Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von burk68

Lisbeth

Pro:

?

Kontra:

alles

Empfehlung:

Nein

Es war ein schöner Samstag Abend, mitten im Hochsommer und schon lange freute sich Lisbeth auf die Party. Ihre Eltern waren zwar nicht begeistert, weil viele ihrer Freunde und Freundinnen sehr dem Alkohol zugetan waren, zu sehr um nach der Party noch Auto zu fahren, aber Lisbeth hatte ja gerade ihren Führerschein neu gemacht, und sie durfte, nein sie sollte sogar Mamas Auto nehmen um selber zu fahren und sicher und unabhängig zu sein.

Sie versprach ihren Eltern bei allem was ihr heilig und wichtig war, dass sie keinen Alkohol trinken würde und auch keine zu sehr Angetrunkenen im Auto mitnehmen würde. Lisbeth war auch sonst immer zuverlässig, lieb und alles was sich Eltern wohl von einem \"Kind\" dieses Alters nur wünschen. Zumindest meistens. Ihre kleine Schwester Rosi war da ganz anders.

Die Party ging lange, so war es 3 Uhr als sie nach Hause losfuhr. Es sind von Peter bis Lisbeths Haus nur 15 Kilometer, und Lisbeth dachte, \'ich bin gleich zuhause, kein Problem\'. Und weil die anderen Gäste entweder gerade gefahren oder so betrunken waren, dass sie lieber bei Peter übernachten wollten, oder was auch immer, denn einige konnten wohl nicht mal mehr schlafen, fuhr sie alleine los.



Es ist 3 Uhr 10.

Eine Landstraße, kurvig, Bäume am Straßenrand, eine Kuppe.

Lichter.

Kein Licht.


\"Es ist kalt. Nein warm. Aber doch kalt. Es tut weh. Unglaublich weh. Irgendwo da unten. Aber wo, ich weiß es nicht. Da kommt jemand. Ein Mann. Er schaut mich an. Er sagt, \'oh jeh, das schaut schlimm aus, die bekommen wir da nicht raus!\' Was meint er damit? Und was ist so warm hier?\"
Ein Blick nach unten, auch das tut weh.
\"Es ist rot, es muss Blut sein. Meines? Ich spüre da nichts. Aber mir ist so kalt. Warum ist mir so kalt, es ist doch Sommer, es sollte doch die wärmste Nacht des Jahres sein, und vorhin war es doch warm. Was ist denn passiert? Ich erinnere mich, ich fuhr eben noch, dann waren 4 Lichter. Und ein schrecklich lauter Knall, ich weiß nichts mehr. Nun weiß ich nur, es tut weh. Da wieder jemand. Der geht so seltsam. Er schaut mich an. Er sagt, ich verstehe in fast nicht, \'Endschhhhulllligung... isch hab disch nich gschehhn. Schtut mia schhhoo leidddd, sch\'war keine Abschicht.\' Oh, er hat getrunken, glaube ich. Aber er, er hat nur eine kleine Schnittwunde am Arm und einen Abdruck am Kopf. Ich liege hier, warum ich, warum hier? Er läuft, ich liege hier. Mama, Papa, ich habe nicht getrunken, ehrlich nicht. Glaubt mir bitte. Bitte! Au.... es tut so weh. Peter, ich liebe dich! Mama, Papa und Rosi, euch auch!! Kommt bitte. Bitte irgend jemand! Ich brauche euch. Ich bin alleine! Und es tut doch so weh. Da hinten, da stehen sie. Niemand ist hier. Blaues Licht? Polizei? Ich brauche keine Polizei! Sie kommen nicht. Da, ein anderes Auto. Auch mit blauem Licht. Aber es ist blau. Ich erkenne dieses nicht. Was ist das? Sie kommen zu mir. Bitte, zu mir!!! Au.... 3 junge Männer. Der eine, er sieht hübsch aus, fast wie Peter. PETER! Bitte, komm doch. Nein, er ist es doch nicht, aber er ist trotzdem hübsch.\"
Ein kleines Lächeln auf Lisbeths Gesicht.
\" \'Ja, sie lebt noch!\' Na klar lebe ich, ihr drei. Ich will leben! Ich will noch so viel machen. Meinen Lieben sagen wie sehr ich sie liebe. Alles! Au.... Kalt.... Zwei kommen mit irgendetwas Großem zum Auto, der andere kommt zu MIR. Er nimmt meine Hand. \'Wir holen dich da raus, keine Angst.\' Ich versuche zu sprechen >BITTE BLEIB bei mir

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-04 20:19:36 mit dem Titel Lisbeth

Es war ein schöner Samstag Abend, mitten im Hochsommer und schon lange freute sich Lisbeth auf die Party. Ihre Eltern waren zwar nicht begeistert, weil viele ihrer Freunde und Freundinnen sehr dem Alkohol zugetan waren, zu sehr um nach der Party noch Auto zu fahren, aber Lisbeth hatte ja gerade ihren Führerschein neu gemacht, und sie durfte, nein sie sollte sogar Mamas Auto nehmen um selber zu fahren und sicher und unabhängig zu sein.

Sie versprach ihren Eltern bei allem was ihr heilig und wichtig war, dass sie keinen Alkohol trinken würde und auch keine zu sehr Angetrunkenen im Auto mitnehmen würde. Lisbeth war auch sonst immer zuverlässig, lieb und alles was sich Eltern wohl von einem \"Kind\" dieses Alters nur wünschen. Zumindest meistens. Ihre kleine Schwester Rosi war da ganz anders.

Die Party ging lange, so war es 3 Uhr als sie nach Hause losfuhr. Es sind von Peter bis Lisbeths Haus nur 15 Kilometer, und Lisbeth dachte, \'ich bin gleich zuhause, kein Problem\'. Und weil die anderen Gäste entweder gerade gefahren oder so betrunken waren, dass sie lieber bei Peter übernachten wollten, oder was auch immer, denn einige konnten wohl nicht mal mehr schlafen, fuhr sie alleine los.



Es ist 3 Uhr 10.

Eine Landstraße, kurvig, Bäume am Straßenrand, eine Kuppe.

Lichter.

Kein Licht.


\"Es ist kalt. Nein warm. Aber doch kalt. Es tut weh. Unglaublich weh. Irgendwo da unten. Aber wo, ich weiß es nicht. Da kommt jemand. Ein Mann. Er schaut mich an. Er sagt, \'oh jeh, das schaut schlimm aus, die bekommen wir da nicht raus!\' Was meint er damit? Und was ist so warm hier?\"
Ein Blick nach unten, auch das tut weh.
\"Es ist rot, es muss Blut sein. Meines? Ich spüre da nichts. Aber mir ist so kalt. Warum ist mir so kalt, es ist doch Sommer, es sollte doch die wärmste Nacht des Jahres sein, und vorhin war es doch warm. Was ist denn passiert? Ich erinnere mich, ich fuhr eben noch, dann waren 4 Lichter. Und ein schrecklich lauter Knall, ich weiß nichts mehr. Nun weiß ich nur, es tut weh. Da wieder jemand. Der geht so seltsam. Er schaut mich an. Er sagt, ich verstehe in fast nicht, \'Endschhhhulllligung... isch hab disch nich gschehhn. Schtut mia schhhoo leidddd, sch\'war keine Abschicht.\' Oh, er hat getrunken, glaube ich. Aber er, er hat nur eine kleine Schnittwunde am Arm und einen Abdruck am Kopf. Ich liege hier, warum ich, warum hier? Er läuft, ich liege hier. Mama, Papa, ich habe nicht getrunken, ehrlich nicht. Glaubt mir bitte. Bitte! Au.... es tut so weh. Peter, ich liebe dich! Mama, Papa und Rosi, euch auch!! Kommt bitte. Bitte irgend jemand! Ich brauche euch. Ich bin alleine! Und es tut doch so weh. Da hinten, da stehen sie. Niemand ist hier. Blaues Licht? Polizei? Ich brauche keine Polizei! Sie kommen nicht. Da, ein anderes Auto. Auch mit blauem Licht. Aber es ist blau. Ich erkenne dieses nicht. Was ist das? Sie kommen zu mir. Bitte, zu mir!!! Au.... 3 junge Männer. Der eine, er sieht hübsch aus, fast wie Peter. PETER! Bitte, komm doch. Nein, er ist es doch nicht, aber er ist trotzdem hübsch.\"
Ein kleines Lächeln auf Lisbeths Gesicht.
\" \'Ja, sie lebt noch!\' Na klar lebe ich, ihr drei. Ich will leben! Ich will noch so viel machen. Meinen Lieben sagen wie sehr ich sie liebe. Alles! Au.... Kalt.... Zwei kommen mit irgendetwas Großem zum Auto, der andere kommt zu MIR. Er nimmt meine Hand. \'Wir holen dich da raus, keine Angst.\' Ich versuche zu sprechen \'BITTE BLEIB bei mir\'. Es geht nicht, es ist nur ein Gurgeln das ich machen kann. Was ist mit mir los? Wie sehe ich aus. Was ist da? Er bleibt! Hat er mich verstanden? Bitte! Noch ein Auto kommt. Wieder mit Blaulicht. Nein, zwei. Sie halten und ... ich sehe sie nicht mehr. Was ist los? Ich spüre seine warme Hand, aber ich sehe sie nicht mehr. Seine Stimme ruft \'Schneller, wir verlieren sie\'. Was heißt das? Aaauuuuuu.... Mama, Papa ich habe wirklich nicht getrunken. Ich glaube ich kann euch das vielleicht nicht mehr erklären. Ich liebe euch. Es tut mir so leid für alles was ich nicht tat. Und was ich tat und jemandem weh tat. Ich sehe meine schönen Tage, vieles Vertraute. Und wieder spüre ich die wärmende Hand. Er ist noch da. Aber er weint. Warum weint er? Ich sehe wieder Licht.... Oh, ich sterbe. Ich weiß es nun, ich werde sterben. Warum ich, ich habe doch nichts getrunken? ER war es, der von dem ich nicht mal den Namen weiß. Bekomme ich nun auch so ein Kreuz an der Straße wie ich sie früher immer sah, und Mama fragte \'was bedeuten diese Kreuze?\'. Auu... es ist so kalt. Ich danke dir, von dem ich auch den Namen nicht weiß für deine Wärme. Für deine namelose Liebe, für alles. Ich gehe nun. Ich gehe an einen Platz ohne Angst, Schmerzen und Kälte. Bitte, macht dass es nicht noch mehr Unschuldigen so geht wie mir. Damit mein Kreuz eine Erinnerung bedeutet, die etwas bewegt. Ich wünsche dies niemandem, es tut mir so leid so unerfüllt zu gehen, so ohne Abschied.... Lebt wohl, alle meine Lieben! ........ Uhhhhhhhhhh. Danke. Ich gehe.... nein ich komme.................. \"



Am darauffolgenden Tag steht in der Zeitung dass die 18 jährige Lisbeth S. bei einem Verkehrsunfall mit einem 19 jährigem, stark alkoholisierten Fahrer getötet wurde. Dieser wurde nur leicht verletzt in das Krankenhaus gebracht. Sein Auto war einfach neuer, hatte bessere Sicherheitstechnik. Der 19 jährige überholte an einer Stelle wo das nicht möglich war, da man nicht mehr als 100m weit sehen kann.


Lisbeth war nicht die erste an dieser Stelle, die ihr Leben so sinnlos verlor.

Der 19 jährige verlor seinen Job, und wurde zu 18 Monaten Haft auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.



Diese Geschichte ist allen Ersthelfern, Rettungskräften und Angehörigen von Unfallopfern gewidmet. Sie beruht auf keiner konkreten Geschichte und ist frei erfunden, spielt sich jedoch jedes Wochenende so, oder so ähnlich auf unseren Straßen ab.


Ich verarbeite hier meine \"Ersthelfererlebnisse\" in einigen Fällen.

Bie Bewertungen sind mal wieder sehr sinnig. Empfehlenswert? Ist es das? Ich finde es schlecht, dass man so etwas zu oft erleben muss.



Don’t drink and drive!

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