Soundtracks & Musicals Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von eulenfan
Soundtrack zu "The Insider" mit Al Pacino und Russell Crowe
Pro:
wunderbare, emotional berührte und emotional berührende Musik
Kontra:
Hätt' ruhig noch länger sein können... ;-)
Empfehlung:
Nein
Manch einer wird es schon bemerkt haben: Musik und Film, das sind die zwei Dinge, die ich am meisten mag und damit natürlich auch die meisten Meinungen darüber schreibe. Die Kombination aus Musik und Film ist entsprechend noch besser für mich, und so gibt es heute eine Meinung zu einer Filmmusik. Doch zuvor kurz eine kleine Erläuterung:
Musik gehört zu einem der wichtigsten Bestandteile des Films. Ein kleines Experiment kann das fast jedem deutlich machen: Seht euch mal eine besondere (in Sachen Dramatik, Komik oder was auch immer) Szene gänzlich ohne Ton an. Kommt irgendwie nicht so gut, oder? Dann legt eine Musik auf, die im krassen Gegensatz zur Atmosphäre der Szene steht und seht diese noch mal mit eben dieser Musik - sie wird noch mehr an Dramatik verlieren, als sie es ohne Ton hatte. Nun spielt die Szene so ab, wie sie von vornherein geplant war - auf einmal wird es perfekt erscheinen. Das ist natürlich nur dann der Fall, wenn der Soundtrack auch hervorragend ist. Noch besser ist es, wenn die Musik auch ohne Bilder nichts verliert.
Einen solchen hervorragenden Soundtrack lieferten Lisa Gerrard und Pieter Bourke für das Drama „The Insider" mit Al Pacino und Russell Crowe ab. Schon die Filmstory war einfach hervorragend und die Darsteller Pacino und Crowe fantastisch, doch am meisten gewann „The Insider" durch die großartige Musik, die auch ohne die Bilder nicht an Dramatik und Wirkung verliert. Auch wenn schon moniert wurde, dass ich in meinen Meinungen keine Playlist einschließe, werde ich das auch jetzt nicht tun, sondern mich auf meine persönlichen Anspieltipps konzentrieren.
Insgesamt findet man 16 Tracks auf der CD, davon wurden 13 extra für den Film geschrieben. Die Stücke hätten auch hervorragend orchestriert werden können, doch Gerrard und Bourke entschieden sich dafür, die Musik hauptsächlich auf dem Synthesizer einzuspielen. Dazu kommt auf drei Titeln der klagende Gesang von Lisas wunderbarer Altstimme. Text braucht die Musik nicht, und so sind es Fantasieworte und Vokaliselaute, die das Ohr des Hörers erreichen. Besonders Titel 3: „Sacrifice", ein Thema, das sich durch den gesamten Film hindurch zieht, gewinnt durch den Gesang unwahrscheinlich. Man kann den Zwiespalt, in dem sich die Protagonisten im Film befinden praktisch spüren. Dass das gute Stück mit 7.41 min recht lang ist, stört keinen, denn trotz dass es nur geringe Crescendi und Decrescendi und auch sonst kaum dramaturgische Änderungen beinhaltet, gerät es keineswegs langweilig, sondern erhält die Spannung bis zum Ende.
Das Stück „Broken" (Titel 7) ist das nächste Stück auf der CD, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Mit dunklen Streichern im Hintergrund (dieses Mal echt) spielt ein Klavier verhalten und ohne große Melodie und bringt damit hervorragend zur Geltung, was der Titel ausdrückt: Das/den Gebrochene/n.
Gleich im Anschluss daran erklingen Glocken: „Faith" heißt das Stück und es weckt in der Tat Hoffnung. Genauso getragen, ruhig, teilweise verhalten wie fast alle anderen Titel auf dem Album, mit einer einfachen Melodie ohne große Kolorationen oder ähnliches besticht es eben gerade durch die Einfachheit und durch den hervorragend geglückten Wechsel zwischen Dur und Moll, der anderen Komponisten, auch den großen Klassikern teilweise schon völlig misslungen ist.
Und wieder ein Klavierstück: „I’m Alone On This", geschrieben von Graeme Revell, aber auch extra für den Soundtrack ist klarer, hat ausschweifendere Melodien, ist aber genauso getragen und einfach wie der Rest. Der Background ist hier vom Synthesizer gespielt, kommt aber ebenfalls verdammt gut an.
Das letzte Stück, was ich als Anspieltipp empfehlen möchte, ist „Safe From Harm" von Massive Attack. Mit 8.14 min das längste Stück auf dem Album ist es auch das einzige mit richtigem Text-Gesang. Obgleich nicht speziell für „The Insider" geschrieben, fügt es sich hervorragend in den Rest der Musik ein; wenn ich nicht in einem Interview von Massive Attack mal gelesen hätte, dass dieses Stück praktisch vorher schon existiert hatte, wäre ich sicherlich davon ausgegangen, dass es sich hier um einen festen Bestandteil des Original-Soundtracks handelt. Gleiches kann man aber auch von „Iguazu" von Gustavo Santaolalla und „Rites" von Jan Garbarek behaupten, auch sie passen hervorragend in das Gesamtbild hinein.
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass „The Insider" einen der besten Soundtracks hat, den ich je gehört habe. Abgesehen von „Rites", „Safe From Harm" und dem abschließenden „Meltdown", die ein bisschen in die Richtung (getragener) Dancefloor / Progressive gehen, ist der Rest am einfachsten (wenn auch absolut nicht treffend) als „düsterer Elektroklassikpop" zu umschreiben. Wer sich also zwar für derartige Musik aber nicht unbedingt für die Story des Filmes oder den Film selbst (der ähnlich düster ist) interessiert, der ist mit „The Insider" gut bedient, zumal der Soundtrack mit knapp 60 min auch einiges an Musik bietet.
Diese Meinung habe ich als eulenfan auch bei dooyoo.de und ciao.de veröffentlicht
Musik gehört zu einem der wichtigsten Bestandteile des Films. Ein kleines Experiment kann das fast jedem deutlich machen: Seht euch mal eine besondere (in Sachen Dramatik, Komik oder was auch immer) Szene gänzlich ohne Ton an. Kommt irgendwie nicht so gut, oder? Dann legt eine Musik auf, die im krassen Gegensatz zur Atmosphäre der Szene steht und seht diese noch mal mit eben dieser Musik - sie wird noch mehr an Dramatik verlieren, als sie es ohne Ton hatte. Nun spielt die Szene so ab, wie sie von vornherein geplant war - auf einmal wird es perfekt erscheinen. Das ist natürlich nur dann der Fall, wenn der Soundtrack auch hervorragend ist. Noch besser ist es, wenn die Musik auch ohne Bilder nichts verliert.
Einen solchen hervorragenden Soundtrack lieferten Lisa Gerrard und Pieter Bourke für das Drama „The Insider" mit Al Pacino und Russell Crowe ab. Schon die Filmstory war einfach hervorragend und die Darsteller Pacino und Crowe fantastisch, doch am meisten gewann „The Insider" durch die großartige Musik, die auch ohne die Bilder nicht an Dramatik und Wirkung verliert. Auch wenn schon moniert wurde, dass ich in meinen Meinungen keine Playlist einschließe, werde ich das auch jetzt nicht tun, sondern mich auf meine persönlichen Anspieltipps konzentrieren.
Insgesamt findet man 16 Tracks auf der CD, davon wurden 13 extra für den Film geschrieben. Die Stücke hätten auch hervorragend orchestriert werden können, doch Gerrard und Bourke entschieden sich dafür, die Musik hauptsächlich auf dem Synthesizer einzuspielen. Dazu kommt auf drei Titeln der klagende Gesang von Lisas wunderbarer Altstimme. Text braucht die Musik nicht, und so sind es Fantasieworte und Vokaliselaute, die das Ohr des Hörers erreichen. Besonders Titel 3: „Sacrifice", ein Thema, das sich durch den gesamten Film hindurch zieht, gewinnt durch den Gesang unwahrscheinlich. Man kann den Zwiespalt, in dem sich die Protagonisten im Film befinden praktisch spüren. Dass das gute Stück mit 7.41 min recht lang ist, stört keinen, denn trotz dass es nur geringe Crescendi und Decrescendi und auch sonst kaum dramaturgische Änderungen beinhaltet, gerät es keineswegs langweilig, sondern erhält die Spannung bis zum Ende.
Das Stück „Broken" (Titel 7) ist das nächste Stück auf der CD, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Mit dunklen Streichern im Hintergrund (dieses Mal echt) spielt ein Klavier verhalten und ohne große Melodie und bringt damit hervorragend zur Geltung, was der Titel ausdrückt: Das/den Gebrochene/n.
Gleich im Anschluss daran erklingen Glocken: „Faith" heißt das Stück und es weckt in der Tat Hoffnung. Genauso getragen, ruhig, teilweise verhalten wie fast alle anderen Titel auf dem Album, mit einer einfachen Melodie ohne große Kolorationen oder ähnliches besticht es eben gerade durch die Einfachheit und durch den hervorragend geglückten Wechsel zwischen Dur und Moll, der anderen Komponisten, auch den großen Klassikern teilweise schon völlig misslungen ist.
Und wieder ein Klavierstück: „I’m Alone On This", geschrieben von Graeme Revell, aber auch extra für den Soundtrack ist klarer, hat ausschweifendere Melodien, ist aber genauso getragen und einfach wie der Rest. Der Background ist hier vom Synthesizer gespielt, kommt aber ebenfalls verdammt gut an.
Das letzte Stück, was ich als Anspieltipp empfehlen möchte, ist „Safe From Harm" von Massive Attack. Mit 8.14 min das längste Stück auf dem Album ist es auch das einzige mit richtigem Text-Gesang. Obgleich nicht speziell für „The Insider" geschrieben, fügt es sich hervorragend in den Rest der Musik ein; wenn ich nicht in einem Interview von Massive Attack mal gelesen hätte, dass dieses Stück praktisch vorher schon existiert hatte, wäre ich sicherlich davon ausgegangen, dass es sich hier um einen festen Bestandteil des Original-Soundtracks handelt. Gleiches kann man aber auch von „Iguazu" von Gustavo Santaolalla und „Rites" von Jan Garbarek behaupten, auch sie passen hervorragend in das Gesamtbild hinein.
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass „The Insider" einen der besten Soundtracks hat, den ich je gehört habe. Abgesehen von „Rites", „Safe From Harm" und dem abschließenden „Meltdown", die ein bisschen in die Richtung (getragener) Dancefloor / Progressive gehen, ist der Rest am einfachsten (wenn auch absolut nicht treffend) als „düsterer Elektroklassikpop" zu umschreiben. Wer sich also zwar für derartige Musik aber nicht unbedingt für die Story des Filmes oder den Film selbst (der ähnlich düster ist) interessiert, der ist mit „The Insider" gut bedient, zumal der Soundtrack mit knapp 60 min auch einiges an Musik bietet.
Diese Meinung habe ich als eulenfan auch bei dooyoo.de und ciao.de veröffentlicht
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