Schüleraustausch Testbericht

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Erfahrungsbericht von Anonym116

Frankreichaustausch- c\'est magnifique!!

Pro:

Verbesserung der Sprache /Sprachkenntnisse, können tolle internationale Freundschaften entstehen, kennenlernen einer anderen Kultur, Familie..

Kontra:

man kann einen schlechten Partner erwischen.

Empfehlung:

Ja

Salut tout le monde! Langsam wird man ja echt süchtig neue Berichte zu schreiben, als nächstes ist also der Schüleraustausch nach Frankreich an der Reihe!
Ich besuche z.Z. die 10.Klasse des Gymnasiums und lerne seit der 7. meine 2.Fremdsprache, Französisch. Meine Schule bietet ab der 8.Klasse einen Austausch mit unserer Partnerstadt, Tournon (das liegt ziemlich im Süden Frankreichs) an.

1.Die Entscheidung
2.Vor dem Austausch
3.Der Aufenthalt in Deutschland
4.Sie in Frankreich, ich in Deutschland.Kontakt??
5.Endlich in Frankreich
6.Wieviel kostet denn das?
7.Fazit


1.
Wie ich mich dazu entschieden habe:
Da mir die französische Sprache gut gefällt und ich in der 7.Klasse eine 1 im Zeugnis stehen hatte, wollte ich in der 8.Klasse unbedingt am Austausch teilnehmen, außerdem glaubte ich, dass es einfach was Neues war und ich mir dabei groß vorkommen konnte ;-). Doch als ich meinen Eltern davon erzählte waren die ganz und gar nicht begeistert, sie meinten ich sei dazu noch zu jung, könnte die Sprache noch zu wenig etc. außerdem hatten sie von anderen Leuten gehört, dass die Franzosen aus Tournon sehr unverschämt und anstrengend seien und man lieber nicht am Austausch teilnehmen sollte . Ich war so enttäuscht!!! Nach 2 Wochen quengeln ließen sie sich dann doch erweichen und unterschrieben, als ich 1 Monat später die Anmeldepapiere von meiner Austauschschülerin in der Hand hielt, war ich total glücklich!

2.
Der Kontakt vor dem Austausch:
Unsere Lehrerin forderte uns auf, einen Brief an unsere Austauschschülerinnen zu schreiben,
um schon mal im Voraus einen Kontakt aufzubauen. Ich setzte mich also mit meiner Freundin, die auch am Austausch teilnahm, zusammen und wir brauchten einen ganzen Mittag um einen kleinen Brief auf französisch zu schreiben! Das fing ja schon mal gut an! Wir merkten nämlich das wir die wichtigsten Worte wie z.B. haben zwar wissen, Dinge wie schwimmen gehen aber noch fehlten! Dadurch hatten wir ein bisschen Angst, dass wir uns mit den Franzosen nicht verständigen könnten.
Da wir bis zu dem Tag an dem die Franzosen kamen, noch 14 Tage im Schullandheim waren, konnten wir die Briefe die sie uns zurückgeschickt haben nicht mehr lesen, da wir gleich zur Schule mussten um sie abzuholen.

3.
Die Franzosen in Deutschland:
In diesem Jahr waren die französischen Schüler zuerst dran um nach Deutschland zu kommen.
Ich konnte den Dezember fast nicht mehr erwarten und am Tag, an dem sie dann kamen, an dem wir ja auch erst vom Schullandheim zurückkamen, war es mir ganz schlecht vor Aufregung, weil ich ja eigentlich gar nicht wusste was mich erwartete. Ausgerechnet dann hatten die Franzosen auch noch zwei Stunden Verspätung! Als sie dann endlich da waren erkannte ich Fanny, so heißt meine Austauschschülerin, unter den ca. 50 Franzosen gleich, da ich ja vorher schon ein Bild von ihr gesehen habe. Ich begrüßte sie gleich uns sie stellte sich mir und meinen Eltern vor. Auf dem Weg nach Hause war die Situation etwas angespannt, keiner wusste so richtig was man sagen sollte, aber das hatte bald ein Ende.
Zu Hause zeigte ich ihr das Haus, stellte sie meinen Brüdern vor dann redeten wir noch ein bisschen gingen dann aber bald schlafen, da wir beide sehr müde waren.
Bei ihrem Aufenthalt in Deutschland redeten wir nur Deutsch, weil ich auch erst seit einem Jahr Französisch lernte und sie schon 3 Jahre Deutsch hatte (da sie Deutsch schon seit der in Deutschland 5.Klasse lernte).
In den nächsten 10 Tagen freundete ich mich mit Fanny immer mehr an, meine Eltern änderten ihre Einstellungen und verstanden sich auch gut mit ihr.
Am Ende ihres Aufenthaltes waren alle traurig, aber wir hatten schon ausgemacht das sie im nächsten Jahr wieder kommen wird und außerdem hatte ich ja noch meinen Aufenthalt in Frankreich vor mir.

4.
Der Kontakt zwischen den Aufenthalten:
Wir tauschten in Deutschland Handynummern und E-mailadressen aus, doch irgendwie hatten wir keinen richtigen Kontakt, dass war zwar schade aber jeder hatte zuhause viel zu tun.

5.
Mein Aufenthalt in Frankreich:
Ende April 2002 waren dann die Deutschen an der Reihe nach Frankreich zu gehen.
Wir freuten uns alle riesig! Wir fuhren also Freitags um 7.00Uhr mit dem Bus ab, ca. 12 Stunden Busfahrt lagen vor uns, am Anfang waren wir noch ganz ruhig, doch als wir dann 12 Stunden Fahrt hinter uns hatten, bildeten wir uns bei jedem Haus ein das es das Haus der Familie sei und wir schrieen durcheinander da wir über die Häuser der Franzosen geschockt waren. „Boah da gibt’s ja gar keine Fenster, und die Mauern sind au halb eingebrochen“(sorry für den schwäbischen Dialekt ;-) ), so kreischten wir herum. Als wir dann mit kurzer Verspätung in Frankreich ankamen, wurden wir von den Familien schon sehnsüchtig erwartet. Fanny stellte mir ihre Familie vor, die total nett waren, und wir gingen dann nach Hause. Wobei man sagen muss, dass das Haus zwar von außen etwas schlimm aussieht, es innen aber alles renoviert ist und schön eingerichtet ist.
Die meisten unserer Sorgen waren also umsonst.
Das Wochenende über machten wir Ausflüge mit der Familie wie z.B. nach Lyon ins Museum, wobei sich die Familie wirklich viel Mühe gab und sie sich total süß um mich kümmerten.
Am Montag dann der erste Schock, die Schule! Wir Deutschen sind da echt etwas verwöhnt, die Klassenzimmer sind ungefähr halb so groß wie unsere und die Tische und Stühle sahen alle anders aus und waren auch nicht sonderlich stabil. Auch sonst hatte die Schule nicht viel zu bieten, z.B. wollten wir einmal aufs Klo, als wir dann aber das Klo sahen mussten wir plötzlich doch nicht mehr weil es total widerlich war. In der großen Pause müssen alle Schüler das Gebäude verlassen, was im April nicht schlimm ist, aber da ich das Jahr darauf im Winter da war, war es wirklich seeeehr kalt (nach 2 Tagen hatte ich mir eine Grippe geholt).
Aber zurück zum Jahr 2002. Das Programm in der Schule war leider auch nichts besonderes, entweder wir mussten uns irgendein französisches Geschwätz von Bücherei-Frauen (mir fällt gerade die Bezeichnung für diese Frauen nicht ein ;-) ) anhören oder wir mussten stundenlang wandern bis wir dann an irgendwelchen Ruinen ankamen, was für pubertierende Schüler glaube ich nicht allzu interessant sein dürfte.... Mittwochs machten wir dann einen Tagesausflug mit unseren Partnern nach Marseille, ein bisschen schade war das die Deutschen unter sich waren, so wie auch die Franzosen aber na ja. In Marseille machten wir eine Schiffsfahrt auf eine kleine Insel und danach durften wir dann in Marseille shoppen gehen freu.
Am Freitag durften wir dann zum ersten Mal die französischen Schüler im Unterricht besuchen, was wirklich interessant war, der Unterricht dort läuft nämlich ganz anders ab als bei uns. In Englisch mussten wir dann die ganze Stunde vorlesen und die Franzosen staunten nur so da sie wirklich eine schreckliche Aussprache haben (nicht mal die Lehrerin kann z.B. that aussprechen).
Am Freitag Abend fand dann eine Party in der Schule statt, was echt süß war sie hatten extra eine Band engagiert und sonst auch alles sehr schön hingerichtet. Zwar mussten die Eltern als Aufsichtspersonen dabei bleiben ( bei der Party in Deutschland machten die Franzosen Probleme durch Drogen etc. daher wollten die Lehrer die Party in Frankreich absagen aber weil die Deutschen ja nichts dafür konnten haben sie es dann doch erlaubt und wir haben sie nicht enttäuscht, alle waren anständig ;-) ).
Dann lag das letzte Wochenende in der Familie vor mir, was mich etwas traurig machte weil ich mich in der Familie total wohl fühlte und wir viel Spaß hatten.
Sie gaben sich noch mal sehr Mühe und füllten das ganze Wochenende mit Programm wie z.B. shoppen in der Nachbarstadt.
Am Montag, um 7 Uhr (!!!) war es dann soweit und wir mussten wieder zurück nach Deutschland, es liefen wirklich viele Tränen da sich manche ja vielleicht nie wiedersehen.
Sogar die Mutter von Fanny hatte Tränen in den Augen, was mich echt rührte.
Wieder zu Hause, nach 13 Stunden!, erzählte ich erst mal den anderen Freundinnen meine Erlebnisse und schrieb dann gleich meiner Partnerin.

6.
Die Kosten:
Da es ja ein Austausch ist, hat es für 10 Tage 250 Mark, jetzt 130 Euro gekostet, also wirklich nicht teuer! Und das Geld wirklich wert!

7.
Fazit:
Ich muss wirklich sagen das es eine wirklich positive Sache hat, die meiner Meinung nur gute Seiten hat (außer das man in der Schule viel verpasst da die Lehrer keine Rücksicht darauf nehmen). Ich nehme dieses Schuljahr das dritte Mal am Austausch teil, im April werde ich wieder nach Frankreich fahren, freue mich schon riesig darauf da inzwischen eine echte Freundschaft zwischen mir und Fanny besteht.
Außerdem hat es meiner Sprache ungelogen viel gebracht, ich kann locker Sätze bilden und hab in Französisch eine 1 (einzigstes Fach L), ich hoffe das klingt jetzt nicht eingebildet aber es ist halt so. In Frankreich habe ich sogar an meinem letzten Aufenthalt auf französisch gedacht!!
Also ich kann es wirklich jedem empfehlen es auszuprobieren.


So ich habe versucht mich kurz zu fassen, denn wenn ich alles erzählt hätte würde ich noch Stunden schreiben und es würde dann glaube ich keiner mehr lesen.
Also ich hoffe es hat dir gefallen, freue mich über neue Kommentare!!
Viele Grüße Dani1988

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