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Erfahrungsbericht von Anachronistin

YOPI-Freundschaften

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

YOPI-Freundschaften

Ich will mich heute mal wieder an ein YOPI-Thema wagen, dessen Bedeutung für den einzelnen Yopianer sehr verschieden ausfällt.
Meines Erachtens sind der Sinn und Zweck der Buddy-Liste und die Möglichkeit, Vertrauen auszusprechen, für viele schwer durchschaubar. Allerdings finde ich den jeweiligen Umgang mit diesen Listen sehr interessant. Da gibt es Yopianer, die immer alle Beiträge ihrer Vertrauten bewerten. Ich habe keine Statistik aufgestellt, glaube aber, dass dies diejenigen sind, die am wenigsten kommentieren und gleichzeitig über die meisten Vertrauten verfügen. – Ich werte dieses Verhalten nicht, ich beschreibe es hier nur. – Erwischt man einen solchen Yopianer, kann es einem passieren, dass man aufgeregte und wütende Gästebucheinträge erhält, weil man schon so lange nichts mehr vom jeweiligen Schreiber bewertet hat. Was in diesem Zusammenhang nun mit dem Wort „lange“ gemeint ist, variiert stark. Es kann sich auch nur um eine einzige Woche handeln.
Ich meinte immer, man würde keine Verpflichtung eingehen, wenn man jemanden in seine Vertrautenliste aufnimmt. Habe ich jemals das Versprechen abgegeben, jeden Bericht über Joghurtsorten zu lesen? Will ich doch gar nicht. – Ich lese bevorzugt die Berichte von den sogenannten Vertrauten, weil ich deren Schreibstil kenne, oder weil sie mich meist thematisch ansprechen. Produktbeiträge lese ich nur dann, wenn ich die Art des Beschreibens mag, wenn mehr als das Offensichtliche (Verpackung...) kommentiert wird, wenn es sich um eine raffinierte Beschreibung – vielleicht in Form einer kleinen Geschichte – handelt. Der Kreativität sind hier nun wahrlich keine Grenzen gesetzt.
Was bedeutet es denn nun, jemandem das Vertrauen auszusprechen? Ich halte es für problematisch, von „Freunden“ zu sprechen. Für mich bedeutet Freundschaft mehr, als sich im Internet füreinander zu interessieren. Das hieße ja, dass die Freundschaft nur online existent ist. – Ich will damit keineswegs ausschließen, dass man hier im Weltweiten Netz auch Menschen näher kennen lernen kann. Aber die Betonung liegt hier auf dem Wort „kann“. Der private, persönliche Kontakt ist für mich Kennzeichen einer Freundschaft, nicht schnödes Bewertungsverhalten. „Ach nein, wirklich?“, werden nun einige rufen wollen. Viele werden es ähnlich sehen. Ich schreibe diesen Beitrag aufgrund mir unverständlicher Ansprüche, wie eben diesem steten Bewertungszwang.
Ein weiterer Punkt ist der Wunsch nach möglichst ausführlichen Kommentaren. Zunächst kann ich das nachvollziehen und verstehen. Mir fällt aber nicht zu jedem Bericht ein Kommentar ein. Muss auch nicht sein. Wenn ich das zehnte traurige Liebesgedicht eines Yopianers lese, so kann ich es wunderschön und literarisch hervorragend finden, aber womöglich habe ich eben das erste und dritte schon kommentiert. Ich bin kein Freund von abgedroschenen Phrasen.
Schon bin ich beim nächsten Thema. Wenn schon Kommentare, so wünsche ich mir diese auch als durchdachte Anregungen und Gedanken. Mit *grins*, *lächel* und „Interessanter Beitrag“ kann ich relativ wenig anfangen. Auch mit in Sternchen gesetzten Kettenwortsätzen a la *lustigmitdenaugenrolltundaufdenpopofällt* kann und will ich mich nicht anfreunden. Wir sind doch (hoffentlich) der Sprache mächtig, und müssen uns nicht zurückentwickeln, und frühkindliche Sprachmuster wieder aufnehmen. Oder etwa doch? – Vielleicht bin ich ja auch altmodisch oder konservativ, oder werde einfach meinem Yopi-Namen gerecht...
Und wenn hier jemand 80 Vertraute hat, so drückt dies – in meinen Augen – noch lange nicht die Realitätsferne dieses Yopianers aus, denn, wie bereits erwähnt, kann es demjenigen ähnlich ergehen wie mir. Die Vertrauten stehen nicht für „Freunde“, was bei dieser Anzahl wiederum bedenklich wäre, sondern für interessante und lesenswerte Schreiber.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß in der nächsten Yopi-Runde,

Eure Anachronistin

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