Doping - Die Nr.1 im Sport? Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hummel2000

Doping fängt schon beim Freeizeitsportler an

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich freue mich schon auf die Tour de France.
Nicht, daß ich ein großer Radsportfan wäre. Im Gegenteil. Ich habe Respekt vor den ( sauberen ? ) Fahrern, die diese Leistung erbringen, aber ich könnte mir dieses eintönige Gestrampel keine Stunden ansehen. Dann doch lieber ein ordentliches Sechs-Tage-Rennen.
Aber irgendwie habe ich den Verdacht, daß gerade beim Radsport in unglaublichem Ausmaß gedopt wird. Oder sind etwa Radprofis und ihre Betreuer blöder als andere und werden deshalb gleich im Dutzend schneller erwischt ?
Bei der Fußball-WM werden ja ebenfalls Dopingtests durchgeführt
( übrigens im sog. große Rahmen ), aber die waren bisher immer negativ. Das ist der deutschen Presse mal gerade eine Mini-Notiz unter der Rubrik \'Nachrichten\' wert. Will ja keiner lesen, daß die Fußballer sauber sind. Und mal ganz ehrlich : Was wäre der deutschen Nation lieber ? Klose, sauber und ohne Tore, oder aber Klose mit Doping und ganz viele Tore ?
Sport ist heute in erster Linie ein Geschäft. Nur die Erfolgreichen werden heute gefördert, verdienen manchmal sehr viel Geld und werden auch vom Publikum geliebt.
Nicht alle Sportarten, in denen heute oft gedopt wird, bieten auch Spitzengehälter.
Bei den olympischen Winterspielen hat man es gesehen: Skilanglauf führte ja dort zwar nicht die Besucherskala an, aber beim Doping stand es ganz oben.
Ich denke, zum einen ist es heute fast jedem zumindest westlichen Sportler freigestellt, ob er irgendwelche verbotenen Substanzen einnimmt. Früher, z.Bsp. in der ehemaligen DDR, mag das anders gewesen sein. Und ich will gar nicht wissen, was in Ländern wie China in dieser Hinsicht abgeht. Denn es läßt schon tief blicken, wenn vor einer Olympiade von 24 Schwimmern ganze 11 nach einem unerwartetet Dopingtest gesperrt werden !
Aber ich behaupte einfach mal, daß ein mündiger deutscher Sportler heute nicht mehr einfach alles schlucken sollte, was er von seinem Arzt oder Betreuer serviert bekommt.
Die Frage bleibt dann, warum er es dennoch nimmt.
Geld ist sicherlich die eine Seite. Und das muß nicht mal eine riesige Summe sein. Oft hängt ja einfach vom Erfolg auch die Höhe der Sportförderung ab und somit die Möglichkeit, halbwegs normal leben und trainieren zu können.
Auch der Einsatz, die Startmöglichkeit bei großen, internationalen Veranstaltungen hängt von erbrachten Einzelleistungen ab.
Eine Strategie, die ich z.Bsp. gar nicht nachvollziehen kann.
Wenn ein Sportler einen nationalen Titel errungen hat,ganz egal, ob im dreizehn Meter Sackhüpfen oder was auch immer, dann sollte er die Möglichkeit haben, auch international starten zu dürfen.
Aber nein, die Funktionäre entscheiden erst einmal, ob der nationale Titel überhaupt was wert ist. Und somit bedeutet es sehr oft, daß Sportler zu Hause bleiben. Oft sind das ganz junge, ambitionierte Sportler, die dann vielleicht auf dumme Gedanken kommen.
Und ich denke, daß auch im Sport Einsätze bei Mega-evens ganz wichtig sind. Jeder, der einen deutschen Meistertitewl hat, sollte auch international seine Stärken und Schwächen vergleichen können.
Ein guter Fußballer, ein tolles Talent wird auch nicht über Jahre in einem kleinen Stadion vor 80zig zahlenden Zuschauern spielen und, so es dann der Trainer will, sofort und auf der Stelle beim Pokalendspiel in Berlin Spitzenleistung bringen. Der wird wahrscheinlich vor lauter Ehrfurcht oder Schreck über die vielen Zuschauer erstarren.
Aber wißt Ihr, was in meinen Augen der schlimmste Grund für Doping ist?
Wir, die Zuschauer, wollen keine Verlieren sehen. Man liebt nur die Sieger, für den Rest bleibt nur ein müdes Lächeln und manchmal etwas leise Anerkennung.
Die Presse fängt damit an und jeder Sportfan, ob im Stadion oder zu Hause in der Kneipe, macht da mit.
Als Japan bei der Fußball-WM ausgeschieden ist, sind die Fans auf die Strassen und haben ihre Mannschaft gefeiert. Mit Tanz und Musik haben sich die Menschen für die vielen schönen Spiele bedankt.
Noch vor der WM hat fast jeder hierzulande gemeint, Deutschland schafft die Vorrunde nicht. Vor allem die Herren, die sich jetzt als sogenannte Experten in den Studios die Klinke in die Hand geben, die haben vorher schon kübelweise Asche über Rudi + Co. ausgekippt.
Nun mal angenommen, wir wären jetzt gegen Südkorea ausgeschieden, hätten wir hier in Deutschland uns für die schönen Spiele bedankt, hätten wir die Mannschaft auf dem Flughafen mit Musik und Blumen empfange ?
Wohl kaum. Die sog. Experten, vom Kaiser über Netzer, von Breitner bis Lattek, sie alle hätten ihre Kommentare gebracht.
Kommentare, die uns klargemacht hätten, was für Fehler alle Verantwortlichen gemacht haben. Niemand hätte gesagt, daß wir stolz auf das Weiterkommen waren, weil damit keiner gerechnet hätte.
Die Welt will nun einmal Sieger sehen, ganz besonders die westliche Welt, die eine ausgesprochenen Siegermentalität hat.
Und das gilt für ausnahmslos alle Sportarten, von Billard bis Eisstockschiessen.
Es soll Sportler geben, die ganz oben waren und den Liebesentzug durch das Publikum nach einer Niederlage nicht verkraften. Also hilft man mit ein bißchen Chemie nach.
Es soll aber auch Sportler geben, die mit erhobenem Haupt durch die Häme nach einer Niederlage gehen, ja sogar nach einem ganz tiefen Sturz wieder aufstehen - ohne Chemie. Und vor solchen ziehe ich den Hut. Franzi van Almsick ist für mich so eine. Respekt vor ihren Leistungen.
Aber ganz egal, was ich hier schreibe, das Problem werden wir nie lösen. Die Dopingindustrie ist macht Millionenumsätze und sie wächst immer weiter.
Was stand da am Montag in der Zeitung ? In jedem zweiten deutschen Sportstudio kann man verbotenen Anabolika erwerben ! Und was noch viel schlimmer ist, immer mehr Freizeitsportler greifen darauf regelmäßig zurück !!!!
Wie gesagt, die Welt mag nur Siegertypen, zumindest wollen dann viele so aussehen .

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