich am Montag aber früh aufstehen musste bin ich um 23 Uhr rüber gegangen um höflich für etwas ruhe zu sorgen.
Ich bin also rüber gegangen und habe geklingelt und geklopft, doch sie haben es nicht gehört (wie auch bei der lauten Musik!), also bin ich um das Haus, zur Terrasse gegangen. Den Gesichtern zufolge waren sie sehr erstaunt mich zu sehen (nun ja, ich bin auch nicht der Typ der so spät noch uneingeladen irgendwo auftaucht, das wissen die natürlich auch ganz genau).
Ich habe dann erst mal gute Miene zum bösen Spiel gemacht, und mit einem Lächeln einen schönen guten Abend gewünscht, und dann habe ich genau so höflich gefragt ob es möglich wäre die Musik etwas leiser zu machen. Einer ist dann auch in die Küche gegangen und ist meiner Bitte nachgekommen. Doch dann begann der Ärger erst.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen das mein Bruder oft bei diesen Nachbarn zu gast war, bis das Ehepaar (betrunken wie immer) eine Schlägerei angefangen hat, und mein Bruder die Frau mit den Kindern wegbringen musste. Das war schon öfter vorgekommen so das mein Bruder seither keinen Kontakt mehr zu denen hat.
Also ich stand nun bei denen auf der Terrasse und wollte mich gerade bedanken das sie so nett waren und die Musik leise gemacht haben, als die Frau anfängt mir dumm zu kommen. In dem Moment habe ich nur gesagt das es auch noch Menschen in der Nachbarschaft gibt die früh aufstehen, und zur Arbeit gehen müssen, und das es einfach unverschämt ist die ganze Nacht so einen Krach zu veranstalten.
Sie begann dann auch über meinen Bruder herzuziehen, und mich sehr zu beschimpfen. Wütend habe ich dann gesagt das ich bei der nächsten Ruhestörung die Polizei einschalte, und bin wieder gegangen. Auf dem Weg hat sie dann noch so einiges vom Stapel gelassen, der Schwabbelarsch war da noch nicht mal das Schlimmste...
Gestern, am 4.7.2009, stand die Frau dann mit ihrem Kerl bei uns vor der Tür und hat nach meinen Eltern verlangt. Erst wollte ich den Idioten die Tür vor der Nase zuschlagen, doch das konnte ich nicht weil mein Hund draußen war (was hätte meine Fellnase dann wohl von mir gedacht?). Also habe ich gefragt was sie denn von meinen Eltern wollten. (Ich bin immerhin 22 Jahre alt, da brauchen sich meine Eltern nicht mit dem besoffenem Volk abgeben!)
Sie meinten dann das sie mal mit meinen Eltern reden müssten, weil mein Bruder angeblich Freitag nacht bei denen war (was überhaupt nicht stimmt, weil mein Bruder mit seinen Kumpels auf Tour war, und sich ja eh seit Monaten nicht mehr bei denen hat sehen lassen) und das er gesagt hat, dass sie ja eine Beleidigung auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen haben, was sie aber nicht gewesen sein wollen und so was. Ich bin dann richtig sauer geworden und habe denen Kontra gegeben. Mich (wieder mal) beleidigend und mit der Polizei drohend, sind die Beiden dann abgewackelt. Mal sehen was die Trunkenbolde als nächstes versuchen....
Eines weiß ich nun aber, die Nachricht mit der Beleidigung auf unserem AB, welche Mittwoch hinterlassen wurde, muss wohl doch von denen sein, denn woher sollten sie sonst davon wissen? Wir haben ja keinem von der Nachricht erzählt...
Eines habe ich nun aber auch bei der ganzen Geschichte gelernt, wenn die nächtliche Ruhe von Nachbarn gestört wird, kann man besser die Polizei anrufen. Wenn man so was nämlich auf die höfliche Art regeln will, hat man nur ärger am Hals.
Es grüßt euch Cerveth87 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Mondlicht1957, 17.08.2009, 22:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr hilfreich und liebe Grüsse Danke fürs Lesen meiner Berichte auf Seite 5, jede Lesung von Auslaufkandidaten freut mich :-)
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Gozo-Bernie, 03.08.2009, 12:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ein weiterer Gruss aus Catania - der Heimat von telestrada.it
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Meine besonderen Menschen.
Pro:
Da gab es noch eine Erziehung mit Werten.
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich so einen Bericht schreiben kann und darf. Eigentlich habe ich keine Klarheit gefunden und die vielen Fragen, die die in diesem Zusammenhang in mir hoch kamen, konnte mir auch keiner beantworten.
Vielleicht könnt ihr mir Antworten geben.
Ich wurde von zwei starken Frauen großgezogen und erzogen mir wurden noch Werte beigebracht, die unserer heutigen Gesellschaft leider verloren gegangen sind.
Meine Mutter hatte sich in einen jungen Soldaten verliebt. Es gab ja nur Soldaten. In den Kriegswirren wusste keiner, ob er den nächsten Tag noch erleben würde. Es blieb keine Zeit, den Partner kennen zu lernen oder, wie ich immer sage, zum üben. In diesem kurzen Moment entstand ich. Gleich nach der Hochzeit, musste mein Vater in den Krieg.
Meine Mutter war alleine mit ihren ganzen Gefühlen und mit einer Schwangerschaft. Meine Mutter lebte mit meiner Großmutter zusammen, dass sollte sich auch die nächsten Jahre nicht ändern. Meine Mutter und meine Großmutter haben mir oft von dieser Zeit erzählt, von den Zweifeln, von den Luftangriffen, von den Ängsten, vom Hunger und dem Zusammenhalt der Bevölkerung.
Ganze Stadtteile haben zusammen gearbeitet um zu überleben. Eine Gruppe organisierte (klaute) oder tauschte (versetzt) Gegenstände gegen Mehl und andere Lebensmittel. Die andere Gruppe, organisierte Heizmaterial für den Bäcker und für die noch heilen Wohnungen. Es gab keinen Neid und keinen Hass. Der Bäcker warf seinen Backofen an und jeder bekam etwas ab. Meine schwangere Mutter und meine Großmutter haben feste mit gehamstert. Hamstern so nannte man das in dieser Zeit.
Auch Kleidung war Mangelware. Alte Kleidungsstücke wurden gewendet, Kragen wurden umgedreht oder aus Zuckersäcken wurden Kleidungsstücke genäht. Meine Großmutter konnte wie ein Teufel nähen, sie saß Nächte lang an der mit den Füßen zu tretenden Nähmaschine. Viel später habe ich alles von ihr gelernt, was mir in der Schule, im Handarbeitsunterricht, eine glatte fünf einbrachte, weil die Lehrerin nicht glauben wollte, dass ich so schell und genau, nähen konnte ( Das Handwerkliche Talent kam da schon durch). Heute kaufe ich meine Kleidung im Secon-Händ-Läden. Noch vor dem Kauf weis ich wie ich die Kleidung ändern werde, so habe ich garantiert einmalige Sachen.
Das war nur ein Abriss dieser Zeit, zum Euch zu zeigen, in welcher Zeit ich geboren wurde. Bei meiner Geburt gab es einen Fliegerangriff, alle mussten in den Luftschutzkeller. Meine Mutter war sehr tapfer, dass sie das durch gehalten hat. Zu meiner Geburt heulten die Sirenen, das ist wohl das erste, was ich zu hören bekam, wenn ein Baby schon was hören kann.
An die Zeit als Baby kann ich mich nicht erinnern, aber ab ca. meinem zweiten Lebensjahr setzen die Erinnerungen ein.
Es war Karnevalzeit; mein Vater war aus dem Krieg zurück. Alle Menschen wollten den Krieg vergessen und feierten die fünfte Jahreszeit, mein Vater auch. Er malte große Schilder, die er mit Band auf dem Rücken und an der Brust befestigte. Was auf den Schildern stand kann ich nicht sagen, meine Mutter hat es mir nie erzählt. Meine Mutter musste zu Hause bleiben, sie saß in der Küche und trennte Kleidung auf, mit dem Gesicht zum Fenster. Als sie meinen Vater nach Hause kommen sah, raffte sie ihre Schürze zusammen und rannte zum Spülbecken und versuchte ihre Schürze zu säubern. Mein Vater kam durch die Wohnungstür, sah meine Mutter am Spülbecken ihre Schürze säubern, er schimpfte laut und schlug meine Mutter ins Gesicht. Warum? Der Kartoffelschnaps und eine Profilneurose, seine Frau durfte keine schmutzigen arbeiten verrichten. Meine Gr0ßmutter trennte die Beiden.
Swingerclubs sind heute fast normal, zu der damaligen Zeit war das Abartig. Mein Vater hatte diese Ambitionen. Scheidungen wurden zu der Zeit, von der Gesellschaft nur schwer toleriert. Meine Mutter ließ sich trotzdem scheiden.
So entstand der drei Weiber Haushalt.
Eines Tages kam meine Mutter nach Hause und hatte für mich neue Kleidung organisiert, einen blauen Turnanzug und ein Paar zweifarbige Schuhe. Sie zeigte mir voller Stolz ihre Eroberung. Zu dem Zeitpunkt ging ich schon in den Kindergarten. Leider waren mir die Schuhe zu klein, meine Mutter sollte das nicht wissen, es war Sommer die Schuhe habe ich ausgezogen, wenn ich außer Sichtweite war. Der Turnanzug hat nur zwei Tage gehalten, ich war beim Laufen gestolpert und hatte eine Bauchlandung gemacht. Meine Großmutter hat den Anzug mit viel Mühe geflickt.
Eine Angelegenheit werde ich nie vergessen. Das Geld war bei uns mehr als kapp, meine Mutter arbeitet in einer Druckerei an einer Maschine, sie ernährte meine Großmutter und mich. Ich stand oft, wenn Feierabend war, vor dem Fabriktor und holte meine Mutter ab. Sie kaufte mir dann immer Eis. Ich war noch zu jung um zu begreifen wie kapp das Geld bei uns war. An einem Abend, ich wartete wieder auf meine Mutter und mein Eis, sagte sie mir, ich möge sie nicht mehr abholen, sie habe kein Geld, um mir Eis zu kaufen. In ihren Augen standen Tränen. Ich wusste nicht warum, erst einige Zeit später habe ich begriffen, wie schwer ihr diese Worte gefallen waren.
Weihnachten war was ganz Besonderes für mich. Der Weihnachtsbaum wurde heimlich, von meinen Damen geschmückt und die Geschenke platziert. Meinen ersten Kaugummi und die erste Coca Cola habe ich unter dem Weihnachtsbaum gefunden.
Jeden Weihnachten bekam ich die Puppenstube und das Puppengeschirr mit dem meine Urgroßmutter schon gespielt hatte. Andere Geschenke bekam ich natürlich auch. Meine Lieben jagten schon im Frühjahr nach Geschenken für mich. Mach den Feiertagen wurde die Puppenstube und das Geschirr gut verpack und auf dem Dachboden für das nächste Jahr aufbewahrt.
Eine Sache möchte ich noch schreiben, wie einfach und leicht wir es doch heute haben, ich kenn noch andere Zeiten. Keine Waschmaschine, kein Geschirrspüler, kein Badezimmer und fast keine Autos.
Der Wäschetag: Der Wäschetag wurde einmal im Monat angesetzt, ein Tag an dem meine Großmutter, im Großeinsatz war.
Als erstes wurde die Wäsche sortiert.
Dann wurde in der Waschküche der Kessel mit Wasser gefüllt, Eimer für Eimer.
Ein Feuer wurde unter dem Kessel angemacht. Der Kessel wurde so lange beheizt, bis die Wäsche kochte. In der Zwischenzeit wurde die Wäsche immer wieder mit einem Holzlöffel gedreht und gewendet. Für stark verschmutzte Wäsche gab es Waschbrett, auf dem die Wäsche geschruppt wurde.
Fünf Wannen wurden mit kaltem Wasser gefüllt. Die heiße saubere Wäsche wurde aus dem Kessel geholt und nacheinander in den fünf Wannen gespült.
Danach gab es schon eine Maschine (Wäschewringer) mit zwei Rollen, die an einer Kurbel per Hand bewegt wurde. Bei diesem Vorgang wurde Wasser aus der Wäsche gepresst.
Nach dieser Quälerei ging es aber noch weiter. Die Wäsche musste zur Bleiche getragen, ausgebreitet oder mit Klammern, aus Holz, aufgehängt werden.
Das war Schwerstarbeit so verging immer einen Tag. Abends war die Wäsche geschafft und meine Großmutter auch. Wie gut, das es heute Waschmaschinen und Trockner gibt. Bedenkt mal, vor einigen Jahren, gab es noch Familien mit vier oder fünf Kindern, wie haben die Frauen das geschafft.
Soll ich euch noch beschreiben wie das Leben ohne Badezimmer war? Oder könnt ihr euch das vorstellen?
Also ganz kurz in Stichpunkten.
Einen Kessel mit Wasser wurde auf dem Kohleherd erwärmt.
Das warme Wasser wurde mit kalten gemischt und über den Kopf gegossen.
Genauso wurde auch die Körperreinigung betrieben.
Als ich geheiratet habe, hatte ich die gleichen Arbeiten zu erledigen.
Trotz der ganzen Strapazen hatten meine Beiden immer Zeit für meine kleinen Wehwehchen und die vielen Fragen. Auch in späteren Jahren, waren beide auch bei größeren Problemen für mich da.
Leider bin ich nicht dazu gekommen, mich bei meiner Großmutter oder bei meiner Mutter für ihre Führsorge, ihr Verständnis und den vielen Wohltaten zu bedanken.
Ich LEIDE noch heute unter dem Versäumnis. Also sagt euren Lieben alles, bevor es zu spät ist.
Noch VOR der Beerdigung, meiner Mutter, gab es Krach. Wenn ein Mensch stirbt und Geld oder andere Wertgegenstände hinterlässt. Wenn die "geliebte Familie" dann kommt ist der Ärger meistens vorprogrammiert.
Ich hoffe ich habe etwas von der Sträke meiner Beiden mit bekommen.
************************Schlusswort*************************** *********************************
Beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass ich alles mit diesem Bericht noch mal verarbeiten konnte.
Jetzt es geht wir viel besser. Liebe Grüsse weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 20.12.2008, 21:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr hilfreich. LG Just86
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Was den Wert des Menschen konstituiert
Pro:
lesen!
Kontra:
oder nicht lesen!
Empfehlung:
Ja
Liebe Yopi Gemeinde!
Nach nicht allzu langer Zeit bei Yopi habe ich mich entschlossen, vielleicht mal etwas gesellschaftskritisches zu schreiben. Hierbei habe ich mir die Frage gestellt, wie sich der Wert eines Menschen heutzutage konstituiert, also, worauf er zurückzuführen ist, wobei ich möglicherweise etwas polemisch war, ich bitte, mir das nachzusehen.
Sicher, wenn man die alten Philosophen liest, so kann man z.B. bei Kant schon lesen, dass dem Menschen gewisse unveräusserliche Rechte mitgegeben sind, welche bereits aus dem Menschsein an sich resultieren, wobei Kant hier noch einen Schöpfer vorausgesetzt hat, der dem Menschen diese Rechte mitgegeben hat. Einen ähnlichen Tonfall hat die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten angeschlagen.
Heutzutage gibt es die sogenannten Menschenrechte, welche dem Menschen, schon weil er eben ein solcher ist, gewisse Rechte zugestehen, wir alle kennen diese Diskussionen, wie über Staaten geschimpft wird, welche diese Rechte nicht einhalten.
Das ist aber eine andere Diskussion, hier will ich etwas mehr ins Detail gehen, ich will erörtern, wie sich heute, gerade im Alltagsleben, der Wert des Menschen konstituiert, was verleiht dem Menschen konkret seinen Wert, bzw. was macht ihn wertvoller oder weniger wertvoll? Ich werde hier nicht auf der Basis der Menschenrechte aufbauen, sondern mich ganz auf die Regeln der Gesellschaft beschränken, denn die hat, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ihre eigenen Regeln.
Die Frage nach dem Wert an sich mag den Idealisten unter euch unsinnig vorkommen, aber sie ist es durchaus nicht. Ich will mich gerade den Faktoren zuwenden, an die man bei dieser so hochphilosophischen Fragestellung nicht denkt, nämlich denen, die schweigend und vielleicht unterbewusst immer mitschwingen.
I.Äussere Faktoren, die mitbestimmend wirken
Situation
Nationalität
Armut
Name
Kleidung
Alter
Herkunft
Hautfarbe
Statussymbole
Manieren
Beruf
Intelligenz
Schulbildung
1. Gewöhnung / Abstumpfung
Diese Faktoren scheinen mehr oder weniger willkürlich durcheinandergeschrieben zu sein, wie kann sich denn schon z.B. die persönliche Situation oder die Nationalität auf den Wert des Menschen auswirken.
In der Tat aber ist dem etwas anders. Wie erklärt man sich zum Beispiel, dass man z. B. in manchen Ländern jahrzehntelange Bürgerkriege hinnimmt, die man täglich in den Nachrichten sieht? Warum ist die Krebsdiagnose eines Bekannten zunächst so schockierend, irgendwann aber möglicherweise Gewohnheit oder sogar unwichtig?
Die Antwort ist ganz einfach, man gewöhnt sich daran und man stumpft ab, der Reiz unserer Nerven ist irgendwann nicht mehr stark genug, man hat sich daran gewöhnt, dass manche Nationen Hunger leiden, dass ihre Kinder verhungern und ihre Menschen getötet werden, es ist nichts besonderes mehr, wenn sie sterben wie die Fliegen, dass sie unter totalitären Systemen leiden, keine Rechte haben und in ständiger Angst leben.
Ihr meint, das stimmt nicht?
Warum aber hat die Welt wohl so aufgeschrien, als die Anschläge des 11. September stattfanden? Und warum hat sie nicht geschrien bei den ständigen Attentaten in Israel oder jetzt im Irak?
Ganz einfach, das hat man nicht erwartet, von diesen Menschen kennt man es nicht, dass sie in Angst leben müssen, dass sie getötet werden, dass ihnen Ungerechtigkeiten in diesem Ausmaß widerfahren. Ihr Wert scheint seltsamerweise höher zu liegen, als der Wert anderer Leute, die nicht das Glück hatten, Bürger der westlichen Welt zu sein, weil man von ihnen annimmt, dass es ihnen gut gehen muss.
Diese Mechanismen sind im Alltagsleben genauso zu beobachten. Gewisse Leute denkt man sich eben so und andere Leute denkt man sich eben anders, der Landstreicher wühlt eben in der Mülltonne und der Unternehmer isst sein Steak, das alles lässt uns kalt, ist es doch so, wie man es erwartet, aber wohin führt das? Predigen die Christen ( mal von den Calvinisten abgesehen ) nicht die Gleichheit? Sind aber all diese Leute auch gleich viel Wert? Wohl kaum.
2. Optik / Kleidung / Konformität
Seid ihr schon mal mit einem feinen Anzug spazieren oder einkaufen gegangen? Ist euch aufgefallen, dass man euch in diversen Geschäften oder Lokalen sehr unterschiedlich behandelt? Ist euch aufgefallen, wie Leute angeschaut werden, die mit irgendeinem Heavy-Metal T-Shirt in einem Café sitzen, die Dreadlocks haben, die ein seltsames Piercing haben, die grüne Haare haben oder dergleichen mehr? Kleider machen Leute, keine Frage.
Das liegt garantiert nicht daran, dass diese Leute ihre Rechnung nicht bezahlen würden, das liegt nur daran, dass ihr äusserliches Erscheinungsbild nicht der Norm entspricht, das Auge registriert eine Abweichung von der sonstigen Erscheinung, man realisiert eine gesellschaftlich teils vielleicht nicht ganz so anerkannte Gruppe und schon geht der Wert, wenn auch unmerklich, nach unten. Oder man sieht einen Menschen, der angezogen ist, wie ein seriöser Typ, ein paar Manschettenknöpfe hier, eine Kravatte da, und schon stellt man fest, das die Dienstleister zumindest zu buckeln anfangen, er wird höflich behandelt, weil er aussieht, als würde er Höflichkeit erwarten und möglicherweise Höflichkeit verdienen, wenn auch oft gerade diese Menschen die grössten Trinkgeldknauser sind, wenn die sich beklagen, dann geht man darauf ein, während man bei der oben erwähnten Gruppe möglicherweise denkt, wenn´s dem nicht passt, dann soll er halt gehen.
( Ich will hier nicht pauschalisieren, ich gehe von der Masse aus, die natürlich auch Toleranz enthält )
Weiter schafft sich die Welt ihre ganz besonderen Statussymbole, die reflektieren, dass jemand Geld hat, dass er dazu gehört, dass er ein Mensch von Welt ist, sprich Handy, Schuhe, Kleidungsstil, Auto, Frisur, Schmuck, Kosmetik etc.
Sie alle konstituieren den, wenn vielleicht auch unterbewussten, Wert des Menschen mit, wenn man zu einer Gesellschaft gehören will, dann muss man sich an ihre Regeln halten ( ich rede hier nicht von Gesetzen ), dann wird man wie ein Mensch unter vielen behandelt, die dazugehören, wenn man aber dagegen handelt, dann wird man weniger wert und auch anders behandelt, auch wenn Mode nur bedingt etwas über einen Menschen aussagt. Hier wird uns das konsequente Konformitätsstreben der breiten Masse zum Verhängnis, diese Eigendynamik, der sich nur wenige entziehen können.
3. Meinungsfreiheit -- Meinungskonformität
Gerade nach dem Karikaturenstreit betont man immer wieder, wie gross in unserer Gesellschaft die Freiheit der Meinung ist. Wenn man das mal unjuristisch versteht, dann dürfte man davon ausgehen, dass in unserer demokratisch geprägten Gesellschaft im Rahmen der Gesetze jeder denken darf, was er gerne möchte, und das auch zeigen darf. Das ist aber lediglich eine Illusion.
In Bezug auf Sexualität, die schon lange ein Tabuthema der Gesellschaft ist, tut man sich an allen Ecken schwer, wer zum Beispiel denkt, dass Homosexualität in unserer Gesellschagt akzeptiert ist, den kann ich nur belächeln ( by the way, das ist erst seit ende der 70er jahre straflos.....), ein Bekannter von mir hat sich vor Jahren seiner Mutter anvertraut, worauf diese lediglich "Gute Besserung" sagte ( !!!!!! ). In der Tat erfolgt immer noch eine Stigmatisierung der andersdenkenden Leute in diesem Fall, weil diese durch ihr Verhalten eben nicht mehr dazugehören, sie werden weniger wert, nicht weil sie irgendjemandem schaden, sondern weil sie anders sind, als man sie haben will. An dieser Stelle scheint man der Moral zu begegnen, aber letzten endes handelt es sich um dumme Angewohnheiten, um Flöhe, die uns die Kirche bereits vor vielen Jahrhunderten ins Ohr gesetzt hat und die Zeit müsste schon längst weiter sein, aber es bestimmt noch immer den Wert des Menschen mit.
Weiter geht´s mit den Religionen, religiös "anders" orientierte Menschen werden allerorts abwertend behandelt, der Muslim gilt als Bombenleger, der Hinduist als Menschenverächter, der Buddhist oder Kabbalaanhänger wird akzeptiert, weil das cool ist nach so vielen buddhistischen Hollywoodstars, oder gerade eben auch nicht, weil er nicht an "Gott" glaubt, der Christ wird akzeptiert, aber nur wenn er nicht bekennend katholisch oder irgendeiner Splittergruppe zugehörig ist, die sowieso alle Sekten sind und auch nicht dazugehören und als Atheist hat man es ebenfalls schwer.
Unter dem Strich kommt man noch am besten weg, wenn man sein irgendwie anderes Denken nicht allzuweit offen legt, vor allem nicht im Bereich Religion und Sexualität, denn jede Abweichung von der Norm wird mit einer ständigen Entwertung quitiert. Unsere Gesellschaft neigt sehr zur Stigmatisierung Andersdenkender, die sie nicht versteht, und besonders krass wird das, wenn es um gesellschaftliche Tabuthemen geht, Fairness gibt es dabei kaum noch.
Ein besonders eklatantes Beispiel sind auch Menschen mit einer geistigen Störung. Hier sieht man ganz besonders deutlich, wie die gesellschaftliche Mechanik funktioniert, die Gesellschaft realisiert etwas anderes, eine Form von Krankheit, über die sie nichts weiss, und was ihr vielleicht auch Angst macht, vermutet man da doch schnell einen Psychopathen oder extrem triebgestörten Menschen . Leute die daher irgendeinen Defekt aufweisen und sei es nur eine Phobie oder eine leichte Depression ( für alle, die sich hier angegriffen fühlen, ich bin mir durchaus bewusst, dass das kein "nur" sein muss ). Diese Leute werden, so bald man bemerkt, dass sie schon mal bei einem Psychologen oder Psychiater waren, gnadenlos ausgegrenzt, obwohl sie vielleicht nur eine Krankheit wie jede andere haben. Warum? Weil die Gesellschaft solche Leute nicht möchte, die "verrückt" sind und weil jeder Angst hat, mit "denen" in einen Topf geworfen zu werden. Es kann mir niemand erklären, dass sie so viel wert sind, wie ein geistig gesunder Mensch. Hier stösst man oft auf mehr oder weniger willkürlich scheinende Beispiele, die durch die Meinung der Gesellschaft zur Selbverständlichkeit geworden sind.
Mit anderen politischen Ansichten verhält es sich ähnlich, wer zum Beispiel, der nicht einer der Vertreter der politischen Hauptströmungen ist und vielleicht weiter links liegt, kann von sich behaupten, dass er damit überall willkommen ist? Man wird ihn gerne als einen Wirrkopf abstempeln, obwohl es sehr viele berühmte "Wirrköpfe" gab, auch er wird weniger wert.
Man kann sich sogar schon Ärger einhandeln in der Jugend von heute, indem man vielleicht auch mal ein Buch in die Hand nimmt oder gar verräterischer Weise klassische Musik hört oder andererseits Death-Metal, geht alles in dieselbe Richtung, wer öfentlich sagt, dass er die Bibel liest, kann sich genauso sein gesellschaftliches Grab schaufeln, wie der, der sich Pornofilme ansieht.
4. Bedeutsamkeit der Geburt
Dieser Abschnitt mag seltsam anmuten, ist er aber bei weitem nicht.
Zum Beispiel erkennt man in der heutigen Berufswelt immer noch keine Gleichberechtigung der Frau an, besonders eklatant ist mir das neulich aufgefallen, als ich gesehen habe, wie viele Professorinnen es für Physik gibt, die Gesellschaft hängt immer noch an Selbstverständlichkeiten, wie das die Frau nicht für sogenannte Männerdomänen gemacht ist, wobei es da in der Wissenschaft keine nachvollziehbaren Gründe gibt und die ja nichts dafür können, dass sie als Frauen geboren werden, sie sind von Anfang weniger wert.
Ferner ist es immer noch sehr wichtig, wessen Sohn und wessen Tochter man ist, wobei man darauf keinen Einfluss hat und das auch nicht dafür spricht, wie man ist oder wie nicht.
Weiter ist die Nationalität von ganz entscheidender Bedeutung, wer als Ausländer in Deutschland ist, der wird zumindest mehr Mühe aufwenden müssen, damit man ihm Atribute zugesteht, wie Intelligenz, Vernunft oder gar Menschenkenntnis, er ist immer doch zu allererst mal anders.
Und was denkt der Durchschnitsdeutsche, wenn er einen deutschen Mann mit einer asiatischen Frau sieht?
Genau, dass sie aus Thailand eingeflogen worden ist und eine sogenannte Kathalogfrau ist ( wie konservativ die Asiaten prinzipiell sind, will keiner wahrhaben, ich verweise hier auf meinen Korea-Bericht ), die Frau gilt als Hure und der Mann als Perversling oder noch besser als einer, der keine Deutsche haben kann.
Ein weiteres Beispiel ( ich füge das aufgrund eines Kommentares ein, dank dem Kommentator ) ist das Aussehen eines Menschen. Man wird vielleicht sagen Quatsch, auf den Charakter kommt es an, aber praktizieren wir das wirklich? Ein fettleibiger Mensch gilt schnell als faul, unangepasst und maßlos , wie viele andere, die eben optisch aus dem Rahmen fallen.
5. Berufe
Hier sage ich mal nur: der Müllmann stinkt, der Anwalt lügt, der Richter ist gerecht, der Staatsanwalt ist gemein, die Polizei will alle nur fertigmachen, der Metzger ist ein Mörder, der Soldat auch, die Sekretärin ist dumm und schläft mit dem Chef, die Friseurin ist noch dümmer, der Arzt ist ein Menschenfreund, der katholische Pfarrrer steht auf kleine Jungs, Maurer, Tischler, Gipser und Zimmerleute sind alle unterbelichtet usw.
Alles, was ich hier aufgeführt habe, sind berufsbezogene Vorurteile, die den Wert es Menschen mitbestimmen, obwohl sie durchaus nicht immer stimmen.
II. Fazit
Na ja, was will ich wohl mit dem Bericht ausdrücken, das Vorurteile eigentlich nichts taugen, weiss eigentlich jeder, aber in welcher Art und Weise wirken sie sich, vor allem auch unbewusst, aus? Ich will die Mechanismen der Gesellschaft sicher nicht alle verteufeln, aber man sollte vielleicht über manche Kriterien der Beurteilung vorher etwas nachdenken, nicht alles was einem beigebracht oder anerzogen wird, ist auch gut, vieles davon beruht auf übermächtigen Formen der Eigendynamik, die schon so alt sind, dass sie niemandem mehr auffallen. Vor allem empfielt sich ein bewusstes Hinsehen und eine unvoreingenommene eigene Beurteilung, schon berühmte Philosophen haben festgestellt, dass man die Wahrheit meist nicht in der Masse findet, aber wahr und angenehm sind oft zwei paar Stiefel und so will ich es auch jetzt dabei belassen, aber der Mensch ist sicher meistens nicht, was ihr seht, und noch weniger häufig das, was euch gesagt wird. Was den Menschen eigentlich ausmacht, das wissen wir in unserem Inneren sowieso, wir müssen uns nur mal wahre Freunde anschauen und uns überlegen, was wir an ihnen mögen, und das hat meistens mit den oben aufgeführten Kategorien nichts zu tun, man wird sehr schnell feststellen, dass es hierbei nicht um irgendwelche Werte von aussen geht, sondern um Verständnis, Individualität, Mitgefühl, der Liebe zum Menschen und dem Willen, auf ihn einzugehen. Das sind Dinge, die einen Menschen wertvoll machen, eben die, die ihn zum Menschen machen, und Mensch bedeutet nicht unbedingt Teil der Gesellschaft.
Dieser Bericht soll nicht belehren, er soll höchstens vielleicht zum Nachdenken über ein paar Selbstverständlichkeiten anregen und manches vielleicht etwas in Frage stellen. Ich werde den Bericht gerne ergänzen, konstruktive Kritik ist mir immer willkommen.
In diesem Sinne, viel Spaß beim lesen! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 09.06.2006, 23:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schöner bericht...lg inspire
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Bericht zur 43. Woche
22.10.2005, 11:14 Uhr von
topfmops
Ein streitbarer, alter Zausel, jedoch niemals ein Streithammel, eher ein anarchistischer Pazifist...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo, Ihr da draußen,
wieder mal völlig unmaßgebliche Meinungen zu Ereignissen dieser und vergangener Wochen,
wieder mal viel gelesen, einiges gehört und selten was gesehen.
Dies ist der „Wochenbericht aus der Universitätsstadt“ zur 43. Woche.
Wie immer gilt:
Keinerlei ‚political correctness’,
keinerlei Rücksichtnahme,
keinerlei Verpflichtung, sich bis zum Ende durchzukämpfen,
keinerlei Anerkennung für ‚Scroller’,
keinerlei Verständnis für ‚Standard-Kommentare’,
keinerlei Gliederung im Text,
keinerlei Sinn und Verstand, aber
jede Menge bösartige Bemerkungen.
Wegen der Vogelgrippe hat einer der örtlichen Chinesen schon die Speisekarte geändert. 'Ente süß-sauer' ist nicht mehr die Nummer 22, sondern jetzt H5N1.
Daimler-Chrysler hat in einer weltweiten Rückrufaktion ca. 60.000 Autos in die Werkstätten beordert. Das hat VW nicht ruhen lassen: Sie haben weltweit alle Betriebsräte aus den Bordellen zurückgerufen.
Überall gucken mich irgendwelche weichgespülten Semi-Prominente an und behaupten: „Du bist Deutschland!“ Die deuten auf mich mit dem Unterton: „und schuld bist’e auch!“
Die zu Recht unbekannt gebliebene ‚University of Monroe’ hat mal wieder geforscht. Diesmal die Linguisten in Verbindung mit den Abstammungstheoretikern. Ein Ergebnis war: Der Vorname von Tarzan lautet „Ich“.
Eine Frage an die veganische Fraktion: Gehören Möhren und Radieschen eigentlich zum ‚Grünzeug’?
Und der Ausdruck ‚kieloben’ ist lediglich der Beweis dafür, dass jemand die Deutschlandkarte richtig herum hält. Dann ist München unten und Kiel oben.
Böse Zungen behaupten, dass Tante Angie, diese Blume aus der Uckermark, in einem früheren Leben ein Mann gewesen sein soll. Das bedeutet allerdings: Sie ist niemals gestorben.
Nein, zu dem Ausdruck ‚das Merkel’ versteige ich mich jetzt nicht.
Wenn jetzt im Rahmen der Kabinettsbildung Wolfgang Schäuble Innenminister werden sollte, so ist das im Vergleich zu Otto Schily als Linksruck anzusehen.
Heute hat die BRD noch ca. 80 Millionen Einwohner. In 20 Jahren sollen es 17 Millionen weniger sein. War dann die ganze Wiedervereinigung für’n Arsch??
Übrigens bleibe ich bei meiner Vermutung: Das Projekt 18 der FDP im vorletzten Wahlkampf war die Preisgabe des durchschnittlichen Intelligenz-Quotienten der Wahlkämpfer dieser Partei.
„Gürtel enger schnallen“ ??
Wo ich bei meinem Armani-Gürtel schon auf dem letzten Loch bin und auf selbigem pfeife??
„Man muss auch mal loslassen können“ ??
Erzähl das mal einem Ertrinkenden, der sich an den letzten Strohhalm klammert.
Dabei hatten wir es doch geschafft, nach der uralten Forderung von Rudi Dutschke, „den langen Weg durch die Institutionen“ anzutreten:
Ein ehemaliger Juso-Vorsitzender als Kanzler,
ein ehemaliger RAF-Anwalt als Innenminister,
ein ehemaliger, Steine schmeißender Taxifahrer ohne Abitur als Außenminister,
ein ehemaliges Mitglied der anarchistischen Kommune ‚Judengasse’ in Tübingen als Justizministerin,
ein ehemaliges SDS-Mitglied, das sein Millionenerbe an den Vietkong verschenkte, als UN-Beauftragten.
Und für den Fall, dass Joschka Fischer mal für den frühen Nachmittag des 1.5.1973 ein Alibi brauchen sollte:
Er war in Heidelberg auf dem Heiligenberg im Busch nebenan.
Ein Bonmot von Ambrose Bierce ist mir wieder eingefallen:
‚Belladonna’ ist im Italienischen eine schöne Frau, im Englischen ein tödliches Gift.
Wer will abstreiten, dass beide Sprachen im wesentlichen übereinstimmen?
Bei einem Besuch in meiner Lieblingsheimat Köln – Heimat ist für mich da, wo ich mich wohlfühle – fand ich ein Jahrzehnte altes Graffito wieder, das der Hauseigentümer dankenswerterweise nicht hat entfernen lassen:
„Ausländer rein, Rheinländer raus!“
Denn das Leben als Ausländer kann nur der beurteilen, der selber Ausländer ist oder mal als solcher gelebt hat.
Horst Köhler hat der rot-grünen Regierung die Entlassungsurkunden überreicht und gleichzeitig Onkel Gerd mit der kommissarischen Übernahme der Regierungsgeschäfte beauftragt. Meinetwegen kann das die nächsten 4 Jahre so bleiben.
Und dann war da noch der Rabbi, der sich verzweifelt an seinen Gott wandte:
„Herr, stell’ dir vor, ich bin Rabbi und mein Sohn ist Christ geworden!“
„Was soll daran so schlimm sein? Meiner schließlich auch!“
„Und was hast du getan?“
„Nu, hab’ ich gemacht ein Neues Testament!“
Alle wollen länger leben, aber keiner will alt werden.
Die Stiftung ‚Warentest’ hat sich zwölf Vibratoren vorgenommen und intensiv ausprobiert.
Gesamtergebnis: ‚befriedigend’.
Übrigens wird Michael Gorbatschow seit Jahren falsch zitiert. Er hat niemals gesagt: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ sondern er meinte: „Wer zu früh kommt, den bestrafen die Frauen!“
Wenn jetzt schon die Autobahnen verkauft werden sollen, weil man die Kosten dafür nicht mehr aufbringen kann, warum werden dann die Rentner und Arbeitslosen nicht auch verkauft?
topfmops, der auch auf anderen Plattformen zu Gange ist, bedankt sich für’s Lesen und Bewerten und freut sich auf lesenswerte Kommentare. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 03.01.2010, 19:28 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ist zwar uralt, aber ich hab es erst heut entdeckt + mich trotzdem noch königlich amüsiert. Hab Dank dafür ... !!! LG Guela
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Fluetie, 23.10.2005, 18:33 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr nützlich ( Sprache: Altyopi ) :-) lg Dirk
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LosGatos, 23.10.2005, 12:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
jede Woche neue Tops, du scheinst ein neues Hobby zu haben (oder ich war schon zu lange nicht mehr in dieser platten Landschaft)....adios LosGatos
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STALKING? KANN MIR NICHT PASSIEREN! WIRKLICH?
Pro:
nichts
Kontra:
die Unsicherheit, psychischer Druck, keine Rechtssicherheit aufgrund fehlender Gesetze, man ist sich selbst überlassen, der Stalker kann einem Schaden zufügen, man muss ständig auf der Hut sein
Empfehlung:
Nein
Hallo,
ich denke, dass das hier in die Kategorie ganz gut passt, denn es geht um Menschen, Menschen allgemein.
Bis vor ein paar Wochen kannte ich das Thema Stalking eher „aus der Ferne“, hier mal eine Talkgast, dort mal ein Artikel und letztens im April-Plenum des Hessischen Landtages wurde über ein Gesetzentwurf für Hessen diskutiert, der so genannten Stalkern das Handwerk legen soll.
Seit einiger Zeit ist es nun auch ein Thema für mich „aus der Nähe“.
Am Anfang waren es nur eher seltsame Begebenheiten, die mich eigentlich nicht sonderlich irritierten und die ich als die sprichwörtlichen „Dummen-Jungen-Streiche“ abgetan und die ich auch nicht sonderlich im Zusammenhang gesehen hatte. Seit Anfang Mai nahm das Ganze dann eine neue Qualität an. Aber alles schön der Reihe nach.
Um meinem Frust und auch meiner langsam aufkommenden Verzweiflung Herr zu werden, habe ich das gemacht, was ich immer in schier belastenden Situationen mache: Ich habe nach Informationen gesucht. Nicht in erster Linie wirklich um Wissen über die Materie zu erlangen, sondern um mir das Gefühl zu geben, dass ich etwas tue.
Was ist Stalking eigentlich? Immer wieder hört man neuerdings davon. Ist es eine Modeerscheinung oder was?
Juristen sprechen von einem komplexen bzw. höchst perfiden Täterverhalten, dass dem des Mobbings teilweise ähnelt, jedoch in einer anderen Dimension und in einen anderen Kontext ausgeübt wird. Wenn eine Methode des Mobbings die bewusste Nichtbeachtung ist, so „überschüttet“ der so genannte Stalker sein Opfer beim Stalking vor allem mit Beästigungen, Verfolgung, Überwachung und sonstigen „Aufmerksamkeiten“, um sein Opfer zu einer wie auch immer gearteten Beziehung zu bewegen oder – und das war mir neu – einfach nur zu schikanieren. Im Volksmund nennt man das auch „Psychoterror“.
Der Täter oder die Täterin will seinem Opfer etwas aufzwingen und ist der irrigen Annahme, dass das was er da veranstaltet Zeichen der Zuneigung sind und das Opfer doch erkennen muss, wie gut man´s mit ihm meint. Er will Aufmerksamkeiten erwecken, die er im Normalfall sicherlich nicht bekommen würde und begreift nicht, dass er oder sie es so auch bloß nicht schaffen, die Aufmerksamkeit des anderen auf sich zu ziehen. Wenn der Stalker es denn mal in einem lichten Moment begreift, dass seine Aufmerksamkeiten erfolglos bleiben, kann seine Motivation in Hass, Rache oder Vergeltung umschlagen.
Im Internet habe ich dann noch folgende, sehr treffende Beschreibung gefunden:
“Heute wird aber auch dann von Stalking gesprochen, wenn eine solche Motivation des Täters, also ein enges Verhältnis zum Opfer herzustellen, nicht vorliegt - salopp gesagt: wenn der Täter von vornherein keine Zuneigung (»Liebe«) gegenüber dem Opfer empfindet -, sondern wenn er es ausschließlich, aus welchen Gründen auch immer, drangsalieren will. Ein Motiv hierfür kann in Rachegelüsten des Täters für vermeintlich erlittene Kränkungen oder Rechtsverletzungen liegen.
Zu hartnäckigen Stalkern können auch sog. »Querulanten« werden, die meistens schon bei Polizei und Justiz wegen ständiger Anzeigen gegen jedermann aufgefallen sind. Häufig sind dies Nachbarn, die mit ihrem Leben unzufrieden sind oder sonst nicht zurechtkommen und ihren Ärger an den Mitmenschen auslassen.“
Welche Methoden/ Stalking-Handlungen gibt es?
Oh, mehr als genug Möglichkeiten bieten sich für den Stalker sein Opfer zu belästigen, zu beleidigen, zu bedrohen oder einfach nur zu nerven. Der Möglichkeiten gibt es viele, daher kann man sie nicht vollständig aufzählen. Aber egal für was sich der Stalker entscheidet, eine Charakteristik weisen sie alle auf: sie weisen eine gewisse Kontinuität und Häufigkeit auf. Auch zeitlich begrenzt sind sie nicht, es kann sich über Wochen, Monate oder gar Jahre hinziehen. In Deutschland gibt es ja zu allem eine Statistik – auch zu Stalking und dessen durchschnittliche Dauer. Die beträgt ca. 12 Monate.
Hier ein paar Beispiele für Stalking-Handlungen:
• Verfolgen (zu Fuß, mit dem Fahrrad/Motorrad oder im Auto)
• Schreiben von »Liebesbriefen«, die z. B. auch Beschimpfungen enthalten können
• Drohen (indirekt oder direkt)
• Ständiges Anrufen (Störanrufe): Telefonterror
• Schalten von falschen Anzeigen in Zeitungen (z. B. Hochzeits- oder Todesanzeige)
• Hinterlassen von Nachrichten auf dem Anrufbeantworter
• Zusenden zahlreicher E-Mails und SMS, teilweise mit obszönem Inhalt (sog. Cyberstalking)
• Gehässige Einträge in Internet-Foren oder Gästebüchern (Cyberstalking)
• Hinterlassen z. B. von Blumen oder Mitteilungen am Auto/Briefkasten des Opfers
• Häufige Präsenz in der Nähe der Wohnung oder Arbeitsstelle des Opfers
• Sachbeschädigungen wie Zerstechen von Autoreifen, Zerschlagen von Scheiben etc.
• Verleumdungen/üble Nachrede (z. B. das Opfer habe den Täter sexuell missbraucht)
• Falsche Verdächtigungen des Opfers bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft
• Überwachung des Freundes- und Bekanntenkreises des Opfers
• Ausspionieren der persönlichen Daten des Opfers
• Bestellen von Waren, Abonnieren von Zeitschriften etc. unter dem Namen des Opfers
Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, es gibt ja noch so viele Möglichkeiten um sein Opfer zu terrorisieren. Auch mein „Schatten“ hatte/ hat da noch ein paar „nette“ Ideen gehabt.
Nächste Frage: In welcher Beziehung (wenn man das überhaupt so nennen will) stehen Stalker und Opfer?
Stalking kommt eigentlich der Bezeichnung nach aus Amerika. Dort hat eine Studie ergeben, dass die Mehrzahl der Täter Männer und damit Frauen die Hauptbetroffenen sind. Aber das ist eigentlich nur die halbe Wahrheit, denn auch Männer können Stalking-Opfer werden, auch wenn die betroffenen Männer bei der Statistik der Stalking-Opfer nur gerade mal 20 – 25% ausmachen. Dass sie betroffen sind, kommt immer auch auf die Motivation und die Zielsetzung des Stalkers an.
In den meisten Fällen kennen sich Opfer und Täter entweder aus früheren Beziehungen, von der Arbeit oder anderen Situationen des täglichen Lebens. Sind Prominente im Spiel – wie Schauspieler, Sänger, Moderatoren o.ä. – dann eher nicht.
Im Gegensatz zu Mobbing – wo mitunter mehrere Täter sich auf ein Opfer konzentrieren – kann bei Stalking ein Täter nicht nur gegen das auserwählte Opfer allein, sondern auch gegen dessen Verwandte, Freunde und Bekannte agieren. Um jedoch so weit zu gehen, muss er vorher das Lebensumfeld seines Opfers ausspähen oder kennen, weil man sich früher in den gleichen Kreisen bewegte.
Auch wer denkt, dass Stalker nur aus einer bestimmten Schicht der Gesellschaft kommen, der irrt sich gewaltig. Die Palette reicht vom stalkenden Professor, Rentner über Rechtsanwälte, Polizisten bis hin zu Studenten, und auch Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger können Stalker sein.
Aber nun zu meinem „Fall“:
All das Wissen nützt mir bisher wenig, denn egal wie oft ich auch grüble und wie viel ich auch versuche logisch herauszufinden, wer es ist, der mir das Leben seit einiger Zeit versucht zu vermiesen, ich komme nicht drauf. Aufgrund meiner Recherchen weiß ich, dass eine Frau beteiligt sein soll, weil die sich telefonisch bei verschiedenen Aktionen gemeldet hatte.
Sehr unruhig macht mich allerdings der Gedanke und inzwischen die Gewissheit, dass diese Person sehr viele Daten, die eigentlich niemand groß kennt, von mir weiß und diese auch nutzt.
Hier einige Beispiele:
Vor ca. 5 Wochen fing es an, dass ich immer wieder merkwürdige Mails – zwar von verschiedenen Mailabsendern – bekomme. Immer wenn ich gerade wieder eine yahoo-Adresse oder web-Adresse in den Filter geschoben habe, geht es mit einer anderen Mail weiter. Woher hat der Betreffende meine private Mail, die ich nur an Bekannte und Freunde gegeben habe?
Seit ca. 4 Wochen bekomme ich im Büro immer wieder merkwürdige Anrufe mit einer automatischen Bandansage, ähnlich der, wenn man eine SMS auf einen Festnetzapparat bekommt. Keine Nachricht, nur irgendwelche unverständlichen Zahlenkolonen. Verweigere ich die Annahme oder gehe nicht ran, weil ich inzwischen die Nummer schon kenne, klingelt alle paar Minuten das Telefon – solange bis ich die Nachricht ablaufen lassen ha.
Zuhause bekomme ich – bevorzugt nachts – Anrufe bei denen sich niemand meldet, ich aber höre, dass jemand am anderen Ende ist. Das ist für mich schon deswegen sehr problematisch, weil ich seit dem Unfalltod meiner Mutter jedes Mal einen wahnsinnigen Schreck bekomme, wenn nachts das Telefon geht. Ich bekam damals ohne Vorwarnung nachts halb 2 den Anruf, dass meine Mutter tödlich verunglückt ist. Seitdem reagiere ich da etwas merkwürdig…
Am vergangenen Wochenende – pünktlich zum Monatsanfang – war mein Telefon tot. Nichts ging mehr. Nicht einmal den Notruf oder den Telekomkundendienst konnte ich noch erreichen. Dachte erst an einen Defekt. Am 2.5. habe ich dann erfahren, dass alles seine Richtigkeit hätte, denn ich hab ja meinen Anschluss zum 1.5. schriftlich gekündigt. Wie bitte? Das würde ich aber gern mal sehen. Daraufhin wurde mir das Schreiben per Fax zugeschickt. Die Unterschrift sah meiner zwar ähnlich, aber wichtige Eigenschaften, die meine Unterschrift bei wichtigen Dingen aufweist, hatte diese hier nicht. Und was noch unverständlicher war, es war keine Kundennummer, keine Buchungskontonummer, nur meine Rufnummer angegeben. 5 Tage habe ich gekämpft und den Idioten von der Telekom erklärt, dass sie einem Spinner aufgesessen sind, damit mir mein Anschluss ohne Neuanschlusskosten wieder eingerichtet wird. Am Ende habe ich denen mit meinem Anwalt gedroht und der Aussicht, dass ich gern mal Montag früh 8.00 Uhr „den Laden“ von hinten aufrolle, wenn sie sich nicht endlich kümmern… Freitagnachmittag ging er wieder!
Aber nicht genug. Für noch mehr „Spaß“ hat mein „unsichtbarer Freund“ gesorgt: Ich dachte in der vergangenen Woche, dass ich vielleicht im falschen Film stehe, denn das was ich da erlebte, kannte ich bisher wirklich nur aus dem Kino. abends um 10 klingelte ein mir völlig unbekannter Pizzadienst und hatte für mich Fressjettchen ein Dutzend Pizzen im Arm. Die durfte er natürlich wieder mitnehmen, weil ich ihm sagte, dass der der meine Pizzen bestellt, mir vorher das Telefon gekündigt hatte… Der Pizzafahrer war sauer und hielt mich wahrscheinlich für bescheuert. Egal, nicht eine Pizza blieb bei mir – ich war satt! Aber zumindest erfuhr ich vom Pizzadienst, dass eine Frau mit Dialekt die Pizzas bestellt hatte… Nur Dialekt spreche ich hier für die Einheimischen auch.
Nächster Tag, gegen kurz vor Mitternacht klingelte es wieder: Hier ist der ADAC, Sie haben Probleme mit Ihrem Fahrzeug? Wo steht es denn? WIE BITTE???? Ich war seit Wochen nicht mehr gefahren und das sagte ich ihm auch. Ich konnte die Situation nur deswegen retten, weil der Anruf ca. 20 Minuten vorher dort eingegangen ist und ich ihm durch Handauflegen auf die Motorhaube „beweisen“ konnte, dass der schon einige Zeit kein Füßchen vor das Garagentor gemacht hatte. Auch der Mann zog unverrichteter Dinge – sicherlich auch verärgert – wieder ab.
Inzwischen glaubte ich nicht mehr so sonderlich überzeugt an die Variante mit den „Dummen-Jungen-Streichen“ und versuchte mich auf eventuelle weitere „Aufmerksamkeiten“ des lieben Mitmenschen einzustellen. Anruf bei der Bank, falls jemand meine Karten als verloren melden sollte oder mein Konto kündigen will. Wenn was ist, will man mich anrufen.
Anruf bei meiner Vermieterin, falls ich in „geistiger Umnachtung“ meine Wohnung gekündigt haben sollte… Bisher auch noch nicht geschehen. Gott sei Dank haben wir ein so gutes Verhältnis, dass sie im Falle einer Kündigung sofort bei mir angerufen hätte um zu fragen, was mich denn vertreiben würde… Wenn sich was tun sollte, telefonieren wir.
Heute der nächste Schock: Mein Stromversorger hat mir mitgeteilt, dass sie meine Kündigung zum 15.05.2005 erhalten haben (?) WIE BITTE??? Inzwischen habe ich „mein“ Kündigungsschreiben auf dem Tisch und sehe wieder einmal, wie meine Unterschrift selbst nach 4 Flaschen Wodka nicht aussehen würde… Auch das konnte ich gerade noch retten.
Aber am Wochenende, da meinte mein Stalker es wirklich gut mit mir: Danke für den Wiesbadener Kurier, Danke für die FAZ, Danke auch für das Wiesbadener Tagblatt, Danke für die BamS (da hätte es in jedem Fall auch gereicht, wenn ich nur je 1 Exemplar bekommen hätte, 5 sind selbst für mich nicht zu schaffen). Heute habe ich den ganzen Krempel wieder zurückgeschickt und die Mitteilung, dass ich dankend ablehne und es sich nicht um meine Bestellung handele. Mal sehen, was da wieder zurückkommt…
Auch auf dem Friedhof war er/ sie schon. Das Grab meiner Mutter habe ich am Sonntag verwüstet vorgefunden. Alle Pflanzen rausgerissen…
Vorsichtshalber habe ich meinen Nachbarn auf der Etage schon mal rein vorsorglich mitgeteilt, dass wenn Paketsendungen für mich kommen sollten in nächster Zeit, deren Annahme verweigert und der ganze Krempel zurückgeschickt werden solle. Meine Pakete und Päckchen beziehe ich über die Packstation. Klasse Erfindung, wie sich jetzt herausstellt.
Das klingt jetzt sicherlich ganz lustig, wenn man das so liest. Aber mir ist inzwischen das Lachen vergangen. Ich rätsle immer noch, wer dahinter steckt. Meine Telefonnummer steht übrigens in keinem Telefonbuch. Ex-Freunde kommen nicht in Frage, weil wir immer eine einvernehmliche Trennung hinbekommen haben und heute noch befreundet sind.
Angst, dass mir was passieren könnte, habe ich jedoch nicht. Aus mehreren Gründen:
1. Bisher ist er/ sie nicht persönlich in Erscheinung getreten und ich habe auch nicht bemerkt, dass mich jemand auffällig verfolgt.
2. Ich wohne in einem Haus, das besser gesichert ist als Ford Knox. Um ins Haus zu kommen, braucht man einen Schlüssel und selbst wenn er/ sie doch reinkommen sollte, so kommt die Person nicht bis zur Wohnungstür, weil auf jeder Etage nochmals eine verschlossene Zwischentür ist. Auch in unsere Tiefgarage kommt niemand ohne Schlüssel rein.
3. Wegen verschiedener Einbrüche in den Büroetagen unseres Hauses, haben die Firmen einen Sicherheitsdienst engagiert, der regelmäßig nach dem Rechten schaut.
4. Greifen Stalker ihre Opfer eigentlich nicht persönlich an. Eine direkte Konfrontation vermeiden sie, da sie an der subtilen Art ihre Opfer zu terrorisieren wesentlich mehr Genugtuung finden.
Wie ging es mir in den letzten Wochen?
Zunächst hatte ich es ja wie gesagt nicht sonderlich ernst genommen und als ich begriff, was da vorgeht, wurde ich natürlich auch sehr nachdenklich. Keinem in meiner näheren Umgebung traue ich so etwas zu, mit niemanden habe ich mich je so gestritten, dass jemand so gekränkt reagiert. Ein paar Vermutungen habe ich, aber wie in jedem guten Krimi, sind die offensichtlichen Verdächtigen es am Ende doch nicht.
Ich legte mir sofort ein Konzept zurecht, wie ich reagiere und was ich zur Schadensbegrenzung unternehmen muss. Das hat ganz gut funktioniert, weil ich ja in unserer Familie schon immer die „Feuerwehr“ gespielt habe und noch immer spiele.
Irgendwann kamen dann aber die körperlichen Beschwerden dazu – kolikartige Magenkrämpfe aus heiterem Himmel, Migräneattacken, Unwohlsein, Müdigkeit - und erst einmal Kontaktscheue (weil ich ja nicht wusste, wem ich noch trauen soll). Letzteres ist eigentlich das Schlimmste bei der Sache für mich, alles andere ist unangenehm, aber lösbar. Nach dem Tod meiner Mutter war ich schon mal in ein tiefes Loch gefallen, dann noch Mobbing durch meine Chefin. Ich hatte mich damals systematisch vom geschäftigen treiben um mich herum zurück gezogen und war gerade wieder dabei, meine Kontakte zu pflegen und wieder „unter Leute zu gehen“. Das kam mit einem Mal wieder ins Wanken.
Was kann ich jedoch dagegen unternehmen? Gibt es Gesetze?
Eigentlich kann ich nur recht wenig dagegen tun.
Man kann dem Stalker unmissverständlich klar machen, dass man sich von ihm distanziert und keinen Kontakt wünscht. Am besten sollte man das mit Zeugen tun. Würde ich gern machen, aber ich weiß ja momentan nicht, wer´s ist.
Die Polizei lacht sich fasst schlapp, solang nicht wirklich was passiert, können gar nichts machen und – da gebe ich denen sogar Recht – sie haben nun wirklich mit ganz anderen Kalibern zu tun. Aber eigentlich muss sie auch Anzeigen dieser Art gegen „Unbekannt“ aufnehmen und sogar präventiv tätig werden (weiß ich jetzt).
Was die Sache noch unnütz erschwert ist, dass es in Deutschland noch keinen eigenen Straftatbestand für Stalking gibt. Zwar sind verschiedene Bundesländer – u.a. auch Hessen – jetzt inzwischen dabei, diese Tatsache zu ändern und Gesetze zu erlassen. Aber das Gesetzgebungsverfahren ist zäh und langwierig. Bis der eigens für Stalking geschaffene Straftatbestand gesetzlich geahndet werden kann, kann es noch dauern. Heißt ja nicht umsonst, die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam. Durch die Medien wurde zwar das Thema zum Thema, aber seit Beginn des Jahres 2000 versucht der Gesetzgeber auf Lücken in der Gesetzgebung zu reagieren, aber wirklich was dabei rausgekommen ist bisher nichts.
„Mit dem von der ehemaligen Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) forcierten, am 1. Januar 2002 in Kraft getretenen Gewaltschutzgesetz, das nicht nur zivilrechtliche Normen, sondern auch eine von mir initiierte Strafvorschrift (§ 4 GewSchG) enthält, sind bislang nur richterrechtlich getroffene Regelungen normiert worden. Grundlegende Verbesserungen schafft das GewSchG jedoch nicht. Das GewSchG ist im Hinblick auf Stalking wenig effektiv, denn es ist nicht als Instrument gegen Stalking, sondern gegen häusliche Gewalt entworfen worden.
Die in § 1 GewSchG enthaltenen Möglichkeiten für eine richterliche Anordnung müssen im Wege der Unterlassungsklage bzw. über einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragt werden. Das GewSchG »nötigt« die Opfer nach wie vor, erst zivilgerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, bevor sie gegen den Täter gemäß § 4 GewSchG Strafanzeige erstatten können (die Erstattung einer Strafanzeige wegen der Begehung anderer Delikte von vornherein bleibt freilich unberührt). Dieser Umweg ist unsinnig. Die relativ niedrige Strafandrohung in § 4 GewSchG wirkt nach meinem Dafürhalten auf potentielle Stalker nicht abschreckend.“
Sollten Stalking-Fälle dennoch in unserem Land mal den Weg bis ins Gericht schaffen, dann erweist sich die Tatsache, dass es in Deutschland keine einheitliche Rechtssprechung gibt, wiederum als Hemmschuh. Denn fast identische Sachverhalte können in Leipzig ganz anders richterlich bewertet werden als z.B. in Wiesbaden oder München. Denn Richter sind – das wird oft vergessen – in ihren Entscheidungen frei und in erster Linie ihrem Gewissen und erst dann dem Gesetz verpflichtet.
Zwar gibt es im deutschen Strafgesetzbuch Tatbestände wie Hausfriedensbruch (§ 123 StGB), falsche Verdächtigung (§ 164 StGB), Beleidigung (§ 185 StGB), üble Nachrede (§ 186 StGB), Verleumdung (§ 187 StGB), Körperverletzung (§ 223 StGB), Nötigung (§ 240 StGB) und Bedrohung (§ 241 StGB), diese erfassen jedoch die Mehrzahl der Handlungen, die eben keinen der klassischen Tatbestände erfüllt, nicht.
Unter was bitte der o.g. Straftatbestände fällt denn, wenn jemand in meinem Namen Telefon, Strom und was weiß ich noch kündigt?
Aber auch ein weiterer Punkt ist beunruhigend, denn es fehlt nicht nur an Gesetzen gegen Stalker, es fehlt darüber hinaus auch an gesetzlichen Regelungen für die Behandlung psychisch kranker Stalker. Die Gesetze der Länder zur vorbeugenden Unterbringung psychisch Kranker greift in den meisten Stalking-ällen nicht, weil die gesetzlichen Voraussetzungen entweder nicht vorliegen oder aber nicht gesehen werden.
Und dem gegenüber steht dann auch noch eine ahnungslose Bundesjustizministerin, die das Problem als solches nicht sieht und in einem Interview völlig bagatellisiert mit den Worten:
»Viele Menschen empfinden bestimmtes Verhalten vielleicht als belästigend, während man demjenigen, der sich so verhält, gar nichts nachweisen kann außer der Tatsache, dass er eben zum selben Moment im selben Kaufhaus ist oder dieselbe Straße entlangläuft. Daraus einen Straftatbestand dann zu konstruieren, ist ausgesprochen schwierig, d. h. also, die subjektive Seite ist ausgesprochen hoch und das rechtlich abzugreifen, halte ich für sehr schwierig.«
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es mehr ist als zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein. Wenn es so wäre, wäre es mir lieber, denn dann wüsste ich, wer in meinem Fall dahinter steckt. Aber andererseits zeigt es mir deutlich, dass von Stalking betroffene auch in Zukunft kaum mit Hilfe und dem Schutz des Staates rechnen können. Der Staat kommt seiner Funktion, die Bürger vor Straftaten zu schützen, in keiner Weise mehr nach. Er versagt kläglich. Wenn nur einer dieser Stalker jedoch bei seinen „Aktivitäten“ einen Euro Steuern hinterziehen würde, dann würde sich sicherlich ganz schnell was ändern, denn bei Sach- und Gelddelikten ist er ja immer ganz schnell – siehe Gesetz zur Steuerehrlichkeit, das es erlaubt seit dem 01.04.2005 die Konten der Bürger systematisch zu durchschnüffeln.
Vielleicht fragen sich jetzt einige, weshalb ich den Bericht geschrieben habe. Ganz einfach, weil ich mir das von dem Typen nicht gefallen lassen will und er, falls er auch hier bei Yopi schnüffelt, lesen soll, dass er tun kann was er will, ich weiß mich zu wehren. Ob er dann den Spass an der Sache verliert? Kann ich nicht sagen.
Außerdem möchte ich anderen Betroffenen einige wichtige Informationen an die Hand geben. Stalking ist schlimm und unangenehm, aber nicht das Ende der Welt. Man kann was gegen tun und auch wenn der Gesetzgeber zu lahm ist, man kann sich selbst helfen. Nur aufgeben oder selbst von der Umwelt isolieren, das sollte man sich zu keiner Zeit.
Ich danke euch fürs Lesen und Bewerten. Wer hat ähnliche Erfahrungen oder Tipps, was ich noch machen kann? Freue mich über Einträge im GB oder den einen oder anderen Kommentar.
Euer Modschegibbchen
P.S.: Habe im Internet auf der Homepage der Kanzlei Dr. Pechstaedt & Kollegen viele wichtige Informationen gefunden, die ich hier in meinem Bericht verwendet und zum Teil zitiert habe. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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fmtassadar, 13.05.2005, 12:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Zeit eine Frau kennen gelernt, der es ähnlich geht wie Dir. Ihr Stalker, der sich ebenfalls nicht zu erkennen gibt, beschert ihr so viel Arbeit mit Päckchen zurücksenden, Kündigungen schreiben, Reisen stornieren etc., dass sie ihren Job
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zuchtperle, 10.05.2005, 17:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich war mir bisher nicht bewusst, dass es jetzt schon so weit ist mit unseren Mitmenschen. Nicolé
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Ausländerfeinlich? WIR doch nicht!!
Pro:
der beste Freund
Kontra:
wir haben ihn für immer verloren
Empfehlung:
Ja
Hallo,
nachdem ich euch gestern unter "die Rückkehr des verlorenen Sohnes" von unserem Freund Tom erzählt habe, möchte ich jetzt einige Ereignisse aufführen, die passierten, wenn wir unterwegs waren. Ich hoffe, dass sie einige Mitmenschen zum Nachdenken anregen.
1. Mister wer?
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Wir wollten ein Geburtstagsgeschenk für meinen Mann kaufen und meine Freundin ging mit Tom und mir mit. An einer Ampel schauten uns zwei junge Männer sehr intensiv an. Als wir fragend zurück guckten, weil von uns niemand sie kannte, sagte der eine: "Ist es nicht noch zu früh und zu hell, um deine Pferdchen schon laufen zu lassen?" Er dachte wohl, Tom sei unser Zuhälter.
2. Nächstenliebe
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Tom passte zwischendurch, wenn ich arbeiten musste, auf unseren Sohn auf. Dazu gehörte auch, dass er ihn zum Kindergarten brachte bzw. abholte. Dafür bekam er eine schriftliche Genehmigung von mir. Das muss so sein, weil sie sonst nur den Eltern die Kinder mitgaben. Trotzdem wurde ich gefragt, ob ausgerechnet ER unseren Sohn abholen müsse. Und das in einem kirchlichen Kindergarten. Soweit zum Thema Nächstenliebe.
3. Toleranz
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Tom arbeitete in Düsseldorf. Wir holten ihn ab und gingen mit ihm in die Altstadt. Dort sollte es eine Disco geben, die überwiegend von Farbigen besucht wurde und er wollte mal hin. Es war noch zu früh. Deshalb gingen wir in eine Kneipe und sezten uns an die Theke. Wir alberten rum und im Laufe des Gesprächs sagte mein Mann, im Spass natürlich:"Eh, lass meine Frau in Ruhe!" Tom darauf: "Ich nix verstehn. Ich Bongo-Bongo-Mann". Sein Deutsch war zu diesem Zeitpunkt schon ausgezeichnet. Da stand ein Typ auf und meinte: "Belästigt dich der A...? Soll ich ihm eine auf die Fresse hauen?". Daraufhin verliessen wir dieses edle Lokal und gingen in die Discol Dort waren wirklich überwiegen Farbige und niemand sprach uns an, was wir Weisse dort zu suchen hätten. Es war ein toller Abend!
4, Zahlungsunfähig?
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Tom wollte ein handy. Wir gingen zusammen in die Stadt zu einem Mobilfunkanbieter. Ich schaute mir die dort liegenden handys an und Tom ging zu einem Verkäufer. Der schaute Tom ganz verdutzt an und meinte dann, einen Vertrag könne man nur gegen eine Kaution von 500 DM (die Währung gabs damals noch) machen. Auf meine Nachfrage meinte er: Aus Erfahrung wisse man, dass solche Menschen immer nur Verträge machen, um an handys zu kommen und dann abhauen. Man müsse sich ja schließlich absichern.
Wir verliessen den Laden, gingen zu einem anderen und bekamen ohne Probleme den Vertrag.
5. Beamte
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Das war für mich eigentlich die härteste Sache.
Tom musste ja laufend wegen seines Asylantrages zu den Behörden. Sein Deutsch war sehr gut. Allerdings nicht im Schriftlichen. Meistens ging ich dann mit.
Was mir als Erstes auffiel: Sie duzten ihn immer und sprachen merkwürdiges Deutsch mit ihm, als würde er sonst nicht verstehen.
Einer der Beamten dachte wohl, ich sei seine Freundin und fragte mich, ob ich keinen Deutschen abbekommen würde.
6. Freunde
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Wir hatten daheim eine kleine Feier, bei der natürlich auch Tom dabei war. Nach einem guten Essen fragte uns ein "Freund": Muss das eigentlich, dass der Schwarze hier ist? Er hatte ohnehin kein einziges Wort mit Tom gesprochen und tat auch jetzt so, als würde Tom ihn nicht verstehen können. Mein Mann komplementierte diesen Typen raus und somit war diese "Freundschaft" für uns beendet.
Ich möchte mit diesen kleinen Geschichten aufführen, wie schrecklich dieser Ausländerhass hier ist. Es gab noch mehr Anfeindungen, eigentlich täglich. Und schwarze Schafe gibt es schließlich überall!
Man sollte mal bedenken, was diese Menschen mitgemacht haben: Sie verlassen ohne irgenwas ihre Heimat, in der sie gefoltert wurden. Sie kommen in ein Land, deren Sprache sie noch nicht sprechen und werden nur angefeindet.
Das muss aufhören!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Soweit der pädagogisch erhobene Zeigefinger!
Wir sind überglücklich, solch einen Freund wie Tom gehabt zu haben.
That´s it!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-05-09 20:08:57 mit dem Titel Die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Hallo zusammen,
heute möchte ich einen Erfahrungsbericht anderer Art schreiben. Es geht hierbei nicht um einen Werbe-Erfahrungsbericht, sondern um einen Bericht aus dem Leben.
Es begann im Frühjahr 1992. Meinem Mann und mir fiel an der Bushaltestelle im wahrsten Sinne des Wortes jemand vor die Füsse. Es war ein farbiger, junger Mann, der uns dann um Entschuldigung bat. Wir kamen ins Gespräch. Sein Deutsch war noch nicht so gut und so unterhielten wir uns (erst mal) in Englisch.
Er hiess Tom. Eigentlich hiess er Goodday. Da aber jeder bei der Behörde wohl über diesen Namen lachte, legte er sich einen anderen zu. Er war zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt und gebürtiger Nigerianer.
Er erzählte uns bei einem Kaffee von seinem Land. Tom war gläubiger Katholik und dies wird nicht gern gesehen, zudem die politische Lage in Nigeria auch katastrophal ist. Man sperrte ihn also ein und sein Körper war übersäht von Narben, die er durch Peitschenschläge erlitten hat.
Tom floh zu seinem Bruder nach London, wo er zwei Jahre blieb. Dann kam er, wie auch immer, nach Deutschland. Er war erst 3 Wochen hier, als wir ihn kennenlernten.
Wir freundeten uns mit ihm an und lernten ihn immer besser kennen.
Wir besuchten ihn in seiner Asyl-Unterkunft. Ein alter Bunker, in dem verschiedene Nationalitäten dahin vegetierten. Tom teilte sich mit 2 anderen Männern in Zimmer, ohne Luft, ohne Fenster. Es gab lediglich eine Gemeinschaftstoilette und eine gemeinsame Küche.
Sein Asyl-Antrag wurde bewilligt und er durfte arbeiten. Er fand Arbeit in einem Schlachthof in Düsseldorf. Mit viel Glück fand er dann auch ein 1 Zimmer-Appartment, das mein Mann ihm wohnlich renovierte.
Tom war der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Als wir ihn kennenlernten, war unser Sohn ca.1,5 Jahre. Tom kaufte ihm ein Bilderbuch und beide lernten zusammen. Sie sprachen Worte wie Mädchen, Junge, Bus etc zusammen aus. Erst in Deutsch, dann in Englisch. Binnen 6 Monate war sein Deutsch erstklassig.
Ich musste Schicht arbeiten und Tom legte seine Schicht so, dass er sich dann um unseren Sohn kümmern konnte. Er wickelte ihn, fütterte ihn und spielte mit ihm als würden sie sich ewig kennen. Ich wusste unseren Sohn in den besten Händen.
Einverstanden damit war aber nicht jeder. Ich wurde im Kindergarten angesprochen, wer DIESER Mann sei. Ich erklärte nur, er sei der Freund der Familie. Da Tom auch tagsüber kam, wenn mein Mann arbeiten war, fiel dies unserer Nachbarin auf. Als sie fragte, wer der Neger sei, habe ich nur gesagt: Mein Hausfreund. Von da an war Ruhe. Ich nehme mal an, aus Neid. Wenn wir zusammen unterwegs waren, gab es oft sehr böse Bemerkungen über den "Nigger" und manchmal habe ich mich über diese intoleranten Deutschen geschämt.
Tom hatte natürlich viel Heimweh. Aus diesem Grund kochte er schon mal für uns Speisen aus seiner Heimat. Alle Gericht kenne ich nicht mehr, aber an 2 kann ich mich besonders erinnern: Einmal gab es Hähnchen mit Reis. Das war so scharf, dass wir uns tagelang die Klinke der Toilettentür in die Hand gaben. Aber lecker wars!
Das Zweite was Fisch mit Spinat. Es schmeckte auch. Aber niemand wollte es so richtig essen, weil es nach Pippi roch.
Dann kam Toms persönlicher Feiertag: Er bekam seine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung und war jetzt ein freier Mann. Er durfte reisen. Natürlich wollte er zu seiner Familie, die er über 10 Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Im August 1998 brachten wir Tom zum Flughafen. Am nächsten Tag rief er an und sagte, dass er angekommen sei. Er war überglücklich.
Am 3. September starb mein Vater. Eine Woche kam dann noch eine furchtbare Nachricht: Tom war tot!!!!!!!
Er war in Warry und wollte seinen Vater und einen Bruder von der Arbeit abholen. Da gabs eine riesige Gasexplosion, bei der über 500 Menschen starben. Tom und seine Angehörigen waren dabei.
Noch heute, wenn wir uns über Tom unterhalten, kommen uns die Tränen. Der Kontakt zu seiner Familie ist noch da. Wir schreiben uns und telefonieren gelegentlich.
Unser Sohn hat das 1.Buch als Andenken behalten und hat Toms Foto in seiner Fotowand.
Wir werden nie wieder einen solchen Freund haben. Er war immer für uns da. Er sprach uns Mut zu, wenn wir dumm angesprochen wurden und uns aufregten. Er hatte gelernt, damit umzugehen.
In Gedanken sehen wir ihn immer noch und hören dieses besondere tiefe Lachen, bei dem unwillkürlich mit lachen musste. Trotz der schrecklichen Schikanen war Tom ein immer fröhlicher Mann, der zu jedem höflich und freundlich war.
Im memoriam to Tom : We still love you and miss you!!!!!!!!!! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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AngelikaR, 07.02.2009, 02:58 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Was für eine traurige Geschichte. Ich habe Tom nicht gekannt, aber ich glaube sein Lachen habe ich gerade gehört. Wahrscheinlich war er genauso froh über Eure Freundschaft, wie ihr über seine.
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redwomen, 07.12.2005, 08:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tja, was will man, bzw. soll man dazu sagen ??? LEIDER ist hier bei uns in Deutschland, was ja angeblich ein aufgeklärtes und angebliches "etwas besseres" Land sein soll, ja SSSSSSSSSOOOOOOOOO tolerant und aufgeschlossen. Hier frage auch ich mich
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Nach 20 Jahren immer noch Angst
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Hallo ihr Lieben,
mein Name ist Nadine ich komme aus der ehemaligen DDR aus Thüringen.
In meinen Bericht geht es um einen Mann der die Arbeit an der Grenze nicht verkraftet hat.
Ich war damals 6Jahre alt, mein Vater war bei der NVA also zwei Frauen allein zu Hause.
Keine Ahnung wie spät es war, ich wurde von lauten Schreien meiner Mutter wach. Sie schrie immer wieder hol Hilfe aber so schnell begriff ich garnicht warum. Ich lief ins Treppenhaus, habe um hilfe geschrieen. Das war so laut es mußte mich jemand hören. Ich klingelte Sturm bei unseren Nachbarn. Nichts keiner hat die Tür geöffnet.
Völlig panisch und weinend rannte ich zu meiner Mutter zurück, ich habe nur Schatten eines Kampfes gesehen.
Aus lauter Angst rannte ich dazwischen, ich erinnere mich das er mich weggestoßen hat, ich fiel auf das Bett.
Meine mutter schrie immer wieder mach endlich das Licht an und das tat ich.
Der Alptraum hatte ein Ende. Der Mann kam zu sich und hat uns gefragt was er in dieser Wohnung machen würde. Es war unser Nachbar der schon seit Jahren neben uns wohnte.
Er hatte eine Gummifackel dabei, mit der traf er meine Mutter zweimal auf dem Kopf. Aber er gab sie dann ab.... Gott sei Dank
Da wir früher Kein Telefon hatten konnten wir an dem Abend die Polizei nicht verständigen.
Am nächsten Tag meine Mutter brachte mich zu meinen Großeltern damit ich wieder zu Ruhe komme aber die Ereignisse saßen viel tiefer.
Bei der Polizei wurde dann Anzeige gegen diesen Mann erstattet, allerdings war der bei der Stasi und es passierte nix, garnix.
Mein Vater wurde Verständigt und kam für ein paar Tage nach Hause, er krallte sich das Schwein und prügelte ihn quer durchs Treppenhaus. Unter Tränen brach der zusammen und erzählte von seinen Erlebnissen an der Grenze wie er andere Menschen erschiessen mußte und das er seitdem immer wieder Aussetzer hat. Die Familie zog kurz nach diesen Vorfall weg. Wie ich älter war erzählte meine Mutter mir dann das er seine eigene Tochter Sexuell mißhandelte und sich darauf hin aufhängte.
Aber meine Angst blieb, jeden Abend lag ich mit dem Gesicht zur Tür und jeden abend sagte ich mir ich will nicht sterben. Heute noch wenn ich alleine bin, beim kleinsten Geräusch kriege ich panische Angst. weiterlesen schließen -
Patientenverhalten in der ärztlichen Praxis
18.09.2003, 12:04 Uhr von
Tussi1901
Hallöle miteinander! Jetzt bin ich doch tatsächlich hier gelandet und werd Euch mit verschieden...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Wer kennt das nicht: Man fühlt sich hundeelend und braucht nen Doc. Man hat sich schon eine Woche mit ner Erkältung durchs Leben gequält und merkt nun, daß man die Krankheit total verschleppt und jetzt dringend ärztliche Hilfe braucht. Nun greift man hoffnungsvoll zum Hörer, weil man weiß, daß es Freitagnachmittag ist und das Wochenende naht, das man nicht auch noch durchleiden will, und wählt die Telefonnummer des Hausarztes.
Am Telefon meldet sich eine nette Dame, der man erklärt, daß man schon eine Woche ne Erkältung hat und sich elend fühlt und heute noch vorbeikommen möchte........
Und schwuppdiwupp hat man das Problem: Die Arzthelferin versucht, Dich abzuwimmeln. Denn schließlich hast du ja schon 1 Woche gewartet, möchtest nun Freitagmittag den Termin und hälst das gesamte Praxispersonal nun vom pünktlichen Einläuten des Wochenendes ab.
Da hast du wohl was falsch gemacht, oder?
Nun möchte ich mal kurz etwas über mich erzählen, damit ihr auch erfahrt, warum ich solche Reden schwinge:
Ich bin gelernte Arzthelferin, habe nach meiner Ausbildung 5 Jahre in einer HNO-Praxis gearbeitet und somit die verschiedensten Charaktere und Verhaltensweisen von Patienten miterleben dürfen. Diese waren sehr oft positiv, andere allerdings auch oftmals nicht so erfreulich.
Um Euch "Nicht-Praxisgeschädigten" Patienten nun mal ein paar kleine Tips zu geben, wie Ihr mit den Mädels an der Praxisanmeldung umzugehen habt, um einen erfreulichen Praxis besuch hinter Euch zu bringen, und das für beide Seiten wohlgemerkt(!), schreib ich hier ein paar Zeilen.
Was erwartet der Patient?
Der Patient erwartet eine verständnisvolle Arzthelferin, die auf die Probleme und gesundheitlichen Handycaps des Patienten eingeht und mit zartfühlender Freundlichkeit allem begegnet, was an Fragen und Aufgaben während einer Untersuchung und Behandlung auf sie zukommt
Was erwartet die Arzthelferin?
Die Arzthelferin erwartet von einem Patienten, daß er freundlich auf sie zugeht, sich dem Praxisablauf einfügt und auch mal Verständnis für, oftmals leider lange, Wartezeiten aufbringen kann.
Ebenso erwartet die AH einen gewissen Respekt und nicht abschätziges Verhalten von Seiten des Patienten, der oftmals die AH als billige, notwendige Hilfskraft ansieht. Leider mußte ich auch diese Erfahrung machen, daher schreibe ich es hier auch auf.
Wenn diese Interessen beider Parteien berücksichtigt werden können, ist schon mal eine prima Basis gelegt.
Und so kann die Behandlung und Untersuchung, die ja auch oftmals von der AH durchgeführt wird, in harmonischer Atmosphäre vonstatten gehen, die für beide um einiges angenehmer ist, als wenn es vorher Knatsch gab.
Solche Knatsch- und Streit-Auslöser sind zum Beispiel:
-wenn der Patient hektisch in die Praxis kommt und lauthals verkündet: "Ich bin Privaaaat! Nehmen Sie mich gleich dran!"
(und dann versucht die AH dem Patienten klarzumachen, daß er ne Viertelstunde zu warten hat, weil da noch ein Schmerzpatient sitzt, aber der Patient versteht es nicht und schimpft lauthals rum)
Ja, solche Situationen sind leider an der Tagesordnung. Dank unseres tollen Gesundheitssystems sind wir mittlerweile ja in einer 2-Klassen-Gesellschaft, in der nur noch Privatpatienten Geld bringen. Und die, die sich dann so verhalten, wissen das auch....
-oder: Ich hab schon seit 2 Wochen Schmerzen! Nehmen sie mich sofort dran (evtl auch mit dem Zusatz "ich bin Privaaat!").
Da denkt sich dann die AH: DU hast jetzt 2 Wochen gewartet, da kannst du jetzt auch noch die halbe Stunde im Wartezimmer sitzen und warten, bis die Patienten, die vor Dir dran sind, fertig sind.
-oder: "Ich hab keinen Termin,aber ich bin so krank und muß gleich wieder ins Büro! Nehmen Sie mich sofort dran!"
Aha!..denkt sich da die AH, krank oder nicht krank???
-oder ein Patient ohne Termin beschwert sich lauthals, wann er drankommt. Vor ihm kommen jedoch erst die Terminpatienten dran....
das alles ist leider keine gute Basis.
....aber leider an der Tagesordnung.
Ich will damit nicht sagen, daß alle Patienten sich so verhalten, aber leider kommt es im Praxisalltag so häufig vor, dass es mich immer wieder wundert, wie die AHs es trotzdem schaffen, dabei noch freundlich ihren Job zu machen.(die Mehrheit zumindest. Ich will damit ebenfalls nicht sagen, daß es nur nette AHs gibt...)
Es ist nunmal leider immer so, daß die AH oft als Blitzableiter mißbraucht wird und zu unrecht wegen langer Wartezeiten und Unfähigkeit zur Terminplanung beschimpft wird.
An diesem Punkt sollten sich die Patienten aber mal klarmachen, daß die Terminplanung, d. h. ,wie die Termine zu vergeben sind, meistens vom Doc persönlich vorgeschrieben wird.
Und wenn es zu langen Wartezeiten kommt, ist auch meistens die AH nicht dran schuld, sondern es liegt am Doc, denn auch ein Arzt kann nur einen nach dem anderen behandeln, oder?:-)
Was ich jetzt mit diesem Bericht mal ansprechen wollte, ist, daß es wahnsinnig wichtig ist, zueinander nett zu sein und mit Verständnis aufeinander zuzugehen. Und das bezieht sich natürlich nicht nur auf die ärztliche Praxis. Aber da ich hier über die Praxis schreibe, steht das natürlich im Vordergrund.
Denn so, wie man in den Wald hineinschreit, schreits auch wieder heraus.
Und jeder, der krank ist, wünscht sich, daß man sich um ihn kümmert. Und zwar mit Sorgfalt, Verständnis und Einfühlungsvermögen. Und wenn die gute Basis fehlt, ist dies für beide Seiten sehr schwierig.
Patienten, die sich über Wartezeiten beschweren, tun dies oftmals zurecht, aber sie lassen es an der falschen Person aus. Die AH tut nur ihren Job. Bei Beschwerden wendet man sich am besten an den Chef.
Und nochwas...so böse es auch klingt: Auch ein Privatpatient ist nicht alleine auf der Welt, das heisst: Auch Ihr müßt mal Wartezeiten in Kauf nehmen, denn es gibt auch noch andere Leute, die Schmerzen haben.
Danke fürs Lesen, und:
Liebe Privaten, ich wollte Euch nicht niedermachen oder Euch alle in einen Sack stecken. Aber diese Dinge mußten einfach gesagt werden. Es gibt immer zwei Arten von Verhaltensweisen, auch bei Euch:-) Nicht böse nehmen.
Dieser Bericht bezieht sich lediglich auf langjährige Beobachtungen und Erfahrungen und soll Euch allen helfen, in erfreulicher und harmonischer Art und Weise den Praxisalltag zu meistern. Und das ohne Beleidigungen oder Streit.
In diesem Sinne, danke fürs Lesen:-))) weiterlesen schließen
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